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Artensterben, Wassermangel, Hitze - Forscher warnen vor Risiko-Kipppunkten

Artensterben, Wassermangel, Hitze

→ Faktencheck Artenvielfalt | Living Planet Index

Forscher warnen vor Risiko-Kipppunkten

Zu wenig Wasser, aussterbende Tierarten, zu hohe Temperaturen: Forscher benennen in einem neuen Report sechs Risiko-Kipppunkte. Sind sie überschritten, ist es kaum noch möglich gegenzusteuern.

Von Artensterben über Wassermangel bis zu den Gefahren von Weltraumschrott - sogenannte Schlüsselrisiken bedrohen die Welt. Die Folgen könnten zu unumkehrbaren Schäden führen, wenn die Menschheit nicht umsteuert. Das ist die Botschaft des nun veröffentlichten Reports "Interconnected Disaster Risks" der Universität der Vereinten Nationen in Bonn. 

https://interconnectedrisks.org/summaries/2023-executive-summary

Die Hauptautorin des Berichts, Zita Sebesvari, sagte der Nachrichtenagentur dpa:

"Indem wir maßlos unsere Wasserressourcen ausbeuten, die Natur und die Artenvielfalt zerstören und sowohl die Erde als auch den Weltraum verschmutzen,

bewegen wir uns gefährlich nahe an den Rand mehrerer Risiko-Kipppunkte." 

"Unser Handeln gefährdet diese wichtigen Pufferkapazitäten, auf die wir dringend angewiesen sind", sagte Sebesvari. Die Umweltkatastrophen der vergangenen Jahre wie Dürreperioden, Überschwemmungen und Wirbelstürme zeigten dies deutlich.

Der Bericht benennt sechs Risiken:

 

 

Das Umkippen der Meeresströmungen steht kurz bevor: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adk1189

Open access  |Research Article  |  OCEANOGRAPHY:  Physics-based early warning signal shows that AMOC is on tipping course
Science Advances  |  9 Feb 2024  | Vol 10,Issue 6 |  DOI: 10.1126/sciadv.adk1189

 

weitere Informationen

Earth beyond six of nine planetary boundaries

Katherine Richardson https://orcid.org/0000-0003-3785-2787, Will Steffen, Wolfgang Lucht, Jørgen Bendtsen https://orcid.org/0000-0003-1393-3072, Sarah E. Cornell https://orcid.org/0000-0003-4367-1296, Jonathan F. Donges https://orcid.org/0000-0001-5233-7703, Markus Drüke https://orcid.org/0000-0002-8004-7153, Ingo Fetzer https://orcid.org/0000-0001-7335-5679, Govindasamy Bala https://orcid.org/0000-0002-3079-0600, and Johan Rockström https://orcid.org/0000-0001-8988-2983Authors Info & Affiliations    Science Advances, 13 Sep 2023, Vol 9, Issue 37  -  DOI: 10.1126/sciadv.adh24
"Zusammenfassung

Diese Aktualisierung des Rahmens der planetarischen Grenzen zeigt, dass sechs der neun Grenzen überschritten sind,
was darauf hindeutet, dass die Erde sich jetzt weit außerhalb des sicheren Betriebsbereichs für die Menschheit befindet.
 
Die Versauerung der Ozeane steht kurz vor der Überschreitung,
während die Aerosolbelastung regional die Grenze überschreitet.
Die Ozonwerte in der Stratosphäre haben sich leicht erholt.
 
Der Grad der Überschreitung hat sich bei allen zuvor als überschritten identifizierten Grenzen erhöht.
 
Da die Primärproduktion die Funktionen der Biosphäre des Erdsystems bestimmt, wird die Aneignung der Nettoprimärproduktion durch den Menschen als Kontrollvariable für die Integrität der funktionalen Biosphäre vorgeschlagen. Auch diese Grenze wird überschritten.
 
Die Modellierung des Erdsystems auf verschiedenen Ebenen der Überschreitung der Grenzen der Klima- und Landsystemveränderung zeigt, dass diese anthropogenen Auswirkungen auf das Erdsystem in einem systemischen Kontext betrachtet werden müssen."

 

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https://www.tagesschau.de/wissen/klima/universitaet-bonn-kipppunkte-100.html  |  https://www.tagesschau.de/wissen/klima/kipppunkte-100.html

https://interconnectedrisks.org/summaries/2023-executive-summary  |   https://global-tipping-points.org/

→  Dt. Ärzteblatt; Dienstag, 9. Januar 2024 - Klimawandel: Temperaturerhöhung 2023 knapp unter 1,5°C-Grenze https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/148491/Klimawandel-Temperaturerhoehung-2023-knapp-unter-1-5-C-Grenze

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https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/97-aktive-zerstoerung-der-natur-artensterben-ist-harte-arbeit-taz-kolumne-24-12-2022

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/74-artensterben-die-ignorierte-megakrise-die-wahre-herausforderung-dieses-jahrhunderts-buchempfehlung-fuer-alle-entscheider-politiker-innen

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/78-the-heat-is-on-unep-emmissions-gap-report-2021-26-oktober-2021

Hamburg Climate Future Outlook 2023 https://attachment.rrz.uni-hamburg.de/8c8af471/CLICCS-Hamburg-Climate-Futures-Outlook-2023.pdf | Info https://taz.de/Studie-zum-Klimaschutz/!5913111/

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB] 

UN warnt: Wir rasen auf 3 Grad Erderhitzung zu

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein./ 11.11.2024  Wenn die G20-Staaten ihr Klimaengagement weiter schleifen lassen, wird uns sehr bald sehr heiss werden.

"... Der Kieler Klimawissenschaftler Mojib Latif bezeichnet das Festhalten am 1,5-Grad-Ziel gegenüber dem «Spiegel» vor Kurzem als «lächerlich» und als «Realitätsverweigerung»: «Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich die Weltpolitik immer noch an dem 1,5-Grad-Ziel festhält. Das ist de facto doch längst gerissen.» Auch andere Beobachter sparten nicht mit direkten Worten.

Erneut. «Bei der Klimakrise gibt es keine Pause-Taste», hatte etwa Inger Andersen, Leiterin des UN-Umweltprogramms UNEP, bereits vor einem Jahr zur deutschen «Tagesschau» gesagt. «Wir müssen wirklich etwas unternehmen», sagte sie dieses Jahr zu «Sky».

Guterres warnt vor «Monster-Hurrikans und biblischen Fluten»

Bei der COP28 in Dubai gelte der «Superlativ der Dringlichkeit», sagte Viviane Raddatz, Klimachefin von WWF Deutschland 2023. UN-Generalsekretär Guterres forderte ein «radikales Umsteuern». Dieses Jahr sagte er: «Wir balancieren auf einem Drahtseil» zum COP29.

Es bestehe ein direkter Zusammenhang zwischen steigenden Emissionen und häufigeren, intensiveren Katastrophen (Video). Die Zukunft halte «Monster-Hurricans, Rekordhitze und biblische Fluten» bereit, wenn die Menschheit nicht reagiere."

