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neuer Informationskanal Wesel - Evolving Regions November 2021

 

Info Kanal - Wesel - Evolving Regions

https://evolvingregions.com/channel/wesel/

 

"Der Kreis Wesel ist von steigenden heftigeren Extremwetterereignissen, wie Niederschlägen, Starkregen und Unwettern betroffen. Straßen und Keller werden überflutet. Der klassische Hochwasserschutz gerät bei solchem Extremwetter an seine Grenzen."

 

Zentrum KlimaAnpassung: Special Starkregen

 

Was wegen des Klimawandels getan werden muss

Kreis Wesel/ Moers.(pst) Von Klimaschutz hat jeder schon gehört: Rad statt Auto fahren und Licht ausschalten beim Verlassen des Raumes. Aber was Klimafolgenanpassungen sind, wissen die Wenigsten. Mit diesem Thema beschäftigt sich Beatrice Sy, die im Rathaus der Stadt Moers für das kreisweite Projekt Evolving Regions zuständig ist. Ziel ist es, die beteiligten Regionen klimarobust zu machen. Starkregen und weitere Extremwetter sind eine Auswirkung des Klimawandels und fordern Städte und Kommunen heraus, sich den Klimabedingungen anzupassen. Akteurinnen und Akteure sollen motiviert werden in den beteiligten Regionen entsprechende Anpassungen umzusetzen. Dafür werden verschiedene Bereiche, wie Bauleitplanung, Deichverbände, Energie- und Wasserversorgung, Katastrophenschutz, Klimaschutzmanagement und Wasserwirtschaftsverbände und, und, und… miteinander vernetzt...

 

Informationsmaterialien und Publikationen

 

aus dem Bericht Klimawandel und seine Auswirkungen in NRW

Abschnitt: 4.3 Faktenblatt - Starkregen in NRW

Starkregenereignisse werden in Zukunft wahrscheinlich häufiger und intensiver auftreten

" Der Anstieg von Starkregenereignissen in NRW ist signifikant


• Die Auswertung zeigt für NRW seit 1961 einen signifikanter Anstieg von Starkregenereignissen der Dauerstufe von 60 Minuten
(vgl. LANUV 2018)
• Beispiele für die Häufigkeit von Starkregenereignissen in NRW: Orkan Kyrill Januar 2007, Ela Juni 2014, Tief Quintia in Münster August 2014(vgl. LANUV 2017: 5)

Eine Prognose der räumlichen Verteilung und Intensität von Niederschlägen ist mit den jetzigen regionalen Klimamodellen nicht genau möglich, jedoch ist mit einer Zunahme zu rechnen:


• Aufgrund der steigenden Lufttemperatur und der steigenden Anzahl an Sommertagen und heißen Tagen steigt das Potential für höhere Niederschlagsmengen und somit auch Starkregen
(vgl. DWD 2016b)
• “Analysen der seit 15 Jahren flächendeckend vorliegenden Radardaten deuten regional auf eine Zunahme von Starkniederschlägen kurzer Dauer hin. Jedoch sind diese Ergebnisse aufgrund der geringen Länge der Zeitreihen aus klimatologischer Sicht nicht aussagekräftig und können durch kurz- und mittelfristige Variationen bedingt sein”(DWD 2016b)
• Die extremen Starkniederschläge in NRW mit mehr als 70 mm pro Tag variieren je nach Modell für die nahe als auch ferne Zukunft: von leicht abnehmend (-10 %) bis deutlich steigend (+40 %)(vgl. LANUV 2010

Die folgende Darstellung der betroffenen Themenfelder stellte eine priorisierte Vorauswahl in Anlehnung an die DAS Handlungsfelder und die UBA Wirkungsketten dar:


• Bauwesen / Verkehr- und Verkehrsinfrastruktur: Betroffen sind insbesondere die bauliche Struktur und Substanz und wichtige Infrastruktur
einrichtungen (technisch, verkehrlich und sozial). Dabei sind insbesondere die Kaskadeneffekte, also die nachfolgenden Auswirkungen, von großer Bedeutung, die sich die Funktionsfähigkeit von Infrastrukturen häufig gegenseitig bedingen.
• Land- und Forstwirtschaft : Starkregen führt zu Erosion und stellt somit eine Betroffenheit dieser Flächen dar, jedoch können land- und forstwirtschaftliche Flächen auch als Rückhalteräume für große Wassermengen dienen
• Hochwasserschutz: Starkregen oder lang anhaltender Regen können zu Flusshochwasser führen.  Weitere Betroffenheit: Biologische Vielfalt, Boden, Energiewirtschaft, Finanzund Versicherungswirtschaft, Industrie und Gewerbe, Verkehr und Verkehrsinfrastruktur, Menschliche Gesundheit

 

Planerische Relevanz 

Die planerische Relevanz ist hoch!


Kommunale Daseinsvorsorge, Gefahrenabwehr auf der kommunalen Ebene
Da konvektive Starkregenereignisse “immer und überall” auftreten können, muss der Raum auch überall auf ein solches Extremereignis und dementsprechend einem möglichst kontrollierten Starkregenabfluss vorbereitet werden
• Die Planung kann keinen direkten Einfluss auf den Starkregen nehmen, jedoch kann der Starkregenabfluss beeinflusst und somit die Schäden minimiert werden

 

→ siehe zu diesem Thema auch unsere Meldung / Problematik / besondere Gefahr für Gefahrguttransporte im Hangbereich von Lippedorf durch Starkregen

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/69-weltklimarat-berichte-zur-aktuellen-situation-starkregenereignisse-und-zerstoerende-hitzewellen

 


UPDATES und weitergehende Informationen

Anpassung an die Auswirkungen der Erderwärmung Leben mit dem Klimawandel https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/klimawandel-anpassung-1940458 

Freitag, 23. Juli 2021 - Bereits heute sind die Folgen des Klimawandels in Deutschland spürbar. Sie haben Auswirkung auf unsere Gesundheit und unseren Wohlstand. Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Veränderungen müssen deshalb Hand in Hand gehen. Nur so minimieren wir Risiken und schützen uns. 

Knotenpunkt Anpassung an den Klimawandel Bundesregierunghttps://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/anpassung-an-den-klimawandel

Sofortprogramm Klimaanpassung -  Für Klimawandel und Extremwetter vorsorgen https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/sofortprogramm-klimaanpassung-2019928 

Donnerstag, 24. März 2022 - Die Flutkatastrophen im Sommer 2021 haben deutlich gezeigt, dass sich Städte und Gemeinden an den Klimawandel anpassen müssen. Der Bund unterstützt die Kommunen mit zusätzlichen 60 Millionen Euro und Fachleuten, um sich für Extremwetter oder Hitzeperioden besser zu wappnen. Bundesumweltministerin Lemke hat das Sofortprogramm Klimaanpassung vorgestellt.

Bundesprogramm für klimaangepasste Städte - Mehr Stadtgrün sorgt für Abkühlung   https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/klimaanpassung-in-staedten-2063246 

Dienstag, 19. Juli 2022 - Rekordtemperaturen auch in Deutschland zeigen: Der Klimawandel ist da und wir Menschen müssen uns anpassen. Parks und Grünanlagen sowie mehr grün-blaue Klimaoasen sorgen in den Städten für Abkühlung. Deshalb fördert das Bundesbauministerium mit 176 Millionen Euro mehr grüne Freiflächen in urbanen Räumen.

Mittwoch, 21. Februar 2024 Deutschland verhindert schärfere Regeln in EU Regeln gegen Luftschadstoffe https://www.tagesschau.de/ausland/europa/luftqualitaet-grenzwerte-eu-100.html

Rekordhitze und Starkregenereignisse: 176 Millionen Euro für Klimaschutz und Klimaanpassung in Städten und Gemeinden Juli 2022

Rekordhitze und Starkregenereignisse:

176 Millionen Euro für Klimaschutz und Klimaanpassung in Städten und Gemeinden

Bundesprogramm "Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel"

 

"Menschliches Handeln gefährdet zunehmend die Stabilität des Erdsystems und somit auch das Wohlergehen künftiger Generationen. Dieser Aufgabe muss sich die globale Gesellschaft jetzt stellen,merken die Autorinnen und Autoren in dem Zukunftsreport an. Dazu müssen schnellstmöglich Lösungen gefunden und umgesetzt werden, um den Klimawandel zu verlangsamen, Nahrungsquellen, Rohstoffe, Wasser, Land und Meere nachhaltig zu nutzen, Naturgefahren vorherzusehen und abzumildern sowie kritische Entwicklungen im Erdsystem zu erfassen und zu bewerten." aus der Pressemitteilung der LEOPOLDINA vom 26.7.2022  "Lösungen für einen Planeten im Wandel" → Zukunftsreport Wissenschaft: Erdsystemwissenschaft – Forschung für eine Erde im Wandel (2022) https://www.leopoldina.org/publikationen/detailansicht/publication/erdsystemwissenschaft-forschung-fuer-eine-erde-im-wandel-2022/

14.8.2022 Wetter NRW: bis 34°C dann Starkregen-Gefahr: https://www.nrz.de/panorama/wetter-nrw-wohl-in-laengster-hitze-periode-dieses-sommers-id236125117.html

13.07.2023 tagesschau.de - Umfrage: Landkreise erwarten mehr Extremwetter und Klimaschäden: https://www.tagesschau.de/wissen/klima/extremwetter-klimaschaeden-100.html Hitze, Dürre, Wassermangel, Starkregen, Hochwasser- 96 Prozent der deutschen Landkreise und kreisfreien Städte rechnen bis 2050 mit mehr Extremwetterereignissen. Das geht aus einer Umfrage unter allen 400 Kreisen hervor, die Journalistinnen und Journalisten von WDR Quarks,NDR Data,BR Data und CORRECTIV durchgeführt haben.

Bei Höchstwerten bis 34 Grad bleibt die Waldbrandgefahr in NRW auch am Sonntag extrem hoch. Der Pegel des Rheins fällt dramatisch weiter.

  menschliches Versagen als Hauptursache für Brände

↑  Lippemündungsraum im Sommer 2022

→ taz 23.7.2022 -  Folgen der Klimakrise in Deutschland:„Jetzt ein Waldbrandland“  https://taz.de/Folgen-der-Klimakrise-in-Deutschland/!5869609/ 

Bundesbau- und Stadtentwicklungsministerin Klara Geywitz ( 19. Juli 2022):   "Sind Brandenburg und Berlin insbesondere von Dürre bedroht, bedrohen in Nordrhein-Westfalen und im Süden Deutschlands Überschwemmungen das Leben der Menschen und die Natur.

Da wo gesundes Grün und Wasser ist, ist die Umgebung kühler. Parks und Grünanlagen sind auch deshalb lebenswichtig.

Mit dem Bundesprogramm Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel fördern wir Städte und Gemeinden bei der Enthaltung und Entwicklung von Grün- und Freiflächen. Der Bund übernimmt dabei bis zu 85 der förderfähigen Kosten. Gerade in Zeiten angespannter Haushaltslagen und knapper Kassen, kommt das Bundesprogramm da an, wo Menschen und Städte mit wenig auskommen müssen."

 

Informationen zum Bundesprogramm:

...

 

→ Zentrum KlimaAnpassung - Special Hitzevorsorge: https://zentrum-klimaanpassung.de/special_hitzevorsorge

→ weitere Informationen zum Thema im Kreis Wesel https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/80-neuer-informationskanal-wesel-evolving-regions-november-2021

 → rnd 19.8.2022 - Inflation, Dürre, Energie „Gewaltige Herausforderungen“: Wüst blickt mit Sorge auf die aktuellen Krisen https://www.rnd.de/politik/inflation-duerre-energiekrise-wuest-fordert-entlastungspakete-aus-berlin-FHZKT3PTF4SN3DD7X2QE22LPW4.html

Düsseldorf. Dürre, galoppierende Inflation, die drohende Energiekrise und womöglich eine weitere Corona-Welle: Um die „gewaltigen Herausforderungen“ zu sehen, muss NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nur aus dem Fenster gucken: Dort fließt der Rhein als Rinnsal und die Wiesen am Ufer sind gelb-braun statt grün.

 
 

„Die brennenden Wälder und die trockenen Flüsse zeigen Alarmstufe Rot“,warnt der Ministerpräsident,

der am Freitag zum Ende der Sommerpause eine Tradition fortsetzte und sich im Landtag den Journalisten der Landespressekonferenz stellte.

Die aktuelle Dürre - nur ein Jahr nach der Flut - sei eine „schleichende Naturkatastrophe“, sagt er und ergänzt: „Das sind menschengemachte Katastrophen, daran gibt es für mich keinen Zweifel mehr.“

taz 23.8.2022 Extremwetter Ereignisse als Folge des Klimawandels in China- https://taz.de/Wassernot-in-China/!5873360/

→  unser Beitrag : The heat is on UN Emmissions Gap Report

 

NRZ 01.07.2023 OZON Belastung - Niederrhein besonders betroffen - https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/hohe-ozon-belastung-niederrhein-ist-besonders-betroffen-id238820459.html

NASA- wo brennt es auf der Welt?   FIRMS  Fire Information for Resource Management System https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/map/  |   https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/  BMEL Waldbrandstatistik Deutschland  https://www.bmel-statistik.de/forst-holz/waldbrandstatistik

 

 

 

 

Städtetag sieht Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verhinderung von Klimawandelfolgen - mehr GRÜN IN DER STADT

Hitze und Dürre:Auswirkungen und Maßnahmen -  Beschluss des Vorstandesdes Städtetages Nordrhein-Westfalen

29. März 2023

Hitzetage, Tropennächte und Hitzewellen belasten zunehmend die Lebensqualität und stellen ein ernstes Gesundheitsrisiko für die Stadtbevölkerung dar. Zudem führen Hitze und Dürre zu erheblichen Folgeschäden sowohl für die Bäumeund Grünflächen als auch für die städtische Infrastruktur.

Die Städte in Nordrhein-Westfalen sind aufgrund ihres hohen Versiegelungsgrads besonders von Extremtemperaturen betroffen.

Der Vorstand betont, dass verstärkt Maßnahmen notwendig werden, um diesen Risiken zu begegnen und Folgekosten in erheblichem Ausmaß abzuwenden. Hier sind alle Ebenen gefordert.

...

weitere Informationen

auf https://www.staedtetag-nrw.de/positionen/beschluesse/2023/345-hitze-und-duerre-auswirkungen-und-massnahmen

 

und im

Positionspapier "Grün in der Stadt" Beschluss des Präsidiums des Deutschen Städtetages

 
Dt. Ärzteblatt , Montag, 14. August 2023 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/145237/Gruenen-Politiker-legen-Plan-zur-Klimaanpassung-vor

Grünen-Politiker legen Plan zur Klimaanpassung vor:

Düsseldorf – Städte und Natur müssen nach Ansicht der Grünen besser gegen den Klimawandel gewappnet werden. Der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Jan-Niclas Gesenhues, und der nord­rhein-westfälische Grünen-Landeschef Tim Achtermeyer legten dafür nun einen Zehn-Punkte-Plan vor, der als „Debattenbeitrag“ gedacht sei.

Unter anderem sprechen sich die Politiker in dem Papier für einen Handel mit Flächenzertifikaten gegen die beschleunigte Versiegelung von Flächen durch den Bau von Straßen und Häusern aus. Dabei bekämen Kom­munen Zertifikate für den Bau auf Naturflächen zugeteilt und könnten je nach Bedarf Zertifikate zu- oder ver­kaufen.

Außerdem fordern die Politiker den Vorrang der Versorgung der Menschen mit Trinkwasser vor „Luxusattitü­den“ wie etwa Golfplätze, die in Trockenzeiten intensiv bewässert werden müssen. Darüber hinaus sollten Wälder in öffentlichem Besitz vermehrt aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen werden.

„Wenn wir unseren Wohlstand und unser gutes Leben sichern wollen, müssen wir neben dem aktiven Klima­schutz unsere Städte und unsere Natur widerstandsfähiger machen und für die Klimaveränderungen wapp­nen“, erklärten Gesenhues und Achtermeyer. Sowohl im Bund als auch in NRW sind die Grünen Regierungs­parteien. 

 

 

EUHG 21.09.2023 Oberster EU-Gerichtshof: Deutschland hat bei Naturschutz versagt

https://www.euractiv.de/section/energie-und-umwelt/news/oberster-eu-gerichtshof-deutschland-hat-bei-naturschutz-versagt/

" Der Europäische Gerichtshof (EuGH) stellte am Donnerstag fest, dass Deutschland es versäumt hat, stark gefährdete Arten zu schützen. Vor mehr als einem Jahrzehnt wurden zum Schutz dieser Arten europaweit Naturschutzgebiete ausgewiesen.

