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Gesundheit und Klima schützen - was kann ich tun - KlimaDocs

Mehr Gesundheit durch Klimaschutz

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Die KlimaDocs sind davon überzeugt, dass eine nachhaltige Lebensweise keinen Verzicht bedeutet,

sondern gesünder und glücklicher macht. Denn Klimaschutz ist auch Gesundheitsschutz.

Der Einsatz für ein gesundes Klima ist einfach und trägt dazu bei, die Grundlage für eine gesunde Menschheit zu bewahren!

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eine Initiative von engagierten Ärzt*Innen und medizinischen Fachleuten*  mit vielen → praktischen Tips

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keine Zeit mehr für Kompromisse    Ψ     Zeit zu handeln!

Tipps zum →REWILDING

 

 

Vorbeugen statt heilen 

Dtsch Arztebl 2023; 120(7): A-287 / B-249

 

Folgende Tipps reduzieren deutlich das individuelle Risiko, an Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken:

  • Nicht rauchen
  • Gesunde Ernährung: sollte salzreduziert sein (nicht mehr als sechs Gramm Salz pro Tag) und im Durchschnitt für Erwachsene 2 500 Kilokalorien umfassen. Zudem sollten vor allem gesunde Lebensmittel wie Früchte, Gemüse oder Nüsse verzehrt werden. Vor allem Produkte mit zusätzlichem Zucker oder rotem Fleisch sollten gemieden werden (Empfehlung der Eat-Lancet-Commission zur Planetary Health Diet).
  • Reduktion von Stress
  • Ausreichender Schlaf:Ein Schlafpensum von sieben bis acht Stunden sollte nicht unterschritten werden.
  • Ausreichende Bewegung: Die WHO empfiehlt mindestens 150 bis 300 Minuten körperliche Aktivität mittlerer Intensität oder mindestens 75 bis 150 Minuten hoher Intensität pro Woche.*Einen zusätzlichen Gesundheitsnutzen verspricht sich die WHO von muskelkräftigendem Sport an zwei oder mehr Tagen pro Woche. Außerdem sollten sitzende Aktivitäten möglichst begrenzt und mit leichten Aktivitäten ersetzt werden.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr:Die European Food Safety Agency rät zu einer Gesamtwasseraufnahme von 2,5 Litern für Männer und zwei Litern für Frauen, wobei 20 Prozent mit der festen Nahrung aufgenommen werden.
  • Vermeidung der Exposition zu Giften, insbesondere Alkohol
  • Vermeidung von Sonnenexposition: ausreichender Sonnenschutz, insbesondere bei kleinen Kindern.

* Long-Term Leisure-Time Physical Activity Intensity and All-Cause and Cause-Specific Mortality: A Prospective Cohort of US Adults

 
Abstract Background:
The 2018 physical activity guidelines for Americans recommend a minimum of 150 to 300 min/wk of moderate physical activity (MPA), 75 to 150 min/wk of vigorous physical activity (VPA), or an equivalent combination of both. However, it remains unclear whether higher levels of long-term VPA and MPA are, independently and jointly, associated with lower mortality.
 
Methods:
A total of 116 221 adults from 2 large prospective US cohorts (Nurses’ Health Study and Health Professionals Follow-up Study, 1988–2018) were analyzed. Detailed self-reported leisure-time physical activity was assessed with a validated questionnaire, repeated up to 15 times during the follow-up. Cox regression was used to estimate the hazard ratio and 95% CI of the association between long-term leisure-time physical activity intensity and all-cause and cause-specific mortality.
 
Results:
During 30 years of follow-up, we identified 47 596 deaths. In analyses mutually adjusted for MPA and VPA, hazard ratios comparing individuals meeting the long-term leisure-time VPA guideline (75–149 min/wk) versus no VPA were 0.81 (95% CI, 0.76–0.87) for all-cause mortality, 0.69 (95% CI, 0.60–0.78) for cardiovascular disease (CVD) mortality, and 0.85 (95% CI, 0.79–0.92) for non-CVD mortality. Meeting the long-term leisure-time MPA guideline (150–299 min/wk) was similarly associated with lower mortality: 19% to 25% lower risk of all-cause, CVD, and non-CVD mortality. Compared with those meeting the long-term leisure-time physical activity guidelines, participants who reported 2 to 4 times above the recommended minimum of long-term leisure-time VPA (150–299 min/wk) or MPA (300–599 min/wk) showed 2% to 4% and 3% to 13% lower mortality, respectively. Higher levels of either long-term leisure-time VPA (≥300 min/wk) or MPA (≥600 min/wk) did not clearly show further lower all-cause, CVD, and non-CVD mortality or harm. In joint analyses, for individuals who reported <300 min/wk of long-term leisure-time MPA, additional leisure-time VPA was associated with lower mortality; however, among those who reported ≥300 min/wk of long-term leisure-time MPA, additional leisure-time VPA did not appear to be associated with lower mortality beyond MPA.

Conclusions:  The nearly maximum association with lower mortality was achieved by performing ≈150 to 300 min/wk of long-term leisure-time vigorous physical activity VPA, 300 to 600 min/wk of long-term leisure-time moderate physical activity MPA, or an equivalent combination of both.

Schlussfolgerungen:  Die nahezu maximale Assoziation mit einer niedrigeren Sterblichkeitsrate wurde durch ≈150 bis 300 min/Woche langfristige intensive körperliche Aktivität in der Freizeit (VPA), 300 bis 600 min/Woche langfristige moderate körperliche Aktivität in der Freizeit (MPA) oder eine gleichwertige Kombination aus beidem erreicht.

https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCULATIONAHA.121.058162

 

Klimakrise - die Gesundheit erhalten - Deutsches Ärzteblatt

 

 

→ KLUG   Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit

KLIMA & GESUNDHEIT

Dtsch Arztebl 2020; 117(33-34): A-1533    Schmedt, Michael

 Fährt man dieser Tage mit dem Fahrrad durch Berlin, kann man gar nicht glauben, dass sich die Deutschen zu wenig bewegen. Auf den Fahrradstraßen erinnert der    Verkehr morgens und nach Büroschluss an eine Rushhour. Gleichzeitig sieht man auf Satellitenbildern, dass die Stickstoffdioxidbelastung im April in Europa um 30 Prozent  geringer war als im Vorjahresvergleich. Wären dies nicht wohl nur temporäre Folgen der Coronapandemie, könnte man von einer positiven Entwicklung für die Gesundheit  sprechen.

 Diese ist seit Beginn der Coronakrise für die Regierung die oberste Prämisse ihres Handelns. Die Regierungskoalition stellt kaum greifbare Summen für die Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen und die Stabilisierung des Gesundheitssystems zur Verfügung. Zudem bittet sie die Wissenschaft um ihre Einschätzung und hört sogar bei ihren Entscheidungen auf deren Ratschläge.

 All das galt für eine andere, aktuell aus dem Blick geratene Krise eher weniger, obwohl diese sich ebenfalls massiv auf die Gesundheit des Menschen auswirkt:

 die Klimakrise. Wissenschaftler warnen schon seit Jahren vor den Folgen des Klimawandels. Wie bei einer Pandemie wissen wir also, dass Risiken  bestehen. Ob wir ausreichend darauf vorbereitet sind, ist zweifelhaft. Gerade seit der aktuellen Krise wissen wir, wie wichtig vorbeugende Maßnahmen sind.

Ein Umdenken hat aber bislang weder in der Bevölkerung noch in der Politik so stark eingesetzt, wie es jetzt im Zuge der Coronapandemie zu beobachten ist. Dabei werden die Folgen ebenfalls dramatisch sein. Die Welt­gesund­heits­organi­sation hat den Klimawandel nicht von ungefähr zu einer der größten Gefahren für die Gesundheit der Menschen in den kommenden Jahrzenten erklärt. Extremwetterereignisse, Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen, Dürren und Waldbrände können mit ihrer zunehmenden Häufigkeit auch Gesundheitssysteme an ihre Belastungsgrenzebringen.

Aktuell muss man aber fürchten, dass die Gelder, die zwar vollkommen zu Recht in die Bewältigung der Coronapandemie und deren Folgen sowie die Impfstoffforschung fließen, künftig für den Klimaschutz fehlen. Doch Klimaschutz ist immer auch Gesundheitsschutz, wie der Präsident der Bundes­ärzte­kammer, Dr. med. (I) Klaus Reinhardt, vor dem weltweiten Klima-Aktionstag im vergangenen September in Berlin sagte. Daher wollte sich der diesjährige Deutsche Ärztetag in Mainz intensiv mit den gesundheitlichen Auswirkungen der Erderwärmung auf die Gesundheit beschäftigen.

Wegen der Coronapandemie musste der Deutsche Ärztetag abgesagt werden. Das Deutsche Ärzteblatt hat daher die vorgesehenen Rednerinnen Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann von der TU München und Ärztin Sylvia Hartmann von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit gebeten, Artikel für diese Schwerpunktausgabe Klimawandel und Gesundheit zu verfassen (siehe ab Seite 1556).