 Quelle https://www.infosperber.ch/politik/welt/un-warnt-wir-rasen-auf-3-grad-erderhitzung-zu/

 

 


Aufruf von Wissenschaftlern

WHO soll wegen Klimakrise Gesundheitsnotstand ausrufen

Tagesschau.de - Stand: 26.10.2023 12:39 Uhr

 

Fachleute haben die WHO aufgefordert, die Klimakrise als Gesundheitsnotstand anzuerkennen.

Aufruf siehe unten Link Britisch Medical Journal

Unter anderem weil der Klimawandel die Ausbreitung von Krankheiten begünstige. Die WHO sieht die Kriterien dafür aber nicht erfüllt.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu aufgefordert, die Klimakrise als globalen Gesundheitsnotstand einzustufen. Mehr als 200 wissenschaftliche Fachjournale veröffentlichten gleichzeitig einen Aufruf, dies noch vor der nächsten Weltgesundheitsversammlung im Frühjahr 2024 zu tun. Dazu gehören renommierte Magazine wie "The Lancet" und "The British Medical Journal".

Es sei ein gefährlicher Fehler, die Klima- und die Naturkrise separat zu betrachten, heißt es in dem Aufruf. Die menschliche Gesundheit werde sowohl durch die Klimakrise als auch durch den Verlust der Artenvielfalt direkt geschädigt. "Diese unteilbare planetarische Krise wird erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben, da die sozialen und wirtschaftlichen Systeme zerstört werden",

schreiben die Autoren.

Krankheiten sowie Mangel an Wasser und Nahrung

Der Klimawandel führe demnach zur "Verknappung von Land, Unterkünften, Nahrungsmitteln und Wasser". Das habe erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und verschärfe Armut, "was wiederum zu Massenmigration und Konflikten führen wird".

Auch würden steigende Temperaturen und Extremwetter zur Ausbreitung ansteckender Krankheiten beitragen. Umweltverschmutzung schade Trinkwasserquellen, wegen der Versauerung der Meere würden Fische für den Verzehr rarer. Der Rückgang der Artenvielfalt mache es schwerer, die Menschheit gesund zu ernähren.

Mehr Siedlungs- und Agrarbau sowie das Vordringen in vorher naturbelassene Gebiete bringe die Menschen zudem enger in Kontakt mit Zehntausenden Arten. Damit wachse die Gefahr, dass Krankheiten oder Parasiten auf den Menschen übergehen.

"Ökosysteme weiter an den Rand des Abgrunds gedrängt"

Die Autoren weisen auch darauf hin, dass viele Beschlüsse der Weltklimakonferenzen nicht eingehalten würden. "Dies hat dazu geführt, dass Ökosysteme weiter an den Rand des Abgrunds gedrängt wurden, was das Risiko, an 'Kipppunkte' - abrupte Zusammenbrüche der Natur - zu gelangen, erheblich erhöht hat", schreiben sie. "Wenn diese Ereignisse eintreten würden, wären die Auswirkungen auf die Gesundheit weltweit katastrophal."

Die Angehörigen der Gesundheitsberufe müssten sich mit Nachdruck für die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und die Bewältigung des Klimawandels zum Wohle der Gesundheit einsetzen,

 riefen die Autoren in dem Schreiben auf.

"Politische Entscheidungsträger müssen sowohl die schwerwiegenden Bedrohungen für die Gesundheit durch die planetarische Krise als auch die Vorteile anerkennen, die sich aus der Bewältigung der Krise für die Gesundheit ergeben können."

 

WHO: Klimakrise erfüllt nicht die Kriterien

Ein Sprecher der WHO teilte der Nachrichtenagentur dpa mit,

die WHO habe den Klimawandel und die Luftverschmutzung seit Jahren als globale Krise bezeichnet, die die Gesundheit beeinträchtigt.

Zur Ausrufung eines Gesundheitsnotstands (PHEIC) seien klare Kriterien zu erfüllen, etwa dass ein Phänomen neu auftritt, ungewöhnlich ist und die Gefahr einer weltweiten Ausbreitung besteht.

"Die Klimakrise finde leider schon seit Jahrzehnten statt und ist leider schon lange eine chronische globale Krise", teilte der Sprecher mit. Deshalb seien die technischen Voraussetzungen nicht erfüllt.

Die Klimakrise verlange nach anhaltenden, langfristigen Interventionen, auch in Bezug auf die Gesundheit,

dafür sei eine PHEIC-Deklaration aber nicht gedacht.

Einen Gesundheitsnotstand auszurufen ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie tat dies beispielsweise bei der Corona-Pandemie. Damit sind alle Mitgliedsländer aufgefordert, Informationen auszutauschen und alles zu tun, um das betreffende Problem in den Griff zu bekommen. Konkrete Auswirkungen hat das Ausrufen eines Notstands nicht. Die WHO kann keinem Land Vorschriften über Maßnahmen machen. Darüber entscheiden die Länder jeweils für sich.“

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimakrise-gesundheitsnotstand-forderung-100.html

https://www.rnd.de/politik/wissenschaftler-fordern-anerkennung-der-klimakrise-als-gesundheitsnotstand-ZFKNYGZ4ZFIZ5J6MJHY6NMX2PA.html

 

zum Aufruf - BMJ Editorial –

Time to treat the climate and nature crisis as one indivisible global health emergency

https://jmg.bmj.com/content/early/2023/10/23/jmg-2023-109693   | https://jmg.bmj.com/content/jmedgenet/early/2023/10/23/jmg-2023-109693.full.pdf

Tagesschau 10.12.2023  UN-Klimakonferenz in Dubai "1,5 Grad vielleicht schon zu wenig ambitioniert" https://www.tagesschau.de/wissen/klima/interview-poertner-100.html 

"... tagesschau.de: Vielleicht müssen wir auch irgendwann einmal anfangen zu erzählen, was wir gewinnen, wenn wir unser Klima retten - saubere Luft, der Meeresspiegel wird nicht zu sehr ansteigen, mehr Gesundheit?

Pörtner: Das ist sicherlich sinnvoll. Wir wissen ja, wenn wir den Klimawandel rechtzeitig bremsen und uns gleichzeitig für eine gesunde Natur einsetzen, dann können wir Artenvielfalt und Klima zusammen schützen. Und genau das sollten wir letztendlich auch tun. Und auf der COP wird auch eine engere Verbindung zwischen Klima und menschlicher Gesundheit gesehen. Der Gesundheitsschutz würde massiv davon profitieren, wenn wir Klimaschutz betreiben. Viele Klimaschutzmaßnahmen sind förderlich für Gesundheit.

Wenn wir zum Beispiel mehr auf die Nutzung unserer Pkw verzichten würden, dann würden wir bei der derzeitigen Motorisierung auch etwas für die Luftqualität tun; wir könnten zudem körperlich aktiver sein. Wir können uns bei erfolgreichem Klimaschutz auch besser an Hitzeextreme anpassen, die wir ja mit dem jetzigen Klimawandel schon bekommen. Die Anpassungsmaßnahmen im Gesundheitssystem würden besser greifen und die ältere Bevölkerung besser geschützt sein vor diesen Extremen...."

