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19. Oktober 2020 - Bericht zur Lage der Natur in Europa - Gefährdung geschützer Lebensräume - auch in Lippedorf

 

19. Oktober 2020 - Europäische Kommission - Bericht zur Lage der Natur in Europa

81 Prozent der geschützten Lebensräume sind in schlechtem Zustand

 

"Die meisten geschützten Lebensräume und Arten in Europa sind trotz Fortschritten in einigen Zielgebieten in einem schlechten Zustand. Der Rückgang von geschützten Arten und Lebensräumen hält weiter an und ist hauptsächlich auf Land- und Fortwirtschaft sowie Verstädterung und Eingriffe in Süßwasser-Lebensräume zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Bewertung der Kommission zum Zustand der Natur, die heute (Montag) vorgestellt wurde und die sich auf einen ausführlicheren Bericht der Europäischen Umweltagentur stützt.

Der für Umwelt, Meere und Fischerei zuständige Kommissar Virginijus Sinkevičius erklärte: „Diese Bewertung des Zustands der Natur ist der umfassendste Gesundheitscheck der Natur, der jemals in der EU unternommen wurde. Sie zeigt klar und deutlich, dass wir unsere Lebensgrundlage verlieren. In der EU sind bereits 81 Prozent der geschützten Lebensräume in einem schlechten Zustand. Wir müssen die Ankündigungen in der neuen Biodiversitätsstrategie der EU dringend in die Tat umsetzen, um das Ruder herumzureißen – im Interesse der Natur, der Menschen, des Klimas und der Wirtschaft.“

Die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden wirkt sich ebenso auf Lebensräume aus wie der Klimawandel und die übermäßige Ausbeutung von Tieren durch illegale Entnahme sowie unhaltbare Jagd- und Fischfangpraktiken. Wenn nicht dagegen vorgegangen wird, führt dieser Rückgang unweigerlich zu einer weiteren Erosion unserer Biodiversität und ihres lebenswichtigen Beitrags, sodass letztlich auch die Gesundheit und der Wohlstand der Menschen gefährdet sind.

In dem Bericht wird unterstrichen, dass wir handeln müssen, wenn sich Europas Biodiversität – wie in der neuen EU-Biodiversitätsstrategie vorgesehen – bis 2030 wirklich erholen soll. Vor diesem Hintergrund ist die vollständige Umsetzung der Ziele und Vorgaben, die in der Biodiversitätsstrategie und in der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ vorgeschlagen werden, von grundlegender Bedeutung.

Die Bewertung, die sich auf einen ausführlichen technischen Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) stützt, zeigt, dass viele geschützte Arten und Lebensräume dem großen Druck zwar gerade noch standhalten, die Mehrzahl auf EU-Ebene aber in einem schlechten Zustand ist und der Trend für einige immer weiter abwärts geht.

Bei den Arten hält der Rückgang eng mit der Landwirtschaft verbundener Vogelarten an. Der größte Anteil an Arten mit schlechtem Erhaltungszustand entfällt auf allerdings auf Süßwasserfische (38 Prozent), was in erster Linie an Veränderungen von Gewässern und Wasserströmungs- und Wasserkraftanlagen liegt. Von den Lebensräumen sind nur 15 Prozent in gutem Zustand. Die Renaturierung vonTorfmooren und anderen Feuchtgebieten ist nicht nur gut für die Natur, sondern kann auch wesentlich zum Klimaschutz beitragen und in ländlichen und entlegenen Gebieten Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen.

Aus dem Bericht geht ferner hervor, dass gezielte Erhaltungsmaßnahmen auch zu Ergebnissen führen. Der Pardelluchs, das Waldren und der Fischotter, für die umfassende Erhaltungsprojekte gestartet wurden, erholen sich nun. Initiativen im Rahmen des EU-Programms LIFE, gezielte Agrarumweltprogramme im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und das Natura-2000- Netz mit seinen 27.000 Gebieten wirken sich nach wie vor positiv aus, aber die Anstrengungen müssen noch erheblich verstärkt werden."

 

Der Lippemündungsraum (Naturschutzgebiet und Biotopverbund) ist da keine Ausnahme!

Die kürzlich (Anfang Oktober 2020) durchgeführten Rodungen an der Frankfurter Strasse in Lippedorf mit Fällungen alten Eichen und Buchen sind ein trauriges Beispiel...

 

 

 

 

Es ist Zeit, zu handeln!

Stadt und Kreis Wesel haben das jetzt verstanden, sie müssen allerdings ihren Worten auch Taten folgen lassen...

 

 

Quellen und Verweise:

https://ec.europa.eu/germany/news/20201019-lage-der-natur-europas_de

https://www.presseportal.de/pm/6347/4738461

https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/bericht-zur-lage-der-natur-benennt-treiber-der-naturzerstoerung-zukunftsfrage-nachhaltige-landnutzung-weiter-ungeloest/

 

https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/nabu-wesel-laesst-gruende-fuer-baumfaellungen-in-lippedorf-nicht-gelten_aid-53995513

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/naturschuetzer-gegen-weitere-faellungen-in-lippedorf-id230659316.html

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/aerger-ueber-die-faellung-alter-baeume-in-wesel-lippedorf-id230622548.html

https://evolvingregions.com/channel/wesel/

https://www.gruene-wesel.de/jamaika-koalition-in-wesel/

https://www.lokalkompass.de/wesel/c-politik/da-ist-noch-luft-nach-oben_a1450551

https://www.cdu.de/themen/umwelt-natur-und-klimaschutz

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/cdu-wesel-sorgt-sich-um-die-baeume-in-der-kreisstadt-id230147678.html

https://www.kreis-wesel.de/de/themen/klimaoffensive-kreis-wesel/

 

Update Herbst 2021

 →LANUV  Fachinformationssystem Klimaanpassung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Artensterben - die ignorierte MegaKrise - die wahre Herausforderung dieses Jahrhunderts - Buchempfehlung für alle Entscheider-Politiker*innen

 

Bedrohlicher als der Klimawandel -

Das Verschwinden der Arten ist die Krise des Jahrhunderts

die ignorierte Megakrise

Grundsatzprogramm Artenvielfalt NABU

Das größte Aussterben seit 66 Millionen Jahren wird auch den Menschen treffen. Wir könnten gegensteuern, müssten uns dafür aber massiv ändern.

Matthias Glaubrecht, Autor eines diesbezüglichen Essays im Tagesspiegel, ist Evolutionsbiologe, Systematiker, Wissenschaftshistoriker - und regelmäßiger Autor des Tagesspiegels. Er war Leiter der Forschungsabteilung am Berliner Naturkundemuseum.  2014 wurde er Gründungsdirektor des „Centrums für Naturkunde“ an der Universität Hamburg.

→ Zum Essy im Tagesspiegel auf https://www.tagesspiegel.de/wissen/bedrohlicher-als-der-klimawandel-das-verschwinden-der-arten-ist-die-krise-des-jahrhunderts/25401902.html
 

" ...Vom Ende der Evolution, wie wir sie kennen

Tatsächlich können wir alle etwas gegen das Artensterben tun: durch bewussteren Umgang mit der Natur und nachhaltigere Lebensweise. Wir wissen, dass wir vor allem in den reichen Ländern des Nordens viel zu verschwenderisch mit Ressourcen umgehen. Aber auch die aufstrebenden Schwellen- und Entwicklungsländer werden gefordert sein. Es geht dabei vor allem darum, wie wir unsere Wiesen, Wälder, unsere Flüsse und Weltmeere nutzen.

Und für den Einzelnen geht es konkret darum, wie wir etwa unsere Gärten und Städte gestalten, wie viele Ressourcen wir verbrauchen. Derzeit ist das alles andere als nachhaltig. Was wir deshalb brauchen, ist ein grundlegend anderes Verständnis von – und Verhältnis zur – Natur, von der wir viel mehr unter Schutz stellen müssen.