Das Thema Klimawandel und Gesundheit muss präsent bleiben. In der Gesellschaft und insbesondere in der Politik. Gerade letztere sollten sich auch hier die wissenschaftlichen Erkenntnisse genau anschauen und entsprechende Expertise einholen. Die Ärzteschaft spielt dabei eine wichtige Rolle, indem sie auf die medizinischen Folgen des Klimawandels aufmerksam macht. Sie kann so Einfluss auf die Politik nehmen und gleichzeitig ihrer ureigensten Aufgabe nachkommen: die Gesundheit zu erhalten.

Michael Schmedt
Stellv. Chefredakteur

 

BEITRÄGE zum Schwerpunktthema

Interview mit Priv.-Doz. Dr. med. Peter Bobbert, Mitglied des Vorstands der Bundes­ärzte­kammer: „Klimawandel ist Thema der Ärzteschaft“

Schmedt, Michael

Globales Monitoring: Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit immer im Blick

Eckert, Nadine

Britische Allianz: Sechs Strategien für den Schutz von Luftreinheit und Klima

Eckert, Nadine

Interaktive Informationsquelle: Die wichtigen Forschungsarbeiten in den verschiedenen Disziplinen

Eckert, Nadine
Klimakrise: Einsatz für mehr NachhaltigkeitHartmann, Sylvia
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/inhalt?heftid=6443
 
 

 

UPDATES

September 2020

Kopenhagen (dpa) – Mehr als 400.000 Menschen in der Europäischen Union sterben jährlich vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA).

Für den Bericht wurden Daten zum Einfluss der Umwelt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Europäer analysiert. Demnach stellt in Europa die Luftverschmutzung nach wie vor die größte Umweltbedrohung für die Gesundheit dar. 1990 lag die Zahl der darauf zurückgehenden vorzeitigen Todesfälle allerdings noch bei einer Million.

An zweiter Stelle stehe die Lärmbelastung, die zu 12.000 vorzeitigen Todesfällen führe, heißt es in dem Bericht weiter. Auch Auswirkungen des Klimawandels hätten zunehmend ihren Anteil, Hitzewellen und Überschwemmungen zum Beispiel. Menschen in städtischen Umgebungen seien von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen, sagte Catherine Ganzleben von der EEA. Weitere von der Umweltagentur genannte Faktoren sind chemische Verbindungen, auf zu starken Antibiotika-Einsatz zurückgehende Resistenzen bei Krankheitserregern und verschmutztes Trinkwasser.

aus

https://www.zeit.de/news/2020-09/07/luftverschmutzung-groesste-bedrohung-fuer-die-gesundheit

auch: https://www.welt.de/wissenschaft/article215242050/Luftverschmutzung-Jedes-Jahr-400-000-Tote-in-Europa.html

original news

https://www.eea.europa.eu/de/highlights/die-bekaempfung-von-umweltverschmutzung-und

aus https://www.eea.europa.eu/de/

Bericht:  Laut des EUA-Berichts „Healthy environment, healthy lives: how the environment influences health and well-being in Europe“ („Gesunde Umwelt, gesundes Leben: wie die Umwelt die Gesundheit und das Wohlbefinden in Europa beeinflusst“) hat die Umweltverschmutzung durch menschliches Handeln weiterhin einen bedeutenden Anteil an den Krankheitsfällen in Europa.

Bericht: https://www.eea.europa.eu/publications/healthy-environment-healthy-lives

 

Schwerpunktseite Klimawandel der VBio Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin: https://www.vbio.de/themenspektrum/klimawandel/ 

 

Dezember 2020

Lancet Countdown on Health and Climate Change: Die Klimakrise macht keine Pause  Bei den HITZETOTEN liegt Deutschland weit vorn - Dtsch Arztebl 2020; 117(50): A-2455 / B-2070

2018 - 20.000 Todesfälle bei über 65-Jährigen in Zusammenhang mit Hitze

 

März 2021

Klimawandel: Ärzte sollten auf die Folgen vorbereitet sein

 LNSLNS
Foto: Es sarawuth/stock.adobe.com
Foto: Es sarawuth/stock.adobe.com  aus Dtsch Arztebl 2021; 118(12): A-646 / B-542 

Der Klimawandel hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Arbeit niedergelassener Ärztinnen und Ärzte. Das hat der NAV-Virchowbund – Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands auf der Bundeshauptversammlung Anfang März betont und ein entsprechendes Arbeitspapier für Praxen vorgestellt.

„Bereits heute schon sind die Auswirkungen von Hitzewellen, zunehmender Luftverschmutzung sowie ein Anstieg von Allergien und Infektionen spürbar. Auch die psychischen Auswirkungen durch Katastrophen, Stress und Migration bestimmen das Behandlungsgeschehen“, hieß es aus dem Virchowbund

Deshalb sollten sich Niedergelassene auf den Klimawandel und die medizinischen Folgen vorbereiten, die Politik entsprechend beraten und ihren eigenen Anteil beim Klimaschutz leisten. Dazu sollten Praxen mit ressourcenschonendem und klimagerechtem Handeln einen Beitrag leisten, zum Beispiel beim Einsatz von Verbrauchsmaterialien, Arzneimitteln oder bei der Praxisausstattung.

„Der Gesundheitssektor hat einen geraumen Anteil am Gesamtproblem, muss seinen Teil zur Lösung beitragen und hat eine Verminderungspflicht hinsichtlich klimabelastender Emissionen und deren bereits vorhandenen Auswirkungen“, heißt es dazu in dem Arbeitspapier.

Der Verband schlägt verschiedene Maßnahmen vor. Dazu gehören ein nachhaltiges Abfallmanagement mit Schwerpunkt Abfallvermeidung und Recycling, effizientere Energienutzung einschließlich Training des Personals zur Energieeinsparung und Umstellung auf erneuerbare Energien.

Auch die Nachhaltigkeit und Klimaresilienz bei der Gebäudeplanung, Nachrüstung bestehender Gebäude, vermehrte Grünflächen, Anbindung an öffentlichen Nahverkehr sowie die Erweiterung des Angebots an nachhaltigen, regionalen Ernährungsprodukten und Verminderung von Fast Food seien wichtige Elemente. „Jeder Einzelne sollte seinen ökologischen Fußabdruck bestimmen“, fordern die Autorinnen und Autoren des Arbeitspapiers zudem.

 

"Der Klimawandel wird zur größten Bedrohung der weltweiten Gesundheit. Dieser Meinung ist nicht nur die Expertenkommission der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“, sondern auch die World Medical Association (WMA). Die gute Nachricht: Praxisärzte können viel dagegen tun.

Wer mehr darüber erfahren möchte, wird in der Studie „Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels“ der Brendan-Schmittmann-Stiftung fündig."

 Quelle und weitere Informationen  https://www.virchowbund.de/praxisaerzte-blog/klima_und_gesundheit.php

 

Update Deutsches Ärzteblatt 26 | 2021 Krankheitsprävention - Klimaschutz wird praktisch

Vermehrte Hitzewellen bei Altersgruppen über 75 Jahren gehen in Deutschland Schätzungen zufolge mit einer um mehr als 20 Prozent erhöhten Sterblichkeit einher. Daneben wird angenommen, dass über 70 000 vorzeitige Todesfälle jährlich durch Feinstaubbelastung bedingt sind und sowohl die Pollenbelastung als auch vektorübertragene Krankheiten zunehmen (1, 2, 3, 4)

 

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 118 | 6. September 2021

Aufruf medizinischer Fachzeitschriften - Klimakatastrophe verhindern : https://www.aerzteblatt.de/archiv/221037/Aufruf-medizinischer-Fachzeitschriften-Klimakatastrophe-verhindern

Vertreter medizinischer Fachmagazine aus aller Welt haben in einem gemeinsamen Aufruf auf die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und der menschlichen Gesundheit hingewiesen. Sie fordern die Regierungen dazu auf, mehr für die Reduktion von Treibhausgasen zu tun.