  → Tageschau 15.1.2024  Biodiversitätsziele 2030 Mehr Wildnis gegen die Artenkrise: "Beim Klimawandel geht es darum, wie wir in Zukunft leben. Beim Artensterben geht es darum, ob wir als Menschheit überleben", sagt Katrin Böhning-Gaese, Direktorin am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main. Die Biologin fordert, mehr Flächen in Deutschland auszuweisen, bei denen komplett auf menschliche Nutzung verzichtet wird - also mehr Wildnis. " https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/wildnis-artensterben-100.html

→ BMEL  Waldzustandserhebung 2023 zeigt schlechten Zustand.  Der Wald in Deutschland ist in einem schlechten Zustand. Von den verbreitetsten Arten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche sind vier von fünf Bäumen krank. Das ist das Ergebnis der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)veröffentlichten Waldzustandserhebung 2023. Trotz besserer Ausgangsbedingungen leiden die Bäume nach wie vor unter der andauernden Trockenheit und den hohen Temperaturen seit 2018. Der Zustand des Waldes hat sich seit dem Vorjahr daher kaum verändert. https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/043-waldzustandserhebung.html | → Bericht .pdf https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/waldzustandserhebung-2023.html

→ taz 11.8.2024  Fischsterben in Italien: Notstand in der Perle der Toskana: Nach dem großen Fischsterben in der Lagune von Orbetello leckt die Region ihre Wunden. 35 Grad warmes Wasser tötetet fast alles Leben. https://taz.de/Fischsterben-in-Italien/!6029159/

→  taz 6.3.2024 Pelagos-Schutzgebiet – Heimat der Wale: Fragiles Paradies im Mittelmeer. Das Pelagos-Gebiet ist die größte Schutzzone im Mittelmeer. Und dennoch: Die Situation für die Wale hier ist dramatisch schlecht. Wie kann das sein?:... Das größte Problem sei hier schlicht der fehlende politische Wille, Naturschutz über ökonomische – und damit finanzielle – Interessen zu stellen, konstatiert Ritter. „Wir säßen hier nicht und würden über diese ganzen Problematiken reden, wenn der Naturschutz eine laute Stimme wäre oder eine, die oft gehört wird“, sagt er – mit Frust in seiner Stimme. https://taz.de/Pelagos-Schutzgebiet--Heimat-der-Wale/!5989881/

 

 

 

 

Der Lippemündungsraum - ein wichtiger Hochwasserretentionsraum

Der Lippemündungsraum ist ein wichtiger Hochwasserretentionsraum,

der anliegende bebaute Gebiete (Wesel) und naheliegende Regionen Rhein auf (Voerde, Dinslaken)- und abwärts (Xanten, Kleve) vor Überflutung schützt.

Die katastrophalen Hochwasser auch im Rheingebiet der vergangenen letzten Jahre als Folge immer häufiger auftretender Extremwetter-Situationen machen die zunehmende Bedeutung der Retionsräume, ihres Schutzes und ihres Ausbaus deutlich.

 Quelle: https://hochwasserkarten.nrw.de/

Was Politik als Maßnahmen diesbezüglich plant und umsetzt, läßt sich auf folgenden Seiten finden:

 


Hochwasserrisikomanagementplanung in NRW

Koordination der HWRM-RL und der WRRL in NRW. Version 2.0

Das Papier (Stand 2015) dokumentiert in kurzer Form den Koordinierungsauftrag, die Vorgaben der LAWA sowie die Umsetzung in NRW und die Koordination zwischen WRRL und HWRM-RL in NRW.  https://www.flussgebiete.nrw.de/hochwasserrisikomanagementplanung-nrw-koordination-der-hwrm-rl-und-der-wrrl-nrw-version-20

 

Hochwasserrisikomanagementplanung NRW

→ Kommunensteckbrief Wesel     Stand Dezember 2021                                                                                   //  Aktualisierung 2024 ausstehend

Bezirksregierung Düsseldorf -  Hochwasserrisikomanagementplanung in NRW - Hochwasserrisiko und Maßnahmenplanung 

> Wesel    (betrifft die Flussgebiete Rhein und Lippe)  https://www.flussgebiete.nrw.de/system/files/atoms/files/hwrm_nrw_steckbrief_wesel.pdf

> Voerde (betrifft das Flussgebiet Rhein)  https://www.flussgebiete.nrw.de/system/files/atoms/files/hwrm_nrw_steckbrief_voerde_niederrhein.pdf

 

Informationen zu den Flussgebieten  www.flussgebiete.nrw.de    

> LIPPE  https://www.flussgebiete.nrw.de/die-lippe    |   > RHEIN https://www.flussgebiete.nrw.de/die-flussgebietseinheit-rhein

 

LANUV Information zur Umsetzung der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie in NRWim 3. Zyklus (2022 – 2027) - 24. April 2024

 https://zukunftsgewaesser.nrw/wp-content/uploads/2024/05/2024-04-24-HWRM-NRW-3.-Zyklus-rev-h-Auswahl.pdf

 

10 Punkte Arbeitsplan : https://www.land.nrw/media/25821

LT-Bericht: https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMV18-1376.pdf

1. Hochwasserinformationen und Hochwasservorhersage

2. Hochwasserinformations- und –meldedienst

3. Hochwasserrisikomanagement

4. Verbesserung des Hochwasserschutzes vor Ort

5. Anpassung der Festsetzung von Überschwemmungsgebieten

6. Talsperrenmanagement und Talsperrensicherheit

7. Resilienz von Kommunen bei lokalen Starkregenereignissen und Hochwasser

8. Interdisziplinärer Hochwasserschutz: Raumplanung, Stadtentwicklung und Wasserwirtschaft

9. Stärkung der Selbsthilfefähigkeit und des Risikobewusstseins

10. Hochwasserkommission

 

aus dem Plan

Aufbau einer landesweiten Hochwasservorhersage (LANUV):

aktueller Testbetrieb im LVN-Portal HYLA: http://lv.lanuv.nrw.de/gispublic/Messnetze/HyLa/pages/index.html

Erweiterung des Pegelnetzes   -  Hochwasserportal NRW:  https://www.hochwasserportal.nrw/

Vereinheitlichung und Verbesserung der Hochwasserinformation- und –meldung:  Hydrologischer Lageberichtserlass: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=7&ugl_nr=77&bes_id=50635&val=50635&ver=7&sg=0&aufgehoben=N&menu=0

Erweiterung der Darstellung und der Informationen in Hochwassergefahren- und –risikokarten https://hochwasserkarten.nrw.de/

Verbesserung des Hochwasserschutzes vor Ort

Erstellung von Hochwasserschutzkonzepten für möglichst viele Gewässer in NRW „von der Quelle bis zur Mündung“

Empfehlungen der Unterarbeitsgruppe Hochwasserschutzkonzepte

Sanierung von Hochwasserschutzanlagen

Aufbau eines landeseinheitlichen Katasters für Hochwasserschutzanlagen https://www.elwasweb.nrw.de

