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Artensterben, Wassermangel, Hitze - Forscher warnen vor Risiko-Kipppunkten

Artensterben, Wassermangel, Hitze

Forscher warnen vor Risiko-Kipppunkten

Zu wenig Wasser, aussterbende Tierarten, zu hohe Temperaturen: Forscher benennen in einem neuen Report sechs Risiko-Kipppunkte. Sind sie überschritten, ist es kaum noch möglich gegenzusteuern.

Von Artensterben über Wassermangel bis zu den Gefahren von Weltraumschrott - sogenannte Schlüsselrisiken bedrohen die Welt. Die Folgen könnten zu unumkehrbaren Schäden führen, wenn die Menschheit nicht umsteuert. Das ist die Botschaft des nun veröffentlichten Reports "Interconnected Disaster Risks" der Universität der Vereinten Nationen in Bonn. 

https://interconnectedrisks.org/summaries/2023-executive-summary

Die Hauptautorin des Berichts, Zita Sebesvari, sagte der Nachrichtenagentur dpa:

"Indem wir maßlos unsere Wasserressourcen ausbeuten, die Natur und die Artenvielfalt zerstören und sowohl die Erde als auch den Weltraum verschmutzen,

bewegen wir uns gefährlich nahe an den Rand mehrerer Risiko-Kipppunkte." 

"Unser Handeln gefährdet diese wichtigen Pufferkapazitäten, auf die wir dringend angewiesen sind", sagte Sebesvari. Die Umweltkatastrophen der vergangenen Jahre wie Dürreperioden, Überschwemmungen und Wirbelstürme zeigten dies deutlich.

Der Bericht benennt sechs Risiken:

 

 

Das Umkippen der Meeresströmungen steht kurz bevor: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adk1189

Open access  |Research Article  |  OCEANOGRAPHY:  Physics-based early warning signal shows that AMOC is on tipping course
Science Advances  |  9 Feb 2024  | Vol 10,Issue 6 |  DOI: 10.1126/sciadv.adk1189

 

weitere Informationen

Earth beyond six of nine planetary boundaries

Katherine Richardson https://orcid.org/0000-0003-3785-2787, Will Steffen, Wolfgang Lucht, Jørgen Bendtsen https://orcid.org/0000-0003-1393-3072, Sarah E. Cornell https://orcid.org/0000-0003-4367-1296, Jonathan F. Donges https://orcid.org/0000-0001-5233-7703, Markus Drüke https://orcid.org/0000-0002-8004-7153, Ingo Fetzer https://orcid.org/0000-0001-7335-5679, Govindasamy Bala https://orcid.org/0000-0002-3079-0600, and Johan Rockström https://orcid.org/0000-0001-8988-2983Authors Info & Affiliations    Science Advances, 13 Sep 2023, Vol 9, Issue 37  -  DOI: 10.1126/sciadv.adh24
"Zusammenfassung

Diese Aktualisierung des Rahmens der planetarischen Grenzen zeigt, dass sechs der neun Grenzen überschritten sind,
was darauf hindeutet, dass die Erde sich jetzt weit außerhalb des sicheren Betriebsbereichs für die Menschheit befindet.
 
Die Versauerung der Ozeane steht kurz vor der Überschreitung,
während die Aerosolbelastung regional die Grenze überschreitet.
Die Ozonwerte in der Stratosphäre haben sich leicht erholt.
 
Der Grad der Überschreitung hat sich bei allen zuvor als überschritten identifizierten Grenzen erhöht.
 
Da die Primärproduktion die Funktionen der Biosphäre des Erdsystems bestimmt, wird die Aneignung der Nettoprimärproduktion durch den Menschen als Kontrollvariable für die Integrität der funktionalen Biosphäre vorgeschlagen. Auch diese Grenze wird überschritten.
 
Die Modellierung des Erdsystems auf verschiedenen Ebenen der Überschreitung der Grenzen der Klima- und Landsystemveränderung zeigt, dass diese anthropogenen Auswirkungen auf das Erdsystem in einem systemischen Kontext betrachtet werden müssen."

 

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Aufruf von Wissenschaftlern

WHO soll wegen Klimakrise Gesundheitsnotstand ausrufen

Tagesschau.de - Stand: 26.10.2023 12:39 Uhr

 

Fachleute haben die WHO aufgefordert, die Klimakrise als Gesundheitsnotstand anzuerkennen.

Aufruf siehe unten Link Britisch Medical Journal

Unter anderem weil der Klimawandel die Ausbreitung von Krankheiten begünstige. Die WHO sieht die Kriterien dafür aber nicht erfüllt.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu aufgefordert, die Klimakrise als globalen Gesundheitsnotstand einzustufen. Mehr als 200 wissenschaftliche Fachjournale veröffentlichten gleichzeitig einen Aufruf, dies noch vor der nächsten Weltgesundheitsversammlung im Frühjahr 2024 zu tun. Dazu gehören renommierte Magazine wie "The Lancet" und "The British Medical Journal".

Es sei ein gefährlicher Fehler, die Klima- und die Naturkrise separat zu betrachten, heißt es in dem Aufruf. Die menschliche Gesundheit werde sowohl durch die Klimakrise als auch durch den Verlust der Artenvielfalt direkt geschädigt. "Diese unteilbare planetarische Krise wird erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben, da die sozialen und wirtschaftlichen Systeme zerstört werden",

schreiben die Autoren.

Krankheiten sowie Mangel an Wasser und Nahrung

Der Klimawandel führe demnach zur "Verknappung von Land, Unterkünften, Nahrungsmitteln und Wasser". Das habe erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und verschärfe Armut, "was wiederum zu Massenmigration und Konflikten führen wird".

Auch würden steigende Temperaturen und Extremwetter zur Ausbreitung ansteckender Krankheiten beitragen. Umweltverschmutzung schade Trinkwasserquellen, wegen der Versauerung der Meere würden Fische für den Verzehr rarer. Der Rückgang der Artenvielfalt mache es schwerer, die Menschheit gesund zu ernähren.

Mehr Siedlungs- und Agrarbau sowie das Vordringen in vorher naturbelassene Gebiete bringe die Menschen zudem enger in Kontakt mit Zehntausenden Arten. Damit wachse die Gefahr, dass Krankheiten oder Parasiten auf den Menschen übergehen.

"Ökosysteme weiter an den Rand des Abgrunds gedrängt"

Die Autoren weisen auch darauf hin, dass viele Beschlüsse der Weltklimakonferenzen nicht eingehalten würden. "Dies hat dazu geführt, dass Ökosysteme weiter an den Rand des Abgrunds gedrängt wurden, was das Risiko, an 'Kipppunkte' - abrupte Zusammenbrüche der Natur - zu gelangen, erheblich erhöht hat", schreiben sie. "Wenn diese Ereignisse eintreten würden, wären die Auswirkungen auf die Gesundheit weltweit katastrophal."