 

Rheinisches Ärzteblatt/ Heft 10 / 2021: Seite 6 Umweltschutz - Ärztekammer warnte bereits 1971 vor Gesundheitsschäden durch Umweltverschmutzung. (ÄK Präsident Dr. Friedrich Wilhelm Koch)

 

Update Oktober 2021

Jen Kuhl, Network and Engagement Lead|  Global Climate and Health Alliance:

" We are now less than two weeks away from the start of COP26, the first UN global climate summit since the start of the pandemic. Building on the success of the healthy recovery letter, the health community launched the Healthy Climate Prescription last week alongside the WHO’s Health Argument for Climate Action. We received substantial media coverage around the world. Notable articles include:
 

Health for Future: https://healthforfuture.de/ - Seite KLIMA und GESUNDHEIT https://healthforfuture.de/klima-und-gesundheit/ 

Klimawandel: Gesundheitssysteme anpassen  →  Dtsch Arztebl 2021; 118(43): A-1984 / B-1637

 

Update November 2021

PORTAL Klima-Mensch-Gesundheit: https://www.klima-mensch-gesundheit.de/

 

Januar 2022

 European Centre for Allergy Research Foundation - ECARF:  Klimawandel macht vor allem die Lunge krank

Der Klimawandel und die damit verbundenen Temperaturveränderungen belasten die Gesundheit – Menschen mit Lungenerkrankungen sind besonders gefährdet. https://www.ecarf.org/klimawandel-macht-vor-allem-die-lunge-krank/

Dt. Ärzteblatt 10.1.2022:  Extreme Hitze setzt Menschen im mittleren Alter stärker zu

 

März 2022

Klimaschutz und Gesundheit: Die Patienten informieren    Dtsch Arztebl 2022; 119(10): A-454 / B-370

Der Ausgangspunkt für das Konzept „Klima-Sprechstunde“ ist die Erkenntnis, dass sich die Menschheit in einer Klimakrise befindet, deren Auswirkungen sie durch ihr eigenes Handeln auf der staatlichen, gesellschaftlichen und individuellen Ebene verringern kann (1, 2, 3, 4). Eine Veränderung des Lebensstils kann dabei zu einer Reduzierung des individuellen Treibhausgasausstoßes von bis zu 30 Prozent führen, wie Studien gezeigt haben (3). Die Voraussetzung für das Konzept ist die ärztliche Bereitschaft, das Wissen um den Zusammenhang zwischen Klima und Gesundheit mit in die Sprechstunde aufzunehmen (5). Die „Klima-Sprechstunde“ beinhaltet alle Interaktionen und Gesprächsführungen mit den Patienten, in denen es um einen gesunden Lebensstil geht, der gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck verringert.

Die inhaltlichen Schwerpunkte bilden dabei die Themen Ernährung und Mobilität. Ernährungsstudien und Systembetrachtungen zum Ressourcenverbrauch der Agrarsysteme haben 2019 zur Formulierung einer pflanzenbasierten „planetaren Diät“ geführt, die sowohl der Gesundheit der Patienten als auch dem Klima nützt. Und eine aerobe Aktivierung der Muskulatur führt zum Beispiel über Myokinfreisetzungen zu stärkenden Auswirkungen auf Psyche, kardiovaskuläres, endokrines und Immunsystem.

 

April 2022: Dt. Ärzteblatt -  Klimawandel wirkt sich auf Gesundheit in Deutschland aus

" Berlin – Der Klimawandel hat möglicherweise zunehmend Auswirkungen auch auf die Gesundheit der Menschen in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden im Vorfeld des Weltgesund­heits­tages am 7. April berichtete, nehmen die Fälle von Hautkrebs und von Flüssigkeitsmangel bei Seni­oren deutlich zu.

Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Unser Planet, unsere Gesundheit“. Laut dem Bundesamt wurden im Jahr 2020 81 Prozent mehr Menschen mit Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt als im Jahr 2000. Etwa 4.000 Menschen starben 2020 an Hautkrebs. Das waren 53 Prozent mehr als im Jahr 2000.

Stark gestiegen sei auch die Zahl der Todesfälle durch Flüssigkeitsmangel: Etwa 108.000 Menschen wurden 2020 deswegen im Krankenhaus behandelt – ein Anstieg um 177 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Noch stärker stieg die Zahl der Todesfälle durch Flüssigkeitsmangel: Sie hat sich laut der Analyse innerhalb von 20 Jahren mehr als verachtfacht und lag im Jahr 2020 bei knapp 3.300.

Auch laut einer Analyse der Betriebskrankenkassen (BKK) ist der Klimawandel in Deutschland für eine Häufung bestimmter Krankheiten verantwortlich. So seien die Hitzeschäden und Hitzekollapsen, Dehydrierungen, Borreliose-Infektionen und Pollenallergien in den heißen Jahren 2015, 2018 und 2019 deutlich häufiger gewesen als in anderen Jahren.

„Klimafolgenprävention muss wieder zum Überlebensprinzip werden – so wie vor 200 Jahren, als man im Norden angefangen hatte, Deiche zu bauen“, forderte der Vorstand des Landesverbandes Nordwest der Betriebskrankenkassen, Dirk Janssen."

 

Dt. Ärzteblatt 7.4.2022-  WHO Afrika: Mehr als die Hälfte der Gesundheitsnotfälle klimabedingt | Original WHO Meldung

 

Dt. Ärzteblatt 25.7.2022: Ärzte mahnen Bund zu mehr Engagement beim Hitzeschutz https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/136174/Aerzte-mahnen-Bund-zu-mehr-Engagement-beim-Hitzeschutz 

Berlin – Die Ärzte in Deutschland mahnen den Bund, sich beim Thema Hitzeschutz stärker zu engagieren. Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, forderte ein bundesweites Hitzealarmsystem, um Hitzetote zu vermeiden.

„Ein nationaler Hitzeplan sollte auf wissenschaftlicher Grundlage temperaturabhängige Alarmstufen sowie die jeweils zu ergreifenden Maßnahmen insbesondere für Risikogruppen vorschlagen und die entsprechenden Zuständigkeiten transparent machen“, sagte Reinhardt.

Sein Vorschlag: Ein bundesweites Lagezentrum, das Maßnahmen zum Hitzeschutz beobachte und die Men­schen auch über Belastungen bei Hitze informiere. „Ziel des Hitzeschutzes muss es sein, hitzebedingte Er­krankungen und Todesfälle zu vermeiden und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren. Darauf ist Deutschland schlecht vorbereitet“, sagte er.

 

Dt. Ärzteblatt 3.11.2022 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138551/Lauterbach-Klimapolitik-ist-auch-Gesundheitspolitik

Lauterbach: „Klimapolitik ist auch Gesundheitspolitik“

Berlin – Die Folgen des Klimawandels ist für Gesundheits- wie für Klimafachleute „die mit Abstand größte und wichtigste Krise in diesen Zeiten“.

Das erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heute ge­mein­sam mit Gesundheitsexperten in der Bundespressekonferenz in Berlin.

In einem weiteren Austausch mit Exper­tinnen beim Lancet Countdown erklärte der Minister, dass es immer klarer werde, wie sehr die Zeit für geeignete Maßnahmen weglaufe.

Lauterbach rief Ärztinnen und Ärzte sowie andere Gesundheitsfachberufe dazu auf, „Aktivistinnen und Aktivisten für den Klimawandel zu werden“. Die medizinischen Fachberufe seien diejenigen, die das „enge Gewebe von Klima und Gesundheitsgefahren verstehen“.

Der Vorsitzende der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), Martin Herrmann, kritisierte, dass die Zusammenhänge von Klimawandel und Gesundheit in Politik und Gesellschaft „weitgehend noch nicht ver­standen“ würden.

„Wer nicht für die Energiewende eintritt und sie auch persönlich wie gesellschaftlich umsetzt, trägt Verantwor­tung für die gesundheitlichen Schäden an Leib und Leben“, sagte Herrmann. Er wolle aber mit seinem Engage­ment nicht aufhören, bis der Zusammenhang in der Bevölkerung wie in der Politik verstanden werde.

Nach Berechnungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) habe es in diesem Jahr in Deutschland alleine 4.500 hitze­be­dingte Todesfälle gegeben. „Hinzu kommen hunderttausende Menschen mit schweren Symptomen und Millio­nen Menschen mit eingeschränkter Arbeitsfähigkeit“, erklärte Herrmann. Erst seit 2019 werde der Zusammenhang von Klimawandel und Gesundheit auch von der Bundesregierung „ernst genommen“.

Mit Blick auf die UN-Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich (COP27), die an diesem Sonntag startet, erklärte Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung, dass besonders Europa eine Region sei, die weltweit immer wärmer werde und dies im Vergleich zu anderen Weltregionen auch noch weiter zunehme.

Auf der Weltklimakonferenz entstehe nun wahrscheinlich die Konfrontation zwischen dem globalen Süden, der erst dann selbst etwas für den Klimaschutz und die Verlangsamung des Ausstoßes von Treibhausgasen tun möchte, wenn sich die reichen europäischen Staaten ebenfalls bewegten. Europa müsse ein Vorbild sein.

Denn der Klimawandel könne für alle tödlich sein. „Von Hitzewellen, die in den Ländern wie Deutschland Gesund­heitsprobleme etwa bei alten Menschen verursachen, über Risiken von Missernten, die bei den Armen in asiati­schen oder afrikanischen Ländern zu Mangelernährung führen können, bis hin zu Infektions­krankheiten: Die Aus­wirkungen der globalen Erwärmung sind enorm“, so Rockström.

Aus seiner Sicht gebe es in Deutschland beispielsweise im Vergleich zu den USA oder seinem Heimatland Schwe­den eine bereites politisches Grundverständnis, dass der Klimawandel menschengemacht und real sei. Dies sei nicht mehr in jeder westlichen Demokratie so. © bee/kna/dpa/aerzteblatt.de

 

9.11.2022 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138693/Aerzte-ohne-Grenzen-Klimakrise-ist-auch-weltweite-Gesundheitskrise

Ärzte ohne Grenzen: Klimakrise ist auch weltweite Gesundheitskrise

Die internationale medizinische Leiterin von Ärzte ohne Grenzen, Maria Guevara, hat dazu aufgerufen, den Klimawandel auch als „echte Gesundheitskrise“ wahrzunehmen. Die Mehrheit der Menschen in den Ent­wicklungsländern des globalen Südens leide bereits jetzt unter den Folgen der Erderhitzung, sagte sie. Wenn darauf nicht unverzüglich reagiert werde, werde die Krise für alle noch schlimmer.

