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#restore nature - EU Restoration Law in Gefahr - unsere Stimme ist jetzt gefragt

Update 22.3.2024 NABU INFO: EU Renaturierungsgesetz erneut gefährdet - Ungarn blockiert Beschluß!    https://www.nabu.de/news/2023/07/33630.html

→ Das EU Renaturierungs Gesetz ist beschlossen!  27.02.2024 

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(2023 07 13)→ Greenpeace Petition

an den Bundeskanzler Olaf Scholz, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen und nach vielen Jahren des Nichtstuns endlich dem Ernst der Lage entsprechend zu handeln. 

Klima schützen, Kastrophen verhindern!

zur Petition:https://act.greenpeace.de/klimaschutz-katastrophenschutz?utm_term=20230713-jahrestag-ahrtal&utm_campaign=climate-emergency&utm_medium=email&_hsmi=73901855&_hsenc=p2ANqtz--ezFhdWgAjekDJmZ8YKQW5xaZUq6UGvk5_lIf1QAFY1iG2e3tz2qdrhZD0hQBcMi-qIgSgHyh96qurHzKGJskPHPbmCg&utm_content=petition-share&utm_source=newsletter 

fff fordert Klimaschutz-SOFORT-Programm

https://fridaysforfuture.de/fridays-for-future-klimaschutz-sofortprogramm/

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EU-Renaturierungsgesetz

Europas größter Naturschutzinitiative droht die Bruchlandung

immer noch... → taz 14.7.23 Streit um Renaturierung:Kann die EU ihre Natur heilen?

Europas Wälder, Flüsse und Parks müssen sich erholen. Ob es konkrete Ziele und Maßnahmen geben wird, liegt nun an Rat und Kommission.

https://taz.de/Streit-um-Renaturierung/!5944684/

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Ende Juni 2023: Bis 2030 will die EU ein Fünftel der europäischen Landfläche renaturieren. Was dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen dienen soll, droht an einer rechtskonservativen Allianz zu scheitern.

Das EU-Renaturierungsgesetz ist die größte Chance für den Naturschutz seit Jahrzehnten, doch es steht auf der Kippe. In diesen Wochen entscheidet sich: Machen wir unsere Landschaften fit für die Herausforderungen der Zukunft?


 Wir fordern gemeinsam: #RestoreNature ! 

 → Zum Appell Restore Nature !  → https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz/europa/33256.html 

 →rewilding  

Lippedorf - Lippemündungsraum - Juli 2023

 

 

 

Updates

21.6.2023 - "Die Umweltminister der EU-Staaten haben sich auf ihre Position zu einem umstrittenen Naturschutzgesetz geeinigt. Das "Gesetz zur Wiederherstellung der Natur" soll Ökosysteme vor dem Zusammenbruch bewahren.... Parlament und EU-Staaten müssen nun einen endgültigen Kompromiss aushandeln. Vorher muss sich das Parlament aber auf seine Verhandlungsposition einigen. EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius zeigte sich optimistisch, dass die Verhandlungen über das Gesetz bis Ende des Jahres abgeschlossen werden könnten. Zum jetzigen Zeitpunkt ist aber unklar, ob das Gesetz noch vor der Europawahl 2024 verabschiedet werden kann." https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-naturschutzgesetz-100.html

28.6.2023 - taz - https://taz.de/Keine-Einigung-auf-Renaturierung/!5940284/

Dt. Ärzteblatt - https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/144183/Rechnungshof-sieht-EU-Klimaziele-in-Gefahr

rnd -"Es ist frustrierend zu sehen, wie Politik Prioritäten setzt, die eigentlich die Klimaziele verletzen"  https://www.rnd.de/wissen/cop28-was-ist-von-der-klimakonferenz-in-dubai-zu-erwarten-7K6HFTWTX5FLXPWUEOYXHOAK6M.html

rnd - 11.7.2023 Kampf um Naturschutzgesetz - Thunberg vor EU-Parlament: Politik soll „für die Natur und die Menschen“ entscheiden https://www.rnd.de/politik/greta-thunberg-vor-eu-parlament-politik-soll-fuer-die-natur-und-die-menschen-entscheiden-HH6AULA2INIE7BXWGVZWPHKWDE.html

13.7.2023  NABU  Nach dramatischem Ringen: Sieg über Populismus  https://blogs.nabu.de/naturschaetze-retten/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=20230712_Newsletter+Umweltpolitik

heute wurde in Straßburg Geschichte geschrieben. Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur hat im Europäischen Parlament – wenn auch stark beschädigt – die entscheidende Hürde genommen.

Aus drei Gründen ist das historisch. Erstens weil uns das „EU-Restoration-Law“ vor Hitze, Flut und Missernten schützen kann. Wenn die nun folgenden Verhandlungen mit Rat und Kommission gut verlaufen, werden die Regierungen Europas verpflichtet, Böden, Gewässer, Wälder, Meere und auch die Natur in unseren Städten wieder artenreicher und widerstandsfähig zu machen. Zweitens zeigt Europa, dass es nicht nur Naturschutz auf anderen Kontinenten fordert, sondern bereit ist auch Schäden vor der eigenen Haustür zu reparieren. Und drittens hat sich heute, dank der europaweiten Mobilisierung des NABU und vieler weiterer Verbände, dank der Aufrufe aus Wissenschaft und Wirtschaft, das Verantwortungsbewusstsein durchgesetzt – gegen Angstmache und Populismus.

Die faktenverachtende und -verdrehende Kampagne der Unionsparteien der letzten Wochen hinterlässt dennoch einen unguten Vorgeschmack für die nächsten Wahlkämpfe. Der NABU wird weiter für eine verantwortungsvolle und wissensbasierte Politik für Mensch und Natur eintreten! 
 

→  mehr dazu https://www.nabu.de/news/2023/07/33630.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=230713+NABU-News

rnd -  https://www.rnd.de/politik/eu-gesetz-zur-wiederherstellung-der-natur-erhaelt-knappe-mehrheit-72X3BDL5ORN45K4BM3KVOBKBZQ.html

taz - https://taz.de/Umweltschutz-im-EU-Parlament/!5943645/

infosperber dossier Flugverkehr   https://www.infosperber.ch/dossier/flugverkehr/  ein Beispiel - Freiheit für die einen / Klimakiller für die anderen - auf jeden Fall hoch subventioniert...

tagesschau- Hochwasserschutz in Rheinland Pfalz - Flüsse aus engen Korsetten befreien https://www.tagesschau.de/wissen/klima/renaturierung-100.html

tagesschau 29.07.2023 - Klimaerwärmung "Engagiert euch!" - mit diesem Appell an die Erdenbürger tritt Jim Skea den Vorsitz des Weltklimarats an. https://www.tagesschau.de/ausland/skea-weltklima-100.html

NABU-Blog- 2.8.2023:   Klimaziele nicht erreicht? Ziele abgeschafft!

Die Ampel-Regierung will das Klimaschutzgesetz massiv abschwächen, frei nach dem Motto: Wer seine Ziele nicht erreicht, der schaffe sie ab. Im Juni wurde dazu ein Entwurf zur Änderung des Klimaschutzgesetzes vom Bundeskabinett beschlossen.... mehr aufhttps://blogs.nabu.de/klimaziele-nicht-erreicht/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=20230809_Newsletter+Umweltpolitik

EUHG 21.09.2023 Oberster EU-Gerichtshof: Deutschland hat bei Naturschutz versagt

https://www.euractiv.de/section/energie-und-umwelt/news/oberster-eu-gerichtshof-deutschland-hat-bei-naturschutz-versagt/

" Der Europäische Gerichtshof (EuGH) stellte am Donnerstag fest, dass Deutschland es versäumt hat, stark gefährdete Arten zu schützen. Vor mehr als einem Jahrzehnt wurden zum Schutz dieser Arten europaweit Naturschutzgebiete ausgewiesen.

Natura 2000 ist ein Netz von Schutzgebieten, das darauf abzielt, wichtige Ökosysteme für geschützte Arten im gesamten EU-Gebiet zu erhalten. In Deutschland wurden etwa 4.600 Gebiete ausgewiesen, doch der Bund und die Länder haben es versäumt, sie angemessen als Schutzgebiete zu deklarieren.

„Deutschland kommt seiner Verpflichtung nicht nach, die Verschlechterung von […] Flachlandmähwiesen und Bergmähwiesen zu verhindern. Vor allem aufgrund nicht nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken haben sich diese Lebensraumtypen erheblich verkleinert oder sind ganz verschwunden“, stellte die Europäische Kommission bereits 2019 fest.

Am Donnerstag (21. September) bestätigten die obersten Richter der EU, dass Deutschland seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist.

Mit dem Versäumnis, 88 Gebieten als „besondere Schutzgebiete“ auszuweisen, hat Berlin gegen die Habitat-Richtlinie der EU aus dem Jahr 1992 verstoßen, die einer der Eckpfeiler der EU-Biodiversitätspolitik ist. Darüber hinaus wurden für rund 700 Gebiete nicht genügend spezifische Kriterien festgelegt, so das EuGH-Urteil.

Insbesondere stellte das Gericht fest, dass der rechtliche Schutz für den seltenen Schierlings-Wasserfenchel, eine Pflanzenart, die vor allem an den Ufern der Elbe vorkommt, nicht ausreichend war. So war diese Art in den Umweltverträglichkeitsprüfungen überhaupt nicht aufgeführt.

Außerdem wurde in Deutschland nicht ausreichend zwischen „Naturschutz“ und „Wiederherstellung“ unterschieden. Damit wurde ein früheres Gerichtsurteil nicht berücksichtigt, das besagt, dass diese beiden Bereiche getrennt und mit unterschiedlichen Maßnahmen berücksichtigt werden müssen.

„Nur 25 Prozent der Arten und 30 Prozent der Lebensraumtypen befinden sich derzeit in einem günstigen Erhaltungszustand“, stellte NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger fest.

Die Regierung wird die Kosten des Verfahrens tragen müssen. Auf Anfrage von Euractiv lehnte das Bundesjustizministerium eine Stellungnahme ab, das Bundesumweltministerium war nicht zu erreichen.

Ein vernichtendes Urteil

Das Urteil ist ein Schlag ins Gesicht der deutschen Umweltschutzpolitik, so Aktivisten.

„Unverbindlich, unspezifisch und unzureichend – nachdem Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten bei der Umsetzung der FFH-Richtlinie in seinen Schutzgebieten geschlampt hat, bestätigt das heutige Urteil, was in den Schutzgebieten selbst schon sieht“, betonte Krüger.

Das Urteil sollte als letzte Warnung gesehen werden, so Krüger.

„Es ist die letzte Mahnung an Bund und Länder, FFH-Gebiete nicht nur auszuweisen, sondern konkret zu schützen – sonst drohen Strafzahlungen“, so Krüger weiter.

Während das Gericht die Behauptung der Kommission unterstützte, dass eine relativ geringe Zahl von Schutzgebieten nicht tatsächlich geschützt werde, teilte es nicht die Bedenken des NABU, dass Deutschlands gesamter Ansatz zum Naturschutz von Anfang an mangelhaft sei.

Das Gerichtsurteil könnte auch Folgen für die deutsche Energiewirtschaft haben.

Der Konflikt mit den Naturschutzbestimmungen ist seit langem ein Hauptanliegen der deutschen Onshore-Windkraftindustrie, die bereits jetzt Schwierigkeiten hat, die Ausbauziele zu erreichen.

Es bleibt abzuwarten, ob eine frühere Vereinbarung zwischen dem Umwelt- und dem Wirtschaftsministerium, die Entwickler nicht mit zu strengen Vorschriften zu belasten, durch das Gerichtsurteil in Frage gestellt werden könnte.

[Bearbeitet von Nathalie Weatherald]"

Kommentar tagesschau:... Tatsächlich wird Deutschland im Urteil mehrfach gerügt. Vor allem, dass bei uns die Vorgaben der europäischen Habitat-Richtlinie nicht rechtzeitig umgesetztwurden.... https://www.tagesschau.de/inland/eugh-naturschutz-100.html

22.11.2023 taz Info: EU-Parlament kippt Ackergift-Verbot:"BRÜSSEL taz | Neuer Rückschlag für die europäische Umweltpolitik: Das Europaparlament hat ein Gesetz zur Einschränkung von Pestiziden gekippt.https://taz.de/EU-Parlament-kippt-Ackergift-Senkung/!5971425/ | Desinformation gegen Klimaschutzhttps://taz.de/Desinformation-gegen-Klimaschutz/!5971364/  

 → Tageschau 15.1.2024  Biodiversitätsziele 2030 Mehr Wildnis gegen die Artenkrise: "Beim Klimawandel geht es darum, wie wir in Zukunft leben. Beim Artensterben geht es darum, ob wir als Menschheit überleben", sagt Katrin Böhning-Gaese, Direktorin am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main. Die Biologin fordert, mehr Flächen in Deutschland auszuweisen, bei denen komplett auf menschliche Nutzung verzichtet wird - also mehr Wildnis. " https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/wildnis-artensterben-100.html

weitergehende Informationen

Infos zum Gesetz - The EU #NatureRestoration Law (europa.eu) → https://environment.ec.europa.eu/topics/nature-and-biodiversity/nature-restoration-law_en

EU-Renaturierungsgesetz verschoben: Green Deal der EU wankt - taz.de → https://taz.de/EU-Renaturierungsgesetz-verschoben/!5937725/

Was ist eigentlich das EU Nature Restoration Law? - NABU →  https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz/europa/33254.html

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Verwässerungs- und Gegen Aktionen: Renaturierung: Größte EU-Naturschutzinitiative könnte scheitern - Spektrum der Wissenschaft → https://www.spektrum.de/news/renaturierung-groesste-eu-naturschutzinitiative-koennte-scheitern/2147874

tagesschau - Wer in Brüssel beim Naturschutz bremst:https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-umweltministerrat-100.html

 

10. November 2023 INFO NABU - Das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur hat die nächste Hürde genommen: Die Trilogverhandlung endet mit einer Einigung. → https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz/europa/33254.html

21. Februar 2024 Deutschland verhindert schärfere Regeln in EU Regeln gegen Luftschadstoffe https://www.tagesschau.de/ausland/europa/luftqualitaet-grenzwerte-eu-100.html

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Scientists condemn 'misinformation' used to attack EU nature reforms

(euobserver.com)→ https://euobserver.com/green-economy/157151

Brief der Wissenschaftler

ENGLISH_Scientists_support_Green_Deal_and_reject_attack_on_SUR_and_NRL_13.6.23.pdf   (idiv.de)  | https://www.idiv.de/fileadmin/content/Files_CAP_Fitness_Check/ENGLISH_Scientists_support_Green_Deal_and_reject_attack_on_SUR_and_NRL_13.6.23.pdf

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der Inhalt des Briefes der Wissenschaftler:

"Scientists support the EU’s Green Deal and reject the unjustified argumentation against the Sustainable Use Regulation and the Nature Restoration Law

Guy Pe’er1a,2, Daniel Hering3, Jana Kachler1a,2,5, Helge Bruelheide2,4, Heidi Wittmer1b, Aletta Bonn1a,2,5, Irina Herzon6, Emma Ladouceur1a,2, Nicole M. van Dam5,7, Nuria Selva8,9, Laura Bosco10, Sebastian Lakner11, Josef Settele1c,2,4,12, Gregor Hagedorn13, Deli Saavedra14, Martin Friedrichs-Manthey1a,2, Clélia Sirami15, E.R. Jasper Wubs16

The scientific community is deeply concerned about the ongoing discussions on the EU’s Green Deal.

Of particular concern are the current criticisms targeting the Sustainable Use Regulation (SUR) and Nature Restoration Law (NRL). Opponents of these new regulations argue that they will have adverse effects on farming, fisheries and society at large, suggesting that they will threaten food security and kill jobs. Those claims not only lack scientific evidence, but even contradict it, as we highlight below.

Against this background, we urge policy makers to continue the legislative procedure for the SUR and the NRL, as cornerstones of food security and human health; and we invite opponents of the Green Deal for an open-minded consultation with scientists.

Claim 1 by opponents of the SUR and NRL: The new regulations will reduce yields and overall production, posing a threat to food security.

Scientific evidence: Protecting and restoring nature, and reducing the use of agrochemicals and pollutants, are essential for maintaining long-term production and enhancing food security.

  • The biggest risks to food security stem from climate change [1] and the loss of biodiversity and ecosystem services [2], such as pollination [3], pest control [4].
  • From a biodiversity perspective, 50% of land cultivated with pollinator-dependent crops face a deficit in pollinators [5], which are under numerous pressures from pesticides, habitat destruction and climate change [6].
  • SUR and NRL have the potential to greatly contribute to sustainable agrifood systems by increasing functional diversity in agricultural landscapes [7] and supporting landscape features and a vegetation cover that can stabilise microclimate, support pest control and pollination, reduce soil erosion (e.g. [8]).

Claim 2 by opponents of the NRL: Marine protected areas will harm fisheries.

Scientific evidence: Marine protected areas boost fisheries.

  • The fraction of marine fish stocks harvested at an unsustainable level globally has increased from 10% in the 1970s to almost 35% in 2017 [9]. Especially large (>1.5m) commercially relevant species are under exceptionally high risk of extinction [10].
  • Setting marine protected areas, especially large and fully protected, has been shown to be the most effective means to retain and even boost yields for fisheries, thanks to the spillover effect of fish and invertebrates by providing nursing grounds [11], [12].
  • The scientific evidence is thus crystal clear: marine protected areas boost fisheries, and are likely to persist under climate change [13], hence they are essential to preserve fish stocks now and in the future.

Claim 3 by opponents of the SUR and NRL: these new regulations will kill jobs.

Scientific Evidence: SUR and NRL can create new employment opportunities and stimulate

innovation.

  • In 2020, there were 5.3 million fewer farms in the EU than in 2005 (37% loss). Structural changes and reduced demand for labour due to technological progress are the primary drivers of these losses. Current policies, especially the Common Agricultural Policy (CAP), fail to reverse these trends [14], [15].
  • By supporting a business model based on extensification and innovation for developing agroecological practices, which tends to be more labour intensive [16], both SUR and NRL can stimulate employment in the agricultural and food system sectors [17]. In the longer term, such investments can prevent the collapse of agricultural productions, and with them the collapse of jobs, due to climate changes and environmental degradation [1], [18].

Claim 4 by opponents of the SUR and NRL: The new regulations will place a burden on society.

Scientific Evidence: The current production model is expensive for society and cannot be sustained in the long-run. It also exacerbates future costs of environmental degradation.

  • The EU agricultural sector is already a considerable burden on society: taxpayers in the EU pay once, through the subsidies under Common Agricultural Policy (55 bn. EUR p.a. in 2022), and a second time, by paying the externalised environmental costs (e.g. 100 bn. EUR/year in Germany alone; [19]).
  • Dramatic yield losses due to droughts caused by climate change [20] are estimated to about 7-8 bn. EUR in Germany in 2018 [21], and compensation costs to farmers estimated to 572 Mio. EUR in Germany, Sweden and Poland alone [22], [23].
  • Economic losses of up to several hundred billion Euros have been predicted for European forestry until the end of the century due to climate change [24].
  • Overall, estimates show that restoring areas protected under the Habitats Directive to a good condition in over 10% of the EU territory would cost circa 154 billion EUR. The projected benefits of restoring the EU’s biodiversity-rich habitats are expected to reach 1,860 billion EUR. This is a cost benefit ratio of 1:12 in favour of the benefits [25].
  • Globally, the gap for financing biodiversity recovery until 2030 is estimated at ca. 720-960 bn. USD p.a. [26], while ecosystem services of biodiversity are worth an estimated at 125-140 trillion USD/year [27].
  • When accounting for all costs to all stakeholders, including the cost of policy inaction, the benefits exceed the costs by at least an order of magnitude on economic terms, and far more in social values. Thus, the SUR and NRL should be considered as an exceptionally cost-efficient investment.

Claim 5 by opponents of the SUR and NRL: The new regulations will prevent Europe from feeding the world.

Scientific evidence: Europe can contribute to food security by reducing the drivers of global food scarcity, such as high meat consumption and the use of biofuels.

  • Global food security is not directly linked to European food production but rather determined by many other factors such as food accessibility or food waste [7] or by high consumption of meat in industrial countries [28].
  • The EU can best contribute to global food security by reducing its own meat production and overconsumption [29], reducing food waste [30], and phasing out the use of first generation biofuels [31], [32].
  • Conserving 20% of (semi-)natural habitat in farmed landscapes is both possible and desirable to mitigate climate change and increase biodiversity and associated ecosystem services. This can enhance food security in the long term [33], by making food production and consumption better adapted to climate change.

Claim 6 by opponents of the SUR and NRL: These new regulations will be too risky in times of the war in Ukraine.

Evidence: Short-term changes in supply and prices do not indicate any risk to food sovereignty or a need to enhance production.

  • The military aggression of Russia in Ukraine highlighted the dependence of the current production model on imported energy or agrochemicals [34].
  • Despite short-term disruptions of supply chains and prices, too low prices in the Eastern EU and a claimed regional oversupply of Ukrainian grain led the EU Commission to restrict delivery of Ukrainian agricultural commodities from March 2023 onwards. These circumstances contradict the claim that Europe is facing a sharp scarcity of commodities due to the war.
  • The war has, however, been (mis-)used as an argument for a derogation from the obligation to provide 4% of arable land as fallow land (Ecological Focus Areas and GAEC 8), that are a key habitat for biodiversity (e.g [35], [36]) and delivers key ecosystem services to retain production. Grain production on these low-productivity lands are negligible and do not significantly contribute to global food security [32]. The derogation thus delivered marginal benefits, at a high risk of accelerating biodiversity losses [37], [38] and, with that, risks to long-term food security.

To conclude:

To tackle the (global) challenges ahead of us, effective nature restoration and shifting towards sustainable use of resources are essential to address the needs of consumers and producers both  within and beyond the EU.