Überprüfung und Aktualisierung der festgesetzten Überschwemmungsgebiete

> Abschlussbericht der Unterarbeitsgruppe Hochwasserstatistikhttps://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMV18-1376.pdf

HWRM 3. Zyklus 24.04.2024 | 14   -   HWRM umfasst alle Handlungsbereiche zur Risikovorsorge

> 1 Risikoangepasste Flächennutzung

 Hochwasservorsorge in  - Landes- und Regionalplanung  - Bauleitplanung

Sicherung Überschwemmungsgebiete

> 4 Natürlicher Wasserrückhalt

 Maßnahmen zum Wasserrückhalt am Gewässer und in der Fläche (auch WRRL, Natura2000)

> Sicherung und Reaktivierung von Retentionsräumen

Regenwassermanagement

>Rechtliche Grundlagen:

EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie (EU-HWRM-RL vom 23. Oktober 2007)

Überführung in nationales Recht mit der Änderung des Wasserhaushaltsgesetz (WHG) am 1. März 2010

Umsetzung in Deutschland durch die Bundesländer

Grundlagen der Überprüfung

Bundesweit vergleichbares Vorgehen auf Basis der LAWA-Empfehlungen (09/2023)

Relevant sind signifikante Veränderungen in der Auswirkung auf die Schutzgüter

> Menschliche Gesundheit

> Wirtschaftliche Tätigkeit

> Umwelt

> Kulturerbe

>> Werden signifikante Änderungen gegenüber der bestehenden Risikogewässerkulisse festgestellt, wird die Risikogewässerkulisse ergänzt oder werden Risikogewässer herausgenommen

 Ab 2. Zyklus Prüfung auf

> erhebliche Änderungen am Gewässer selber (z.B. Gewässerumbau, Realisierung Hochwasserschutz), erhebliche Änderungen an den Nutzungen und Schadenspotenzialen (z.B. neue Gewerbeansiedlungen)

> signifikante Hochwasserereignisse (z.B. HW 2021, Winterhochwasser 2023/24)

Karten: zentrale Informationen zu  Gefahren/Risiken

> Hochwassergefahrenkarte (HWGK) informiert über die mögliche Ausdehnung einer Überflutung und deren Tiefe

> Hochwasserrisikokarte (HWRK)  zeigt die hochwassergefährdeten Nutzungen und Objekte

Karten: HWGK und HWRK im Internet

> NRW: interaktiv in Hochwasserkarten.NRW  https://www.hochwasserkarten.nrw.de/

>  NRW: interaktiv in den Fachanwendungen ELWAS-WEB https://www.elwasweb.nrw.de/elwas-web/index.xhtml   und UVO  https://www.uvo.nrw.de/

>  NRW: als GIS-Daten zum digitalen Download in OpenData NRW  https://open.nrw/open-data  /  https://www.opengeodata.nrw.de/produkte/

>  Bundesweit: im BfG-Portal WasserBLIcK („nationales Kartentool“) www.wasserblick.net

Alle Maßnahmen sind in Kommunalen Steckbriefen dokumentiert (s.o.: Wesel / Voerde ↑)  https://flussgebiete.nrw.de/kommunensteckbriefe

Ausblick – wichtigste Punkte

>  Bis Ende 2024:   Finale Dokumentation und Veröffentlichung der aktualisierten Liste/Karte der Risikogewässer

> 1. Halbjahr 2025: Abfrage aller Kommunen und anderen Akteurinnen und Akteure zur Überprüfung und Fortschreibung der Maßnahmenplanung

>  Bis Ende 2025: Überprüfung und ggf. Fortschreibung der Hochwassergefahren- und Risikokarten

>  2026/2027: Erstellung Risikomanagementpläne, Öffentlichkeitsbeteiligung, Fertigstellung


Updates und weitergehende Informationen

rnd - Klima Kompass Newsletter 7.6.2024 https://www.rnd.de/politik/europa-hat-die-klima-wahl-VVTTAVKX3BFCLIT73WL5N7ZWWM.html

" Nach den Regenmassen, die verschiedene Teile Deutschlands in den letzten Wochen unter Wasser gesetzt haben, ist nun das große Aufräumen im Gange. Und dabei sollte vielerorts nicht einfach wieder alles aufgebaut werden wie zuvor, sondern vorausschauend. Der Klimaexperte Fred Hattermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) erläutert dazu im Interview, warum derartige Extremwetter mit anhaltendem Hochwasser immer häufiger werden und wo unsere Handlungsspielräume liegen.

Auch meine Kollegin Kira von der Brelie hat recherchiert, wie Deutschlands Kommunen und Regionen sich besser gegen Hochwasser wappnen können – dabei wird auch klar:

Es gibt Grenzen der Anpassung. Auch „Nichtbebauungspläne“ sind deshalb wichtig. In potenziell gefährdeten Gebieten dürften keine neuen Wohngebäude oder kritische Infrastrukturen gebaut werden. Stattdessen sei konsequenter Klimaschutz zentral, sagen Fachleute.

„Um Überflutungen zu verhindern, ist es wichtig, Flussauen wieder aufzumachen und zu renaturieren“, sagt Jesko Hirschfeld vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung. Es dürfe keine weitere Versiegelung geben. „Man muss Räume freihalten für das Wasser. Wälder können viel Wasser aufnehmen, in der Landwirtschaft ist es wichtig, sich in Richtung ökologischer Landbau mit besserem Humusaufbau zu orientieren.

Doch in einigen Gebieten wird das nicht reichen – da wird es auch technische Maßnahmen wie Polder oder Hochwasserrückhaltebecken brauchen.“

*

NABU 5.6.2024  Hochwasser: Wie die Klimakrise Unwetter verstärkt - Guter Natur- und Klimaschutz kann Folgen mildern: Weite Teile Süddeutschlands stehen Anfang Juni unter Wasser, das Hochwasser kostet sogar Menschenleben. Dabei könnten wir die Katastrophe und ihre Folgen abmildern. Doch die Politik zögert bei effektivem Natur- und Klimaschutz. https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/fluesse/hochwasser/hochwasserschutz.html

"Hochwasser-Katastrophen sind auch immer eine Geschichte über verfehlte Politik. Denn die Politik lässt Bebauung in Überschwemmungsgebieten zu, vernachlässigt Hochwasserschutz und verschleppt die Wiederherstellung natürlicher Flussläufe mit Überschwemmungsflächen. Zu oft werden Entscheidungen für „die Wirtschaft“ getroffen, die aber keine Lösung für die Klimakrise sind.

Dabei ist ein Hochwasser an sich kein ungewöhnliches Phänomen: Hohe Niederschlagsmengen in kurzer Zeit oder starke Schneeschmelze sorgen regelmäßig für hohe Pegelstände in Flüssen. Die Klimakrise verstärkt solche Effekte aber, Extremwetterereignisse treten häufiger und stärker auf. Gerade in dicht besiedelten Regionen mit vielen versiegelten Flächen und eingeengten Flüssen kann ein Hochwasser dann seine zerstörerische Wirkung entfalten.

