Zum Hauptinhalt springen

Amphibienschutz

 

Unser Krötenfangzaun

Im Lippedorf wurden in den vergangenen Jahren viele Kröten gefunden, einige auch überfahren. Aus diesem Grund nahmen wir Kontakt zum NABU auf und im Februar 2020 wurde ein Krötenfangzaun errichtet. Gemeinsam werkelten die Nachbarn aus Lippedorf zusammen mit den Mitgliedern des NABU. Täglich werden seitdem die Eimer an den Fangzäunen von den Lippedorfer*innen sowie einigen Schüler*innen und Lehrer*innen der Schule am Ring, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, kontrolliert. Mittlerweile haben wir circa 70 Kröten sicher über die Straße in Richtung ihrer Laichgebiete gebracht. Ende April ist ein weiterer Zaunbau für die Rückwanderung der Kröten sowie eine Erweiterung des bestehenden Krötenfangzaunes geplant.

 

VIDEO

hierzu: https://gopro.com/v/zPv56Rb11eo3R

 

April 2021

Lippedorfs Bürger*Innen sammeln nach Instandsetzung des Zaunes wieder die wandernden Amphibien ein und setzen sie sicher in den Bereich des kleinen Feutchgebietes

unsere erste Kröte 2021

 

 

 

 

Besonders geschützte Amphibien in Lippedorfs Teichen:

Der Teichfrosch - gesichtet in Lippedorfer Gartenteich nahe der Lippeaue Ostern 2020:

 

Dezember 2022

die Biologische Station Weselerwähnt die mühsam wieder angesiedelte Knoblauchkröte im Bereich der Lippemündung

"...Kretschmer erläuterte, dass die Storchenpopulation noch keine negativen Auswirkungen auf die anderen Arten habe. Die Biologische Station sei aber dagegen, weitere Nester für die Vögel aufzustellen, vor allem nahe der sensiblen Naturbereiche wie der Lippemündung, wo beispielsweise die mühsam wieder angesiedelte Knoblauchkröte sonst als Vogelfutter dienen würde."

> https://www.bskw.de/projekte.html Schutzprogramm Knoblauchkröte: (Kreis Wesel und IP LIFE-Projekt)
Seit Projektbeginn 2014 liefen bereits zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der vom Aussterben bedrohten Knoblauchkröte. Schwerpunkt der Schutzbemühungen ist dabei das Naturschutzgebiet Lippeaue, Lebensraum des letzten bekannten Vorkommens der Art. Hier wurden bisher vier neue Gewässer samt Sandflächen angelegt sowie drei bestehende Gewässer optimiert. Als Höhepunkt unserer Arbeit konnten 2016 und 2020 insgesamt über 3.000 Kaulquappen der Knoblauchkröte aus der Nachzuchtstation des NABU Münsterland in der Lippeaue ausgesetzt werden.
Projektleitung: Johanna Kasper

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EU: Green Deal - Biodiversivitätsstrategie für 2030 Aktuelles 22.5.2020

EU-Biodiversitätsstrategie für 2030

Quelle: https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal/actions-being-taken-eu/eu-biodiversity-strategy-2030_de

weiterführende Informationen:  EEA -  https://www.eea.europa.eu/themes/biodiversity

"

Warum müssen wir die biologische Vielfalt schützen?

Bees

Biodiversität ist lebenswichtig – für unseren Planeten und unsere Wirtschaft. Wenn es der Natur gut geht, kann sie uns schützen und versorgen. 

Sie liefert uns Nahrung, Arzneimittel oder Baustoffe. Biologische Vielfalt und intakte Ökosysteme bieten uns Erholung und sind damit auch wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Sie sorgen für saubere Luft und sauberes Wasser und sind Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel. Die Verwandlung von Abfällen in neue Ressourcen, Bestäubung, Düngung von Nutzpflanzen – das und vieles mehr wäre ohne Biodiversität schlicht undenkbar. 

 

Die Natur trägt auch viele Unternehmen: die Hälfte des weltweiten BIP (40 Billionen Euro) ist naturabhängig. 

Elephants

Der derzeitige Verlust an Artenvielfalt ist beispiellos. Schuld ist menschengemachte Zerstörung. 

Der weltweite Bestand an Wildtieren ist in den letzten 40 Jahren um 60 % zurückgegangen. 1 Million Arten sind vom Aussterben bedroht.

Garden

Der Verlust an biologischer Vielfalt und die Klimakrise sind eng miteinander verknüpft und wirken gegenseitig verstärkend. 

Wiederaufforstung, Sanierung von Böden und Wiederherstellung von Feuchtgebieten, Schaffung grüner Oasen in Städten –
all das ist notwendig, um die bis 2030 notwendige Eindämmung des Klimawandels zu erreichen.

Ziele der neuen EU-weiten Biodiversitätsstrategie:

  • Schaffung von Schutzzonen auf mindestens:

  • Field

     

    30 % der Landgebiete Europas

  • sea

     

    30 % der Meeresgebiete Europas

  • Ecosystem icon

    durch strengeren Schutz der verbleibenden Primär- und Urwälder in der EU und einen neuen Rechtsrahmen für Renaturierung sowie verbindliche Ziele bis 2021.

 

  • Wiederherstellung geschädigter Land- und Meeresökosysteme in ganz Europa durch:

  • Ladybug on a plant

    Stärkung der Biolandwirtschaft und biodiversitätsreicher Landschaftselemente auf landwirtschaftlichen Nutzflächen

  • Bee on a sunflower

    Aufhalten und Umkehren des Verlusts an Bestäubern

  • Harvesting

    Reduzierung des Einsatzes und der Risiken von Pestiziden um 50 % bis 2030

  • River

    Rückführung in einen freien Flusslauf von Fließgewässern in der EU auf mindestens 25 000 km

  • Forest

    Anpflanzen von 3 Milliarden Bäumen bis 2030

Jährliche Investitionen von 20 Milliarden Euro in Biodiversität aus verschiedenen Quellen auf europäischer und nationaler Ebene sowie aus dem Privatsektor. Verantwortungsvolle Unternehmenspraktiken, die Naturkapital und biologischer Vielfalt Rechnung tragen.

Globale Vorreiterrolle der EU bei der Bewältigung der weltweiten Krise der biologischen Vielfalt. Dafür wird die EU bei der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt 2021 einstehen.

Wirtschaftliche Bedeutung der Biodiversität

recovery icon Fast die Hälfte des weltweiten BIP – 40 Billionen Euro – ist naturabhängig.

Die 3 wichtigsten Wirtschaftszweige

  • Bauwesen 
  • Landwirtschaft
  • Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Diese Branchen sind hochgradig naturabhängig und stehen für eine Wertschöpfung von mehr als 7 Billionen Euro

Wirtschaftliche Vorteile der Erhaltung der biologischen Vielfalt:

  • Durch die Erhaltung der Meeresbestände könnte die Fisch- und Meeresfrüchteindustrie ihre jährlichen Gewinne um mehr als 49 Milliarden Euro steigern. 
  • Der Schutz von Küstenfeuchtgebieten birgt für das Versicherungswesen ein jährliches Einsparpotenzial von rund 50 Milliarden Euro durch Vermeidung von Verlusten aufgrund von Flutschäden. 

Wirtschaftliche und soziale Kosten der Untätigkeit

  • In der EU wären die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Untätigkeit in Umwelt- und Klimafragen enorm: extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen sowie ein Rückgang des durchschnittlichen BIP der EU um bis zu 2 % (in einigen Teilen der EU sogar mehr) wären die Folge.
  • Der Verlust an Biodiversität führt zu geringeren Ernteerträgen und Fischfängen, größeren wirtschaftlichen Verlusten durch Überschwemmungen und andere Katastrophen sowie zum Verlust potenzieller neuer Arzneimittelquellen.
  • Mehr als 75 % der weltweiten Lebensmittelkulturen sind von tierischen Bestäubern abhängig.
  • Die durchschnittlichen weltweiten Ernteerträge von Reis, Mais und Weizen werden voraussichtlich um 3 % bis 10 % je Grad Erwärmung über vorindustriellem Niveau sinken.

Schaffung von Arbeitsplätzen

nature restoration icon Durch die Renaturierung entstehen direkte und indirekte Arbeitsplätze in lokalen Gemeinschaften, die dadurch zu neuem Leben erweckt werden.
protection icon Das Natura-2000-Netz unterhält durch Aktivitäten zur Bewirtschaftung und Erhaltung von Schutzgebieten schätzungsweise 104 000 direkte Arbeitsplätze – unter Einbeziehung indirekter und induzierter Arbeitsplätze EU-weit sogar 174 000. Die jährlichen Investitionen für die Verwaltung und Wiederherstellung des Netzes belaufen sich auf 6 Milliarden Euro. Es wird davon ausgegangen, dass durch den Bedarf an biologischer Vielfalt künftig bis zu 500 000 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.
icon 1,3 Millionen von 9,6 Millionen Arbeitsplätzen in der europäischen Landwirtschaft hängen direkt oder indirekt mit Natura 2000 zusammen. Die Tourismusbranche beschäftigt 12 Millionen Menschen in Europa. 3,1 Millionen dieser Arbeitsplätze stehen im Zusammenhang mit Schutzgebieten wie Natura 2000. 
icon 25 % des EU-Haushalts sind für Klimaschutz vorgesehen. Davon soll ein erheblicher Teil in Biodiversität und naturbasierte Lösungen investiert werden. 

 

Dokumente

 

 


 

Kommentar des NABU

Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/artenschutz/28176.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=200522+NABU-News

 

„100.000 Quadratkilometer für unsere Zukunft“

Kommentar von NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger zum Tag der Artenvielfalt

Wir brauchen gut vernetzte Schutzgebiete, große Zukunftslandschaften und zehn Prozent „Space for Nature“ in jedem Betrieb, jeder Kommune, jedem Haushalt. Damit können wir das gefährdete Rettungsnetz der Natur wieder stärken - und gleichzeitig unsere Wirtschaft zukunftsfähig machen.

 

22. Mai 2020 - Diese Woche haben wir von der Bundesregierung erschreckende Zahlen zur Lage unserer Natur erhalten. Zwei Drittel aller Arten und fast die Hälfte aller Lebensräume sind in einem schlechten Zustand. In den letzten 40 Jahren sind zehn Millionen Brutpaare unserer Feldvögel verschwunden. Mit ähnlich dramatischen Befunden zum globalen Artensterben erschütterte uns vor genau einem Jahr der Weltbiodiversitätsrat: Eine Million Tiere und Pflanzen könnten für immer aussterben, wenn wir nicht etwas grundlegend ändern in der Art, wie wir auf unserem Planeten produzieren, konsumieren und uns ernähren.

Am vergangenen Mittwoch veröffentlichte die Europäische Kommission in ihrer Biodiversitätsstrategie 2021 bis 2030 mutmachende Pläne, die uns auf dem Weg zu einer naturverträglichen Landwirtschaft und wirksamen Schutz der Biodiversität ein gutes Stück weiterbringen können.

 

Es geht nicht nur um Schönheit, sondern ums Überleben

Im Naturschutz geht es nicht nur darum, dass wir unsere Kinder und Enkel der Möglichkeiten berauben, die Wunderwelt der Korallenriffe, Regenwälder und Buchenwälder zu erleben. Oder den Flug des Kiebitz über den Wiesen zu sehen, die fantastische Vielfalt von Schmetterlingen und Wildbienen zu entdecken, Wale und Albatrosse zu beobachten.

 

Nein, es geht ums Überleben selbst. Mit jeder Tierart, jeder Pflanzenart, die wir - fast immer unbemerkt – für immer vernichten, reißen wir ein weiteres Loch in das feingewebte Netz des Lebens, das uns trägt. Die Artenvielfalt liefert uns die Naturleistungen, die es uns ermöglichen, Nahrungsmittel und Kleidung zu produzieren, die unser Trinkwasser und unsere Atemluft reinigen, die uns vor Hochwasser und Dürre schützen, die uns widerstandsfähiger gegen Seuchen machen.

Wir wissen inzwischen immer besser, wie gefährlich jede Tonne CO2 ist, die wir der Atmosphäre zumuten. Wir wissen aber immer noch wenig darüber, wie viele Löcher wir uns im Netz der Artenvielfalt noch leisten können, bevor die Ökosysteme ins Rutschen kommen. Die Wissenschaft mahnt daher zu dringendem Handeln im Naturschutz. Weil wir die planetaren Grenzen im Bereich der biologischen Vielfalt sogar schon weiter überschritten haben als bei der Erderwärmung.