A societal debate and appropriate, effective and efficient policy instruments and reforms are welcomed and necessary to foster much faster transitions:

Societal and political debates are essential in democratic societies, and particularly valuable for driving well informed transitions in society. Such transitions are urgently needed in this era of multiple environmental and socio-economic crises. To this end, signatories to this document are welcoming, and keen to support, an evidence-based dialogue at the EU level and within the Member States."

in Deutsch (übersetzt mit https://www.deepl.com)

"Wissenschaftler unterstützen den Green Deal der EU und lehnen die ungerechtfertigte Argumentation gegen die Nachhaltigkeitsverordnung und das Naturwiederherstellungsgesetz ab

Guy Pe'er1a,2, Daniel Hering3, Jana Kachler1a,2,5, Helge Bruelheide2,4, Heidi Wittmer1b, Aletta Bonn1a,2,5, Irina Herzon6, Emma Ladouceur1a,2, Nicole M. van Dam5,7, Nuria Selva8,9, Laura Bosco10, Sebastian Lakner11, Josef Settele1c,2,4,12, Gregor Hagedorn13, Deli Saavedra14, Martin Friedrichs-Manthey1a,2, Clélia Sirami15, E.R. Jasper Wubs16


Die wissenschaftliche Gemeinschaft ist sehr besorgt über die laufenden Diskussionen über den Green Deal der EU.
Besonders besorgniserregend ist die aktuelle Kritik an der Verordnung zur nachhaltigen Nutzung (SUR) und dem Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (NRL). Die Gegner dieser neuen Verordnungen argumentieren, dass sie negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Fischerei und die Gesellschaft im Allgemeinen haben werden, dass sie die Ernährungssicherheit gefährden und Arbeitsplätze vernichten werden. Diese Behauptungen entbehren nicht nur wissenschaftlicher Beweise, sondern stehen sogar im Widerspruch zu ihnen, wie wir im Folgenden aufzeigen.

Vor diesem Hintergrund fordern wir die politischen Entscheidungsträger auf, das Gesetzgebungsverfahren für den SUR und die NRL als Eckpfeiler der Ernährungssicherheit und der menschlichen Gesundheit fortzusetzen; und wir fordern die Gegner des Green Deal zu einer ergebnisoffenen Konsultation mit Wissenschaftlern auf.

Behauptung 1 der Gegner des SUR und der NRL: Die neuen Vorschriften werden die Erträge und die Gesamtproduktion verringern und damit die Ernährungssicherheit gefährden.
Wissenschaftliche Beweise: Der Schutz und die Wiederherstellung der Natur sowie die Verringerung des Einsatzes von Agrochemikalien und Schadstoffen sind für die Aufrechterhaltung der langfristigen Produktion und die Verbesserung der Ernährungssicherheit von wesentlicher Bedeutung.


● Die größten Risiken für die Ernährungssicherheit gehen vom Klimawandel [1] und dem Verlust der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen [2] aus, wie z. B. Bestäubung [3] und Schädlingsbekämpfung [4].
● 50 % der Anbauflächen für bestäuberabhängige Pflanzen sind mit einem Mangel an Bestäubern konfrontiert [5], die durch Pestizide, die Zerstörung von Lebensräumen und den Klimawandel unter Druck geraten sind [6].
● SUR und NRL haben das Potenzial, einen großen Beitrag zu nachhaltigen Agrarnahrungsmittelsystemen zu leisten, indem sie die funktionale Vielfalt in Agrarlandschaften erhöhen [7] und Landschaftselemente und eine Vegetationsdecke unterstützen, die das Mikroklima stabilisieren, die Schädlingsbekämpfung und Bestäubung unterstützen und die Bodenerosion verringern können (z. B. [8]).


Behauptung 2 der Gegner der NRL: Meeresschutzgebiete werden der Fischerei schaden.
Wissenschaftliche Beweise: Meeresschutzgebiete fördern die Fischerei.

● Der Anteil der Meeresfischbestände, die auf nicht nachhaltigem Niveau abgefischt werden, ist weltweit von 10 % in den 1970er Jahren auf fast 35 % im Jahr 2017 gestiegen [9]. Besonders große (>1,5 m) kommerziell relevante Arten sind außergewöhnlich stark vom Aussterben bedroht [10].

● Die Einrichtung von Meeresschutzgebieten, insbesondere von großen und vollständig geschützten Gebieten, hat sich als das wirksamste Mittel erwiesen, um die Erträge der Fischerei zu erhalten und sogar zu steigern, dank des Spillover-Effekts von Fischen und wirbellosen Tieren durch die Bereitstellung von Brutplätzen [11], [12].
● Die wissenschaftliche Beweislage ist also eindeutig: Meeresschutzgebiete fördern die Fischerei und werden wahrscheinlich auch unter dem Klimawandel bestehen bleiben [13], weshalb sie für die Erhaltung der Fischbestände jetzt und in Zukunft unerlässlich sind.

Behauptung 3 der Gegner des SUR und der NRL: Diese neuen Vorschriften werden Arbeitsplätze vernichten.
Wissenschaftliche Beweise: SUR und NRL können neue Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und die Innovation.

● Im Jahr 2020 gibt es in der EU 5,3 Millionen weniger landwirtschaftliche Betriebe als im Jahr 2005 (37 % Verlust). Strukturelle Veränderungen und eine geringere Nachfrage nach Arbeitskräften aufgrund des technologischen Fortschritts sind die Hauptgründe für diese Verluste. Die derzeitige Politik, insbesondere die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), kann diese Trends nicht umkehren [14], [15].
● Durch die Unterstützung eines auf Extensivierung und Innovation basierenden Geschäftsmodells für die Entwicklung agrarökologischer Praktiken, die tendenziell arbeitsintensiver sind [16], können sowohl SUR als auch NRL die Beschäftigung in der Landwirtschaft und im Ernährungssystem fördern [17]. Längerfristig können solche Investitionen den Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Produktion und damit den Verlust von Arbeitsplätzen aufgrund von Klimawandel und Umweltzerstörung verhindern [1], [18].

Behauptung 4 der Gegner von SUR und NRL: Die neuen Vorschriften werden die Gesellschaft belasten.
Wissenschaftliche Belege: Das derzeitige Produktionsmodell ist für die Gesellschaft teuer und kann auf Dauer nicht aufrechterhalten werden. Außerdem verschärft es die künftigen Kosten der Umweltzerstörung.

● Der EU-Agrarsektor stellt bereits jetzt eine erhebliche Belastung für die Gesellschaft dar: Die Steuerzahler in der EU zahlen einmal durch die Subventionen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (55 Mrd. EUR pro Jahr im Jahr 2022) und ein zweites Mal durch die externalisierten Umweltkosten (z. B. 100 Mrd. EUR/Jahr allein in Deutschland; [19]).
● Dramatische Ertragsverluste durch klimawandelbedingte Dürren [20] werden in Deutschland für 2018 auf etwa 7-8 Mrd. EUR geschätzt [21]. EUR in Deutschland im Jahr 2018 geschätzt [21], und die Entschädigungskosten für Landwirte werden auf 572 Mio. EUR geschätzt. EUR allein in Deutschland, Schweden und Polen [22], [23].
● Für die europäische Forstwirtschaft werden aufgrund des Klimawandels bis zum Ende des Jahrhunderts wirtschaftliche Verluste von bis zu mehreren hundert Milliarden Euro prognostiziert [24].
Schätzungen zufolge würde die Wiederherstellung eines guten Zustands der nach der Habitat-Richtlinie geschützten Gebiete auf mehr als 10 % des EU-Territoriums rund 154 Mrd. EUR kosten. Der voraussichtliche Nutzen der Wiederherstellung der an biologischer Vielfalt reichen Lebensräume in der EU dürfte sich auf 1.860 Mrd. EUR belaufen. Dies entspricht einem Kosten-Nutzen-Verhältnis von 1:12 zugunsten des Nutzens [25].
Weltweit wird die Finanzierungslücke für die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt bis 2030 auf ca. 720-960 bn. USD pro Jahr geschätzt [26], während die Ökosystemleistungen der biologischen Vielfalt einen geschätzten Wert von 125-140 Billionen USD/Jahr haben [27].

●Unter Berücksichtigung aller Kosten für alle Beteiligten, einschließlich der Kosten der Untätigkeit der Politik, übersteigt der Nutzen die Kosten in wirtschaftlicher Hinsicht um mindestens eine Größenordnung und in sozialer Hinsicht um weit mehr. Daher sollten der SUR und die NRL als außergewöhnlich kosteneffiziente Investition betrachtet werden.


Behauptung 5 der Gegner des SUR und der NRL: Die neuen Vorschriften werden Europa daran hindern, die Welt zu ernähren.
Wissenschaftliche Beweise: Europa kann zur Ernährungssicherheit beitragen, indem es die Triebkräfte der weltweiten Nahrungsmittelknappheit, wie den hohen Fleischkonsum und die Verwendung von Biokraftstoffen, verringert.

● Die globale Ernährungssicherheit steht nicht in direktem Zusammenhang mit der europäischen Lebensmittelproduktion, sondern wird von vielen anderen Faktoren bestimmt, wie z. B. der Zugänglichkeit von Lebensmitteln oder Lebensmittelverschwendung [7] oder dem hohen Fleischkonsum in den Industrieländern [28].
● Die EU kann am besten zur globalen Ernährungssicherheit beitragen, indem sie ihre eigene Fleischproduktion und ihren Überkonsum reduziert [29], die Lebensmittelverschwendung verringert [30] und die Verwendung von Biokraftstoffen der ersten Generation auslaufen lässt [31], [32].
● Die Erhaltung von 20 % des (halb-)natürlichen Lebensraums in landwirtschaftlich genutzten Landschaften ist sowohl möglich als auch wünschenswert, um den Klimawandel abzuschwächen und die biologische Vielfalt und die damit verbundenen Ökosystemleistungen zu erhöhen. Dies kann langfristig die Ernährungssicherheit verbessern [33], indem die Nahrungsmittelproduktion und der Konsum besser an den Klimawandel angepasst werden.

Behauptung 6 der Gegner des SUR und der NRL: Diese neuen Vorschriften sind in Zeiten des Krieges in der Ukraine zu riskant.
Beweise: Kurzfristige Veränderungen des Angebots und der Preise deuten nicht auf ein Risiko für die Ernährungssouveränität oder eine Notwendigkeit zur Produktionssteigerung hin.

● Die militärische Aggression Russlands in der Ukraine hat die Abhängigkeit des derzeitigen Produktionsmodells von importierter Energie oder Agrochemikalien deutlich gemacht [34].
● Trotz kurzfristiger Unterbrechungen der Versorgungsketten und Preise haben zu niedrige Preise in der östlichen EU und ein angebliches regionales Überangebot an ukrainischem Getreide die EU-Kommission dazu veranlasst, die Lieferung ukrainischer Agrarrohstoffe ab März 2023 zu beschränken. Diese Umstände widersprechen der Behauptung, dass Europa aufgrund des Krieges mit einer starken Verknappung von Rohstoffen konfrontiert ist.
Der Krieg wurde jedoch (fälschlicherweise) als Argument für eine Ausnahme von der Verpflichtung verwendet, 4 % der Ackerflächen als Brachflächen (ökologische Schwerpunktgebiete und GLÖZ 8) bereitzustellen, die ein wichtiger Lebensraum für die biologische Vielfalt sind (z. B. [35], [36]) und wichtige Ökosystemleistungen zur Aufrechterhaltung der Produktion erbringen. Die Getreideproduktion auf diesen wenig produktiven Flächen ist vernachlässigbar und trägt nicht wesentlich zur globalen Ernährungssicherheit bei [32]. Die Ausnahmeregelung hat also nur marginale Vorteile gebracht und birgt ein hohes Risiko, den Verlust der biologischen Vielfalt zu beschleunigen [37], [38] und damit auch die langfristige Ernährungssicherheit zu gefährden.

Schlussfolgerung:

Um die vor uns liegenden (globalen) Herausforderungen zu bewältigen, sind eine wirksame Wiederherstellung der Natur und eine Umstellung auf eine nachhaltige Ressourcennutzung von entscheidender Bedeutung, um den Bedürfnissen von Verbrauchern und Erzeugern sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU gerecht zu werden.
Eine gesellschaftliche Debatte und angemessene, wirksame und effiziente politische Instrumente und Reformen werden begrüßt und sind notwendig, um einen viel schnelleren Übergang zu fördern:
Gesellschaftliche und politische Debatten sind in demokratischen Gesellschaften unerlässlich und besonders wertvoll, um gut informierte Übergänge in der Gesellschaft voranzutreiben. Solche Übergänge sind in dieser Zeit der vielfältigen ökologischen und sozioökonomischen Krisen dringend erforderlich. Zu diesem Zweck begrüßen die Unterzeichner dieses Dokuments einen faktengestützten Dialog auf EU-Ebene und in den Mitgliedstaaten und wollen ihn unterstützen."

 

 

 

 

  

  

 

  

 

  

19. Oktober 2020 - Bericht zur Lage der Natur in Europa - Gefährdung geschützer Lebensräume - auch in Lippedorf

 

19. Oktober 2020 - Europäische Kommission - Bericht zur Lage der Natur in Europa

81 Prozent der geschützten Lebensräume sind in schlechtem Zustand

 

"Die meisten geschützten Lebensräume und Arten in Europa sind trotz Fortschritten in einigen Zielgebieten in einem schlechten Zustand. Der Rückgang von geschützten Arten und Lebensräumen hält weiter an und ist hauptsächlich auf Land- und Fortwirtschaft sowie Verstädterung und Eingriffe in Süßwasser-Lebensräume zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Bewertung der Kommission zum Zustand der Natur, die heute (Montag) vorgestellt wurde und die sich auf einen ausführlicheren Bericht der Europäischen Umweltagentur stützt.

Der für Umwelt, Meere und Fischerei zuständige Kommissar Virginijus Sinkevičius erklärte: „Diese Bewertung des Zustands der Natur ist der umfassendste Gesundheitscheck der Natur, der jemals in der EU unternommen wurde. Sie zeigt klar und deutlich, dass wir unsere Lebensgrundlage verlieren. In der EU sind bereits 81 Prozent der geschützten Lebensräume in einem schlechten Zustand. Wir müssen die Ankündigungen in der neuen Biodiversitätsstrategie der EU dringend in die Tat umsetzen, um das Ruder herumzureißen – im Interesse der Natur, der Menschen, des Klimas und der Wirtschaft.“

Die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden wirkt sich ebenso auf Lebensräume aus wie der Klimawandel und die übermäßige Ausbeutung von Tieren durch illegale Entnahme sowie unhaltbare Jagd- und Fischfangpraktiken. Wenn nicht dagegen vorgegangen wird, führt dieser Rückgang unweigerlich zu einer weiteren Erosion unserer Biodiversität und ihres lebenswichtigen Beitrags, sodass letztlich auch die Gesundheit und der Wohlstand der Menschen gefährdet sind.

In dem Bericht wird unterstrichen, dass wir handeln müssen, wenn sich Europas Biodiversität – wie in der neuen EU-Biodiversitätsstrategie vorgesehen – bis 2030 wirklich erholen soll. Vor diesem Hintergrund ist die vollständige Umsetzung der Ziele und Vorgaben, die in der Biodiversitätsstrategie und in der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ vorgeschlagen werden, von grundlegender Bedeutung.

Die Bewertung, die sich auf einen ausführlichen technischen Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) stützt, zeigt, dass viele geschützte Arten und Lebensräume dem großen Druck zwar gerade noch standhalten, die Mehrzahl auf EU-Ebene aber in einem schlechten Zustand ist und der Trend für einige immer weiter abwärts geht.

Bei den Arten hält der Rückgang eng mit der Landwirtschaft verbundener Vogelarten an. Der größte Anteil an Arten mit schlechtem Erhaltungszustand entfällt auf allerdings auf Süßwasserfische (38 Prozent), was in erster Linie an Veränderungen von Gewässern und Wasserströmungs- und Wasserkraftanlagen liegt. Von den Lebensräumen sind nur 15 Prozent in gutem Zustand. Die Renaturierung vonTorfmooren und anderen Feuchtgebieten ist nicht nur gut für die Natur, sondern kann auch wesentlich zum Klimaschutz beitragen und in ländlichen und entlegenen Gebieten Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen.

Aus dem Bericht geht ferner hervor, dass gezielte Erhaltungsmaßnahmen auch zu Ergebnissen führen. Der Pardelluchs, das Waldren und der Fischotter, für die umfassende Erhaltungsprojekte gestartet wurden, erholen sich nun. Initiativen im Rahmen des EU-Programms LIFE, gezielte Agrarumweltprogramme im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und das Natura-2000- Netz mit seinen 27.000 Gebieten wirken sich nach wie vor positiv aus, aber die Anstrengungen müssen noch erheblich verstärkt werden."

 

Der Lippemündungsraum (Naturschutzgebiet und Biotopverbund) ist da keine Ausnahme!

Die kürzlich (Anfang Oktober 2020) durchgeführten Rodungen an der Frankfurter Strasse in Lippedorf mit Fällungen alten Eichen und Buchen sind ein trauriges Beispiel...

 

 

 

 

Es ist Zeit, zu handeln!

Stadt und Kreis Wesel haben das jetzt verstanden, sie müssen allerdings ihren Worten auch Taten folgen lassen...

 

 

Quellen und Verweise:

https://ec.europa.eu/germany/news/20201019-lage-der-natur-europas_de

https://www.presseportal.de/pm/6347/4738461

https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/bericht-zur-lage-der-natur-benennt-treiber-der-naturzerstoerung-zukunftsfrage-nachhaltige-landnutzung-weiter-ungeloest/

 

https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/nabu-wesel-laesst-gruende-fuer-baumfaellungen-in-lippedorf-nicht-gelten_aid-53995513

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/naturschuetzer-gegen-weitere-faellungen-in-lippedorf-id230659316.html

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/aerger-ueber-die-faellung-alter-baeume-in-wesel-lippedorf-id230622548.html

https://evolvingregions.com/channel/wesel/

https://www.gruene-wesel.de/jamaika-koalition-in-wesel/

https://www.lokalkompass.de/wesel/c-politik/da-ist-noch-luft-nach-oben_a1450551

https://www.cdu.de/themen/umwelt-natur-und-klimaschutz

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/cdu-wesel-sorgt-sich-um-die-baeume-in-der-kreisstadt-id230147678.html

https://www.kreis-wesel.de/de/themen/klimaoffensive-kreis-wesel/

 

Update Herbst 2021

 →LANUV  Fachinformationssystem Klimaanpassung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

23.7.2020 Start der NRW weiten Volksinitiative Artenvielfalt - Unterschriften sammeln!

 

„Insekten retten, Artenschwund stoppen“ – NRW-Naturschutzverbände starten Volksinitiative Artenvielfalt

 

 

Düsseldorf | 23.7.2020 | Mit einer Aktion vor dem Landtag in Düsseldorf haben die drei großen NRW-Naturschutzverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) heute den Startschuss für die landesweite Volksinitiative Artenvielfalt gegeben. Unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ sollen in den nächsten Monaten mindestens 66.000 Unterschriften gesammelt werden. Dann muss sich der  NRW-Landtag mit der Volksinitiative beschäftigen. In acht zentralen Handlungsfeldern fordern die Naturschützer einen deutlichen Politikwechsel.

 

 

 

 

Hier geht es zum Unterschriftenbogen der Initiative Artenvielfalt >>  https://artenvielfalt-nrw.de/unterschreiben/

 

 

die Inititiative Schutz des Lippemündungsraums macht mit !

 

 

„Wir wollen mit der Volksinitiative ein eindeutiges Signal für mehr Artenvielfalt auf dem Land und in unseren Städten geben“, sagte die NABU-Landesvorsitzende Dr. Heide Naderer zum Auftakt. „Dabei appellieren wir an alle Bürgerinnen und Bürger, sich mit ihrer Unterschrift für ein lebenswertes Nordrhein-Westfalen einzusetzen und so ein deutliches Signal für notwendige Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt an die Landesregierung zu senden.“

 

Ursprünglich sollte die Volksinitiative bereits im April starten. Corona-bedingt hatten die Verbände den Start verschoben. „Inzwischen sind 45 Prozent der Arten in NRW bedroht. Der dramatische Rückgang vieler Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten duldet keinen Aufschub mehr“, so Naderer. „Wir gehen trotz Corona jetzt bewusst raus auf die Straßen und Marktplätze um Unterschriften zu sammeln. Dabei werden wir alle Hygieneregeln beachten.“

 

Konkret fordern die Verbände :

* auch Projekte und Ziele der Initiative Schutz des Lippemündungsraums

 

1. Flächenfraß verbindlich stoppen


2. Schutzgebiete wirksam schützen


3. Naturnahe und wilde Wälder zulassen


4. Naturverträgliche Landwirtschaft aktiv voranbringen


5. Biotopverbund stärken und ausweiten


6. Lebendige Gewässer und Auen sichern


7. Artenschutz in der Stadt fördern


8. Nationalpark Senne ausweisen

 

„In allen diesen Politikfeldern sehen wir Stillstand oder Rückschritte“, kritisierte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht. „Wir können nicht erkennen, dass die Landesregierung gewillt ist, dem dramatischen Verlust an biologischer Vielfalt konsequent zu begegnen.“ Vereinzelte Förderprogramme ersetzten kein Strategie, und ansonsten werde dem Credo, die Wirtschaft zu ‚entfesseln‘, alles untergeordnet. „Damit zerstört die Landesregierung die natürlichen Lebensgrundlagen unserer Kinder und Enkel.“

 

Der Natur- und Artenschutz müsse aber nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt gestärkt werden. Die Landesregierung sei gefordert, dafür den ordnungsrechtlichen Rahmen zu setzen. Die Verbände fordern so zum Beispiel klare landesrechtliche Vorgaben etwa zur Eindämmung der Lichtverschmutzung und ein Verbot so genannter Schottergärten. Umgesetzt werden müssten die Maßnahmen dann allerdings in den Städten und Gemeinden.

 

„Mit der Volksinitiative Artenvielfalt wollen wir uns bewusst im Kommunalwahlkampf bemerkbar machen“, sagte der LNU-Landesvorsitzende Mark vom Hofe.

„Auch vor Ort muss sich die Politik daran messen lassen, was sie für lebenswerte Städte und Gemeinden tut.