Die Weltgesundheit leidet laut Guevara erheblich unter Klimafolgen wie Überschwemmungen oder Insekten­pla­gen. Man sehe ein exponentielles Wachstum bei Fällen von Krankheiten, die durch Insekten, Wasser oder Lebensmittel übertragen oder verursacht werden.

 

Dt. Ärzteblatt 11.11.2022  https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138770/Klimaschutz-Aerzteschaft-muss-Verantwortung-uebernehmen

Klimaschutz: Ärzteschaft muss Verantwortung übernehmen

Berlin – Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Klaus Reinhardt, hat die Ärzteschaft dazu aufgerufen, nicht nur die Verantwortung für den einzelnen Patienten anzunehmen, sondern für die gesamte Bevölkerung. „Dieser Verantwortung müssen wir in zunehmender Weise gerecht werden“, forderte er heute auf der Hauptversamm­lung des Hartmannbundes in Berlin.

„Es gab einige Jahrzehnte, in denen wir uns – auf hohem Niveau – auf die Individualmedizin konzentriert ha­ben.“ Angesichts des voranschreitenden Klimawandels müsse sich die Ärzteschaft nun jedoch verstärkt mit Public Health beschäftigen.

„Der Klimawandel und die Gesundheit stehen in einem ganz engen Verhältnis“, betonte Reinhardt. Klima­schutz sei Gesund­heitsschutz. Deshalb müssten die deutschen Ärztinnen und Ärzte jetzt auch Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen.

Zunächst sei es dabei wichtig, das eigene Verhalten zu ändern. In der Folge sei das Thema Klimaschutz und Gesundheit gut dafür geeignet, „um den Menschen klar zu machen, dass wir einiges anders machen müssen als in den vergangenen Jahrzehnten“. Dazu gehöre auch, dass das deutsche Gesundheitswesen klimaneutraler werden müsse.

 

 


 

Planetary health Node

 

https://www.planetaryhealthalliance.org/home-page

The Planetary Health Alliance is a consortium of over 300 universities, non-governmental organizations, research institutes, and government entities from around the world committed to understanding and addressing global environmental change and its health impacts.

 

https://cphp-berlin.de/de/ | https://twitter.com/cphp_berlin

Das Centre for Planetary Health Policy (CPHP) ist eine unabhängige, außeruniversitäre Denkfabrik in Berlin.

Es ist ein Ort der wissenschaftlichen Politikberatung am Nexus globale Umweltveränderungen und Gesundheit mit dem Ziel einer nachhaltigen und gerechten Transformation des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Deutschland und in der Welt. Mit dem CPHP stoßen wir gesellschaftspolitische Debatten zu Gesundheit innerhalb planetarer Grenzen an und begleiten sie. Gemeinsam mit Gesundheitsakteur:innen, politischen Entscheidungsträger:innen und Wissenschaftler:innen entwickeln wir Handlungsoptionen entlang der beschriebenen und weiteren Fragen. Zusätzlich wollen wir mit Akteur:innen anderer Politikfelder in Kontakt treten; denn über Gesundheit wird nicht nur im Gesundheitswesen entschieden, sondern in allen Politikfeldern. Dazu blicken wir auch über Deutschland hinaus. In Anbetracht der Dringlichkeit die planetaren Krisen zu bewältigen, braucht es neue Formen der Zusammenarbeit, um die Bewohnbarkeit des Planeten auch für zukünftige Generationen und ihre Gesundheit zu erhalten.

 

https://www.lshtm.ac.uk/research/centres/centre-climate-change-and-planetary-health

Part of the London School of Hygiene and Tropical Medicine, our Centre was set up to respond to the challenge of a changed planet. Humanity’s impact on our environment has begun a new era for the Earth and all life on it: now our ideas and institutions must catch up.

 

https://planetary-health-academy.de/

Der Gesundheitssektor spielt eine zentrale Rolle in der Kommunikation, Prävention und Nachsorge der Auswirkungen der Klima- und Umweltkrise. Daher muss die Einbeziehung von Klimawandel und Planetary Health in die Aus-, Fort- und Weiterbildung in allen Gesundheitsberufen sichergestellt werden. Um einen Beitrag dazu zu leisten, wurde die Planetary Health Academy im Frühjahr 2020 von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit und Health For Future gegründet.

 

https://www.planetaryhealth.ox.ac.uk/planetary-health/

The Rockefeller Foundation Economic Council on Planetary Healthwas set up to investigate the economic and policy case for planetary health – a new multi-disciplinary approach that brings together human and ecosystem science, public health, economics and policy with the aim to safeguard the health of future generations.

 

https://www.thelancet.com/journals/lanplh/home

The Lancet Planetary Health, is a gold open access journal that seeks to be the pre-eminent journal for enquiry into sustainable human civilisations in the Anthropocene. As such, we publish peer reviewed research and reviews as well as comment, correspondence, and reportage broadly encompassing sustainable development (the SDG’s) and global environmental change. We particularly favour work that contributes to our understanding of, and transition into, a safe and just space for humanity, respecting planetary boundaries and the social and economic foundations of a healthy life. We are interested in all important aspects of societal development and its interaction with the environment including the drivers of change, the implications of those changes for people and society, and practical policies and interventions for a healthier planetary future.

 

https://www.griffith.edu.au/centre-planetary-health-food-security/centres-research/planetary-health

Research to understand and improve biological environments, Our research brings together a team of highly motivated and dedicated researchers committed to advancing the knowledge of patterns, causes and measurement of changes in ecosystems. Through the convenor, our members seek to better understand our biological environment and improve its management to ensure that human health and wellbeing is maintained in the future.

 

https://university.sunway.edu.my/research/planetaryhealth

Planetary health is the achievement of the highest attainable standard of health, wellbeing, and equity worldwide through judicious attention to political, economic and social systems.To advance humanity’s wellbeing, the declining state of planet Earth can no longer be ignored.

 

https://pheah.org/

The Planetary Health Eastern Africa Hub offers an opportunity to learn and share about planetary health and the planetary health emergency in Eastern Africa. We aim to stimulate regional community building, provide education for transformative action and push for strategic policy-making in the face of the greatest planetary health emergency of our time.

 

https://globalhealth.stanford.edu/category/planetary-health/

The Stanford Center for Innovation in Global Healthstrives to enable collaborative programs in global health for residents, medical students, graduate students, post-doctoral fellows, and undergraduates by reaching across geographic, cultural, economic, and gender boundaries to inspire a new generation to work for social change, justice, and increased equity in global health outcomes.

 

https://ohi.vetmed.ucdavis.edu/centers/ucghi-planetary-health-center-expertise

Mission - The mission of the Center is to lead the world in science, education, outreach, and transformative solutions to health-environment challenges.

About - The Planetary Health Center of Expertise (PHCOE), part of the UC Global Health Institute, addresses complex global issues that arise from the effects of climate change, rapidly growing populations and limited food and natural resources.

The PHCOE draws on the resources of all ten UC campuses and two national laboratories. Through collaborative research, community engagement, and local and international partnerships, we seek to identify new ways that humans and animal populations can foster resilience in the face of changing environments.

 

https://www.ecehh.org/food-systems-planetary-health/

Currently, most food systems are neither ecologically sustainable, nor do they provide adequate healthy human nutrition. Research at the ECEHH aims to help transform local and global food systems towards being sustainable within planetary, ecosystem, boundaries, resilient to climate change and being able to equitably deliver improved human nutrition.

 

https://www.worldhealthsummit.org/about/key-issues.html#c112726

Despite health gains over recent decades, there is growing evidence that the planet’s capacity to sustain the growing human population is declining. Climate change, biodiversity loss, freshwater depletion, overexploitation of fisheries and air, water and soil pollution threaten to halt and reverse these advances in health. The concept of “Planetary health” recognises the interdependencies of human and natural systems, and that the integrity of natural systems is an essential precondition for human health, survival, and prosperity.

 

https://www.frontiersin.org/journals/public-health/sections/planetary-health#

Planetary Health aims to to provide a space to explore, characterise and report on the dependencies between human health and the integrity of natural systems. Our intention is to make active and critical contributions to the science and policy discourses that must underpin a global transformation towards sustainable health security and environmental stewardship. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 
 
 

Über den Verlust der Nacht und die Bedeutung der Dunkelheit

Über den Verlust der Nacht und die Bedeutung der Dunkelheit

Weihnachten 2023 Lippemündungsraum

schreibt die Biologin Sopie Kimmig in ihrem im Frühjahr 2023 erschienen Buch: Lebendige Nacht - Vom verborgenen Leben der Tiere.