 

Wir brauchen mehr konsequenten Schutz unserer Lebensräume

Gleichzeitig ist auch viel passiert im Naturschutz: Vor 50 Jahren entstand im Bayerischen Wald Deutschlands erster Nationalpark, bereits einhundert Jahre zuvor mit dem amerikanischen Yellowstone-Park der erste überhaupt. Seit fast dreißig Jahren baut die EU mit Natura 2000 das größte Schutzgebietsnetz der Welt auf, inzwischen umfasst es 27.000 Gebiete und fast 20 Prozent der Landfläche der EU. Jagd und Fang vieler Tierarten sind dank der EU-Naturschutzrichtlinien verboten worden. So konnten in Deutschland und anderswo Kleinode der Natur und großartige Landschaften erhalten bleiben. Das Comeback von Schwarzstorch, Biber und Wolf sind eindrucksvolle Erfolge des Naturschutzes.

 

Doch letztlich ist der Kampf um Schutzgebiete eine epische Abwehrschlacht um jeden Quadratmeter. Wenn es gelungen ist, einen Schutzstatus für eine Fläche zu erlangen, dann fehlt es oft am Willen der Verantwortlichen, das Recht der Natur dort auch durchzusetzen. Es fehlt an finanzieller Honorierung für Landwirt*innen, die sich um die Flächen kümmern. Es fehlt am Willen konkrete Schutzziele für die Gebiete und die geschützten Arten und Lebensräume zu entwickeln. Und es fehlt an grundlegenden Änderungen unserer Agrar-, Siedlungs- und Verkehrspolitik, die bisher immer wieder Naturschutzerfolge zunichtemacht.

Ob bei der Ausweitung von Bau- und Tourismuszonen und der Zerschneidung der Landschaft, beim hocheffizienten Nutzen jedes Quadratmeters Boden für den Ackerbau, beim maßlosen Ausstoß von Düngemitteln, Pestiziden und Treibhausgasen – hier scheint die Ausweisung von Schutzgebieten endgültig an ihre Grenzen zu kommen.

 

Vorschlag der EU-Kommission macht Mut

Wir stehen an einer Zeitenwende für den Naturschutz. Denn wir können es uns nicht leisten, ein weiteres Jahrzehnt in Trippelschritten zu durchlaufen, während Insekten, Vögel und die Leistungsfähigkeit ganzer Lebensräume schwinden.

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch in ihrer neuen Biodiversitätsstrategie den Ansatz „Space for Nature“ in den Mittelpunkt gestellt. Das bedeutet mehr Platz für die Artenvielfalt, weit über die klassischen Schutzgebiete hinaus. Auf 30 Prozent von Land und Meer soll der Naturschutz verbindlich werden. Zehn Prozent unserer Flächen sollen sogar strikt geschützt werden, um sich wild zu entwickeln. Ein Zehntel der Agrarfläche soll der Natur zurückgegeben werden. Und alle EU-Staaten sollen gesetzlich verpflichtet werden, ihre geschädigten Ökosysteme zu renaturieren, damit diese wieder ihre Dienstleistungen erbringen können, die wir so dringen brauchen.

 

Was bedeutet das für Deutschland?

Zunächst einmal muss die Bundesregierung während ihrer EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Halbjahr eine gute Antwort der Mitgliedstaaten auf die Strategie der EU-Kommission moderieren. Hoffen wir, dass diese ein unmissverständliches „Ja“ sein wird. Doch dann wird es ernst – die Strategie muss umgesetzt werden, in einer neuen nationalen Biodiversitätsstrategie und in konkreten, sowie ausreichend finanzierten Maßnahmen der nächsten Bundesregierung. Aber auch Länder, Kommunen, Wirtschaft und Bürger*innen sind gefragt.

 

Wir brauchen einen Dreiklang aus gut vernetzten Schutzgebieten, großen Zukunftslandschaften und zehn Prozent „Space for Nature“ in jedem Betrieb, jeder Kommune, jedem Haushalt.

Schutzgebiete als Quellen der Artenvielfalt

Unsere über 5.000 deutschen Natura-2000-Schutzgebiete decken rund 15 Prozent der Land- und 45 Prozent der Meeresflächen ab. Sie müssen zu echten Refugien für besonders bedrohte Arten und Quellen der Biodiversität für die Gesamtlandschaft werden. Jedes Gebiet braucht, wie es das Gesetz längst verlangt, konkrete Entwicklungsziele und eine angemessene Ausstattung an Personal und Geld. Die Bundesregierung muss das Finanzloch für Natura 2000 von fast einer Milliarde Euro, das sie selbst bestätigt hat, schnellstmöglich schließen. Dabei entstehen positive Einkommenseffekte für Landwirt*innen und Wertschöpfung für ländliche Kommunen. Das Geld steht vor allem über die EU-Agrarfonds zur Verfügung, Bund und Länder hätten in den nächsten Monaten die Chance, diese Gelder entsprechend einzusetzen.

 

Eine Renaturierungsoffensive für gesunde Ökosysteme

Darüber hinaus ist aber eine großräumige Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit unserer Natur notwendig. Wir brauchen Bestäuber und Schädlingskontrolle in jedem Agrarbetrieb, wir brauchen Wasserspeicher in jeder Landschaft, überall Schutz vor Bodenverlust, Filter von Luftschadstoffen und vor allem auch die Bindung von Treibhausgasen durch Moore, Wälder, Wiesen und das Meer. Im Rahmen der von der EU angekündigten Renaturierungsoffensive muss die Bundesregierung weitere 15 Prozent der Landes- und Meeresfläche als Zukunftslandschaften ausweisen, in denen systematisch in die Ökosystemfunktionen investiert wird, die wir wiederherstellen wollen.

 

Dabei entsteht Wertschöpfung für Mensch und Natur – im Tourismus, in der Landwirtschaft, in der ländlichen Infrastruktur. Vorrang sollten Gebiete bekommen, die ein besonderes Potenzial für die Kohlenstoff- und Wasserspeicherung sowie den Hochwasserschutz aufweisen. Zudem sollten die Zukunftslandschaften grüne Korridore zwischen wichtigen „Hotspots“ der Schutzgebiete schaffen. Strukturschwache Regionen sollten einen Bonus bei der Auswahl bekommen. Die Investitionen sollten aus den Fonds für Regionalentwicklung der EU und den Corona-Maßnahmen von Bundesregierung und EU-Kommission finanziert werden.

 

100.000 Quadratkilometer Zukunft

Gemeinsam werden die Natura-2000-Schutzgebiete und die Zukunftslandschaften bis 2030 ein starkes grünes Netz auf 30 Prozent der Landesfläche bilden. Das sind über 100.000 Quadratkilometer, die uns einen großen Schritt voranbringen werden bei der Stabilisierung des Klimas und der Wiederbelebung von Vielfalt und Leben in der Natur, aber auch in unserer Wirtschaft.

 

Wir alle geben ein Zehntel für die Artenvielfalt

Für wirksamen Klima- und Naturschutz brauchen wir Platz für die Artenvielfalt aber auch im Kleinen. Daher sollte jeder Agrarbetrieb, jedes Unternehmen, jede Kommune und jeder Privatgarten mindestens ein Zehntel seiner Fläche der Natur zur Verfügung stellen. Dies sollte ein Beitrag von uns allen sein – und eine Grundbedingung für alle, die mit Steuergeld subventioniert werden. Zehn Prozent nicht-produktiv genutzter „Space for Nature“ muss daher auch verpflichtende Voraussetzung für alle subventionierten Agrarbetriebe werden.

 

Große Chance für unsere Zukunft

Wenn wir auf den Erfolgen des Naturschutzes der letzten Jahre aufbauen und gleichzeitig den Mut aufbringen, die nächsten Schritte zu tun, dann können wir das gefährdete Rettungsnetz der Natur wieder stärken – und gleichzeitig unsere Wirtschaft beleben und zukunftsfähig machen.

 

Mehr zum Thema

Insektenschutz - Lippedorfs Imker

Bienen im Lippedorf

 

 Hallo,

Ich würde mich gerne vorstellen. 

Mein Name ist Klaus Bialkowski und bin Imker hier im Lippedorf.

2010 zogen wir mit unseren drei Kindern von Hünxe nach Wesel und erfüllten uns einen Traum mit und in der Natur zu leben.

Wir pflanzten viele Obstbäume mussten aber schnell feststellen, das diese ohne Bestäubung kaum Obst hervorbringen.

In Münster und Duisburg besuchte ich Lehrgänge, um mich zum Imker weiterzubilden.

 

Sechs Bienenvölker stehen und leben zur Zeit bei uns im Garten, was im Sommer ca. 240.000 Tausend Tieren entspricht.

Menschen sprechen bei Bienen oft von ihrem köstlichen Honig den sie als Nahrung sammeln. Aber der Besuch und die damit stattfindende Bestäubung ist für Blumen und Bäume, die doch viel Wichtigere Aufgabe. Bienen gestallten durch ihre Sammelleidenschaft Landschaften. Blumen blühen intensiver, Obst wird größer und resistenter. Ernten fallen größer aus. Biovitalität der Lebensräume nehmen zu.

 

 Eine alte Weisheit sagt: Stirbt die Honigbiene, stirbt der Mensch vier Jahre später.

      

Selbst Menschen profitieren auch direkt von diesen Tieren. Der von diesen Tieren produzierte Honig ist voller Überraschungen. Honig ist keine Arznei, hat aber für den Menschen viele positiven Eigenschaften. Durch den Verzehr von Honig aus der Region können Pollenallergien gemindert werden. Bei Erkältungen kann Honig, Husten und Halsschmerzen abschwächen. Er hat antibakterielle Wirkung. Auf unsere Verdauung wirkt es beruhigend.

Honig galt schon 3000 v. Chr. im Alten Ägypten als Speise der Götter, sowie als Quelle der Unsterblichkeit. Bei Ausgrabungen von Königsgräbern wurde Honig oft als Grabbeigabe gefunden.

 

Hier im Lippedorf haben wir eine einzigartige Landschaft.

Die am Niederrhein selten gewordenen Magerwiesen, mit ihren Pflanzen, die unseren Honig zu etwas besonderen machen.

Naturschutzflächen die keine Spritzmittel kennen. Hier darf der Löwenzahn noch Blühen. 

Rubinie  mit ihrer betörenden, nach Parfüm duftenden Blütendolden.

Sommer und Winterlinden bringen dem Honig in manchen Jahren einen leichten Pfefferminz Geschmack. 

Milder und sehr feiner Löwenzahnhonig, einfach nur Lecker.

Anstelle von Zucker etwas Honig im schwarzen Tee und so den feinen Geschmack des Honigs herausschmecken.

 

Aber Bienen können noch mehr! „Apitherapie“ ist das Schlagwort.      

Propolis, Wachs, Bienengift, Honig, Pollen, Gelee Royal und die Bienenluft aus dem Bienenstock werden zu Therapeutischen Behandlungen verwendet. 

 

Aber wie lange noch?

 

Seit Jahren beobachten Forscher und Imker das Bienensterben mit wachsender Unruhe.

Als Gründe gelten der Einsatz von Pestiziden, eintönige Landschaften, fehlende Nahrungsquellen, Verlust des natürlichen Lebensraums der Tiere.

Weltweit sterben Jahr für Jahr ganze Stämme der schwarz-gelben Insekten und die Abstände zwischen den Jahren mit hohen Verlustraten werden immer kürzer.

Allein in Deutschland ist nach Angabe des Deutschen Imkerbundes die Zahl der Bienenvölker seit 1952 von 2,5 Millionen auf heute weniger als eine Millionen zurückgegangen.

 

Weltweit gibt es schätzungsweise 20.000 verschiedene Bienenarten. Doch nur neun Arten produzieren Honig. Bienen und andere Insekten spielen bei 35 Prozent der weltweiten Lebensmittelproduktion eine wichtige Rolle.

Bienen sind ein gigantischer Wirtschaftsfaktor und die wichtigste Arbeitskraft in der Landwirtschaft. Weltweit sorgen sie mit ihrer Bestäubungsleistung für eine Wertschöpfung von etwa

200 Milliarden Euro pro Jahr. ( Quelle:Forschungszentrum CNRS Montpellier)

 

Ohne Bienen gäbe es nicht nur keinen Honig, auch Obst und Gemüse würden zu Luxusgütern- die Tiere bestäuben rund 80 Prozent unserer Nutz und Wildpflanzen.

 

Eine neue Studie zufolge würde ein Aussterben der Biene zu jährlichen 1,4 Millionen zusätzlichen Todesfällen führen, weil weniger Obst, Gemüse und Getreide geerntet werden können.

Die Folgen dieser Ernteausfällen wären ein Mangel an Vitamin A und Vitamin B sowie eine Zunahme von Herz- Kreislauf Erkrankungen und einigen Krebsarten.

Allein bei der Halbierung der Bienenpopulation schätzt die Wissenschafter 700.000 zusätzlichen Todesfällen.( Quelle:  Die Welt )

 

Naturschutzflächen müssen weichen. Industriegebiete werden erweitert.

Ackerflächen sollen verschwinden und zu Gewerbeflächen umgewandelt werden. 