Deswegen braucht es dringend mehr Investitionen in die Natur und ihre natürlichen Klimaschutzfunktionen. Und dabei ist die Politik in der Pflicht: Denn effektiver Natur- und Klimaschutz ist gleichzeitig guter Hochwasserschutz für Mensch und Natur."...

Europäische Umweltagentur - Europa ist nicht auf die sich rasant verschärfenden Klimarisiken vorbereitet 11. März 2024

Europa ist nicht auf die sich rasant verschärfenden Klimarisiken vorbereitet

Veröffentlicht  von der Europäischen Umweltagentur (European Environment Agency)  am  11.03.2024 zuletzt geändert 12.03.2024    https://www.eea.europa.eu/de/highlights/europa-ist-nicht-auf-die

"Von allen Kontinenten der Welt erwärmt sich Europa am schnellsten.

Die Klimarisiken gefährden die Energie- und Ernährungssicherheit, die Ökosysteme, die Infrastruktur, die Wasserressourcen, die Finanzstabilität und die Gesundheit der Menschen in Europa.

Laut der heute veröffentlichten Bewertung der Europäischen Umweltagentur (EUA)

haben viele dieser Risiken bereits kritische Niveaus erreicht

und könnten ohne sofortige, entschlossene Maßnahmen katastrophale Ausmaße annehmen.

Extreme Hitze, Dürre, Waldbrände und Überschwemmungen, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben, werden sich in Europa selbst in den optimistischen Szenarien der globalen Erwärmung verschlimmern und die Lebensbedingungen auf dem gesamten Kontinent beeinträchtigen.

Die EUA hat inzwischen die erste European Climate Risk Assessment (EUCRA)(Europäische Klimarisikobewertung) veröffentlicht, die helfen soll, politische Prioritäten für die Anpassung an den Klimawandel und für klimasensible Branchen zu bestimmen.

Aus dieser Bewertung geht hervor, dass die europäischen Strategien und Anpassungsmaßnahmen nicht mit den sich rasant verschärfenden Risiken Schritt halten. In vielen Fällen wird eine schrittweise Anpassung nicht ausreichen, und da viele Maßnahmen zur Verbesserung der Klimaresilienz sehr zeitaufwändig sind, kann auch bei bisher noch nicht kritischen Risiken ein sofortiges Handeln erforderlich sein.

Manche Regionen in Europa sind Hotspots für mehrere Klimarisiken gleichzeitig. Südeuropa ist besonders gefährdet durch Waldbrände und durch die Auswirkungen von Hitze und Wasserknappheit auf die landwirtschaftliche Produktion, die Arbeit im Freien und die menschliche Gesundheit. Überschwemmungen, Erosion und das Eindringen von Salzwasser bedrohen tief gelegene Küstenregionen Europas, darunter viele dicht besiedelte Städte.

Unsere neue Analyse zeigt, dass Europa mit dringenden Klimarisiken konfrontiert ist, die sich schneller entwickeln als unsere gesellschaftliche Vorsorge. Um die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften sicherzustellen, müssen die europäischen und nationalen politischen Verantwortlichen jetzt handeln, damit die Klimarisiken sowohl durch rasche Emissionssenkungen als auch durch entschlossene Anpassungsstrategien und -maßnahmen verringert werden.

Leena Ylä-Mononen
Exekutivdirektorin der EUA

Viele Klimarisiken in Europa erfordern dringende, sofortige Maßnahmen

In der Bewertung werden die 36 Hauptklimarisiken für Europa innerhalb von fünf größeren Clustern ermittelt: Ökosysteme, Nahrungsmittel, Gesundheit, Infrastruktur sowie Wirtschaft und Finanzen. Mehr als die Hälfte der in dem Bericht genannten Hauptrisiken für das Klima erfordern eine sofortige Intensivierung der Maßnahmen, wobei acht Risiken besonders dringlich sind. Dabei geht es vor allem darum, Ökosysteme zu erhalten, die Menschen vor Hitze zu schützen, Menschen und Infrastruktur vor Überschwemmungen und Waldbränden zu schützen und die Tragfähigkeit europäischer Solidaritätsmechanismen, beispielsweise des Solidaritätsfonds der Europäischen Union, zu sichern.

Ökosysteme:

Nahezu alle Risiken im Ökosystem-Cluster erfordern dringende oder intensivere Maßnahmen, wobei die Risiken für die Meeres- und Küstenökosysteme als besonders schwerwiegend eingestuft werden. In ihrem Bericht erinnert die EUA daran, dass Ökosysteme vielfältige Vorteile für die Menschen bringen und dass diese Risiken daher ein hohes Potenzial für Kaskadeneffekte auf andere Bereiche wie Ernährung, Gesundheit, Infrastruktur und Wirtschaft aufweisen.

Ernährung: Die Risiken, die durch Hitze und Dürre für den Nutzpflanzenanbau entstehen, sind in Südeuropa bereits auf einem kritisch hohen Niveau, doch auch die Länder Mitteleuropas sind gefährdet.  Insbesondere anhaltende und weiträumige Dürren stellen eine erhebliche Bedrohung für die Erträge, die Ernährungssicherheit und die Trinkwasserversorgung dar. Selbst eine teilweise Ernährungsumstellung von tierischen Eiweißen hin zu nachhaltig angebauten pflanzlichen Eiweißen wäre bereits eine Lösung, da sie den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft und die Abhängigkeit von importierten Futtermitteln verringern würde.

Gesundheit: Hitze ist das größte und dringendste Klimarisiko für die menschliche Gesundheit. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders gefährdet, z. B. Menschen, die im Freien arbeiten und dabei extremer Hitze ausgesetzt sind, ältere Menschen und Menschen, die in schlecht isolierten Wohnungen oder in städtischen Gebieten mit starkem Wärmeinseleffekt leben oder unzureichenden Zugang zu Kühlung haben.

Viele Stellschrauben zur Minderung der Klimarisiken, die die Gesundheit bedrohen, liegen außerhalb der traditionellen Bereiche für gesundheitspolitische Maßnahmen, wie z. B. Stadtplanung, Baunormen und Arbeitsrecht.

Infrastruktur: Häufigere und zunehmend extreme Wetterereignisse erhöhen die Risiken für bebaute Gebiete und die kritischen Dienstleistungen in Bereichen wie Energie, Wasser und Verkehr in Europa. Während die Hochwasserrisiken an den europäischen Küsten bislang relativ gut bewältigt wurden, können steigende Meeresspiegel und Veränderungen der Sturmmuster verheerende Auswirkungen auf Menschen, Infrastruktur und Wirtschaftstätigkeiten haben. In Südeuropa entstehen durch Hitze und Dürren erhebliche Risiken für die Energieerzeugung, -übertragung und -nachfrage. Auch Wohngebäude müssen an die zunehmende Hitze angepasst werden.