Natura 2000 ist ein Netz von Schutzgebieten, das darauf abzielt, wichtige Ökosysteme für geschützte Arten im gesamten EU-Gebiet zu erhalten. In Deutschland wurden etwa 4.600 Gebiete ausgewiesen, doch der Bund und die Länder haben es versäumt, sie angemessen als Schutzgebiete zu deklarieren.

„Deutschland kommt seiner Verpflichtung nicht nach, die Verschlechterung von […] Flachlandmähwiesen und Bergmähwiesen zu verhindern. Vor allem aufgrund nicht nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken haben sich diese Lebensraumtypen erheblich verkleinert oder sind ganz verschwunden“, stellte die Europäische Kommission bereits 2019 fest.

Am Donnerstag (21. September) bestätigten die obersten Richter der EU, dass Deutschland seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist.

Mit dem Versäumnis, 88 Gebieten als „besondere Schutzgebiete“ auszuweisen, hat Berlin gegen die Habitat-Richtlinie der EU aus dem Jahr 1992 verstoßen, die einer der Eckpfeiler der EU-Biodiversitätspolitik ist. Darüber hinaus wurden für rund 700 Gebiete nicht genügend spezifische Kriterien festgelegt, so das EuGH-Urteil.

Insbesondere stellte das Gericht fest, dass der rechtliche Schutz für den seltenen Schierlings-Wasserfenchel, eine Pflanzenart, die vor allem an den Ufern der Elbe vorkommt, nicht ausreichend war. So war diese Art in den Umweltverträglichkeitsprüfungen überhaupt nicht aufgeführt.

Außerdem wurde in Deutschland nicht ausreichend zwischen „Naturschutz“ und „Wiederherstellung“ unterschieden. Damit wurde ein früheres Gerichtsurteil nicht berücksichtigt, das besagt, dass diese beiden Bereiche getrennt und mit unterschiedlichen Maßnahmen berücksichtigt werden müssen.

„Nur 25 Prozent der Arten und 30 Prozent der Lebensraumtypen befinden sich derzeit in einem günstigen Erhaltungszustand“, stellte NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger fest.

Die Regierung wird die Kosten des Verfahrens tragen müssen. Auf Anfrage von Euractiv lehnte das Bundesjustizministerium eine Stellungnahme ab, das Bundesumweltministerium war nicht zu erreichen.

Ein vernichtendes Urteil

Das Urteil ist ein Schlag ins Gesicht der deutschen Umweltschutzpolitik, so Aktivisten.

„Unverbindlich, unspezifisch und unzureichend – nachdem Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten bei der Umsetzung der FFH-Richtlinie in seinen Schutzgebieten geschlampt hat, bestätigt das heutige Urteil, was in den Schutzgebieten selbst schon sieht“, betonte Krüger.

Das Urteil sollte als letzte Warnung gesehen werden, so Krüger.

„Es ist die letzte Mahnung an Bund und Länder, FFH-Gebiete nicht nur auszuweisen, sondern konkret zu schützen – sonst drohen Strafzahlungen“, so Krüger weiter.

Während das Gericht die Behauptung der Kommission unterstützte, dass eine relativ geringe Zahl von Schutzgebieten nicht tatsächlich geschützt werde, teilte es nicht die Bedenken des NABU, dass Deutschlands gesamter Ansatz zum Naturschutz von Anfang an mangelhaft sei.

Das Gerichtsurteil könnte auch Folgen für die deutsche Energiewirtschaft haben.

Der Konflikt mit den Naturschutzbestimmungen ist seit langem ein Hauptanliegen der deutschen Onshore-Windkraftindustrie, die bereits jetzt Schwierigkeiten hat, die Ausbauziele zu erreichen.

Es bleibt abzuwarten, ob eine frühere Vereinbarung zwischen dem Umwelt- und dem Wirtschaftsministerium, die Entwickler nicht mit zu strengen Vorschriften zu belasten, durch das Gerichtsurteil in Frage gestellt werden könnte.

[Bearbeitet von Nathalie Weatherald]"

 
 
→ Vielfalt schützen - Naturkrise abwenden - NABULandingpage

Updates

tagessschau 18.1.2024:  EU-Beirat  -Mehr Anstrengungen für Erreichen der Klimaziele nötig: 

"Bis 2050 will die EU klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es laut Wissenschaftlern aber Nachholbedarf. Der EU-Klimabeirat legte nun 13 Maßnahmen vor - und sieht vor allem die einzelnen Staaten in der Pflicht.

Für das Erreichen der EU-Klimaziele muss Forschern zufolge mehr getan werden - insbesondere in den Bereichen Verkehr, Gebäude, Land- und Forstwirtschaft. Zwar werde das Potenzial des sogenannten "Fit for 55"-Pakets für weniger CO2-Emissionen in der EU anerkannt, hieß es in einem Bericht des Europäischen Wissenschaftlichen Beirats zum Klimawandel. Zusätzliche Maßnahmen seien jedoch unerlässlich, wenn die Staatengemeinschaft ihr Ziel der Klimaneutralität bis spätestens 2050 erreichen wolle.

"Das Erreichen der Klimaneutralität bis 2050 ist ein Wettlauf mit der Zeit, und wir können es uns nicht leisten, uns jetzt zurückzulehnen“, sagte Ottmar Edenhofer, Vorsitzender des EU-Klimabeirats sowie Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung."  https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-klimabeirat-klimaziele-100.html

 

 
 
 
 

state of the global climate 2023 - WMO Report 19. März 2024

State of the Global Climate 2023

Publication   19 March 2024   World Meterological Organisation  WMO
 

The state of the climate in 2023 gave ominous new significance to the phrase “off the charts.”

Key messages

  • State of Global Climate report confirms 2023 as hottest year on record by clear margin

  • Records broken for ocean heat, sea level rise, Antarctic sea ice loss and glacier retreat

  • Extreme weather undermines socio-economic development

  • Renewable energy transition provides hope

  • Cost of climate inaction is higher than cost of climate action

 → Storymap https://storymaps.arcgis.com/stories/2545ecd62e594005bb196b0ba962d7cb

→ Key Climate Indicators  https://jjk-code-otter.github.io/demo-dash/Dashboard/dashboard.html

"A new report from the World Meteorological Organization (WMO) shows that records were once again broken, and in some cases smashed, for greenhouse gas levels, surface temperatures, ocean heat and acidification, sea level rise, Antarctic sea ice cover and glacier retreat.

Heatwaves, floods, droughts, wildfires and rapidly intensifying tropical cyclones caused misery and mayhem, upending every-day life for millions and inflicting many billions of dollars in economic losses, according to the WMO State of the Global Climate 2023 report.

The WMO report confirmed that 2023 was the warmest year on record, with the global average near-surface temperature at 1.45 °Celsius (with a margin of uncertainty of ± 0.12 °C) above the pre-industrial baseline. It was the warmest ten-year period on record.

“Sirens are blaring across all major indicators... Some records aren’t just chart-topping, they’re chart-busting. And changes are speeding-up.” said United Nations Secretary-General António Guterres.

“Never have we been so close – albeit on a temporary basis at the moment – to the 1.5° C lower limit of the Paris Agreement on climate change.” said WMO Secretary-General Celeste Saulo. “The WMO community is sounding the Red Alert to the world.”

“Climate change is about much more than temperatures. What we witnessed in 2023, especially with the unprecedented ocean warmth, glacier retreat and Antarctic sea ice loss, is cause for particular concern,” she said.

On an average day in 2023, nearly one third of the global ocean was gripped by a marine heatwave, harming vital ecosystems and food systems. Towards the end of 2023, over 90% of the ocean had experienced heatwave conditions at some point during the year.

The global set of reference glaciers suffered the largest loss of ice on record (since 1950), driven by extreme melt in both western North America and Europe, according to preliminary data.

Antarctic sea ice extent was by far the lowest on record, with the maximum extent at the end of winter at 1 million km2 below the previous record year - equivalent to the size of France and Germany combined.

“The climate crisis is THE defining challenge that humanity faces and is closely intertwined with the inequality crisis – as witnessed by growing food insecurity and population displacement, and biodiversity loss” said Celeste Saulo.

The number of people who are acutely food insecure worldwide has more than doubled, from 149 million people before the COVID-19 pandemic to 333 million people in 2023 (in 78 monitored countries by the World Food Programme). Weather and climate extremes may not be the root cause, but they are aggravating factors, according to the report.

Weather hazards continued to trigger displacement in 2023, showing how climate shocks undermine resilience and create new protection risks among the most vulnerable populations.

There is, however, a glimmer of hope.

Renewable energy generation, primarily driven by the dynamic forces of solar radiation, wind and the water cycle, has surged to the forefront of climate action for its potential to achieve decarbonization targets. In 2023, renewable capacity additions increased by almost 50% from 2022, for a total of 510 gigawatts (GW) – the highest rate observed in the past two decades.

This week, at the Copenhagen Climate Ministerial on 21-22 March, climate leaders and ministers from around the world will gather for the first time since COP28 in Dubai to push for accelerated climate action. Enhancing countries Nationally Determined Contributions (NDCs) ahead of the February 2025 deadline, will be high on the agenda, as will delivering an ambitious agreement on financing at COP29 to turn national plans into action.

"Climate Action is currently being hampered by a lack of capacity to deliver and use climate services to inform national mitigation and adaptation plans, especially in developing countries. We need to increase support for National Meteorological and Hydrological Services to be able to provide information services to ensure the next generation of Nationally Determined Contributions are based on science", said Celeste Saulo.

The State of the Global Climate report was released in time for World Meteorological Day on 23 March. It also sets the scene for a new climate action campaign by the UN Development Programme and WMO to be launched on 21 March. It will inform discussions at a climate ministerial meeting in Copenhagen on 21-22 March.

Dozens of experts and partners contribute to the report, including UN organizations, National Meteorological and Hydrological Services (NMHSs) and Global Data and Analysis Centers, as well as Regional Climate Centres, the World Climate Research Programme (WCRP), the Global Atmosphere Watch (GAW), the Global Cryosphere Watch and Copernicus Climate Change Service operated by ECMWF."

 

Science Media Center  19.03.2024  WMO-Bericht zum Zustand des Klimas 2023: Wie geht es weiter? 

Das SMC hat unabhängige Forschende befragt, welche der im Bericht genannten Entwicklungen besonders relevant sind oder zu wenig öffentliche Aufmerksamkeit erhalten – und welche Hoffnung machen. Zudem haben wir die Forschenden gefragt, inwiefern die hohen Temperaturen an Land und im Meer konsistent mit Klimamodellierungen sind, was für 2024 und die kommenden Jahre zu erwarten ist und welche Folgen die anhaltend hohen Meerestemperaturen für marine Ökosysteme wie Korallenriffe haben.

Übersicht

  • Dr. Helge Gößling, Klimaphysiker und Arbeitsgruppenleiter, Abteilung Klimadynamik, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), Bremerhaven
  • Prof. Dr. Christian Wild, Leiter der Arbeitsgruppe Marine Ökologie, Fachbereich Biologie/Chemie, Universität Bremen
  • Dr. Karsten Haustein, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Atmosphärische Strahlung, Institut für Meteorologie, Universität Leipzig:

...„In der öffentlichen Debatte wird hingegen weiterhin so getan, als würden uns einerseits die Probleme des globalen Südens nicht tangieren und als wären andererseits die Klimawandelfolgen durch Technologie schon irgendwie zu bewältigen. Der fehlende Wille einiger Akteure, die Klimakrise ernst zu nehmen, führt auch hierzulande mittlerweile zu konkreten politischen Konflikten und Erosionserscheinungen, die schlimmstenfalls zum Machtgewinn extrem rechter und destruktiver Kräfte führen können. Zumal es sich nicht herumgesprochen zu haben scheint, dass sich Deutschland bereits um knapp über zwei Grad erwärmt hat – 100 Prozent menschengemacht. Tatsache ist, dass die durch Nichthandeln entstehenden Klimawandelfolgekosten die nötigen Kosten, um den Klimawandel rechtzeitig zu stoppen, um fast den doppelten Betrag jährlich übersteigen werden. Mit anderen Worten: Je mehr jetzt investiert wird, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu beenden, desto mehr Geld wird insgesamt mittelfristig gespart. Oder noch einfacher: Heutige Untätigkeit wird unsere Kinder und Enkel teuer zu stehen kommen.“...

  • Prof. Dr. Andreas Fink, Professor für Meteorologie, Arbeitsgruppe Atmosphärische Dynamik, Department Troposphärenforschung, Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe
  • Dr. Sonia Bejarano, Leiterin der Arbeitsgruppe Riffsysteme, Abteilung Ökologie, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Bremen

Statements → https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/research-in-context/details/news/wmo-bericht-zum-zustand-des-klimas-2023-wie-geht-es-weiter/

Verweise / Quellen

WMO - Global Climate Report GCR 2023 https://wmo.int/publication-series/state-of-global-climate-2023

WMO Climate Change Indicators https://wmo.int/news/media-centre/climate-change-indicators-reached-record-levels-2023-wmo

WMO latest Publications  https://wmo.int/resources/latest-publications

 GCR 2023 Storymap https://storymaps.arcgis.com/stories/2545ecd62e594005bb196b0ba962d7cb

GCR 2023 Key Climate Indicators  https://jjk-code-otter.github.io/demo-dash/Dashboard/dashboard.html

Kommentar tagesschau https://www.tagesschau.de/wissen/klima/wmo-klima-bericht-rekordjahr-100.html

Kommentar Spiegel https://www.spiegel.de/wissenschaft/wmo-bericht-2024-zum-klima-weltwetterorganisation-spricht-von-alarmstufe-rot-a-0fcb90ef-caed-4328-b635-94e245caccce

Science Media Center https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/research-in-context/details/news/wmo-bericht-zum-zustand-des-klimas-2023-wie-geht-es-weiter/

 Update 22.04.2024    Neuer Copernicus-Bericht

Sieben Klimawandelfolgen, die sich schon jetzt in Europa zeigen

Quelle https://www.rnd.de/wissen/sieben-klimawandel-folgen-die-sich-schon-jetzt-in-europa-zeigen-P2M6S4A2C5COFGVPCOLR55UND4.html

auch https://www.dw.com/de/copernicus-bericht-2023-jahr-der-klima-extreme-in-europa/a-68860598

Der Klimawandel wird in Europa spürbarer – vor allem 2023 war extrem. Das verdeutlicht ein neuer Bericht des EU-Klimawandeldienstes Copernicus. Die Folgen für Mensch und Natur sind ganz unterschiedlich. Immerhin: Eine Sache macht den Forschenden Hoffnung.

Klimawandel in Europa

Genauere Beschreibung siehe Quelle RND Bericht  oder DW Bericht

oder Copernicus Bericht  https://climate.copernicus.eu/widespread-floods-severe-heatwaves-esotc-2023-puts-europes-climate-focus

 → European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB] 

COPERNICUS - KERNDIENSTE - ÜBERWACHUNG DES KLIMAWANDELS

https://www.d-copernicus.de/daten/fernerkundungsdienste/copernicus-kerndienste/ueberwachung-des-klimawandels/

 

Copernicus Netzwerkbüros

 Copernicus Netzwerkbüro Wald

Als Schnittstelle zwischen Fernerkundungsexpertinnen und -experten und forstlichen Akteuren, Waldbesitzenden, Forstbehörden und -betrieben, Forschungseinrichtungen und Firmen unterstützt, berät und vernetzt das Copernicus Netzwerkbüro Wald alle Akteure, die Fernerkundungsdaten und -dienste nutzen bzw. nutzen möchten.

 Copernicus Netzwerkbüro Kommunal

Das Netzwerkbüro dient als Kontaktstelle für Fragen und Anliegen rund um die Nutzung von Copernicus für Kommunen, führt Schulungen durch und regt den Austausch an. Zudem managt das Büro ein Fachnetzwerk aus nationalen Akteuren aus Verwaltung, Wissenschaft und Industrie, die sich mit Anwendungsmöglichkeiten der Satelliten-Fernerkundung für kommunale Aufgaben befassen.

  Copernicus Netzwerkbüro Verkehr

Als Schnittstelle zwischen Behörden, Verbänden, privatwirtschaftlichen Unternehmen, Universitäten sowie Start-ups in den Bereichen des Schienen- und Straßenwesens unterstützt, berät und vernetzt das Copernicus Netzwerkbüro Verkehr Akteure, die Fernerkundungsdaten und -dienste nutzen bzw. nutzen möchten.

 Copernicus Netzwerkbüro Boden

Das Netzwerkbüro Boden unterstützt die Erschließung der Potenziale der weltraumgestützten Erdbeobachtungssysteme (EO) für die Erfassung und Überwachung mineralogischer, chemischer und physikalischer Bodeneigenschaften und Bodenzustände.