Hier geht der Artenschutz Hand in Hand mit dem Klimaschutz. Denn mit mehr Natur in der Stadt können wir auch wirksam dem Klimawandel begegnen.“

 

Um die Forderungen der Volksinitiative Artenvielfalt NRW zum Thema im Landtag zu machen müssen mindestens 0,5 Prozent der Stimmberechtigten in Nordrhein-Westfalen unterschreiben. Unterschreiben kann jeder, der zur Landtagswahl berechtigt ist, d.h. seinen Wohnsitz in NRW hat, mindestens 18 Jahre alt ist und die deutsche Staatsangehörigkeit hat. Gültig sind nur manuelle Unterschriften auf dem offiziellen Unterschriftenbogen. Das Stimmrecht aller Unterzeichnenden müssen sich die Initiatoren der Volksinitiative von der jeweiligen Gemeinde der Hauptwohnung bestätigen lassen.

 

Ansprechpartner*in der Volksinitiative Artenvielfalt NRW:

  • BUND NRW: Holger Sticht, Vorsitzender, T. 0152 34 28 95 94, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
  • LNU NRW: Mark vom Hofe, Vorsitzender, T. 02204 810 878, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
  • NABU NRW: Dr. Heide Naderer, Vorsitzende, T. 0173 68 722 250, Heide.Naderer@NABU-NRW.d

 

 

Nachtrag September 2020

Die Zerstörung und der Verlust der biologischen Vielfalt ist so katastrophal wie der Klimawandel

Biodiversität beschreibt kollektiv Millionen einzigartiger lebender Organismen, die die Erde bewohnen, und die Interaktionen zwischen ihnen. Sie stellen ein lebenswichtiges Element unseres Lebens dar, sind aber einer ständigen Bedrohung ausgesetzt. Der Erhaltungszustand von mehr als 60% der nach der EU-Habitatrichtlinie geschützten Arten und Lebensräume ist ungünstig. Dies hat grundlegende Folgen für unsere Gesellschaft, Wirtschaft und menschliche Gesundheit.

Quelle und weiterführende Informationen:  EEA -  https://www.eea.europa.eu/themes/biodiversity

 

Schwerpunktseites des WWF: https://www.wwf.de/themen-projekte/artenschutz-und-biologische-vielfalt

Schwerpunktseite des VBio Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin: https://www.vbio.de/themenspektrum/biodiversitaet/

 

 

 

 

 

 

 

Aktionen September 2021

 

Folgende Aktionen sind im September geplant

 

fff  NRW  Ortgruppe Rees  https://fffnrw.de/ortsgruppen-von-fff-nrw/rees/

2. Nachhaltigkeitsmarkt

Samstag, 11.9.2021 8:00 - 13:00 Uhr

46459 Rees, Markt

Infos: https://www.instagram.com/p/CTYOpQXDyau/https://www.instagram.com/fridaysforfuture.rees/ |   https://fffnrw.de/aktuelle-aktionen/

Kommentar: Wir waren da, großer Platz, interessante Stände, gute Informationen, guter Besuch - DANKE

 

RhineCleanUp https://www.rhinecleanup.org/de

BUND Kreisgruppe Wesel

Samstag, 11. September 2021 10:00 – 13:00 Uhr

46487 Wesel, Bislicher Str./ Bus-Haltestelle „Rosenallee“

Infos: https://www.bund-wesel.de/service/meldungen/detail/news/rhinecleanup-11-september-2021/

Kommentar: Wir waren da, ganz viele Unterstützer*innen, kleine-große-junge und alte ; ); der große Abfallcontainer mehr als voll, DANKE

 

greenpeace Internationaler Clean Up Day!

Samstag, 18. September 2021

Infos: https://greenwire.greenpeace.de/group/themengruppe-konsumwende/veranstaltung/internationaler-clean-day

 

Klimastreik 

https://www.klima-streik.org/

Freitag, 24. September 2021 - 17:00Uhr

WO: Großer Markt, Wesel Innenstadt https://goo.gl/maps/pEYSzQfNZZ1QpFds6

weitere Informationen: https://www.instagram.com/fridaysforfuture_wesel/?igshid=fhihrevd65c | https://www.instagram.com/p/CTzzvrjtuTh/ |

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/70-aufruf-zum-klimastreik-am-freitag-den-24-september-2021

Kommentar: Es war großartig, über 250 Teilnehmer*Innen Impressionen auf https://cloud.fridaysforfuture.is/s/meDsAS4jELLfNf5

 

 

 

BUNDESTAGS-WAHL

Sonntag, 26. September 2021

Vorher Informieren : KLIMAWAHLCHECK: https://klimawahlcheck.org/  und  https://www.campact.de/klimacheck/

aktuelle Wahlprognose: https://www.wahlrecht.de/umfragen/    WAHL-ERGEBNIS: https://www.derwesten.de/politik/bundestagswahl-ergebnis-alt-jung-laschet-scholz-cdu-spd-gruene-fdp-id233436705.html 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anklage: Ökozid - Umweltzerstörung, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

 Anklage!

Ökozid - Umweltzerstörung, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

 → https://www.stopecocide.de

" Was die Menschheit mit dem Planeten anrichtet, ist für Inger Andersen ein „selbstmörderischer Krieg gegen die Natur“. Das sagte die Chefin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen auf dem Weltnaturschutzgipfel, der diese Woche im chinesischen Kunming stattfindet. Die Erde, schwingt da mit, wird beispielsweise durch die Klimakrise nicht untergehen. Sie wird aber vielleicht unbewohnbar oder zumindest viel weniger lebenswert für alle möglichen Arten, allen voran die Menschen.

Mit dem Verweis auf die Menschheit als Ganzes will sich die neue NGO Allrise aus Österreich aber nicht zufriedengeben. Sie will diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die aus ihrer Sicht persönliche Verantwortung tragen. In einem ersten Schritt haben die Kli­ma­schüt­ze­r:in­nen deshalb mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe jetzt Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro vor dem Internationalen Strafgerichtshof verklagt.

Der schwerwiegende Vorwurf: Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Damit stünde die Umweltzerstörung auf einer Stufe mit Kriegsverbrechen und Genoziden.

Quelle: https://taz.de/Zerstoerung-des-Amazonas-Regenwalds/!5804546/   und   https://taz.de/Podcast-klima-update/!5808226/ 

→  17. November 2023 : EU einigt sich auf Sanktionierung schwerwiegender Umweltschäden, die "mit Ökozid vergleichbar" sind

Brüssel 16.11.2023 - Die EU hat sich darauf geeinigt, einen neuen Straftatbestand gesetzlich zu verankern, mit dem die schwersten Umweltverbrechen bestraft werden sollen.

Am Donnerstagnachmittag stimmte die Europäische Union in Brüssel für eine Verschärfung ihrer "Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt". Die Richtlinie sieht nun vor, dass gegen spezifische schwere Fälle der Zerstörung von Ökosystemen, einschließlich der Zerstörung von Lebensräumen und des illegalen Holzeinschlags, direkt vorgegangen wird.

https://www.stopecocide.de/eilmeldungen-und-pressemitteilungen/eu-einigt-sich-auf-sanktionierung-schwerwiegender-umweltschden-die-mit-kozid-vergleichbar-sind

 

 Was ist Ökozid? https://www.stopecocide.de/was-ist-oekozid

Ökozid (UA)

Ein Modellversuch von Andres Veiel & Jutta Doberstein
 
 
Ökozid ist Traktat, Drama und forensische Untersuchung – ein Gerichtsprotokoll aus der Zukunft. Wir schreiben das Jahr 2034. Eine Koalition von 31 Staaten des Globalen Südens klagt vor dem Internationalen Gerichtshof gegen die Bundesrepublik Deutschland in der Hoffnung, ein Präzedenzurteil werde die Möglichkeit eröffnen, auch andere Industrienationen zur Verantwortung zu ziehen. Bisher galt der Klimawandel als eine Katastrophe in Zeitlupe. Ein Verbrechen an der Zukunft, welches seine Beweise in der Gegenwart geschickt vertuscht.

Heute, 2022, hat sich die schleichende Katastrophe zu einem Wettlauf gegen die Zeit verwandelt. Die Wissenschaft ist sich einig, dass die Klimageschichte der kommenden Jahrhunderte in den nächsten 10 bis 15 Jahren geschrieben wird. Das ist der Zeitraum, der zum Handeln bleibt. Über 1400 Gerichtsverfahren werden gerade weltweit geführt, um Politiker:innen, Verwaltungen und Industrie zum Handeln zu zwingen, doch die globale Verantwortung wird ausgeblendet. Was wird geschehen, wenn in einer nicht allzu fernen Zukunft Richter:innen über die Versäumnisse der Vergangenheit urteilen? Wenn sie beschließen, dass sich die Völkergemeinschaft von nun an dem Grundrecht der Natur auf Unversehrtheit unterordnen muss, um ein menschenwürdiges Leben für alle zu ermöglichen?
Während Holland überflutet wird, Deutschland austrocknet und Millionen von Menschen auf der Flucht sind, wird im Saal verhandelt, wer für die unumkehrbare Entwicklung verantwortlich ist, wie Gerechtigkeit geschaffen werden kann und wer die Kosten dafür tragen muss. Das Gerichtsdrama von Andres Veiel und Jutta Doberstein wird in der Spielzeit 2021/22 am Schauspiel Stuttgart uraufgeführt.
 
In jeder Vorstellung treten Expert:innen aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Aktivismus auf und geben im Rahmen des Bühnengeschehens ein individuelles Statement ab.

Fr – 24. Sep: Yvonne Aki-Sawyerr
Do – 30. Sep: Adenike Titilope Oladosu
Fr – 01. Okt: Prof. Dr. Markus Wissen
Sa – 02. Okt: Adenike Titilope Oladosu
Mo – 18. Okt: Prof. Dr. Antje Boetius
Di – 19. und Mi – 20. Okt: Videoeinspielung Yvonne Aki-Sawyerr
Mo – 01. Nov: Videoeinspielung Chinma George
So – 21. Nov: Prof. Dr. Markus Rex
Do – 09. Dez: Prof. Dr. Remo Klinger
Fr – 10. Dez: Guido Wallraven
Sa – 11. Dez: Luisa Neubauer
Do – 06. Jan: Ulrike Herrmann
Sa – 12. Feb: Dr. Kumi Naidoo
So – 20. Feb: Prof. Dr. Niklas Höhne
Di – 22. Feb: Andres Veiel
So – 17. Apr: Videoeinspielung Lukas Bärfuss
Mi – 22. Jun: Carolin Callenius
Sa – 09. Jul: Jürgen Resch
Mi – 13. Jul: Werner Sobek
Sa – 16. Jul: Thilo Bode

das Stück zum Nachlesen https://www.schauspiel-stuttgart.de/download/38838/oekozid_verlagsfassung.pdf

 

 

Aufruf zum Klimastreik am Freitag, den 24. September 2021

 

AUFRUF ZUM KLIMASTREIK

 

Wir streiken am Freitag, den 24.9.2021

für den Klima- und Artenschutz

 Wo - großer Markt Wesel: https://goo.gl/maps/kmRSNB28dkvdaSfk8

https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Markt_(Wesel)

um / ab 17:00 Uhr

#AllefürsKlima

 

Wir rufen am Freitag, dem 24. September gemeinsam mit Fridays For Future zum Klimastreik auf !

Mit unserem Protest machen wir den Klima- und Artenschutz zum zentralen Thema der Bundestagswahl und fordern die Politik zum konsequenten Handeln auf.

 

Warum streiken wir?

 

Wir erwarten echte Klimaschutzmaßnahmen statt Versprechen für die Zukunft, die bei erster Gelegenheit wieder über Bord geworfen werden. Wenn wir jetzt keine wirksamen Maßnahmen gegen die Klimakrise ergreifen, wird sich die Geschwindigkeit des Artensterbens weiter erhöhen und es wird zu irreversiblen Schäden an ganzen Ökosystemen kommen. Klimaschutzmaßnahmen müssen höchste Priorität bekommen. Das kann nur gelingen, wenn die Politik wieder in die Offensive geht und die nötigen Rahmenbedingungen setzt. Eine grundlegende Veränderung der Energie-, Verkehrs- und Landnutzungspolitik ist daher nötig.

Am 24. September 2021 werden wir uns gemeinsam mit Fridays For Future und vielen weiteren Initiativen am weltweiten Klimastreik beteiligen. Im Fokus dieses Aktionstags stehen für uns die Bundestagswahlen. Wir möchten klarmachen: Die Wahlen sind Klimawahlen und wir akzeptieren keine leeren Versprechungen mehr! Wir müssen jetzt handeln, um die Klima- und Artenkrise einzudämmen und das 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Bisher hat die Bundesregierung nicht ausreichend reagiert. Doch mit der Bundestagswahl können wir das ändern: Wenn wir erneut die Straßen füllen, machen wir gemeinsam das Klima zum wahlentscheidenden Thema. Natürlich wird der Klimastreik coronakonform als kreativer Protest in verschiedenen Formaten stattfinden. Wir und viele andere Umweltschutzorganisationen unterstützen Fridays For Future dabei – für eine Zukunft ohne Klimakrise.

 

Machen Sie mit!

 

Unterstützen Sie am 24. September den globalen Klimastreik bei Ihnen vor Ort. Finden Sie eine Gruppe in Ihrer Nähe und beteiligen Sie sich an Aktionen vor Ort und virtuell. Ob auf der Straße, als Kunstaktion oder beim virtueller Klimastreik – Sie sind herzlich willkommen!

Unter www.klima-streik.org können Sie sich über unser Demo-Bündnis informieren und sehen, welche Demonstrationen bei Ihnen vor Ort bereits geplant werden. Nutzen Sie den Hashtag #AlleFürsKlima in sozialen Netzwerken, informieren Sie Familie, Freund*innen und Nachbar*innen, damit wir am 24. September richtig viele werden!


 

 

weiterführende Informationen unter

 

https://www.klima-streik.org/

 

https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

 

https://www.wwf.de/klimastreik

 

https://www.nabu.de/wir-ueber-uns/veranstaltungen/26848.html

 

https://greenwire.greenpeace.de/klimastreik2021

 

https://www.mitwelt.org/klima-streik-protest.html

 

https://parentsforfuture.de/de/globaler-streik-24-09

 

Klimawandel: Entstehung und Folgen | Statista

 

 

 

 

 

 

Aufruf zur gemeinsamen Bewahrung unserer / der Natur Oktober 2020

 

Aufruf zur gemeinsamen Bewahrung unserer / der Natur

 

 

Die Menschen bekommen gerade die Rechnung für den anhaltenden Raubbau an der Natur.

 

Die Corona Pandemie ist nur ein Beispiel, wie der Mißbrauch anderer Lebewesen (Tiere/Pflanzen) zunehmend die Menschen nachhaltig in ihrer Lebensführung beeinflußt.

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/36-wie-die-coronavirus-pandemie-mit-der-zerstoerung-von-tier-und-pflanzenwelt-zusammenhaengt-20-april-2020

November 2020 - nächstes Drama- Nerzzuchtbetriebe in Jütland als Quelle mutierter SARS-CoV2-Corona-Viren, die Menschen infizieren - Tötung von 15-17 Millionen Nerzen in mehr als 1100 Zuchtfarmen angeordnet...  

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/corona-mehr-als-200-menschen-mit-von-nerzen-stammender-virusmutation-infiziert-a-18146614-c019-434f-a5f1-e5aa08e483c0

 

Ein weiteres Beispiel für eine drohende menschliche Katastrophe ist die Massenhaltung von Geflügel, wo sich in Geflügelfarmen ausbreitende Infektionskrankheiten nur durch den Einsatz von Antibiotika managen lassen und sich die in der Folge auftretenden multiresistenten Keime in und auf Lebensmitteln auf die Menschen übertragen. Frau/man kann nur erahnen, was die Antibiotika-resistenten Keime, die durch den Verzehr vom Fleisch solchen Geflügels auf den Menschen übertragen werden, dort verursachen.

 

mehr Informationen unter https://germanwatch.org/de/16437

 

 

Und was droht uns, wenn wir die zunehmende Erwärmung unserer Umgebung nicht stoppen können? Wenn wir nicht aufhören, Raubbau an unserer Natur zu nehmen, in dem wir Naturflächen zerstören, versiegeln, Wälder und Bäume sterben lassen oder sogar unbedarft fällen?

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verlust-von-baeumen

 

Die von uns so angestoßene Erwärmung unserer Welt läßt u.a. die im (aktischen) Eis verborgenen Methanvorkommnisse auftauen.

Was das dann für Folgen hat, kann frau/man schon erahnen:

 

https://cordis.europa.eu/article/id/31889-researchers-warn-of-how-methane-leaks-affect-planet/de

>>

https://www.researchgate.net/publication/41760559_Extensive_Methane_Venting_to_the_Atmosphere_from_Sediments_of_the_East_Siberian_Arctic_Shelf

 

 

Also laßt uns aufhören, die Natur zu (zer-)stören!

 

Laßt uns retten und erhalten, was uns jetzt und in Zukunft schützt!

 

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums hat sich gerade das zum Ziel gesetzt.

 

 jeder einzelne, kleine Schritt zählt !

 

unsere nächste Aktion: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/54-muellsammelaktion-lippemuendungsraum-31-10-2020-nabu-wesel

 

 

 

 

 

Bericht zur Lage der Natur - Aktuelles 19 Mai 2020

 

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit BMU

 

19.05.2020 - Bericht zur Lage der Natur

 

Alle sechs Jahre nehmen Bund und Länder eine Bewertung des Zustands der Natur in Deutschland vor. Dazu werden umfassende Berichte erstellt, die durch die Bundesregierung an die EU-Kommission zur Erfüllung der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie und der EU-Vogelschutz-Richtlinie übermittelt werden.

 

Schulze: "Intakte Natur ist Voraussetzung für krisenfeste Gesellschaft"

 

 

"Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Die Generalinventur unserer biologischen Vielfalt in Deutschland zeigt ein sehr gemischtes Bild. In manchen Teilen des Landes erholt sich die Natur: Vielen Buchenwäldern geht es gut, in den Wäldern und Siedlungen gibt es wieder mehr Vögel. Auch die Renaturierung von Flüssen und Auen trägt zur Erholung der Natur bei. Vor allem in der Agrarlandschaft geht es der Natur dagegen besorgniserregend schlecht. Das gilt besonders für Schmetterlinge und andere Insektenarten, die auf blütenreiche Wiesen und Weiden angewiesen sind. Denn diese wichtigen Ökosysteme gibt es in der intensiven Landwirtschaft immer seltener. Starke Verluste sehen wir auch bei vielen Vogelarten der Agrarlandschaft wie Kiebitz und Rebhuhn."

 

"BfN (Bundesamt für Naturschutz)-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: "Artenreiche Wiesen und Weiden verzeichnen sowohl in der Fläche als auch in ihrer Artenvielfalt starke Rückgänge. Dieser Trend setzt sich seit dem ersten nationalen FFH-Bericht im Jahr 2001 ungebrochen fort. Mehr als die Hälfte aller FFH-Grünland-Lebensraumtypen befindet sich in Deutschland in einem ungünstig-schlechten Erhaltungszustand. Der Schutz des Grünlands muss deshalb nicht nur auf europäischer, sondern auch auf nationaler Ebene verbessert werden. Wenn wir Arten und Lebensräume erfolgreich schützen und erhalten, kann die Natur ein Teil von Lösungen sein. Auch das verdeutlicht unser Bericht: Renaturierte Feuchtgebiete, intakte Moore und nachhaltig genutzte Wälder können entscheidend zu Klimaschutz und Klimaanpassung beitragen."

 

Die Europäische Kommission reagiert auf die Umweltveränderungen mit der "EU-Biodiversitätsstrategie für 2030", dem sogenannten "Green Deal". Weitere Informationen finden sich unter: https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal/actions-being-taken-eu/eu-biodiversity-strategy-2030_de

 

 

>>> genau dies sind die Ziele der Initiative Schutz des Lippemündungsraums <<<

 


 

Auszüge aus dem Bericht zur Lage der Naturschutz den Lippemündungsraum betreffend:

 

S.19: " Naturschutz hat Erfolge

Trotz ungünstiger Rahmenbedingungen (s. dazu die unter 3.2 angeführten Treiber), die sich in der negativen Entwicklung des Zustands vieler Lebensräume und Arten des Offenlands zeigen (siehe Abschnitt 1), können und konnten bisher durch konsequentes (Naturschutz-)Handeln lokal und regional viele Erfolge erzielt werden.

Beispielsweise wurden vielerortsMaßnahmen zur Renaturierung und Durchgängigkeit von Fließgewässerndurchgeführt. Diese führen zwar auf biogeografischer, also auf großräumiger Ebene noch nicht zu einem günstigen Erhaltungszustand der Lebensraumtypen, auf lokaler oder regionaler Ebene zeigen sich aber beachtliche Erfolge: So verfolgt beispielsweise das länderübergreifende Naturschutzgroßprojekt „Untere Havelniederung“, das seit 2005 in Brandenburg und Sachsen-Anhalt im Förderprogramm „chance.natur Bundesförderung Naturschutz“ gefördert wird, das Ziel, die Havel und ihre Auen auf einer Fließstrecke von etwa 96 Kilometern wieder naturnah zu entwickeln. Die Maßnahmen des Projektes dienen zugleich der Verwirklichung von Schutz-, Erhaltungs- und Entwicklungszielen der betroffenen Natura 2000-Gebiete, sodass der Pflege- und Entwicklungsplan des Projektes von den beteiligten Ländern als (Teil)Managementplan zur Verwaltung von Natura 2000-Gebieten anerkannt wurde.Auch an anderen Fließgewässern wie z.B. der Lippe (Nordrhein-Westfalen),der Ahr

(Nordrhein-Westfalen / Rheinland-Pfalz) oder (vor)alpinen Fließgewässern (Bayern)konnte bereits eine Vielzahl von Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt und über längere Strecken wieder naturnahe Gewässerstrukturen entwickelt werden. Bei zwei Lebensraumtypen der alpinen Flüsse begründen die Maßnahmen einen sich verbessernden Trend (vgl. Steckbrief 1 LRT 3220).Fortschritte bei der

Renaturierung haben zum Beispiel auch positive Folgen für an Fließgewässern lebende, gefährdete Insektenarten, bestimmte Fischarten wie den Lachs, Vögel wie den Eisvogel oder andere Arten."

