Naturschutz ist Menschenrecht – Umfassendes Biodiversitäts-Schutzkonzept nötig | #NaturschutzKlage BUND
"Das Tempo bei Artensterben und Naturzerstörung ist noch dramatischer als die Geschwindigkeit der Klimakrise. Ohne intakte Ökosysteme, Bodenneubildung, funktionierende Bestäubung und Süßwasserkreisläufe ist die menschliche Existenz langfristig bedroht. Die Überschreitung der planetaren Grenzen gefährdet die physischen Grundlagen jeglicher menschlichen Freiheit. Sie bedroht damit die Menschenrechte, insbesondere die auf Leben und Gesundheit.
Ein wirksamerer Naturschutz ist deshalb zwingend notwendig für unsere Freiheit. Es ist zudem auch ökonomisch unstreitig, dass der Biodiversitätsverlust um ein Vielfaches teurer zu werden droht als ein wirksamer Naturschutz.
Myriam Rapior, stellvertretende BUND-Bundesvorsitzende und Mitglied in mehreren Beratungsgremien der Bundesregierung: „Beim Erhalt der Biodiversität geht es um nichts Geringeres als um unsere Lebensgrundlagen. Die Natur in Deutschland wird jedoch nur unzureichend geschützt und der Verlust schreitet voran. Zahlreiche Expert*innengremien der Bundesregierung und des Bundestages weisen seit Jahren auf den dringenden Handlungsbedarf im Naturschutz hin – dennoch bleibt es bei unzureichenden Maßnahmen. Der BUND setzt sich seit Jahrzehnten konsequent für den Naturschutz ein und setzt juristisch jetzt ein starkes Zeichen: eine Klage vor dem Verfassungsgericht. Wir hoffen, dass die Biodiversität bald wirksam geschützt und Ökosysteme stabilisiert werden, damit Nahrung, sauberes Wasser und frische Luft auch in Zukunft gesichert sind.“
Juristisch vertreten wird die Verfassungsbeschwerde wie schon die Klima-Verfassungsbeschwerden 2018 und 2024 von der Kanzlei Baumann Rechtsanwälte – namentlich von den Rechtsanwältinnen Dr. Franziska Heß und Lisa Hörtzsch – gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt von der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik (alle Leipzig).
Felix Ekardt: „Der Biodiversitätsverlust ruiniert die Voraussetzungen menschenrechtlicher Freiheit wie Leben, Gesundheit und Ernährungssicherheit. Umgekehrt droht, dass ein wirksamer Naturschutz so lange vertagt wird, bis Naturschutz nur noch mit massiven Freiheitseingriffen machbar ist. Wir wollen Freiheit und Demokratie langfristig bewahren und fordern deshalb ein gesetzliches Schutzkonzept für die Natur.“
Franziska Heß: „Wir zeigen mit der Verfassungsbeschwerde erstmals, dass der einzelne Mensch in seiner Freiheit und ihren Voraussetzungen konkret vom Biodiversitätsverlust betroffen ist. Und wir zeigen gleichzeitig im Anschluss an ein bahnbrechendes Klima-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom April 2024, dass auch Umweltverbände dies geltend machen dürfen.“
mehr Informationen zur weltweit ersten Verfassungsklage auf bessere Naturschutz-Gesetzgebung auf
→ https://www.bund.net/lebensraeume/naturschutzklage/
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UNO-Artenschutzkonferenz COP16 - Guterres prangert Naturzerstörung an
Die Menschheit steckt nach den Worten von UNO-Generalsekretär Guterres angesichts der Zerstörung der Natur in einer Existenzkrise. Jeden Tag gingen mehr Arten verloren, jede Minute werde ein Müllwagen voller Plastikmüll in Ozeane, Flüsse und Seen gekippt, sagte Guterres vor den Delegierten der UNO-Artenschutzkonferenz im kolumbianischen Cali.
Die Menschheit müsse von der Plünderung zur Bewahrung der Natur kommen, mahnte Guterres. „Natur ist Leben. Und trotzdem führen wir Krieg gegen sie.“ Kein Land, egal ob reich oder arm, sei immun gegen die Auswirkungen des Klimawandels, den Verlust der biologischen Vielfalt oder die Umweltverschmutzung. Diese Umweltkrisen seien miteinander verwoben, betonte der UNO-Generalsekretär.
Deutschlandfunk 30.10.2024 https://www.deutschlandfunk.de/guterres-prangert-naturzerstoerung-an-106.html
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"It’s Climate Crunch Time. It’s Time to Level Up. #EmissionsGap
The future of our planet is at stake. We are in the midst of a climate emergency, and the window to act is closing fast. The 2024 UNEP Emissions Gap Report highlights the stark choices we face: limit global warming to 1.5°C, struggle to adapt to 2°C, or face catastrophic consequences at 2.6°C and beyond. There are three possible futures based on our collective action—or… " → https://www.unep.org/resources/emissions-gap-report-2024
→ Emissions Gap Report 2024 | UNEP - UN Environment Report
"Die weltweiten Treibhausgasemissionen sind laut einem UN-Bericht im vergangenen Jahr auf einen Höchststand gestiegen. Wie schon in den Vorjahren entstanden die meisten Emissionen mit einem Anteil von 26 Prozent im Energiesektor, etwa bei der Stromerzeugung, gefolgt vom Bereich Transport mit 15 Prozent sowie Landwirtschaft und Industrie mit einem Anteil von jeweils 11 Prozent." aus: https://www.tagesschau.de/wissen/klima/unep-gap-report-klima-100.html
Deutsches Ärzteblatt 28.10.2024 - Keine Anzeichen für Trendwende beim Klimaschutz https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/155267/Keine-Anzeichen-fuer-Trendwende-beim-Klimaschutz:
→ " Genf/Bonn – Zwei Wochen vor der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan machen UN-Berichte das bisherige Versagen der Weltgemeinschaft beim Klimaschutz deutlich. Die Konzentration der klimaschädlichen Treibhausgase in der Atmosphäre erreichte 2023 Rekordhöhe, und die aktuell geplanten nationalen Klimamaßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um die weitere Erderwärmung so deutlich einzudämmen wie nötig."
Montag, 28. Oktober 2024
siehe auch
Anklage: Ökozid - Umweltzerstörung, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Grundlagen der Gemeindeverfassung - NRW - Verantwortung für die zukünftigen Generationen
UN-Generalsekretär António Guterres: Aufruf zu einem Ende des "Krieges gegen die Natur"
Video Empfehlung : ZDF - Terra X - Anthropozän - Das Zeitalter des Menschen
Wir zerstören, was uns am Leben hält - WWF - Living Plant Report 2024
Wut, Angst, Verzweiflung - Wieso tut die Politik nichts? - rnd Ende Januar 2023
Sixteenth meeting of the Conference of the Parties to the Convention on Biological Diversity Oktober 2024 COP16
Belastungen, Naturschutz, Klimawandel, Artensterben, Politik, zukünftige Generationen, Gesundheit