Erscheinungsdatum: 20.03.2023 | 272 Seiten, Hanser Verlag, ISBN 978-3-446-27611-6 | E-Book ISBN 978-3-446-27696-3 https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/lebendige-nacht/978-3-446-27611-6/

Sophia Kimmig, geboren 1988, erforscht an einem Institut der Leibnizgesellschaft in Berlin (https://www.leibniz-gemeinschaft.de/), wie Wildtiere sich an verändernde Lebensraumbedingungen anpassen. 2021 erschien ihr Bestseller Von Füchsen und Menschen. In Vorträgen, durch Medienarbeit und mit ihren Texten verfolgt sie ihr Anliegen, Menschen die Vielfalt und den Wert der Natur näherzubringen und Akzeptanz für Natur- und Artenschutz zu schaffen. Die Autorin lebt in Berlin. 

Ein faszinierendes Paralleluniversum: Sophia Kimmig entführt in die Dunkelwelt und öffnet die Augen für die Wunder der Nacht direkt vor unserer Tür.

Wenn die Sonne untergegangen ist, wird es bei den Wildtieren erst richtig interessant: Wo tagsüber Menschen auf Busse warten, durchwühlt eine Wildschweinfamilie den Mülleimer an der Haltestelle. Füchse suchen nach Futter, Glühwürmchen senden Blinksignale an potenzielle Partner, Waschbären durchstöbern das Gebüsch. Die Nacht ist nicht nur eine Zeit, sondern ein vielfältiger Lebensraum, über den wir immer noch zu wenig wissen. Die Wildbiologin Sophia Kimmig ist den Geheimnissen der Nacht auf der Spur. Sie stellt dabei nicht nur ihre wilden Bewohner vor, sondern zeigt auch, wie es ist, in dieser Parallelwelt zu leben: Wie sie entstand, wie es dort aussieht, sich anfühlt oder riecht. Eine faszinierende Reise zu den Wundern der Nacht. 

in einem eigenen Kapitel beschreibt sie die Folgen der Lichtverschmutzung - für die Natur und insbesondere für uns Menschen

Der Anblick der Milchstrasse ist atembraubend schön, eigentlich kann man sie jede Nacht betrachten, wenn der Himmel nicht von Wolken bedeckt ist. Daß ein Großteil der Menschen sie garnicht kennt, ist Folge unserer Lichtverschmutzung. Künstliches Licht in der Atmosphäre läßt den Nachthimmel zu einem diffusen Glühen verschmelzen. 99% aller Europäer und US Amerikaner leben unter so einem aufgehellten Nachthimmel.

Über den Städten läßt sich die Lichtverschmutzung besonders eindrucksvoll beobachten. Wer sich innerhalb der Stadt befindet, wird bemerken, daß es niemals wirklich dunkel wird. Da Licht heute so günstig ist wie nie zuvor, nimmt die weltweite Lichtverschmutzung um zwei bis sechs Prozent pro Jahr zu.

heller als der Vollmond - hunderte Lichter, die aus einer Entfernung von zig Kilometern sichtbar sind

Die Forschung zur Lichtverschmutzung steckt quasi noch in den Kinderschuhen, denn lange mußte sie um die Anerkennung ihrer Relevanz kämpfen. Bis heute besteht ein mangelndes Problembewußtsein für die negativen Effekte für zu viel Licht zur falschen Zeit und am falschen Platz. Möglicherweise hat dies damit zu tun, daß wir selbst kaum noch ein Gefühl für die Intensität von künstlichem Licht besitzen, nachdem es so allgegenwärtig geworden ist.

Erst wenn man sich bewußt macht, daß künstliches Licht das Tausendfache und Abertausendfache des natürlichen Nachtlichtes in die Dunkelheit bringt, kann man erahnen, wieviel Schaden so ein Eingriff anrichten kann.

Über Millionen von Jahren hat sich die Natur im Rhythmus aus Dunkelheit und Licht entwickelt. Die inneren Uhren der Lebenwesen haben sich genau nach diesem Muster ausgerichtet. Was passiert, wenn dieses natürliche Gleichgewicht durcheinander gerät, sieht man an einer Vielzahl von Lebewesen - von Pflanzen bis zu Tieren.

Geschätzte 150 Milliarden (!) nachtschwärmende Insekten werden allein in Deutschland jedes Jahr durch Licht getötet. Mehrere tausend Nachtfalter können an einer einzigen Laterne in nur einer Nacht ums Leben kommen. In Lichtfallenexperimenten lag der erschreckende Rekord bei der Anzahl angelockter Tiere bei 50.000 Exemplaren.

Auch vielen Vögeln werden die künstlichen Lichter zum Verhängnis. Leuchttürme, Flutlichter, Skybeamer und viele andere Lichter locken Vögel in den Tod, wenn diese damit kollidieren oder bis zur Erschöpfung ihre Kreise um die Lichtquellen ziehen. Das künstliche Licht birgt noch weitere Gefahren, in dem es den Sternenkompass der Vögel durcheinander bringt.... Fledermäuse gehören ebenfalls zu den Leidtragenden künstlich erhellter Nächte....  Auch viele extrem lichtempfindliche Frosch- und Krötenarten werden vom künstlichen Licht im wahrsten Sinne des Wortes geblendet..... künstliches Licht in der Nacht kann auch den Winterschlafrhythmus von Tieren wie z.B. dem Feldhamster durcheinander bringen....

Arten, die im Dunkeln jagen und sich an diesen Lebensraum angepasst haben, bekommen genauso Probleme durch Lichverschmutzung wie diejenigen, die sich im Schutz der Nacht verbergen. Egal ob innere Uhren, saisonale Rhythmen, Orientierung, mondgetriebenes Verhalten, Räuber-Beute-Beziehungen, Partnersuche, Nahrungsnetze oder Fortpflanzung - Licht zur falschen Zeit stört das empfindliche Räderwerk der Natur und bringt über Jahrtausende bis Jahrmillionen entstandene Anpassungen aus dem Gleichgewicht.

Letztlich sind alle Lebewesen in irgendeiner Form von der Dunkelheit abhängig. Wir sollten sie also unbedingt besser schützen.

Die Bedeutung der Dunkelheit

... durch Studien zur Gesundheit von Menschen wissen wir, daß ein Leben gegen den uns angeborenen Rhythmus und zu viel Licht in der Nacht ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Übergewicht, Prostata- und Brustkrebs, Stress, Depressionen, Tumorwachstum und Parkinson sind nur einige Beispieler, in denen sich Licht negativ auswirken kann.

... Möglicherweise verdanken wir der Nacht neben erholsamen Schlaf und so manchen kreativen Gedanken also sogar unsere Fähigkeit zu sprechen. Wenn es gilt, den Verlust der Nacht zu verhindern, mag das viel essentieller sein, als es zunächst scheint. Die Dunkelheit ist Teil unserer Stammesgeschichte und unserer kulturellen Evolution. Auch wenn wir tagsaktive Wesen sind, gehört die Nacht und der Rhythmus, den sie mit sich bringt, unweigerlich zum Menschsein. Zu guter Letzt brauchen wir die Dunkelheit, weil die Natur sie braucht und wir ein Teil von ihr sind.

Es wird Zeit, daß wir dem Verlust der Nacht mehr Aufmerksamkeit schenken.

Dazu müssen mehr Menschen erfahren, wie verletztlich die Dunkelheit ist und mit ihr das Leben, das sie hervorgebracht hat. Ich persönlich hoffe, dass es hilft, den Menschen die Schönheit der Nacht wieder näher zu bringen. Vielleicht erkennen sie dann, wie schützenswert sie ist.

Während ich eine Hommage an die Nacht geschrieben habe, von dem sie gerade einen Teil lesen, haben sich viele weitere dem Schutz der Nacht verschrieben.

Die >>International Dark Sky Association<< oder weniger dramatisch IDA versteht sich als eine Vereinigung zum Schutz der natürlichen Nacht. Auf ihrer Seite finden sie allerlei Infomationen zur Lichtverschmutzung, aber auch Tipps, wo sie am besten Sterne gucken können.

→ International Dark Sky Association https://darksky.org/

 

Problematik nächtliche Lichtverschmutzung im Lippemündungsraum:

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/lichtverschmutzung

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/115-neue-gefaehrdung-von-fledermaeusen-voegeln-und-insekten-im-naturschutzgebiet-der-lippemuendungsregion-durch-naechtliche-lichtverschmutzung

 

Das Buch beschäftigt sich in einem viel größeren Teil mit den Geschöpfen der Nacht, die den allermeisten Menschen entweder garnicht oder nur wenig bekannt sind.

Wem ist schon bewußt, daß schätzungsweise 62% aller Tierarten dämmerungs- bzw. nachaktiv sind? Bei der Säugetieren sind es sogar 2/3, die dämmerungs- bzw. nachtaktiv sind! Etwa ein Fünftel aller Vogelarten singt, fliegt und lebt in der dunklen Tageshälfte. Bei den Amphibien sind mit 90% besonders viele nachtaktiv. Die mit Abstand artenreichste Gruppe unseres Planenten - die Insekten - verteilt sich in etwa gleichen Teilen auf die helle und dunkel Seite des Tages. Auch in der Welt der Pflanzen sind einige auf die Nacht spezialisiert. Offenbar haben sich eine Menge Lebewesen im Lauf der Evolution in der dunklen Seite des Tages eingerichtet.