Die Angehörigen der Gesundheitsberufe müssten sich mit Nachdruck für die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und die Bewältigung des Klimawandels zum Wohle der Gesundheit einsetzen,

 riefen die Autoren in dem Schreiben auf.

"Politische Entscheidungsträger müssen sowohl die schwerwiegenden Bedrohungen für die Gesundheit durch die planetarische Krise als auch die Vorteile anerkennen, die sich aus der Bewältigung der Krise für die Gesundheit ergeben können."

 

WHO: Klimakrise erfüllt nicht die Kriterien

Ein Sprecher der WHO teilte der Nachrichtenagentur dpa mit,

die WHO habe den Klimawandel und die Luftverschmutzung seit Jahren als globale Krise bezeichnet, die die Gesundheit beeinträchtigt.

Zur Ausrufung eines Gesundheitsnotstands (PHEIC) seien klare Kriterien zu erfüllen, etwa dass ein Phänomen neu auftritt, ungewöhnlich ist und die Gefahr einer weltweiten Ausbreitung besteht.

"Die Klimakrise finde leider schon seit Jahrzehnten statt und ist leider schon lange eine chronische globale Krise", teilte der Sprecher mit. Deshalb seien die technischen Voraussetzungen nicht erfüllt.

Die Klimakrise verlange nach anhaltenden, langfristigen Interventionen, auch in Bezug auf die Gesundheit,

dafür sei eine PHEIC-Deklaration aber nicht gedacht.

Einen Gesundheitsnotstand auszurufen ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie tat dies beispielsweise bei der Corona-Pandemie. Damit sind alle Mitgliedsländer aufgefordert, Informationen auszutauschen und alles zu tun, um das betreffende Problem in den Griff zu bekommen. Konkrete Auswirkungen hat das Ausrufen eines Notstands nicht. Die WHO kann keinem Land Vorschriften über Maßnahmen machen. Darüber entscheiden die Länder jeweils für sich.“

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimakrise-gesundheitsnotstand-forderung-100.html

https://www.rnd.de/politik/wissenschaftler-fordern-anerkennung-der-klimakrise-als-gesundheitsnotstand-ZFKNYGZ4ZFIZ5J6MJHY6NMX2PA.html

 

zum Aufruf - BMJ Editorial –

Time to treat the climate and nature crisis as one indivisible global health emergency

https://jmg.bmj.com/content/early/2023/10/23/jmg-2023-109693   | https://jmg.bmj.com/content/jmedgenet/early/2023/10/23/jmg-2023-109693.full.pdf

Tagesschau 10.12.2023  UN-Klimakonferenz in Dubai "1,5 Grad vielleicht schon zu wenig ambitioniert" https://www.tagesschau.de/wissen/klima/interview-poertner-100.html 

"... tagesschau.de: Vielleicht müssen wir auch irgendwann einmal anfangen zu erzählen, was wir gewinnen, wenn wir unser Klima retten - saubere Luft, der Meeresspiegel wird nicht zu sehr ansteigen, mehr Gesundheit?

Pörtner: Das ist sicherlich sinnvoll. Wir wissen ja, wenn wir den Klimawandel rechtzeitig bremsen und uns gleichzeitig für eine gesunde Natur einsetzen, dann können wir Artenvielfalt und Klima zusammen schützen. Und genau das sollten wir letztendlich auch tun. Und auf der COP wird auch eine engere Verbindung zwischen Klima und menschlicher Gesundheit gesehen. Der Gesundheitsschutz würde massiv davon profitieren, wenn wir Klimaschutz betreiben. Viele Klimaschutzmaßnahmen sind förderlich für Gesundheit.

Wenn wir zum Beispiel mehr auf die Nutzung unserer Pkw verzichten würden, dann würden wir bei der derzeitigen Motorisierung auch etwas für die Luftqualität tun; wir könnten zudem körperlich aktiver sein. Wir können uns bei erfolgreichem Klimaschutz auch besser an Hitzeextreme anpassen, die wir ja mit dem jetzigen Klimawandel schon bekommen. Die Anpassungsmaßnahmen im Gesundheitssystem würden besser greifen und die ältere Bevölkerung besser geschützt sein vor diesen Extremen...."

  → Tageschau 15.1.2024  Biodiversitätsziele 2030 Mehr Wildnis gegen die Artenkrise: "Beim Klimawandel geht es darum, wie wir in Zukunft leben. Beim Artensterben geht es darum, ob wir als Menschheit überleben", sagt Katrin Böhning-Gaese, Direktorin am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main. Die Biologin fordert, mehr Flächen in Deutschland auszuweisen, bei denen komplett auf menschliche Nutzung verzichtet wird - also mehr Wildnis. " https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/wildnis-artensterben-100.html

 

 

Die COP28 – riesige Feigenblätter für den immer katastrophaleren Status Quo - ein NABU Kommentar

aus: https://blogs.nabu.de/naturschaetze-retten/die-cop28-riesige-feigenblaetter-fuer-den-immer-katastrophaleren-status-quo/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=231220+Landnutzung 

 

Die COP28 – riesige Feigenblätter für den immer katastrophaleren Status Quo

"12.12.2023: Vom 30. November bis zum 12. Dezember 2023, fand die 28. Weltklimakonferenz (COP28) unter der Präsidentschaft der Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) in Dubai statt. Der NABU war mit seinem Referenten für Bodenpolitik, Simon Krämer, dem Autor dieses Blogbeitrags, sowie einer Jugenddelegation der NAJU vor Ort. 

Zum Ende der COP28 und kurz nach dem thematischen „Food Agriculture and Water Day“, teilen wir hier sein vorläufiges Resümee – mit einer Perspektive, die versucht, die Natur-, Klima- und humanitären Krisen konsequent zusammen zu denken.

Wüste, Patriarchen und Klima

Die 28. Weltklimakonferenz startete unter einem denkbar schlechten Stern – der Schirmherrschaft einer absolutistischen Monarchie, die ihr heutiges Geld und ihren Einfluss den fossilen Energien verdankt. Darüber hinaus verdunkelten eskalierende und die Menschenrechte verachtende Kriege bereits im Vorfeld die Chancen auf Konsens zwischen den beteiligten Staaten in ihrem „gemeinsamen Kampf“ gegen die Natur- und Klimakrise.

Nichtsdestotrotz startete die COP28 jedoch mit einem kleinen Erfolg: Der auf der letzten Weltklimakonferenz beschlossene „Loss and Damage Fund wurde bereits am ersten Tag der COP28 handlungsfähig gemacht – wenn auch ohne eine finanzielle Ausstattung, die letztlich realwirtschaftlich oder realökologisch von Bedeutung wäre.