Destination Earth  https://www.d-copernicus.de/daten/destination-earth/

Destination Earth, kurz DestinE, ist eine Leitinitiative der Europäischen Kommission zur Entwicklung eines hochpräzisen digitalen Modells der Erde auf globaler Ebene. Dieses digitale Modell soll zum Monitoring der Auswirkungen natürlicher und menschlicher Aktivitäten auf unserem Planeten, zur Vorhersage extremer Ereignisse und zur Anpassung der Politik an klimabedingte Herausforderungen verwendet werden.

 

NASA- wo brennt es auf der Welt?   FIRMS  Fire Information for Resource Management System https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/map/  |   https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/  Copernicus - EFFIS - European Forest Fire Information System  https://forest-fire.emergency.copernicus.eu/BMEL Waldbrandstatistik Deutschland  https://www.bmel-statistik.de/forst-holz/waldbrandstatistik

 

 

The Heat Is On - UNEP Emmissions Gap Report 2021 / 26 Oktober 2021

 

The Heat Is On

United Nations Enviroment Programme

Emmissions Gap Report 2021 

veröffentlicht:  26 Oktober 2021

→ taz 23.7.2022 -  Folgen der Klimakrise in Deutschland:„Jetzt ein Waldbrandland“  https://taz.de/Folgen-der-Klimakrise-in-Deutschland/!5869609/ 
→ taz 24.7.2022 -Waldbrände in den USA und Europa:6.000 Menschen evakuiert:  In Kalifornien breiten sich Feuer aus. Der Waldbrand im Nordosten Griechenlands wütet unkontrolliert. Auf Teneriffa wurden über 2000 Hektar zerstört. https://taz.de/Waldbraende-in-den-USA-und-Europa/!5869773/ 
→WDR 6.8.2022  - Unsere Wälder brennen: Wie wir in NRW damit leben können:https://www1.wdr.de/nachrichten/waldbrand-nrw-104.html 
→WMO El Niño/La Niña Southern Oscillation (ENSO)current situation and outlook   - https://public.wmo.int/en/our-mandate/climate/el-ni%C3%B1ola-ni%C3%B1a-update
→ tageschau 22.7.2023   Tausende fliehen vor Waldbrand auf Rhodos / Rekord - Hitze in Südeuropa : https://www.tagesschau.de/ausland/europa/hitze-suedeuropa-120.html
  rnd 27.7.2023: Hitzerekord - heißester Juli seit Jahrtausenden https://www.rnd.de/wissen/hitze-rekord-juli-wird-wohl-der-weltweit-heisseste-monat-seit-jahrtausenden-SI6RVLURSZMKVMXB6JK2ZH7T4I.html 
  Brasilien leidet unter extremer Hitzewelle – gefühlte Temperatur von 58 Grad | rnd 16.11.2023 https://www.rnd.de/panorama/brasilien-leidet-unter-extremer-hitzewelle-gefuehlte-temperatur-von-58-grad-UKZLPGFABJPTZKLV5SSNAZLLAE.html

...           IN BILDERN TROCKENHEIT IN EUROPA:https://www1.wdr.de/nachrichten/bilder-trockenheit-europa-100.html

  Brandgefahr durch menschliches Versagen im Lippemündungsraum

Angesichts des sich verschärfenden Klimawandels und der Warnung von Wissenschaftlern, dass der Menschheit die Zeit davonläuft, um die globale Erwärmung auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, ist 2021 ein schwieriges Jahr für den Planeten.

Der Bericht über die Emissionslücke 2021: The Heat Is On ist die zwölfte Ausgabe einer jährlichen Reihe, die einen Überblick über die Differenz zwischen dem für 2030 prognostizierten Stand der Treibhausgasemissionen und dem Stand, den sie erreichen sollten, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden, gibt.


Was ist neu im diesjährigen Bericht?

Der Emissionslückenbericht 2021 zeigt, dass die neuen nationalen Klimazusagen in Verbindung mit anderen Minderungsmaßnahmen die Welt auf einen globalen Temperaturanstieg von 2,7 °C bis zum Ende des Jahrhunderts vorbereiten. Das liegt weit über den Zielen des Pariser Klimaabkommens und würde zu katastrophalen Veränderungen des Erdklimas führen. Um die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert unter 1,5 °C zu halten, dem angestrebten Ziel des Pariser Abkommens, muss die Welt die jährlichen Treibhausgasemissionen in den nächsten acht Jahren halbieren.

Bei wirksamer Umsetzung könnten Netto-Null-Emissionszusagen die Erwärmung auf 2,2 °C begrenzen und damit dem Ziel des Pariser Abkommens von deutlich unter 2 °C näher kommen. Viele nationale Klimapläne zögern jedoch Maßnahmen bis nach 2030 hinaus. Die Verringerung der Methanemissionen aus den Sektoren fossile Brennstoffe, Abfall und Landwirtschaft könnte dazu beitragen, die Emissionslücke zu schließen und die Erwärmung kurzfristig zu reduzieren, so der Bericht.

Auch die Kohlenstoffmärkte könnten zur Verringerung der Emissionen beitragen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Regeln klar definiert sind und auf tatsächliche Emissionssenkungen abzielen, während sie durch Regelungen zur Verfolgung der Fortschritte und zur Gewährleistung der Transparenz unterstützt werden.

 → Original Website der UNEP https://www.unep.org/resources/emissions-gap-report-2021

 

Update Februar 2022

Rekord-"Hitzewelle" in der Antarktis

Stand: 20.03.2022, 17:34 Uhr

In der Antarktis werden seit Tagen extrem hohe Temperaturen gemessen - teilweise rund 30 Grad mehr als für die Jahreszeit üblich. Hält das Phänomen an, könnte sich die Eisschmelze rasant beschleunigen...

weitere Informationen:  https://www1.wdr.de/nachrichten/antarktis-klimawandel-temperatur-rekord-100.html

 

Update Juli 2022

→ taz 23.7.2022 -  Folgen der Klimakrise in Deutschland:„Jetzt ein Waldbrandland“  https://taz.de/Folgen-der-Klimakrise-in-Deutschland/!5869609/ 

BERLIN handelt als erste Stadt / als erstes Bundesland auf die Herausforderungen des Klimawandels mit einem "AKTIONSBÜNDNIS HITZESCHUTZ BERLIN": https://hitzeschutz-berlin.de/:

"Mit dem Aktionsbündnis nimmt Berlin eine Vorreiterrolle ein, denn bisher nehmen Gesundheitsakteur:innen in keiner deutschen Großstadt und in keinem Bundesland eine zentrale Rolle in der Erstellung und Umsetzung von Hitzeschutzplänen bei extremer Hitze ein. Hitzeschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Berliner Gesundheitsakteur:innen gehen gemeinsam voran."

und verweist auf den "Lancet Countdown Policy Brief für Deutschland 2021"

→ taz 24.7.2022 -Waldbrände in den USA und Europa:6.000 Menschen evakuiert:  In Kalifornien breiten sich Feuer aus. Der Waldbrand im Nordosten Griechenlands wütet unkontrolliert. Auf Teneriffa wurden über 2000 Hektar zerstört. https://taz.de/Waldbraende-in-den-USA-und-Europa/!5869773/ 
WDR1 6.8.2022: Grüne Lunge in Gefahr -  Wie wir in NRW mit dem steigenden Waldbrandrisiko leben können: Eine Reportage: https://reportage.wdr.de/unsere-waelder-brennen-wie-wir-in-nrw-damit-leben-koennen

Laut Landesamt für Natur- Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) hat sich die Anzahl der Tage mit hoher oder sehr hoher Waldbrandgefahr in NRW in den letzten Jahrzehnten verdoppelt. So gab es zwischen 1961 und 1990 durchschnittlich zehn Tage pro Jahr, 1991 bis 2020 waren es 21.

Noch deutlicher zeigt sich die Entwicklung an der Anzahl tatsächlicher Brände und der abgebrannten Fläche. So gab es im Rekordjahr 2020 landesweit 229 Waldbrände auf einer Gesamtfläche von knapp 63 Hektar, was etwa 88 Fußballfeldern entspricht.

Hauptgrund für die steigende Waldbrandgefahr ist der Klimawandel. Häufigere und längere Hitzeperioden führen laut LANUV zu einem wesentlich höheren Wasserbedarf, der in Kombination mit zunehmender Trockenheit nicht mehr gedeckt werden kann. Trockene, geschädigte oder gar abgestorbene Pflanzen und Bäume sind sehr leicht entzündlich und bieten dem Feuer Nahrung. 

Das Ziel sei deshalb, klimaresiliente Wälder zu schaffen, sagt Dolgner. „Aber niemand weiß mit Sicherheit, welche Bäume sich dafür am besten eignen.“ Ohne menschliche Eingriffe würden in Deutschland überwiegend Buchenwälder vorherrschen. Doch auch die Buche kommt mit der zunehmenden Erderwärmung und Trockenheit nur schwer zurecht.

Das sogenannte „Wiederbewaldungskonzept” in NRW sieht deshalb vor, möglichst vier verschiedene Baumarten auf eine Fläche zu bringen, um zu sehen, welche davon sich durchsetzt. Den Wald in dieser Form umzugestalten, wird staatlich gefördert, dennoch mangelt es an großflächiger Umsetzung.

Das Waldbrandrisiko wird auch in Zukunft weiter ansteigen. Was heißt das für den Schutz der Bevölkerung? Für diesen sind in erster Linie die Kommunen zuständig. „Wir sind alle in höchster Alarmbereitschaft“, sagt Ute Kreienmeier, Referatsleiterin für Kommunalwald und Forstwirtschaft beim Deutschen Städte- und Gemeindebund.

„Es zeigt sich, dass bereits kleinere Brände in einem dicht besiedelten Land wie NRW ganze Ortschaften bedrohen können, wenn sie außer Kontrolle geraten“.
Die Landesregierung ist sich der Probleme bewusst. So haben Landwirtschafts- und Innenministerium ein gemeinsames Konzept zur Waldbrandvorbeugung und Bekämpfung in NRW erarbeitet. Der Aufbau einer geeigneten und spezialisierten Gefahrenabwehr sei eine „elementare Aufgabe“, die in der Zukunft weiter an Bedeutung gewinne, heißt es in dem rund 40-seitigen Dokument, das Mitte August offiziell vorgestellt werden soll und das dem WDR vorab vorliegt....

 

rnd 22.08.2022  Klimaforscher über Hitze: „40 Grad in Deutschland werden zur Regel“ https://www.rnd.de/wissen/klimawandel-40-grad-in-deutschland-werden-zur-regel-SYQ7I33PIOPVSCB43TP3MDRCAE.html

taz 23.8.2022 Extremwetter Ereignisse als Folge des Klimawandels in China- https://taz.de/Wassernot-in-China/!5873360/

rnd 6.1.2023 Klimaexperten erwarten für 2023 Temperaturrekorde https://www.rnd.de/wissen/wetterphaenomen-el-nino-experten-erwarten-globale-temperaturrekorde-SG2TY22W3VRFKUWREBRLVTOCJU.html 

NRZ 01.07.2023 OZON Belastung - Niederrhein besonders betroffen - https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/hohe-ozon-belastung-niederrhein-ist-besonders-betroffen-id238820459.html

JULI 2023

Dt Ärzteblatt - Zahl der Waldbrände in Kanada steigt weiter https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/144482/Zahl-der-Waldbraende-in-Kanada-steigt

rnd - Wasser im Atlantik vor Florida erwärmt sich auf mehr als 30° - Korallensterben befürchtet https://www.rnd.de/panorama/wassertemperatur-in-florida-meer-erwaermt-sich-auf-ueber-30-grad-korallensterben-befuerchtet-GMQIFYPVJ5I4NBUF5V2ASMKWII.html

taz - Studie zu Gefahr durch Hitze:60.000 Hitzetote (2022) in Europa: Ein Forschungsteam hat die Zahlen der Hitzetoten in Europa im Sommer 2022 ermittelt. Ex­per­t:in­nen fordern, gerade in Städten auf Prävention zu setzen. https://taz.de/Studie-zu-Gefahr-durch-Hitze/!5946057/

 Verdeutlichende Graphikendes ECMF https://charts.ecmwf.int/

 

UN warnt: Wir rasen auf 3 Grad Erderhitzung zu

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein./ 11.11.2024  Wenn die G20-Staaten ihr Klimaengagement weiter schleifen lassen, wird uns sehr bald sehr heiss werden.

"... Der Kieler Klimawissenschaftler Mojib Latif bezeichnet das Festhalten am 1,5-Grad-Ziel gegenüber dem «Spiegel» vor Kurzem als «lächerlich» und als «Realitätsverweigerung»: «Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich die Weltpolitik immer noch an dem 1,5-Grad-Ziel festhält. Das ist de facto doch längst gerissen.» Auch andere Beobachter sparten nicht mit direkten Worten.

Erneut. «Bei der Klimakrise gibt es keine Pause-Taste», hatte etwa Inger Andersen, Leiterin des UN-Umweltprogramms UNEP, bereits vor einem Jahr zur deutschen «Tagesschau» gesagt. «Wir müssen wirklich etwas unternehmen», sagte sie dieses Jahr zu «Sky».

Guterres warnt vor «Monster-Hurrikans und biblischen Fluten»

Bei der COP28 in Dubai gelte der «Superlativ der Dringlichkeit», sagte Viviane Raddatz, Klimachefin von WWF Deutschland 2023. UN-Generalsekretär Guterres forderte ein «radikales Umsteuern». Dieses Jahr sagte er: «Wir balancieren auf einem Drahtseil» zum COP29.

Es bestehe ein direkter Zusammenhang zwischen steigenden Emissionen und häufigeren, intensiveren Katastrophen (Video). Die Zukunft halte «Monster-Hurricans, Rekordhitze und biblische Fluten» bereit, wenn die Menschheit nicht reagiere."

 Quelle https://www.infosperber.ch/politik/welt/un-warnt-wir-rasen-auf-3-grad-erderhitzung-zu/

 

 


aus dem "Lancet Countdown Policy Brief für Deutschland

 

Umsetzung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz derGesundheit


Aktuelle Analysen und Berichte zeigen, dass die Gesundheitsgefährdungdurch Hitze in Deutschland weiter zugenommen hat.(6,7) Die Prognosengehen von einer Zunahme von Hitzewellen bzw. sehr heißen Tagen(8) beigleichzeitig zunehmender Zahl der vulnerablen Bevölkerungsgruppen aus. Dabei spielen die zunehmend ältere Bevölkerung und die Verstädterung eine zentrale Rolle. (6,7)


Die Sensibilisierung für die Notwendigkeit von konsequentem Hitzeschutz hat bei Entscheidungsträger*innen und in der Bevölkerungauch als Folge der Empfehlungen des Lancet Policy Brief für Deutschland 2019(5) zugenommen. Die bundesweiten Handlungsempfehlungen von 2017(9)sowie die aktuelle Evidenz für wirksame Hitzeprävention(10)ist weitgehend bekannt. Es gibt mehr Informations- und Bildungsangebote und eine konkrete Anleitung zur Entwicklung undImplementierung eines gesundheitsbezogenen Hitzeaktionsplansfür Städte und Kommunen. (11) Die Auswertung der Interviews, sowie frühere Analysen(12–14) zeigen drei Schlüsseldimensionen, diein der Validierungsrunde mit weiteren Experten auf  dem Gebiet derHitzeprävention im September 2021 bestätigt wurden.

Demnachberuht wirksamer Hitzeschutz auf:(15)

1. der Voraussetzung, dass die zuständigen Behörden und eingebundenen Akteure die Bedeutung von hitzebezogenem Gesundheitsschutz verstehen und die damit verbundenen Aufgaben verbindlich als ihre Pflicht anerkennen;

2. der Entwicklung, Planung und Umsetzung von Hitzeschutzmaßnahmen in Sektor-übergreifenden Teams;

3. zwei parallelen Säulen, die sich auf verschiedene Akteurenstützen, nämlich

i) die Vorbereitung für und der Schutz währendeiner akuten Hitzesituation, z.B. durch die Bereitstellung vonHinweisen für gefährdete Gruppen wie Schwangere, Säuglingeund Kleinkinder, Menschen über 65 Jahre und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen; sowie

ii) die Stärkung der mittel-und langfristigen Hitzeresilienz in Kommunen und Institutionen.

Den Einschätzungen der Expert*innen zufolge haben nur wenigeKommunen umfassende und integrierte Hitzeaktionspläne umgesetzt– das zeigen auch neuere bundesweite Umfragen.(12,13,15) Dabei ist es in den meisten Fällen nicht gelungen, Akteure aus dem Gesundheitssektor,wie Ärzteschaft und Pflege, Rettungsdienste und Kliniken, in dieEntwicklung der Pläne umfassend einzubinden.