Im Lauf ihres Buches beschreibt Sophie Kimmig viele von ihnen; eine spannende Reise in eine, in vielen Teilen unbekannte, schöne Welt!

 → zum Buch https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/lebendige-nacht/978-3-446-27611-6/ 

 

→ Zu den besonderen Nervenzellen der Netzhaut des Auges, die für die Steuerung des Biorhythmus wichtig sind:

aus WIKIPEDIA   https://de.wikipedia.org/wiki/Fotosensitive_Ganglienzelle

"Fotosensitive Ganglienzellen oder (intrinsisch) photosensitive Ganglienzellen (ipRGC) sind ein Typ von Neuronen in der Netzhaut des Säugetierauges, wo sie neben Stäbchen und Zapfen eine dritte Klasse von Fotorezeptoren bilden. Sie zählen zu den retinalen Ganglienzellen (RGC) und werden erst seit Beginn der 1990er Jahre näher untersucht.[1] Im Unterschied zu den anderen Ganglienzellen der Netzhaut sind sie eigenständig (intrinsisch) lichtempfindlich (photosensitiv). Sie enthalten ein besonderes Photopigment, das Melanopsin. Melanopsinhaltige Ganglienzellen sind über die ganze Netzhaut verteilt, aber im unteren nasalen Teil empfindlicher.[2]

Funktion

Photosensitive Ganglienzellen machen nur einen kleinen Anteil der Ganglienzellen der Netzhaut aus (rund 1 %). Sie transduzieren Licht deutlich langsamer als Stäbchen- oder Zapfenzellen in zelluläre Signale. Ihre Funktion ist nicht die Bild- oder Mustererkennung, sondern eine stabile Wahrnehmung der Umgebungshelligkeit.[3] Dabei erfüllen sie mindestens drei Hauptfunktionen:

Das Fotopigment der fotosensitiven Ganglienzellen, Melanopsin, wird am stärksten von Licht im kurzwelligen (blauen) Bereich des sichtbaren Spektrums angeregt. Die maximale Empfindlichkeit liegt bei einer Wellenlänge von 480 nm.[4]"

 


taz 8.5.2024 - Bis zum Absturz: Warum Insekten ums Licht fliegen    https://taz.de/Bis-zum-Absturz/!6006951/

 

 

unsere Bäume - unsere Lebensretter

unsere Bäume - unsere Lebensretter

 

Im Sommer werden Städte zu urbanen Hitzeinseln – mit Folgen für die Gesundheit der Menschen. Nun berechnet eine Studie, in welchem Maß eine höhere Baumdichte kühlend wirken würde und dadurch Leben retten könnte.

Mehr Bäume in Städten könnten im Sommer die Zahl der Hitzetoten deutlich reduzieren. Das berichtet ein internationales Forschungsteam nach Analysen von 93 europäischen Großstädten, darunter sieben deutsche Metropolen. Würde man die Bedeckung durch Baumkronen in den Städten von derzeit durchschnittlich knapp 15 Prozent auf 30 Prozent verdoppeln, würde die Temperatur dort im Sommer im Mittel um 0,4 Grad sinken. Das könnte die Zahl der hitzebedingten vorzeitigen Todesfälle um knapp 40 Prozent verringern, wie die im Fachblatt „The Lancet“ vorgestellte Studie ergab.

 

mehr zu unseren (Lippemündungsraum-) Bäumen

und auch zu ihren Problemen (mit uns)

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verlust-von-baeumen

 

und https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/99-betuwe-ausbau-schaedigung-der-natur-baumverluste

und https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/98-faellen-einer-190-jahre-alten-eiche-lippedorf-weihnachten-2022

 

und zu unseren Problemen mit der (kommenden/ zukünftigen) Hitze

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/78-the-heat-is-on-unep-emmissions-gap-report-2021-26-oktober-2021

und https://gallenkemper.de/neuigkeiten/neuigkeiten-2022-05-nirgends-mehr-hitzetote-als-in-deutschland.html

 

 

 

Der Wert von alten großen Bäumen bzw. ihr Verlust durch Fällen -

Greenpeace.at - Intakte Wälder schützen - warum ist der Wald so wichtig? https://greenpeace.at/hintergrund/baeume-pflanzen-klima/

Lassen sich alte, große Bäume durch Nachpflanzungen ersetzen?

 

NABU Grundsatzprogramm WALD  https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/waelder/grundsatzprogramm.html  |  https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wald/230116-nabu-grundsatzprogramm_wald.pdf

Grundsatz-Programme und Positions-Papiere des NABU: https://www.nabu.de/wir-ueber-uns/was-wir-tun/32439.html#grund 

→ Waldzustandsbericht 2023 - rnd - https://www.rnd.de/wissen/waldsterben-wo-sterben-besonders-viele-baeume-laender-im-ueberblick-BYXBWXRZE5H4HOZNHCHEPEKPYU.html

Dramatik des Waldsterbens in NRW: Waldzustandsbericht NRW 2023"Negativer Trend setzt sich fort:Nur ein Viertel der Bäume, also 25 Prozent, weist keinen Verlust von Nadeln oder Blättern auf (Vorjahr: 28 Prozent). 36 Prozent (34 Prozent in 2022) der Bäume weisen in diesem Jahr mittlere und 39 Prozent (38 Prozent in 2022) sogar starke Verluste von Nadeln und Blättern auf. Eine weitere Verschlechterung von Vitalitätswerten der Bäume ist seit dem Beginn der Erhebung im Jahr 1984 festzustellen. Vor allem seit dem Jahr 2018 setzen Wetterextreme den Bäumen zu. https://www.wald-und-holz.nrw.de/wald-in-nrw/waldzustand >> https://www.wald-und-holz.nrw.de/fileadmin/Wald_in_NRW/waldzustandsbericht_nrw_2023_kurz.pdfhttps://www.wald-und-holz.nrw.de/fileadmin/Wald_in_NRW/waldzustandsbericht_nrw_2023_lang.pdf


→ taz 7.8.2023 Was tun gegen die Hitze?               Begrünenund beblauen - Quelle:https://taz.de/Was-tun-gegen-die-Hitze/!5949075/

von Ute Scheub & Stefan Schwarzer

"Es herrscht Sommerschmerz statt Sommerfrische: Extremwetter machen Angst. Doch wir können viel tun, um Städte und Landschaften zu kühlen.

Italien, Spanien, Griechenland, Algerien – rund ums Mittelmeer leiden Mensch und Natur unter extremer Hitze, Dürre und Waldbränden. Das Lebensgefühl des dolce vita verbrennt. Vergangen die Zeit, als wir das türkisblaue Mittelmeer genießen konnten. Stattdessen: Sommerschmerz. Trauer und Hitzeangst. Doch jetzt in Ohnmacht und Depression zu versinken, wäre völlig falsch. Um Städte und Landschaften zu kühlen, können wir sehr viel tun.

Wenn wir uns die Erde als lebendigen Planeten vorstellen, dann sind Flüsse seine Adern und Bäume die Schweißdrüsen. Pflanzen verbrauchen Wasser und sorgen dadurch für Verdunstungskühle, Wolken und neuen Niederschlag. Das kühlt unsere Erde in enormem Ausmaß und hält ihre Wasserkreisläufe in Gang. Ein einziger großer Baum verdunstet an einem Sommertag rund 400 Liter und kühlt damit seine Umgebung wie zehn gleichzeitig laufende Klimaanlagen.

Zudem stößt er winzige Biopartikel aus, die Regen fördern, weil sich Wassermoleküle daran heften können. Ungefähr die Hälfte des Niederschlags entsteht nicht über dem Meer, sondern über Land – der Prozentsatz schwankt je nach geografischer Gegebenheit. Im Grunde fällt der Regen nicht vom Himmel, sondern wird im Boden erzeugt.

Der Mikrobiologe Masanobu Fukuoka drückte es so aus: „Wüstenbildung ist nicht auf das Ausbleiben des Regens zurückzuführen, sondern der Regen hört auf zu fallen, weil die Vegetation verschwunden ist.“

Abwechselnd Dürren und Starkregen

Die Auswirkungen von fehlendem Grün und Blau sind von der Klimawissenschaft jedoch lange unterschätzt worden. Nicht nur CO2, auch die massive Schädigung der „Haut der Erde“ verursacht abwechselnd Dürren und Starkregen, weil die dämpfenden und kühlenden Elemente fehlen.

Wüste entsteht nicht durch Ausbleiben des Regens, Regen hört auf zu fallen, weil die Vegetation verschwunden ist

Doch Wasser wird bis heute eher als Abwasser denn als unersetzliches Lebenselement behandelt: Auf Äckern wird es durch Gräben abgeleitet, in der Stadt durch Kanalisation. So landet es letztlich im Ozean und erhöht den Meeresspiegel zusätzlich, während Kontinente langsam austrocknen.

In Deutschland verschwinden zudem täglich rund 54 Hektar Grün unter Neubauten und Straßen. Asphalt aber ist ein Hitzespeicher, genauso wie nackter Boden: Auf einem abgeernteten Maisfeld haben wir 2022 knapp 70 Grad gemessen.