Dieses Mini-Momentum verlief sich dann auch schnell im Sande der sich bereits seit Jahrtausenden ausbreitenden Wüsten in der Region. Vor elftausend Jahren waren allerdings auch die Sahara und die Arabische Halbinsel noch grüne Steppen. Wie neueste Erkenntnisse der Wissenschaft bezeugen, haben jedoch die Menschen maßgeblich zum Wandel beigetragen, indem sie über die Jahrhunderte und Jahrtausende die Böden ausgelaugt und die Wasserkreisläufe der Region zerstört haben. Ein Blueprint für die erderhitzende Lebensweise, mit der etliche Zivilisationen, von der Han-Dynastie über die Römer bis hin zu den Amerikanern heute, Klima, Ökosysteme und die Zukunft der Menschheit gleichermaßen weltweit zerstört haben und noch immer zerstören.

Kurz nach diesem hoffnungsvollen Auftakt zeigte der Präsident der COP und CEO der Abu Dhabi National Oil Company, Sultan Al Jaber, jedoch auch öffentlich seine wahre Haltung zu deren Inhalten, als er der ehemaligen irischen Präsidentin und Klima- und Menschenrechtsverteidigerin Mary Robinson mansplainte (also paternalistisch „erklärte“), dass es keine Wissenschaft gäbe, die besagte, dass der Ausstieg aus fossilen Energien für das 1,5-Grad-Ziel vonnöten wäre. Nachdem Robinson ihn daraufhin mit der Äußerung herausforderte, sie „habe gelesen, dass Ihr Unternehmen in Zukunft noch viel mehr in fossile Energien investieren wird.“ antwortete Al Jaber, „Sie lesen ihre eigenen Medien, die voreingenommen und falsch sind. Ich sage Ihnen, ich bin der Mann, der das Sagen hat.“ (zu sehen hier). Ein Austausch, der schon frühzeitig wenig Hoffnung auf wirkliche Durchbrüche machte.

Gefährliches Greenwashingnimmt kein Ende

Der Dezember soll eigentlich die kühlere Jahreszeit in Dubai sein, doch ist es außergewöhnlich warm hier, zeitweise gepaart mit dichtem Smog, der beispielsweise am Morgen des thematischen „Health Days“ der COP28 die Wolkenkratzer Dubais verhüllte. Entsprechend konstatieren Wissenschaftler*innen, dass in den frühen 2040er Jahren weite Teile des Nahen Ostens und Nordafrikas zu heiß sein werden, um bewohnbar zu sein. Seinen Äußerungen nach scheint den Sultan die Angst vor verpassten Profiten jedoch weitaus mehr anzutreiben als die Zukunft der Kinder und Enkelkinder seines Landes.

Doch auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz scheint seine Prioritäten noch nicht wirklich mit einer lebenswerten Zukunft auf diesem Planeten in Einklang gebracht zu haben. So signalisierte er in seiner Rede keineswegs ausdrücklich die klimapolitisch notwendige Unterstützung für ein massives Herunterfahren von Kohle, Öl und Gas bis 2030 ohne Wenn und Aber. Er forderte zwar perspektivisch den Ausstieg aus fossilen Energieträgern, betonte aber zugleich, dass wir vorerst weiter möglichst sauber produziertes und transportiertes Gas bräuchten. Damit falle er den gegenüber den Folgen der Klimakrise verletzlichsten Staaten in den Rücken, da „ohne das massive Herunterfahren der fossilen Energien die existenziell wichtigen Klimaziele von Paris nicht zu erreichen sind“, so Christoph Bals, politischer Geschäftsführer vonGermanwatch.

Stattdessen freuten sich in Dubai die politischen Entscheidungsträger*innen und entsprechenden Kreise der COP über diePräsidentschaftdeklaration, die vermeintlich erstmalig Landwirtschaft und Ernährung ins Zentrum der Klima-Diskussionen auf der COP bringen sollte und von mehr als 145 Nationen bestätigt wurde. Allerdings sind auch die interstaatlichen Verhandlungen zur „Joint work on implementation of climate action on agriculture and food security “ – die aus der Perspektive der Natur-, Klima- und humanitären Krisen wohl wichtigsten internationalen Verhandlungen zur katastrophalen Lage allen Lebens auf Erden – bereits am 05.12. gescheitert, ohne je wirklich begonnen zu haben. Unter anderem, da die G7-Staaten, nach unserem Verständnis, den G77-Staaten und China (also insgesamt 135 Staaten und somit rund 80 Prozent der Weltbevölkerung) u.a. nicht zugestehen wollten, eine Arbeitsgruppe so zu benennen, wie sie es wollten. Stattdessen verlief sich die Arbeit der Arbeitsgruppe im Wüstensand.  

Die Zahlen die tatsächlich von Bedeutung sind

Groß gefeiert werden indes neben der Deklaration private und „public-private“ Initiativen, wie zum Beispiel die„Action Agenda on Regenerative Landscapes“, in der sich große Agrar- und Ernährungskonzerne dazu verpflichten, bis 2030 160 Millionen Hektar landwirtschaftliche Ackerfläche in eine Regenerative Landwirtschaft zu überführen, mit 2,2 Milliarden US-Dollar Investment und 3,6 Millionen Landnutzer*innen weltweit. 

160 Millionen, 2,2 Milliarden und 3,6 Millionen – dies hört sich nach großen und auch bedeutsamen Zahlen an. Allerdings ein bisschen weniger, wenn wir die Zahlen im Kontext unseres heutigen globalen, jährlich +10 Billionen US-Dollar umsetzenden Agrar- und Ernährungssystems betrachten. Dieses umfasst nämlich circa

  • 5 Milliarden Hektar globale Agrarfläche
  • 656 Millionen landwirtschaftliche Betriebe weltweit und
  • jährliche globale Agrarsubventionen in Höhe von 817 Milliarden US-Dollar für die industrielle Landwirtschaft – etwa 1 Million US-Dollar pro Minute.

Doch was sind die bedeutendsten Fakten, die dieses Agrar- und Ernährungssystem schafft und prioritär adressiert werden müssten?

  • Alle vier Sekunden lässt es einen unserer Mitmenschenverhungern.
  • Alle sieben Minuten rottet es eineMitspezies von uns aus.
  • Es verbraucht mind. 15 Prozent aller fossilen Energienjährlich.
  • Es ist für mindestens 34 Prozent aller Emissionen von 1990 bis 2015verantwortlich
  • Und es ist verantwortlich für den Verbrauch von 72 Prozent allerFrischwasserreserven.

Es sind Fakten, die die Greenwashing-Version der Regenerativen Landwirtschaft vonCropLife International und Co. (Bayer, Syngenta, etc.) nicht anerkennen will und nicht anerkennen kann. Denn diese Konzerne haben sich lediglich den Namen dieser Form der Landwirtschaft angeeignet, die zuvor zahlreiche Pionierlandwirt*innen weltweit hart erarbeitet haben und weiterhinverteidigen. Es muss entsprechend ganz klar differenziert werden zwischen einer Landwirtschaft, in der diese Landwirt*innen eine neue, fruchtbare und intensive Partnerschaft mit der Bodenbiodiversität und -gesundheit zum Wohle aller eingehen, und der “4. landwirtschaftlichen Revolution” der Konzerne oder leider auch derWelternährungsorganisation, die vor allem auf Precision Agriculture, Climate Smart Agriculture, globale Liederketten etc. setzen. 