 

Aus Pflastersteinen können Bienen kein Honig machen!

 

Hier werden unsere Bienen verhungern! 

 

Futterflüge werden zu lang. Der dadurch entstehende Stress lässt Bienen erkranken und sie werden anfällig gegen Infektionen.

Aber ein weiteres, die meist unmerkliche Lichtverschmutzung ist nicht nur für Menschen, Tiere und gerade Insekten besonders schädlich. 

Störung des Tag -Nacht Rhythmus, führt zum Artenschwund. 

Künstliche Lichtquellen stören die Orientierung oder können eine Paarung z.B. bei Glühwürmchen unmöglich machen. Unsere letzten Nachtigallen werden ganz verstummen.

Bienen fallen unmerklich unserem  intensiven Straßenverkehr zum Opfer.

So wird die Imkerei hier im Lippedorf wohl über kurz oder lang nicht mehr durchführbar sein.

 

Ein letztes Wort Biotopvernetzung.

Rechts und links der Frankfurter Straße liegen Magerwiesen. Diese wertvollen Flächen wurden zu Naturschutzgebieten. Ein genetischer Austausch ist durch die Frankfurter Straße kaum möglich! 

Eine Todeszone für Eidechsen, Frösche und Kröten sowie Wild.

 

 

Ihr Imker 

Klaus Bialkowski

 

 

 

im März 2018 stellt die Stadt Wesel fest: http://ratsinfo.wesel.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=4389&voselect=1555

 

"Sachdarstellung/Begründung:

Ohne Bestäubung keine Nachkommen. Dieses gilt für fast 90 % der Pflanzen. Die wichtigsten Bestäuber sind Insekten. Ihre Menge hat in den vergangenen 25 Jahren drastisch um bis zu 80 % abgenommen, wie Langzeituntersuchungen des Entomologischen Vereins Krefeld belegen. Vielen Insekten fehlen Rückzugsgebiete und Nahrungsquellen. Nachfolgende Maßnahmen sollen dem entgegenwirken.

 Artenreiche Wegeränder

 Das Belassen von Feld- und Wegerändern ist eine dauerhafte Maßnahme zur qualitativen Verbesserung in der Agrarlandschaft. Dieses besagt auch die Biodiversitätsstrategie des Landes NRW.

Auf Initiative des NABU – Kreisgruppe Wesel möchte die Betriebsleitung ein Projekt zur naturschutzgerechten Pflege von Wegerainen beginnen. Hier sollen durch eine extensive Bewirtschaftung (1 x jährliches Mähen Ende September) die Wege- und Bankettbereiche einer insektenfreundlicheren Entwicklung zugeführt werden.

Wildblumenwiesen im innerstädtischen Bereich (öffentliche Grünflächen)

Derzeit sind in Deutschland rund 14 % der Landesfläche bereits besiedelt, Tendenz steigend, sodass dem urbanen Raum eine wachsende Rolle als Lebensraum zukommt.

Im Betriebsausschuss am 04.12.2014 wurde u.a. beschlossen, an 3 verschiedenen Stellen im Stadtgebiet, Rasenflächen in Wildblumenwiesen umzugestalten.

... Es bleibt festzustellen, dass Wildblumenwiesen sich auf mageren bzw. nährstoffärmeren Standorten am besten entwickeln. Die nährstoffreicheren Böden, die man in der Regel am Niederrhein vorfindet, sind weniger geeignet für pflegereduzierte Wildblumenwiesen...."

 

 

>> Die Magerwiesen von Lippedorf sind bestens geeignet, die Insekten im Lippemündungsraum zu schützen! <<

 

NABU - Infos zu Insekten: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/index.html?ref=nav 

NABU Tagfalter in NRW: https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/tagfaltermonitoring/tagfalter-nrw/

NABU Aktion Insektensommer: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer/

 

Updates

September 2020 - Unser Imker beklagt den Tod von 3 Bienenvölkern in diesem Sommer, sie flogen im Naturschutzgebiet des Lippemündungsraums

Umweltinstitut: Pestizidrückstände in der Luft verbreiten sich über weite Strecken und gefährden auch Lebewesen / Insekten / Bienen in Naturschutzgebieten: http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/2020/pestizide/pestizidrueckstaende-in-der-luft-wir-haben-nachgemessen.html

Campact Aktion: Kein Rechtsbruch für Binenengift: https://aktion.campact.de/bienengift/kloeckner/teilnehmen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lippedorf wird Storchendorf / April 2020

April 2020

Häufig kreisten Störche über die im Zentrum von Lippedorf liegende Magerwiese und landeten dort. Da auch in den nahegelegenen Lippeauen Störche unterwegs sind, Nahrung suchen und brüten, entstand die Idee: ein Storchenhorst für Lippedorf muss her! Gesagt getan. Nach einer Beratung durch Hans Glader von der Stiftung Störche NRW, schnappten sich Bürger*innen von Lippedorf Säge, Holz und Schrauben und bauten ein Storchenhorst, das Anfang April errichtet wurde.

…übrigens: volkstümlich und in Fabeln trägt der Stroch den Namen „Adebar“. Dafür gibt es verschiedene Übersetzungen des Wortstamms aus dem Nordischen und Germanischen. Allen gemein ist aber die Bedeutung „Reichtum“ oder „Glück/Glücksbringer“. Und wer Glück bringt, ist natürlich ganz besonders willkommen!

 

VIDEO zum BAU

https://gopro.com/v/2RGVngavZN2J2

 

siehe auch unsere Seite: Störche

 

 

 

April 2021

Ein erster Storch zeigt Interesse, den Horst zu beziehen, immerhin hat er ihn über eine Stunde erkundet : )

 

 

Juni 2022

der erste Nachwuchs !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lippedorf's Störche Sommer 2024

Mitte Juni 2024 sind im Lippemündungsraum 5 Storchehorste besetzt,

3 Horste in Lippedorf, 2 Horste im Randbereich des Rhein-Lippe-Hafens

Die ersten Küken sind vor ein paar Wochen geschlüpft, nun sind die ersten sichtbar

auf den Auenwiesen des Lippemündungsraums finden Störche Nahrung, während woanders die Rhein- und Lippeauen im Rhein und Lippehochwasser verschwinden

die Störche suchen und finden Schutz in Deutschland , unter anderem im Lippemündungsraum, während es ihnen in ihren angestammten Winterquartieren z.B. in Afrika immer schlechter ergeht

→ NABU - Storchenschutz in Tansania  https://international.nabu.de/vogelschutz/34937.html

"Warum Meister Adebar nicht nur in Deutschland geschützt werden muss

Wie geht es eigentlich dem bei uns so beliebten Storch in seinem Überwinterungsquartier? Während Meister Adebar bei uns geschützt wird, ist er in Tansania großen Gefahren ausgesetzt. Deshalb unterstützt NABU International den Storchenschutz in Ostafrika.

Störche läuten in unseren Breitengraden unweigerlich den Frühling ein. Als schlaues Fabeltier ist uns Meister Adebar aus vielen Geschichten bekannt, wir freuen uns über sein Geklapper vom Kirchturm an heißen Sommertagen und jauchzen, wenn wir ihn grazil durch die Wiesen staken sehen. Doch wie geht es dem NABU-Wappentier eigentlich, wenn er seinen Winter in südlichen Gefilden verbringt?

10.000 Kilometer Richtung Süden und zurück

Die sogenannten "Ostzieher" verbringen den Herbst und Winter im südlichen Afrika und verweilen auf dem Rückzug in Ostafrika. Auf ihren langen Flugrouten über den Bosporus, den Nahen Osten bis nach Ostafrika sind sie nicht nur den Elementen wie Kälte, Sturm oder anderen Unwettern ausgesetzt. Menschengemachte Gefahren wie Hochspannungsleitungen oder Mülldeponien sind besonders tödlich. Die Vögel verheddern sich im Abfall oder sterben durch Stromschlag.

Gefahren im Winterquartier

In den Überwinterungsgebieten lauern weitere Gefahren. In Tansania zum Beispiel werden Störche und andere Vögel gejagt, um sie zu verkaufen oder selbst zu verzehren. Folgenschwer ist der Einsatz von Insektiziden, wie Carbofuran, mit dem ein Jäger bis zu 100 Störche pro Tag töten kann. Gelangt das Gift über den Boden ins Trinkwasser, sind die Folgen für die Natur und die menschliche Gesundheit gravierend. Aber auch der Verlust von Feuchtgebieten bedroht die Art. Nicht alle Störche, die von uns aus in den Süden ziehen, kehren im Frühjahr zurück. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Weißstörche auch in ihren Überwinterungsgebieten schützen.

Mit unseren Partnern vor Ort

    • sichern wir die Lebensräume des Weißstorches
    • setzen wir uns gegen illegale Tötung ein
    • schaffen wir Fortbildungsangebote für alternative Einkommensquellen, damit Menschen unabhängig von der Vogeljagd sind
    • führen wir Umweltbildungsmaßnahmen durch

NABU International unterstützt daher seit 2021 ein Projekt unserer Partnerorganisation Nature Tanzania in der Dodoma-Region im Zentrum Tansanias. Das Projekt dient dem Vogel- und Habitatschutz: Umweltbildungsangebote für Schulen und Gemeinden klären über die Gefahren von Insektiziden und Pestiziden auf und sensibilisieren die Bevölkerung für den Vogelschutz und die einzigartige Umwelt. Außerdem bietet Nature Tanzania Fortbildungen zur naturverträglichen Honigproduktion sowie zur Ferkel- und Geflügelaufzucht an. So wird den Menschen vor Ort eine alternative Einkommensquelle geboten, um nicht auf die Vogeljagd angewiesen zu sein. Um den Lebensraum der Weißstörche in Tansania zu erhalten, werden gezielte Maßnahmen zum Schutz der Feuchtgebiete umgesetzt. Denn nur wenn sich die Zugvögel an ihren Überwinterungsplätzen wohl und sicher fühlen, kehren sie im Frühjahr zur Brut wieder nach Europa zurück."

→ Leider sind zwei Horste im Lippemündungsraum - die im Randbereich des Rhein-Lippe-Hafens durch die Bestrebungen des Ausbaus der Südfläche des Hafens gefährdet.

Horst am Rhein-Lippe-Hafen Juni 2024

 

 

Ende Juni 2024

Hitze, Sturm, Starkregen und Hagel überlebt    -  

 

   Horst Frankfurter Strasse Lippedorf

   Horst Fabrikstrasse Lippedorf

 

August 2024

die Jungen sind von den Horsten abgeflogen, machen tagsüber ihr Ding in den Lippeauen

und kehren abends auf den heimischen Horst zurück

 Siesta in Eintracht mit Silber- und Graureihern in den Auwiesen des Lippemündungsraums in Lippedorf

Biologischer Hotspot Lippemündungsraum / Lippedorf

 

10 Störche - 4 Graureiher - 4 Silberreiher

9 Silberrheiher

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lippedorfs erstes Storchenpaar April 2021

 

Lippedorfs erstes Storchenpaar !

 

Nachdem Lippedorfer Bürger*innen im April 2020 nach Beratung durch Hans Glader (Stiftung Störche NRW) einen Storchhorst auf einem Hof in Lippedorf bauten (Siehe Bericht), hat sich ein Jahr später ein Storchpaar entschieden, auf diesem Horst ein Nest zu bauen. Wir sind gespannt, ob schon bald Nachwuchs kommt, oder ob 2021 für den Nestbau reserviert bleibt. Auf jeden Fall wird schon fleißig geklappert.

 

 

Update Juni 2022

- unser Storchenpaar hat in diesem Jahr gebrütet und 2 Junge bekommen ; )

         

 

- auf einem Baumstumpf am Ölhafen hat ein weiteres Storchenpaar ein Nest gebaut und ebenfalls Nachwuchs gehabt ; )

 

 

Lippedorf Mitte März 2023 - unser Paar vom letzten Jahr - sie sind wieder da...

 

 

 

 

 

 

Lippedorfs Störche

Lippedorfs Weißstörche*    

           

* streng geschützte Tierart nach §1 Bundesartenschutzverordnung (Anlage 1) https://www.gesetze-im-internet.de/bartschv_2005/BJNR025810005.html | besonders geschützt (Anhang 1 der EU-Vogelschutzrichtlinie) https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/weissstorch/

Der Wappenvogel des NABU ist regelmäßiger Gast im Lippemündungsraum und scheint sich insbesondere auf den Lippeauen in Lippedorf wohl zu fühlen.

Im Frühjahr 2020 wurde ein Storchenhorst in Lippedorf an der Emmelsumer Kanalschleuse bei Martin Toonen bezogen und hat Nachwuchs bekommen. 

Lippedorfs Bürger haben sich mit der Stiftung Störche NRW beraten und planen weitere Storchenhorste für unsere Weißstörche zu bauen (→ Info April 2020, März 2023).