Fehlende Verdunstung erzeugt Hitzeinseln und noch mehr Dürre. Die Bodenfeuchte nimmt ab und das Grundwasser sinkt – auch im eigentlich regenreichen Deutschland. Auch wenn der Juli 2023 mehr Regen brachte als gewöhnlich: Laut Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung herrscht in weiten Teilen Deutschlands in 1,8 Meter Tiefe immer noch „außergewöhnliche Dürre“.

Slow Water heißt die Parole

Doch die buchstäbliche Verwüstung des Planeten ist aufhaltbar. Unzählige Beispiele rund um die Welt zeigen das ungeheure, bisher nicht im Entferntesten ausgeschöpfte Potenzial natürlicher Klimalösungen.

Dazu gehören die Renaturierung von Mooren, Feuchtgebieten und Flüssen; Aufforstung klimaresistenter Mischwälder sowie der Meere mit Algen, Seegras und Mangroven; Methoden der regenerativen Landwirtschaft wie Agroforst (Bäume auf dem Acker), Mobgrazing (Herdentiere eng halten, Zäune täglich versetzen), Keyline Design (höhenparallele Wasserspeicherung), Zwischenfrüchte, Mischkulturen.

Manchmal reicht es schon, Wasserläufe mit Baumstämmen und kleinen Erdwällen zu verlangsamen, sodass Wasser wieder im Boden gespeichert wird. Slow Water!, heißt die Parole.

Die Sommerniederschläge in Europa, die jetzt am Mittelmeer fehlen – einzelne Starkregen ändern nichts an der Dramatik –, könnten mittels Aufforstung naturnaher Wälder ohne Anbauverluste gesteigert werden, ergaben Studien. Besonders große Effekte seien in Teilen Deutschlands, West- und Südwestfrankreichs, auf der Iberischen Halbinsel, in Italien und der Adriaküste herunter bis Griechenland zu erwarten, so Ronny Meier von der ETH Zürich.

Der spanische Meteorologe Millán Millán glaubt, dass der Mittelmeerraum vor allem deshalb austrocknet, weil feuchte Meeresluft nicht mehr auf Küstenwälder stößt und dort abregnen kann. Dadurch würden Regenmuster in ganz Europa verändert. Ergo wäre die Aufforstung von Küsten besonders wirksam.

Städte, die saugen können

Meterologe Millán Millán:„Der Mittelmeerraum trocknet vor allem deshalb aus, weil feuchte Meeresluft nicht mehr auf Küstenwälder stößt und dort abregnen kann. Dadurch werden Regenmuster in ganz Europa verändert“

Auch der Umbau unserer Städte zu „Schwammstädten“ könnte enorme Effekte haben. Damit ist gemeint, dass sich Siedlungen bei Regen und Fluten vollsaugen und bei Hitze das Wasser langsam verdunsten können. Kopenhagen und andere Metropolen machen es vor: mit Gründächern, Grünfassaden, Dachgärten, Wasserrückhaltebecken unter Parks, Frischluftschneisen und mehr.

Bei einem solchen „Greening“ und „Blueing“können fast alle mitmachen. Ei­gen­tü­me­r:in­nen können etwa Regentonnen unter Dachrinnen stellen oder Rasen durch dürreresistente Wildkräuter ersetzen. Mieter:innen, die in heißen Innenstädten oft besonders leiden, können Druck ausüben, damit bepflanzte „Superblocks“ wie in Barcelona entstehen, oder Brachflächen zu „Tiny Forests“ umbauen. Weitere Ideen finden sich in unserem Buch. All das könnte lebensrettend werden in kommenden Hitzesommern.

Laut einem Team der ETH Zürich, das 300 Städte in Europa untersuchte, sind Orte mit viel Bäumen um bis zu 12 Grad kühler; zudem dämpfen sie Starkregen und Fluten.Lokale Gruppen können zwar nicht den CO2-Gehalt der Atmosphäre senken, aber die Temperaturen vor Ort – im Einzelfall bis zu 20 Grad.

Natürliche Klimalösungen sind billig, effektiv und haben neben der CO2-Speicherung unzählige Win-win-Effekte für Artenvielfalt und menschliche Gesundheit. Ihnen fehlt nur eins: eine starke Lobby. Vor Kurzem hätte ein Bündnis aus Konservativen, Bauernverband und Chemieindustrie sogar beinahe die Renaturierungsansätze im EU-Parlament gekillt. Deshalb sollten wir alle ihre Lobby werden. Allein schon, um wieder dolce vita in intakter Natur erleben zu können."

Gemeinsam haben Ute Scheub und Stefan Schwarzer 2017 den Bestseller „Die Humusrevolution“ verfasst und 2023 „Aufbäumen gegen die Dürre – Wie uns die Natur helfen kann, den Wassernotstand zu beenden“, beide bei oekom erschienen.

 

Updates / weitere Informationen

tagesschau 30.01.2024 : Agroforstwirtschaft  -Wie Bäume und Hecken auf dem Acker helfen - Baumreihen auf dem Feld schützen vor Bodenerosion und Verdunstung - und sichern den Landwirten dadurch wichtige Erträge. Von der sogenannten Agroforstwirtschaft profitiert aber auch die Gesellschaft. https://www.tagesschau.de/wissen/klima/agroforst-100.html

 

 

Wie die Coronavirus-Pandemie mit der Zerstörung von Tier- und Pflanzenwelt zusammenhängt - 20 April 2020

Wie die Coronavirus-Pandemie mit der Zerstörung von Tier- und Pflanzenwelt zusammenhängt

 

COVID-19 ist das aktuellste Beispiel dafür, wie der menschliche Einfluss auf artenreiche Gebiete und Lebensräume von wilden Tieren mit der Verbreitung von Infektionskrankheiten verknüpft ist.

Die Global Health Initiative berichtet über die Zusammenhänge:

https://onehealthinitiative.com/deadly-infectious-agents-like-covid-19-are-more-likely-as-our-contact-with-wildlife-grows-letter-opinion/

Auch in einem detalierten Bericht der Deutschen Welle wird das deutlich gemacht:

https://www.dw.com/de/wie-die-coronavirus-pandemie-mit-der-zerst%C3%B6rung-von-tier-und-pflanzenwelt-zusammenh%C3%A4ngt/a-53080604?utm_source=pocket-newtab

 

Die Vernichtung der Schuppentiere durch die Menschen - Bericht des WWF: https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/schuppentiere-in-not
Schuppentiere und Corona - Stellungnahme der Welttierschutzgesellschaft: https://welttierschutz.org/schuppentiere-coronavirus/

 

Ein neuer Bericht der United Nations warnt vor weiteren Tierkrankheiten bei Menschen infolge menschenbedingten Raubbaus an der Natur:

https://www.welt.de/wissenschaft/article211143391/Corona-Forscher-warnen-vor-mehr-Tierkrankheiten-beim-Menschen.html

November 2020 - nächstes Drama - Nerzzuchtbetriebe in Jütland als Quelle mutierter SARS-CoV2-Corona-Viren, die Menschen infizieren - Tötung von 15-17 Millionen Nerzen in mehr als 1100 Zuchtfarmen angeordnet...  

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/corona-mehr-als-200-menschen-mit-von-nerzen-stammender-virusmutation-infiziert-a-18146614-c019-434f-a5f1-e5aa08e483c0SARS-CoV-2: Virusmutationen in Nerzhaltungen; Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit; 12.11.2020.  |

12. November 2020 - Das nächste Virus, das vom Tier auf den Menschen überspringt: SEUL (Hanta-Variante)

. . .

Warnungen auch auf den Seiten des Waldportales: http://www.waldportal.org/aktuell/news/news.allg.202004052/

Der WWF meldet einen massiven, zusätzlichen, internationalen Waldverlust in Zeiten der aktuellen Pandemie, sieht Zusammenhänge zwischen Waldzerstörung/-verlust und (zukünfigen,) neuen Infektionskrankheiten / Pandemien und stellt Forderungen an die internationale, europäische und deutsche Politik:

https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Analyse-Waldverlust-in-Zeiten-der-Corona-Pandemie.pdf

 

> Thema Baumverlust im Lippemündungsraum

 

Wenn wir aus den Erfahrungen, die wir jetzt in dieser Krise machen, etwas für uns konkret lernen können, dann ist es, daß wir behutsam und liebevoll mit uns und unserer Umwelt, den Menschen, Tieren und Pflanzen umgehen müssen!