Das aber schränkt dieWirksamkeit im Krisenfall deutlich ein. Es gibt keine Handlungsszenarienfür außergewöhnlich extreme und komplexe Situationen, wie sie imSommer 2021 in Südeuropa und Kanada aufgetreten sind. Dennochdrohen diese in den nächsten Jahren auch in Deutschland. DieBundesrepublik ist für den Katastrophenfall durch mögliche großeHitzewellen daher nicht gerüstet. Auch der Aufbau einer langfristigenHitzeresilienz in Städten, Kommunen und Gesundheitseinrichtungenstartet viel zu langsam.

Für die kommenden ein bis zwei Jahre ergibt sich daraus dringenderHandlungsbedarf:

Eine gesetzliche Verankerung von gesundheitsbezogenem Hitzeschutz ist Voraussetzung, um Hitzeaktionspläne als Aufgabe aufLandes- und kommunaler Ebene zu priorisieren und entsprechende Ausstattung zu gewährleisten.
Insbesondere braucht es eine Klärung der Zuständigkeitfür gesundheitsbezogenen Hitzeschutz in Landesgesetzen(analog zum Brand- und Hochwasserschutz), um eine klareEntscheidungsstruktur und Koordination sicherzustellen. Die Schlüsselrolle des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und dieVerantwortung des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzesbei Hitzewellen sind klar zu benennen.
Parallel dazu ist es dringend notwendig, gesundheitsbezogenen Hitzeschutz in Bau- sowie in Arbeitsschutzgesetzen entsprechend zu berücksichtigen.
Hitzeaktionspläne sollten Handlungsszenarien für außergewöhnlich extreme und komplexe Situationen beinhalten.
Zur Überwachung und Registrierung von hitzebedingter Sterblichkeit und Krankheitslast auf Landes- und kommunaler Ebeneist es notwendig, entsprechende Strukturen bereitzustellen und zu stärken.

Die Bereitstellung von Daten ist wesentlich für die Entwicklungvon Indikatoren, die Gesundheitseffekte durch Hitze messen.Eine Übereinstimmung der Indikatoren für Deutschland mit entsprechenden nationalen, europäischen und globalen Indikatoren, wie denen des Lancet Countdown on Health and Climate Change(16)würde die Vergleichbarkeit der  Gesundheitseffekte und derenEntwicklung vereinfachen.

Literatur/Quellen


1.Traidl-Hoffmann C et al.Planetary Health - Klima, Umwelt und Gesundheit im Anthropozän,1.Auflage. (Traidl-Hoffmann C et al., eds.). Berlin, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft,2021.
2.Watts N et al. The 2020 report of The Lancet Countdown on health and climate change: responding to converging crises.The Lancet, 2021, 397(10269):129–170.
3.UNDRR. Sendai framework for disaster risk reduction 2015-2030, 2015:32. (https://www.unisdr.org/files/43291_sendaiframeworkfordrren.pdf).
4.WHO. WHO manifesto for a healthy recovery from COVID-19: Prescriptions and Actionables for a Healthy and Green Recovery.World Health Organization, 2020:1–5. (https://cdn.who.int/media/docs/default-source/climate-change/who-manifesto-for-a-healthy-and-green-post-covid-recov-ery_4d85f26a-73db-46b7-a2a5-9854ca6faa64.pdf?sfvrsn=f32ecfa7_8).
5.Matthies-Wiesler F et al. The Lancet Countdown for Health and Climate Change - Policy Brief forGermany 2019, 2019:8. (https://www.lancetcountdown.org/resources/).
6.BKK Landesverband Nordwest.Gehäufte Wetterextreme führen zu zunehmenden Gesundheitsschäden - Analyse Klimasensitiver Erkrankungen im Zeitraum 2010 – 2019., 2021.
7.Günster C et al.Versorgungs-Report: Klima und Gesundheit.Berlin, Medizinisch WissenschaftlicheVerlagsgesellschaft, 2021.
8.Deutscher Wetterdienst.Klimastatusbericht Deutschland - Jahr 2020.Offenbach am Main, Deutscher Wetterdienst, 2021 (https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimastatusbericht/publikationen/ksb_2020.html).
9.Bundesministerium für Umwelt Naturschutz Bau und Reaktorsicherheit (BMU). Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit,2017:30. (https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Klimaschutz/hap_hand-lungsempfehlungen_bf.pdf).
10.WHO Regional Office for Europe.Heat and health in the WHO European Region: updated evidencefor effective prevention(Sanchez Martinez G, De’Donato F, Kendrovski V, eds.), Kopenhagen,2021 (https://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/Climate-change/publications/2021/heat-and-health-in-the-who-european-region-updated-evidence-for-effective-prevention-2021).
11.Blättner B et al. Arbeitshilfe zur Entwicklung und Implementierung eines Hitzeaktionsplans für Städte und Kommunen, 2021:44. (https://www.hs-fulda.de/fileadmin/user_upload/FB_Pflege_und_Gesundheit/Forschung___Entwicklung /Arbeitshilfe_Hitzeaktionsplaene_in_Kommunen_2021.pdf).
12.Kaiser T et al. Klimawandel, Hitze und Gesundheit: Stand der gesundheitlichen Hitzevorsorge inDeutschland und Unterstützungsbedarf der Bundesländer und Kommunen Climate change, heatand health: Status of heat prevention in Germany and need for support of federal states,UMID: Umwelt und Mensch – Informationsdienst, 2021, 1:27–37. (https://www.adelphi.de/en/publication/klimawandel-hitze-und-gesundheit).
13.Blättner B et al. Gesundheitsschutz bei Hitzeextremen in Deutschland: Was wird in Ländern und Kommunen bisher unternommen? [Health protection against heat extremes in Germany: What hasbeen done in federal states and municipalities?].Bundesgesundheitsblatt,  2020, 63:1013–1019.(https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00103-020-03189-6).
14.Blättner B, Janson D, Grewe HA. Hitzeaktionspläne in den Parlamenten der Bundesländer PolitischeDiskurse über Gesundheitsschutz und Klimawandel [Heat-health action plans in the parliamentsof the German federal states. Political discourses on health protection and climate change].Präv Gesundheitsförderung, 2020, 15:296–302. (https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs11553-020-00772-2).
15.Herrmann M, Wickham J, Matthies-Wiesler F. Gesundheitsbezogene Hitzeschutzpläne in Deutschland: Wie können die Hürden überwunden werden, um eine flächendeckende und systematische Umsetzung voranzutreiben. (In Erarbeitung)

 

Dt. Ärzteblatt 09 2022  Klimawandel hat Auswirkungen auf Kindersterblichkeit:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/137255/Klimawandel-hat-Auswirkungen-auf-Kindersterblichkeit

München/Düsseldorf – Der Klimawandel habe immense Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern. Davon berichtete Veronika Huber von der Ludwig-Maximilians-Universität München auf dem Kongress für Kinder und Jugendmedizin in Düsseldorf.

20 bis 30 Prozent der hitzebedingten Todesfälle in Deutschland seien auf den menschengemachten Klima­wan­del zurückführen, sagte Huber und nahm damit Bezug auf bisher noch unveröffentlichte Daten ihrer eige­nen Forschungsarbeit.

Insbesondere bei Kleinkindern steige das temperaturbedingte Sterberisiko stark an. Dies zeigt sich bei­spielsweise in landesweiten Daten aus Südafrika. In einer Studie in Environmental Research (2018; DOI: 10.1016/j.envres.2017.11.001) haben Forschende die Auswirkungen von Hitze und Kälte auf die Mortalität untersucht.

Demnach haben neben älteren Menschen Kinder unter fünf Jahren das höchste Risiko an den Auswirkungen von Hitze- oder Kälte zu sterben. So war das relative Risiko von Kindern bei den heißesten Tagen um 24 Pro­zent erhöht im Vergleich zu den Tagen mit der geringsten Sterblichkeit.

 

Oktober 2022 Forschung & Lehre : "Lancet Countdown 2022" -Experten warnen vor Klimawandel-Folgen für Gesundheit: 

Die Erderwärmung hat bereits drastische Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. 99 Fachleute haben das genauer analysiert.  https://www.forschung-und-lehre.de/zeitfragen/experten-warnen-vor-klimawandel-folgen-fuer-gesundheit-5123

>> The 2022 Global Report of the Lancet Countdown                              https://www.lancetcountdown.org/2022-report/

The health of people around the world is at the mercy of a persistent fossil fuel addiction.

People around the world are increasingly feeling the impact of climate change on their health and wellbeing and these compounding crises are amplifying those harms. Yet governments and companies in both high- and low-income countries continue to prioritise fossil fuel interests.

This year’s report launches as countries and health systems grapple with the health, social and economic implications of climate change, which now compound the impacts of the  the global energy crisis, and the ongoing COVID-19 pandemic.

 

NASA- wo brennt es auf der Welt?   FIRMS  Fire Information for Resource Management System https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/map/  |   https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/ 

BMEL Waldbrandstatistik Deutschland  https://www.bmel-statistik.de/forst-holz/waldbrandstatistik

 

Copernicus - Climate Change Service - https://climate.copernicus.eu/

EarthCARE - Earth Online - https://earth.esa.int/eogateway/missions/earthcare

 

 

Umweltzustandsbericht NRW 2020 - Veröffentlicht Mitte Mai 2021

 

Umweltzustandsbericht NRW 2020

 

Wie geht's der Umwelt in NRW? Alle vier Jahre wird das genau dokumentiert.

 

Im aktuellen Bericht sieht Umweltministerin Heinen-Esser viel Licht - aber auch Schatten.

 

"Es ist ein echtes Mammutwerk", findet NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU): Auf 100 Seiten listet der Umweltzustandsbericht zahlreiche Daten und Fakten zum Thema Umwelt in NRW auf. "Im Kern geht es dabei um die Frage: Wie fair gehen wir mit der Umwelt um? Wie hinterlassen wir unsere Welt den künftigen Generationen?" erklärte Heinen-Esser bei der Vorstellung des Berichts.

 

Folgen des Klimawandels unterschätzt

Dabei sieht sie NRW zwar grundsätzlich auf einem guten Weg. Allerdings seien die Folgen des Klimawandels für das Land deutlich unterschätzt worden, räumte die Umweltministerin ein.

Zu den positiven Entwicklungen zählten demnach eine Zunahme der Flächenanteile für den Naturschutz und die ökologische Landwirtschaft, eine bessere Luftqualität und deutlich weniger Treibhausgase. "Die Entwicklung bei der Luftqualität in NRW ist sehr gut", bilanzierte Heinen-Esser. Erstmals seien im Jahr 2020 in ganz NRW alle Luftqualitätswerte eingehalten worden.

 

Anlass zur Sorge

biete andererseits der schlechte Zustand der Wälder oder der zu hohe Flächenverbrauch. Dieser liegt laut Umweltministerium derzeit bei 8,1 Hektar pro Tag für neue Siedlungs- und Verkehrsflächen.

 

"Es ist erfreulich, dass sich der Zustand unserer Umwelt in wichtigen Bereichen teils deutlich verbessert hat. Aber auf dem Erreichten dürfen wir uns nicht ausruhen.", so Heinen-Esser. Ziel sei es nun, die Widerstandsfähigkeit von Umwelt und Natur, insbesondere auch gegen die Folgen des Klimawandels zu erhöhen. Denn der sei in NRW längst angekommen.

 

"Wir erleben glasklar die Auswirkungen des Klimawandels", betonte Heinen-Esser. So hätten etwa die Landwirte drei trockene Jahre in Folge "deutlichst" gespürt. Wenn nicht mehr Wasser und Grün in die Städte geholt werde, würden sich viele Stadtviertel im Sommer so aufheizen, dass man dort "kaum mehr leben" könne, weil es zu heiß werde.

 

 

Quellen und weiterführende Informationen

 

WDR Bericht https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/umweltzustandsbericht-nrw-100.html

 

Umweltzustandsbericht NRW 2020

https://www.umweltportal.nrw.de/web/umweltbericht-2020/umweltzustandsbericht-nrw-2020

https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/luftqualitaet-biodiversitaet-waldzustand-co-umweltzustandsbericht-zeigt-viele-verbesserungen-aber-auch-handlungsbedarf-1620816840

https://www.umwelt.nrw.de/mediathek/broschueren/detailseite-broschueren?broschueren_id=14930&cHash=fec6c6875f80afa9056750f5b66e550c

 

Zuständige Behörden

 

LANUV - UMWELT NRW

https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umweltzustand-und-umweltinformationen

> Naturschutzgebiete https://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/natur/schutzgebiete-und-wertvolle-naturraeume/naturschutzgebiete

> Landesumweltamt https://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/wer-macht-was/landesumweltamt-lanuv | https://www.lanuv.nrw.de/

> Obere Naturschutzbehörde Bezirksregierung Düsseldorf / Dezernat 51 Natur- und Landschaftsschutz, Fischerei https://www.brd.nrw.de/organisation/abteilung5/51/index.html |

Dezernat 53 Immissionsschutz http://www.brd.nrw.de/umweltschutz/bausteine/MTT_Gruenes_Telefon_Fortsetzung.html

> Untere Naturschutzbehörde: Kreis Wesel - Fachdienst 60 Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd, Fischerei https://www.kreis-wesel.de/de/verwaltung/fachdienst-60-natur-und-landschaftsschutz-landwirtschaft-jagd-fischerei/

> Biologische Stationen https://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/wer-macht-was/biologische-stationen | Biologische Station Kreis Wesel https://www.bskw.de/

 

 

Umweltportal NRW  https://www.umweltportal.nrw.de/

 

NRW Umwelt Daten Vor Ort  https://www.uvo.nrw.de/

 

NRW Umweltindikatoren  https://www.lanuv.nrw.de/umweltindikatoren-nrw/index.php | https://umweltindikatoren.nrw.de/

Umweltindikator Naturschutzflächen NRW https://umweltindikatoren.nrw.de/natur-laendliche-raeume/naturschutzflaechen

>>  z.B. Naturschutzgebiet LippeaueBK WES-00013 / http://nsg.naturschutzinformationen.nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/WES_001 

Bedeutung:

„Die Vielfalt von Natur und Landschaft in Nordrhein-Westfalen macht differenzierte Schutzziele und Schutzmaßnahmen erforderlich. Dem Schutzgebietssystem kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Es hat zum Ziel, neben dem Schutz der naturraumtypischen Eigenart der Landschaft auch den europäischen Verpflichtungen zum Schutz derjenigen europaweit bedeutsamen Arten und Lebensräume nachzukommen, die innerhalb Nordrhein-Westfalens vorkommen und für die das Land besondere Verantwortung trägt.

Die strengsten Schutzregelungen gelten in Deutschland in Naturschutzgebieten und Nationalparken*. Mit Hilfe dieser Schutzgebietskategorien werden Flächen langfristig für den Arten- und Biotopschutz gesichert. Zudem dienen sie als Kernflächen des landesweiten Biotopverbunds. Dieser hat zum Ziel, Populationen wildlebender Tiere und Pflanzen dauerhaft zu sichern sowie funktionsfähige ökologische Wechselbeziehungen zu bewahren, wiederherzustellen und zu entwickeln. Bundesrechtlich sind die Länder gemäß § 20 Abs. 1 BNatSchG zur Schaffung eines Biotopverbunds, der mindestens 10% der Landesfläche umfassen soll, verpflichtet. In der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ist das Ziel formuliert, dass Deutschland bis 2010 auf 10% der Landesfläche ein repräsentatives und funktionsfähiges System vernetzter Biotope besitzt. In Nordrhein-Westfalen ist das Ziel des Landesnaturschutzgesetzes und der Biodiversitätsstrategie NRW, den Biotopverbund auf 15% der Landesfläche festzusetzen.

Einen deutlichen Schub erhielt das Schutzgebietssystem in Nordrhein-Westfalen durch die Umsetzung der europäischen Vogelschutzrichtlinie aus dem Jahr 1979 und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) von 1992. Die nach europäischem Recht ausgewiesenen Vogelschutzgebiete sowie FFH-Gebiete werden im Schutzgebietssystem „Natura 2000“ zusammengefasst. Sie haben zum Ziel, die in den Richtlinien aufgeführten Arten und Lebensräume in einem günstigen Erhaltungszustand zu bewahren bzw. die Bestände von Arten und Lebensräumen langfristig zu sichern. Die Natura2000-Flächen sind in Nordrhein-Westfalen zum weitaus größten Teil als Naturschutzgebiete und nur in sehr geringem Maße als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen.