Dafür bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Wir müssen das uns ureigene Pionierverhalten und die Eroberer- und Untertan-Macher-Mentalität des Menschen mit der Kraft unseres Verstandes in den nächsten zehn, zwanzig oder höchstens dreißig Jahren überwinden und ein neues Verhalten entwickeln. Wir müssen mehr natürlichen Lebensraum erhalten und großflächig Naturlandschaften wirkungsvoll schützen.

Statt der derzeit 15 Prozent an Land und sieben Prozent im Meer (die de facto sogar weniger werden) sollten zukünftig wenigstens 30 Prozent der Erde geschützt werden, um dort die Artenvielfalt zu bewahren. Besser wäre es, so mahnen Experten, bis Mitte des Jahrhunderts sogar die Hälfte der Erde unter Schutz zu stellen und „grün“ zu lassen.

Der Mensch verschwindet im Anthropozän

Die nächsten Jahrzehnte werden darüber entscheiden, ob wir Millionen Arten vor dem Untergang retten können. Es gehört zu den größten Versprechen jeder Generation an die nachfolgende, dass sie es einmal besser haben soll. Setzen wir mit weiteren Milliarden Menschen unsere fatale Art des Wirtschaftens, den Raubbau an der Natur fort, wird es zu einem gewaltigen Artenschwund und Artensterben kommen, das irreparable Schäden in den Ökosystemen auslösen wird.

Eine belebte Umwelt mit größeren Säugetieren, mit vielen verschiedenen Vögeln, Fröschen und Fischen wird dann längst der Vergangenheit angehören. Vor allem aber werden Insekten und die Heerscharen anderer nützlicher Tiere fehlen. Dadurch werden wir unsere Ernährung und letztlich auch das Überleben eines Großteils der Menschen gefährden.

Was wir derzeit betreiben, ist ein Angriff der Gegenwart auf Zukunft und Vergangenheit: Wir vernichten die Produkte der Evolution, ohne die aber die Lebensräume der Erde, die unsere Lebensgrundlage sind, keine Zukunft haben werden. Es wäre das Ende der Evolution, wie wir sie zumindest seit dem letzten großen Artensterben kennen.

Zwar gibt es keinen Zweifel: Das Leben wird auch dann weitergehen. Aber es wird andere Wege einschlagen. Und sehr wahrscheinlich wird es dies dann ohne uns tun..."   → https://taz.de/Tierwelt-der-Zukunft/!5910315/

Aktueller Hinweis: Dezember 2022 - rnd Interview mit Professor Glaubrecht - Artensterben - wir sehen nur die Spitze des Eisberges

https://www.rnd.de/wissen/evolutionsbiologe-zum-artensterben-wir-sehen-gerade-nur-die-spitze-des-eisberges-XYZP5IZWANFE7JE3WOLTPV3MTM.html

Oktober 2021: Das drohende Aussterben von Dorsch und Hering in der Ostsee

Quelle: https://taz.de/RIP-Dorsch-und-Hering/!5808527/

 

zum Buch:  

 

 

Matthias Glaubrecht      Das Ende der Evolution

Der Mensch und die Vernichtung der Arten

Der Klimawandel ist endlich in aller Munde. Doch so alarmierende Ausmaße er auch angenommen hat - er ist nur Nebenschauplatz angesichts der apokalyptischen Reiter, die in einem Akt der Verwüstung gegenwärtig über die Erde ziehen: Bevölkerungsexplosion, Ressourcenverknappung, Umweltzerstörung und Artensterben. In seiner Analyse sieht der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht mit dem sich abzeichnenden Massenexitus, dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier, eine weltweite biologische Tragödie auf uns zukommen. Der Mensch ist heute zum größten Raubtier und zum entscheidenden Evolutionsfaktor mutiert, der die Existenz aller Lebewesen - auch seine eigene - gefährdet. Ob das Ende der Evolution, das spätestens ab Mitte des 21. Jahrhunderts ein realistisches Szenario zu werden droht, noch aufzuhalten sein wird, darüber wird allein unser Tun in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten entscheiden.

 

C. Bertelsmann Verlag, München 2019  |  ISBN 9783570102411  | Gebunden, 1072 Seiten

 

auf diese Problematik wies schon 1978 Hoimar von Ditfurth hin

Kommentar Deutschlandfunk https://www.deutschlandfunk.de/hoimar-von-ditfurth-vor-100-jahren-geboren-er-warnte.871.de.html?dram:article_id=504225

in seiner Sendung QUERSCHNITT  "Der Ast auf dem wir sitzen 1978"  

Youtube Folge 1+2: https://www.youtube.com/watch?v=F2K-wnCuntg 

in später in seinem Buch "So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen: Es ist soweit"

- https://de.wikipedia.org/wiki/So_la%C3%9Ft_uns_denn_ein_Apfelb%C3%A4umchen_pflanzen; Hamburg; 1985. Edition (1. Januar 1985)

 

Über uns Menschen und unsere Stellung in der Welt - Eine überschätzte Spezies | Doku Reupload | ARTE: https://www.youtube.com/watch?v=N3xjGxqKpwM

 

 

UPDATE November 2021

aktuelles Beispiel für den Kollaps von menschlichen Gesellschaften durch Umweltzerstörung https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-10/tschadsee-fluechtlinge-klimakrise-islamismus-boko-haram-tschad 

Juli 2022

taz Energiewende versus Artenschutz: https://taz.de/Energiewende-in-der-Kritik/!5866450/

 

November 2022

Neue BUCH-EMPFEHLUNG für Entscheider  -   als Ergänzung

3 Grad mehr

Ein Blick in die drohende Heißzeit und wie uns die Natur helfen kann, sie zu verhindern

ISBN: 978-3-96238-369-5      Softcover, 352 Seiten
Illustriert von Esther Gonstalla

Höchstens 1,5 Grad Erderwärmung: Dieses Ziel wurde 2015 auf dem Klimagipfel von Paris formuliert. Seitdem ist jedoch wenig passiert, im Gegenteil: Der Ausstoß von CO2 ist weiter gewachsen. Die Forschung geht längst davon aus, dass wir auf eine 3 Grad wärmere Welt zusteuern.

November 2022 - Weltklimakonferenz   

„Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle – mit dem Fuß auf dem Gaspedal“,

sagte Guterres in einer Rede vor Dutzenden Staats- und Regierungschefs in Scharm el Scheich.

„Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens – und sind dabei zu verlieren“,

warnte er mit Blick auf von der Klima­krise ausgelöste Dürren, Überschwemmungen, Unwetter und steigende Meeresspiegel.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138619/Klimakonferenz-Wir-sind-auf-dem-Highway-zur-Klimahoelle


 
In diesem Buch hat sich das Who's who der Wissenschaft von Hans J. Schellnhuber über Stefan Rahmstorf bis Jutta Allmendinger zusammengetan, um darzustellen, was Natur und Gesellschaft droht, wenn es so weit kommt. Doch die Autor*innen verharren nicht bei alarmierenden Zukunftsvisionen, sondern zeigen detailliert auf, wie wir das Schlimmste verhindern können, indem wir die Abholzung der Regenwälder stoppen, die Aufforstung massiv vorantreiben, die trockengelegten Moore wiedervernässen und die Humuspools der Böden wieder auffüllen.
 
