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manchmal ist der Blick zurück hilfreich. Und 50 Jahre sind dabei keine lange Zeit.

In den 1960/70er Jahren gab es zwischen Duisburg und Landesgrenze einige Projekte entlang der Rheinschiene, die für die Infrastruktur, Energieversorgung usw. wichtig und vermeintlich zwingend erforderlich waren. Und ernsthaft in der damaligen Landesplanung NRW festgeschrieben wurden.

  • Petrogroßchemie der Veba im Orsoyer Rheinbogen
  • Ergänzend eine zusätzliche Rheinbrücke mit Autobahnanschluß A3 nördlich von Dinslaken
  • Verlängerung derA59 (entlang der Bahnlinie Walsum/Spellen) bis Friedrichsfeld
  • Bau eines großen konventionellen AKW bei Wesel-Bislich (direkt gegenüber von Xanten). Dazu der beigefügte NRZ-Artikel* (6.4.1974).
  • ...

 Die Liste kann man beliebig fortsetzen. Und es waren ja verantwortungsvolle Politiker, die ihre Verantwortung (aus Basis des damaligen Wissensstands um den Bedarf der kommenden Jahrzehnte) ernst nahmen, nicht irgendwelche verantwortungslose Zukunftsphantasten.

 Heute sind wir froh, dass davon nichts umgesetzt wurde. Zugleich ein Segen für die Natur und auch für die Identität des Niederrheins. Und dort, wo ein solches flächenintensives Großprojekt umgesetzt wurde ((etwa die damalige BP-Raffinerie in Bucholtwelmen), ist es längst industrielle Vergangenheit. Analog der Schnelle Brüter bei Kalkar als als unübersehbares Mahnmal einer `Zukunftstechnik`.

 Es ist bedauerlich und traurig, wenn wir daraus nicht landes- und kommunalplanerisch lernen (wollen), wenn es jetzt um die schonende und naturverträgliche Nutzung des Lippemündungsraums geht. Flächenintensive, faktisch weitgehend straßengebundene `Logistik` ist kein Selbstzweck. Verantwortung für die kommenden Generationen entlang der Rheinschiene sieht anders aus.

 Reinhard Bassier

Industrie und Gewerbe, Flächenverbrauch, Umwelt