 

 Update April 2020: Lippedorf hat seinen zweiten Storchenhorst gebaut: siehe Aktuelles April 2020

 

 

 

 

 

 

 " Es sind Bruten auf einem Kunsthorst in der Splittersiedlung an der Emmelsumer Straße bekannt.  Der Brutplatz war auch 2019 aktuell besetzt.

Der Weißstorch ist laut LANUV (2019a) ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher im tropischen Afrika überwintert. Die Zugscheide verläuft durch Nordrhein-Westfalen. Die hier brütenden Weißstörche können sowohl über die Westroute (Gibraltar) als auch über die Ostroute (Bosporus) ins Winterquartier ziehen.

Der Lebensraum des Weißstorchs sind offene bis halboffene bäuerliche Kulturlandschaften. Bevorzugt werden ausgedehnte feuchte Flussniederungen und Auen mit extensiv genutzten Grünlandflächen.

Vom Nistplatz aus können Weißstörche über weite Distanzen (bis zu 5-10 km) ihre Nahrungsgebiete aufsuchen. Die Brutplätze liegen in ländlichen Siedlungen, auf einzeln stehenden Masten (Kunsthorste) oder Hausdächern, regelmäßig auch auf Bäumen. Alte Horste können von den ausgesprochen nistplatztreuen Tieren über viele Jahre genutzt werden. Nach Ankunft aus den Überwinterungsgebieten erfolgt ab März/ April die Eiablage, bis Ende Juli sind alle Jungen flügge.

Der Schwerpunkt der Brutvorkommen in Nordrhein-Westfalen liegt in der Weseraue von Petershagen bis Schlüsselburg sowie in der Bastauniederung.

Daneben brüten Weißstörche unter anderem auch am Unteren Niederrhein,

in der Lippe-Aue von Recklinghausen bis Lippstadt, in der Emsaue bei Rietberg, in den Kreisen Gütersloh und Paderborn sowie in der Stadt Münster.

Durch die Vernichtung von Feuchtgebieten sowie die Zerstörung von Feuchtwiesen und Flussauen nahm der Brutbestand seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts kontinuierlich ab. Der Tiefstand wurde 1991 mit drei Horstpaaren erreicht. Infolge umfangreicher Schutzmaßnahmen hat sich der Bestand wieder erholt. Der Gesamtbestand beziffert sich auf 320 Brutpaare (2018). Die Art befindet sich in einem günstigen biogeographischen Erhaltungszustand.

Nach FLADE (1994) zeigt die Art eine Fluchtdistanz von unter 30 bis 100 m. Nach GARNIEL & MIERWALD (2010) zeigt der Weißstorch eine maximale Effektdistanz von 100 m."

Quelle: Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 75, Mai 2019

 


 

28. Dezember 2020  -  kurz nach Wintersonnenwende - sie bleiben auch im tiefsten Winter bei uns...

 

März 2021   Sturm Louis - Störche suchen Schutz im Lippemündungsraum / Lippedorfer Auenwiesen

nach dem Sturm - die Wiesen noch feucht

 

 

 April 2021 - Lippedorfs erster Storchenhorst hat sein erstes Storchenpaar!

 

 Juli 2021 - Jahrhunderthochwasser

Lippedorfs Auenwiesen Zufluchtsort für Störche

 

 

August 2021        Lippemündungsraum - Schutz im Sturm

 

 

September 2021

 

 

 Oktober 2021

es werden immer mehr, die sich hier wohl fühlen...

 

 

Dieser Rastplatz wurde leider im Juli/August 2022 überbaut: → weitergehende Informationen auf unseren Seiten

Februar 2022

 

Juni 2022   - Lippedorfs erster Nachwuchs

 

24. August 2022  Ruhe und Rast in Sommerhitze und Dürre in den Lippemündungsraumauen

 

 

 

2023 01 27 NABU Überwinternde Weißstörche melden ! https://nabu-naturgucker.de/app/natur_nm.dll/

https://hessen.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/nabuaktivitaeten/weissstorch/unterseite/32776.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=220127+NABU-Netz

 Freitag, 24. März 2023, 8:00 Uhr -Tod eine Weißstorches* durch Kollision mit zu schnell fahrendem PKW  Frankfurter Strasse Lippedorf - auf der Umleitungsstrecke kommt es aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit in Höhe Frankfurter Strasse 19, 46485 Wesel Lippedorf zu einer Kollision eines erwachsenen, beringten, tief fliegenden Storches mit einem zu schnell fahrenden PKW. Der Storch verstirbt kurz darauf an der Unfallstelle. Ein weiteres Beispiel für nicht ausreichende Gefahrminderungsmaßnahmen im Umleitungsbereich: zu hohe erlaubte Geschwindigkeit (70km/h zwischen Ampel Emmelsumer Strasse und Beginn Dorf (Lippedorf), 50km/h im Dorfbereich), kein Überholverbot, keine Kennzeichnung der Naturschutzbereiche z.B. durch entsprechende Schilder.

 Freitag, 31. März 2023

Lippedorf hat seit 5 Tagen einen neuen Storchenhorst auf dem Gelände der Adresse der Initiative Schutz des Lippemündungsraums, der kurz nach der Erstellung von einem Storchenpaar angenommen wurde

 

 

 

weitere Brutpaare: Lippedorf Fabrikstrasse (s.o.),

Rhein-Lippe-Hafen - alter Baumstumpf an der Zufahrt,

  und das Nest an der Emmelsumer Kanalschleuse bei Martin Toonen

 

Anfang Juni 2023

NRZ - 7.6.2023 -  weitere Bruten in Wesel / Hamminkeln https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/19-bilder-von-den-kueken-der-stoerche-in-wesel-und-hamminkeln-id238619071.html

23.7.2023  erster Ausflug des Jungstorches in die Lippeaue

> Über den Zug der (Jung-) Störche in das Winterquartier NRZ 6.8.2023  https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/niederrhein-warum-sich-stoerche-in-riesigen-gruppen-sammeln-id239106909.html

 
 
Mitte August 2023 - Lippedorfs Jung-Störche treffen sich auf der Wiese zwischen Lippeaue und Wesel-Datteln Kanal

das grüne Gelände hinter der vorderen Wiese (die Wiese im Hintergrund und der Baumstreifen im Hintergrund) soll überbaut werden... → BBP 232 Südfläche Rhein-Lippe-Hafen

September 2023

und sammeln sich in der Au des Lippemündungsraums - für den Flug gen Süden?

 Februar 2024

No 1 ist da ; )  

22.2.2024 jetzt sind schon 4 Weißstörche in Lippedorf angekommen, zwei haben mit der Instandsetzung des Horstes Fabrikstrasse begonnen

23.2.2024 - 6 Störche kreisen über Lippedorf, zwei begutachten den Horst an der Frankfurter Strasse

 7. April 2024

5 Storchenhorste (Lippedorf -3, in den Auen am Rhein-Lippe-Hafen -2) sind mit 5 Storchenpaaren besetzt, an allen Nestbaumaßnahmen, Paarungsverhalten

 6. Juni 2024

die ersten Küken sind zu sehen

 während die Rhein- und Lippeauen durch das Rhein- und Lippehochwasser geflutet werden, finden etliche Störche Nahrung in den Auen der Lippemündungsregion

 

Horst am Rhein-Lippe-Hafen  (gefährdet durch BBP 232)

 

Ende Juni 2024

Hitze, Starkregen und Hagel überlebt...  

 Horst Frankfurter Strasse Lippedorf

Horst Fabrikstrasse Lippedorf

 

 Anfang August 2024

sind die jungen Störche vom Horst abgeflogen, suchen schon selbst Nahrung und kehren abends zum eigenen Horst zurücke, wo sie von den alten weiter gefüttert werden

Siesta in den Auwiesen des Lippemündungsraums in Lippedorf gemeinsam mit Silberreiher und Graureihern

 

 

 

 

 

 

 

Lippemündungsraum besondere Lebewesen Mai 2023 Hasenglöckchen und Raufussbussard

 

Lippemündungsraum - besondere Lebewesen -im Mai 2023 beobachtet

 

das am ehesten spanische (atlantische / englische ?)

Hasenglöckchen

unter hohen Bäumen in Lippedorf

 

 

und ein

Raufuss (?) Bussard

oder ein Mäuse-Bussard mit einer besonderen Musterung?

der sich im Lippemündungsraum mit einem Storch in die Höhe schraubt

 

 

 

 

 

 

und da war auch noch ein interessantes Insekt unterwegs

eine Pflanzen- (Blatt-) Wespe

 

 

 

 

weitere Informationen:

→ Hasenglöckchen

https://de.wikipedia.org/wiki/Hasengl%C3%B6ckchen

https://de.wikipedia.org/wiki/Spanisches_Hasengl%C3%B6ckchen |  https://www.floraweb.de/xsql/artenhome.xsql?suchnr=10580&

https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantisches_Hasengl%C3%B6ckchen  | https://www.floraweb.de/xsql/artenhome.xsql?suchnr=20045&

https://botanikguide.de/das-hasengloeckchen-im-wald-der-blauen-blumen/

 

 

→ Raufuss-Bussard

https://de.wikipedia.org/wiki/Raufu%C3%9Fbussard

https://www.greifvogel.com/bussarde/raufubussard/index.htm

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/raufussbussard/

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/maeusebussard/

https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4usebussard

 

→ Pflanzen , Blatt- Wespen

https://www.digital-nature.de/tierwelt/insekten/symphyta/pflanzenwespen.html

https://www.rote-liste-zentrum.de/de/Pflanzenwespen-Hymenoptera-Symphyta-1750.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Blattwespen

https://www.natur-in-nrw.de/HTML/Artenlisten/pflanzenwespen-a.html

https://www.kob-bavendorf.de/gelbe-pflaumensaegewespe.html

 

Rote Liste

https://www.rote-liste-zentrum.de/de/Das-Rote-Liste-Zentrum-1708.html

 

 

 

Stunde der Wintervögel 6.- 8.1.2023 mitmachen!

Stunde der Wintervögel

Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion

Vom 6. bis 8. Januar geht die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ in die dreizehnte Runde: Der NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) rufen Naturfreund*innen auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen.

→ zur Mitmachaktion: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/index.html

 

Tiere

Der Lippemündungsraum ist, auch was die Tiere betrifft, etwas ganz Besonderes...

 

„Naturschutzgebiet (NSG)

Der räumliche Gültigkeitsbereich des NSG "Lippeaue" (N 9) nimmt mit Ausnahme des Plangebietes (Rhein-Lippe-Hafen) den nördlichen Teil des Untersuchungsgebietes (UG UVS) ein. Das Naturschutzgebiet setzt sich außerhalb des Untersuchungsgebietes in der Lippe-Aue bis zur BAB 3 im Osten fort.

Die Festsetzung als NSG erfolgt insbesondere als Lebensraum seltener und gefährdeter Tier- (Vögel, Fledermäuse, Amphibien und Libellen) und Pflanzenarten sowie zur Erhaltung und Entwicklung naturraumtypischer Biotopkomplexe (u.a. Trockenbiotope, Wiesen, Auenwälder, natürliche Seen und Altarme).

Weiterhin erfolgt die Festsetzung des NSG zur Herstellung einer Sekundäraue und Entwicklung auentypischer Strukturen sowie zur Förderung auendynamischer Prozesse im Bereich des Lippemündungsraumes. Darüber hinaus erfolgt die Schutzausweisung u.a. aufgrund der besonderen Bedeutung der Rhein- und Lippe-Aue als landesweiter und regionaler Biotop-Verbundkorridor.“

Quelle:  Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 10, Mai 2019

 

• Schutzwürdiges Biotop nach LANUV-Biotopkataster

Das Untersuchungsgebiet (der Lippemündungsraum) liegt gemäß Biotopkataster der LANUV weitgehend im Bereich der Biotopkatasterflächen BK-4306-160 ("NSG Lippeaue Wesel") und BK-4305-0015 (Kleingehölz-Grünland-Komplex "Auf dem Huck").... Östlich der Splittersiedlung an der Frankfurter Straße/ Fabrikstraße reicht die Biotopkatasterfläche BK 4305-0016 ("Magergrünland und Sandmagerrasen bei Lippedorf") in das UG hinein.

Als Schutzziel wird für die Fläche BK-4306-160 ("NSG Lippeaue Wesel") der Erhalt des Lippe-Altarmes mit seinen Verlandungszonen und Ufergehölzen und Schutz der mageren Grünlandflächen und der Sandmagerrasen auf Dünenresten als wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten genannt.

 

Den zu großen Teilen durch Kies- und Sandabgrabungen anthropogen umgestalteten Auenbereichen wird trotz starker Beeinträchtigungen eine regionale Bedeutung zugeordnet. Als wertbestimmende Merkmale werden insbesondere die hohe strukturelle Vielfalt (Flussaue mit Grünlandflächen/ Kleingewässern), die Artenvielfalt und Bedeutung für gefährdete Tier- und Pflanzengesellschaften sowie das hohe Entwicklungspotential genannt.