Ein gleichermaßen aufrüttelndes wie Hoffnung spendendes Buch, attraktiv gestaltet mit zahlreichen Fotos und Infografiken.

https://www.oekom.de/buch/3-grad-mehr-9783962383695

 

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

Dezember 2022 → Grundsatzprogramm Artenvielfalt NABU 

 → Tageschau 15.1.2024  Biodiversitätsziele 2030 Mehr Wildnis gegen die Artenkrise: "Beim Klimawandel geht es darum, wie wir in Zukunft leben. Beim Artensterben geht es darum, ob wir als Menschheit überleben", sagt Katrin Böhning-Gaese, Direktorin am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main. Die Biologin fordert, mehr Flächen in Deutschland auszuweisen, bei denen komplett auf menschliche Nutzung verzichtet wird - also mehr Wildnis. " https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/wildnis-artensterben-100.html

Buchempfehlung 

Matthias Glaubrecht    -    Die Rache des Pangolin

Wild gewordene Pandemien und der Schutz der Artenvielfalt

Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht zeigt, wie die Vernichtung natürlicher Lebensräume und der Artenvielfalt mit Seuchen zusammenhängt und warum es sinnvoller ist, gegen die Zerstörung der Natur zu kämpfen anstatt gegen ein Virus.

Viren haben schon immer die Menschheit beeinflusst – und neuerdings schafft der Mensch selbst die Voraussetzungen für neue Infektionskrankheiten. Weil wir die Welt verändern, lösen wir Pandemien aus, die wir dann nicht mehr beherrschen. Denn weltweit schlummern in Tieren – vom Pangolin bis zur Pute, von Fledermäusen bis zu Rindern – zahllose Erreger, die auch Menschen infizieren. Unsere globalisierte, immer dichter von Menschen besiedelte Welt macht es zunehmend wahrscheinlich, dass dadurch bald noch gefährlichere Pandemien verursacht werden ‒ weil die Wildnis zerstört wird, riesige Flächen entwaldet werden und durch Jagd und Wilderei, weltweiten Handel und Schmuggel, aber auch unsere Nutztierhaltung neue Krankheiten zu uns gelangen.

Deshalb darf unsere Aufmerksamkeit nicht allein dem Wettlauf um immer neue Impfstoffe gelten; wir müssen uns vielmehr dringend dem Schutz von Natur und Artenvielfalt widmen. Es wird Zeit, für künftige Pandemien zu lernen und unseren Krieg gegen die Natur zu beenden. 

Buchdetails

Genre Naturwissenschaften/Popular Science
Verlag Ullstein Hardcover
Einbandart Hardcover mit Schutzumschlag  / auch als Ebook (u.a. Kindle) 
Seitenanzahl 640 Seiten
ISBN 9783550201417
Erscheinungstag 24.11.2022
Preise DE 29,99 €, AT 30,90 €

https://www.ullstein.de/werke/die-rache-des-pangolin/hardcover/9783550201417  |  https://www.amazon.de/Die-Rache-Pangolin-gewordene-Artenvielfalt-ebook/dp/B09XFG997K

Rezension faz https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/matthias-glaubrechts-buch-die-rache-des-pangolin-18721081.html

 

Aufruf zum Klimastreik am Freitag, den 24. September 2021

 

AUFRUF ZUM KLIMASTREIK

 

Wir streiken am Freitag, den 24.9.2021

für den Klima- und Artenschutz

 Wo - großer Markt Wesel: https://goo.gl/maps/kmRSNB28dkvdaSfk8

https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Markt_(Wesel)

um / ab 17:00 Uhr

#AllefürsKlima

 

Wir rufen am Freitag, dem 24. September gemeinsam mit Fridays For Future zum Klimastreik auf !

Mit unserem Protest machen wir den Klima- und Artenschutz zum zentralen Thema der Bundestagswahl und fordern die Politik zum konsequenten Handeln auf.

 

Warum streiken wir?

 

Wir erwarten echte Klimaschutzmaßnahmen statt Versprechen für die Zukunft, die bei erster Gelegenheit wieder über Bord geworfen werden. Wenn wir jetzt keine wirksamen Maßnahmen gegen die Klimakrise ergreifen, wird sich die Geschwindigkeit des Artensterbens weiter erhöhen und es wird zu irreversiblen Schäden an ganzen Ökosystemen kommen. Klimaschutzmaßnahmen müssen höchste Priorität bekommen. Das kann nur gelingen, wenn die Politik wieder in die Offensive geht und die nötigen Rahmenbedingungen setzt. Eine grundlegende Veränderung der Energie-, Verkehrs- und Landnutzungspolitik ist daher nötig.

Am 24. September 2021 werden wir uns gemeinsam mit Fridays For Future und vielen weiteren Initiativen am weltweiten Klimastreik beteiligen. Im Fokus dieses Aktionstags stehen für uns die Bundestagswahlen. Wir möchten klarmachen: Die Wahlen sind Klimawahlen und wir akzeptieren keine leeren Versprechungen mehr! Wir müssen jetzt handeln, um die Klima- und Artenkrise einzudämmen und das 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Bisher hat die Bundesregierung nicht ausreichend reagiert. Doch mit der Bundestagswahl können wir das ändern: Wenn wir erneut die Straßen füllen, machen wir gemeinsam das Klima zum wahlentscheidenden Thema. Natürlich wird der Klimastreik coronakonform als kreativer Protest in verschiedenen Formaten stattfinden. Wir und viele andere Umweltschutzorganisationen unterstützen Fridays For Future dabei – für eine Zukunft ohne Klimakrise.

 

Machen Sie mit!

 

Unterstützen Sie am 24. September den globalen Klimastreik bei Ihnen vor Ort. Finden Sie eine Gruppe in Ihrer Nähe und beteiligen Sie sich an Aktionen vor Ort und virtuell. Ob auf der Straße, als Kunstaktion oder beim virtueller Klimastreik – Sie sind herzlich willkommen!

Unter www.klima-streik.org können Sie sich über unser Demo-Bündnis informieren und sehen, welche Demonstrationen bei Ihnen vor Ort bereits geplant werden. Nutzen Sie den Hashtag #AlleFürsKlima in sozialen Netzwerken, informieren Sie Familie, Freund*innen und Nachbar*innen, damit wir am 24. September richtig viele werden!


 

 

weiterführende Informationen unter

 

https://www.klima-streik.org/

 

https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

 

https://www.wwf.de/klimastreik

 

https://www.nabu.de/wir-ueber-uns/veranstaltungen/26848.html

 

https://greenwire.greenpeace.de/klimastreik2021

 

https://www.mitwelt.org/klima-streik-protest.html

 

https://parentsforfuture.de/de/globaler-streik-24-09

 

Klimawandel: Entstehung und Folgen | Statista

 

 

 

 

 

 

Aufruf zur gemeinsamen Bewahrung unserer / der Natur Oktober 2020

 

Aufruf zur gemeinsamen Bewahrung unserer / der Natur

 

 

Die Menschen bekommen gerade die Rechnung für den anhaltenden Raubbau an der Natur.

 

Die Corona Pandemie ist nur ein Beispiel, wie der Mißbrauch anderer Lebewesen (Tiere/Pflanzen) zunehmend die Menschen nachhaltig in ihrer Lebensführung beeinflußt.

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/36-wie-die-coronavirus-pandemie-mit-der-zerstoerung-von-tier-und-pflanzenwelt-zusammenhaengt-20-april-2020

November 2020 - nächstes Drama- Nerzzuchtbetriebe in Jütland als Quelle mutierter SARS-CoV2-Corona-Viren, die Menschen infizieren - Tötung von 15-17 Millionen Nerzen in mehr als 1100 Zuchtfarmen angeordnet...  