Wirtschaft und Finanzen: Das europäische Wirtschafts- und Finanzsystem ist mit zahlreichen Klimarisiken konfrontiert. Klimaextreme können beispielsweise zur Erhöhung von Versicherungsprämien führen, sie können Vermögenswerte und Hypotheken gefährden und höhere Ausgaben und Kreditkosten für den Staat nach sich ziehen. Die Tragfähigkeit des Solidaritätsfonds der Europäischen Union ist aufgrund der hohen Kosten infolge der Überschwemmungen und Waldbrände der letzten Jahre bereits stark gefährdet. Durch verschärfte Klimaauswirkungen können auch private Versicherungslücken größer und einkommensschwache Haushalte anfälliger werden.

 

Engere Zusammenarbeit ist entscheidend

Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben beträchtliche Fortschritte gemacht, was das Verständnis der sie bedrohenden Klimarisiken und die Vorbereitung auf diese Risiken betrifft. Nationale Bewertungen der Klimarisiken werden zunehmend als Grundlage für die Entwicklung politischer Strategien zur Anpassung an den Klimawandel genutzt. Die gesellschaftliche Vorsorge ist jedoch unzureichend, da die Maßnahmen angesichts des rapiden Anstiegs des Risikoniveaus zu langsam umgesetzt werden.

Für die meisten in dem Bericht genannten Hauptklimarisiken werden die EU, ihre Mitgliedstaaten und andere staatliche Ebenen als gemeinsam verantwortlich betrachtet. In der Bewertung der EUA wird betont, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten zusammenarbeiten und auch die regionale und lokale Ebene einbeziehen müssen, um die Klimarisiken in Europa anzugehen und zu verringern, wenn dringend koordinierte Maßnahmen erforderlich sind.

Bezüglich der in dem Bericht der EUA genannten Hauptklimarisiken gibt es noch viele Wissenslücken. Laut dem Bericht kann die EU entscheidend dazu beitragen, das Verständnis von Klimarisiken und der zugrundeliegenden Faktoren ebenso zu verbessern wie die Bewältigung dieser Risiken durch Rechtsvorschriften, geeignete Governance-Strukturen, Überwachung, Finanzierung und technische Unterstützung. Diese neue Erkenntnisse wären auch wichtige Information für eine zukünftige Europäische Klimarisikobewertung.

Über den EUCRA-Bericht

Der EUCRA-Bericht der EUA baut auf der vorhandenen Wissensbasis über Klimaauswirkungen und -risiken für Europa auf und ergänzt sie. Zu dieser Wissensbasis gehören die neuesten Berichte des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC), des Copernicus-Dienstes zur Überwachung des Klimawandels (Copernicus Climate Change Service, C3S) und der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Centre, JRC) der Europäischen Kommission sowie die Ergebnisse EU-finanzierter Forschungs- und Entwicklungsprojekte und nationaler Klimarisikobewertungen. Diese Bewertung ist die erste ihrer Art. Das darin enthaltene Wissen wird zusammengefasst, um eine strategische Politikgestaltung zu unterstützen."

→ EUCRA  https://www.eea.europa.eu/en/about/who-we-are/projects-and-cooperation-agreements/european-climate-risk-assessment

→ European Climate Risk Assessment:  https://www.eea.europa.eu/publications/european-climate-risk-assessment :

https://climate-adapt.eea.europa.eu/en/eu-adaptation-policy/key-eu-actions/climate_risk_assessment/index_html/

EEA Report No 1/2024

 
"The EUCRA report builds on and complements the existing knowledge base on climate impacts and risks for Europe, including recent reports by the Intergovernmental Panel on Climate Change, the Copernicus Climate Change Service and the Joint Research Centre of the European Commission, as well as outcomes of EU-funded research and development projects and national climate risk assessments. The knowledge in this first-of-its-kind assessment is synthesised with the aim to support strategic policymaking."

Download

Additional Files

  1. European Climate Risk Assessment report - UNEDITED [13.7 MB]

Info dazu auf tagesschau 11.3.2024 - Klimawandel "Der letzte Weckruf" für Europa https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimaerwaermung-europa-100.html

*


Kommentar des Deutschen Ethikrates  https://www.ethikrat.org/pressekonferenzen/veroeffentlichung-der-stellungnahme-klimagerechtigkeit/

→ Tagesschau  Stand: 13.03.2024 13:10 Uhr    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/ethikrat-klimawandel-100.html

Kampf gegen Klimawandel - Ethikrat sieht vor allem die Politik in der Pflicht

" Am menschengemachten Klimawandel bestünden keine Zweifel mehr, sagt der Ethikrat. Der Kampf dagegen müsse gerechter werden: Vor allem stehe die Politik in der Pflicht - doch sei auch jeder und jede Einzelne gefragt.

Lasten und Pflichten beim Kampf gegen den Klimawandel sollten nach Ansicht des Deutschen Ethikrats gerechter verteilt werden. "Eine moralische Kritik an Entscheidungen im Bereich der privaten Lebensführung und des Konsums ist kein Ersatz für notwendige politische Maßnahmen", schreibt der Rat in einer Stellungnahme. Darin unterscheidet das Gremium zwischen der Verantwortung des Einzelnen, der Politik, der Unternehmen und der internationalen Gremien.

"Es ist unangemessen, wenn staatliche Akteure von Individuen emissionsärmeren Konsum erwarten, solange innerhalb der vom selben Staat gewollten und unterstützten Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung die Voraussetzungen dafür zu einem guten Teil nicht erfüllt sind oder sogar konterkariert werden", schreibt der Ethikrat, "so dass emissionsärmeres Handeln in vielen Feldern immer noch 'moralisches Heldentum' verlangt.

Persönliches Verhalten dennoch hinterfragen

Das entbinde aber nicht von "einer individuellen moralischen Mitwirkungspflicht". Man solle über "das persönliche Verhalten, die eigene Lebensweise und das eigene zivilgesellschaftliche Engagement" auch unabhängig von staatlichen Vorgaben nachdenken und dies entsprechend ändern - "im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Zumutbarkeiten". Ziel sei es, dass "möglichst alle Menschen jetzt und in Zukunft die Mindestvoraussetzungen für ein gutes und gelingendes Leben erreichen können".

Es bestünden "keine vernünftigen Zweifel mehr", dass die Erde sich durch menschlichen Einfluss und insbesondere die Verbrennung fossiler Energieträger erwärme, betont der Rat schon zu Beginn seiner fast 130 Seiten umfassenden Stellungnahme. "Eine ungebremste weitere Erderwärmung hätte katastrophale Folgen."

... Der Rat forderte die Politik zu umgehendem Handeln auf. Notwendig sei ein politisches Gesamtkonzept, das etwa den Abbau klimaschädlicher Subventionen oder Anreize für klimafreundliches Handeln umfasse. Wer leistungsfähiger sei, müsse mehr Verantwortung übernehmen. Das betreffe sowohl Ländern und Unternehmen als auch einzelne Menschen....