 

 

S. 21" Treiber für Veränderungen

Betrachtet man die Gründe für die oben beschriebenen insgesamt eher negativen Entwicklungen für den Schutz der Biodiversität in Deutschland, so stellt sich dieFrage nach den maßgeblichen Ursachen. Die wichtigsten Beeinträchtigungen der gefährdeten Lebensräume und Arten sind nach der Analyse der Berichte:

 

> hohe Nährstoffeinträge durch landwirtschaftliche Düngung und aus der Luft (atmosphärischer Stickstoffeintrag) sowie Gewässerverschmutzung aus Landwirtschaft, Verkehr, Energieerzeugung, Industrie, Gewerbe und Haushalten,

> Nutzungsänderungen landwirtschaftlicher Flächen und in Wäldern, einschließlich der Aufgabe traditioneller Nutzungsformen wie z.B. Beweidung von Magerrasen oder Nieder- und Mittelwaldwirtschaft,

> Erhöhung der Nutzungsintensität, etwa durch Erhöhung der Mahdhäufigkeit beim Grünland,

>Entwässerung land- und forstwirtschaftlicher Nutzflächen sowie Grundwasserentnahme für unterschiedliche Zwecke,

> Veränderung der Hydrologie und Morphologie von Gewässern,

>Einsatz von Pestiziden, vorwiegend in der Landwirtschaft, aber partiell auch in der Forstwirtschaft,

> land- und forstwirtschaftliche Nutzungen bzw. Nutzungsänderungen, die zum Verlust von Kleinstrukturen in der Landschaft oder Alt- und Totholz bzw. Altbaumbeständen führen,

>Veränderung der Artenzusammensetzung durch ungelenkte Sukzession, oft im Zusammenhang mit Nutzungsaufgabe unrentabler Flächen,

> Flächenverluste und Zerschneidung (Fragmentierung) durch Ausbau von Verkehrsinfrastruktur, Siedlungs- und Gewerbegebieten,

> Ausbreitung von invasiven Arten,

> Sport, Tourismus und Freizeitaktivitäten einschließlich Unterhaltung notwendiger Infrastruktur,

>Ausbau erneuerbarer Energien wie Biogasanlagen (verbunden mit zunehmendem Anbau von Mais und Raps), Windkraftanlagen und Wasserkraftanlagen,

>mangelnde Pflege (insbesondere nicht mehr wirtschaftlich nutzbarer) der Lebensraumtypen

sowie der Lebensräume von europäischen Vogelarten und Arten von gemeinschaftlichem Interesse; fehlendes oder unzureichendes Management in den Natura 2000-Schutzgebieten.

 

...

 

DerKlimawandelwird in den Berichten (noch) vergleichsweise weniger häufig als Beeinträchtigung genannt, zahlreiche Studien belegen aber dessen zunehmende Bedeutung (z.B. Mason et al. 2015, Nila & Hossain 2019, Radchuk et al. 2019). Auch konnten die Auswirkungen der ausgeprägten Trockenperioden der letzten beiden Jahre noch keinen Eingang in den FFH-Bericht finden, der sich im Wesentlichen auf Erhebungen aus den Jahren 2012 bis 2017 bezieht.Eine Analyse der Gefährdungsursachen für Biotoptypen hat ergeben, dass der Klimawandel in allen Hauptgruppen als Gefährdungsursache von Biotoptypen relevant ist (Heinze et al. 2019).Die wichtigsten Faktoren sind Extremereignisse, insbesondere Trockenperioden oder Überflutungen, Temperaturerhöhung, Anstieg des Meeresspiegels und Habitatveränderungen infolge der Klimaveränderungen."

 

S. 22

" Artenschwund in Agrarlandschaften: Folgen intensiver Landwirtschaft

Die intensive Landwirtschaft führt zu einer immer stärkerenHomogenisierung der Landschaft, in der inzwischen monotone artenarme Lebensräume vorherrschen.Artenreiche Grünland-Lebensräume, wie extensiv genutzte Mähwiesen,Magerrasen und Nasswiesen, verzeichnen starke Rückgänge sowohl quantitativ hinsichtlich ihrer Fläche als auch qualitativ etwa hinsichtlich des vorhandenen Arteninventars. Mehr als 55 % aller Bewertungen von FFH-Grünland-LRT sind ungünstig-schlecht, weniger als 10 % sind in einem günstigen Zustand. Zudem weisen auch die Trends der Grünland-LRT überwiegend (zu 75 %) auf weitere Verschlechterungen hin. Auch fast zwei Drittel aller Bewertungen in Grünlandlebensräumen vorkommender FFH-Arten (n=196) weisen einen ungünstigen Erhaltungszustand auf (vgl. Steckbrief 5 Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling). Auch durch dieRote Liste der BiotoptypenDeutschlands (Finck et al. 2017) wird diese Situation für alle Grünland-Lebensräume in Deutschland bestätigt:Von insgesamt 75 Grünlandbiotopen sind 83 % als gefährdet bewertet, 31 % davon sogar der Kategorie „akut von vollständiger Vernichtung bedroht“ zugeordnet.Dies betrifft nicht nur Lebensräume aufSonderstandorten (z.B. Kalk-Magerrasen), sondern genauso Grünland auf mittleren Standorten wie die artenreichen Flachland- und Berg-Mähwiesen (siehe Steckbrief 6 LRT 6510). Die Erhöhung der Nutzungsintensität, etwa durch Erhöhung der Mahdhäufigkeit oder der Düngung bei den Mähwiesen, führt zum Beispiel zum Verschwinden des Blütenangebots für Insekten. Es hat auch Folgen für Vögel, die weniger Nahrung finden oder deren Nester durch häufigere Befahrung der Flächen zerstört werden können.

Die Entwicklung landwirtschaftlich genutzter Lebensräume spiegelt sich auch in derRoten Liste gefährdeten Gefäßpflanzenartenwider (BfN 2018). Aktuell sind demnach 1.030 Arten (28,2 %) aller Lebensräume bestandsgefährdet. Bei fast der Hälfte der gefährdeten Arten wurden Standortveränderungen durch Nährstoffeinträge als die wesentliche Ursache ermittelt (Korneck et al. 1998).Viele vom Aussterben bedrohte oder gefährdete Arten finden sich unter den typischen Arten nährstoffarmer Standorte wie der Magerrasen (sowie der Heiden und Moore, siehe unten), wie z.B. Wiesen-Kü-

chenschelle (Pulsatilla pratensis) oder Katzenpfötchen (Antennaria dioica).Neben der Nutzungsintensivierung stellt aber auch ein Brachfallen ertragsschwacher Standorte eine Gefährdung vieler Arten dar, wie z.B. des in Borstgrasrasen verbreiteten Berg-Wohlverleihs (Arnica montana, FFH-Anhang V)."

 

 

S.27

"Mehr Dynamik bei Fließgewässern, aber zugleich zunehmende Gefährdung von nährstoffarmen Stillgewässern

Unter den Still- und Fließgewässern sind insgesamt 12 FFH-Lebensraumtypen aufgeführt, derenErhaltungszustand - außer in den Alpen - in allen Fällen unzureichend oder schlechtist. Bei zwei Lebensraumtypen in der kontinentalen Region hat sich der Erhaltungszustand sogar gegenüber dem letzten Berichtszeitraum noch einmal verschlechtert; in zehn Fällen wurde zuletzt ein sich verschlechternder Gesamttrend ermittelt. In den Alpen werden immerhin sechs Gewässer-Lebensraumtypen

mit einem günstigen Erhaltungszustand bewertet, fünf davon sind Stillgewässer. Deren vergleichsweise guter Zustand ist hauptsächlich auf die extensivere Landwirtschaft in der alpinen Region und die damit verbundene geringere Belastung mit Nähr- und Schadstoffen zurückzuführen. Als typischer Brutvogel insbesondere naturnaher Flüsse hat der Flussuferläufer derzeit bundesweit einen geringen, aber stabilen Bestand, nachdem die Art in Deutschland im 20. Jahrhundert massive Verluste durch den Ausbau von Fließgewässern hinnehmen musste.

Bei denFließgewässernhaben intensiver Nutzungsdruck (insbes. durch Landwirtschaft, Siedlung, Verkehr) in Verbindung mit Gewässerausbau- und Unterhaltungsmaßnahmen sowie Staustufenbau in der Vergangenheit zu naturfernen Gewässerstrukturen, zur stetigen Verkleinerung und Entwässerung der Auen sowie zur Erhöhung von Hochwasserabflüssen geführt. In der Schweiz wird für den Flussuferläufer die Erholungsnutzung als wichtigste Beeinträchtigung genannt (Knaus et al. 2018), auch in

Deutschland spielt sie eine bedeutende Rolle. Nach dem aktuellen Auenzustandsbericht (BMU/BfN 2009) sind an den großen Flüssen Deutschlands rundzwei Drittel der Überschwemmungsflächen verloren gegangen.

Die Fließgewässer und ihre Auen haben als natürliche lineare Verbundelemente ein großes Potenzial für einen großräumigenBiotopverbund. Maßnahmen zur Rückgewinnung natürlicher Überflutungsflächen - z. B. Deichrückverlegungen, Reaktivierung von Altarmen und ehemaliger Flussmäander - haben eine große Bedeutung für die Hochwasservorsorge und tragen damit auch dazu bei, die Ziele des

2014 beschlossenenNationalen Hochwasserschutzprogrammszu erfüllen. Die morphologische und die ökologische Durchgängigkeit der Fließgewässer spielt besonders für wandernde Arten eine entscheidende Rolle, die mitunter sehr weite Strecken zurücklegen, wie z. B. der Lachs (Salmo salar), der durch Wiederansiedlungsprojekte und Wiederherstellung seines Lebensraumes langsam in unsere Flüsse zurückkehrt.

Die Etablierung einesfunktionalen Biotopverbundsstellt auch eine wichtigeAnpassungsmaßnahme an den Klimawandeldar. Die Erhaltung, Verbesserung und Schaffung von Wanderungs- und Ausbreitungskorridoren können die Arealverschiebungen von Populationen heimischer Arten unterstützen,die in Folge sich verändernder regionaler klimatischen Bedingungen zwingend erforderlich werden.

Außerdem trägt der Biotopverbund auch dazu bei, eine klimabedingte Isolation von Populationen heimischer Arten zu kompensieren. Auch für die Anpassung an lokale Lebensraumverluste oder Veränderung der Lebensraumbedingungen kann der Biotopverbund eine wichtige Strategie darstellen.

Arten, die durch den Klimawandel ihre angestammten Lebensräume verlieren, kann durch die erhöhte „Durchlässigkeit“ der Landschaft so das Erreichen zukünftig geeigneter Lebensräume ermöglicht werden (Reich 2012). Die Funktion des Schutzgebietsnetzes Natura 2000 wird durch den Biotopverbund unterstützt, indem der Verinselung bzw. Isolation wertvoller Lebensräume und gefährdeter Arten in Schutzgebieten begegnet wird, die zu einem erhöhten Aussterberisiko vieler Arten beiträgt."

 

...

S.28

"DieRenaturierung von Fließgewässern und ihren Auenmuss konsequent weiter fortgesetzt werden.

Mit demBundesprogramm „Blaues Band Deutschland“soll bis zum Jahr 2050 entlang der Bundeswasserstraßen und in ihren Auen einBiotopverbundvon nationaler Bedeutung aufgebaut werden. Ergänzend sind entsprechende Maßnahmen an kleineren Gewässern vorzusehen.Hierzu müssen die heute zumeist isolierten entweder noch vorhandenen naturnahen oder bereits wieder renaturierten Bereiche ausgedehnt und miteinander vernetzt werden sowie eine weitgehendeigendynamische Entwicklungvon Fließgewässern und Ufern gewährleistet werden.

Die Wiederherstellung derDurchgängigkeit der Fließgewässerdurch Rückbau von Wehranlagen und Neubau bzw. Ertüchtigung von Umgehungsgerinnen bei Wasserkraftanlagen ist eine entscheidendeVoraussetzung für Wiederansiedlungsprojekte wandernder Arten (z.B. Lachs), aber auch für die Vernetzung lokaler Populationen mehr oder weniger stationärer Fließgewässerarten.

Prioritär notwendige Maßnahmen zum Schutz der Stillgewässer-Lebensräume sind neben derSicherung des natürlichen Wasserhaushaltsdie Einrichtung vonweiträumigen Pufferzonenum die Gewässer, um den Nähr- und Schadstoffeintrag zu minimieren."

 

S.29-30

" Die Gründe für den schlechten Zustand derAuwälder, der Moorwälder und der Kiefernwäldersind vielfältig.Während bei den Moor- und Auwäldern in erster Linie Veränderungen der hydrologischen Verhältnisse und Entwässerung die Hauptbeeinträchtigungen darstellen, sind bei den Kiefernwäldern Veränderungen der Artzusammensetzung durch die ungelenkte Sukzession auf Sekundärstandorten

bzw. mangelnde aktive Pflegemaßnahmen wie auch der Eintrag von Luftschadstoffen und -nährstoffen maßgeblich.

...

Für eine Verbesserung der Erhaltungszustände in den verschiedenen Waldlebensräumen müssen die Anstrengungen zumökologischen Waldumbau, auch vor dem Hintergrund des Klimawandels, erheblich intensiviert werden (BfN 2019b). Die Waldwirtschaft sollte stärker anökosystemaren Gesichtspunktenausgerichtet werden, z.B. indem der Wasserhaushalt und Wasserrückhalt verbessert wird, Waldböden besser geschützt werden, Wälder und Bäume älter werden können und Totholzanteile erhöht werden. Dabei sollte auf dieStandortsvariabilität der heimischen Baumartengesetzt werden. Auf die Einbringung gebietsfremder Baumarten ist insbesondere in Naturschutzgebieten und FFH-Gebieten generell zu verzichten (BfN 2019b), gleiches gilt für Flächen der Wald-LRT außerhalb dieser Gebiete.

Um die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren, muss es Ziel der Waldbewirtschaftung sein, dieAnpassungsfähigkeit und Resilienz der Wälder zu verbessern. Flächen mitungelenkter Waldentwicklungtragen zu einer Verbesserung der Erhaltungszustände z.B. der Buchenwälder bei, indem sich insbesondere die Alt- und Totholzphasen mit ihrer biologischen Vielfalt entwickeln können (Ackermann et al. 2016). Der Anteil dieser Flächen sollte entsprechend den Zielen derNationalen

Strategie zur biologischen Vielfaltbis 2020 5 % betragen (BMUB 2007). Er liegt derzeit bei 2,8 % (Stand 2019) und muss sich weiter erhöhen. Durch Nutzung der Standortvariablität heimischer Baumarten und Erhöhung der Flächen mit ungelenkter Waldentwicklung sollten zudem gerade Waldlebensräume in Schutzgebieten zu Modellräumen zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt werden.

Historische Wald-Nutzungsformenwie Nieder- und Mittelwälder sollten auf ausreichend großen Flächen fortgeführt werden, um die daran gebundenen Arten zu erhalten.Wald-Lebensräume auf Sekundärstandortensollten zugunsten der vorkommenden Baumarten gepflegt werden. Dies betrifft vor allem die Eichenwälder aber auch kleinflächig vorkommende Kiefernwälder wie z.B. die FlechtenKiefernwälder.Die Bewirtschaftung der Wälder sollte im Hinblick auf die Erhaltung und Entwicklung eines günstigen Zustands erfolgen und an den jeweiligen LRT angepasst sein (Ackermann et al. 2016)."

 

 

S.31-34

" Zusammenfassung und Ausblick

Die Ergebnisse der nationalen Berichte zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat- und der Vogelschutzrichtlinie der EU verdeutlichen den kritischen Zustand wesentlicher Teile der Biodiversität in Deutschland:

 

>63 % der FFH-Arten und 69 % der FFH-Lebensraumtypen weisen einen ungünstig-unzureichenden oder -schlechten Erhaltungszustand auf, darunter insbesondere Lebensraumtypen und assoziierte Arten des Grünlands, der Binnengewässer, der Feuchtgebiete und der Meere und Küsten.

> Etwa ein Drittel der Brutvogelarten sind in den letzten 12 Jahren in ihrem Bestand zurückgegangen, wobei insbesondere Arten des landwirtschaftlich genutzten Offenlandes betroffen sind.

 

Wesentliche Ursachen dieser Entwicklung sind insbesondere hohe Nährstoff- und Pestizideinträge, die Intensivierung oder Aufgabe der Flächennutzung, einschließlich der Aufgabe traditioneller Landnutzungsformen, die Veränderung der Hydrologie und Morphologie von Gewässern, Entwässerung und Grundwasserentnahme,Flächenverluste und Zerschneidung durch Ausbau von Infrastruktur, Siedlungs- und Gewerbegebieten, aber partiell auch Sport, Tourismus und Freizeitaktivitäten.

 

Bedeutung des Schutzgebietsnetzes Natura 2000 und Handlungsfelder

Das Schutzgebietsnetz Natura 2000 und die strengen Regelungen des europäischen Artenschutzes haben für den Schutz der Biodiversität in Deutschland eine kaum zu unterschätzende Bedeutung.

Dies hat auch der von der EU durchgeführte und im Jahr 2016 abgeschlossene„Fitness Check“gezeigt: die Richtlinien sind geeignet, die in ihnen formulierten Ziele zu erreichen, bedürfen allerdings einer konsequenteren Umsetzung (European Commission 2016). Die insgesamt rund 5.200 FFH- und Vogelschutzgebiete nehmen zusammen 15,5 % der terrestrischen und rund 45 % der marinen Fläche Deutschlands ein. Eine aktuelle Studie zurWirksamkeit des Schutzgebietsnetzes Natura 2000zeigt,

dass in den Gebieten auch zahlreiche andere gefährdete Biotoptypen und Arten, die nicht in den Anhängen von FFH- und Vogelschutzrichtlinie aufgeführt sind, viel häufiger vorkommen als außerhalb (Ackermann & Runge 2020). Sie können von Schutzmaßnahmen in den Gebieten zum großen Teil ebenfalls profitieren (sogenannter „Umbrella-Effekt“). Einige Arten benötigen aber auch spezifische Schutzmaßnahmen, deren Durchführung innerhalb bestehender Schutzgebiete meist leichter umsetzbar sind als außerhalb.

Für einen effektiven Schutz der Gebiete ist es jedoch erforderlich, dasManagement der Gebietewesentlich zu verbessern.Dies erfordert die Erstellung von geeigneten Managementplänen ebenso wie die Umsetzung der darin festgelegten Maßnahmen. Dies bedeutet zum einen flächendeckend geeignete Strukturen zu schaffen (z.B. Natura 2000-Stationen oder Landschaftspflegeverbände), die eine professionelle Betreuung der Gebieteund die Umsetzung von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sicherstellen. Sie stellen außerdem wichtigeAnsprechstellenfür Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter und Eigentümerinnen und Eigentümer in den Schutzgebieten dar. Analysen der für die Umsetzung von Schutz- und Pflegemaßnahmen in Natura 2000-Gebieten sowie weiteren darüber hinaus für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen zu Verfügung stehenden EU-Fonds, insbesondere des ELER (Freese 2017, Horlitz et al. 2018), belegen eine eklatante Unterfinanzierung. Demgegenüber muss eine ausreichendeFinanzierung für das Schutzgebietsnetz Natura 2000sichergestellt werden, damit es nicht nur seine ökologischen und gesellschaftlichen Wirkungen entfalten kann, sondern auch die europäischen Vorgaben zu einem günstigen Erhaltungszustand seiner Schutzgüter erreicht werden.

Für viele Arten, insbesondere des Anhang IV FFH-Richtlinie und einige der gefährdeten Vogelarten, deren Verbreitungsschwerpunkte sich außerhalb der Natura 2000-Gebiete befinden, sind vor allem Maßnahmen zum Schutz und zurVerbesserung ihrer Habitate außerhalb der Schutzgebieteerforderlich. Dafür sind z.B. in ausreichendem Maße Landschaftsstrukturen wie z.B. Kleingewässer, Hecken, Raine zu erhalten und neu zu schaffen oder Grünland extensiv zu bewirtschaften oder Brachflächen in Ackerflächen bereit zu stellen.Um diese Arten in einen günstigen Zustand zu bringen werden über gezielteArtenhilfsprogrammehinaus auch breit auf landschaftlicher Ebene ansetzende Maßnahmen benötigt (BfN 2015: Artenschutzreport).

Eine Schlüsselstellung nimmt daher die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ein: Für einen angemessenen Schutz der Arten und Lebensraumtypen innerhalb wie auch außerhalb von Schutzgebieten sind die Bereitstellung ausreichender Finanzmittel sowie die erforderlich Co-Finanzierung entsprechender Maßnahmen und Programme auf Landesebene essentiell. Dafür ist einegrundlegende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik(GAP) in der nächsten Förderperiode Voraussetzung, außerdem müssen die hier auf nationaler Ebene bestehenden Spielräume besser ausgeschöpft werden. Die Förderung

in der GAP ebenso wie nationale Subventionen müssen konsequent dem Ziel folgen, alle Subventionen (z.B. Steuerermäßigungen) und Zahlungen nach demGrundsatz „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“auszurichten (BfN 2017a, BfN 2019a).Dabei sind insbesondere Maßnahmen stärker zu fördern, die nachweislich einehohe Wirksamkeithinsichtlich der gewünschten Leistungen für die biologische Vielfalt aufweisen (sogenannte „dunkelgrüne“ Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen),

wozu ausreichend große mehrjährige Brachflächen, extensiv genutzte Äcker, Blühflächen, extensiv genutztes Grünland und Pufferstreifen gehören. Dabei sollten auchAnreizsystemegeschaffen werden, um die Akzeptanz von entsprechenden Maßnahmen bei den Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern zu verbessern (LANA 2016).

Die Ergebnisse der Berichte zeigen, dass darüber hinaus auch auf nationaler Ebene eine klare Neuausrichtung der Agrarpolitik überfällig ist. Wichtige Maßnahmen für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft sind u.a. eine erheblicheReduzierung der Nährstoffeinträgeund dieReduzierung der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln(insbesondere in Schutzgebieten), dieFlächenausweitung des Ökolandbaussowie dieRücknahme von Entwässerungeninsbesondere auf Moorbodenstandorten. Wichtige Maßnahmen dazu sind diekonsequente Anwendung der neuen Düngeverordnungder

Bundesregierun oder das von der Bundesregierung beschlosseneAktionsprogramm Insektenschutz (BMU 2019).