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/corona-mehr-als-200-menschen-mit-von-nerzen-stammender-virusmutation-infiziert-a-18146614-c019-434f-a5f1-e5aa08e483c0

 

Ein weiteres Beispiel für eine drohende menschliche Katastrophe ist die Massenhaltung von Geflügel, wo sich in Geflügelfarmen ausbreitende Infektionskrankheiten nur durch den Einsatz von Antibiotika managen lassen und sich die in der Folge auftretenden multiresistenten Keime in und auf Lebensmitteln auf die Menschen übertragen. Frau/man kann nur erahnen, was die Antibiotika-resistenten Keime, die durch den Verzehr vom Fleisch solchen Geflügels auf den Menschen übertragen werden, dort verursachen.

 

mehr Informationen unter https://germanwatch.org/de/16437

 

 

Und was droht uns, wenn wir die zunehmende Erwärmung unserer Umgebung nicht stoppen können? Wenn wir nicht aufhören, Raubbau an unserer Natur zu nehmen, in dem wir Naturflächen zerstören, versiegeln, Wälder und Bäume sterben lassen oder sogar unbedarft fällen?

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verlust-von-baeumen

 

Die von uns so angestoßene Erwärmung unserer Welt läßt u.a. die im (aktischen) Eis verborgenen Methanvorkommnisse auftauen.

Was das dann für Folgen hat, kann frau/man schon erahnen:

 

https://cordis.europa.eu/article/id/31889-researchers-warn-of-how-methane-leaks-affect-planet/de

>>

https://www.researchgate.net/publication/41760559_Extensive_Methane_Venting_to_the_Atmosphere_from_Sediments_of_the_East_Siberian_Arctic_Shelf

 

 

Also laßt uns aufhören, die Natur zu (zer-)stören!

 

Laßt uns retten und erhalten, was uns jetzt und in Zukunft schützt!

 

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums hat sich gerade das zum Ziel gesetzt.

 

 jeder einzelne, kleine Schritt zählt !

 

unsere nächste Aktion: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/54-muellsammelaktion-lippemuendungsraum-31-10-2020-nabu-wesel

 

 

 

 

 

Der längste Stau in ganz Wesel Frankfurter Strasse Lippedorf - Aktuelles Mai 2020

Als ein repräsentatives Beispiel für die Belastung des Naturschutzgebietes, der Bewohner*Innen von Lippedorf und seiner Fahrradtourist*Innen zeigt sich die Frankfurter Strasse in Wesel - Lippedorf heute wieder einmal als die Straße in Wesel, die den  längsten Stau in Wesel aufweist, wie frau/man gut auf Google Maps nachvollziehen kann. Zeit darüber nachzudenken, ob das wirklich bleiben soll und ob es für die Verantwortlichen in Stadt, Kreis und Land eine Herzensangelegenheit werden sollte, hier schützend zu handeln.

 

 

 

 

 

UPDATE Februar / März 2023

durch die Sperrung der B8 ist die Ampel im Bereich der Kreuzung B8 / Frankfurter Strasse abgeschaltet worden, jetzt fließt der Verkehr hier im Bereich der Frankfurter Strasse auch in Lippedorf unbehindert und es staut sich an der Kreuzung Frankfurter Strasse / Emmelsumer Strasse - ein Beweis dafür, daß das Abschalten der Ampel Frankfurter Strasse / B8 der Verkehrstau in Lippedorf verringern / verhindern kann.

An der Tatsache, daß der längste Stau in ganz Wesel immer noch in Lippedorfist, hat sich leider nichts geändert:

 

Nach dem Stau ist Vor dem Stau - leider hat sich nichts verändert nach der Renovierung und Wiedereröffnung der B8 in Lippedorf

immer noch der größte Stau in Wesel - Frankfurter Strasse und B8 in Wesel Lippedorf im November 2023:https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/106-betuwe-ausbau-aller-verkehr-durch-lippedorf-sperrung-der-b8-fruehjahr-sommer-herbst-2023?start=3

 

 

 

EU: Green Deal - Biodiversivitätsstrategie für 2030 Aktuelles 22.5.2020

EU-Biodiversitätsstrategie für 2030

Quelle: https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal/actions-being-taken-eu/eu-biodiversity-strategy-2030_de

weiterführende Informationen:  EEA -  https://www.eea.europa.eu/themes/biodiversity

"

Warum müssen wir die biologische Vielfalt schützen?

Bees

Biodiversität ist lebenswichtig – für unseren Planeten und unsere Wirtschaft. Wenn es der Natur gut geht, kann sie uns schützen und versorgen. 

Sie liefert uns Nahrung, Arzneimittel oder Baustoffe. Biologische Vielfalt und intakte Ökosysteme bieten uns Erholung und sind damit auch wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Sie sorgen für saubere Luft und sauberes Wasser und sind Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel. Die Verwandlung von Abfällen in neue Ressourcen, Bestäubung, Düngung von Nutzpflanzen – das und vieles mehr wäre ohne Biodiversität schlicht undenkbar. 

 

Die Natur trägt auch viele Unternehmen: die Hälfte des weltweiten BIP (40 Billionen Euro) ist naturabhängig. 

Elephants

Der derzeitige Verlust an Artenvielfalt ist beispiellos. Schuld ist menschengemachte Zerstörung. 

Der weltweite Bestand an Wildtieren ist in den letzten 40 Jahren um 60 % zurückgegangen. 1 Million Arten sind vom Aussterben bedroht.

Garden

Der Verlust an biologischer Vielfalt und die Klimakrise sind eng miteinander verknüpft und wirken gegenseitig verstärkend. 

Wiederaufforstung, Sanierung von Böden und Wiederherstellung von Feuchtgebieten, Schaffung grüner Oasen in Städten –
all das ist notwendig, um die bis 2030 notwendige Eindämmung des Klimawandels zu erreichen.

Ziele der neuen EU-weiten Biodiversitätsstrategie:

  • Schaffung von Schutzzonen auf mindestens:

  • Field

     

    30 % der Landgebiete Europas

  • sea

     

    30 % der Meeresgebiete Europas

  • Ecosystem icon

    durch strengeren Schutz der verbleibenden Primär- und Urwälder in der EU und einen neuen Rechtsrahmen für Renaturierung sowie verbindliche Ziele bis 2021.

 

  • Wiederherstellung geschädigter Land- und Meeresökosysteme in ganz Europa durch:

  • Ladybug on a plant

    Stärkung der Biolandwirtschaft und biodiversitätsreicher Landschaftselemente auf landwirtschaftlichen Nutzflächen

  • Bee on a sunflower

    Aufhalten und Umkehren des Verlusts an Bestäubern

  • Harvesting

    Reduzierung des Einsatzes und der Risiken von Pestiziden um 50 % bis 2030

  • River

    Rückführung in einen freien Flusslauf von Fließgewässern in der EU auf mindestens 25 000 km

  • Forest

    Anpflanzen von 3 Milliarden Bäumen bis 2030

Jährliche Investitionen von 20 Milliarden Euro in Biodiversität aus verschiedenen Quellen auf europäischer und nationaler Ebene sowie aus dem Privatsektor. Verantwortungsvolle Unternehmenspraktiken, die Naturkapital und biologischer Vielfalt Rechnung tragen.

Globale Vorreiterrolle der EU bei der Bewältigung der weltweiten Krise der biologischen Vielfalt. Dafür wird die EU bei der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt 2021 einstehen.

Wirtschaftliche Bedeutung der Biodiversität

recovery icon Fast die Hälfte des weltweiten BIP – 40 Billionen Euro – ist naturabhängig.

Die 3 wichtigsten Wirtschaftszweige

  • Bauwesen 
  • Landwirtschaft
  • Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Diese Branchen sind hochgradig naturabhängig und stehen für eine Wertschöpfung von mehr als 7 Billionen Euro

Wirtschaftliche Vorteile der Erhaltung der biologischen Vielfalt:

  • Durch die Erhaltung der Meeresbestände könnte die Fisch- und Meeresfrüchteindustrie ihre jährlichen Gewinne um mehr als 49 Milliarden Euro steigern. 
  • Der Schutz von Küstenfeuchtgebieten birgt für das Versicherungswesen ein jährliches Einsparpotenzial von rund 50 Milliarden Euro durch Vermeidung von Verlusten aufgrund von Flutschäden. 