Was uns wirklich helfen könnte

Im Vergleich zu den Aussagen von Sultan Al Jaber und den Lippenbekenntnissen von Bundeskanzler Scholz besitzt Gustavo Pedro, der erste nicht neoliberale Präsident in der neueren Geschichte Kolumbiens, den Mut, die Ehrlichkeit und das Rückgrat, für den schnellstmöglichen Ausstieg aus den fossilen Energien einzustehen. Denn die kolumbianische Nation hat den „Fossil Fuel Free Non-Proliferation Treaty“unterzeichnet, der ursprünglich von den kleinen Inselentwicklungsländern ausgearbeitet wurde und darauf abzielt, keine neuen fossilen Energiereserven mehr zu erschließen. Und all dies, obwohl Kolumbien eigentlich über reichlich Öl-, Gas- und Kohlevorkommen verfügt. Ein Beispiel, das weltweit Schule machen sollte!

Was wir zudem alle – neben dem Ausstieg aus den fossilen Energien – schleunigst umsetzen sollten, um zu verhindern, dass wir die Welt im Eiltempo in Endzeitwüsten à la „Mad Max“  verwandeln, wäre die Verpflichtung, Agrarsubventionen radikal neu zu entwerfen: Um die Agrar-Ökosystemleistungen von Landwirt*innen ergebnisorientiert und planungssicherheitsfördernd zu entlohnen. Und dadurch eine echte Regenerative Landwirtschaft überall voranzutreiben. Damit würde man gleichzeitig auch die aktuellen Profiteure des industriellen Agrar- und Ernährungssystems – auch ohne Ordnungsrecht – zumindest indirekt bestrafen können: da ihre Subventionen verschwinden.

Darüber hinaus müssen wir schleunigst unsere Ozeane säubern und den Plastik- und Toxin-Eintrag in die Umwelt unterbinden. Ansonsten –so prognostizieren Wissenschaftler*innenerreichen wir 2045 einen Kipppunkt in den marinen Ökosystemen, der es uns bereits 2085 unmöglich machen würde, ohne Sauerstoffmaske im Freien zu atmen. Bereits fünf Mal konnte sich die Biosphäre schon von versauerten Ozeanen und globalen Massenaussterben erholen. Immer waren es die Pilze, s.g. Fungi-Spikes, die das Leben noch vitaler, diverser und komplexer als zuvor regeneriert haben. All dies geschah jedoch auf Zeitskalen, die für uns Menschen schwer vorstellbar sind.

Zum Glück gibt es jedoch auch heute – im Gegensatz zu den aktuellen Scheinlösungen der COP28 und den meisten unserer Regierungen – einige holistische Ansätze, die die Natur und Klima Krisen beginnen konsequent zusammen denken. Ansätze, die auch Pilze und Ozeane im Fokus haben, und die eigentlich die Aufmerksamkeit und Energie unserer Staaten und all ihrer Bürger*innen verdienen würden.

Hier einige Beispiele holistischer Lösungsansätze:

Es liegt letztlich bei uns allen, unsere Prioritäten neu zu sortieren und den Mut und das Rückgrat zu finden, konsequent für den Fortbestand allen Lebens auf der Erde einzustehen.

Der Autor möchte sich zum Abschluss dieses Berichts, unter den sehr zwiespältigen Eindrücken der COP28, aber auch in Anbetracht der zuvor genannten wissenschaftlichen Erkenntnisse und vielfältigen Lösungsansätze und der Hoffnung, die diese trotz allem vermitteln, in tiefster Ehrfurcht vor allem Leben bei allem Leben bedanken, das all dies in der Vergangenheit geschaffen hat und dies in der Zukunft weiter versuchen wird. Nur gemeinsam, geeint in unseren Idealen, demütig, selbst-kritisch und historisch reflektiert, können wir das Ruder noch herumreißen und eine lebenswerte Zukunft auf Erden erneut erwachsen lassen. Ganz im Sinne von Walter BenjaminsEngel der Geschichte: Ein Sturm weht vom Paradiese her!"

 

***

Die Entwicklungen beim Klima insbesondere von Extremwetterereignissen, bei dem zunehmenden Versagen der Verkehrsträger (Straßen, Brücken) durch Überlastung (LKW Dimensionen in Anzahlen, Größen und Gewichten), bei den zunehmenden Zahlen gesundheitlicher Störungen (u.a. Hitzetote) lassen an ein Gedicht eines der berühmtesten deutschen Dichter denken:

...Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
Werd’ ich nun nicht los....

 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberlehrling 

"...  Goethe zeigt in dem Gedicht seine Skepsis gegenüber dem Autonomiestreben, das noch seine Sturm-und-Drang-Zeit bestimmte. Der Versuch, gegen die Herrschaft des Meisters aufzubegehren und selbstständig zu handeln, führt aufgrund massiver Kompetenzdefizite des Lehrlings ins Chaos. Erst die Besinnung auf die alte Autorität und die ursprüngliche Ordnung rettet die Situation. So gesehen ist der Zauberlehrling als existenzphilosophische Parabel über die Risiken, die mit der Bildung, Herrschaft und Arbeit des Menschen verbunden sind, das Gegenstück zu Prometheus. Das Gedicht spiegelt das Gedankengut der Weimarer Klassik wider. Die Handlung der Ballade bleibt in sich geschlossen, lässt sich aber auf zahlreiche Bereiche übertragen. Besonders die Übertragung auf die Erkenntnisse der Wissenschaft und die nicht immer abschätzbaren Folgen liegt nahe. Der sprichwörtliche Satz „Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht los“ beschreibt sehr anschaulich die Dilemmata einer Wissenschaft, die für die Folgen ihrer Forschung verantwortlich gemacht wird.[10]

Mit seiner Warnung vor der Eigenmächtigkeit von Menschen, die im Grunde genommen nur „Lehrlinge“ sind, reagiert Goethe auf die Revolution auf ähnliche Weise wie sein Freund Friedrich Schiller, der in seinem 1799 veröffentlichten Lied von der Glocke warnt: Der Meister kann die Form zerbrechen / Mit weiser Hand, zur rechten Zeit; / Doch wehe, wenn in Flammenbächen / Das glüh’nde Erz sich selbst befreit!...."