Aber auch für die künftige Waldbewirtschaftung werden aktuell wichtige Weichen gestellt.Angesichts der durch Trockenheit und Waldbrände in den letzten zwei Jahren entstandenen Waldschäden ist derökologische Waldumbauweiter voranzutreiben. Statt eines massenhaften Anbaus gebietsfremder Baumarten, sollte dabei auf dieStandortvariabilität der heimischen Baumartengesetzt werden (BfN 2019b). Zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in Wäldern sollte zudem der Anteil von Flächen mitungelenkter Waldentwicklungentsprechend den Zielen der Nationalen Strategie zur

biologischen Vielfalt (BMUB 2007) weiter erhöht werden. Das Schutzgebietssystem Natura 2000 kann mit den darin enthaltenen Waldlebensräumen so wichtige Beiträge zur notwendigen Anpassung an den Klimawandel leisten.

Auch über die Schutzgebiete hinaus sind über extensiv genutzte Verbundachsen die Etablierung eines funktionalenBiotopverbundsystemsu.a. durch den umfassenden und gezielten Einsatz von Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzmaßnahmen, die Aufwertung der Kultur-Landschaften durch die Schaffung von naturnahen Strukturen und die Entwicklung möglichst durchgehender Auenlebensräumen an Flüssen und Bächen erforderlich. Der Biotopverbund ist auch eine zentrale Anpassungsstrategie in Zeiten des Klimawandels. Er ermöglicht es den betroffenen Arten und Populationen auf veränderte regionale klimatische Bedingungen mit Wanderungsbewegungen und Ausbreitungsprozesse zu reagieren und so ihre Populationen zu stabilisieren.

Die Rücknahme bestehender Entwässerungen, insbesondere auf Moorstandorten unterstützt gleichzeitig die im Klimawandel so wichtige Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts.Auch Wasserstandsanhebungen und dieVerbesserung des Wasserrückhalts in der Landschaft, etwa durch funktionsfähige und gut durchfeuchtete Auenböden dienen zur Sicherung empfindlicher Lebensräume und gleichzeitig dem Klimaschutz (u.a. durch Abfederung von Trockenperioden).

Beim sowohl für den Klima- wie auch den Biodiversitätsschutz wichtigen Ausbau Erneuerbarer Energien müssen Schutzgebiete und Schutzgüter der Naturschutzrichtlinien beachtet werden. Beim Rotmilan beispielsweise ist zwar der bundesweite Bestand über die letzten Jahre weitgehend stabil geblieben, jedoch zeichnet sich ab, dass der Ausbau der Windenergieregionale Bestandsrückgänge hervorgerufen hat (Katzenberger & Sudfeldt 2019). Eine naturverträgliche Energiewende ist möglich, aber Klimaschutz und Naturschutz können nur erfolgreich vorangetrieben werden, wenn die Maßnahmen aufeinander abgestimmt sind. Dies macht etwa auch der Moorschutz deutlich.

FFH- und Vogelschutzrichtlinie haben ein großes Potenzial, zu den Zielen der EU-Biodiversitätsstrategie und der Konvention zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt beizutragen. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn die Umsetzung der europäischen Naturschutzrichtlinien auch in anderen Bereichen, insbesondere der Landwirtschaft, aber auch in Forstwirtschaft, Fischerei, Wasserwirtschaft oder der Entwicklung von Infrastruktur, Siedlungen und Gewerbe einestärkere Unterstützungerfährt."

 


 

Quellen:

 

BMU Pressemitteilung zum Bericht zur Lage der Natur:

https://www.bmu.de/pressemitteilung/schulze-intakte-natur-ist-voraussetzung-fuer-krisenfeste-gesellschaft/

 

BMU Bericht zur Lage der Natur 2020 Übersichtsseite:

https://www.bmu.de/download/bericht-zur-lage-der-natur-2020/

 

Bericht zur Lage der Natur 2020 PDF, 2 MB, 19.05.2020

https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Naturschutz/bericht_lage_natur_2020_bf.pdf

 

Zustand der Lebensräume (FFH-Bericht 2019) PDF, 90 KB, 19.05.2020

https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Naturschutz/tabelle_ffh_bericht_2019_lrt_anlage_bericht_lage_natur_bf.pdf

 

Zustand der Tier- und Pflanzenarten (FFH-Bericht 2019) PDF, 102 KB, 19.05.2020

https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Naturschutz/ergebnisse_ffh_bericht_2019_arten_ehz_bf.pdf

 

Bestandsgrößen und -trends der Brutvögel Deutschlands PDF, 190 KB, 19.05.2020

https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Naturschutz/bestand_brutvoegel_lage_natur_2020_bf.pdf

 

Bestandsgrößen- und trends rastender und überwinternder Wasservögel in Deutschland PDF, 216 KB, 19.05.2020

https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Naturschutz/bestand_wasservoegel_lage_natur_2020_bf.pdf

 

Bundesamt für Naturschutz BfN: https://www.bfn.de/

FFH Richtlinie: http://www.fauna-flora-habitatrichtlinie.de/

FFH Gebiete Info: http://www.ffh-gebiete.info/

 

 

 

Climate Central - Plattform unabhängiger Wissenschaftler zum Thema Klimawandel

Climate Central     https://www.climatecentral.org

ist eine unabhängige Organisation führender Wissenschaftler und Journalisten, die die Fakten über unser sich wandelndes Klima und seine Auswirkungen auf die Öffentlichkeit recherchiert und berichtet.

Climate Central nutzt Wissenschaft, große Daten und Technologie, um Tausende von lokalen Geschichten und überzeugenden Bildern zu generieren, die den Klimawandel persönlich machen und zeigen, was man dagegen tun kann. Sie befassen sich mit Klimawissenschaft, Meeresspiegelanstieg, extremem Wetter, Energie und verwandten Themen. Sie arbeiten eng mit TV-Meteorologen, Journalisten und anderen angesehenen Stimmen zusammen, um ein Publikum aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen Überzeugungen zu erreichen.

Das Programm "Climate Matters" versorgt ein Netzwerk von mehr als 790 lokalen TV-Meteorologen in fast 90% der US-Medienmärkte mit Daten und Grafiken, um Geschichten über die Zusammenhänge zwischen Wetter und Klimawandel zu erzählen. Das Schwesterprogramm "Climate Matters in the Newsroom" geht über den TV-Wetterdienst hinaus und versorgt Print-, Digital-, Fernseh- und Rundfunkjournalisten, die auf allen Beats arbeiten, mit Materialien, die ihnen helfen, lokal relevante Geschichten über Klimaauswirkungen und Lösungen zu berichten.     https://medialibrary.climatecentral.org/

Das Programm Meeresspiegelanstieg bewertet und kartographiert Küstenbedrohungen weltweit, erforscht die Schnittmenge von sozialer und physischer Verwundbarkeit an den US-Küsten und leistet Pionierarbeit für eine neue Generation von Online-Tools und Visualisierungen. Küstenakteure aus Regierung, Wirtschaft, NGOs und Wissenschaft nutzen die Forschung und Materialien ausgiebig.     https://sealevel.climatecentral.org/

 

Die Folgen von Hochwasser im Lippemündungsraum lassen sich hier simulieren:

https://ss2.climatecentral.org/#13/51.6326/6.6560?show=satellite&projections=0-K14_RCP85-SLR&level=10&unit=meters&pois=hide



Im Rahmen der  Initiative "Partnerships Journalism" arbeiten sie mit lokalen Medien zusammen, um gemeinsam über Lösungen und Auswirkungen des Klimawandels zu berichten, diese zu produzieren und datenreiche Beiträge zu veröffentlichen.   https://www.climatecentral.org/partnerships-journalism


Die Werte

Wissenschaftliche und journalistische Integrität - Berichte über die Fakten des Klimawandels, wie  immer sie auch ausfallen.

Bedeutung der Information der Öffentlichkeit - Ziel, ein breites Publikum mit wissenschaftlichen Fakten zu erreichen, um eine informierte öffentliche Diskussion und demokratische Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Effektive Kommunikation - Innovative Mischung aus Wissenschaft und Kommunikation, skaliert nach Technologie, mit dem Ziel, ein wichtiges Publikum zu erreichen und zu bewegen.

Zusammenarbeit - Sie bringen ihre Talente und Anstrengungen zusammen mit vielen anderen Organisationen ein, die an der Bewältigung der großen Herausforderung des Klimawandels arbeiten.

Politik-Neutralität - Freiheit von spezifischer Politik, Gesetzgebung oder Technologie, um dem Klimawandel zu begegnen. Strikte  Anwaltfreiheit und Unparteilichkeit.

 

Update Herbst 2021

→ Gefahren durch Hochwasser : LANUV  Fachinformationssystem Klimaanpassung

 

COP26 Erklärung der Staats- und Regierungschefs von Glasgow zu Wäldern und Landnutzung 1.11.2021

 

Glasgow - Erklärung der Staats- und Regierungschefs 

zu Wäldern und Landnutzung  UN Climate Change Conference UK 2021 COP26

 → Kommentare nach der COP26: 1 / 2

 (Original in Englisch)

Wir, die Staats- und Regierungschefs der unten genannten Länder:


betonen die entscheidende und voneinander abhängige Rolle der Wälder aller Arten, der biologischen Vielfalt und der nachhaltigen Landnutzung, damit die Welt ihre Ziele für eine nachhaltige Entwicklung erreichen kann, damit ein Gleichgewicht zwischen den anthropogenen Treibhausgasemissionen und dem Abbau durch Senken erreicht werden kann, damit eine Anpassung an den Klimawandel möglich ist und damit andere Ökosystemleistungen erhalten bleiben.


Wir bekräftigen unsere jeweiligen kollektiven und individuellen Verpflichtungen gegenüber dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen und dem Übereinkommen von Paris, dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt, dem Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung, den Zielen für nachhaltige Entwicklung und anderen einschlägigen Initiativen,


bekräftigen unsere jeweiligen Verpflichtungen zur nachhaltigen Landnutzung und zur Erhaltung, zum Schutz, zur nachhaltigen Bewirtschaftung und zur Wiederherstellung von Wäldern und anderen terrestrischen Ökosystemen,


erkennen an, dass die Verwirklichung unserer Ziele in den Bereichen Landnutzung, Klima, biologische Vielfalt und nachhaltige Entwicklung sowohl auf globaler als auch auf nationaler Ebene weitere transformative Maßnahmen in den miteinander verknüpften Bereichen nachhaltige Produktion und nachhaltiger Verbrauch, Entwicklung der Infrastruktur, Handel, Finanzen und Investitionen sowie Unterstützung für Kleinbauern, indigene Völker und lokale Gemeinschaften, die für ihren Lebensunterhalt auf die Wälder angewiesen sind und bei deren Bewirtschaftung eine Schlüsselrolle spielen, erfordern wird.


Wir betonen die Bereiche, in denen in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt wurden, und die Möglichkeiten, die sich uns bieten, um die Maßnahmen zu beschleunigen.


Wir verpflichten uns daher, gemeinsam daran zu arbeiten, den Verlust von Wäldern und die Verschlechterung der Bodenqualität bis 2030 aufzuhalten und umzukehren und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen und einen integrativen Wandel im ländlichen Raum zu fördern.


Wir werden unsere gemeinsamen Anstrengungen verstärken, um:

1. Wälder und andere terrestrische Ökosysteme zu erhalten und ihre Wiederherstellung zu beschleunigen;

2. Erleichterung einer Handels- und Entwicklungspolitik auf internationaler und nationaler Ebene, die eine nachhaltige Entwicklung sowie eine nachhaltige Rohstoffproduktion und einen nachhaltigen Rohstoffverbrauch fördert, die den Ländern zum gegenseitigen Nutzen gereichen und die Entwaldung und Bodendegradation nicht vorantreiben;

3. Verringerung der Anfälligkeit, Aufbau von Widerstandsfähigkeit und Verbesserung der Lebensgrundlagen im ländlichen Raum, u.a. durch die Stärkung der Gemeinschaften, die Entwicklung einer rentablen, nachhaltigen Landwirtschaft und die Anerkennung der vielfältigen Werte der Wälder, wobei die Rechte der indigenen Völker sowie der lokalen Gemeinschaften im Einklang mit den einschlägigen nationalen Rechtsvorschriften und internationalen Instrumenten anerkannt werden;

4. Umsetzung und erforderlichenfalls Neugestaltung von Agrarpolitiken und -programmen, um Anreize für eine nachhaltige Landwirtschaft zu schaffen, die Ernährungssicherheit zu fördern und die Umwelt zu schonen; 

5. Bekräftigung der internationalen finanziellen Zusagen und deutliche Aufstockung der Finanzmittel und Investitionen aus einer Vielzahl öffentlicher und privater Quellen bei gleichzeitiger Verbesserung ihrer Wirksamkeit und Zugänglichkeit, um eine nachhaltige Landwirtschaft, eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Erhaltung und Wiederherstellung der Wälder sowie die Unterstützung indigener Völker und lokaler Gemeinschaften zu ermöglichen;

6. Erleichterung der Anpassung der Finanzströme an die internationalen Ziele zur Umkehrung des Waldverlustes und der Waldschädigung bei gleichzeitiger Sicherstellung robuster politischer Maßnahmen und Systeme zur Beschleunigung des Übergangs zu einer Wirtschaft, die widerstandsfähig ist und die Ziele in den Bereichen Wald, nachhaltige Landnutzung, biologische Vielfalt und Klima fördert.


Wir fordern alle Staats- und Regierungschefs auf, sich gemeinsam für einen Übergang zu einer nachhaltigen Landnutzung einzusetzen.

Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens, einschließlich der Verringerung der Anfälligkeit für die Auswirkungen des Klimawandels und der Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2°C sowie der Fortsetzung der Bemühungen um eine Begrenzung auf 1,5°C, wobei die Wissenschaft zeigt, dass eine weitere Beschleunigung der Bemühungen erforderlich ist, wenn wir gemeinsam 1,5°C in Reichweite halten wollen. Gemeinsam kann es uns gelingen, den Klimawandel zu bekämpfen, für ein widerstandsfähiges und integratives Wachstum zu sorgen und den Waldverlust und die Landdegradierung aufzuhalten und umzukehren.

 

1 Albania | 2 Andorra | 3 Angola | 4 Armenia | 5 Australia | 6 Austria | 7 Belgium | 8 Belize | 9 Bhutan | 10 Bolivia | 11 Bosnia and Herzegovina | 12 Botswana | 13 Brazil | 14 Bulgaria | 15 Cameroon | 16 Canada | 17 Chile | 18 China | 19 Colombia | 20 Costa Rica | 21 Cote D’Ivoire | 22 Cyprus | 23 Denmark | 24 Dominican Republic | 25 Democratic Republic of the Congo | 26 European Commission on behalf of the European Union | 27 Ecuador | 28 Estonia | 29 Fiji | 30 Finland | 31 France | 32 Gabon |

33 Germany |

34 Ghana | 35 Greece | 36 Grenada | 37 Guatemala | 38 Guinea Bissau | 39 Guyana | 40 Honduras | 41 Iceland | 42 Indonesia | 43 Ireland | 44 Israel | 45 Italy | 46 Japan | 47 Kazakhstan | 48 Kenya | 49 Kyrgyzstan | 50 Latvia | 51 Liberia | 52 Liechtenstein | 53 Lithuania | 54 Luxembourg | 55 Madagascar | 56 Malawi | 57 Mali | 58 Malta | 59 Mauritius | 60 Monaco | 61 Mongolia | 62 Montenegro | 63 Morocco | 64 Mozambique | 65 Nepal | 66 Netherlands | 67 New Zealand | 68 Niger | 69 Nigeria | 70 North Macedonia | 71 Norway | 72 Pakistan | 73 Panama | 74 Papua New Guinea | 75 Peru | 76 Poland | 77 Portugal | 78 Republic of Congo | 79 Romania | 80 Russia | 81 Saint Lucia | 82 Samoa | 83 San Marino | 84 Seychelles | 85 Sierra Leone | 86 Slovakia | 87 Slovenia | 88 South Korea | 89 Spain | 90 Sri Lanka | 91 Suriname | 92 Sweden | 93 Switzerland | 94 Tanzania | 95 Togo | 96 Turkey | 97 United Arab Emirates | 98 Ukraine | 99 Uruguay | 100 United Kingdom | 101 USA | 102 Vanuatu | 103 Vietnam | 104 Zambia | 105 Zimbabwe

1st November 2021 (19.00)

 → Quelle: https://ukcop26.org/glasgow-leaders-declaration-on-forests-and-land-use/

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news-Ticker zur COP26: https://www1.wdr.de/nachrichten/ticker-klimakonferenz-glasgow-un-100.html

Kommentare TAZ:https://taz.de/Einigung-bei-der-COP-in-Glasgow/!5812099/   |   https://taz.de/Staaten-versprechen-Waldschutz/!5809271/

 

Hinweis: Deutschlands Initiative zur Waldrettung https://www.dw.com/de/deutschlands-initiative-zur-waldrettung/a-18320905

Artikel vom 21.03.2015 (!) : Deutschland trägt maßgeblich zum Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bei. 2011 (!!) ergriff die Bundesregierung aber auch die Initiative zur globalen Renaturierung.

 

Hinweis: das REDD+ Konzept

(Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation and the role of conservation, sustainable management of forests and enhancement of forest carbon stocks in developing countries, dt. etwa „Verringerung von Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung sowie die Rolle des Waldschutzes, der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und des Ausbaus des Kohlenstoffspeichers Wald in Entwicklungsländern“)

siehe > https://de.wikipedia.org/wiki/REDD%2B | https://www.bund.net/waelder/redd/ | https://systemchange-not-climatechange.at/de/redd/  | https://www.deval.org/de/evaluierungen/laufende-und-abgeschlossene-evaluierungen/das-wald-und-klimaschutzprogramm-redd  |  https://www.natureoffice.com/klimaschutzprojekte/waldschutz-aufforstung/ |

 

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der längste Stau in ganz Wesel Frankfurter Strasse Lippedorf - Aktuelles Mai 2020

Als ein repräsentatives Beispiel für die Belastung des Naturschutzgebietes, der Bewohner*Innen von Lippedorf und seiner Fahrradtourist*Innen zeigt sich die Frankfurter Strasse in Wesel - Lippedorf heute wieder einmal als die Straße in Wesel, die den  längsten Stau in Wesel aufweist, wie frau/man gut auf Google Maps nachvollziehen kann. Zeit darüber nachzudenken, ob das wirklich bleiben soll und ob es für die Verantwortlichen in Stadt, Kreis und Land eine Herzensangelegenheit werden sollte, hier schützend zu handeln.

 

 

 

 

 

UPDATE Februar / März 2023

durch die Sperrung der B8 ist die Ampel im Bereich der Kreuzung B8 / Frankfurter Strasse abgeschaltet worden, jetzt fließt der Verkehr hier im Bereich der Frankfurter Strasse auch in Lippedorf unbehindert und es staut sich an der Kreuzung Frankfurter Strasse / Emmelsumer Strasse - ein Beweis dafür, daß das Abschalten der Ampel Frankfurter Strasse / B8 der Verkehrstau in Lippedorf verringern / verhindern kann.

An der Tatsache, daß der längste Stau in ganz Wesel immer noch in Lippedorfist, hat sich leider nichts geändert:

 

Nach dem Stau ist Vor dem Stau - leider hat sich nichts verändert nach der Renovierung und Wiedereröffnung der B8 in Lippedorf

immer noch der größte Stau in Wesel - Frankfurter Strasse und B8 in Wesel Lippedorf im November 2023:https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/106-betuwe-ausbau-aller-verkehr-durch-lippedorf-sperrung-der-b8-fruehjahr-sommer-herbst-2023?start=3

 

 

 

Ein Leserbrief an die lokale Presse, der leider nie abgedruckt wurde: Lippemündung, ein Naturparadies wird bedroht. / November 2019

Ein Leserbrief an die lokale Presse, der leider nie abgedruckt wurde   /   November 2019

 

 

Von: Reinhard Bassier (Romberg)
Gesendet: Donnerstag, 7. November 2019 20:03
An: 'Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.'
Cc: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Betreff: WG: Lippemündung. Ein Naturparadies wird bedroht

 

 

Sehr geehrte Frau Herzog,

 

der Lippemündungsraum ist in den letzten 10 Jahren umfassend neu gestaltet, die Lippe ist dort  renaturiert worden.  Mit erheblichen öffentlichen Geldern. Hier ist ein Naturschutzgebiet von überregionaler Bedeutung entstanden. Mit einer abwechslungsreichen Vogelwelt, mit einer sehr positiven Entwicklung der flußnahen Auenvegetation. Von der Lippebrücke B8 oder dem umlaufenden Radweg gut erlebbar. Für Wesel ein wertvolles Asset, vergleichbar der Bislicher Insel im benachbarten Xanten.  

 

Dieses Idyll vor der Haustür ist durch die aktuelle Planungen leider vielfach bedroht.

 

-         Bei der Südumgehung Wesel (in der Sache sicherlich sinnvoll) ist nach jetziger Planung kein Lärmschutz gegen das unmittelbar angrenzende Naturschutzgebiet vorgesehen (oder schlicht vergessen ?) worden. Zusammen mit dem starken Verkehr auf B8 und Betuve-Linie nebenan eine erhebliche Geräuschbelastung für die Zukunft in der Lippesenke.

-         Die geplante Ausweitung des Gewerbegebiets Lippehafen (gemäß dem aktuellen Entwurf Bebauungsplan 233 der Stadt Wesel) sieht eine großflächige intensive Versiegelung der hochwasserfrei aufgeschütteten Fläche nördlich des `Ölhafens` sowie eine Bebauung mit Logistikbauten bis fast an den neuen Radweg. Höhenbegrenzung 20 m (im Nahbereich des Ölhafens auch deutlich höher) vor. Bei weitgehend freier Farbwahl der Gebäude! Das lässt sich dann auch nicht mehr durch einen schmalen Baumstreifen neben dem Radweg optisch kaschieren, im Winter schon gar nicht.  Eine `blaue Kiste` als trauriges lokales `Wahrzeichen` sollte eigentlich genug sein.

-         Eine deutliche Ausweitung des Gewerbegebiets in das bestehende Naturschutzgebiet hinein ist geplant (Radwege könnte man dann ja verlegen, Gehölze offenbar auch ?). Perspektivisch auch großflächig in die angrenzende, ökologisch hochwertige Senke südlich der neuen Zugangsstraße von der Emmelsumer Straße. Braucht Logistik wirklich so viel Platz in dieser sensiblen Naturnachbarschaft? Sollten der Zugang zu EU-Fördergeldern oder die Pauschalforderung `neue Arbeitsplätze` dabei überzeugende Argumente sein?