Wirtschaftliche und soziale Kosten der Untätigkeit

  • In der EU wären die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Untätigkeit in Umwelt- und Klimafragen enorm: extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen sowie ein Rückgang des durchschnittlichen BIP der EU um bis zu 2 % (in einigen Teilen der EU sogar mehr) wären die Folge.
  • Der Verlust an Biodiversität führt zu geringeren Ernteerträgen und Fischfängen, größeren wirtschaftlichen Verlusten durch Überschwemmungen und andere Katastrophen sowie zum Verlust potenzieller neuer Arzneimittelquellen.
  • Mehr als 75 % der weltweiten Lebensmittelkulturen sind von tierischen Bestäubern abhängig.
  • Die durchschnittlichen weltweiten Ernteerträge von Reis, Mais und Weizen werden voraussichtlich um 3 % bis 10 % je Grad Erwärmung über vorindustriellem Niveau sinken.

Schaffung von Arbeitsplätzen

nature restoration icon Durch die Renaturierung entstehen direkte und indirekte Arbeitsplätze in lokalen Gemeinschaften, die dadurch zu neuem Leben erweckt werden.
protection icon Das Natura-2000-Netz unterhält durch Aktivitäten zur Bewirtschaftung und Erhaltung von Schutzgebieten schätzungsweise 104 000 direkte Arbeitsplätze – unter Einbeziehung indirekter und induzierter Arbeitsplätze EU-weit sogar 174 000. Die jährlichen Investitionen für die Verwaltung und Wiederherstellung des Netzes belaufen sich auf 6 Milliarden Euro. Es wird davon ausgegangen, dass durch den Bedarf an biologischer Vielfalt künftig bis zu 500 000 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.
icon 1,3 Millionen von 9,6 Millionen Arbeitsplätzen in der europäischen Landwirtschaft hängen direkt oder indirekt mit Natura 2000 zusammen. Die Tourismusbranche beschäftigt 12 Millionen Menschen in Europa. 3,1 Millionen dieser Arbeitsplätze stehen im Zusammenhang mit Schutzgebieten wie Natura 2000. 
icon 25 % des EU-Haushalts sind für Klimaschutz vorgesehen. Davon soll ein erheblicher Teil in Biodiversität und naturbasierte Lösungen investiert werden. 

 

Dokumente

 

 


 

Kommentar des NABU

Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/artenschutz/28176.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=200522+NABU-News

 

„100.000 Quadratkilometer für unsere Zukunft“

Kommentar von NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger zum Tag der Artenvielfalt

Wir brauchen gut vernetzte Schutzgebiete, große Zukunftslandschaften und zehn Prozent „Space for Nature“ in jedem Betrieb, jeder Kommune, jedem Haushalt. Damit können wir das gefährdete Rettungsnetz der Natur wieder stärken - und gleichzeitig unsere Wirtschaft zukunftsfähig machen.

 

22. Mai 2020 - Diese Woche haben wir von der Bundesregierung erschreckende Zahlen zur Lage unserer Natur erhalten. Zwei Drittel aller Arten und fast die Hälfte aller Lebensräume sind in einem schlechten Zustand. In den letzten 40 Jahren sind zehn Millionen Brutpaare unserer Feldvögel verschwunden. Mit ähnlich dramatischen Befunden zum globalen Artensterben erschütterte uns vor genau einem Jahr der Weltbiodiversitätsrat: Eine Million Tiere und Pflanzen könnten für immer aussterben, wenn wir nicht etwas grundlegend ändern in der Art, wie wir auf unserem Planeten produzieren, konsumieren und uns ernähren.

Am vergangenen Mittwoch veröffentlichte die Europäische Kommission in ihrer Biodiversitätsstrategie 2021 bis 2030 mutmachende Pläne, die uns auf dem Weg zu einer naturverträglichen Landwirtschaft und wirksamen Schutz der Biodiversität ein gutes Stück weiterbringen können.

 

Es geht nicht nur um Schönheit, sondern ums Überleben

Im Naturschutz geht es nicht nur darum, dass wir unsere Kinder und Enkel der Möglichkeiten berauben, die Wunderwelt der Korallenriffe, Regenwälder und Buchenwälder zu erleben. Oder den Flug des Kiebitz über den Wiesen zu sehen, die fantastische Vielfalt von Schmetterlingen und Wildbienen zu entdecken, Wale und Albatrosse zu beobachten.

 

Nein, es geht ums Überleben selbst. Mit jeder Tierart, jeder Pflanzenart, die wir - fast immer unbemerkt – für immer vernichten, reißen wir ein weiteres Loch in das feingewebte Netz des Lebens, das uns trägt. Die Artenvielfalt liefert uns die Naturleistungen, die es uns ermöglichen, Nahrungsmittel und Kleidung zu produzieren, die unser Trinkwasser und unsere Atemluft reinigen, die uns vor Hochwasser und Dürre schützen, die uns widerstandsfähiger gegen Seuchen machen.

Wir wissen inzwischen immer besser, wie gefährlich jede Tonne CO2 ist, die wir der Atmosphäre zumuten. Wir wissen aber immer noch wenig darüber, wie viele Löcher wir uns im Netz der Artenvielfalt noch leisten können, bevor die Ökosysteme ins Rutschen kommen. Die Wissenschaft mahnt daher zu dringendem Handeln im Naturschutz. Weil wir die planetaren Grenzen im Bereich der biologischen Vielfalt sogar schon weiter überschritten haben als bei der Erderwärmung.

 

Wir brauchen mehr konsequenten Schutz unserer Lebensräume

Gleichzeitig ist auch viel passiert im Naturschutz: Vor 50 Jahren entstand im Bayerischen Wald Deutschlands erster Nationalpark, bereits einhundert Jahre zuvor mit dem amerikanischen Yellowstone-Park der erste überhaupt. Seit fast dreißig Jahren baut die EU mit Natura 2000 das größte Schutzgebietsnetz der Welt auf, inzwischen umfasst es 27.000 Gebiete und fast 20 Prozent der Landfläche der EU. Jagd und Fang vieler Tierarten sind dank der EU-Naturschutzrichtlinien verboten worden. So konnten in Deutschland und anderswo Kleinode der Natur und großartige Landschaften erhalten bleiben. Das Comeback von Schwarzstorch, Biber und Wolf sind eindrucksvolle Erfolge des Naturschutzes.

 

Doch letztlich ist der Kampf um Schutzgebiete eine epische Abwehrschlacht um jeden Quadratmeter. Wenn es gelungen ist, einen Schutzstatus für eine Fläche zu erlangen, dann fehlt es oft am Willen der Verantwortlichen, das Recht der Natur dort auch durchzusetzen. Es fehlt an finanzieller Honorierung für Landwirt*innen, die sich um die Flächen kümmern. Es fehlt am Willen konkrete Schutzziele für die Gebiete und die geschützten Arten und Lebensräume zu entwickeln. Und es fehlt an grundlegenden Änderungen unserer Agrar-, Siedlungs- und Verkehrspolitik, die bisher immer wieder Naturschutzerfolge zunichtemacht.

Ob bei der Ausweitung von Bau- und Tourismuszonen und der Zerschneidung der Landschaft, beim hocheffizienten Nutzen jedes Quadratmeters Boden für den Ackerbau, beim maßlosen Ausstoß von Düngemitteln, Pestiziden und Treibhausgasen – hier scheint die Ausweisung von Schutzgebieten endgültig an ihre Grenzen zu kommen.