Gegen die Zeit - Dinosaurier des Jahres (NABU) - 2023 - Deutschlandpakt, Planungsbeschleunigung auf Kosten der Natur
Vielfalt schützen - Naturkrise abwenden

 

 Gedanken zur Klimakrise - Initiative  Emmelsum Biotop retten https://emmelsum-biotop-retten.de/klimawandel/

 

Europäische Umweltagentur - Europa ist nicht auf die sich rasant verschärfenden Klimarisiken vorbereitet 11. März 2024

Europa ist nicht auf die sich rasant verschärfenden Klimarisiken vorbereitet

Veröffentlicht  von der Europäischen Umweltagentur (European Environment Agency)  am  11.03.2024 zuletzt geändert 12.03.2024    https://www.eea.europa.eu/de/highlights/europa-ist-nicht-auf-die

"Von allen Kontinenten der Welt erwärmt sich Europa am schnellsten.

Die Klimarisiken gefährden die Energie- und Ernährungssicherheit, die Ökosysteme, die Infrastruktur, die Wasserressourcen, die Finanzstabilität und die Gesundheit der Menschen in Europa.

Laut der heute veröffentlichten Bewertung der Europäischen Umweltagentur (EUA)

haben viele dieser Risiken bereits kritische Niveaus erreicht

und könnten ohne sofortige, entschlossene Maßnahmen katastrophale Ausmaße annehmen.

Extreme Hitze, Dürre, Waldbrände und Überschwemmungen, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben, werden sich in Europa selbst in den optimistischen Szenarien der globalen Erwärmung verschlimmern und die Lebensbedingungen auf dem gesamten Kontinent beeinträchtigen.

Die EUA hat inzwischen die erste European Climate Risk Assessment (EUCRA)(Europäische Klimarisikobewertung) veröffentlicht, die helfen soll, politische Prioritäten für die Anpassung an den Klimawandel und für klimasensible Branchen zu bestimmen.

Aus dieser Bewertung geht hervor, dass die europäischen Strategien und Anpassungsmaßnahmen nicht mit den sich rasant verschärfenden Risiken Schritt halten. In vielen Fällen wird eine schrittweise Anpassung nicht ausreichen, und da viele Maßnahmen zur Verbesserung der Klimaresilienz sehr zeitaufwändig sind, kann auch bei bisher noch nicht kritischen Risiken ein sofortiges Handeln erforderlich sein.

Manche Regionen in Europa sind Hotspots für mehrere Klimarisiken gleichzeitig. Südeuropa ist besonders gefährdet durch Waldbrände und durch die Auswirkungen von Hitze und Wasserknappheit auf die landwirtschaftliche Produktion, die Arbeit im Freien und die menschliche Gesundheit. Überschwemmungen, Erosion und das Eindringen von Salzwasser bedrohen tief gelegene Küstenregionen Europas, darunter viele dicht besiedelte Städte.

Unsere neue Analyse zeigt, dass Europa mit dringenden Klimarisiken konfrontiert ist, die sich schneller entwickeln als unsere gesellschaftliche Vorsorge. Um die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften sicherzustellen, müssen die europäischen und nationalen politischen Verantwortlichen jetzt handeln, damit die Klimarisiken sowohl durch rasche Emissionssenkungen als auch durch entschlossene Anpassungsstrategien und -maßnahmen verringert werden.

Leena Ylä-Mononen
Exekutivdirektorin der EUA

Viele Klimarisiken in Europa erfordern dringende, sofortige Maßnahmen

In der Bewertung werden die 36 Hauptklimarisiken für Europa innerhalb von fünf größeren Clustern ermittelt: Ökosysteme, Nahrungsmittel, Gesundheit, Infrastruktur sowie Wirtschaft und Finanzen. Mehr als die Hälfte der in dem Bericht genannten Hauptrisiken für das Klima erfordern eine sofortige Intensivierung der Maßnahmen, wobei acht Risiken besonders dringlich sind. Dabei geht es vor allem darum, Ökosysteme zu erhalten, die Menschen vor Hitze zu schützen, Menschen und Infrastruktur vor Überschwemmungen und Waldbränden zu schützen und die Tragfähigkeit europäischer Solidaritätsmechanismen, beispielsweise des Solidaritätsfonds der Europäischen Union, zu sichern.

Ökosysteme:

Nahezu alle Risiken im Ökosystem-Cluster erfordern dringende oder intensivere Maßnahmen, wobei die Risiken für die Meeres- und Küstenökosysteme als besonders schwerwiegend eingestuft werden. In ihrem Bericht erinnert die EUA daran, dass Ökosysteme vielfältige Vorteile für die Menschen bringen und dass diese Risiken daher ein hohes Potenzial für Kaskadeneffekte auf andere Bereiche wie Ernährung, Gesundheit, Infrastruktur und Wirtschaft aufweisen.

Ernährung: Die Risiken, die durch Hitze und Dürre für den Nutzpflanzenanbau entstehen, sind in Südeuropa bereits auf einem kritisch hohen Niveau, doch auch die Länder Mitteleuropas sind gefährdet.  Insbesondere anhaltende und weiträumige Dürren stellen eine erhebliche Bedrohung für die Erträge, die Ernährungssicherheit und die Trinkwasserversorgung dar. Selbst eine teilweise Ernährungsumstellung von tierischen Eiweißen hin zu nachhaltig angebauten pflanzlichen Eiweißen wäre bereits eine Lösung, da sie den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft und die Abhängigkeit von importierten Futtermitteln verringern würde.

Gesundheit: Hitze ist das größte und dringendste Klimarisiko für die menschliche Gesundheit. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders gefährdet, z. B. Menschen, die im Freien arbeiten und dabei extremer Hitze ausgesetzt sind, ältere Menschen und Menschen, die in schlecht isolierten Wohnungen oder in städtischen Gebieten mit starkem Wärmeinseleffekt leben oder unzureichenden Zugang zu Kühlung haben.

Viele Stellschrauben zur Minderung der Klimarisiken, die die Gesundheit bedrohen, liegen außerhalb der traditionellen Bereiche für gesundheitspolitische Maßnahmen, wie z. B. Stadtplanung, Baunormen und Arbeitsrecht.

Infrastruktur: Häufigere und zunehmend extreme Wetterereignisse erhöhen die Risiken für bebaute Gebiete und die kritischen Dienstleistungen in Bereichen wie Energie, Wasser und Verkehr in Europa. Während die Hochwasserrisiken an den europäischen Küsten bislang relativ gut bewältigt wurden, können steigende Meeresspiegel und Veränderungen der Sturmmuster verheerende Auswirkungen auf Menschen, Infrastruktur und Wirtschaftstätigkeiten haben. In Südeuropa entstehen durch Hitze und Dürren erhebliche Risiken für die Energieerzeugung, -übertragung und -nachfrage. Auch Wohngebäude müssen an die zunehmende Hitze angepasst werden.