-         Logistik im 24 Stunden-Betrieb braucht künstliche Beleuchtung rund um die Uhr. Benachbarter Naturschutz unter Dauerbeleuchtung? Die Tierwelt in der Lippeaue wird sicherlich nicht vorab gefragt werden.

-         Und weite Teile der Lippesenke selbst sind inzwischen Flächen für eine Intensivnutzung durch Schafe rund um das Jahr geworden. Trotz NSG-Status. Auch wenn großeSchafherden als `niedlich/friedlich` wahrgenommen werden – Bodenbrüter wie der inzwischen seltene Kiebitz haben dort keine Chance mehr. Warum nicht eine stärkereextensive Beweidung mit Galloways oder anderen exotischen Rinderrassen. Für den Besucher auf dem Radweg nebenan auch ein spannendes optisches Erlebnis.

 

Der Entwurf des neuen Bebauungsplans 233 für das Gewerbegebiet Deltaport/Lippemündung liegt den Gremien der Stadt  Wesel zur Entscheidung vor, der erste Spatenstich für die Südumgehung Wesel ist erfolgt. Aber es ist noch nicht  spät, diese Massnahmen so zu gestalten, dass ein gerade geschaffenes Naturschutzgebiet Lippemündung dabei nicht faktisch irreversibel beschädigt wird. Kleinteilige regionale Ausgleichsmassnahmen, wie in den Genehmigungsunterlagen vorgesehen,  sind dafür kein wirklicher Ersatz. Sorry. Die lokale Bürgerinitiative für eine Verkehrsberuhigung rings um Lippedorf, Nabu Wesel usw. mit ihren guten Anregungen sollten deshalb ernst genommen werden.

 

Viele historische Pläne (bis in die frühe Nachkriegszeit) dokumentieren die Vision von einem Lippemündungsraum als großer gewerblich-industrieller Zone mit direktem Rheinzugang* (für den Orsoyer Rheinbogen gab es vor 50 Jahren ähnliche Planungen). Diese Vision liegt zum Glück hinter uns. Eine von weitgehend  versiegelten Gewerbeflächen und von großen Verkehrsträgern optisch, akustisch und lichttechnisch komplett eingeengte `natürliche` Lippe auf ihren letzten Kilometern vor dem Rhein wäre perspektivisch eine denkbar schlechte, faktische Alternative.Für Wesel und unsere Region.

 

Freundliche Grüße

Reinhard Bassier

 

*Dazu z.B. der Flächennutzungsplan 1953 der Stadt Wesel. Aus dem Begleitbuch (Abbildung 7, Seite 16) von Heike Kemper zur aktuellen Ausstellung `Wunder aus Trümmern` des Stadtarchivs Wesel.

_________________________

 

Dr.-Ing. Reinhard Bassier

Schlesierweg 14

47495 Rheinberg

Einladung zum DBUdigital Online Salon „Stadtklima im Wandel - Wege zur klimarobusten Stadt"

heute (14.7.2020) vorgelegt - der Jahresbericht der Deutschen Bundesstiftung Umwelt DBU

 
aus den Seiten der DBU - Internetpräsenz

" Die direkten Folgen der globalen Erderwärmung machen sich auch hierzulande immer deutlicher bemerkbar. Es droht der dritte Dürre- und Hitzesommer in Folge. Auf viele Menschen in unseren Städten kommen nach den Beschränkungen der Corona-Krise weitere Belastungen zu. Nicht erst seit Corona ist klar: Städte und Gemeinden sind von den Auswirkungen der klimatischen Veränderungen besonders betroffen. Vor allem in dicht bebauten Quartieren werden Hitzeperioden und Extremwetterereignisse zum Problem. Die Kommunen stehen vor großen Herausforderungen. Um den Folgen des Klimawandels zu begegnen, ist eine Stadtentwicklung erforderlich, die die Verwundbarkeit der Städte und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner gegenüber Hitze und Extremwetter verringerthttps://www.dbu.de/550artikel38711_2440.html

...

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) rät zu einem Paradigmenwechsel beim Wassermanagement im ländlichen Raum. „Die anhaltende Trockenheit der letzten Jahre macht es erforderlich, das Wasser in der Landschaft zu halten und Fließgewässern ausreichend Raum zu geben“, sagte Alexander Bonde, DBU-Generalsekretär bei der Jahrespressekonferenz, die erstmalig per Videokonferenz stattfand. In Zeiten von Hitze, Dürre und Starkregen, die der Klimawandel verursache, seien Anpassungen nötig. „Zielführend sind regionale Konzepte, die gemeinsam mit den betroffenen Akteuren aus Behörden, Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Naturschutz erarbeitet werden. https://www.dbu.de/123artikel38723_2442.html

...


Über die Herausforderungen für unsere Städte, den Erfahrungen aus der Klima-Smart City Wien und der Umsetzung von Klimaanpassungprogrammen im Land in Nordrhein-Westfalen berichten Birgit Hebein, Vizebürgermeisterin aus Wien, Rainer Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur und Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Wir wollen mit den Experten und mit Ihnen diskutieren, welche Maßnahmen zur Umsetzung eines klimaresilienten Stadtumbaus jetzt notwendig sind. Wie sollen Hitzeaktionspläne zur Kühlung der Städte und zum Schutz der Gesundheit aussehen? Wie können Wasser- und Grünflächen in Städten ausgebaut werden? Welche Akteure sind gefragt, wie und wo braucht es Förderung und Unterstützung?

 

aus diesem Anlass läd die Deutsche Bundesstiftung Umwelt zum

digitalen Online Salon „Stadtklima im Wandel - Wege zur klimarobusten Stadt"

am Dienstag, den 18. August von 16.00 - 18.00 Uhr

Zur Anmeldung gelangen Sie hier.

 

 

 

EU: Green Deal - Biodiversivitätsstrategie für 2030 Aktuelles 22.5.2020

EU-Biodiversitätsstrategie für 2030

Quelle: https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal/actions-being-taken-eu/eu-biodiversity-strategy-2030_de

weiterführende Informationen:  EEA -  https://www.eea.europa.eu/themes/biodiversity

"

Warum müssen wir die biologische Vielfalt schützen?

Bees

Biodiversität ist lebenswichtig – für unseren Planeten und unsere Wirtschaft. Wenn es der Natur gut geht, kann sie uns schützen und versorgen. 

Sie liefert uns Nahrung, Arzneimittel oder Baustoffe. Biologische Vielfalt und intakte Ökosysteme bieten uns Erholung und sind damit auch wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Sie sorgen für saubere Luft und sauberes Wasser und sind Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel. Die Verwandlung von Abfällen in neue Ressourcen, Bestäubung, Düngung von Nutzpflanzen – das und vieles mehr wäre ohne Biodiversität schlicht undenkbar. 

 

Die Natur trägt auch viele Unternehmen: die Hälfte des weltweiten BIP (40 Billionen Euro) ist naturabhängig. 

Elephants

Der derzeitige Verlust an Artenvielfalt ist beispiellos. Schuld ist menschengemachte Zerstörung. 

Der weltweite Bestand an Wildtieren ist in den letzten 40 Jahren um 60 % zurückgegangen. 1 Million Arten sind vom Aussterben bedroht.

Garden

Der Verlust an biologischer Vielfalt und die Klimakrise sind eng miteinander verknüpft und wirken gegenseitig verstärkend. 

Wiederaufforstung, Sanierung von Böden und Wiederherstellung von Feuchtgebieten, Schaffung grüner Oasen in Städten –
all das ist notwendig, um die bis 2030 notwendige Eindämmung des Klimawandels zu erreichen.

Ziele der neuen EU-weiten Biodiversitätsstrategie:

  • Schaffung von Schutzzonen auf mindestens:

  • Field

     

    30 % der Landgebiete Europas

  • sea

     

    30 % der Meeresgebiete Europas

  • Ecosystem icon

    durch strengeren Schutz der verbleibenden Primär- und Urwälder in der EU und einen neuen Rechtsrahmen für Renaturierung sowie verbindliche Ziele bis 2021.

 

  • Wiederherstellung geschädigter Land- und Meeresökosysteme in ganz Europa durch:

  • Ladybug on a plant

    Stärkung der Biolandwirtschaft und biodiversitätsreicher Landschaftselemente auf landwirtschaftlichen Nutzflächen

  • Bee on a sunflower

    Aufhalten und Umkehren des Verlusts an Bestäubern

  • Harvesting

    Reduzierung des Einsatzes und der Risiken von Pestiziden um 50 % bis 2030

  • River

    Rückführung in einen freien Flusslauf von Fließgewässern in der EU auf mindestens 25 000 km

  • Forest

    Anpflanzen von 3 Milliarden Bäumen bis 2030

Jährliche Investitionen von 20 Milliarden Euro in Biodiversität aus verschiedenen Quellen auf europäischer und nationaler Ebene sowie aus dem Privatsektor. Verantwortungsvolle Unternehmenspraktiken, die Naturkapital und biologischer Vielfalt Rechnung tragen.

Globale Vorreiterrolle der EU bei der Bewältigung der weltweiten Krise der biologischen Vielfalt. Dafür wird die EU bei der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt 2021 einstehen.

Wirtschaftliche Bedeutung der Biodiversität

recovery icon Fast die Hälfte des weltweiten BIP – 40 Billionen Euro – ist naturabhängig.

Die 3 wichtigsten Wirtschaftszweige

  • Bauwesen 
  • Landwirtschaft
  • Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Diese Branchen sind hochgradig naturabhängig und stehen für eine Wertschöpfung von mehr als 7 Billionen Euro

Wirtschaftliche Vorteile der Erhaltung der biologischen Vielfalt:

  • Durch die Erhaltung der Meeresbestände könnte die Fisch- und Meeresfrüchteindustrie ihre jährlichen Gewinne um mehr als 49 Milliarden Euro steigern. 
  • Der Schutz von Küstenfeuchtgebieten birgt für das Versicherungswesen ein jährliches Einsparpotenzial von rund 50 Milliarden Euro durch Vermeidung von Verlusten aufgrund von Flutschäden. 

Wirtschaftliche und soziale Kosten der Untätigkeit

  • In der EU wären die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Untätigkeit in Umwelt- und Klimafragen enorm: extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen sowie ein Rückgang des durchschnittlichen BIP der EU um bis zu 2 % (in einigen Teilen der EU sogar mehr) wären die Folge.
  • Der Verlust an Biodiversität führt zu geringeren Ernteerträgen und Fischfängen, größeren wirtschaftlichen Verlusten durch Überschwemmungen und andere Katastrophen sowie zum Verlust potenzieller neuer Arzneimittelquellen.
  • Mehr als 75 % der weltweiten Lebensmittelkulturen sind von tierischen Bestäubern abhängig.
  • Die durchschnittlichen weltweiten Ernteerträge von Reis, Mais und Weizen werden voraussichtlich um 3 % bis 10 % je Grad Erwärmung über vorindustriellem Niveau sinken.

Schaffung von Arbeitsplätzen

nature restoration icon Durch die Renaturierung entstehen direkte und indirekte Arbeitsplätze in lokalen Gemeinschaften, die dadurch zu neuem Leben erweckt werden.
protection icon Das Natura-2000-Netz unterhält durch Aktivitäten zur Bewirtschaftung und Erhaltung von Schutzgebieten schätzungsweise 104 000 direkte Arbeitsplätze – unter Einbeziehung indirekter und induzierter Arbeitsplätze EU-weit sogar 174 000. Die jährlichen Investitionen für die Verwaltung und Wiederherstellung des Netzes belaufen sich auf 6 Milliarden Euro. Es wird davon ausgegangen, dass durch den Bedarf an biologischer Vielfalt künftig bis zu 500 000 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.
icon 1,3 Millionen von 9,6 Millionen Arbeitsplätzen in der europäischen Landwirtschaft hängen direkt oder indirekt mit Natura 2000 zusammen. Die Tourismusbranche beschäftigt 12 Millionen Menschen in Europa. 3,1 Millionen dieser Arbeitsplätze stehen im Zusammenhang mit Schutzgebieten wie Natura 2000. 
icon 25 % des EU-Haushalts sind für Klimaschutz vorgesehen. Davon soll ein erheblicher Teil in Biodiversität und naturbasierte Lösungen investiert werden. 

 

Dokumente

 

 


 

Kommentar des NABU

Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/artenschutz/28176.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=200522+NABU-News

 

„100.000 Quadratkilometer für unsere Zukunft“

Kommentar von NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger zum Tag der Artenvielfalt

Wir brauchen gut vernetzte Schutzgebiete, große Zukunftslandschaften und zehn Prozent „Space for Nature“ in jedem Betrieb, jeder Kommune, jedem Haushalt. Damit können wir das gefährdete Rettungsnetz der Natur wieder stärken - und gleichzeitig unsere Wirtschaft zukunftsfähig machen.

 

22. Mai 2020 - Diese Woche haben wir von der Bundesregierung erschreckende Zahlen zur Lage unserer Natur erhalten. Zwei Drittel aller Arten und fast die Hälfte aller Lebensräume sind in einem schlechten Zustand. In den letzten 40 Jahren sind zehn Millionen Brutpaare unserer Feldvögel verschwunden. Mit ähnlich dramatischen Befunden zum globalen Artensterben erschütterte uns vor genau einem Jahr der Weltbiodiversitätsrat: Eine Million Tiere und Pflanzen könnten für immer aussterben, wenn wir nicht etwas grundlegend ändern in der Art, wie wir auf unserem Planeten produzieren, konsumieren und uns ernähren.

Am vergangenen Mittwoch veröffentlichte die Europäische Kommission in ihrer Biodiversitätsstrategie 2021 bis 2030 mutmachende Pläne, die uns auf dem Weg zu einer naturverträglichen Landwirtschaft und wirksamen Schutz der Biodiversität ein gutes Stück weiterbringen können.

 

Es geht nicht nur um Schönheit, sondern ums Überleben

Im Naturschutz geht es nicht nur darum, dass wir unsere Kinder und Enkel der Möglichkeiten berauben, die Wunderwelt der Korallenriffe, Regenwälder und Buchenwälder zu erleben. Oder den Flug des Kiebitz über den Wiesen zu sehen, die fantastische Vielfalt von Schmetterlingen und Wildbienen zu entdecken, Wale und Albatrosse zu beobachten.

 

Nein, es geht ums Überleben selbst. Mit jeder Tierart, jeder Pflanzenart, die wir - fast immer unbemerkt – für immer vernichten, reißen wir ein weiteres Loch in das feingewebte Netz des Lebens, das uns trägt. Die Artenvielfalt liefert uns die Naturleistungen, die es uns ermöglichen, Nahrungsmittel und Kleidung zu produzieren, die unser Trinkwasser und unsere Atemluft reinigen, die uns vor Hochwasser und Dürre schützen, die uns widerstandsfähiger gegen Seuchen machen.

Wir wissen inzwischen immer besser, wie gefährlich jede Tonne CO2 ist, die wir der Atmosphäre zumuten. Wir wissen aber immer noch wenig darüber, wie viele Löcher wir uns im Netz der Artenvielfalt noch leisten können, bevor die Ökosysteme ins Rutschen kommen. Die Wissenschaft mahnt daher zu dringendem Handeln im Naturschutz. Weil wir die planetaren Grenzen im Bereich der biologischen Vielfalt sogar schon weiter überschritten haben als bei der Erderwärmung.

 

Wir brauchen mehr konsequenten Schutz unserer Lebensräume

Gleichzeitig ist auch viel passiert im Naturschutz: Vor 50 Jahren entstand im Bayerischen Wald Deutschlands erster Nationalpark, bereits einhundert Jahre zuvor mit dem amerikanischen Yellowstone-Park der erste überhaupt. Seit fast dreißig Jahren baut die EU mit Natura 2000 das größte Schutzgebietsnetz der Welt auf, inzwischen umfasst es 27.000 Gebiete und fast 20 Prozent der Landfläche der EU. Jagd und Fang vieler Tierarten sind dank der EU-Naturschutzrichtlinien verboten worden. So konnten in Deutschland und anderswo Kleinode der Natur und großartige Landschaften erhalten bleiben. Das Comeback von Schwarzstorch, Biber und Wolf sind eindrucksvolle Erfolge des Naturschutzes.

 

Doch letztlich ist der Kampf um Schutzgebiete eine epische Abwehrschlacht um jeden Quadratmeter. Wenn es gelungen ist, einen Schutzstatus für eine Fläche zu erlangen, dann fehlt es oft am Willen der Verantwortlichen, das Recht der Natur dort auch durchzusetzen. Es fehlt an finanzieller Honorierung für Landwirt*innen, die sich um die Flächen kümmern. Es fehlt am Willen konkrete Schutzziele für die Gebiete und die geschützten Arten und Lebensräume zu entwickeln. Und es fehlt an grundlegenden Änderungen unserer Agrar-, Siedlungs- und Verkehrspolitik, die bisher immer wieder Naturschutzerfolge zunichtemacht.

Ob bei der Ausweitung von Bau- und Tourismuszonen und der Zerschneidung der Landschaft, beim hocheffizienten Nutzen jedes Quadratmeters Boden für den Ackerbau, beim maßlosen Ausstoß von Düngemitteln, Pestiziden und Treibhausgasen – hier scheint die Ausweisung von Schutzgebieten endgültig an ihre Grenzen zu kommen.

 

Vorschlag der EU-Kommission macht Mut

Wir stehen an einer Zeitenwende für den Naturschutz. Denn wir können es uns nicht leisten, ein weiteres Jahrzehnt in Trippelschritten zu durchlaufen, während Insekten, Vögel und die Leistungsfähigkeit ganzer Lebensräume schwinden.

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch in ihrer neuen Biodiversitätsstrategie den Ansatz „Space for Nature“ in den Mittelpunkt gestellt. Das bedeutet mehr Platz für die Artenvielfalt, weit über die klassischen Schutzgebiete hinaus. Auf 30 Prozent von Land und Meer soll der Naturschutz verbindlich werden. Zehn Prozent unserer Flächen sollen sogar strikt geschützt werden, um sich wild zu entwickeln. Ein Zehntel der Agrarfläche soll der Natur zurückgegeben werden. Und alle EU-Staaten sollen gesetzlich verpflichtet werden, ihre geschädigten Ökosysteme zu renaturieren, damit diese wieder ihre Dienstleistungen erbringen können, die wir so dringen brauchen.

 

Was bedeutet das für Deutschland?

Zunächst einmal muss die Bundesregierung während ihrer EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Halbjahr eine gute Antwort der Mitgliedstaaten auf die Strategie der EU-Kommission moderieren. Hoffen wir, dass diese ein unmissverständliches „Ja“ sein wird. Doch dann wird es ernst – die Strategie muss umgesetzt werden, in einer neuen nationalen Biodiversitätsstrategie und in konkreten, sowie ausreichend finanzierten Maßnahmen der nächsten Bundesregierung. Aber auch Länder, Kommunen, Wirtschaft und Bürger*innen sind gefragt.

 

Wir brauchen einen Dreiklang aus gut vernetzten Schutzgebieten, großen Zukunftslandschaften und zehn Prozent „Space for Nature“ in jedem Betrieb, jeder Kommune, jedem Haushalt.

Schutzgebiete als Quellen der Artenvielfalt

Unsere über 5.000 deutschen Natura-2000-Schutzgebiete decken rund 15 Prozent der Land- und 45 Prozent der Meeresflächen ab. Sie müssen zu echten Refugien für besonders bedrohte Arten und Quellen der Biodiversität für die Gesamtlandschaft werden. Jedes Gebiet braucht, wie es das Gesetz längst verlangt, konkrete Entwicklungsziele und eine angemessene Ausstattung an Personal und Geld. Die Bundesregierung muss das Finanzloch für Natura 2000 von fast einer Milliarde Euro, das sie selbst bestätigt hat, schnellstmöglich schließen. Dabei entstehen positive Einkommenseffekte für Landwirt*innen und Wertschöpfung für ländliche Kommunen. Das Geld steht vor allem über die EU-Agrarfonds zur Verfügung, Bund und Länder hätten in den nächsten Monaten die Chance, diese Gelder entsprechend einzusetzen.

 

Eine Renaturierungsoffensive für gesunde Ökosysteme

Darüber hinaus ist aber eine großräumige Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit unserer Natur notwendig. Wir brauchen Bestäuber und Schädlingskontrolle in jedem Agrarbetrieb, wir brauchen Wasserspeicher in jeder Landschaft, überall Schutz vor Bodenverlust, Filter von Luftschadstoffen und vor allem auch die Bindung von Treibhausgasen durch Moore, Wälder, Wiesen und das Meer. Im Rahmen der von der EU angekündigten Renaturierungsoffensive muss die Bundesregierung weitere 15 Prozent der Landes- und Meeresfläche als Zukunftslandschaften ausweisen, in denen systematisch in die Ökosystemfunktionen investiert wird, die wir wiederherstellen wollen.

 

Dabei entsteht Wertschöpfung für Mensch und Natur – im Tourismus, in der Landwirtschaft, in der ländlichen Infrastruktur. Vorrang sollten Gebiete bekommen, die ein besonderes Potenzial für die Kohlenstoff- und Wasserspeicherung sowie den Hochwasserschutz aufweisen. Zudem sollten die Zukunftslandschaften grüne Korridore zwischen wichtigen „Hotspots“ der Schutzgebiete schaffen. Strukturschwache Regionen sollten einen Bonus bei der Auswahl bekommen. Die Investitionen sollten aus den Fonds für Regionalentwicklung der EU und den Corona-Maßnahmen von Bundesregierung und EU-Kommission finanziert werden.

 

100.000 Quadratkilometer Zukunft

Gemeinsam werden die Natura-2000-Schutzgebiete und die Zukunftslandschaften bis 2030 ein starkes grünes Netz auf 30 Prozent der Landesfläche bilden. Das sind über 100.000 Quadratkilometer, die uns einen großen Schritt voranbringen werden bei der Stabilisierung des Klimas und der Wiederbelebung von Vielfalt und Leben in der Natur, aber auch in unserer Wirtschaft.