* Strenger Schutz gilt auch für Geschützte Biotope (§ 30 BNatSchG,  § 42 LNatSchG ), die in NRW nach gesetzlicher Vorschrift systematisch in einem Kataster erfasst werden. Außerhalb bestehender Naturschutzgebiete umfassen sie gut 1% der Landesfläche. Aufgrund der fehlenden Vergleichbarkeit mit anderen Bundesländern wurden sie für diesen Indikator nicht verwendet.“

„Trendanalyse:

Im Jahr 2020 nahmen die Naturschutzgebiete und der Nationalpark Eifel 8,4% der Landesfläche in Nordrhein-Westfalen ein. Die Fläche beinhaltet auch die Wildnisentwicklungsgebiete gem. § 40 LNatSchG, die bei Veröffentlichung als Naturschutzgebiete gesetzlich geschützt sind, sofern sie nicht bereits als Naturschutzgebiet oder Nationalpark förmlich unter Schutz stehen. Insgesamt sind 3.289 Naturschutzgebiete, 517 FFH-Gebiete, 28 Vogelschutzgebiete, 111 Wildnisentwicklungsgebiete (davon 56 außerhalb NSG, NP) und ein Nationalpark ausgewiesen. Bei diesen Zahlen ist jedoch zu beachten, dass ein Großteil der FFH-Gebiete und der Vogelschutzgebiete als Naturschutzgebiete rechtlich gesichert werden, so dass es hier eine deutliche Überlappung der Schutzgebietskategorien gibt.

Die deutliche Zunahme der streng geschützten Gebiete in den zurückliegenden Jahren und insbesondere seit 2004 lässt sich vor allem auf die Umsetzung der europäischen FFH-Richtlinie und die hiermit verbundene Ausweisung von FFH-Gebieten mit dem Status eines Naturschutzgebiets zurückführen. Mit dem weitgehenden Abschluss der Gebietsmeldungen von FFH-Gebieten hat sich der Trend der vergangenen Jahre mittlerweile erwartungsgemäß abgeflacht.

In den nächsten Jahren sind die bestehenden Schutzgebiete qualitativ zu verbessern, so dass sie gemäß den Schutzzielen mit ihren naturraumtypischen Lebensräumen und Arten zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beitragen können.

 

Fachportale Umwelt https://www.umweltportal.nrw.de/#column-16

Informationen zu immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren, gefährlichen Stoffen, aktuellen Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) in NRW und zur Vorschriftensammlung Technischen Umweltschutz

und https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/daten-und-informationsdienste/infosysteme-und-datenbanken

 

besondere Portale

 

Länderinitiative Kernindikatoren https://www.lanuv.nrw.de/liki/index.php

 

Indikator Flächenverbrauch NRW https://www.lanuv.nrw.de/liki/index.php?mode=indi&indikator=8#grafik

Flächenportal https://www.flaechenportal.nrw.de/

 

Flussgebiete https://www.flussgebiete.nrw.de/

> https://www.flussgebiete.nrw.de/node/218 (Lippe)  >> https://www.flussgebiete.nrw.de/lebendige-gewaesser-im-teileinzugsgebiet-der-lippe-224

 

Altbaumfinder http://www.altbaumfinder-nrw.de/homeabnrw

 

Umgebungslärm http://www.umgebungslaerm.nrw.de/

 

Geschütze Arten https://artenschutz.naturschutzinformationen.nrw.de/artenschutz/de/arten/gruppe

 

Emmissionskataster Luft https://www.ekl.nrw.de/ekat/

 

Waldinfo NRW https://www.waldinfo.nrw.de/

Update September 2021 insbesondere in NRW weitaus größere Waldverluste als angenommen: WALDMONITOR Deutschland - Satellitendaten auf den Seiten der Naturwald Akademie: https://map3d.remote-sensing-solutions.de/waldmonitor-deutschland/#

 

Klimaatlas / Klimafolgenmonitoring NRW https://www.klimaatlas.nrw.de/

 

Geoinformationssystem GISILE

zeigt die Abgrenzung der laufenden Bodenordnungsverfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz, dem Gemeinschaftswaldgesetz und dem Gemeinheitsteilungsgesetz. Außerdem werden die LEADER-Regionen sowie die Lage der Dorfentwicklungsplanungen dargestellt. https://www.umwelt.nrw.de/landwirtschaft/laendliche-raeume/geoinformationssystem-gisile

 

 TAZ Schwerpunkt Klimawandel: https://taz.de/Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262/

 

 

 

 

 

UN Umfrage - Sorge um Klimawandel so groß wie noch nie | UN-Bericht zu Klimazielen - Große Versprechen, wenig Aktion

UN-Bericht zu Klimazielen

Große Versprechen, wenig Aktion

Stand: 14.09.2023 12:13 Uhr

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/un-bericht-klimawandel-100.html

 Der Klimawandel untergräbt einem neuen Bericht zufolge fast alle UN-Nachhaltigkeitsziele wie etwa die Bekämpfung von Hunger, Armut oder Krankheiten. Die Weltgemeinschaft sei weit davon entfernt, ihre Klimaziele zu erreichen. Zu diesem Schluss kommt ein UN-Bericht, den die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf vorstellte. Was Regierungen bislang an Reduktionen von klimaschädlichen Treibhausgases empfohlen hätten, reiche nicht aus, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, heißt es in dem Bericht "United in Science", zu dem mehrere UN-Organisationen beigetragen haben. Das mache es schwer, die 17 UN-Entwicklungsziele bis 2030 zu erreichen. Der Bericht zeigt, wie sich Klimawandel und Extremwetter auf diese Ziele auswirken.

Mangel an Ehrgeiz wird beklagt

Die Weltgemeinschaft hatte sich 2015 auf 17 Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung verständigt, die sie bis 2030 erreichen will. Dazu gehört das Ende von Armut und Hunger sowie Bildungs- und Geschlechtergerechtigkeit.

Der Mangel an Ehrgeiz mache es schwieriger, diese UN-Entwicklungsziele (SDGs) zu erreichen, heißt es in dem Bericht. Einige Klimaveränderungen dürften kaum noch rückgängig zu machen sein, warnt der Bericht. Aber jedes Zehntel Grad, um das die Erderwärmung begrenzt wird und jede Tonne eingespartes CO2 könne helfen, den Klimawandel zu begrenzen und die Entwicklungsziele zu erreichen.

Zurzeit seien nur 15 Prozent der 17 Ziele auf gutem Weg.

Guterres: "Jämmerlich vom Kurs abgekommen"

Im Vorwort des Berichts kritisiert UN-Generalsekretär Antonio Guterres die globale Antwort auf den Klimawandel als schwach. Auf halbem Weg zum Ziel sei die Welt mit ihren Vorhaben zu nachhaltiger Entwicklung "jämmerlich vom Kurs abgekommen". Der Bericht unterstreicht, einige künftige Klimaveränderungen seien unvermeidlich und möglicherweise unumkehrbar. Dennoch hätten jeder Bruchteil eines Grades und jede Tonne CO2 Auswirkungen auf die globale Erwärmung und auf das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele.

Laut den Experten ist die Wissenschaft nicht nur von zentraler Bedeutung für den Klimaschutz, sondern auch für Fortschritte bei den Nachhaltigkeitszielen. Beispielsweise Klimamodelle, Künstliche Intelligenz oder Frühwarnsysteme könnten Leben und Lebensgrundlagen retten.

Auch die Internationale Energie-Agentur (IEA) legte heute eine Studie zum Klima vor: Darin mahnt sie verstärkte Anstrengungen im Verkehr, in der Landwirtschaft und im Gebäudesektor an, um die weltweiten Klimaziele zu erreichen.

 → https://wmo.int/media/news/climate-change-undermines-nearly-all-sustainable-development-goals

*

→ Freitag, 26. Juli 2024 - UN-Generalsekretär: Extreme Hitze wird zum Normalzustand

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/153214/UN-Generalsekretaer-Extreme-Hitze-wird-zum-Normalzustand

New York – Die Welt muss sich wegen der Klimakrise nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres auf dauerhaft veränderte Temperaturen im Sommer einstellen.

„Der vergangene Sonntag, Montag und Dienstag waren die drei heißesten Tage seit Beginn der Wetteraufzeich­nungen. Schauen wir den Tatsachen ins Auge: Extreme Temperaturen sind kein Phänomen mehr, das ein Tag, eine Woche oder ein Monat dauert“, sagte Guterres in New York.

Die Erderhitzung verursache zudem Hurrikane, Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und steigende Meeres­spiegel. Um diese tödlichen Katastrophen zu bekämpfen, müsse die Menschheit gegen den Ursprung der Klima­krise vorgehen.

Die Krankheit ist die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die Krankheit ist die Untätigkeit in Sachen Klima – und die politischen Führer aller Länder müssen aufwachen und sich engagieren“, sagte Guterres weiter.

 

UN-Umfrage: Sorge über Klimawandel noch nie so groß 

Die Sorge ist groß, der Wunsch nach Maßnahmen auch: Eine UN-Umfrage über den Klimawandel ist eine Mahnung an Politik und Wirtschaft. Dabei hofft ein Großteil der 75.000 Befragten auf mehr Zusammenarbeit.

Stand: 20.06.2024 06:00 Uhr

https://www.tagesschau.de/ausland/un-umfrage-klimawandel-100.html

Die Umfrage ergab, dass die Bevölkerungen von 20 der weltweit größten Klimaverschmutzer stärkere Maßnahmen befürworten - darunter die USA, Russland, China und Deutschland. In vielfacher Weise fühlten sich die Menschen von ihrer jeweiligen Regierung nicht genug in puncto Klimaschutz unterstützt. 

Laut Steiner gibt es in einigen Ländern - auch in Deutschland - eine Erkenntnis und auch ein Anerkennen der vielen klimarelevanten Entscheidungen der Vergangenheit. "Und trotzdem erleben wir auch diesen Sommer wieder und im letzten Jahr und den Jahren davor, wie verletzlich wir geworden sind in einer Zeit, in der Klimawandel eben nicht mehr etwas ist, was sozusagen Science Fiction ist", sagt er.

Unter den befragten Deutschen drängen besonders Frauen auf mehr und raschere Klimaschutzmaßnahmen. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage zeigen: Die breite Mehrheit der Menschen sei sich überraschend einig darüber, dass Politik und Wirtschaft schneller handeln müssten, sagt UNDP-Chef Steiner. Klimawandel sei nicht nur etwas, was mit CO2-Emissionen zu tun habe oder mit neuen Technologien oder mit Elektromobilität. "Es hat mit den Arbeitsplätzen zu tun, mit Einkommen, mit Kosten, die Menschen tragen", so Steiner. "All das wird in der Politik manchmal, würde ich sagen, instrumentalisiert. Und das spaltet Menschen. Das spaltet auch Gesellschaften."

Die Angst vor wirtschaftlichen Veränderungen sei nachvollziehbar. Doch oft basiere sie auch auf Desinformation, sagt Steiner. Und er verweist auf Erfolgsgeschichten: Einige Länder in Afrika und Lateinamerika produzieren heute über 90 Prozent ihres Stroms mit erneuerbaren Energien. Vor zehn Jahren sei das unvorstellbar gewesen.

https://www.undp.org/publications/peoples-climate-vote-2024

 

Weitergehende Informationen

Faktencheck Artenvielfalt der FEdA des BMBF erstmalig veröffentlicht - Oktober 2024

→ Wut, Angst, Verzweiflung - Wieso tut die Politik nichts? - rnd Ende Januar 2023

→ Vorbild und Vorreiter in Sachen Renaturierung - NRW - Strategie Grüne Infrastruktur - auf dem Weg zur grünsten Industieregion der Welt

→ UN-Generalsekretär António Guterres: Aufruf zu einem Ende des "Krieges gegen die Natur"

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB]

→ Städtetag sieht Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verhinderung von Klimawandelfolgen - mehr GRÜN IN DER STADT

→ Grundlagen der Gemeindeverfassung - NRW - Verantwortung für die zukünftigen Generationen

 

UN-Generalsekretär António Guterres: Aufruf zu einem Ende des "Krieges gegen die Natur"

UN-Chef Guterres zum Klimawandel "Unser Planet ist kaputt"

Stand: 02.12.2020 19:39 Uhr

 

Mit deutlichen Worten hat UN-Generalsekretär Guterres zu mehr Klimaschutz aufgerufen. Bereits jetzt seien apokalyptische Feuer und Überschwemmungen die neue Realität. Bestätigung erhält er von neuen Studienergebnissen.

Zum Ende eines Jahres der Wetterextreme mit Hurrikanen, Waldbränden und Hitzewellen

hat UN-Generalsekretär António Guterres die Menschheit zu einem Ende ihres "Krieges gegen die Natur" aufgerufen.

VERWEIS in eigener Sache >> Unsere Seiten zu Bedrohungen des Lippemündungsraumes - Krieg gegen die Natur des Lippemündungsraumes  /  Bilder der Baumfällungen

Sie solle sich verpflichten, den Ausstoß von Treibhausgasen zu beenden, sagte er in einer Rede an der New Yorker Columbia University. "Apokalyptische Feuer und Überschwemmungen, Zyklone und Hurrikans sind zunehmend die neue Normalität."

Guterres fand deutliche Worte zum Zustand der Erde: "Unser Planet ist kaputt!" Der Weg aus der Corona-Krise biete in dieser Hinsicht aber eine Chance. "Die Corona-Erholung und die Reparatur des Planeten können zwei Seiten derselben Medaille sein", sagte der UN-Chef.

Hohe Erwartungen an Klimakonferenz in Glasgow

Der Präsident der Pariser Klimakonferenz und ehemalige französische Premierminister Laurent Fabius forderte die Regierungen dazu auf, mittel- und kurzfristige Klimaziele zu setzen und zu erfüllen. Es reiche nicht aus, langfristige Ziele zu setzen, bei denen unsicher sei, ob sie jemals umgesetzt würden. Das sei die Herausforderung für die UN-Klimakonferenz in Glasgow im kommenden Jahr.

Der nächste Gipfel gilt als besonders wichtig: Die Staaten sollen bis dahin ihre Klimaschutzpläne ehrgeiziger machen. Denn noch reichen sie in der Summe längst nicht aus, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erfüllen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen.

 Aktuelles Jahr ist eines der wärmsten

Unterdessen wurden mehrere neue Klimaberichte vorgestellt, die ein düsteres Bild vom Zustand des Planeten zeichnen. Das Jahr 2020 dürfte nach vorläufigen Analysen der Weltwetterorganisation (WMO) eines der drei wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts werden. Klar sei schon jetzt, dass die Jahre seit 2015 die sechs wärmsten seit Messbeginn seien. Der Temperaturrekord wurde 2016 mit plus 1,2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau erreicht.

Das UN-Umweltprogramm UNEP warnte, die derzeit geplante weltweite Produktion von fossilen Brennstoffen sei viel zu hoch, um die Pariser Klimaziele bis 2030 erreichen zu können. Um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müsse die internationale Gemeinschaft ihre Produktion von fossilen Brennstoffen jährlich bis 2030 um rund sechs Prozent reduzieren. Derzeit sei aber ein jährlicher Anstieg um zwei Prozent geplant - damit würde bis 2030 doppelt so viel fossiler Brennstoff produziert werden, wie mit dem Pariser Klimaziel vereinbar.

 Grüne Investitionen in der Corona-Krise gefordert

d.h. im Lippemündungsraum: > Schutz der Naturflächen vor Versiegelung und Überbauung > Schutz der Bäume vor Fällungen / Wiederaufforstungen > Optimierung der Verkehrsführung und Beruhigung der Naturflächen wo möglich > u.a. Siehe auch PROJEKTEder Initiative Schutz des Lippemündungsraums

Die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) sieht den Klimawandel mittlerweile als größte Bedrohung der Weltnaturerbestätten. Die IUCN ist das weltweit größte Netzwerk staatlicher und nichtstaatlicher Umweltorganisationen. Die globale Erwärmung sei bei einem Drittel der Gebiete eine "hohe oder sehr hohe Bedrohung". 2014 war das erst bei einem Viertel der Fall. Auch das Weltnaturerbe Wattenmeer an der Nordsee gehört zu den betroffenen Regionen mit einer "sehr hohen Bedrohung" durch den Klimawandel.

UNEP-Chefin Inger Andersen sagte zugleich, die Corona-Pandemie biete eine umweltpolitische Chance. So könnten die Volkswirtschaften weltweit mithilfe von "Investitionen in kohlenstoffarme Energien und Infrastruktur" wiederbelebt werden.

 

Quellen: https://www.tagesschau.de/ausland/un-klima-guterres-101.html

Interne Verweise im Artikel

Interview mit Guterres    "Klimawandel ist schneller als wir"Eine Welt in Aufruhr - dieses Bild zeichnet UN-Generalsekretär Guterres im ARD-Interview.23.05.2019

Weltkatastrophenbericht: Signalfarbe Rot  -Vergisst die Menschheit über der Corona-Pandemie den Klimawandel? Das Rote Kreuz warnt davor.17.11.2020

und https://www.tagesschau.de/wirtschaft/naturkathastrophen-munich-re-101.html

Schäden durch Extremwetter : Mehr Nordatlantik-Stürme als je zuvor, Bericht vom 07.01.2021 14:40 Uhr

 

Kommentar der DW vom 5.1.2021   https://www.dw.com/de/gastkommentar-beim-klima-gibt-es-bald-kein-zur%C3%BCck-mehr/a-56125490

Klimawandel und Corona

Gastkommentar: Beim Klima gibt es bald kein Zurück mehr

Wir müssen 2021 zum Jahr des Klimaschutzes machen, meint die Chefin des UN-Umweltprogramms Inger Andersen. Die Corona-Finanzhilfen sollten genutzt werden, um eine echte Wende im Kampf gegen den Klimawandel zu schaffen.