Wirtschaft und Finanzen: Das europäische Wirtschafts- und Finanzsystem ist mit zahlreichen Klimarisiken konfrontiert. Klimaextreme können beispielsweise zur Erhöhung von Versicherungsprämien führen, sie können Vermögenswerte und Hypotheken gefährden und höhere Ausgaben und Kreditkosten für den Staat nach sich ziehen. Die Tragfähigkeit des Solidaritätsfonds der Europäischen Union ist aufgrund der hohen Kosten infolge der Überschwemmungen und Waldbrände der letzten Jahre bereits stark gefährdet. Durch verschärfte Klimaauswirkungen können auch private Versicherungslücken größer und einkommensschwache Haushalte anfälliger werden.

 

Engere Zusammenarbeit ist entscheidend

Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben beträchtliche Fortschritte gemacht, was das Verständnis der sie bedrohenden Klimarisiken und die Vorbereitung auf diese Risiken betrifft. Nationale Bewertungen der Klimarisiken werden zunehmend als Grundlage für die Entwicklung politischer Strategien zur Anpassung an den Klimawandel genutzt. Die gesellschaftliche Vorsorge ist jedoch unzureichend, da die Maßnahmen angesichts des rapiden Anstiegs des Risikoniveaus zu langsam umgesetzt werden.

Für die meisten in dem Bericht genannten Hauptklimarisiken werden die EU, ihre Mitgliedstaaten und andere staatliche Ebenen als gemeinsam verantwortlich betrachtet. In der Bewertung der EUA wird betont, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten zusammenarbeiten und auch die regionale und lokale Ebene einbeziehen müssen, um die Klimarisiken in Europa anzugehen und zu verringern, wenn dringend koordinierte Maßnahmen erforderlich sind.

Bezüglich der in dem Bericht der EUA genannten Hauptklimarisiken gibt es noch viele Wissenslücken. Laut dem Bericht kann die EU entscheidend dazu beitragen, das Verständnis von Klimarisiken und der zugrundeliegenden Faktoren ebenso zu verbessern wie die Bewältigung dieser Risiken durch Rechtsvorschriften, geeignete Governance-Strukturen, Überwachung, Finanzierung und technische Unterstützung. Diese neue Erkenntnisse wären auch wichtige Information für eine zukünftige Europäische Klimarisikobewertung.

Über den EUCRA-Bericht

Der EUCRA-Bericht der EUA baut auf der vorhandenen Wissensbasis über Klimaauswirkungen und -risiken für Europa auf und ergänzt sie. Zu dieser Wissensbasis gehören die neuesten Berichte des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC), des Copernicus-Dienstes zur Überwachung des Klimawandels (Copernicus Climate Change Service, C3S) und der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Centre, JRC) der Europäischen Kommission sowie die Ergebnisse EU-finanzierter Forschungs- und Entwicklungsprojekte und nationaler Klimarisikobewertungen. Diese Bewertung ist die erste ihrer Art. Das darin enthaltene Wissen wird zusammengefasst, um eine strategische Politikgestaltung zu unterstützen."

→ EUCRA  https://www.eea.europa.eu/en/about/who-we-are/projects-and-cooperation-agreements/european-climate-risk-assessment

→ European Climate Risk Assessment:  https://www.eea.europa.eu/publications/european-climate-risk-assessment :

https://climate-adapt.eea.europa.eu/en/eu-adaptation-policy/key-eu-actions/climate_risk_assessment/index_html/

EEA Report No 1/2024

 
"The EUCRA report builds on and complements the existing knowledge base on climate impacts and risks for Europe, including recent reports by the Intergovernmental Panel on Climate Change, the Copernicus Climate Change Service and the Joint Research Centre of the European Commission, as well as outcomes of EU-funded research and development projects and national climate risk assessments. The knowledge in this first-of-its-kind assessment is synthesised with the aim to support strategic policymaking."

Download

Additional Files

  1. European Climate Risk Assessment report - UNEDITED [13.7 MB]

Info dazu auf tagesschau 11.3.2024 - Klimawandel "Der letzte Weckruf" für Europa https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimaerwaermung-europa-100.html

*


Kommentar des Deutschen Ethikrates  https://www.ethikrat.org/pressekonferenzen/veroeffentlichung-der-stellungnahme-klimagerechtigkeit/

→ Tagesschau  Stand: 13.03.2024 13:10 Uhr    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/ethikrat-klimawandel-100.html

Kampf gegen Klimawandel - Ethikrat sieht vor allem die Politik in der Pflicht

" Am menschengemachten Klimawandel bestünden keine Zweifel mehr, sagt der Ethikrat. Der Kampf dagegen müsse gerechter werden: Vor allem stehe die Politik in der Pflicht - doch sei auch jeder und jede Einzelne gefragt.

Lasten und Pflichten beim Kampf gegen den Klimawandel sollten nach Ansicht des Deutschen Ethikrats gerechter verteilt werden. "Eine moralische Kritik an Entscheidungen im Bereich der privaten Lebensführung und des Konsums ist kein Ersatz für notwendige politische Maßnahmen", schreibt der Rat in einer Stellungnahme. Darin unterscheidet das Gremium zwischen der Verantwortung des Einzelnen, der Politik, der Unternehmen und der internationalen Gremien.

"Es ist unangemessen, wenn staatliche Akteure von Individuen emissionsärmeren Konsum erwarten, solange innerhalb der vom selben Staat gewollten und unterstützten Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung die Voraussetzungen dafür zu einem guten Teil nicht erfüllt sind oder sogar konterkariert werden", schreibt der Ethikrat, "so dass emissionsärmeres Handeln in vielen Feldern immer noch 'moralisches Heldentum' verlangt.

Persönliches Verhalten dennoch hinterfragen

Das entbinde aber nicht von "einer individuellen moralischen Mitwirkungspflicht". Man solle über "das persönliche Verhalten, die eigene Lebensweise und das eigene zivilgesellschaftliche Engagement" auch unabhängig von staatlichen Vorgaben nachdenken und dies entsprechend ändern - "im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Zumutbarkeiten". Ziel sei es, dass "möglichst alle Menschen jetzt und in Zukunft die Mindestvoraussetzungen für ein gutes und gelingendes Leben erreichen können".

Es bestünden "keine vernünftigen Zweifel mehr", dass die Erde sich durch menschlichen Einfluss und insbesondere die Verbrennung fossiler Energieträger erwärme, betont der Rat schon zu Beginn seiner fast 130 Seiten umfassenden Stellungnahme. "Eine ungebremste weitere Erderwärmung hätte katastrophale Folgen."

... Der Rat forderte die Politik zu umgehendem Handeln auf. Notwendig sei ein politisches Gesamtkonzept, das etwa den Abbau klimaschädlicher Subventionen oder Anreize für klimafreundliches Handeln umfasse. Wer leistungsfähiger sei, müsse mehr Verantwortung übernehmen. Das betreffe sowohl Ländern und Unternehmen als auch einzelne Menschen....