 

Das aktuelle Baum- und Waldsterben läßt uns aufhorchen, es ist im Waldzustandsbericht des Landes NRW nachzulesen:

https://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/wald/untersuchungen-zum-wald/waldzustandserhebung/

Unsere Bäume sind sowohl Leidtragende als auch Indikatoren für den Klimawandel, Informationen der Neuen Züricher Zeitung Ende April 2020:

https://www.nzz.ch/wissenschaft/megaduerre-in-nordamerika-baeume-sind-indikatoren-und-leidtragende-ld.1552068?utm_source=pocket-newtab

 

auch die Wiesen und Weiden sowie Grundwasser sind in ökologisch katastrophalem Zustand

siehe Bericht des NABU: https://www.nabu.de/news/2019/07/26742.html

 

und wir in Deutschland steuern auf die nächste Dürre zu

 

DÜRRE-MONITOR

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

 

- aus "DER SPIEGEL" April 2020: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klima-deutschland-steuert-auf-die-naechste-duerre-zu-a-7010c682-ed0d-4634-816c-af3dd7e44783 https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimawandel-ein-drittel-der-weltbevoelkerung-koennte-2070-unter-grosser-hitze-leiden-a-b01f2fcc-d347-442d-bfd4-882e5a1ba2ac 

Deutschlandfunk 23.6.2020: Trockenheit in Deutschland - Dürresommer hat „auch für Unternehmen existenzielle Auswirkungen

Dezember 2020:  Lancet Countdown on Health and Climate Change: Die Klimakrise macht keine Pause  Bei den HITZETOTEN liegt Deutschland weit vorn - Dtsch Arztebl 2020; 117(50): A-2455 / B-2070  | 2018 - 20.000 Todesfälle bei über 65-Jährigen in Zusammenhang mit Hitze

 

Die erschreckenden Waldbrände in NRW in diesen Tagen machen noch einmal mehr deutlich, wie wichtig der Schutz und die Pflege unserer natürlichen Umwelt ist - auch im Lippemündungsraum!

https://rp-online.de/nrw/panorama/de-meinweg-und-gummersbach-waldbraende-in-nrw-durch-wind-neu-entfacht_aid-50161435 | https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/waldbrand-nrw-gummersbach-demeinweg-100.html| PR-online Meldungen zum Thema Waldbrand: https://rp-online.de/thema/waldbrand/ Presseportal: Meldungen zum Thema Waldbrand: https://www.presseportal.de/blaulicht/st/Waldbrand | Waldbrandatlas: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/duerre-in-deutschland-waldbrandatlas-zeigt-aktuelle-risikozonen-a-d36df044-a1f8-4661-83cb-029be795c404 | Waldportal-Thema Waldbrandgefahr: http://www.waldportal.org/waldbrand/ | NRZ immer wieder Waldbrände in NRW - warum: https://www.nrz.de/video/clips/waldbrandgefahr-warum-brennt-der-wald-in-nrw-immer-wieder-id230575220.html |

Deutscher Wetterdienst - aktuelle Waldbrandgefahr - Bundeslandtabelle: https://www.dwd.de/DE/leistungen/waldbrandgef_bl/waldbrandgefbl.html;jsessionid=267E1529251A6A79F9200BEB172E2D28.live11051 | Deutschlandkarte: https://www.dwd.de/DE/leistungen/waldbrandgef/waldbrandgef.html;jsessionid=7FB306C92DBC4EFAA36F2D6045E7F3E3.live11051

 

Schwerpunktthema - Mensch und Baum- Waldschutz, Schäden durch Dürre und Feuer

- Ausgabe 52-1 / 69. Jahrgang / Berlin, 23. Dezember 2019 "Das Parlament": http://www.das-parlament.de/2019/52_1

 

weitere Informationen zum Wald in NRWhttps://www.wald-und-holz.nrw.de/

Und die Fällaktionen der vergangenen Monate im Lippemündungsraum (Winter/Frühjahr 2019/2020: am Rhein-Lippehafen im NSG, am Lippestadion auf dem Lippeglacis...) sind Beispiele, wie wir es nicht machen sollten... denn die alten Bäume lassen sich nicht einfach durch evtuell auch noch woanders frisch nachgepflanzte, junge und empfindliche Bäume ersetzen.

 

 

 

 

 siehe auch unseren Beitrag - Bericht zur Lage der Natur 2020

 

ZEIT ZU HANDELN !

Ein Kommentar angesichts der Corona-Pandemie:

COVID-19: Analogues and lessons for tackling the extinction and climate crises.Andrew Balmford, Brendan Fisher, Georgina M. Mace, David S. Wilcove, BenBalmfordPII:S0960-9822(20)30936-2DOI:https://doi.org/10.1016/j.cub.2020.06.084  Reference:CURBIO 16642To appear in:Current Biology
 
 
Deutsches Ärzteblatt Jg 117, 25. September 2020: Auch eine soziale Pandemie - transdisziplinäre Ansätze: https://www.aerzteblatt.de/archiv/215918/Transdisziplinaere-Ansaetze-Auch-eine-soziale-Pandemie :

"...Überschneidung von Pandemie und Umweltgefahren

Neue Studien deuten darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen Umweltbedingungen und einem erhöhten Sterberisiko durch COVID-19 besteht. So hat eine Studie in den USA herausgefunden, dass eine dauerhafte Belastung durch Luftverschmutzung, verstärkt durch sozio-ökonomische Faktoren, die Zahl der Todesfälle durch COVID-19 erhöhen kann (16).

Zusätzlich überschneidet sich SARS-CoV-2 mit anderen Umweltgefahren, wie beispielsweise der mineralölgewinnenden Industrie und ihren Folgen im ecuadorianischen Amazonasgebiet. So führte kürzlich eine große Ölkatastrophe zu Wasserverschmutzung und Nahrungsmittelknappheit für dort lebende indigene Gruppen, die gleichzeitig mit steigenden COVID-19-Fällen und der unzureichenden Gesundheitsversorgung zu kämpfen haben (17, 18).

Andernorts verzögerten Corona-bedingte Beschränkungen die Reaktion auf Umweltkatastrophen. In den vergangenen Monaten wurden weite Teile Ostafrikas von einer schweren Heuschreckenplage heimgesucht, deren Bekämpfung durch die Pandemie noch immer verzögert wird. Die durch COVID-19 verursachten wirtschaftlichen Schäden in dieser Region verschärfen die Bedrohung durch die Plage, von der besonders die Armen betroffen sind. Es droht eine extreme Nahrungsmittelknappheit (19).

Eine ganzheitliche und multidisziplinäre Betrachtung dieser unterschiedlichen Systeme ist unerlässlich, um den Kollateralschaden einer Gesundheitskrise möglichst gering zu halten. Ein innovativ gedachtes Gesundheitssystem sollte dabei die belebte und unbelebte Umwelt der Menschen einschließen. Diese One-Health-Betrachtungsweise sollte idealerweise den Normalzustand und nicht die Ausnahme darstellen, sodass präventiv bereits die Grundlage eines resilienten Systems gelegt werden kann...."

>> One Health Initiative:   https://onehealthinitiative.com/

Die Pandemie als Chance, zu verstehen und umzudenken: https://germanwatch.org/de/18600

 

>> Helmholtz Zentum für Umweltforschung  UFZ

Node: Corona und verschiedene Aspekte der Umweltforschung https://www.ufz.de/index.php?de=47208#naturschutz

„Mit der Vernichtung von Ökosystemen sind Pandemien wahrscheinlicher“ Ein Interview, am 25. März 2020 in der Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“ veröffentlicht

 

Buchempfehlung 

Matthias Glaubrecht    -    Die Rache des Pangolin
Wild gewordene Pandemien und der Schutz der Artenvielfalt

Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht zeigt, wie die Vernichtung natürlicher Lebensräume und der Artenvielfalt mit Seuchen zusammenhängt und warum es sinnvoller ist, gegen die Zerstörung der Natur zu kämpfen anstatt gegen ein Virus.

Viren haben schon immer die Menschheit beeinflusst – und neuerdings schafft der Mensch selbst die Voraussetzungen für neue Infektionskrankheiten. Weil wir die Welt verändern, lösen wir Pandemien aus, die wir dann nicht mehr beherrschen. Denn weltweit schlummern in Tieren – vom Pangolin bis zur Pute, von Fledermäusen bis zu Rindern – zahllose Erreger, die auch Menschen infizieren. Unsere globalisierte, immer dichter von Menschen besiedelte Welt macht es zunehmend wahrscheinlich, dass dadurch bald noch gefährlichere Pandemien verursacht werden ‒ weil die Wildnis zerstört wird, riesige Flächen entwaldet werden und durch Jagd und Wilderei, weltweiten Handel und Schmuggel, aber auch unsere Nutztierhaltung neue Krankheiten zu uns gelangen.

Deshalb darf unsere Aufmerksamkeit nicht allein dem Wettlauf um immer neue Impfstoffe gelten; wir müssen uns vielmehr dringend dem Schutz von Natur und Artenvielfalt widmen. Es wird Zeit, für künftige Pandemien zu lernen und unseren Krieg gegen die Natur zu beenden. 

Buchdetails

Genre Naturwissenschaften/Popular Science
Verlag Ullstein Hardcover
Einbandart Hardcover mit Schutzumschlag  / auch als Ebook (u.a. Kindle) 
Seitenanzahl 640 Seiten
ISBN 9783550201417
Erscheinungstag 24.11.2022
Preise DE 29,99 €, AT 30,90 €

https://www.ullstein.de/werke/die-rache-des-pangolin/hardcover/9783550201417  |  https://www.amazon.de/Die-Rache-Pangolin-gewordene-Artenvielfalt-ebook/dp/B09XFG997K

Rezension faz https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/matthias-glaubrechts-buch-die-rache-des-pangolin-18721081.html