→ Publikation des Ethikrates:

https://www.ethikrat.org/publikationen/publikationsdetail/?tx_wwt3shop_detail%5Bproduct%5D=173&tx_wwt3shop_detail%5Baction%5D=index&tx_wwt3shop_detail%5Bcontroller%5D=Products&cHash=a78b12aa35fa9c4742c1a5e9b7983fd2

Erscheinungsjahr: 2024 Seitenzahl:  128

LINKS zu den Einzeldokumenten :

 

 → Maßnahmen der EU gegen den Klimawandel

https://www.consilium.europa.eu/de/policies/climate-change/

"Im Juni 2021 nahm der Rat Schlussfolgerungen an und billigte damit die neue EU-Strategie für die Anpassung an den Klimawandel, die die Europäische Kommission vorgelegt hatte. In der Strategie wird eine langfristige Vision dargelegt, wie die EU bis 2050 eine klimaresiliente Gesellschaft werden kann, die umfassend an die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels angepasst ist.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Bemühungen der EU um Klimaneutralität ist das Paket „Fit für 55“. Es enthält eine Reihe von Vorschlägen für die Überarbeitung bestehender Rechtsvorschriften, ebenso wie neue Initiativen, und ist damit der wichtigste Plan der EU zur Umsetzung der Klimaziele in EU-Rechtsvorschriften.

Das Paket umfasst Vorschriften für folgende Aspekte:

  • Energie
  • Verkehr
  • Emissionshandel und Senkung von Emissionen
  • Landnutzung und Forstwirtschaft

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB] 

 

 

ExtremwetterKongress - Faktenpapier zum Extremwetter in Deutschland veröffentlich auf dem ExtremWetterKongress am 27.09.2023

Extremwetterkongressdiskutiert Folgen der Erderwärmung

"... Anpassungsstrategien könnten in Zukunft immer wichtiger werden. Auf dem Extremwetterkongress in Hamburg diskutieren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen den aktuellen Stand der Forschung zu Wetterextremen und den Auswirkungen der globalen Erwärmung. Auch Fachleute aus Politik, Journalismus und Verwaltung sind eingeladen.

Immer deutlicher im Fokus: der Umgang mit den Folgen des Klimawandels. So wird auf der dreitägigen Konferenz zum Beispiel über Risikomanagement, Auswirkungen auf die Wirtschaft und auch auf die Gesundheit gesprochen.

...

Frank Böttcher, Veranstalter und Vorsitzender der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft: "Wir müssen nicht nur Klimaschutz betreiben, sondern wir müssen uns auch um die Anpassung kümmern. Das bedeutet vor allen Dingen Anpassung an extremere Niederschläge, an längere Dürrephasen und vor allen Dingen auch an die höheren Temperaturen. Gerade die Hitze wird eine große Herausforderung sein." Auch Bernhard von Ehren aus der Hamburger Baumschule ist beim Kongress zu Gast und diskutiert mit anderen Teilnehmenden zum Thema "Klimamanagement".

Studie der Universität Freiburg Noch nie sind so viele Bäume abgestorben

Eine Langzeitstudie hat jetzt erstmals bestätigt: Der menschengemachte Klimawandel ist für das massive Baumsterben in Deutschland verantwortlich. Und es wird immer schlimmer.

Neue Bäume braucht das Land

Baumschulen versuchen, alternative Baumarten zu finden, die dem Klimawandel in unseren Breiten trotzen können. Denn Wetterextreme wie Starkregen und Dürren machen den einheimischen Arten zu schaffen.

Mehr Vielfalt gegen Totalausfälle

Die Idee der "Klimabäume" beschäftigt auch Städte und Kommunen. Laut Hamburger Umweltbehörde beteiligt man sich "seit langem an Forschungsvorhaben zur Anpassung der Stadtbäume an die Folgen des Klimawandels".

In Hamburg wolle man vor allem auf mehr Vielfalt setzen und damit Totalausfälle verhindern. Es gebe nicht "den einen besonders geeigneten Zukunftsbaum". Auch in Bayern liefen entsprechende Forschungsprojekte.

→ Vielfalt schützen - Naturkrise abwenden - NABULandingpage
 

Besonderes Problem für Stadtbäume

Für die Hamburger Baumschule sind der Klimawandel und die daraus entstehenden klimatischen Herausforderungen schon lange keine vagen Zukunftsprognosen mehr. Klimaforschung hat für den Betrieb auch eine ökonomische Relevanz. Schließlich brauchen die Produkte, also die Bäume, hier viele Jahre, um zu wachsen: "Daher ist es essenziell wichtig: Was wächst noch in zehn, 20, 30 Jahren in unseren Städten unter diesem Aspekt Klimawandel?"

Gerade Städte stehen klimatisch vor besonderen Herausforderungen. Das im Rahmen des Extremwetterkongresses veröffentlichte Faktenpapier widmet der verstärkten Hitzebelastung in den Städten sogar ein eigenes Kapitel. Für die herkömmlichen Bäume in den Straßen kann das in Zukunft also immer mehr Stress bedeuten.

" Es ist utopisch zu glauben, dass man sich an ein stetig wandelndes Klimasystem, das immer mehr Wärme zur Verfügung hat, anpassen kann."

Özden Terli, ZDF-Meteorologe nach der Jahrhundert Sturmflut an der Ostsee im Oktober 2023

https://www.rnd.de/panorama/ostsee-sturmflut-so-hoch-koennen-die-deiche-gar-nicht-gebaut-werden-BOLMBUR6BVCBNP4CZIFEKK7ACA.html

 

→  Dt. Ärzteblatt; Dienstag, 9. Januar 2024 - Klimawandel: Temperaturerhöhung 2023 knapp unter 1,5°C-Grenze https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/148491/Klimawandel-Temperaturerhoehung-2023-knapp-unter-1-5-C-Grenze

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB] 

weiterführende Informationen

zum Extremwetter Kongress https://extremwetterkongress.org/

Faktenpapier Wetterextreme in Deutschland - STAND DER WISSENSCHAFT ZU EXTREMEN WETTERPHÄNOMENEN
IM KLIMAWANDEL IN DEUTSCHLAND https://extremwetterkongress.org/wp-content/uploads/2023/09/2023-09-27-Extremwetterkongress-Faktenpapier-Wetterextreme.pdf

zu den Problemen der deutschen Bäume https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimabaeume-extremwetter-100.html und 

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/waldsterben-deutschland-100.html

Freiburger Studie zum Waldsterben Juli 2023 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/gcb.16897

 

zu den Problemen der Bäume im Lippemündungsraum

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verlust-von-baeumen

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/107-baeume-lebensretter

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/99-betuwe-ausbau-schaedigung-der-natur-baumverluste

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/122-betuwe-ausbau-herbst-winter-2023-2024-info-ueber-naturbelastung-rodungen-u-a

 

 

 

 

UN Umfrage - Sorge um Klimawandel so groß wie noch nie | UN-Bericht zu Klimazielen - Große Versprechen, wenig Aktion

UN-Bericht zu Klimazielen

Große Versprechen, wenig Aktion

Stand: 14.09.2023 12:13 Uhr

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/un-bericht-klimawandel-100.html

 Der Klimawandel untergräbt einem neuen Bericht zufolge fast alle UN-Nachhaltigkeitsziele wie etwa die Bekämpfung von Hunger, Armut oder Krankheiten. Die Weltgemeinschaft sei weit davon entfernt, ihre Klimaziele zu erreichen. Zu diesem Schluss kommt ein UN-Bericht, den die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf vorstellte. Was Regierungen bislang an Reduktionen von klimaschädlichen Treibhausgases empfohlen hätten, reiche nicht aus, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, heißt es in dem Bericht "United in Science", zu dem mehrere UN-Organisationen beigetragen haben. Das mache es schwer, die 17 UN-Entwicklungsziele bis 2030 zu erreichen. Der Bericht zeigt, wie sich Klimawandel und Extremwetter auf diese Ziele auswirken.