Das Gebiet hat Bedeutung für die Artengruppen Vögel (Wasservögel/ Watvögel, Höhlenbrüter), Schmetterlinge und Amphibien.

Darüber hinaus ist die Biotopkatasterfläche BK-4306-160 aufgrund ihrer Flächengröße sowie als Zugvogel-Rastgebiet und geowissenschaftliches Objekt von Bedeutung.

 

Das Schutzziel der Biotopkatasterfläche BK-4305-0015 (Kleingehölz-Grünland-Komplex "Auf dem Huck") lautet: "Erhaltung und Optimierung eines grünlandgeprägten, reich strukturierten Ausschnitts der Rhein- und Lippe-Aue als Relikt der bäuerlichen Kulturlandschaft und als Lebensraum für grünlandtypische Lebensgemeinschaften, insbesondere Erhaltung und Pflege der Kopfbäume und Hecken als Lebensraum für daran gebundene Tierarten".

Als wertbestimmende Merkmale werden insbesondere die hohe strukturelle Vielfalt (Auewald, Flussaue, Grünlandfläche, Heckenlandschaft) und die kulturhistorische Bedeutung hervorgehoben.

 

Östlich der S(plitters)iedlung an der Frankfurter Straße/ Fabrikstraße befindet sich am Rande des UG die Biotopkatasterfläche BK 4305-0016 („Magergrünland und Sandmagerrasen bei Lippedorf“), die sich östlich der Frankfurter Straße fortsetzt.

Als Schutzziel wird die Erhaltung und Optimierung eines reich strukturierten Binnendünengebietes mit Sandmagerrasen, brachgefallenem Magergrünland, Verbuschungsstadien und kleinen Birken-Eichenwäldchen in Siedlungsrandlage als Arrondierungs- und Entwicklungsfläche zum angrenzenden NSG und

als Lebensraum für zahlreiche, teilweise gefährdete Tier- und Pflanzenarten benannt.

Als wertbestimmende Merkmale sind das Magergrünland, Magerrasen und eine wertvolle Grünlandfläche mit entsprechenden Rote Liste-Pflanzenarten aufgeführt.

Eine Bedeutung besitzt das Gebiet für Geradflügler, Reptilien sowie für sandliebende Insekten und Spinnen.

Quelle:  Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 13-14, Mai 2019

 

Man darf sicher zwischen den Tieren unterscheiden zwischen denen,

 

die hier ihre Heimat gefunden haben und dauerhaft leben   und denen, die hier gerne zu Gast sind,

 

man darf dann auch noch unterscheiden zwischen

der Lippe und Lippeaue und   den angrenzenden Wald- und Magerrasenflächen, die in Lippedorf zu finden sind.

 

Die überraschend vielfältige Fauna im Naturschutzgebiet der Lippemündung bei Wesel wurde i.R. des "Geo-Tag der Artenvielfalt" im Juni 2016 festgestelltr. Der renaturierte Lippemündungsraum hatte sich zu einem lebendigen Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen gemausert. Am Infostand des Lippeverbandes konnte man zum Beispiel bei spannenden Erklärungen von Tom Eberhard (Biologisches Labor) Insekten wie Bachflohkrebse, Libellen, Eintags- und Köcherfliegen, die als Fischnährtiere und Zeigerorganismen für die Gewässergüte gelten, sehen und sogar in die Hand nehmen. Die Freude der mehr als 50 Wissenschaftler und örtlichen Natur- und Umweltakteure, die am Samstag in einer Feldforschungsaktion in den Lippeauen rund 80 Vogelarten (beispielsweise Schafstelze, Schwarzmilan, Wiesenpieper, Stieglitz, Flussseeschwalbe, Reiher, Storch) feststellten, war groß. Bei der Zählung mit aktiv waren auch Paul Schnitzler, Thomas Traill (Zoologe und Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Biologischen Station) und Peter Malzbender (Nabu), die sich auch über die Ansiedlung unterschiedlichster Kleinsäugetiere freuten. Das Fazit des Aktionstages ist eindeutig: Flora, Fauna und Gewässer im Naturschutzgebiet Lippemündung haben sich nach nur zwei Jahren erfreulich entwickelt. "Das zeigt die Wichtigkeit der Arbeit und der diversen Naturschutzmaßnahmen des Lippeverbandes", resümierte Lippeverband-Sprecher Michael Steinbach. Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/lippemuendungsraum-in-gutem-zustand_aid-21486937

 



 

Lippe und Lippeauen des Lippemündungsraums: 

 

Säugetiere:

Fledermäuse

"Die Abfrage des Messtischblattes ergab die potenziellen Vorkommen von 8 Fledermausarten. Zusätzlich dazu wurden die Arten Breitflügelfledermaus, Große Bartfledermaus, Kleiner Abendsegler, Rauhautfledermaus und die Mückenfledermaus erfasst (BSKW 2014).

Im Untersuchungsgebiet wurden 2014 insgesamt elf Fledermausarten von der BSKW (2014) durch Detektorbegehung und Horchboxeneinsatz nachgewiesen. Daneben wurden in unbestimmte Nachweise von Myotis-Arten, Pipistrellen und Abendseglern registriert. Der überwiegende Teil der nachgewiesenen Fledermausarten befinden sich in einem günstigen biogeographischen Erhaltungszustand in der Atlantischen Region von NRW. Als ungünstig mit positiver
Tendenz wird der biogeographische Erhaltungszustand der Mückenfledermaus eingestuft. Einen ungünstigen biogeographischen Erhaltungszustand weisen zudem die Arten Große Bartfledermaus, Großes Mausohr und Kleiner Abendsegler auf (vgl. Anhang 1).


Der überwiegende Anteil der Nachweise (über 90 %) gelang von Zwergfledermäusen. Bei den Sozialrufen bzw. Balzrufen stellte auch hier die Zwergfledermaus den überwiegenden Anteil. In geringem Umfang wurde Sozialrufe bzw. Balzrufe der Rauhautfledermaus nachgewiesen. Eine
Erfassung von Sozialrufen der Rauhautfledermaus gelang lediglich in den Baumreihen am Wesel-Datteln-Kanal. Sozialrufe der Zwergfledermaus konnten im gesamten Untersuchungsgebiet registriert werden, wobei auch hier einer der Schwerpunkte entlang der Baumreihen am WeselDatteln-Kanal ab September gelegen hat. Hinweise auf Quartiere liegen nicht vor.


Die Arten Breitflügelfledermaus, Großer Abendsegler, Rauhautfledermaus, Wasserfledermaus und Zwergfledermaus wurden auch mit jeweils einem Exemplar im Lippemündungsraum am GEO-Tag der Artenvielfalt 2016 beobachtet. Eine räumliche Verortung hierzu liegt nicht vor."

Quelle: Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 37-38, Mai 2019

 

lt.  Erläuterungsband mit integriertem Umweltbericht zum Landschaftsplan des Kreises Wesel Raum Wesel Planfassung: Oktober 2008 https://www.kreis-wesel.de/c125827b002d066a/files/landschaftsplan_raum_wesel_5_erlaeuterungsband.pdf

Teichfledermaus (RL I), Wasserfledermaus (RL 3), Breitflügelfledermaus (RL 3), Zwergfledermaus (RL N), Großer Abendsegler (RL I), Kleiner Abendsegler (RL 2), Mückenfledermaus;

 

Weitere:

Schottische Hochlandrinder, Ziegen, Schafe (Schwarznasen, Jacobs), Rehe, Hasen, Kaninchen, Nutria

 


VÖGEL

Brutvögel lt.:

Erläuterungsband mit integriertem Umweltbericht zum Landschaftsplan des Kreises Wesel Raum Wesel Planfassung: Oktober 2008 https://www.kreis-wesel.de/c125827b002d066a/files/landschaftsplan_raum_wesel_5_erlaeuterungsband.pdf

Neuntöter (RL 3), Eisvogel (RL 3N), Kiebitz (RL 3), Grünspecht (RL3), Kleinspecht (RL 3), Schafstelze (RL 3), Wiesenpieper (RL 3), Feldlerche
(RL V), Schwarzkehlchen (RL 2), Nachtigall (RL 3), Dorngrasmücke (RL V), Steinkauz (RL 3N), Heidelerche (RL 2);

 

Übersicht der nachgewiesenen Brutvogelarten mit maximalen Wirkzonen

nach GARNIEL & MIERWALD (2010)

 

Art

Kritischer

Schallpegel

Effektdistanz

Flucht

distanz

Störradius

Brandgans

keine Relevanz

100 m

k. A.

k. A.

Bluthänfling

nicht ausschlaggebend

200 m

k. A.

k. A.

Feldlerche

nicht ausschlaggebend

500 m

k. A.

k. A.

Feldsperling

keine Relevanz

100 m

k. A.

k. A.

Flussregenpfeifer

nicht ausschlaggebend

200 m

k. A.

k. A.

Gartenrotschwanz

nicht ausschlaggebend

100 m

k. A.

k. A.

Kiebitz

55 dB(A) tags

400 m

und 200 m1)

k. A.

k. A.

Kuckuck

58 dB(A) tags

300 m

k. A.

k. A.

Löffelente

keine Relevanz

= Fluchtdistanz

150 m

k. A.

Mäusebussard

keine Relevanz

= Fluchtdistanz

200 m

k. A.

Nachtigall

schwach lärmempfindlich

200 m

k. A.

k. A.

Rebhuhn

55 dB(A) tags

300 m

k. A.

k. A.

Saatkrähe

keine Relevanz

= Fluchtdistanz

50 m

k. A.

Schleiereule

58 dB(A) tags

300 m

k. A.

k. A.

Schnatterente

keine Relevanz

k. A.

200 m

k. A.

Schwarzkehlchen

nicht ausschlaggebend

200 m

k. A.

k. A.

Silbermöwe

keine Relevanz

= Fluchtdistanz

200 m2)

k. A.

Star

nicht ausschlaggebend

100 m

k. A.

k. A.

Steinkauz

58 dB(A) tags

300 m

k. A.

k. A.

Tafelente

keine Relevanz

= Fluchtdistanz

150 m

k. A.

Teichrohrsänger

schwach

lärmempfindlich

200 m

k. A.

k. A.

Turmfalke

keine Relevanz

= Fluchtdistanz

100 m

k. A.

Waldkauz

58 dB(A) tags

500 m

k. A.

k. A.

Weißstorch

keine Relevanz

100 m

k. A.

k. A.

Weißwangengans

keine Relevanz

100 m

k. A.

k. A.

Wiesenpieper

nicht ausschlaggebend

200 m

k. A.

k. A.

 

Anmerkungen:

k. A. = keine Angaben

1) = größter Abstand zu Straßen mit weniger als 10.000 Kfz/ 24h bzw. mit Rad- und Fußweg, Parkplatz

2) = Störradius der Kolonie

 

Sporadische Nachweise der Tiere liegen aus den Vorjahren bzw. aus anderen Quellen vor:


• Kleinspecht im Jahr in 2010 in rund 270 m Entfernung in Gehölzen nahe der Splittersiedlung an der Frankfurter Straße/ Fabrikstraße,


• Sperber im Jahr 2012 in rund 440 m Entfernung im Wald am Schießstand,


• Waldohreule im Jahr 2011 in 760 m Entfernung am nordöstlichen Rand des Untersuchungsgebietes. Die Art wurde auch mit einem Exemplar im Lippemündungsraum am GEO-Tag der Artenvielfalt 2016 beobachtet.