 

Wir alle geben ein Zehntel für die Artenvielfalt

Für wirksamen Klima- und Naturschutz brauchen wir Platz für die Artenvielfalt aber auch im Kleinen. Daher sollte jeder Agrarbetrieb, jedes Unternehmen, jede Kommune und jeder Privatgarten mindestens ein Zehntel seiner Fläche der Natur zur Verfügung stellen. Dies sollte ein Beitrag von uns allen sein – und eine Grundbedingung für alle, die mit Steuergeld subventioniert werden. Zehn Prozent nicht-produktiv genutzter „Space for Nature“ muss daher auch verpflichtende Voraussetzung für alle subventionierten Agrarbetriebe werden.

 

Große Chance für unsere Zukunft

Wenn wir auf den Erfolgen des Naturschutzes der letzten Jahre aufbauen und gleichzeitig den Mut aufbringen, die nächsten Schritte zu tun, dann können wir das gefährdete Rettungsnetz der Natur wieder stärken – und gleichzeitig unsere Wirtschaft beleben und zukunftsfähig machen.

 

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Flächennutzungs- und Bebauungsplan Südfläche Rhein-Lippe Hafen offengelegt, Bürgerbeteiligung gewünscht

Die Stadt Wesel hat die Änderung des  Flächennutzungsplans und den Bebauungsplan 232 - die Südfläche des Rhein-Lippe Hafen betreffend - offengelegt

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 Argumente für den Erhalt der Naturflächen https://www.youtube.com/watch?v=2hexCOeMuTM

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→ Beteiligungsportal  https://www.wesel.de/wirtschaft-planen/stadtplanung/bauleitplanung/aktuelle-beteiligungen

Zu den nachfolgend aufgeführten Bauleitplanverfahren haben die Bürger die Gelegenheit, an den städtebaulichen Zielsetzungen und Planinhalten durch Stellungnahmen mitzuwirken. Jeder kann dazu im Auslegungszeitraum Stellungnahmen zum Entwurf abgeben. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können bei der Beschlussfassung über den Bebauungsplan unberücksichtigt bleiben.

Beteiligungen

1. →Veröffentlichung im Internet sowie öffentliche Auslegung des Entwurfs der 35. Änderung des Flächennutzungsplans (Bereich: “Rhein-Lippe-Hafen–Süd“) der Stadt Wesel im Ortsteil Wesel Lippedorf

https://www.wesel.de/rathaus-online/buergerbeteiligung/veroeffentlichung-im-internet-sowie-oeffentliche-auslegung-des-entwurfs-der-35-aenderung-des alle Dokumente im Download und Zugang zum  Online Beteiligungsformular = https://formulare.krzn.de/administrationCenter/Form-Solutions/05170048-0001/consent?redirectId=ae0c894e-a3a5-4004-a5c0-2e5529be9a59&releaseCacheId=225a3af2-4b7c-4a23-92b5-b6172e0f04d8

2. →Veröffentlichung im Internet sowie öffentliche Auslegung des Entwurfs des Bebauungsplans Nr. 232 “Rhein-Lippe-Hafen–Süd“ der Stadt Wesel im Ortsteil Wesel-Lippedorf:

https://www.wesel.de/rathaus-online/buergerbeteiligung/veroeffentlichung-im-internet-sowie-oeffentliche-auslegung-des-entwurfs-des-bebauungsplans-nr-232 alle Dokumente im Download und Zugang zum Online Beteiligungsformular= https://formulare.krzn.de/administrationCenter/Form-Solutions/05170048-0001/consent?redirectId=ba4ce8d3-ee6f-4294-aaea-b2006a648815&releaseCacheId=98a6ada7-a175-4716-9f28-f0ce6d4c242e

Die Einwendungen können auch

per Email an die Bauleitplanung (Herr Beier und Herr Brandenburg) gesendet werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

→ oder per Post andie Stadtverwaltung Wesel, Fachbereich Stadtentwicklung, Team 14: Bauleitplanung, Klever-Tor-Platz 1, 46483 Wesel gesendet werden

→ oder ebendort abgegeben werden.

 

HILFEN zur Formulierung von Einwendungen auf folgender Seite von Attac Niederrhein:

Anleitung, Musterformular und Argumentationshilfen für Einwände   →  https://attac-netzwerk.de/niederrhein/initiativen/rhein-lippe-aue-bleibt/einwendungen

 

 

→ Bündnis Rhein - Lippe - Aue bleibt 

https://initiative-lippemuendungsraum.de/die-initiative-schutz-des-lippemuendungsraums/buendnis-rhein-lippe-aue-bleibt.html   |   https://www.attac-netzwerk.de/niederrhein/initiativen/rhein-lippe-aue-bleibt

Online-Petition an die Weseler Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, das Bauamt und die Politik im Weseler Stadtrat

Stoppt die Hafenerweiterung in der Rhein-Lippe-Aue!

https://weact.campact.de/petitions/wesel-stoppt-die-hafenerweiterung-in-der-rhein-lippe-aue?share=8fb09ce8-a6ed-44f7-a6a1-f77815fb9087&source=copy_email&utm_source=copy_email

 

 weitere Informationen zum BBP 232 auf unseren Seiten

→https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/96-ausbau-der-suedflaeche-des-rhein-lippe-hafens-flaeche-a-deltaport-hat-begonnen-dezember-2022

→https://initiative-lippemuendungsraum.de/aktuelles/142-spendenaufruf-des-buendnisses-rhein-lippe-aue-bleibt.html

→https://initiative-lippemuendungsraum.de/aktuelles/139-informative-fahrradtour-lippemuendungsraum-buendnis-rhein-lippe-aue-bleibt-25-februar-2024-14-00.html

→https://initiative-lippemuendungsraum.de/aktuelles/127-ausbau-der-suedflaeche-des-rhein-lippe-hafens-bbp-232-protest-anwohner-und-naturschuetzer.html

 

→ fridays / parents for future Wesel zum BBP 232 auf Instagramm - https://www.instagram.com/p/C4fvmY9sj9O/

 

 

 

Menschenrecht auf gesunde Umwelt - Urteil des EGMR vom 9.4.2024

https://initiative-lippemuendungsraum.de/aktuelles/147-ein-bahnbrechendes-urteil-des-egmr-das-menschen-recht-auf-eine-gesunde-umwelt-und-die-verpflichtung-der-politik-sich-zu-kuemmern.html

 

Geschichte des Lippemündungsraums / Lippedorfs - umfangreiche Recherche Pastor Wilhlem Kolks Oktober 2020

 

Umfangreiche Recherche zur Geschichte des Lippemündungsraums / Lippedorfs veröffentlicht!

 

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums bedankt sich ganz herzlich bei

Pastor Wilhlem Kolks - Pastor einer der ältesten, rechtsreinischen Kirchen - St. Peter / Spellen

für die umfangreiche Recherche zur Geschichte des Lippemündungsraums / Lippedorfs,

deren Ergebnisse er uns heute als .pdf zur Verfügung stellt: 

https://initiative-lippemuendungsraum.de/images/Kolks_Geschichte_Lippedorfs_Herbst_2020.pdf

 

Er selbst wähnt sich erst am Anfang der Suche und bittet um Mithilfe!

Er würde sich freuen, wenn ihm weiteres Material zur Verfügung gestellt würde,

um diesen Artikel zu erweitern und eventuell einmal in gedruckter Form herausgeben zu können.

Seine E-Mailadresse lautet:

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., die Postanschrift: Wilhelm Kolks, Bülowstr. 52, 46562 Voerde-Friedrichsfeld

 

 

 

Klima-Atlas, Umwelt- und Flächen- Portal des Landes NRW

Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen LANUV NRW bietet den BürgerInnen umfängliche Informationen zu vielfältige Aspekten der UMWELT und zur FLÄCHENNUTZUNG auf drei Portalen

 → KLIMA ATLAS Plus

https://www.klimaatlas.nrw.de/klima-nrw-pluskarte

Umfangreiche ortsbezogene, auch historische und zukünftig erwartete Werte zu folgenden Themen: Temperatur, Niederschlag, Sonneneinstrahlung, Wind, Überflutungsschutz, Wasserwirtschaft, Boden, Biodiversität und Naturschutz, Wald- und Forstwirschaft, Landwirtschaft, menschliche Gesundheit, Planung und Bau sowie Konzepte vor Ort

→ ergänzend:  KLIMA KARTEN - Geoportal.Ruhr

https://klima.geoportal.ruhr/

FILTER für: Stadtgrenzen, Stadtklima, Klimawandel, Modelldaten (FITNAH 3D), Regionlklima, Luftbilder und Starkregen

Filter: Regionalklima - Klimaökologische Funktionen → wie die Stadt Wesel vom Lippemündungsraum profitiert - Frischluft!

UMWELT PORTAL 

https://www.umweltportal.nrw.de/

 Zugriff auf Orts bezogene Daten → https://www.umweltportal.nrw.de/umwelt-vor-ort | Umweltkarten: https://www.uvo.nrw.de/uvo.html?lang=de

Das Umweltministerium hat das Service-Angebot für Umweltinformationen aus NRW auf seiner Internet-Plattform www.umweltportal.nrw.de überarbeitet und erweitert. Wie hoch ist die Luftbelastung in Dortmund, wie die aktuelle Hochwasserlage am Rhein? Das Web-Portal informiert über Qualität und Belastung von Umwelt und Natur und ermöglicht einen freien und einfachen Zugang zu umweltrelevanten Infos und behördlichen Umweltdaten aus NRW.

Beispielkarte Lippemündungsraum - Verbundfläche mit herausragender Bedeutung

zahlreiche weitere Karten auf GEOPortal.NRW https://www.geoportal.nrw

 

sowie dem

FLÄCHENPORTAL

https://www.flaechenportal.nrw.de/

 

Beispiel Wesel  https://monitor.ioer.de/?raeumliche_gliederung=gebiete&opacity=0.8&zoom=10&lat=51.516007082492614&lng=6.950225830078126&glaettung=0&ind=S11RG&baselayer=topplus&time=2022&raumgl=krs&klassenanzahl=7&klassifizierung=haeufigkeit&darstellung=auto&ags_array=& der Verlust von Naturfläche 2020-2023 im Bereich der Deltaporthäfen ist noch nicht eingerechnet !

aus "Worum es geht" https://www.flaechenportal.nrw.de/index.php?id=3

Mit der Inanspruchnahme von Freiflächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke gehen nicht nur direkte und indirekte ökologische Folgewirkungen einher, sondern es treten auch verstärkt ökonomische und soziale Folgewirkungen auf. Betroffen durch die Inanspruchnahme sind dabei alle Umweltgüter, d.h. Boden, Wasser, Luft und Klima, Biodiversität und das Landschaftsbild.

Ökologische Folgen

  • Zerstörung der begrenzten Ressource Boden durch Versiegelung
  • Verlust wichtiger Bodenfunktionen durch Erosion oder Verdichtung
  • Verlust von Retentionsräumen, die bei Hochwasser überflutet werden können
  • Verlust fruchtbarer landwirtschaftlicher Flächen
  • Verlust naturnaher Flächen
  • Zerschneidung von Natur- und Lebensräumen für Flora und Fauna
  • Verlust an Biodiversität
  • Erhöhung von Lärm- und Schadstoffemissionen durch Verkehrsaufkommen
Soziale Folgen:
  • soziale Entmischung
  • Verödung von Innenstädten und gewachsenen Quartieren
  • weite Wege für Versorgung und Freizeit
  • Erhöhung der Abhängigkeit vom PKW
  • hohe Mobilitätskosten

Ökonomische Folgen:
  • Erhöhter Kostenaufwand durch geringere Auslastung bestehender technischer, sozialer und kultureller Infrastrukturen
  • Gleichzeitig steigender Kostenaufwand für die Erschließung, den Ausbau und die Unterhaltung neuer Infrastrukturen im Umland
  • Erhöhter Kostenaufwand zur Beseitigung von Hochwasserschäden
  • Wertverlust von Immobilien im Siedlungsbestand durch Ausweisung neuer Baugebiete im Außenbereich (Überangebot)
Das Ausmaß der Folgen der Flächeninanspruchnahme ist demzufolge sehr umfangreich. Aufgrund der integrativen Funktion des Bodens innerhalb des Naturhaushalts führen Bodenbelastungen zu vielfältigen, häufig schwierig prognostizierbaren Folgen mit synergetischem Charakter. Auch im sozialen und ökonomischen Bereich verfügt der Flächenverbrauch über komplexe Wirkungsketten. Insgesamt bedingen und verstärken sich die verschiedenen Auswirkungen unter- und gegeneinander, so dass ein komplexes Wirkungsgefüge erkennbar ist. Angesichts dieser Auswirkungen ist ein erheblicher Handlungsbedarf zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme zu sehen!

Im folgenden erhalten Sie tiefergehende Informationen zu den komplexen Wirkungsgefügen des Flächenverbrauchs zu verschiedenen Themenbereichen.
 

Boden | Klima | Biodiversität | Wasser | Demografischer Wandel |  Kommunale Planung

 
 → Historische Daten zum Lippemündungsraum " Klima, Unwetter, Hochwasser" Quelle Bügerverein Büderich e.V. https://www.zeitreise-buederich.de/28
 
 

Klimakrise - die Gesundheit erhalten - Deutsches Ärzteblatt

 

 

→ KLUG   Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit

KLIMA & GESUNDHEIT

Dtsch Arztebl 2020; 117(33-34): A-1533    Schmedt, Michael

 Fährt man dieser Tage mit dem Fahrrad durch Berlin, kann man gar nicht glauben, dass sich die Deutschen zu wenig bewegen. Auf den Fahrradstraßen erinnert der    Verkehr morgens und nach Büroschluss an eine Rushhour. Gleichzeitig sieht man auf Satellitenbildern, dass die Stickstoffdioxidbelastung im April in Europa um 30 Prozent  geringer war als im Vorjahresvergleich. Wären dies nicht wohl nur temporäre Folgen der Coronapandemie, könnte man von einer positiven Entwicklung für die Gesundheit  sprechen.

 Diese ist seit Beginn der Coronakrise für die Regierung die oberste Prämisse ihres Handelns. Die Regierungskoalition stellt kaum greifbare Summen für die Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen und die Stabilisierung des Gesundheitssystems zur Verfügung. Zudem bittet sie die Wissenschaft um ihre Einschätzung und hört sogar bei ihren Entscheidungen auf deren Ratschläge.

 All das galt für eine andere, aktuell aus dem Blick geratene Krise eher weniger, obwohl diese sich ebenfalls massiv auf die Gesundheit des Menschen auswirkt:

 die Klimakrise. Wissenschaftler warnen schon seit Jahren vor den Folgen des Klimawandels. Wie bei einer Pandemie wissen wir also, dass Risiken  bestehen. Ob wir ausreichend darauf vorbereitet sind, ist zweifelhaft. Gerade seit der aktuellen Krise wissen wir, wie wichtig vorbeugende Maßnahmen sind.

Ein Umdenken hat aber bislang weder in der Bevölkerung noch in der Politik so stark eingesetzt, wie es jetzt im Zuge der Coronapandemie zu beobachten ist. Dabei werden die Folgen ebenfalls dramatisch sein. Die Welt­gesund­heits­organi­sation hat den Klimawandel nicht von ungefähr zu einer der größten Gefahren für die Gesundheit der Menschen in den kommenden Jahrzenten erklärt. Extremwetterereignisse, Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen, Dürren und Waldbrände können mit ihrer zunehmenden Häufigkeit auch Gesundheitssysteme an ihre Belastungsgrenzebringen.

Aktuell muss man aber fürchten, dass die Gelder, die zwar vollkommen zu Recht in die Bewältigung der Coronapandemie und deren Folgen sowie die Impfstoffforschung fließen, künftig für den Klimaschutz fehlen. Doch Klimaschutz ist immer auch Gesundheitsschutz, wie der Präsident der Bundes­ärzte­kammer, Dr. med. (I) Klaus Reinhardt, vor dem weltweiten Klima-Aktionstag im vergangenen September in Berlin sagte. Daher wollte sich der diesjährige Deutsche Ärztetag in Mainz intensiv mit den gesundheitlichen Auswirkungen der Erderwärmung auf die Gesundheit beschäftigen.

Wegen der Coronapandemie musste der Deutsche Ärztetag abgesagt werden. Das Deutsche Ärzteblatt hat daher die vorgesehenen Rednerinnen Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann von der TU München und Ärztin Sylvia Hartmann von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit gebeten, Artikel für diese Schwerpunktausgabe Klimawandel und Gesundheit zu verfassen (siehe ab Seite 1556).

Das Thema Klimawandel und Gesundheit muss präsent bleiben. In der Gesellschaft und insbesondere in der Politik. Gerade letztere sollten sich auch hier die wissenschaftlichen Erkenntnisse genau anschauen und entsprechende Expertise einholen. Die Ärzteschaft spielt dabei eine wichtige Rolle, indem sie auf die medizinischen Folgen des Klimawandels aufmerksam macht. Sie kann so Einfluss auf die Politik nehmen und gleichzeitig ihrer ureigensten Aufgabe nachkommen: die Gesundheit zu erhalten.

Michael Schmedt
Stellv. Chefredakteur

 

BEITRÄGE zum Schwerpunktthema

Interview mit Priv.-Doz. Dr. med. Peter Bobbert, Mitglied des Vorstands der Bundes­ärzte­kammer: „Klimawandel ist Thema der Ärzteschaft“

Schmedt, Michael

Globales Monitoring: Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit immer im Blick

Eckert, Nadine

Britische Allianz: Sechs Strategien für den Schutz von Luftreinheit und Klima

Eckert, Nadine

Interaktive Informationsquelle: Die wichtigen Forschungsarbeiten in den verschiedenen Disziplinen

Eckert, Nadine
Klimakrise: Einsatz für mehr NachhaltigkeitHartmann, Sylvia
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/inhalt?heftid=6443
 
 

 

UPDATES

September 2020

Kopenhagen (dpa) – Mehr als 400.000 Menschen in der Europäischen Union sterben jährlich vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA).

Für den Bericht wurden Daten zum Einfluss der Umwelt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Europäer analysiert. Demnach stellt in Europa die Luftverschmutzung nach wie vor die größte Umweltbedrohung für die Gesundheit dar. 1990 lag die Zahl der darauf zurückgehenden vorzeitigen Todesfälle allerdings noch bei einer Million.

An zweiter Stelle stehe die Lärmbelastung, die zu 12.000 vorzeitigen Todesfällen führe, heißt es in dem Bericht weiter. Auch Auswirkungen des Klimawandels hätten zunehmend ihren Anteil, Hitzewellen und Überschwemmungen zum Beispiel. Menschen in städtischen Umgebungen seien von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen, sagte Catherine Ganzleben von der EEA. Weitere von der Umweltagentur genannte Faktoren sind chemische Verbindungen, auf zu starken Antibiotika-Einsatz zurückgehende Resistenzen bei Krankheitserregern und verschmutztes Trinkwasser.

aus

https://www.zeit.de/news/2020-09/07/luftverschmutzung-groesste-bedrohung-fuer-die-gesundheit

auch: https://www.welt.de/wissenschaft/article215242050/Luftverschmutzung-Jedes-Jahr-400-000-Tote-in-Europa.html

original news

https://www.eea.europa.eu/de/highlights/die-bekaempfung-von-umweltverschmutzung-und

aus https://www.eea.europa.eu/de/

Bericht:  Laut des EUA-Berichts „Healthy environment, healthy lives: how the environment influences health and well-being in Europe“ („Gesunde Umwelt, gesundes Leben: wie die Umwelt die Gesundheit und das Wohlbefinden in Europa beeinflusst“) hat die Umweltverschmutzung durch menschliches Handeln weiterhin einen bedeutenden Anteil an den Krankheitsfällen in Europa.

Bericht: https://www.eea.europa.eu/publications/healthy-environment-healthy-lives

 

Schwerpunktseite Klimawandel der VBio Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin: https://www.vbio.de/themenspektrum/klimawandel/ 

 

Dezember 2020

Lancet Countdown on Health and Climate Change: Die Klimakrise macht keine Pause  Bei den HITZETOTEN liegt Deutschland weit vorn - Dtsch Arztebl 2020; 117(50): A-2455 / B-2070

2018 - 20.000 Todesfälle bei über 65-Jährigen in Zusammenhang mit Hitze

 

März 2021

Klimawandel: Ärzte sollten auf die Folgen vorbereitet sein

 LNSLNS
Foto: Es sarawuth/stock.adobe.com
Foto: Es sarawuth/stock.adobe.com  aus Dtsch Arztebl 2021; 118(12): A-646 / B-542 

Der Klimawandel hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Arbeit niedergelassener Ärztinnen und Ärzte. Das hat der NAV-Virchowbund – Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands auf der Bundeshauptversammlung Anfang März betont und ein entsprechendes Arbeitspapier für Praxen vorgestellt.

„Bereits heute schon sind die Auswirkungen von Hitzewellen, zunehmender Luftverschmutzung sowie ein Anstieg von Allergien und Infektionen spürbar. Auch die psychischen Auswirkungen durch Katastrophen, Stress und Migration bestimmen das Behandlungsgeschehen“, hieß es aus dem Virchowbund

Deshalb sollten sich Niedergelassene auf den Klimawandel und die medizinischen Folgen vorbereiten, die Politik entsprechend beraten und ihren eigenen Anteil beim Klimaschutz leisten. Dazu sollten Praxen mit ressourcenschonendem und klimagerechtem Handeln einen Beitrag leisten, zum Beispiel beim Einsatz von Verbrauchsmaterialien, Arzneimitteln oder bei der Praxisausstattung.

„Der Gesundheitssektor hat einen geraumen Anteil am Gesamtproblem, muss seinen Teil zur Lösung beitragen und hat eine Verminderungspflicht hinsichtlich klimabelastender Emissionen und deren bereits vorhandenen Auswirkungen“, heißt es dazu in dem Arbeitspapier.

Der Verband schlägt verschiedene Maßnahmen vor. Dazu gehören ein nachhaltiges Abfallmanagement mit Schwerpunkt Abfallvermeidung und Recycling, effizientere Energienutzung einschließlich Training des Personals zur Energieeinsparung und Umstellung auf erneuerbare Energien.