Mangel an Ehrgeiz wird beklagt

Die Weltgemeinschaft hatte sich 2015 auf 17 Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung verständigt, die sie bis 2030 erreichen will. Dazu gehört das Ende von Armut und Hunger sowie Bildungs- und Geschlechtergerechtigkeit.

Der Mangel an Ehrgeiz mache es schwieriger, diese UN-Entwicklungsziele (SDGs) zu erreichen, heißt es in dem Bericht. Einige Klimaveränderungen dürften kaum noch rückgängig zu machen sein, warnt der Bericht. Aber jedes Zehntel Grad, um das die Erderwärmung begrenzt wird und jede Tonne eingespartes CO2 könne helfen, den Klimawandel zu begrenzen und die Entwicklungsziele zu erreichen.

Zurzeit seien nur 15 Prozent der 17 Ziele auf gutem Weg.

Guterres: "Jämmerlich vom Kurs abgekommen"

Im Vorwort des Berichts kritisiert UN-Generalsekretär Antonio Guterres die globale Antwort auf den Klimawandel als schwach. Auf halbem Weg zum Ziel sei die Welt mit ihren Vorhaben zu nachhaltiger Entwicklung "jämmerlich vom Kurs abgekommen". Der Bericht unterstreicht, einige künftige Klimaveränderungen seien unvermeidlich und möglicherweise unumkehrbar. Dennoch hätten jeder Bruchteil eines Grades und jede Tonne CO2 Auswirkungen auf die globale Erwärmung und auf das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele.

Laut den Experten ist die Wissenschaft nicht nur von zentraler Bedeutung für den Klimaschutz, sondern auch für Fortschritte bei den Nachhaltigkeitszielen. Beispielsweise Klimamodelle, Künstliche Intelligenz oder Frühwarnsysteme könnten Leben und Lebensgrundlagen retten.

Auch die Internationale Energie-Agentur (IEA) legte heute eine Studie zum Klima vor: Darin mahnt sie verstärkte Anstrengungen im Verkehr, in der Landwirtschaft und im Gebäudesektor an, um die weltweiten Klimaziele zu erreichen.

 → https://wmo.int/media/news/climate-change-undermines-nearly-all-sustainable-development-goals

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→ Freitag, 26. Juli 2024 - UN-Generalsekretär: Extreme Hitze wird zum Normalzustand

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/153214/UN-Generalsekretaer-Extreme-Hitze-wird-zum-Normalzustand

New York – Die Welt muss sich wegen der Klimakrise nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres auf dauerhaft veränderte Temperaturen im Sommer einstellen.

„Der vergangene Sonntag, Montag und Dienstag waren die drei heißesten Tage seit Beginn der Wetteraufzeich­nungen. Schauen wir den Tatsachen ins Auge: Extreme Temperaturen sind kein Phänomen mehr, das ein Tag, eine Woche oder ein Monat dauert“, sagte Guterres in New York.

Die Erderhitzung verursache zudem Hurrikane, Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und steigende Meeres­spiegel. Um diese tödlichen Katastrophen zu bekämpfen, müsse die Menschheit gegen den Ursprung der Klima­krise vorgehen.

Die Krankheit ist die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die Krankheit ist die Untätigkeit in Sachen Klima – und die politischen Führer aller Länder müssen aufwachen und sich engagieren“, sagte Guterres weiter.

 

UN-Umfrage: Sorge über Klimawandel noch nie so groß 

Die Sorge ist groß, der Wunsch nach Maßnahmen auch: Eine UN-Umfrage über den Klimawandel ist eine Mahnung an Politik und Wirtschaft. Dabei hofft ein Großteil der 75.000 Befragten auf mehr Zusammenarbeit.

Stand: 20.06.2024 06:00 Uhr

https://www.tagesschau.de/ausland/un-umfrage-klimawandel-100.html

Die Umfrage ergab, dass die Bevölkerungen von 20 der weltweit größten Klimaverschmutzer stärkere Maßnahmen befürworten - darunter die USA, Russland, China und Deutschland. In vielfacher Weise fühlten sich die Menschen von ihrer jeweiligen Regierung nicht genug in puncto Klimaschutz unterstützt. 

Laut Steiner gibt es in einigen Ländern - auch in Deutschland - eine Erkenntnis und auch ein Anerkennen der vielen klimarelevanten Entscheidungen der Vergangenheit. "Und trotzdem erleben wir auch diesen Sommer wieder und im letzten Jahr und den Jahren davor, wie verletzlich wir geworden sind in einer Zeit, in der Klimawandel eben nicht mehr etwas ist, was sozusagen Science Fiction ist", sagt er.

Unter den befragten Deutschen drängen besonders Frauen auf mehr und raschere Klimaschutzmaßnahmen. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage zeigen: Die breite Mehrheit der Menschen sei sich überraschend einig darüber, dass Politik und Wirtschaft schneller handeln müssten, sagt UNDP-Chef Steiner. Klimawandel sei nicht nur etwas, was mit CO2-Emissionen zu tun habe oder mit neuen Technologien oder mit Elektromobilität. "Es hat mit den Arbeitsplätzen zu tun, mit Einkommen, mit Kosten, die Menschen tragen", so Steiner. "All das wird in der Politik manchmal, würde ich sagen, instrumentalisiert. Und das spaltet Menschen. Das spaltet auch Gesellschaften."

Die Angst vor wirtschaftlichen Veränderungen sei nachvollziehbar. Doch oft basiere sie auch auf Desinformation, sagt Steiner. Und er verweist auf Erfolgsgeschichten: Einige Länder in Afrika und Lateinamerika produzieren heute über 90 Prozent ihres Stroms mit erneuerbaren Energien. Vor zehn Jahren sei das unvorstellbar gewesen.

https://www.undp.org/publications/peoples-climate-vote-2024

 

Weitergehende Informationen

Faktencheck Artenvielfalt der FEdA des BMBF erstmalig veröffentlicht - Oktober 2024

→ Wut, Angst, Verzweiflung - Wieso tut die Politik nichts? - rnd Ende Januar 2023

→ Vorbild und Vorreiter in Sachen Renaturierung - NRW - Strategie Grüne Infrastruktur - auf dem Weg zur grünsten Industieregion der Welt

→ UN-Generalsekretär António Guterres: Aufruf zu einem Ende des "Krieges gegen die Natur"

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB]

→ Städtetag sieht Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verhinderung von Klimawandelfolgen - mehr GRÜN IN DER STADT

→ Grundlagen der Gemeindeverfassung - NRW - Verantwortung für die zukünftigen Generationen