Bald gibt es kein Zurück mehr 

Die Gefahren könnten verringert werden, wenn die Konjunkturprogramme zur Bewältigung der Pandemie in grüne und nachhaltige Lösungen investiert werden. Der "Emission Gap Report 2020" des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) zeigt, dass auf diese Weise 25 Prozent der bislang für 2030 erwarteten Emissionen eingespart werden könnten. Dies brächte die Welt annähernd dorthin, wo sie sein müsste, um die Chance für das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens zu wahren - die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter. Verpflichtungen zur Klimaneutralität könnten uns sogar in die Nähe des 1,5-Grad-Ziels bringen.

Vorbereitung auf den Marathon

Mit grünen und nachhaltigen Konjunkturprogrammen können Emissionen gesenkt und gleichzeitig andere ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele unterstützt werden. Notwendig ist die unmittelbare Förderung emissionsfreier Technologien und Infrastruktur, das Ende der Subventionen für Kohle und fossile Brennstoffe und ordnungspolitische Maßnahmen, die einen CO2-ärmeren Konsum ermöglichen. 

Außerdem brauchen wir naturbasierte Lösungen - inklusive groß angelegter Renaturierung von Lebensräumen und Aufforstungen, wie sie für die in diesem Jahr beginnende Dekade der Vereinten Nationen zur Wiederherstellung der Ökosysteme vorgesehen sind.

Eine der letzten Chancen für die Menschheit

Wir haben in diesem Jahr eine echte Chance, die Klimakatastrophe abzuwenden. Dafür müssen wir die Wirtschaftshilfen klug einsetzen und einen echten Systemwandel in Gang setzen, geplant und gesteuert durch weitreichendere nationale Klimaziele und die Verpflichtung zur Klimaneutralität. Auf diese Weise könnten wir nicht nur das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Abkommens erreichen, sondern sogar die Chance bekommen, das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen.

Wir müssen diese Chance nutzen, um unser Klima und die Natur - und damit unsere Gesundheit, unseren Frieden und Wohlstand - für die kommenden Jahrzehnte zu sichern. Es könnte eine der letzten Chancen sein, die die Menschheit bekommt.

 

*****************************

aus der Antrittsredes des 46. amerikanischen Präsidenten Joe Biden vom 20.1.2021

https://www.spiegel.de/politik/ausland/joe-bidens-antrittsrede-im-wortlaut-a-5bb69cf3-9790-4209-b5ba-185ace0c940d

 

"The cry for survival comes from the planet itself. A cry that can't be any more desperate or any more clear."

*

"Der Schrei nach Überleben kommt vom Planeten selbst. Ein Schrei, der verzweifelter und deutlicher nicht sein kann. "

 

 

************************************

 

The Guardian: Mon 27 Apr 2020 10.21 BST :

Halt destruction of nature or suffer even worse pandemics, say world’s top scientists

 https://www.theguardian.com/world/2020/apr/27/halt-destruction-nature-worse-pandemics-top-scientists

The Guardian: Wed 17 Jun 2020 06.01 BST :

 Pandemics result from destruction of nature, say UN and WHO

 https://www.theguardian.com/world/2020/jun/17/pandemics-destruction-nature-un-who-legislation-trade-green-recovery?CMP=share_btn_tw

The Guardian: Wed 17 Jun 2020 06.00 BST:

Coronavirus is a warning to us to mend our broken relationship with nature

https://www.theguardian.com/commentisfree/2020/jun/17/coronavirus-warning-broken-relationship-nature

 

Über unsere Rolle in dieser Welt

Eine überschätzte Spezies | Doku Reupload | ARTE: https://www.youtube.com/watch?v=N3xjGxqKpwM

 

 

Verkehrsberuhigung: Fahrradstraße Lippedorf

 

 

Projekt

Umwandlung der Frankfurter Straße im Abschnitt Wesel - Lippedorf

zwischen der Kreuzung Frankfurter Straße + Emmelsumer Straße und der Kreuzung Frankfurter Straße + B8 / Willy-Brand-Straße

zu einer Fahrradstraße bzw. einer Radschnellverbindung mit Mitnutzung durch die Anlieger

 

Mit Datum 17.6.2020 hat der Rat der Stadt Wesel beschlossen, den Ausbau des Fahrradwege-/-straßennetzes zu fördern und die Stadt Wesel am Wettbewerb "Naturstadt" teilnehmen zu lassen.

Die Stadt Wesel hat auf ihren Internetseiten eine eigene Seite "Fahrradfreundliches Wesel" geschaffen, auf dem hinterlegten Fahrastadtplan ist das letzte aufgeführte Projekt 2019 " Fertigstellung Fuß- und Radweg im Lippemündungsraum Teil B Auszeichnung als „Bester Newcomer“ beim Stadtradeln 2019.

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums nimmt diese erklärten und schriftlich dokumentierten Ziele der Stadt zum Anlaß, die Umwandlung der Frankfurter Straße in Lippedorf zu einer Fahrradstraße anzuregen.

Die vielfältigen positive Auswirkungen auf die Fahrradfahrer*Innen, Bürger*Innen, Natur, Umwelt und Klima einer solchen Maßnahme begründen die Sinnhaftigkeit eines solchen Unterfangens.

Am 10. November 2020 haben wir den neuen Rat der Stadt Wesel und den neuen Landrat des Kreises Wesel unsere Anregungen zugesendet.

Unser Schreiben ist hier als pdf. Dokument mit allen Details der Anregungen und Argumente einsehbar, ladbar:

2020_11_10_Antrag-Fahrradstrasse.pdf

 Wir sind gespannt auf die Reaktion und werden die Antworten ebenfalls hier veröffentlichen.

 

Verweis: Projekt Verkehrsberuhigung des Lippemündungsraums https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/projekte/verkehrsberuhigung-des-lippemuendungsraums 

 

Antworten:

SPD vom 17. November 2020:  SPD_Antwort_2020_11_17.pdf

Bündnis90/Die Grünen vom 25. November 2020: AntwortGruene 2020 11 25.pdf

 

Info zum Projekt in der NRZ+ vom 7.12.2020

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/die-anwohner-in-wesel-lippedorf-wollen-weniger-verkehr-id231086752.html

 

 

 

Artikel in Rheinischer Post RP vom 17. Dezember 2020

leider nicht online verfügbar gemacht...

 

FRÜHJAHR 2021 - die Ergebnisse des Fahrradklima-Testes des ADFC sind da -

am 16.3.2021 ist der ADFC enttäuscht von der Situation in NRW

https://www1.wdr.de/nachrichten/adfc-fahrrad-klima-test-100.html

und Wesel s Situation ist leider schlechter geworden...   

ein guter Grund, z.B. auf den Verbesserungsvorschlag unserer Initiative einzugehen

 

 

Update Februar 2023: Nationaler Radverkehrsplan 3.0veröffentlicht: https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/Radverkehr/nationaler-radverkehrsplan-3-0.html

*

→ Übersichtsseite des Bundesministerium für Digitales und Verkehr BMDV

zum Thema

RADVERKEHR

https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/fahrrad-uebersicht.html

 

Kreis Wesel Mobilitätskonzept - Radfahren   https://www.kreis-wesel.de/de/themen/radverkehr/ und https://www.kreis-wesel.de/de/inhalt/mobilitaet/

Radfahren im Kreis Wesel macht bereits sehr viel Spaß. Das Radwegenetz ist gut ausgebaut und ausgeschildert, es kann aber noch besser werden.Mit diesem Ziel hat der Kreistag im Dezember 2021 beschlossen, dass der Kreis Wesel sich um die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS NRW) bemüht. Für seine Bewerbung muss der Kreis zunächst seine Fahrradfreundlichkeit unter Beweis stellen. Schwerpunkte zur Förderung des Radverkehrs sind:

Umsetzung eines Regionalen Radwegenetzes:

Als konzeptionelle Grundlage für den Ausbau der Radinfrastruktur dient das Regionale Radwegenetz des Regionalverband Ruhr (RVR). Der Kreis hat hieraus die notwendigen Maßnahmen an seinen Kreisstraßen abgeleitet und im Verkehrswegebauprogramm 2022-2032 verankert. Darüber hinaus befindet sich die Kreisverwaltung im Austausch mit den kreisangehörigen Kommunen und dem Landesbetrieb Straßen.NRW über die Maßnahmen an kommunalen Straßen, Landes- und Bundesstraßen.

Weitere Radschnellverbindungen im Kreis Wesel:

Neben der sich bereits in der Planung befindlichen Verlängerung des Radschnellweges 1 (RS1) bis Moers, hat der Kreis zusammen mit den Städten Moers und Kamp-Lintfort eine Machbarkeitsstudie für eine weitere linksrheinische Radschnellverbindung in Auftrag gegeben. Die Vergabe einer weiteren Machbarkeitsstudie für eine Radschnellverbindung zwischen Wesel-Voerde-Dinslaken ist in der Vorbereitung.

Knotenpunktsystem: https://www.kreis-wesel.de/de/tourismus-wirtschaft/knotenpunktsystem/

Neben der bekannten rotweißen Wegweisung des Radverkehrsnetzes NRW gibt es im Kreis Wesel auf über 570 km Radwegen ein Knotenpunktsystem mit insgesamt 132 Knotenpunkten, die die Routenplanung und Orientierung sehr erleichtern (s. Link).

Aufbau eines kreisweiten Fahrradverleihsystems:

In enger Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Kommunen plant der Kreis Wesel den Aufbau eines kreisweiten Fahrradverleihsystems als Ergänzung zum bestehenden ÖPNV und als wesentlichen Eckpfeiler eines kreisweiten Netzes von Mobilstationen.

Stadtradeln: https://www.kreis-wesel.de/de/themen/stadtradeln/

Gemeinsam mit seinen Kommunen nimmt der Kreis Wesel am Stadtradeln (s. Link) teil. Die abgestimmte Teilnahme geht auf eine Initiative des Klimabündnisses der Kommunen im Kreis Wesel zurück.

Knotenpunktsystem: 

Neben der bekannten rotweißen Wegweisung des Radverkehrsnetzes NRW gibt es im Kreis Wesel auf über 570 km Radwegen ein Knotenpunktsystem mit insgesamt 132 Knotenpunkten, die die Routenplanung und Orientierung sehr erleichtern (s. Link).

 

 

 

 

 

Vorstellung des neuen „Global Biodiversity Framework“ - des UN Convention on Biological Diversity CBD – 11.-15.Oktober 2021 Kunming, China

 

Das Sekretariat der United Nations UN - Übereinkommen über die biologische Vielfalt / Convention on Biological Diversity (CBD) https://www.cbd.int/

veröffentlicht heute einen neuen globalen Rahmen für die biologische Vielfalt / Global Biodiversity Framework https://www.cbd.int/article/draft-1-global-biodiversity-framework ,

der als Leitfaden für weltweite Maßnahmen bis 2030 dienen soll, um die Natur und ihre wesentlichen Leistungen für die Menschen zu erhalten und zu schützen.


Click here to view the First draft of the post-2020 global biodiversity framework (Document #5: CBD/WG2020/3/3)


Nach mehr als zwei Jahren Entwicklungszeit wurde der Entwurf des Rahmenwerks im Spätsommer 2021 bei Online-Verhandlungen weiter verfeinert, bevor er heute auf dem nächsten Treffen der 196 CBD-Vertragsparteien auf der Conference Of the Parties COP-15 (11.-15. Oktober 2021 und 25. April-8. Mai 2022) in Kunming, China, zur Diskussion gestellt wird.

Weitere Informationen zu COP-15 siehe unten

 

" Ein neuer globaler Rahmen für den Umgang mit der Natur bis 2030


Der Rahmen umfasst 21 Ziele und 10 "Meilensteine", die für 2030 vorgeschlagen werden, auf dem Weg zu einem "Leben im Einklang mit der Natur" bis 2050. Zu den wichtigsten Zielen gehören:

 

- Sicherstellung, dass weltweit mindestens 30 % der Land- und Meeresgebiete, insbesondere der Gebiete, die für die biologische Vielfalt und ihren Beitrag für den Menschen besonders wichtig sind, durch wirksam und gerecht verwaltete, ökologisch repräsentative und gut vernetzte Systeme von Schutzgebieten und andere wirksame gebietsbezogene Erhaltungsmaßnahmen erhalten und in die weiteren Landschaften und Meereslandschaften integriert werden.


- Verhinderung oder Verringerung der Einschleppung und Etablierung invasiver gebietsfremder Arten um 50 % und Bekämpfung oder Ausrottung solcher Arten, um ihre Auswirkungen zu beseitigen oder zu verringern.


- Reduzierung der Nährstoffverluste in die Umwelt um mindestens die Hälfte, von Pestiziden um mindestens zwei Drittel und Vermeidung der Einleitung von Plastikmüll.


- Nutzung ökosystembasierter Ansätze als Beitrag zur Abschwächung und Anpassung an den Klimawandel, wobei mindestens 10 GtCO2e pro Jahr zur Abschwächung beizutragen sind, und Sicherstellung, dass bei allen Abschwächungs- und Anpassungsmaßnahmen negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt vermieden werden.


- Anreize, die für die biologische Vielfalt schädlich sind, auf gerechte und ausgewogene Weise umlenken, umfunktionieren, reformieren oder abschaffen, indem sie um mindestens 500 Milliarden Dollar pro Jahr reduziert werden.


- Aufstockung der Finanzmittel aus allen Quellen auf mindestens 200 Milliarden US-Dollar pro Jahr, einschließlich neuer, zusätzlicher und effektiver Finanzmittel, Erhöhung der internationalen Finanzströme in die Entwicklungsländer um mindestens 10 Milliarden US-Dollar pro Jahr, Mobilisierung privater Finanzmittel und verstärkte Mobilisierung inländischer Mittel, unter Berücksichtigung der nationalen Finanzplanung für die biologische Vielfalt.


Was ist der Rahmen?


Der globale Biodiversitätsrahmen für die Zeit nach 2020 baut auf dem Strategischen Plan für die biologische Vielfalt 2011-2020 auf und enthält einen ehrgeizigen Plan zur Umsetzung breit angelegter Maßnahmen, um einen Wandel in der Beziehung der Gesellschaft zur biologischen Vielfalt herbeizuführen und sicherzustellen, dass bis 2050 die gemeinsame Vision eines "Lebens im Einklang mit der Natur" erfüllt wird.


Der Entwurf des Rahmens spiegelt die Beiträge der zweiten Sitzung einer Arbeitsgruppe wider, die für die Entwicklung des Rahmens zuständig ist, sowie die eingegangenen Beiträge.  Sitzung des Nebenorgans für wissenschaftliche, technische und technologische Beratung und der 3. Sitzung des Nebenorgans für die Umsetzung sowie der Ratschläge aus den thematischen Konsultationen wird der Entwurf im Spätsommer weiter aktualisiert werden.



Theorie der Veränderung


Die Theorie des Wandels geht davon aus, dass transformative Maßnahmen ergriffen werden, um Lösungen zur Verringerung der Bedrohungen der biologischen Vielfalt zu entwickeln. Die Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die biologische Vielfalt nachhaltig genutzt wird, um die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen.


Es soll sichergestellt werden, dass die Fortschritte auf transparente und rechenschaftspflichtige Weise mit angemessenen Bestandsaufnahmen überwacht werden, um zu gewährleisten, dass die Welt bis 2030 auf dem Weg ist, die Vision 2050 für die biologische Vielfalt zu erreichen.


Die Theorie des Wandels ist komplementär zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und unterstützt diese. Sie berücksichtigt auch die langfristigen Strategien und Ziele anderer multilateraler Umweltabkommen, einschließlich der mit der biologischen Vielfalt zusammenhängenden Rio-Konventionen, um sicherzustellen, dass die Vorteile aller Abkommen für den Planeten und die Menschen synergetisch genutzt werden.


 
Partnerschaften und Umsetzung


Das Rahmenwerk basiert auf der Erkenntnis, dass seine Umsetzung in Partnerschaft mit vielen Organisationen auf globaler, nationaler und lokaler Ebene erfolgen wird, um Wege zum Aufbau einer Erfolgsdynamik zu nutzen. Bei der Umsetzung wird ein auf Rechten basierender Ansatz verfolgt, der das Prinzip der Generationengerechtigkeit anerkennt.