 

Das Messtischblatt, 4. Quadrant, meldet Vorkommen von


• Baumpieper (Lebensraum laut LANUV [2019a]: offenes bis halboffenes Gelände mit höheren Gehölzen als Singwarten und einer strukturreichen Krautschicht, auch Heideund Moorgebiete sowie Grünländer und Brachen mit einzeln stehenden Bäumen, Hecken und Feldgehölzen),


• Feldschwirl (Lebensraum laut LANUV [2019a]: gebüschreiche, feuchte Extensivgrünländer, größere Waldlichtungen, grasreiche Heidegebiete sowie Verlandungszonen von Gewässern, selten auch Getreidefelder),


• Wachtel (Lebensraum laut LANUV [2019a]: Ackerbrachen, Getreidefelder, v.a. Wintergetreide, Luzerne und Klee, und Grünländer mit einer hohen Krautschicht, die ausreichend Deckung bieten),


• Wachtelkönig (Lebensraum laut LANUV [2019a]: offene bis halboffene Niederungslandschaften der Fluss- und Talauen sowie Niedermoore und hochwüchsige Feuchtwiesen)

 

Übersicht der nachgewiesenen Rastvogelarten und Überwinterungsgäst

lt. Erläuterungsband mit integriertem Umweltbericht zum Landschaftsplan des Kreises Wesel Raum Wesel Planfassung: Oktober 2008 https://www.kreis-wesel.de/c125827b002d066a/files/landschaftsplan_raum_wesel_5_erlaeuterungsband.pdf

Grau-, Bläss-, Saat-, Weißwangengans, Großer Brachvogel (RL 2), Drosselrohrsänger (RL 1), Wachtelkönig (RL 1), Uferschnepfe (RL 2), Ortolan (RL 1);

 

mit maximalen Wirkzonen nach LANUV (2015) und GARNIEL & MIERWALD (2010)

 

Art

Störradius

Blässgans*

150 m

Auf Wasserflächen rastende Enten, Taucher, Säger**

150 m

 

* = Störradius nach LANUV 2015 (zit. in ILS ESSEN 2015)

** = Störradien nach GARNIEL & MIERWALD (2010)

Sonstige Meldungen über planungsrelevante Rastvögel

Die BSKW meldet nachrichtlich Sichtungen aus dem Winterhalbjahr 2013/ 2014 aus dem Rhein-Lippe-Hafen

• Pfeifenten (ab Dezember in Trupps von 32-39 bis max. 185 Individuen im Februar),


• Schnatterente (zwei Trupps mit 2 bzw. 6 Individuen im Dezember/ Januar),


• Silbermöwe (dreimal 1 bis 2 sporadisch auftretende Individuen),


• Sturmmöwe (zwei Trupps von einem bis 16 Individuen im November bzw. März, ein Exemplar im Rahmen des GEO-Tags der Artenvielfalt),


• Tafelente (zwei Trupps von 4 bzw. 20 Individuen).

Die Rastbestände von Pfeifente, Schnatterente und Tafelente besitzen einen günstigen biogeographischen Erhaltungszustand. Die Rastbestände von Silbermöwe haben einen ungünstigen biogeographischen Erhaltungszustand mit positiver Tendenz. Der Erhaltungszustand der Rastbestände der Sturmmöwe ist ungünstig.

Im Messtischblatt werden Rastvögel genannt, die für das Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein gemeldet sind. Dazu gehören:

Bruchwasserläufer, Dunkler Wasserläufer, Fischadler, Flussuferläufer, Gänsesäger, Goldregenpfeifer, Großer Brachvogel, Grünschenkel, Kampfläufer, Kiebitz, Knäkente, Krickente, Kurzschnabelgans, Löffelente, Löffler, Rotschenkel, Saatgans, Schellente, Seeadler, Silberreiher, Singschwan, Spießente, Uferschnepfe, Waldwasserläufer, Weißwangengans, Zwergsäger, Zwergschwan und Zwergtaucher.


Grundsätzlich ist ein zukünftiges, sporadisches Vorkommen einzelner Arten in der Lippe-Aue mit fortschreitender Entwicklung der Fläche nicht auszuschließen.

Quelle:  Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 33-34, 91-93 Mai 2019

 

4.2.3 Nahrungsgäste


Kormorane  Die BSKW hat sporadisch auftretende Individuen (3 bis 10) im Winterhalbjahr 2013/ 2014 kartiert. Es gibt Meldungen einer Beobachtung im Lippemündungsraum vom GEO-Tag der Artenvielfalt. Die Art kann ganzjährig beobachtet werden, wobei im Herbst und Winter Durchzugsgäste aus den Niederlanden und den Ostseeraum im Gebiet angetroffen werden (LANUV 2019a). Grundsätzlich sind Nahrungsgäste im Untersuchungsgebiet möglich. Geeignete Jagdhabitate sind in den Gewässern der Lippe-Aue und im RheinLippe-Hafen zu erwarten.  (LANUV 2019a). -

inzwischen sind Kormorane regelmäßig im Lippemündungsraum insb. in den Stromschnellen an den Lippebrücken zu sehen

 

 Kormorane & Graureiher 18. August 2021

 

 

Graureiher Die Art wurde auch mit einem Exemplar im Lippemündungsraum am GEO-Tag der Artenvielfalt 2016 beobachtet. Die BSKW hat ein sporadisch auftretendes Tier im Winterhalbjahr 2013/ 2014 kartiert. Die Art kommt ganzjährig in NRW vor. Grundsätzlich sind Nahrungsgäste
im Untersuchungsgebiet möglich. Geeignete Jagdhabitate sind in den Gewässern der Lippe-Aue und im Rhein-Lippe-Hafen zu erwarten.  (LANUV 2019a).

 

 

 

Kormorane & Silberreiher 1. September 2021

 


Am GEO-Tag der Artenvielfalt 2016 gab es eine Meldung der Lachmöwe im Lippemündungsraum. . Die BSKW hat sporadisch auftretende Individuen im Oktober 2013 und im März 2014 erfasst. Geeignete Nahrungshabitate sind auf Acker- und Grünlandflächen zu erwarten. (LANUV 2019a).


Mehlschwalben Es gibt Meldungen einer Beobachtung im Lippemündungsraum vom GEO-Tag der Artenvielfalt. Grundsätzlich sind Nahrungsgäste im Untersuchungsgebiet möglich. Geeignete Jagdhabitate sind in der Lippe-Aue und in der gehölzreichen Binnenaue südlich des Plangebietes zu erwarten. Brutplätze sind in Hoflagen zu vermuten.  (LANUV 2019a).


Rauchschwalben Es gibt Meldungen einer Beobachtung im Lippemündungsraum vom GEO-Tag der Artenvielfalt. Grundsätzlich sind Nahrungsgäste im Untersuchungsgebiet möglich. Geeignete Jagdhabitate sind in der Lippe-Aue und in der gehölzreichen Binnenaue südlich des Plangebietes zu
erwarten. Brutplätze sind in Hoflagen zu vermuten. (LANUV 2019a).


Schwarzmilane sind Brutvögel der alten Laubwälder in Gewässernähe. Als Nahrungsgebiet werden große Flussläufe und Stauseen aufgesucht. Der Horst wird auf Laub- oder Nadelbäumen in über 7 m Höhe errichtet, oftmals werden alte Horste von anderen Vogelarten genutzt (LANUV 2019a).  Es gibt Meldungen einer Beobachtung im Lippemündungsraum vom GEO-Tag der Artenvielfalt. Grundsätzlich sind Nahrungsgäste im Untersuchungsgebiet möglich. Geeignete Jagdhabitate sind in der Lippe-Aue und in der gehölzreichen Binnenaue südlich des Plangebietes zu erwarten. Die Art zeigt einen großen Aktionsraum (LANUV 2019a).


Silberreiher wurden mit einem Exemplar im Lippemündungsraum am GEO-Tag der Artenvielfalt 2016 beobachtet. Die Art kommt in Nordrhein-Westfalen als regelmäßiger, aber seltener Durchzügler vor. Die Brutgebiete befinden sich vor allem in Südosteuropa, Vorderasien und Zentralasien. Während der Zugzeit erscheinen die Vögel mit einem Maximum im Februar/ März und von September bis November auch in Nordrhein-Westfalen. Als Rastgebiete nutzt der Silberreiher größere Schilf- und Röhrichtbestände sowie vegetationsarme Ufer an Teichen, Seen und Fließgewässern. Zur Nahrungssuche werden
vor allem Grünlandflächen aufgesucht (LANUV 2019a).


Es gibt einen Hinweis auf Vorkommen des Wanderfalken vom GEO-Tag der Artenvielfalt aus dem Lippemündungsraum. Brutvorkommen sind vom Aluminium-Werk in Voerde-Emmelsum bekannt. Die Art zeigt einen großen Die Art zeigt einen großen Aktionsradius (LANUV 2019a).


Quelle:  Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 93-94 Mai 2019
 

 


AMPHIBIEN


Die Abfrage des MTB ergab die potenziellen Vorkommen des Kleinen Wasserfroschs.


Kleiner Wasserfrosch


Die Art wurde im Rahmen des GEO-Tags der Artenvielfalt 2016 im Lippemündungsraum nachgewiesen. Der Lebensraum des Kleinen Wasserfroschs sind Erlenbruchwälder, Moore, feuchte Heiden, sumpfige Wiesen und Weiden sowie gewässerreiche Waldgebiete. Als Laichgewässer
werden unterschiedliche Gewässertypen genutzt: moorige und sumpfige Wiesen- und Waldweiher, Teiche, Gräben, Bruchgewässer, die Randbereiche größerer Gewässer. Seltener werden größere Seen, Abgrabungsgewässer, Flüsse besiedelt. Bisweilen kommt die Art sogar im Siedlungsbereich an Gartengewässern vor. Bevorzugt werden kleinere, nährstoffarme und vegetationsreiche Gewässer mit leicht saurem Wasser, die voll sonnenexponiert und fischfrei sind. Dort besiedeln die Tiere den größten Teil des Jahres die flachen Uferzonen. Im Gegensatz zu den anderen Grünfröschen kann der Kleine Wasserfrosch auch weit entfernt vom Wasser in feuchten Wäldern oder auf sumpfigen Wiesen und Feuchtheiden angetroffen werden. Die Überwinterung
erfolgt meist an Land, wo sich die Tiere in Waldbereichen in lockeren Boden eingraben. Ein Teil überwintert auch im Schlamm am Gewässerboden
Bereits im zeitigen Frühjahr werden ab März die Laichgewässer aufgesucht. Erst bei höheren Temperaturen beginnt ab Mai die eigentliche Fortpflanzungsphase, mit einer Hauptlaichzeit im Mai oder Juni. Die Jungtiere verlassen ab Ende Juli bis Ende September das Gewässer. Alttiere
suchen ab September die Landlebensräume zur Überwinterung auf. Die Besiedlung neuer Gewässer erfolgt vermutlich über die Jungtiere. Die Alttiere sind vergleichsweise ortstreu und weisen meist einen eingeschränkten Aktionsradius von nur 10-150 m (selten bis 15 km) auf (LANUV 2019a). Die Art befindet sich in einem günstigen biogeographischen Erhaltungszustand. Potenziell geeignete Lebensräume mit Laichgewässer und Sommerlebensräumen sowie Winterlebensräumen stellen – mit geringer Wahrscheinlichkeit – renaturierte Bereiche der Lippe-Aue dar.

 

Knoblauchkröte

 https://www.bskw.de/projekte.html Schutzprogramm  der Biologischen Station Wesel Knoblauchkröte: (Kreis Wesel und IP LIFE-Projekt)
Seit Projektbeginn 2014 liefen bereits zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der vom Aussterben bedrohten Knoblauchkröte. Schwerpunkt der Schutzbemühungen ist dabei das Naturschutzgebiet Lippeaue, Lebensraum des letzten bekannten Vorkommens der Art. Hier wurden bisher vier neue Gewässer samt Sandflächen angelegt sowie drei bestehende Gewässer optimiert. Als Höhepunkt unserer Arbeit konnten 2016 und 2020 insgesamt über 3.000 Kaulquappen der Knoblauchkröte aus der Nachzuchtstation des NABU Münsterland in der Lippeaue ausgesetzt werden.  // NRZ
Projektleitung: Johanna Kasper

 

Kreuzkröte


Die Kreuzkröte wurde am Isaak nachgewiesen (OEKOPLAN 2002/ 2003, zit. in ILS WINTER 2008). Aktuelle Nachweise im Rahmen der faunistischen Kartierungen zum Rhein-Lippe-Hafen liegen nicht vor. Am GEO-Tag der Artenvielfalt 2016 wurde die Art im Lippemündungsraum nachgewiesen. Eine Verortung der Fundpunkte liegt nicht vor. Da die Art als Winterquartiere lockere Sandböden, sonnenexponierte Böschungen mit geringer Vegetation, Blockschutthalden, ältere Steinhaufen, Kleinsäugerbauten sowie Spaltenquartiere nutzt, die frostfrei und oberhalb der Hochwasserlinie gelegen sind (LANUV 2019a), ist anzunehmen, dass relevante Überwinterungsquartiere in den nahe gelegenen Böschungen existieren (s. a. OEKOPLAN 2002/ 2003, zit.
in ILS WINTER 2008). Im Plangebiet, insbesondere auf den vegetationsarmen hochwasserfreien Flächen, die über längere Zeit wasserbespannt sein können, ist das Vorkommen der Kreuzkröte ebenfalls möglich.
Die Art kommt u. a. in warmen Offenlandhabitaten mit sandigen Böden (Flussauen, Binnendünen, Heiden) sowie Abgrabungsflächen (Braunkohle, Locker- u. Festgesteine), mit vegetationsarmen, wärmebegünstigten Standorten vor. Die in unmittelbarer Nähe gelegenen Winterhabitate sind in grabbaren Sandböden, Böschungen, Blockschutthalden, Steinhaufen, Kleinsäugerbauten und Spaltenquartiere oberhalb der Hochwasserlinie zu finden (LANUV 2019a). Die Laichgewässer sind vorwiegend ganztägig sonnenexponierte, flache Klein- oder Kleinstgewässer (SIMON 1979, zitiert in SANDER 1996, SCHLÜPMANN 1995, KORDGES & WILLIGALLA 2011; alle zitiert bei LANUV 2019a).
Die Kreuzkröte gilt als Pionierart, die rasch neue Lebensräume besiedeln kann (vgl. LANUV 2019a). Die Art befindet sich in einem ungünstigen biogeographischen Erhaltungszustand.