→ Publikation des Ethikrates:

https://www.ethikrat.org/publikationen/publikationsdetail/?tx_wwt3shop_detail%5Bproduct%5D=173&tx_wwt3shop_detail%5Baction%5D=index&tx_wwt3shop_detail%5Bcontroller%5D=Products&cHash=a78b12aa35fa9c4742c1a5e9b7983fd2

Erscheinungsjahr: 2024 Seitenzahl:  128

LINKS zu den Einzeldokumenten :

 

 → Maßnahmen der EU gegen den Klimawandel

https://www.consilium.europa.eu/de/policies/climate-change/

"Im Juni 2021 nahm der Rat Schlussfolgerungen an und billigte damit die neue EU-Strategie für die Anpassung an den Klimawandel, die die Europäische Kommission vorgelegt hatte. In der Strategie wird eine langfristige Vision dargelegt, wie die EU bis 2050 eine klimaresiliente Gesellschaft werden kann, die umfassend an die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels angepasst ist.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Bemühungen der EU um Klimaneutralität ist das Paket „Fit für 55“. Es enthält eine Reihe von Vorschlägen für die Überarbeitung bestehender Rechtsvorschriften, ebenso wie neue Initiativen, und ist damit der wichtigste Plan der EU zur Umsetzung der Klimaziele in EU-Rechtsvorschriften.

Das Paket umfasst Vorschriften für folgende Aspekte:

  • Energie
  • Verkehr
  • Emissionshandel und Senkung von Emissionen
  • Landnutzung und Forstwirtschaft

 

state of the global climate 2023 - WMO Report 19. März 2024

State of the Global Climate 2023

Publication   19 March 2024   World Meterological Organisation  WMO
 

The state of the climate in 2023 gave ominous new significance to the phrase “off the charts.”

Key messages

  • State of Global Climate report confirms 2023 as hottest year on record by clear margin

  • Records broken for ocean heat, sea level rise, Antarctic sea ice loss and glacier retreat

  • Extreme weather undermines socio-economic development

  • Renewable energy transition provides hope

  • Cost of climate inaction is higher than cost of climate action

 → Storymap https://storymaps.arcgis.com/stories/2545ecd62e594005bb196b0ba962d7cb

→ Key Climate Indicators  https://jjk-code-otter.github.io/demo-dash/Dashboard/dashboard.html

"A new report from the World Meteorological Organization (WMO) shows that records were once again broken, and in some cases smashed, for greenhouse gas levels, surface temperatures, ocean heat and acidification, sea level rise, Antarctic sea ice cover and glacier retreat.

Heatwaves, floods, droughts, wildfires and rapidly intensifying tropical cyclones caused misery and mayhem, upending every-day life for millions and inflicting many billions of dollars in economic losses, according to the WMO State of the Global Climate 2023 report.

The WMO report confirmed that 2023 was the warmest year on record, with the global average near-surface temperature at 1.45 °Celsius (with a margin of uncertainty of ± 0.12 °C) above the pre-industrial baseline. It was the warmest ten-year period on record.

“Sirens are blaring across all major indicators... Some records aren’t just chart-topping, they’re chart-busting. And changes are speeding-up.” said United Nations Secretary-General António Guterres.

“Never have we been so close – albeit on a temporary basis at the moment – to the 1.5° C lower limit of the Paris Agreement on climate change.” said WMO Secretary-General Celeste Saulo. “The WMO community is sounding the Red Alert to the world.”

“Climate change is about much more than temperatures. What we witnessed in 2023, especially with the unprecedented ocean warmth, glacier retreat and Antarctic sea ice loss, is cause for particular concern,” she said.

On an average day in 2023, nearly one third of the global ocean was gripped by a marine heatwave, harming vital ecosystems and food systems. Towards the end of 2023, over 90% of the ocean had experienced heatwave conditions at some point during the year.

The global set of reference glaciers suffered the largest loss of ice on record (since 1950), driven by extreme melt in both western North America and Europe, according to preliminary data.

Antarctic sea ice extent was by far the lowest on record, with the maximum extent at the end of winter at 1 million km2 below the previous record year - equivalent to the size of France and Germany combined.

“The climate crisis is THE defining challenge that humanity faces and is closely intertwined with the inequality crisis – as witnessed by growing food insecurity and population displacement, and biodiversity loss” said Celeste Saulo.

The number of people who are acutely food insecure worldwide has more than doubled, from 149 million people before the COVID-19 pandemic to 333 million people in 2023 (in 78 monitored countries by the World Food Programme). Weather and climate extremes may not be the root cause, but they are aggravating factors, according to the report.

Weather hazards continued to trigger displacement in 2023, showing how climate shocks undermine resilience and create new protection risks among the most vulnerable populations.

There is, however, a glimmer of hope.

Renewable energy generation, primarily driven by the dynamic forces of solar radiation, wind and the water cycle, has surged to the forefront of climate action for its potential to achieve decarbonization targets. In 2023, renewable capacity additions increased by almost 50% from 2022, for a total of 510 gigawatts (GW) – the highest rate observed in the past two decades.

This week, at the Copenhagen Climate Ministerial on 21-22 March, climate leaders and ministers from around the world will gather for the first time since COP28 in Dubai to push for accelerated climate action. Enhancing countries Nationally Determined Contributions (NDCs) ahead of the February 2025 deadline, will be high on the agenda, as will delivering an ambitious agreement on financing at COP29 to turn national plans into action.

"Climate Action is currently being hampered by a lack of capacity to deliver and use climate services to inform national mitigation and adaptation plans, especially in developing countries. We need to increase support for National Meteorological and Hydrological Services to be able to provide information services to ensure the next generation of Nationally Determined Contributions are based on science", said Celeste Saulo.

The State of the Global Climate report was released in time for World Meteorological Day on 23 March. It also sets the scene for a new climate action campaign by the UN Development Programme and WMO to be launched on 21 March. It will inform discussions at a climate ministerial meeting in Copenhagen on 21-22 March.

Dozens of experts and partners contribute to the report, including UN organizations, National Meteorological and Hydrological Services (NMHSs) and Global Data and Analysis Centers, as well as Regional Climate Centres, the World Climate Research Programme (WCRP), the Global Atmosphere Watch (GAW), the Global Cryosphere Watch and Copernicus Climate Change Service operated by ECMWF."

 

Science Media Center  19.03.2024  WMO-Bericht zum Zustand des Klimas 2023: Wie geht es weiter? 

Das SMC hat unabhängige Forschende befragt, welche der im Bericht genannten Entwicklungen besonders relevant sind oder zu wenig öffentliche Aufmerksamkeit erhalten – und welche Hoffnung machen. Zudem haben wir die Forschenden gefragt, inwiefern die hohen Temperaturen an Land und im Meer konsistent mit Klimamodellierungen sind, was für 2024 und die kommenden Jahre zu erwarten ist und welche Folgen die anhaltend hohen Meerestemperaturen für marine Ökosysteme wie Korallenriffe haben.