Darüber hinaus wird in der Theorie des Wandels anerkannt, dass die Umsetzung des Rahmens das Engagement von Akteuren erfordert, die über die Regierungen hinausgehen und unter anderem Folgendes umfassen:


- Nichtstaatliche Organisationen,                                 wie die Inititiative Schutz des Lippemündungsraums
- Indigene Völker und lokale Gemeinschaften,            wie die Bürger*Innen Lippedorfs
- Frauengruppen,                                                        wie die Frauen Lippedorfs
- Jugend und die,                                                       wie die Jugend Lippedorfs
- Wirtschaft und Finanzwelt.                                        wie Industrie und Gewerbe im Lippemündungsraum


 
Lesen Sie den ersten Entwurf des Post-2020 Global Biodiversity Framework: Englisch

Sie können auch ganz einfach durch den Entwurf surfen, indem Sie sich die Ziele und Vorgaben Seite für Seite ansehen. one-page at a time.

 



Weitergehende Informationen & Updates:


Vorbereitungen für den Post-2020 Biodiversitätsrahmen
Globaler Ausblickauf die biologische Vielfalt 5
Drittes Treffen der Offenen Arbeitsgruppe (Open-Ended Working Group)


COP-15-Informationen:  Dokumente zum Treffen
Fünfzehnte Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt
11.-15. Oktober 2021 und 25. April-8. Mai 2022 - Kunming, China
https://www.cbd.int/meetings/COP-15


Konferenz der Vertragsparteien / Conference Of the Parties (COP)  https://www.cbd.int/cop/

 

Update Juli 2022

taz - Politologe über UN-Umweltpolitik: „Koalitionen der Willigen“ https://taz.de/Politologe-ueber-UN-Umweltpolitik/!5864125/

 

→ Faktencheck Artenvielfalt | Living Planet Index

 

 

 

Waldzustand 2024 – Waldsterben – der deutsche Wald verschwindet

Waldzustand 2024 – Waldsterben – der deutsche Wald verschwindet

Größte Waldverluste in NRW

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald   -   Waldzustandserhebung 2023

Der aktuelle Waldzustandsbericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für 2023 bestätigt erneut den schlechten Zustand unserer Wälder: Nur jeder fünfte Baum gilt noch als gesund. Seit Beginn der Erhebung 1984 zeigt sich ein deutlicher Negativtrend. Insbesondere unsere Laubbäume weisen große Schäden auf.

Nach den Zahlen des aktuellen Berichtes hat sich keine wesentliche Verbesserung der Lage der einzelnen Baumarten eingestellt. Die Erhebung erfolgt auf Basis der Kronenverlichtung, also sichtbarer Blatt- bzw. Nadelverluste der Bäume. Während zu Beginn der Erhebung noch 44 Prozent aller Bäume als gesund galten, sind es heute nur noch 20 Prozent – mehr als die Hälfte weist also – teilweise große – Schäden auf.

Große Schäden bei Laubbäumen

Eine besonders hohe Kronenverlichtung ist bei Buche, Eiche und anderen Laubbaumarten zu verzeichnen.

  • Buche: 1984 waren noch 50 Prozent gesund, 2023 nur noch 15 Prozent
  • Eiche: 1984 waren noch 54 Prozent gesund, 2023 nur noch 17 Prozent
  • Andere Laubbäume: 1984 waren noch 76 Prozent gesund, 2023 nur noch 25 Prozent

Einzelbericht NRW: Nur noch ein Viertel gesund

  • 39 Prozent deutlich geschädigt
  • Eiche, Buche und Kiefer deutlich verschlechtert
  • NRW hat die größten Waldverluste mit 142.500 Hektar, das sind 15 Prozent der Waldfläche.
  • fast alle älteren Fichten abgestorben

BUND - Waldkrise

Dem deutschen Wald geht es so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht, das zeigt auch der Waldzustandsbericht: Seit Beginn der Erhebungen war der durchschnittliche Kronenzustand unserer Waldbäume noch nie so schlecht. Nur noch jeder fünfte Baum ist gesund. Bei mehr als einem Drittel der Bäume sind die Kronen sogar deutlich aufgelichtet.

Der Wald ist durch Dürre, Luftschadstoffe und eine vielerorts zu intensive Forstwirtschaft im Dauerstress. Die Bundesregierung muss endlich wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Klimakrise zu stoppen, die Schadstoffemissionen aus Verkehr, Industrie und Landwirtschaft wirksam zu reduzieren und die Wälder schonender zu behandeln.

WWF  - Waldvernichtung weltweit 

Durchschnittlich 13 Millionen Hektar Wald verschwinden pro Jahr durch Abholzung; in nur elf Regionen der Erde könnten wir bis 2030 bis zu 170 Millionen Hektar Wald verlieren. Der größte Waldvernichter ist der Mensch: Gesunder Wald wird umgewandelt in Nutzflächen für die Landwirtschaft, unser Konsum von Fleisch, Soja, Palmöl & Co. steht in direktem Zusammenhang mit dem Verschwinden von Wald auf der ganzen Welt.

Der Klimawandel heizt die Situation zusätzlich an. Immer extremere Waldbrände vernichten Jahr für Jahr ganze Landstriche. Die Brände sind oft Ursache von Brandstiftung – Wald wird verheizt, um Wirtschaftsinteressen durchzusetzen, Flächen zu gewinnen, Rohstoffe im Boden zu fördern.

Die globale Entwaldung bedroht die Zukunft unserer Wälder – mit unmittelbaren Auswirkungen auf unser Klima und damit auf uns Menschen.

InfoSperber - Die Wälder schlucken unsere Klimagase nicht mehr...

... " Die nordischen Wälder schwächeln

Eine im Juli publizierte Studie stellte fest, dass die CO2-Aufnahme durch Wälder in den 1990er- und Nullerjahren etwa gleich blieb. Vermutlich war sie auch zuvor lange stabil. Regional habe sich die Kapazität während der beobachteten Zeit aber verschoben. Die borealen (nordischen) Wälder Skandinaviens, Russlands und Kanadas und die tropischen Wälder nehmen weit weniger Kohlendioxid auf als noch vor wenigen Jahren.

In Europa verzeichneten Frankreich, Deutschland, Tschechien und Schweden einen erheblichen Rückgang der vom Boden absorbierten Kohlenstoffmenge, zurückzuführen auf klimabedingte Trockenheit, Borkenkäferbefall und eine höhere Baumsterblichkeit. 

...

«Wir sehen Risse in der Widerstandsfähigkeit der Systeme der Erde. Terrestrische Ökosysteme verlieren ihre Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern und aufzunehmen, aber auch die Ozeane zeigen Anzeichen von Instabilität», fasste Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, auf der New Yorker Klimawoche im September zusammen.

Bleibt das nun so?

Die Diagnose ist ernst. Aber womöglich ist diese Null-Absorption kein anhaltender Zustand. Was wir bisher wissen, ist, dass 2023 die CO2-Aufnahmekapazität des Planeten an Land temporär zusammengebrochen ist. Ohne aussergewöhnliche Dürren oder Waldbrände könnte die Erde wieder in ihren vorherigen Zustand zurückkehren.

Aber was, wenn nicht? «Netto Null» ist ohne die natürlichen Carbon-Senken für die meisten Länder nicht möglich. Und was, wenn die Kohlenstoffsenken zwar wieder funktionieren, aber unzuverlässig werden?

Ciais ist wenig optimistisch. «Auf der Nordhalbkugel, wo die Hälfte der CO2-Aufnahme stattfindet, sinkt die Absorption seit acht Jahren», sagt er. «Es gibt keinen guten Grund anzunehmen, dass sich das wieder ändert.»

«Der gestresste Planet hat uns stillschweigend geholfen und uns erlaubt, unsere Schulden dank der biologischen Vielfalt unter den Teppich zu kehren», sagt Klimawissenschaftler Rockström. «Wir sind in einer Komfortzone – wir können die Krise nicht wirklich sehen.»

Das klingt dramatisch, ist aber grundsätzlich richtig. In den letzten 12’000 Jahren befand sich das Klima der Erde in einem Gleichgewicht, dem wir, grob gesagt, die menschliche Zivilisation verdanken, wie sie jetzt ist. Stabile Wettermuster ermöglichten die Entwicklung der modernen Landwirtschaft. Wir müssten uns also auf grössere Veränderungen einstellen.

GEO  - Waldsterben Schädlinge und Krankheiten: Der deutsche Wald verschwindet

Verknöcherte Eichen, lichte Buchenhaine und tiefe dunkle Wälder aus Fichten: Die Wälder, durch die Menschen gerade jetzt in den Urlaubswochen gerne streifen, wird es nach Ansicht von Forstexperten nicht mehr lange geben. "Man stellt sich den Wald gerne so vor wie in seiner Kindheit, aber die Wälder verändern sich jetzt", sagt Henrik Hartmann, Leiter des Instituts für Waldschutz am Julius Kühn-Institut in Quedlinburg. 

Die Bäume kämpfen mit den Folgen des Klimawandels. Hitzewellen, lange Trockenperioden und Stürme schwächen sie. Während der Wald unter den extremen Wetterkapriolen der vergangenen Jahre litt, profitierten viele Schädlinge wie Insekten und Pilze von den steigenden Temperaturen. Sie treiben damit den Waldumbau voran, meint Ralf Petercord, Waldbauexperte des Forstministeriums in Nordrhein-Westfalen.

Fachleuchte pochen auf dauerhafte Mischwälder

Klar ist den Fachleuten: Reinbestände haben keine Zukunft. Fichtenwälder werden schon seit mehr als 30 Jahren in Mischwälder umgebaut, wie die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erklärt. Und anderswo? Welche Bäume sollen Försterinnen und Förster nun pflanzen? "Wir brauchen eine Vielfalt von Ansätzen, denn wir wissen nicht, wie es klimatisch weitergeht", meint Institutsleiter Hartmann. Alle Fachleute sprechen von einem dauerhaften Mischwald, in dem junge Bäume neben möglichst alten Bäumen stehen.

Welche Arten darin vorkommen sollten, müsse man ausprobieren, meint Hartmann. "Wir können heimische Baumarten behalten, aber nicht alles, was bisher heimisch war, wird Ende des Jahrhunderts noch heimisch sein", sagt der Wissenschaftler. Deswegen geraten auch Spezies aus anderen Weltregionen in den Blick. "Diese Arten sollten wir anders betrachten, nicht als fremdländische Art, sondern vielleicht als zukünftig heimische Art."

Klimaanpassung: Bäume aus entfernten Regionen ergänzen

Eine neue europäische Studie unter Beteiligung des Thünen-Instituts für Waldökosysteme kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Wälder in Zukunft um Bäume aus anderen Regionen ergänzt werden sollten. In dem Bericht ist von einer "unterstützten Migration" die Rede, bei der Baumarten auch aus entfernten Regionen ausgewählt werden, weil sie am besten an das künftige Klima angepasst sind. Heute gepflanzte Bäume müssten schließlich mit dem Klima in 100 Jahren zurechtkommen.

Lösungsansatz

Assisted tree migration can preserve the European forest carbon sink under climate change

Article -    Open access -  Published: 25 July 2024

Autor*innen: Debojyoti Chakraborty, Albert Ciceu, Dalibor Ballian, Marta Benito Garzón, Andreas Bolte, Gregor Bozic, Rafael Buchacher, Jaroslav Čepl, Eva Cremer, Alexis Ducousso, Julian Gaviria, Jan Peter George, André Hardtke, Mladen Ivankovic, Marcin Klisz, Jan Kowalczyk, Antoine Kremer, Milan Lstibůrek, Roman Longauer, Georgeta Mihai, László Nagy, Krasimira Petkova, Emil Popov, Randolf Schirmer, …Silvio Schueler. Nature Climate Change (2024).

Der Klimawandel bedroht die Rolle der europäischen Wälder als langfristige Kohlenstoffsenke. Die unterstützte Migration zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit von Waldbaumpopulationen gegenüber dem Klimawandel zu erhöhen, indem artspezifische Klimagrenzen und lokale Anpassungen durch die Übertragung von Samenprovenienzen genutzt werden. Wir haben Szenarien der unterstützten Migration für sieben wichtige europäische Baumarten modelliert und die Auswirkungen der Auswahl von Arten und Saatgutprovenienzen unter Berücksichtigung von Umwelt- und genetischen Variationen auf die jährliche oberirdische Kohlenstoffsenke der nachwachsenden Jungwälder analysiert. Um die Widerstandsfähigkeit der Wälder zu erhöhen, müssen Nadelbäume in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebiets durch Laubbaumarten ersetzt werden. Bei Verwendung von lokalem Saatgut würde dies zu einer Verringerung der derzeitigen Kohlenstoffsenke (40 Tg C pro Jahr) um 34-41 % bis 2061-2080 führen. Werden jedoch an das künftige Klima angepasste Saatgutarten verwendet, könnten die derzeitigen Senken beibehalten oder sogar auf 48-60 Tg C pro Jahr erhöht werden. (Original Englisch - https://doi.org/10.1038/s41558-024-02080-5 Übersetzt mit DeepL.com)

Faktencheck Artenvielfalt | Living Planet Index

 


Quellen

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald  -  https://www.sdw.de/ueber-den-wald/gefahren-fuer-den-wald/waldzustandsberichte/

Waldzustandsbericht 2023

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/waldzustandserhebung-2023.html

Waldzustandserhebung  NRW 2023 https://www.mlv.nrw.de/themen/forstwirtschaft/untersuchungen-zum-wald/waldzustandserhebung/

BUND https://www.bund.net/waelder/waldkrise/

GEO  https://www.geo.de/natur/oekologie/schaedlinge-und-krankheiten--der-deutsche-wald-verschwindet-34925156.html

WWF   https://www.wwf.de/themen-projekte/waelder/waldvernichtung

Chakraborty, D., Ciceu, A., Ballian, D. et al. Assisted tree migration can preserve the European forest carbon sink under climate change. Nat. Clim. Chang. (2024). https://doi.org/10.1038/s41558-024-02080-5

Infosperber - Wegen Hitze: Wälder schlucken unsere Klimagase nicht mehr. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein./ 5.11.2024   https://www.infosperber.ch/umwelt/luft-klima/wegen-hitze-waelder-schlucken-unsere-klimagase-nicht-mehr/

DeepL https://www.deepl.com/de/translator

Weltklimarat Berichte zur aktuellen Situation Starkregenereignisse und zerstörende Hitzewellen

 

Die Starkregenereignisse der letzen Wochen, die auch den Lippemündungsraum trafen, > WDR aktuell vom 4.7.2021, > NRZ 9.7.2021

die dramatischen Hitzewellen in Canada , den USA und Russland führen uns neu vor Augen, daß ein wichtiges Thema von uns jetzt angegangen werden muß.

Update 30.7.2021: Extremhitzewelle in Südeuropa in den nächsten Tagen erwartet | Info auf weather.com

 

In Lippedorfz.B. führen Starkregenereignisse mit Aquaplaning-Gefahr im Hangbereich der Frankfurter Straße zu einer unkalkulierbaren Gefahr durch dort fahrende Gefahrguttransporte für das Naturschutzgebiet der Lippeauen und die Bürger*Innen in Lippedorf.

Interaktive Karte für Gefahren durch Starkregen: Info WDR | Karte

" Die Auswirkungen des Klimawandels waren in Wesel in den letzten Jahren bereits deutlich spürbar. Ungewöhnlich heiße und trockene Sommer sowie Starkregenereignisse in der unmittelbaren Nachbarschaft der Stadt sind nur einige Beispiele dafür. Die klimatischen Veränderungen sind auch messbar. In NRW stieg die Durchschnittstemperatur in den vergangenen 100 Jahren bereits um ca. 1,4°C an.

Durch Klimaschutzmaßnahmen soll der weitere Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre gebremst werden, damit die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar bleiben. Das betrifft nicht nur die Bundes- und die globale Politik, sondern auch lokale Maßnahmen in den Kommunen.

Die Stadt Wesel ist hier auf folgenden Themenfeldern tätig:

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Sensibilisierung und Beratung von Haushalten und Unternehmen
  • Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien
  • Klimafreundliche Mobilität

Ziel der Aktivitäten der Stadt ist es, die Treibhausgasemissionen in der Stadt zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. "

aus: https://www.wesel.de/wirtschaft-planen/klimaschutz Abrufdatum 25.04.2023

 

Der Weltklimarat IPCCzeigt uns und den Politiker*Innen, welche Probleme bestehen und welche zu erwarten sind.