 

4.4 Planungsrelevante Reptilien


Die Abfrage des Messtischblattes ergab das potenzielle Vorkommen der

Zauneidechse

Nachweise der Art liegen nicht vor. Die Art nutzt als Lebensraum reich strukturierte, offene Lebensräume mit einem kleinräumigen
Mosaik aus vegetationsfreien und grasigen Flächen, Gehölzen, verbuschten Bereichen und krautigen Hochstaudenfluren. Dabei werden Standorte mit lockeren, sandigen Substraten und einer ausreichenden Bodenfeuchte bevorzugt. Ursprünglich besiedelte die Wärme liebende Art ausgedehnte Binnendünen- und Uferbereiche entlang von Flüssen. Heute kommt sie vor allem in Heidegebieten, auf Halbtrocken- und Trockenrasen sowie an sonnenexponierten Waldrändern, Feldrainen und Böschungen vor. Sekundär nutzt die Zauneidechse auch vom Menschen geschaffene Lebensräume wie Eisenbahndämme (Betuwe-Linie!), Straßenböschungen, Steinbrüche, Sand- und Kiesgruben oder Industriebrachen. Im Winter verstecken sich die Tiere in frostfreien Verstecken (z.B. Kleinsäugerbaue, natürliche Hohlräume), aber auch in selbst gegrabenen Quartieren (vgl. LANUV 2019a). Die Art befindet
sich in einem günstigen biogeographischen Erhaltungszustand. Die Zauneidechse ist eine ausgesprochen standorttreue Art, die als dauerhafte Aktionsräume nur kleine Reviere mit einer Flächengröße bis zu 100 m² nutzt. Bei saisonalen Revierwechseln kann die Reviergröße bis zu 1.400 (max. 3.800) m² betragen. Innerhalb des Lebensraumes können Ortsveränderungen bis zu 100 m (max. 4 km) beobachtet werden. Die Ausbreitung erfolgt vermutlich über die Jungtiere (ebd.).

Quelle:  Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 96-97 Mai 2019

 


Insekten

Über die Wasserinsekten in der Lippe - Fachbeitrag in der Zeitschrift

NATUR in NRW  des LANUV NRW  Ausgabe 02/2022 S.35ff

https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/5_natur_in_nrw/H2-22/NaturinNRW-H2-22.pdf 

Mario Sommerhäuser, Maren Deuster, Thomas Korte, Rudolf Hurck, Meike Wilbertz

Entwicklung der Wasserinsekten in der Lippe
Langzeitdaten aus 50 Jahren zeigen Erfolge des Gewässerschutzes

Der naturferne Ausbau vieler Flüsse in Deutschland sowie die erhebliche Gewässerbelastung bis spät ins 20. Jahrhundert führten auch in Nordrhein-Westfalens längstem Fluss, der Lippe, zu einer starken Abnahme der Artenvielfalt. Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität sowie Renaturierungen sorgten für eine Wende: Auswertungen von Langzeitdatenreihen zeigen, dass heute wieder 150 Wasserinsektenarten in der Lippe anzutreffen sind, elfmal mehr als noch vor 50 Jahren. Eine Erfolgsgeschichte....

Fazit und Ausblick

Die umfassende Auswertung der seit über 50 Jahren erhobenen Daten zur Makrozoobenthos Besiedlung in der Lippe vermittelt eine klare Botschaft:

Renaturierungsmaßnahmen, die Maßnahmen an den Punktquellen (Kläranlagen) zur Verbesserung der Wasserqualität und die kontinuierliche Verringerung der Belastungen durch Gruben- und Kühlwassereinleitungen in den letzten rund zehn Jahren (MULNV 2021b) haben zu einem derzeit elffachen Anstieg der Wasserinsektenarten und einem 22-fachen Anstieg der durchschnittlichen Anzahl der Wasserinsektenindividuen geführt.

Die Lippe bietet wieder ein geeignetes Habitat für erste Lippe-typische Arten sowie für einige Rote- Liste-Arten. Die Artenvielfalt erhöht sich stetig und Zusammenhänge zwischen den Maßnahmen und den individuellen Ansprüchen der Organismen sind erkennbar. Eine tendenzielle Zunahme der Wasserinsektenindividuen in den letzten Jahrzehnten hat auch Lacombe (2020) für verschiedene Flüsse in NRW festgestellt.

Die vorliegende Auswertung behandelt die 147 Fließkilometer im Lippeverbandsgebiet als eine große Einheit und gibt einen Überblick mit einem erfreulichen Fazit. Eine zukünftige intensivere Analyse auf Ebene der einzelnen Probestellen inklusive ihrer jeweiligen Gegebenheiten kann noch mehr Aufschluss darüber geben, wie die speziellen Maßnahmen in der Lippe im Einzelnen gewirkt haben und wo noch Handlungsbedarf besteht.

Die Bemühungen des Lippeverbandes und des Landes NRW zur Verbesserung des ökologischen Zustandes der Lippe („Programm Lebendige Lippe“) müssen aufgrund der sich abbildenden Erfolgsgeschichte engagiert fortgesetzt werden.

Erforderlich sind darüber hinaus auch Maßnahmen im Gewässerumfeld, etwa die Reduzierung der Belastung aus diffusen Quellen wie der Landwirtschaft und des Flächenverbrauches durch Siedlung und Urbanisierung in der Randzone des Ballungsraumes Ruhrgebiet, sowie Konzepte für eine nachhaltige Freizeit- und Erholungsnutzung.

 


Besondere Tiere

> der Seeadler

Einzige Seeadler-Brut-Paare in NRW

Das Xantener Seeadler-Pärchen auf der Bislicher Insel zog erstmals 2018 Junge auf. Es war eine Sensation: Vorher hatten Seeadler etwa 200 Jahre nicht mehr in NRW gebrütet. Das Pärchen der Bislicher Insel zog in den folgenden Jahren noch zweimal Junge groß. 

Info LANUV: 

Seeadler  (Haliaeetus albicilla (L.))

EU-Code: A075

VS-Anh. I

Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): R
Rote Liste 2010 NRW: k.A.
Rote Liste D: 3
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON):

Der Seeadler ist mit einer Körpergröße von 69-91 cm einer der größten Adler, die in Deutschland regelmäßig vorkommen. Geschlechtsreife Tiere haben ein braunes Körpergefieder und einen weißen Schwanz. Charakteristisch sind im Flug die breiten, brettförmigen Flügel, der Schwanz wirkt kurz und keilförmig. Jungvögel tragen ein einheitlich bräunliches Gefieder. Der Seeadler ist zur Balzzeit sehr ruffreudig und die Geschlechter unterscheiden sich im Ruf. Die Männchen klingen hoch und gellend („krick-rick-rick-rick“) und die Weibchen etwas tiefer und rauer („rarack-rack-rack“). Die Nahrung besteht aus Fischen, die von den Adlern an der Wasseroberfläche erbeutet werden, aber auch aus mittelgroßen Säugetieren, Vögeln oder Aas.

In Nordrhein-Westfalen können unausgefärbte, nicht geschlechtsreife Seeadler als regelmäßige, aber sehr seltene Nahrungsgäste am Unteren Niederrhein und in der Weseraue auftreten. Die Brutgebiete befinden sich vor allem in Ostdeutschland sowie in Ost- und Nordeuropa. Als Nahrungsgebiete bevorzugt der Seeadler gewässerreiche Auenlandschaften und größere Stillgewässer. Der Bestand des Seeadlers als Nahrungsgast in Nordrhein-Westfalen wird auf unter 10 Individuen geschätzt (2015).

http://www.projektgruppeseeadlerschutz.de/index.php?option=com_content&view=article&id=66&Itemid=74

https://artenschutz.naturschutzinformationen.nrw.de/artenschutz/de/arten/gruppe/voegel/kurzbeschreibung/103016

zweites Paar!

 

Eigene Seeadlersichtungen im Lippemündungsraum:

Freitag, 26. August 2022: 20:05Uhr, auf einem Weidepfahl neben dem Radwanderweg am Rande der Lippeaue in Höhe des Aussichtspunktes Lippemündung (Google Maps Plus Code: JJRC+8G Wesel; Koordinaten 51.64076479918682, 6.622742592903137

 Juli 2023 - jetzt sind es schon zwei Paare ! https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/weitere-seeadler-am-niederrhein-ein-blick-in-die-vogelwelt-id238890703.html

 März 2024 Drama - ein Seeadler männchen gestorben https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/toter-seeadler-xanten-100.html  |  https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/article241977474/Tragoedie-auf-Bislicher-Insel-Seeadler-Maennchen-ist-tot.html

> Der  Eisvogel

"Das Messtischblatt, 4. Quadrant, meldet Vorkommen des Eisvogels. Diese Art ist im Rahmen der Brutvogel-Kartierungen zum Rhein-Lippe-Hafen nicht nachgewiesen worden. Es gibt Meldungen einer Beobachtung im Lippemündungsraum vom GEO-Tag der Artenvielfalt. Grundsätzlich sind Nahrungsgäste im Untersuchungsgebiet möglich. Die Art wurde im Rahmen der Wasservogelkartierung der BSKW am Rhein-Lippe-Hafen einmalig im Dezember mit einem
Tier nachgewiesen. Das Auftreten wird als Nahrungsgast gewertet, da die Art ganzjährig in NRW vorkommt. Im Zuge der Fertigstellung der Renaturierung der Lippe-Aue könnten Habitate bzw. Steilwände, z. T. am Isaak geschaffen worden sein, die der Art als Brutplatz dienen könnten (vgl. a. LANUV 2019a).
Quelle: Quelle: Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 77, Mai 2019

 

> die Flussseeschwalbe

Die Art wurde mit einem Exemplar am GEO-Tag der Artenvielfalt beobachtet. Im Rahmen der Kartierungen zum Rhein-Lippe-Hafen wurde die Art nicht erfasst. Flussseeschwalben sind Brutvögel der kiesig-sandigen Flussinseln und daher in der Lippe-Aue zu vermuten. Die Art zeigt eine Fluchtdistanz von 10 bis 100 m (FLADE 1994). GARNIEL & MIERWALD (2010) geben einen Störradius der Brutkolonien von 200 m an. Brutkolonien im Untersuchungsgebiet
sind nicht bekannt. Grundsätzlich ist möglich, dass die Art im Zuge der Entwicklung der LippeAue geeignete Brutplätze in der Lippe findet. Diese werden vorhabensbedingt nicht beansprucht. Die Art profitiert potenziell von Vermeidungsmaßnahmen, wie sie für andere Brutvögel der Lippe-Aue (zeitliche Beschränkungen für den Baubeginn) festgelegt werden. Quelle: Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 79, Mai 2019 


   

> der Pelikan  https://www.hegering-gladbeck.de/pelikan-in-wesel-eine-ornithologische-sensation/

 > der Lachs  https://fischundfang.de/lachs-in-der-lippe/

>  die Flunder  https://www.waz.de/panorama/tierisches/jetzt-auch-flundern-immer-mehr-fische-erobern-die-lippe-id215687739.html

> die Quappe  https://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-wesel-hamminkeln-und-schermbeck/ein-paradies-fuer-die-quappenlarven-id11659107.html

 

> der Biber

https://www.bund-nrw.de/themen/biber/verbreitung-in-nrw/lippe/   & https://www.bund-nrw.de/themen/biber/biberspuren/

Eigene Beobachtungen von Biber (-Spuren) im Lippemündungsraum:

Samstag , 31.10.2020, bei der Müllsammelaktion des NABU im NSG Lippemündungsraumfallen Biberbiss-Spuren an Bäumen in Halbinseluferbereichen auf:

 Januar 2024 am Ufer der Lippe, Büdericher Insel

 


 

Lippedorf und seine Naturschutzfächen - Auen-Wald / Magerwiesen :

 Was die Bürger*Innen Lippedorfs schon bei uns in Lippedorf gesehen haben:

 

Säugetiere:

Maus (Rötel, Haus-, Wühl-), Ratte, Maulwurf, Fuchs, Mauswiesel, Reh, Kaninchen, Hase, Eichhörnchen, Fledermäuse,

Rinder:

Hunde, Katzen, Pferde

 

Vögel:

(u.a. Bestimmung mit Hilfe von MERLIN BIRD ID)