Auch die Nachhaltigkeit und Klimaresilienz bei der Gebäudeplanung, Nachrüstung bestehender Gebäude, vermehrte Grünflächen, Anbindung an öffentlichen Nahverkehr sowie die Erweiterung des Angebots an nachhaltigen, regionalen Ernährungsprodukten und Verminderung von Fast Food seien wichtige Elemente. „Jeder Einzelne sollte seinen ökologischen Fußabdruck bestimmen“, fordern die Autorinnen und Autoren des Arbeitspapiers zudem.

 

"Der Klimawandel wird zur größten Bedrohung der weltweiten Gesundheit. Dieser Meinung ist nicht nur die Expertenkommission der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“, sondern auch die World Medical Association (WMA). Die gute Nachricht: Praxisärzte können viel dagegen tun.

Wer mehr darüber erfahren möchte, wird in der Studie „Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels“ der Brendan-Schmittmann-Stiftung fündig."

 Quelle und weitere Informationen  https://www.virchowbund.de/praxisaerzte-blog/klima_und_gesundheit.php

 

Update Deutsches Ärzteblatt 26 | 2021 Krankheitsprävention - Klimaschutz wird praktisch

Vermehrte Hitzewellen bei Altersgruppen über 75 Jahren gehen in Deutschland Schätzungen zufolge mit einer um mehr als 20 Prozent erhöhten Sterblichkeit einher. Daneben wird angenommen, dass über 70 000 vorzeitige Todesfälle jährlich durch Feinstaubbelastung bedingt sind und sowohl die Pollenbelastung als auch vektorübertragene Krankheiten zunehmen (1, 2, 3, 4)

 

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 118 | 6. September 2021

Aufruf medizinischer Fachzeitschriften - Klimakatastrophe verhindern : https://www.aerzteblatt.de/archiv/221037/Aufruf-medizinischer-Fachzeitschriften-Klimakatastrophe-verhindern

Vertreter medizinischer Fachmagazine aus aller Welt haben in einem gemeinsamen Aufruf auf die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und der menschlichen Gesundheit hingewiesen. Sie fordern die Regierungen dazu auf, mehr für die Reduktion von Treibhausgasen zu tun.

 

Rheinisches Ärzteblatt/ Heft 10 / 2021: Seite 6 Umweltschutz - Ärztekammer warnte bereits 1971 vor Gesundheitsschäden durch Umweltverschmutzung. (ÄK Präsident Dr. Friedrich Wilhelm Koch)

 

Update Oktober 2021

Jen Kuhl, Network and Engagement Lead|  Global Climate and Health Alliance:

" We are now less than two weeks away from the start of COP26, the first UN global climate summit since the start of the pandemic. Building on the success of the healthy recovery letter, the health community launched the Healthy Climate Prescription last week alongside the WHO’s Health Argument for Climate Action. We received substantial media coverage around the world. Notable articles include:
 

Health for Future: https://healthforfuture.de/ - Seite KLIMA und GESUNDHEIT https://healthforfuture.de/klima-und-gesundheit/ 

Klimawandel: Gesundheitssysteme anpassen  →  Dtsch Arztebl 2021; 118(43): A-1984 / B-1637

 

Update November 2021

PORTAL Klima-Mensch-Gesundheit: https://www.klima-mensch-gesundheit.de/

 

Januar 2022

 European Centre for Allergy Research Foundation - ECARF:  Klimawandel macht vor allem die Lunge krank

Der Klimawandel und die damit verbundenen Temperaturveränderungen belasten die Gesundheit – Menschen mit Lungenerkrankungen sind besonders gefährdet. https://www.ecarf.org/klimawandel-macht-vor-allem-die-lunge-krank/

Dt. Ärzteblatt 10.1.2022:  Extreme Hitze setzt Menschen im mittleren Alter stärker zu

 

März 2022

Klimaschutz und Gesundheit: Die Patienten informieren    Dtsch Arztebl 2022; 119(10): A-454 / B-370

Der Ausgangspunkt für das Konzept „Klima-Sprechstunde“ ist die Erkenntnis, dass sich die Menschheit in einer Klimakrise befindet, deren Auswirkungen sie durch ihr eigenes Handeln auf der staatlichen, gesellschaftlichen und individuellen Ebene verringern kann (1, 2, 3, 4). Eine Veränderung des Lebensstils kann dabei zu einer Reduzierung des individuellen Treibhausgasausstoßes von bis zu 30 Prozent führen, wie Studien gezeigt haben (3). Die Voraussetzung für das Konzept ist die ärztliche Bereitschaft, das Wissen um den Zusammenhang zwischen Klima und Gesundheit mit in die Sprechstunde aufzunehmen (5). Die „Klima-Sprechstunde“ beinhaltet alle Interaktionen und Gesprächsführungen mit den Patienten, in denen es um einen gesunden Lebensstil geht, der gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck verringert.

Die inhaltlichen Schwerpunkte bilden dabei die Themen Ernährung und Mobilität. Ernährungsstudien und Systembetrachtungen zum Ressourcenverbrauch der Agrarsysteme haben 2019 zur Formulierung einer pflanzenbasierten „planetaren Diät“ geführt, die sowohl der Gesundheit der Patienten als auch dem Klima nützt. Und eine aerobe Aktivierung der Muskulatur führt zum Beispiel über Myokinfreisetzungen zu stärkenden Auswirkungen auf Psyche, kardiovaskuläres, endokrines und Immunsystem.

 

April 2022: Dt. Ärzteblatt -  Klimawandel wirkt sich auf Gesundheit in Deutschland aus

" Berlin – Der Klimawandel hat möglicherweise zunehmend Auswirkungen auch auf die Gesundheit der Menschen in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden im Vorfeld des Weltgesund­heits­tages am 7. April berichtete, nehmen die Fälle von Hautkrebs und von Flüssigkeitsmangel bei Seni­oren deutlich zu.

Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Unser Planet, unsere Gesundheit“. Laut dem Bundesamt wurden im Jahr 2020 81 Prozent mehr Menschen mit Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt als im Jahr 2000. Etwa 4.000 Menschen starben 2020 an Hautkrebs. Das waren 53 Prozent mehr als im Jahr 2000.

Stark gestiegen sei auch die Zahl der Todesfälle durch Flüssigkeitsmangel: Etwa 108.000 Menschen wurden 2020 deswegen im Krankenhaus behandelt – ein Anstieg um 177 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Noch stärker stieg die Zahl der Todesfälle durch Flüssigkeitsmangel: Sie hat sich laut der Analyse innerhalb von 20 Jahren mehr als verachtfacht und lag im Jahr 2020 bei knapp 3.300.

Auch laut einer Analyse der Betriebskrankenkassen (BKK) ist der Klimawandel in Deutschland für eine Häufung bestimmter Krankheiten verantwortlich. So seien die Hitzeschäden und Hitzekollapsen, Dehydrierungen, Borreliose-Infektionen und Pollenallergien in den heißen Jahren 2015, 2018 und 2019 deutlich häufiger gewesen als in anderen Jahren.

„Klimafolgenprävention muss wieder zum Überlebensprinzip werden – so wie vor 200 Jahren, als man im Norden angefangen hatte, Deiche zu bauen“, forderte der Vorstand des Landesverbandes Nordwest der Betriebskrankenkassen, Dirk Janssen."

 

Dt. Ärzteblatt 7.4.2022-  WHO Afrika: Mehr als die Hälfte der Gesundheitsnotfälle klimabedingt | Original WHO Meldung

 

Dt. Ärzteblatt 25.7.2022: Ärzte mahnen Bund zu mehr Engagement beim Hitzeschutz https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/136174/Aerzte-mahnen-Bund-zu-mehr-Engagement-beim-Hitzeschutz 

Berlin – Die Ärzte in Deutschland mahnen den Bund, sich beim Thema Hitzeschutz stärker zu engagieren. Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, forderte ein bundesweites Hitzealarmsystem, um Hitzetote zu vermeiden.

„Ein nationaler Hitzeplan sollte auf wissenschaftlicher Grundlage temperaturabhängige Alarmstufen sowie die jeweils zu ergreifenden Maßnahmen insbesondere für Risikogruppen vorschlagen und die entsprechenden Zuständigkeiten transparent machen“, sagte Reinhardt.

Sein Vorschlag: Ein bundesweites Lagezentrum, das Maßnahmen zum Hitzeschutz beobachte und die Men­schen auch über Belastungen bei Hitze informiere. „Ziel des Hitzeschutzes muss es sein, hitzebedingte Er­krankungen und Todesfälle zu vermeiden und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren. Darauf ist Deutschland schlecht vorbereitet“, sagte er.

 

Dt. Ärzteblatt 3.11.2022 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138551/Lauterbach-Klimapolitik-ist-auch-Gesundheitspolitik

Lauterbach: „Klimapolitik ist auch Gesundheitspolitik“

Berlin – Die Folgen des Klimawandels ist für Gesundheits- wie für Klimafachleute „die mit Abstand größte und wichtigste Krise in diesen Zeiten“.

Das erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heute ge­mein­sam mit Gesundheitsexperten in der Bundespressekonferenz in Berlin.

In einem weiteren Austausch mit Exper­tinnen beim Lancet Countdown erklärte der Minister, dass es immer klarer werde, wie sehr die Zeit für geeignete Maßnahmen weglaufe.

Lauterbach rief Ärztinnen und Ärzte sowie andere Gesundheitsfachberufe dazu auf, „Aktivistinnen und Aktivisten für den Klimawandel zu werden“. Die medizinischen Fachberufe seien diejenigen, die das „enge Gewebe von Klima und Gesundheitsgefahren verstehen“.

Der Vorsitzende der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), Martin Herrmann, kritisierte, dass die Zusammenhänge von Klimawandel und Gesundheit in Politik und Gesellschaft „weitgehend noch nicht ver­standen“ würden.

„Wer nicht für die Energiewende eintritt und sie auch persönlich wie gesellschaftlich umsetzt, trägt Verantwor­tung für die gesundheitlichen Schäden an Leib und Leben“, sagte Herrmann. Er wolle aber mit seinem Engage­ment nicht aufhören, bis der Zusammenhang in der Bevölkerung wie in der Politik verstanden werde.

Nach Berechnungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) habe es in diesem Jahr in Deutschland alleine 4.500 hitze­be­dingte Todesfälle gegeben. „Hinzu kommen hunderttausende Menschen mit schweren Symptomen und Millio­nen Menschen mit eingeschränkter Arbeitsfähigkeit“, erklärte Herrmann. Erst seit 2019 werde der Zusammenhang von Klimawandel und Gesundheit auch von der Bundesregierung „ernst genommen“.

Mit Blick auf die UN-Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich (COP27), die an diesem Sonntag startet, erklärte Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung, dass besonders Europa eine Region sei, die weltweit immer wärmer werde und dies im Vergleich zu anderen Weltregionen auch noch weiter zunehme.

Auf der Weltklimakonferenz entstehe nun wahrscheinlich die Konfrontation zwischen dem globalen Süden, der erst dann selbst etwas für den Klimaschutz und die Verlangsamung des Ausstoßes von Treibhausgasen tun möchte, wenn sich die reichen europäischen Staaten ebenfalls bewegten. Europa müsse ein Vorbild sein.

Denn der Klimawandel könne für alle tödlich sein. „Von Hitzewellen, die in den Ländern wie Deutschland Gesund­heitsprobleme etwa bei alten Menschen verursachen, über Risiken von Missernten, die bei den Armen in asiati­schen oder afrikanischen Ländern zu Mangelernährung führen können, bis hin zu Infektions­krankheiten: Die Aus­wirkungen der globalen Erwärmung sind enorm“, so Rockström.

Aus seiner Sicht gebe es in Deutschland beispielsweise im Vergleich zu den USA oder seinem Heimatland Schwe­den eine bereites politisches Grundverständnis, dass der Klimawandel menschengemacht und real sei. Dies sei nicht mehr in jeder westlichen Demokratie so. © bee/kna/dpa/aerzteblatt.de

 

9.11.2022 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138693/Aerzte-ohne-Grenzen-Klimakrise-ist-auch-weltweite-Gesundheitskrise

Ärzte ohne Grenzen: Klimakrise ist auch weltweite Gesundheitskrise

Die internationale medizinische Leiterin von Ärzte ohne Grenzen, Maria Guevara, hat dazu aufgerufen, den Klimawandel auch als „echte Gesundheitskrise“ wahrzunehmen. Die Mehrheit der Menschen in den Ent­wicklungsländern des globalen Südens leide bereits jetzt unter den Folgen der Erderhitzung, sagte sie. Wenn darauf nicht unverzüglich reagiert werde, werde die Krise für alle noch schlimmer.

Die Weltgesundheit leidet laut Guevara erheblich unter Klimafolgen wie Überschwemmungen oder Insekten­pla­gen. Man sehe ein exponentielles Wachstum bei Fällen von Krankheiten, die durch Insekten, Wasser oder Lebensmittel übertragen oder verursacht werden.

 

Dt. Ärzteblatt 11.11.2022  https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138770/Klimaschutz-Aerzteschaft-muss-Verantwortung-uebernehmen

Klimaschutz: Ärzteschaft muss Verantwortung übernehmen

Berlin – Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Klaus Reinhardt, hat die Ärzteschaft dazu aufgerufen, nicht nur die Verantwortung für den einzelnen Patienten anzunehmen, sondern für die gesamte Bevölkerung. „Dieser Verantwortung müssen wir in zunehmender Weise gerecht werden“, forderte er heute auf der Hauptversamm­lung des Hartmannbundes in Berlin.

„Es gab einige Jahrzehnte, in denen wir uns – auf hohem Niveau – auf die Individualmedizin konzentriert ha­ben.“ Angesichts des voranschreitenden Klimawandels müsse sich die Ärzteschaft nun jedoch verstärkt mit Public Health beschäftigen.

„Der Klimawandel und die Gesundheit stehen in einem ganz engen Verhältnis“, betonte Reinhardt. Klima­schutz sei Gesund­heitsschutz. Deshalb müssten die deutschen Ärztinnen und Ärzte jetzt auch Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen.

Zunächst sei es dabei wichtig, das eigene Verhalten zu ändern. In der Folge sei das Thema Klimaschutz und Gesundheit gut dafür geeignet, „um den Menschen klar zu machen, dass wir einiges anders machen müssen als in den vergangenen Jahrzehnten“. Dazu gehöre auch, dass das deutsche Gesundheitswesen klimaneutraler werden müsse.

 

 


 

Planetary health Node

 

https://www.planetaryhealthalliance.org/home-page

The Planetary Health Alliance is a consortium of over 300 universities, non-governmental organizations, research institutes, and government entities from around the world committed to understanding and addressing global environmental change and its health impacts.

 

https://cphp-berlin.de/de/ | https://twitter.com/cphp_berlin

Das Centre for Planetary Health Policy (CPHP) ist eine unabhängige, außeruniversitäre Denkfabrik in Berlin.

Es ist ein Ort der wissenschaftlichen Politikberatung am Nexus globale Umweltveränderungen und Gesundheit mit dem Ziel einer nachhaltigen und gerechten Transformation des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Deutschland und in der Welt. Mit dem CPHP stoßen wir gesellschaftspolitische Debatten zu Gesundheit innerhalb planetarer Grenzen an und begleiten sie. Gemeinsam mit Gesundheitsakteur:innen, politischen Entscheidungsträger:innen und Wissenschaftler:innen entwickeln wir Handlungsoptionen entlang der beschriebenen und weiteren Fragen. Zusätzlich wollen wir mit Akteur:innen anderer Politikfelder in Kontakt treten; denn über Gesundheit wird nicht nur im Gesundheitswesen entschieden, sondern in allen Politikfeldern. Dazu blicken wir auch über Deutschland hinaus. In Anbetracht der Dringlichkeit die planetaren Krisen zu bewältigen, braucht es neue Formen der Zusammenarbeit, um die Bewohnbarkeit des Planeten auch für zukünftige Generationen und ihre Gesundheit zu erhalten.

 

https://www.lshtm.ac.uk/research/centres/centre-climate-change-and-planetary-health

Part of the London School of Hygiene and Tropical Medicine, our Centre was set up to respond to the challenge of a changed planet. Humanity’s impact on our environment has begun a new era for the Earth and all life on it: now our ideas and institutions must catch up.

 

https://planetary-health-academy.de/

Der Gesundheitssektor spielt eine zentrale Rolle in der Kommunikation, Prävention und Nachsorge der Auswirkungen der Klima- und Umweltkrise. Daher muss die Einbeziehung von Klimawandel und Planetary Health in die Aus-, Fort- und Weiterbildung in allen Gesundheitsberufen sichergestellt werden. Um einen Beitrag dazu zu leisten, wurde die Planetary Health Academy im Frühjahr 2020 von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit und Health For Future gegründet.

 

https://www.planetaryhealth.ox.ac.uk/planetary-health/

The Rockefeller Foundation Economic Council on Planetary Healthwas set up to investigate the economic and policy case for planetary health – a new multi-disciplinary approach that brings together human and ecosystem science, public health, economics and policy with the aim to safeguard the health of future generations.

 

https://www.thelancet.com/journals/lanplh/home

The Lancet Planetary Health, is a gold open access journal that seeks to be the pre-eminent journal for enquiry into sustainable human civilisations in the Anthropocene. As such, we publish peer reviewed research and reviews as well as comment, correspondence, and reportage broadly encompassing sustainable development (the SDG’s) and global environmental change. We particularly favour work that contributes to our understanding of, and transition into, a safe and just space for humanity, respecting planetary boundaries and the social and economic foundations of a healthy life. We are interested in all important aspects of societal development and its interaction with the environment including the drivers of change, the implications of those changes for people and society, and practical policies and interventions for a healthier planetary future.

 

https://www.griffith.edu.au/centre-planetary-health-food-security/centres-research/planetary-health

Research to understand and improve biological environments, Our research brings together a team of highly motivated and dedicated researchers committed to advancing the knowledge of patterns, causes and measurement of changes in ecosystems. Through the convenor, our members seek to better understand our biological environment and improve its management to ensure that human health and wellbeing is maintained in the future.

 

https://university.sunway.edu.my/research/planetaryhealth

Planetary health is the achievement of the highest attainable standard of health, wellbeing, and equity worldwide through judicious attention to political, economic and social systems.To advance humanity’s wellbeing, the declining state of planet Earth can no longer be ignored.

 

https://pheah.org/

The Planetary Health Eastern Africa Hub offers an opportunity to learn and share about planetary health and the planetary health emergency in Eastern Africa. We aim to stimulate regional community building, provide education for transformative action and push for strategic policy-making in the face of the greatest planetary health emergency of our time.

 

https://globalhealth.stanford.edu/category/planetary-health/

The Stanford Center for Innovation in Global Healthstrives to enable collaborative programs in global health for residents, medical students, graduate students, post-doctoral fellows, and undergraduates by reaching across geographic, cultural, economic, and gender boundaries to inspire a new generation to work for social change, justice, and increased equity in global health outcomes.

 

https://ohi.vetmed.ucdavis.edu/centers/ucghi-planetary-health-center-expertise

Mission - The mission of the Center is to lead the world in science, education, outreach, and transformative solutions to health-environment challenges.

About - The Planetary Health Center of Expertise (PHCOE), part of the UC Global Health Institute, addresses complex global issues that arise from the effects of climate change, rapidly growing populations and limited food and natural resources.

The PHCOE draws on the resources of all ten UC campuses and two national laboratories. Through collaborative research, community engagement, and local and international partnerships, we seek to identify new ways that humans and animal populations can foster resilience in the face of changing environments.

 

https://www.ecehh.org/food-systems-planetary-health/

Currently, most food systems are neither ecologically sustainable, nor do they provide adequate healthy human nutrition. Research at the ECEHH aims to help transform local and global food systems towards being sustainable within planetary, ecosystem, boundaries, resilient to climate change and being able to equitably deliver improved human nutrition.

 

https://www.worldhealthsummit.org/about/key-issues.html#c112726

Despite health gains over recent decades, there is growing evidence that the planet’s capacity to sustain the growing human population is declining. Climate change, biodiversity loss, freshwater depletion, overexploitation of fisheries and air, water and soil pollution threaten to halt and reverse these advances in health. The concept of “Planetary health” recognises the interdependencies of human and natural systems, and that the integrity of natural systems is an essential precondition for human health, survival, and prosperity.

 

https://www.frontiersin.org/journals/public-health/sections/planetary-health#

Planetary Health aims to to provide a space to explore, characterise and report on the dependencies between human health and the integrity of natural systems. Our intention is to make active and critical contributions to the science and policy discourses that must underpin a global transformation towards sustainable health security and environmental stewardship. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 
 
 

Klimaschutz-Index / Climate Change Performance Index CCPI

 

Klimaschutz-Index: Wie weit sind die Länder weltweit und wie weit ist Deutschland?

Bisher erreicht kein Land das Pariser Klimaziel. Das zeigt der Klimaschutz-Index von Germanwatch und des New-Climate-Instituts. 58 Staaten mit hohem CO2-Ausstoß wurden von mehr als 100 Experten genau bewertet.

Die Gesamtnote "sehr gut" erhielt kein einziges Land. Denn noch immer ist keiner der 58 untersuchten Staaten "auf einem Pfad zu den Pariser Klimazielen", so ein Fazit der Experten.

Seit 2005 wird der Klimaschutz-Index veröffentlicht. Die 58 Staaten sind für 90 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich und werden von einem internationalem Team bewertet. Wie in den Vorjahren bleiben die ersten drei Plätze im Ranking unbesetzt: Einen "Musterschüler" beim Klimaschutz gibt es bisher nicht. 

Weitere Informationen auf den Seiten des CCPI: https://ccpi.org/

Bis 2009 war Deutschland ein Vorbild beim Klimaschutz. 2008 belegte es im Länderranking den vordersten Platz, sackte aber in den folgenden Jahren kontinuierlich ab. Ausnahmen waren dabei nur die Jahre 2012 und 2013, als unmittelbar nach der Atomkatastrophe von Fukushima der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland boomte.

2018 war dann Deutschland auf Rang 27 im Ranking abgerutscht. Im aktuellen Ranking liegt es auf Platz 19 im oberen Mittelfeld.

 

Verweis: Deutsche Welle News Dezember 2020: https://www.dw.com/de/klimaschutz-index-pariser-klimaabkommen-welche-l%C3%A4nder-sind-auf-dem-weg-halten-15-grad-grenze/a-55826927

 

→LANUV  Fachinformationssystem Klimaanpassung