 

Vorschlag der EU-Kommission macht Mut

Wir stehen an einer Zeitenwende für den Naturschutz. Denn wir können es uns nicht leisten, ein weiteres Jahrzehnt in Trippelschritten zu durchlaufen, während Insekten, Vögel und die Leistungsfähigkeit ganzer Lebensräume schwinden.

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch in ihrer neuen Biodiversitätsstrategie den Ansatz „Space for Nature“ in den Mittelpunkt gestellt. Das bedeutet mehr Platz für die Artenvielfalt, weit über die klassischen Schutzgebiete hinaus. Auf 30 Prozent von Land und Meer soll der Naturschutz verbindlich werden. Zehn Prozent unserer Flächen sollen sogar strikt geschützt werden, um sich wild zu entwickeln. Ein Zehntel der Agrarfläche soll der Natur zurückgegeben werden. Und alle EU-Staaten sollen gesetzlich verpflichtet werden, ihre geschädigten Ökosysteme zu renaturieren, damit diese wieder ihre Dienstleistungen erbringen können, die wir so dringen brauchen.

 

Was bedeutet das für Deutschland?

Zunächst einmal muss die Bundesregierung während ihrer EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Halbjahr eine gute Antwort der Mitgliedstaaten auf die Strategie der EU-Kommission moderieren. Hoffen wir, dass diese ein unmissverständliches „Ja“ sein wird. Doch dann wird es ernst – die Strategie muss umgesetzt werden, in einer neuen nationalen Biodiversitätsstrategie und in konkreten, sowie ausreichend finanzierten Maßnahmen der nächsten Bundesregierung. Aber auch Länder, Kommunen, Wirtschaft und Bürger*innen sind gefragt.

 

Wir brauchen einen Dreiklang aus gut vernetzten Schutzgebieten, großen Zukunftslandschaften und zehn Prozent „Space for Nature“ in jedem Betrieb, jeder Kommune, jedem Haushalt.

Schutzgebiete als Quellen der Artenvielfalt

Unsere über 5.000 deutschen Natura-2000-Schutzgebiete decken rund 15 Prozent der Land- und 45 Prozent der Meeresflächen ab. Sie müssen zu echten Refugien für besonders bedrohte Arten und Quellen der Biodiversität für die Gesamtlandschaft werden. Jedes Gebiet braucht, wie es das Gesetz längst verlangt, konkrete Entwicklungsziele und eine angemessene Ausstattung an Personal und Geld. Die Bundesregierung muss das Finanzloch für Natura 2000 von fast einer Milliarde Euro, das sie selbst bestätigt hat, schnellstmöglich schließen. Dabei entstehen positive Einkommenseffekte für Landwirt*innen und Wertschöpfung für ländliche Kommunen. Das Geld steht vor allem über die EU-Agrarfonds zur Verfügung, Bund und Länder hätten in den nächsten Monaten die Chance, diese Gelder entsprechend einzusetzen.

 

Eine Renaturierungsoffensive für gesunde Ökosysteme

Darüber hinaus ist aber eine großräumige Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit unserer Natur notwendig. Wir brauchen Bestäuber und Schädlingskontrolle in jedem Agrarbetrieb, wir brauchen Wasserspeicher in jeder Landschaft, überall Schutz vor Bodenverlust, Filter von Luftschadstoffen und vor allem auch die Bindung von Treibhausgasen durch Moore, Wälder, Wiesen und das Meer. Im Rahmen der von der EU angekündigten Renaturierungsoffensive muss die Bundesregierung weitere 15 Prozent der Landes- und Meeresfläche als Zukunftslandschaften ausweisen, in denen systematisch in die Ökosystemfunktionen investiert wird, die wir wiederherstellen wollen.

 

Dabei entsteht Wertschöpfung für Mensch und Natur – im Tourismus, in der Landwirtschaft, in der ländlichen Infrastruktur. Vorrang sollten Gebiete bekommen, die ein besonderes Potenzial für die Kohlenstoff- und Wasserspeicherung sowie den Hochwasserschutz aufweisen. Zudem sollten die Zukunftslandschaften grüne Korridore zwischen wichtigen „Hotspots“ der Schutzgebiete schaffen. Strukturschwache Regionen sollten einen Bonus bei der Auswahl bekommen. Die Investitionen sollten aus den Fonds für Regionalentwicklung der EU und den Corona-Maßnahmen von Bundesregierung und EU-Kommission finanziert werden.

 

100.000 Quadratkilometer Zukunft

Gemeinsam werden die Natura-2000-Schutzgebiete und die Zukunftslandschaften bis 2030 ein starkes grünes Netz auf 30 Prozent der Landesfläche bilden. Das sind über 100.000 Quadratkilometer, die uns einen großen Schritt voranbringen werden bei der Stabilisierung des Klimas und der Wiederbelebung von Vielfalt und Leben in der Natur, aber auch in unserer Wirtschaft.

 

Wir alle geben ein Zehntel für die Artenvielfalt

Für wirksamen Klima- und Naturschutz brauchen wir Platz für die Artenvielfalt aber auch im Kleinen. Daher sollte jeder Agrarbetrieb, jedes Unternehmen, jede Kommune und jeder Privatgarten mindestens ein Zehntel seiner Fläche der Natur zur Verfügung stellen. Dies sollte ein Beitrag von uns allen sein – und eine Grundbedingung für alle, die mit Steuergeld subventioniert werden. Zehn Prozent nicht-produktiv genutzter „Space for Nature“ muss daher auch verpflichtende Voraussetzung für alle subventionierten Agrarbetriebe werden.

 

Große Chance für unsere Zukunft

Wenn wir auf den Erfolgen des Naturschutzes der letzten Jahre aufbauen und gleichzeitig den Mut aufbringen, die nächsten Schritte zu tun, dann können wir das gefährdete Rettungsnetz der Natur wieder stärken – und gleichzeitig unsere Wirtschaft beleben und zukunftsfähig machen.

 

Mehr zum Thema

Flächenverbrauch und - versiegelung

Problematik Flächenverbrauch und -Versiegelung  im Lippemündungsraum

Überbauung und Flächenversiegelung durch die Großprojekte Ausbau der Deltaport-Häfen (u.a. Bebauungsplan 233 und 239), Neubau der B58/Südumgehung Wesel; dreispuriger Ausbau der Betuwe-Linie

Siehe: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/industrie-und-gewerbe

 

Quelle: https://www.flaechenportal.nrw.de/index.php?id=5                          / Google Earth 2022_02_06 Die Baustellenflächen stellen nur Bruchteil der verplanten Flächen dar...