Amsel, Austerfischer, Bachstelze, (Garten-) Baumläufer, (Mäuse-)Bussard, Dohle,  (Schwarz- und Sing-) Drossel, Elster, Eichelhäher, Eulen (Waldkautz, Schleiereule), Fasan, Fink (Buch-, Grün-, Distel-), Flussuferläufer, Gartenrotschwanz, Gimpel (Dompfaff), Habicht, Heckenbraunelle, Kernbeisser, (Raben)-Krähen, Kuckuck, (Blau-, Kohl-, Schwanz-, Sumpf-, Tannen-) Meisen, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, (Grau-, Silber-) Reiher, Rotkehlchen, (Grau-, Trauer-) Schnäpper, Specht (Bunt-, Grün-, Kleiber), Sperber, (Feld-) Sperling, Star, Stieglitz, (Ringel-, Hohl-, Stadt-, Türken-) Tauben , Turmfalke, Weißstorch, Wiesenweihe, Zaunkönig, Zilpzalb

Gänse: Brand-, Grau-, Kanada-, Nil-, ... https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/gaense/wildgaense.html

Amphibien und Reptilien:

Teichfrösche,  Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Erdkröte, Zaun-Eidechse,

     

 

(Regen-)Würmer, Weinbergschnecken

 

Insekten:

Hornissen, Bienen (Erd-, Honig-), Gold-Wespen, Wespen, Fliegen, Mücken, Spinnen (Kreuz, Gras-), Libellen (blaue Jungfer, Heidelibelle,  blaugrüne Mosaikjungfer ), Raupen (Lindenschwärmer), Käfer, Ameisen

Tag-Falter (Schmetterlinge): Aurorafalter, der Blutbär (Jakobskrautbär), der Dukaten-Feuerfalter, Der kleine Fuchs, Kohlweißling, der Perlmuttfalter, das Waldbrettspiel, der Zitronenfalter

Nacht-Falter: Lindenschwärmer, Mondvogel,

Lindenschwärmer

 

Mondvogel Raupe https://www.natur-in-nrw.de/HTML/Tiere/Insekten/Schmetterlinge/Notodontidae/TSNZ-24.html

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Video Empfehlung : ZDF - Terra X - Anthropozän - Das Zeitalter des Menschen / August 2020

ZDF - Terra X  - Anthropozän - Das Zeitalter des Menschen:

 

Wie wir Menschen das Gesicht der Erde verändert haben, wie wir es verändern

und was wir tun müssen, um sie und uns zu retten.


Eine eindrucksvolle und denkwürdige Dokumentationsserie, die uns klar macht, wie schön, einzigartig und verletzlich unsere Erde ist, und daß wir Gefahr laufen, sie für uns zu verlieren, wenn wir jetzt nicht umdenken.

 

"Über Jahrmilliarden formten die Elemente Feuer, Wasser und Luft die Erde – bis der Mensch den Planeten innerhalb kürzester Zeit gravierend veränderte. Wissenschaftler sprechen heute vom Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen.

Das Anthropozän steht in einer Reihe von geologischen Erdzeitaltern, die Millionen Jahre währten und deren Namen in unseren Köpfen mit Dinosauriern oder plattentektonischen Verschiebungen verbunden sind. Kann es wirklich sein, dass eine Zeitspanne, die gerade erst wenige Jahrtausende, Jahrhunderte und Jahre abdeckt, tatsächlich ähnlich verändernd für unseren Planeten ist? Ja, sie ist es.

Drei Elemente im Fokus: Erde, Wasser, Luft

Denn die Menschheit hat die Erde geformt, spätestens seit ihrer Sesshaftwerdung. Ab etwa 10.000 vor Christus beginnen die Menschen, den Boden zu bearbeiten, sich nicht mehr mit dem zu begnügen, was die Natur ohnehin abwirft. Sie graben das Erdreich um, sie pflanzen an, sie verstehen, wodurch ein Boden fruchtbarer wird. Sie leiten Wasser um und graben Brunnen, um es aus der Tiefe heraufzuholen. Und sie setzen die Macht des Feuers ein, um ihr Leben angenehmer zu machen. All das verändert die drei Elemente, nach denen wir unsere Sendereihe gegliedert haben: Erde, Wasser und Luft.

 

Unser Moderator Dirk Steffens nimmt die Zuschauer mit auf die Reise durch eine Geschichte der Menschheit, wie es sie im Fernsehen noch nicht gegeben hat. Aufstieg und Fall von Imperien, Migrationen oder Erfindungen – sie alle werden hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Zustand der Natur der Erde untersucht. Mit überraschenden Erkenntnissen, deren gravierendste wohl diese ist: Krisenzeiten der menschlichen Zivilisation, wie andauernde Kriegsphasen oder Rückgänge im Bevölkerungswachstum, waren stets Zeiten, in denen sich die Natur erholte. Doch der Schluss, dass humaner Fortschritt und Umwelt sich einfach nicht vertragen, wäre zu früh gezogen.

 

Massiver Fußabdruck des Menschen

Die akademische Definition des Anthropozäns setzt dessen Beginn in der Regel in der Mitte des 20. Jahrhunderts an, der Zeit, in der die Menschheit exponentiell zu wachsen begann. Wir gehen noch weiter zurück, denn die Menschen haben schon viel früher angefangen, ihre Umgebung so zu formen, wie es ihrem Wohlergehen nützte. Sie brauchten Nahrung, Wasser, Wärme, später Schiffe und Fuhrwerke oder Bauwerke, die Schutz vor wilden Tieren oder Naturgewalten boten. All das hinterließ Spuren – schon früh. So ist die Abholzung der Mittelmeerregionen ein Erbe der Römer. In Eisbohrkernen der Arktis lassen sich Bleispuren in der Luft bereits für die Antike nachweisen, verursacht von Erzverhüttungen, die die Menschen bereits damals in größerem Stil betrieben. Und was als zarte Spur zunächst kaum zu lesen ist, wird über die Jahrhunderte mit der stetig wachsenden Weltbevölkerung deutlicher und deutlicher, bis es sich heute zu einem massiven Fußabdruck des Menschen entwickelt hat, unter dem der Planet zu kollabieren droht.

 

Bald acht Milliarden Menschen bevölkern eine Erde, auf der die Technosphäre, also alles, was der Mensch geschaffen hat, die Biosphäre bereits an Gewicht übertrifft. In vielerlei Hinsicht ist das ein Segen – der ein sicheres und komfortables Leben für viele Menschen bedeutet. In vielerlei Hinsicht ist es aber auch eine Katastrophe, von der der viel besprochene Klimawandel aufgrund des ansteigenden CO2-Gehaltes in der Luft sogar nur eine Komponente ist. Der Rückgang der Artenvielfaltist eine weitere, und am Ende könnten die Auswirkungen die Art treffen, die das Anthropozän herbeigeführt hat: Die Menschheit selbst.

 

Gute Absichten mit späten Folgen

In den drei Folgen "Erde", "Luft" und "Wasser" schildert unsere Sendereihe, wie die Menschheit sich die Erde untertan gemacht hat. Die Reihe klagt nicht an, denn die allermeisten Entwicklungen beabsichtigten das Gute – eine Verbesserung der eigenen Lebensbedingungen. So führt kein gerader Weg von dem Agrarwissenschaftler Jethro Tull, dem Erfinder der ersten Sämaschine am Anfang des 18. Jahrhunderts, zu den landwirtschaftlichen Monokulturen der Neuzeit. Es war auch nicht absehbar, dass die Verwendung des Kunststoffes Zelluloid im Jahre 1869 als widerstandfähiger Ersatz für Elfenbein bei Billardkugeln letztlich zusammen mit anderen Kunststoffen zur Vermüllung der Weltmeere führen würde. Und die Erkenntnis, dass Öl und Kohle die heimische Stube erwärmen konnten, implizierte noch nicht, dass die Atmosphäre sich damit dauerhaft aufheizen würde.


Die Menschheit ist unzählige einzelne Schritte gegangen und dabei größer und größer geworden. Und scheint nun an einem Punkt angekommen zu sein, an dem es nur mit dem Blick auf die Konsequenzen des eigenen Tuns weitergehen kann. Doch womöglich ist es der gleiche Erfindergeist der Menschen, der hier den Ausweg zeigt. Überall auf der Welt wird nach Alternativen gesucht, wie bis zu elf Milliarden Menschen – denn mehr werden es nach aktuellen Prognosen nicht werden – auf der Erde und im Einklang mit der Erde leben können. Unsere Reihe zeigt viele davon auf: weltweite Aufforstungsprojekte, regenerative Energien oder neue Wege zur Abfallvermeidung. Es ist keineswegs naiv, daran zu glauben, dass es solche Wege geben kann. Und dass das Anthropozän für die Menschen nicht zum letzten Erdzeitalter werden wird.

Die Folgen:

1.Erde

In der Folge "Erde" steht die Landwirtschaft im Vordergrund. Als die Menschen in der Jungsteinzeit sesshaft wurden, Ackerbau und Viehzucht betrieben, setzten sie damit einen Prozess in Gang, der das Gesicht der Welt ein für alle Mal veränderte.

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen-erde-mit-dirk-steffens-100.html

Video-Download - mittlere Qualität: https://downloadzdf-a.akamaihd.net/mp4/zdf/20/03/200308_anthropozaen_erde_tex/3/200308_anthropozaen_erde_tex_1628k_p13v15.mp4

 

2. Luft

Die Folge "Luft" dreht sich um die lange Geschichte menschlicher Veränderung der Erdatmosphäre. Der von Menschen verursachte Klimawandel hat sich seit dem 2. Weltkrieg enorm beschleunigt, aber das Phänomen der Luftverschmutzung reicht viel weiter zurück.

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen-luft-mit-dirk-steffens-100.html

Video-Download - mittlere Qualität: https://downloadzdf-a.akamaihd.net/mp4/zdf/20/03/200315_anthropozaen_luft_tex/5/200315_anthropozaen_luft_tex_1628k_p13v15.mp4

 

3. Wasser

Die Folge "Wasser" zeigt, wie sehr das scheinbar unerschöpfliche Element, von dem alles Leben auf der Erde abhängt, durch menschlichen Einfluss verändert wurde. Wir verschmutzen es, bauen Landschaften um und greifen damit in wichtige Naturkreisläufe ein.

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen-wasser-mit-dirk-steffens-100.html

Video-Download - mittlere Qualität: https://downloadzdf-a.akamaihd.net/mp4/zdf/20/03/200322_anthropozaen_wasser_tex/3/200322_anthropozaen_wasser_tex_1628k_p13v15.mp4

 

Quelle / Trailer zur Serie  https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen-trailer-100.html

 

 

Nachträge

Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems: https://www.thelancet.com/commissions/EAT

über Eine überschätzte Spezies | Doku Reupload | ARTE: https://www.youtube.com/watch?v=N3xjGxqKpwM

Buchempfehlung 

Matthias Glaubrecht    -    Die Rache des Pangolin
Wild gewordene Pandemien und der Schutz der Artenvielfalt

Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht zeigt, wie die Vernichtung natürlicher Lebensräume und der Artenvielfalt mit Seuchen zusammenhängt und warum es sinnvoller ist, gegen die Zerstörung der Natur zu kämpfen anstatt gegen ein Virus.

Viren haben schon immer die Menschheit beeinflusst – und neuerdings schafft der Mensch selbst die Voraussetzungen für neue Infektionskrankheiten. Weil wir die Welt verändern, lösen wir Pandemien aus, die wir dann nicht mehr beherrschen. Denn weltweit schlummern in Tieren – vom Pangolin bis zur Pute, von Fledermäusen bis zu Rindern – zahllose Erreger, die auch Menschen infizieren. Unsere globalisierte, immer dichter von Menschen besiedelte Welt macht es zunehmend wahrscheinlich, dass dadurch bald noch gefährlichere Pandemien verursacht werden ‒ weil die Wildnis zerstört wird, riesige Flächen entwaldet werden und durch Jagd und Wilderei, weltweiten Handel und Schmuggel, aber auch unsere Nutztierhaltung neue Krankheiten zu uns gelangen.

Deshalb darf unsere Aufmerksamkeit nicht allein dem Wettlauf um immer neue Impfstoffe gelten; wir müssen uns vielmehr dringend dem Schutz von Natur und Artenvielfalt widmen. Es wird Zeit, für künftige Pandemien zu lernen und unseren Krieg gegen die Natur zu beenden. 

Buchdetails

Genre Naturwissenschaften/Popular Science
Verlag Ullstein Hardcover
Einbandart Hardcover mit Schutzumschlag  / auch als Ebook (u.a. Kindle) 
Seitenanzahl 640 Seiten
ISBN 9783550201417
Erscheinungstag 24.11.2022
Preise DE 29,99 €, AT 30,90 €

https://www.ullstein.de/werke/die-rache-des-pangolin/hardcover/9783550201417  |  https://www.amazon.de/Die-Rache-Pangolin-gewordene-Artenvielfalt-ebook/dp/B09XFG997K

Rezension faz https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/matthias-glaubrechts-buch-die-rache-des-pangolin-18721081.html