 

Aktuell 9. August 2021: heute veröffentlicht

WGI: Naturwissenschaftliche Grundlagen - de-IPCC  -  https://www.de-ipcc.de/350.php

Der Beitrag von Arbeitsgruppe I zum Sechsten IPCC-Sachstandsbericht (AR6-WGI)

wurde bei der 54. IPCC-Plenarsitzung vom 26. Juli bis 6. August 2021 virtuell verabschiedet und am Montag, 9. August 10:00 Uhr (CEST) auf einer online-Pressekonferenz vorgestellt.

Der Bericht fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels zusammen.

Dazu beschreibt er den aktuellen Zustand des Weltklimas und Modellierungen seiner zukünftigen Entwicklung. Außerdem vermittelt er wichtige Informationen hinsichtlich der damit verbundenen Risiken für Mensch und Natur und analysiert den Bedarf an Emissionsminderungen, die für die Einhaltung der Ziele des Übereinkommens von Paris nötig sind.

 ·        Deutsche Übersetzungen zum Bericht von Arbeitsgruppe I

·        Vollständige Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (SPM; auf Englisch)

·        Alle Kapitel und Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger bei IPCC (auf Englisch) 

 

Seine Berichte sind frei zugängig und werden für deutschsprachige Bürger*Innen durch die Deutsche Koordinierungsstelle bereitgestellt.

 

der "IPCC-Sonderbericht über Klimawandel, Desertifikation, Landdegradierung, nachhaltiges Landmanagement, Ernährungssicherheit und Treibhausgasflüsse in terrestrischen Ökosystemen" macht z.B. einerseits deutlich, dass der Klimawandel den Druck auf Landsysteme verstärkt und deshalb zunehmend Existenzgrundlagen und Wohlergehen der Menschen bedrohen kann. Er zeigt aber auch die wichtige Rolle von Landsystemen beim Klimaschutz auf: Zum Beispiel durch den Erhalt von Ökosystemen, eine nachhaltigere Land- und Forstwirtschaft, klimafreundlichere Ernährungsweisen und Vermeidung von Nahrungsmittelverschwendung.

 

Die auf den Seiten der Deutschen Koordinierungsstelle hinterlegten Vorträge sind eindrucksvoll in Bildern, Grafiken und den verständlichen Texten der vortragenden Expert*Innen.

 

Der IPCC befindet sich am Ende des sechsten Berichtszyklus. Drei Sonderberichte (Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung (SR1.5), Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme (SRCCL) und Sonderbericht über den Ozean und die Kryosphäre (SROCC)) und ein ergänzender Methodikbericht wurden in diesem Zyklus bereits veröffentlicht.

 

Derzeit schreiben die drei Arbeitsgruppen an ihren Beiträgen zum Sechsten Sachstandsbericht. Für den Synthesebericht laufen derzeit die vorbereitenden Maßnahmen (Scoping-Prozess und Wahl der Autorinnen und Autoren) (  → Informationenzu den Formen der IPCC-Berichte).

 

 

Aufgrund der Corona-Pandemie hat der IPCC den Zeitplan zur Erstellung des Sechsten Sachstandsberichts nochmals angepasst: Der Beitrag von Arbeitsgruppe II wird am 14. – 18. Februar 2022 verabschiedet werden, der Beitrag von Arbeitsgruppe III am 21. – 25. März 2022 und der Synthesebericht am 26. – 30. September 2022.

 

Updates

rnd 14.2.2023  UN-Chef: 1,5 Grad-Ziel nur noch auf „wundersame Weise“ erreichbar https://www.rnd.de/wissen/klimawandel-1-5-grad-ziel-laut-un-chef-guterres-nur-noch-auf-wundersame-weise-erreichbar-K4DTWNNM2QCBC3OMDS4Z2QSDWI.html

rnd 16.3.2023 IPCC  - Weltklimarat veröffentlicht neuen Bericht -  Der Zug ist abgefahren“: Wissenschaftler verlangen viel mehr von der Politik  https://www.rnd.de/wissen/ipcc-weltklimarat-veroeffentlicht-neuen-bericht-VSKUWLWXQW33RF34AMEZ6NCBYY.html

 

Anregung zum Nachdenken über diese Themen finden sich auch in

 

"Wer Wir Waren"

 

„Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Informationen, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung. So gingen wir, von uns selbst nicht aufgehalten.“  (Roger Willemsen †2016)

 

Film (Frühjahr/Sommer 2021) von Bauderfilm

 

Zukunftsrede von Roger Willemsen (S. Fischer Verlage)

 


 weiterführende Informationen:

https://www.facebook.com/IPCC/

Spiegel online 30.6.2021 : Hitzerekorde und Tote -  Warum das Wetter in Nordamerika verrückt spielt

Update Deutsches Ärzteblatt 26 | 2021 Krankheitsprävention - Klimaschutz wird praktisch: Vermehrte Hitzewellen bei Altersgruppen über 75 Jahren gehen in Deutschland Schätzungen zufolge mit einer um mehr als 20 Prozent erhöhten Sterblichkeit einher. Daneben wird angenommen, dass über 70 000 vorzeitige Todesfälle jährlich durch Feinstaubbelastung bedingt sind und sowohl die Pollenbelastung als auch vektorübertragene Krankheiten zunehmen (1, 2, 3, 4)

Home | Copernicus EMS - European Flood Awareness System (efas.eu)   | https://www.efas.eu/en

 

Klimawandel: Entstehung und Folgen | Statista 

 

 TAZ Schwerpunkt Klimawandel: https://taz.de/Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262/

 

WDR 5 quarks.de/Umwelt/Klimawandel/ Stadtplanung : So müssen sich Städte auf den Klimawandel vorbereiten vom 19. Juni 2021  |  Klimaretter.info

Deutschland 2050.

In „Deutschland 2050“ zeigen Toralf Staud und Nick Reimer, wie der Klimawandel unser Leben verändern wird. Kommentar Deutschlandfunk Kultur | zum Buch

 

auf den ⊕ Punkt gebracht und laienverständlich geschrieben:  Buch: Frank Schätzing: „Was, wenn wir einfach die Welt retten?“

 

Websites: https://www.klimareporter.de/     |   http://www.klimaretter.info/klima update - der Nachrichten Podcast von klimareporter.de

 

Bücher zum Thema   

                 

 

 

Matthias Glaubrecht

Das Ende der Evolution

Der Mensch und die Vernichtung der Arten

 
Der Klimawandel ist endlich in aller Munde. Doch so alarmierende Ausmaße er auch angenommen hat - er ist nur Nebenschauplatz angesichts der apokalyptischen Reiter, die in einem Akt der Verwüstung gegenwärtig über die Erde ziehen: Bevölkerungsexplosion, Ressourcenverknappung, Umweltzerstörung und Artensterben. In seiner Analyse sieht der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht mit dem sich abzeichnenden Massenexitus, dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier, eine weltweite biologische Tragödie auf uns zukommen. Der Mensch ist heute zum größten Raubtier und zum entscheidenden Evolutionsfaktor mutiert, der die Existenz aller Lebewesen - auch seine eigene - gefährdet. Ob das Ende der Evolution, das spätestens ab Mitte des 21. Jahrhunderts ein realistisches Szenario zu werden droht, noch aufzuhalten sein wird, darüber wird allein unser Tun in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten entscheiden.
 
C. Bertelsmann Verlag, München 2019
ISBN 9783570102411
Gebunden, 1072 Seiten
 
 

 

 

Yared Diamond

Kollaps

Warum Gesellschaften überleben oder untergehen

Übersetzt von: Sebastian Vogel

Der Weltbestseller als erweiterte Neuausgabe!

Die überwucherten Tempelruinen von Angkor Wat, die zerfallenden Pyramiden der Maya in Yucatan und die rätselhaften Moai-Statuen der Osterinsel – sie alle sind stille Zeugen von einstmals blühenden Kulturen, die irgendwann verschwanden. Doch was waren die Ursachen dafür? Jared Diamond zeichnet in seiner erweiterten, faszinierenden wie hochaktuellen Studie die Muster nach, die dem Untergang von Gesellschaften (oder ihrem Überleben) zugrunde liegen, und zeigt, was wir für unsere Zukunft daraus lernen können.

Infos: https://www.fischerverlage.de/buch/jared-diamond-kollaps-9783104034003

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir zerstören, was uns am Leben hält - WWF - Living Plant Report 2024

Wir zerstören, was uns am Leben hält.

WWF - Living Plant Report Oktober 2024

 " Berlin/Hamburg. Die Bestände von Wildtieren nehmen weltweit drastisch ab. Das geht aus dem heute erschienenen „Living Planet Report 2024“ der Umweltstiftung WWF und der Zoologischen Gesellschaft London mit Daten zu mehr als 5.500 Wirbeltierarten weltweit hervor. Demnach schrumpften die insgesamt 35.000 untersuchten Populationen – darunter Säugetiere, Vögel, Fische, Amphibien und Reptilien – in den vergangenen 50 Jahren um durchschnittlich 73 Prozent.

Den stärksten Rückgang verzeichnen nach WWF-Angaben die Süßwasserökosysteme mit 85 Prozent, gefolgt von Land- (69 Prozent) und Meeresökosystemen (56 Prozent). Geografisch am stärksten betroffen sind Lateinamerika und die Karibik (95 Prozent), gefolgt von Afrika (76 Prozent) und der Asien-Pazifik-Region (60 Prozent).

„Der Living Planet Index zeigt: Wir zerstören, was uns am Leben hält“, sagte WWF-Vorständin Kathrin Samson. „Unsere Gesundheit, unsere Lebensmittelversorgung, unser Zugang zu sauberem Wasser, die Stabilität der Wirtschaft und erträgliche Temperaturen sind abhängig von intakten Ökosystemen und gesunden Wildtierbeständen.“

Laut WWF sind alle Ursachen für das Artensterben menschengemacht.

Die Zerstörung der Lebensräume vieler Tiere und Pflanzen, die Umweltverschmutzung und die Klimakrise könnten für viele Arten das Aus bedeuten. ...

„Die Doppelkrise aus Biodiversitätsverlust und Klimakrise bringt nicht nur einzelne Arten an ihre Grenzen, sondern gefährdet die Stabilität ganzer Ökosysteme“,

sagte Samson. Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes und die globale Massenbleiche von Korallenriffen seien nur zwei Beispiele dafür.

„Die Kipppunkte, auf die wir zusteuern, markieren die Grenze des Unumkehrbaren“

, mahnte Samson."

Die nächsten fünf Jahre seien entscheidend für die Zukunft des Lebens auf der Erde. „

Noch können wir das Ruder herumreißen und den Verlust der biologischen Vielfalt aufhalten. Dafür muss aber die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft schneller gehen“

, forderte Samson.

UN warnt: Wir rasen auf 3 Grad Erderhitzung zu

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein./ 11.11.2024  Wenn die G20-Staaten ihr Klimaengagement weiter schleifen lassen, wird uns sehr bald sehr heiss werden.

"... Der Kieler Klimawissenschaftler Mojib Latif bezeichnet das Festhalten am 1,5-Grad-Ziel gegenüber dem «Spiegel» vor Kurzem als «lächerlich» und als «Realitätsverweigerung»: «Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich die Weltpolitik immer noch an dem 1,5-Grad-Ziel festhält. Das ist de facto doch längst gerissen.» Auch andere Beobachter sparten nicht mit direkten Worten.

Erneut. «Bei der Klimakrise gibt es keine Pause-Taste», hatte etwa Inger Andersen, Leiterin des UN-Umweltprogramms UNEP, bereits vor einem Jahr zur deutschen «Tagesschau» gesagt. «Wir müssen wirklich etwas unternehmen», sagte sie dieses Jahr zu «Sky».

Guterres warnt vor «Monster-Hurrikans und biblischen Fluten»

Bei der COP28 in Dubai gelte der «Superlativ der Dringlichkeit», sagte Viviane Raddatz, Klimachefin von WWF Deutschland 2023. UN-Generalsekretär Guterres forderte ein «radikales Umsteuern». Dieses Jahr sagte er: «Wir balancieren auf einem Drahtseil» zum COP29.

Es bestehe ein direkter Zusammenhang zwischen steigenden Emissionen und häufigeren, intensiveren Katastrophen (Video). Die Zukunft halte «Monster-Hurricans, Rekordhitze und biblische Fluten» bereit, wenn die Menschheit nicht reagiere."

 Quelle https://www.infosperber.ch/politik/welt/un-warnt-wir-rasen-auf-3-grad-erderhitzung-zu/

 

aus dem WWF-Living-Planet-Report-2024:

Kurzversion Deutsch Seite 10

Ohne Rücksicht auf Verluste – die Bedrohungen weltweit

Nichts trägt stärker zur Schrumpfung der Tierbestände bei als die Zerstörung ihrer Lebensräume, ganz gleich
ob stetig oder total, und ganz gleich, wo auf der Erde.

Wer also nach Lösungen sucht, um den Trend aufzuhalten oder gar umzukehren, muss sich um die „Wohnorte“ der Tiere kümmern. Schauen wir uns alle Bedrohungen in der Übersicht an.

Die Bedrohungen im Überblick

Verschlechterung und Verlust von Lebensräumen

Gemeint sind graduelle Veränderungen bis hin zur völligen Zerstörung der Habitate von Tierarten. Ursachen –um nur einige zu nennen – sind: nicht nachhaltige Landwirtschaft, Holzeinschlag, Verkehrswegebau, Flächenverbrauch für Wohn- und Gewerbegebiete, Energieanlagen und Bergbau. Flüsse und Bäche nehmen Schaden durch Begradigung und Aufstauung, Meereslebensräume durch Baggerarbeiten und Grundschleppnetzfischerei.

Übernutzung

Direkte Nutzung durch Jagd und Wilderei; indirekte Effekte, wenn z. B. Fischarten unbeabsichtigt dem sogenannten Beifang zum Opfer fallen

Klimawandel

Veränderte Temperaturen zwingen Arten dazu, ihr angestammtes Verbreitungsgebiet zu verlassen, um anderenorts nach adäquaten Lebensbedingungen zu suchen. Das zieht Fortpflanzungsverhalten und Nahrungssuche in Mitleidenschaft.

Umweltverschmutzung

Pestizide an Land oder Öl, Chemikalien und Plastik in Gewässernund Meeren beeinträchtigen die Überlebenschancen von Arten mannigfach. So kontaminieren sie die Nahrung oder beeinträchtigen die Reproduktionsfähigkeit.

Invasive Arten

Oft von Menschen eingeschleppt, verbreiten sie sich und konkurrieren mit einheimischen Arten z. B. um Lebensraum und Nahrung. Vielen Neuankömmlingen fehlen natürliche Feinde.

Krankheiten

Arten, die ihr Verbreitungsgebiet z. B. infolge des Klimawandels erweitern oder vom Menschen eingeschleppt werden, können Krankheiten übertragen, die es zuvor in dem Gebiet nicht gab.

 

 

 

Quelle/n

rnd 10.10.2024 https://www.rnd.de/wissen/tierbestaende-sinken-weltweit-wir-zerstoeren-was-uns-am-leben-haelt-5PMYOPQ6ONPWTAQU554ZRB5USU.html

wwf  Living Plant report - Kurzfassung - Deutsch .pdf https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF/WWF-Living-Planet-Report-2024-Kurzfassung-dt.pdf

infosperber 11.11.2024 https://www.infosperber.ch/politik/welt/un-warnt-wir-rasen-auf-3-grad-erderhitzung-zu/

Verweise

Artensterben - die ignorierte MegaKrise - die wahre Herausforderung dieses Jahrhunderts - Buchempfehlung für alle Entscheider-Politiker*innen

Artensterben, Wassermangel, Hitze - Forscher warnen vor Risiko-Kipppunkten

CBD convention in biological diversity > COP16 Sixteenth meeting of the Conference of the Parties to the Convention on Biological Diversity (COP 16)21 October–1 November 2024  -  Cali, Colombia  |  IKIInternationale Klima Initiative

aktive Zerstörung der Natur - Artensterben ist harte Arbeit - taz kolumne 24.12.2022

Bündnis "Rhein-Lippe-Aue bleibt!"

Dramatisches Artensterben in NRW, Feuchtgebiete wie z.B. Auen sind besonders betroffen - Bericht über gefährdete Arten LANUV NRW Mai 2024

Faktencheck Artenvielfalt der FEdA des BMBF erstmalig veröffentlicht

Grundlagen der Gemeindeverfassung - NRW - Verantwortung für die zukünftigen Generationen

Lehren aus der Vergangenheit - Hilfe bei den Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel - Leseempfehlung zur Jahreswende 2023

Natur in Gefahr - Hafenerweiterung Wesel zerstört wertvolle Aue - NABU Naturspiegel 3 2024

Die Unterbrechung eines der wichtigsten Biotopkorridore in NRW#unsere Flüsse

Waldzustand 2024 – Waldsterben – der deutsche Wald verschwindet