Flächenverbrauch

ist häufig mit dem unumkehrbaren Verlust von Landschaftsräumen verbunden. Er beeinträchtigt landwirtschaftliche Produktionsmöglichkeiten, wirkt sich nachteilig auf Biotop-, Landschafts- und Naturschutz aus, verringert Erholungs-, Ruhe- und Frischluftbereiche und trägt durch ausufernde Siedlungsstrukturen zum Klimawandel bei. Im Rahmen von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel spielt der unverbaute Freiraum auch eine wichtige Rolle, denn für Siedlungs- und Verkehrszwecke genutzte Flächen können Frischluftschneisen in die Städte blockieren und die Böden verlieren ihre Funktion als Bodenkühlleister sowie als Wasserspeicher für den Hochwasserschutz.
Sowohl die allgemeinen Tendenzen in der Gebietsentwicklung als auch die Gefährdungsursachen sind seit langem bekannt und teilweise schon in alten Gutachten zum Gebietsmanagement dargestellt. Schon 2006 wurde das "Positionspapier der Umweltverbände" zum Landschaftsverbrauch veröffentlicht. "In dem Positionspapier werden Bund, Länder und Kommunen aufgefordert, endlich konkrete Maßnahmen für eine ernsthafte Reduktion des Flächenverbrauchs zu ergreifen. https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/darumgehts.html

> Klimareporter 14. Oktober 2019: Baupolitik, Flächenfraß und Klima -  Unterm Asphalt ist kein Leben: https://www.klimareporter.de/landwirtschaft/unterm-asphalt-kein-leben

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

→ Statistisches Landesamt NRW Flächenverbrauch https://www.it.nrw/statistik/eckdaten/flaeche-fuer-siedlung-und-verkehr-am-31-dezember-sowie-versiegelte-flaeche-861

 

 

 


 PROBLEMATIK in Wesel / am Unteren Niederrhein / Lippemündungsraum

Quelle https://monitor.ioer.de/?raeumliche_gliederung=gebiete&opacity=0.8&zoom=10&lat=51.516007082492614&lng=6.950225830078126&glaettung=0&ind=S11RG&baselayer=topplus&time=2022&raumgl=krs&klassenanzahl=7&klassifizierung=haeufigkeit&darstellung=auto&ags_array=& die Naturflächenverluste in den Deltaporthäfen und durch den Neubau der B58n und Ausbau der Betuew-Linie sind hier noch nicht eingerechnet!

Am Unteren Niederrhein gingen allein im Zeitraum der letzten 25 Jahre gut 20 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen verloren.Als Ursachen werden der Straßen- und Siedlungsbau, die Anlage und Erweiterung von Industrie- und Gewerbegebieten, der Abbau von Rohstoffen wie Sand und Kies sowie die Anlage von Erholungseinrichtungen genannt.

Der Flächenverlust für Brut- und Rastvögel in der Kulturlandschaft ist real noch höher, weil beispielsweise durch Straßenbau Zerschneidungseffekte hinzukommen, die für störungsempfindliche Arten die nutzbare Fläche weiter verkleinern. Stromleitungen und -masten sowie Windkraftanlagen wirken ebenso: Der tatsächliche Flächenverbrauch ist niedrig, die Wirkung in die Fläche ist hoch.
Der fortschreitende Flächenverbrauch im unmittelbaren Nahbereich des Vogelschutzgebietes ist vorgezeichnet.... 
Die Forderung nach Verbesserung der Infrastruktur hat bereits zu enormen Zerschneidungseffekten im Vogelschutzgebiet geführt...

Im Ergebnis wird die Landschaft flächendeckend und engmaschig beunruhigt, so dass Wildtiere immer weniger geeignete Ruhezonen finden.
 
Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) erneuerte (2 2019) seine Kritik an der Düsseldorfer Flächenpolitik.
Gerade angesichts der aktuellen Diskussion um den Insektenschwund sei der Schutz der Fläche unbedingt notwendig, da Insekten auf Beton keinen Lebensraum fänden. Der unbedachte Umgang mit landwirtschaftlichen Nutzflächen sei besorgniserregend; diese seien eine begrenzte Ressource. Wer eine starke heimische Landwirtschaft erhalten wolle, der müsse dieses Problem anpacken und nicht meiden, so der RLV.  Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um klimawandelbedingte Dürreperioden gelte es, weiteren unnötigen Flächenfraß durch immer neue Baugebiete zu vermeiden. Vordringlich sei ein ambitioniertes Investitionsprogramm, mit dem leerstehender innerstädtischer Wohnraum saniert und bestehende Industriebrachen systematisch erschlossen würden. Notwendig sei eine Kompensationsverordnung, die dem Prinzip „Qualität vor Quantität“ Rechnung trage. Der nordrhein-westfälische Landtag muss der Änderung des LEP noch zustimmen. Das 5 ha-Ziel war 2016 von der damaligen rot-grünen Koalition eingeführt worden.

Für den Rheinischen Landwirtschafts-Verband (RLV) beweist der jetzt veröffentlichte Flächenbericht des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), dass Nordrhein-Westfalen beim Flächenverbrauch fahrlässig handelt, die Umweltschutzorganisation BUND nennt den Bericht „ein Dokument des Scheiterns“ der Landesregierung.
Der RLV beklagt, dass die Grünland- und Ackerflächen zwischen 1996 und 2015, also innerhalb von 20 Jahren, um rund 1200 Quadratkilometer geschmolzen seien. Das entspreche der Größe des Kreises Euskirchen. Zwischen 2017 und 2018 seien nochmals rund 170 Quadratkilometer umgewandelt worden. Das seien „erschütternde“ Zahlen, so der Verband.

Dirk Jansen, Landesgeschäftsführer des BUND, wirft der Landesregierung mangelndes Bewusstsein für die „ökologische Wertigkeit“ freier Flächen vor. Statt immer mehr Grünland oder Äcker umzuwandeln, sollten bestehend Flächen für den Wohnungsbau oder neue Gewerbegebiete genutzt werden, etwa die durch den Kohleausstieg frei werdenden Flächen, so Jansen.

Der BUND prüft derzeit eine Klage gegen den neuen Landesentwicklungsplan.

 
Die "Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016"

legt fest, die tägliche Inanspruchnahme neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag bundesweit zu reduzieren.

Erklärtes Ziel der Landesregierung  NRW ist es, die Neuinanspruchnahme landwirtschaftlicher Produktionsflächen zu reduzieren, denn es gehen weiterhin im Durchschnitt 17 Hektar pro Tag an landwirtschaftlichen Flächen verloren. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nimmt inzwischen bereits einen Anteil von rund 23,5 % an der gesamten Landesfläche ein. Dazu bedarf es wirksamer Maßnahmen dies zu begrenzen.
 

Die Biodiversitätsstrategie NRW

https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/Broschueren/biodiversitaetsstrategie_nrw_broschuere.pdf

definiert die Ziele zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme bis 2020 (!) auf 5 ha, mittelfristig auf Netto-Null. Dies würde den aktuellen Anforderungen wie der Klimawandelvorsorge, dem Klimaschutz, dem Schutz der biologischen Vielfalt und der Umsetzung des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 entsprechen. Der NABU hat das  diesbezüglich das "Null-Hektar-Ziel" erklärt.
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/27400.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=200221+Stadt-Land-Fl%C3%A4che  

Allianz für die Fläche  (LANUV NRW)

Mit dem landesweiten Trägerkreis "Allianz für die Fläche" ist ein Gremium von Fachleuten aus unterschiedlichen Institutionen und Disziplinen wie z. B. der IHK, der Naturschutzverbände, der Bezirksregierungen, der kommunalen Spitzenverbände, der Landwirtschaftskammer geschaffen worden, das eng zusammenarbeitet und einen Meinungsaustausch und Dialog aus verschiedenen Perspektiven führt, der alle Belange einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung integriert.
Den Kommunen fällt hier die Schlüsselrolle zu, weil sie bei ihren Entwicklungsplanungen die wesentlichen flächenrelevanten Entscheidungen treffen.
 

September 2020: Mit einem Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächenentwicklung will die Landesregierung den Flächenverbrauch weiter eindämmen.
Bausteine sind unter anderem die Entwicklung eines Brachflächenkatasters oder eines Flächenzertifikathandels unter Kommunen. "Fläche ist endlich. Unterschiedliche Ansprüche führen zu Nutzungskonflikten und lassen die natürliche Ressource Boden immer knapper werden. Das Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächennutzung wird dazu beitragen, den Flächenverbrauch in Nordrhein-Westfalen weiter zu senken", sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zu dem in dieser Woche vom Kabinett beschlossenen Maßnahmenpaket. https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/platzsparend-intelligente-und-effiziente-flaechenentwicklung-1600241653

Anfang 2021: Das "Null-Hektar"- Ziel des NABU  

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/27400.html

" Es ist rechtlich vorgeschrieben, dass Bebauungspläne „eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt, und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung unter Berücksichtigung der Wohnbedürfnisse der Bevölkerung gewährleisten“ sollen. 