Übersicht

  • Dr. Helge Gößling, Klimaphysiker und Arbeitsgruppenleiter, Abteilung Klimadynamik, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), Bremerhaven
  • Prof. Dr. Christian Wild, Leiter der Arbeitsgruppe Marine Ökologie, Fachbereich Biologie/Chemie, Universität Bremen
  • Dr. Karsten Haustein, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Atmosphärische Strahlung, Institut für Meteorologie, Universität Leipzig:

...„In der öffentlichen Debatte wird hingegen weiterhin so getan, als würden uns einerseits die Probleme des globalen Südens nicht tangieren und als wären andererseits die Klimawandelfolgen durch Technologie schon irgendwie zu bewältigen. Der fehlende Wille einiger Akteure, die Klimakrise ernst zu nehmen, führt auch hierzulande mittlerweile zu konkreten politischen Konflikten und Erosionserscheinungen, die schlimmstenfalls zum Machtgewinn extrem rechter und destruktiver Kräfte führen können. Zumal es sich nicht herumgesprochen zu haben scheint, dass sich Deutschland bereits um knapp über zwei Grad erwärmt hat – 100 Prozent menschengemacht. Tatsache ist, dass die durch Nichthandeln entstehenden Klimawandelfolgekosten die nötigen Kosten, um den Klimawandel rechtzeitig zu stoppen, um fast den doppelten Betrag jährlich übersteigen werden. Mit anderen Worten: Je mehr jetzt investiert wird, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu beenden, desto mehr Geld wird insgesamt mittelfristig gespart. Oder noch einfacher: Heutige Untätigkeit wird unsere Kinder und Enkel teuer zu stehen kommen.“...

  • Prof. Dr. Andreas Fink, Professor für Meteorologie, Arbeitsgruppe Atmosphärische Dynamik, Department Troposphärenforschung, Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe
  • Dr. Sonia Bejarano, Leiterin der Arbeitsgruppe Riffsysteme, Abteilung Ökologie, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Bremen

Statements → https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/research-in-context/details/news/wmo-bericht-zum-zustand-des-klimas-2023-wie-geht-es-weiter/

Verweise / Quellen

WMO - Global Climate Report GCR 2023 https://wmo.int/publication-series/state-of-global-climate-2023

WMO Climate Change Indicators https://wmo.int/news/media-centre/climate-change-indicators-reached-record-levels-2023-wmo

WMO latest Publications  https://wmo.int/resources/latest-publications

 GCR 2023 Storymap https://storymaps.arcgis.com/stories/2545ecd62e594005bb196b0ba962d7cb

GCR 2023 Key Climate Indicators  https://jjk-code-otter.github.io/demo-dash/Dashboard/dashboard.html

Kommentar tagesschau https://www.tagesschau.de/wissen/klima/wmo-klima-bericht-rekordjahr-100.html

Kommentar Spiegel https://www.spiegel.de/wissenschaft/wmo-bericht-2024-zum-klima-weltwetterorganisation-spricht-von-alarmstufe-rot-a-0fcb90ef-caed-4328-b635-94e245caccce

Science Media Center https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/research-in-context/details/news/wmo-bericht-zum-zustand-des-klimas-2023-wie-geht-es-weiter/

 Update 22.04.2024    Neuer Copernicus-Bericht

Sieben Klimawandelfolgen, die sich schon jetzt in Europa zeigen

Quelle https://www.rnd.de/wissen/sieben-klimawandel-folgen-die-sich-schon-jetzt-in-europa-zeigen-P2M6S4A2C5COFGVPCOLR55UND4.html

auch https://www.dw.com/de/copernicus-bericht-2023-jahr-der-klima-extreme-in-europa/a-68860598

Der Klimawandel wird in Europa spürbarer – vor allem 2023 war extrem. Das verdeutlicht ein neuer Bericht des EU-Klimawandeldienstes Copernicus. Die Folgen für Mensch und Natur sind ganz unterschiedlich. Immerhin: Eine Sache macht den Forschenden Hoffnung.

Klimawandel in Europa

Genauere Beschreibung siehe Quelle RND Bericht  oder DW Bericht

oder Copernicus Bericht  https://climate.copernicus.eu/widespread-floods-severe-heatwaves-esotc-2023-puts-europes-climate-focus

 

COPERNICUS - KERNDIENSTE - ÜBERWACHUNG DES KLIMAWANDELS

https://www.d-copernicus.de/daten/fernerkundungsdienste/copernicus-kerndienste/ueberwachung-des-klimawandels/

 

Copernicus Netzwerkbüros

 Copernicus Netzwerkbüro Wald

Als Schnittstelle zwischen Fernerkundungsexpertinnen und -experten und forstlichen Akteuren, Waldbesitzenden, Forstbehörden und -betrieben, Forschungseinrichtungen und Firmen unterstützt, berät und vernetzt das Copernicus Netzwerkbüro Wald alle Akteure, die Fernerkundungsdaten und -dienste nutzen bzw. nutzen möchten.

 Copernicus Netzwerkbüro Kommunal

Das Netzwerkbüro dient als Kontaktstelle für Fragen und Anliegen rund um die Nutzung von Copernicus für Kommunen, führt Schulungen durch und regt den Austausch an. Zudem managt das Büro ein Fachnetzwerk aus nationalen Akteuren aus Verwaltung, Wissenschaft und Industrie, die sich mit Anwendungsmöglichkeiten der Satelliten-Fernerkundung für kommunale Aufgaben befassen.

  Copernicus Netzwerkbüro Verkehr

Als Schnittstelle zwischen Behörden, Verbänden, privatwirtschaftlichen Unternehmen, Universitäten sowie Start-ups in den Bereichen des Schienen- und Straßenwesens unterstützt, berät und vernetzt das Copernicus Netzwerkbüro Verkehr Akteure, die Fernerkundungsdaten und -dienste nutzen bzw. nutzen möchten.

 Copernicus Netzwerkbüro Boden

Das Netzwerkbüro Boden unterstützt die Erschließung der Potenziale der weltraumgestützten Erdbeobachtungssysteme (EO) für die Erfassung und Überwachung mineralogischer, chemischer und physikalischer Bodeneigenschaften und Bodenzustände.

Destination Earth  https://www.d-copernicus.de/daten/destination-earth/

Destination Earth, kurz DestinE, ist eine Leitinitiative der Europäischen Kommission zur Entwicklung eines hochpräzisen digitalen Modells der Erde auf globaler Ebene. Dieses digitale Modell soll zum Monitoring der Auswirkungen natürlicher und menschlicher Aktivitäten auf unserem Planeten, zur Vorhersage extremer Ereignisse und zur Anpassung der Politik an klimabedingte Herausforderungen verwendet werden.