Sie sollen außerdem dazu beitragen, „eine menschenwürdige Umwelt zu sichern, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln sowie den Klimaschutz und die Klimaanpassung, insbesondere auch in der Stadtentwicklung, zu fördern, sowie die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. Hierzu soll die städtebauliche Entwicklung vorrangig durch Maßnahmen der Innenentwicklung erfolgen." (§ 1 Absatz 5 Baugesetzbuch)" Zitat aus: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/25762.html 

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums appelliert an die Kommune Stadt Wesel, den Flächenverbrauch und die Flächenversiegelung - im Lippemündungsraum - zu minimieren und soviel wie möglich Fläche zu renaturieren!
 

Als eine erste Maßnahme sollten die Vorbereitungen zur Überbauung der Ackerfläche zwischen Frankfurter Straße und Emmelsumer Straße (Bebauungsplan 239) gestoppt werden und die Fläche dem Naturschutzgebiet zugeschlagen oder weiter landwirtschaftlich genutzt werden.
Verweis Projekt https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/projekte/renaturierung-einer-ackerflaeche 

 


Problematik im Lippemündungsraum
geplante Überbauungs- und Versiegelungsmaßnahmen
über bestehenden Naturflächen
 

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Ackerfläche am NSG    BBP 239-     März 2022 Versiegelung...

siehe auch unser Projekt "Renaturierung einer Ackerfläche"

 


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Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens

Nordwestliche Überbauung des ehemaligen Naturschutzgebietes  - März 2022 / Blick von der Hafenzufahrt

siehe auch unserer Beitrag "Abschiednehmen vom Naturschutzgebiet"

 

Plan Endzustand 2021 - Info: https://www.lokalkompass.de/wesel/c-wirtschaft/erweiterung-zum-nachhaltigen-hafenstandort_a1547714 

Plan Juni 2022

  

 

zusätzlich angebotene Fläche am Rhein-Lippe-Hafen Februar 2022 - Fläche A ca. 27h

Info Deltaport zur Hafenfläche: Gesamtfläche: 81 ha  | verfügbare Fläche: ca. 27 ha  |  belegte Fläche: 54 ha

https://www.deltaport.de/deltaport/flaechenangebote/grundstuecke-im-rhein-lippe-hafen-wesel/

 

Fläche A vor Flächenversiegelung und Überbauung - Zustand März 2022

alte Weißdornhecken, Eichen, Pappeln...

Teile der Fläche sind ein schutzwürdiges Biotop?  (Abruf  LANUV NRW http://bk.naturschutzinformationen.nrw.de/bk/de/karten/bk 3.8.2022 16:00)

 

 

Ende Dezember 2022 - Die Überbauung / die Naturflächenvernichtung im Bereich der Fläche A hat begonnen:

Baustrasse für großes Gerät

 

 

Baustelle - grüne Flächen inkl. Gehölz abgetragen, keine Ruhe mehr für Hase, Igel und Reh

 

 

 

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Überbauung der alten Lippe für Südumgehung Wesel

 

Durchquerung der Schillwiese für Südumgehung

Fotos/Bilder über den Flächenverbrauch April 2021: NRZ 2021 04 18  www.blossey.eu  |  https://shop.luftbild-blossey.de/6575935/2021-wesel?l=de

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/wesel-von-oben-ueber-100-faszinierende-luftbilder-der-stadt-id232067587.html?utm_source=+CleverReach+GmbH+%26+Co.+KG&utm_medium=email&utm_campaign=20210418+-+nrz_wesel&utm_content=Mailing_12685220

 

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3. Gleis - Ausbau der Betuwe-Linie   →  Informationen zum Ausbau

 

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 insgesamt fast 100 Hektar Naturflächenverbrauch...

 

→ zusätzlicher Naturflächenverbrauch am Hafen Emmelsum → Initiative Emmelsum Biotop retten weitere 18 Hektar Naturfläche.

 → zusätzlicher Naturflächenverbrauch durch Erweiterung des Hafen Emmelsum Sommer 2022 →  https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/87-erweiterung-hafen-emmelsum-sommer-2022-11-000-m2-7-6ha  weitere 7,6 Hektar Naturfläche.

→ zusätzlicher Naturflächenverbrauch durch vom Regionalverband Ruhr geplantes Interkommunales Gewerbegebiet in Dinslaken-Barmingholten in den Emscher Auen https://www.bund-wesel.de/service/meldungen/detail/news/kein-flaechenverbrauch-fuer-neues-gewerbegebiet-barmingholten-in-dinslaken/   |  https://bigg-dinslaken.de/aktuelle-projekte/logistikpark-barmingholten

"In Barmingholten erstreckt sich entlang der Emscher, die hier demnächst renaturiert werden soll, ein unbebauter Grünzug mit Feldern, Wiesen und Gehölzstreifen. Dieser Grünzug zwischen Duisburg und Dinslaken ist ein eine wichtige Frischluftschneise für Dinslaken und eines der letzten Refugien für viele Tiere und Pflanzen in dieser intensiv genutzten Landschaft..... Genau dieses Gebiet hat der Regionalverband Ruhr (RVR https://www.rvr.ruhr/) in seiner Regionalplanung als interkommunales Gewerbegebiet vorgesehen. Angestrebt ist ein Logistikzentrum mit riesigen Lagerhallen und einem gewaltigen Verkehrsaufkommen."

 


 

Flächenverlust durch Sand- und Kiesabbau im Naturschutzgebiet der Lippeaue in Lippedorf / Lipperandsee

Auf einer Abbaufläche von 44,5 ha, die größtenteils landwirtschaftlich genutzt wurde bzw. noch wird, werden hier von RMKS RHEIN MAIN KIES UND SPLITT GMBH & CO. KG im Kieswerk Lipperandsee ( Neue Hünxer Straße 45, 46485 Wesel ) seit 2008 und voraussichtlich bis zum Jahr 2038 jährlich bis zu 400.000 t Sand und Kies mittels Saugbagger gewonnen. Im Jahr 2022 beträgt die abgebaggerte Fläche etwa 19 ha.

Der Abbau findet im Naturschutzgebiet der Lippeaue statt (WES-001/WES-095). Nach Beendigung der Abgrabung wird der Lipperandsee ein Volumen von  800.000 m³ Wasser aufweisen.

Auf den Seiten des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW) wird der Abbau von Sand und Kies als Gefährdung des Naturschutzgebietes (WES-001) angegeben. Um die die Veränderungen von Flora und Fauna zu dokumentieren, findet auf dem Betriebsgelände seit Beginn der Abgrabung regelmäßig ein Monitoring durch die Biologische Station Wesel statt.

Niederrheinappell 2019

Der Landesentwicklungsplan NRW sorgt schon seit Jahrzehnten für Unruhe und Demonstrationen am Niederrhein. Bereits im Jahr 2008 lehnte ein großer Teil der Bevölkerung am Niederrhein den weiteren Raubbau der Landschaft durch Ausdehnung des Kiesabbaus ab. Verbände wurden bereits 2008 aktiv und bildeten eine Initiative, um gemeinsam gegen die Planungen vorzugehen. Die Proteste wurden zum sogenannten Niederrheinappell gebündelt.

Die Entwürfe des Landesentwicklungsplans 2018 und 2019 verursachten eine Überarbeitung des Regionalplans Ruhr 2018, gegen den viele Bürger Einspruch erhoben haben. Große Teile der niederrheinischen Bevölkerung lehnen einen weiteren Raubbau an der Niederrheinischen Landschaft durch eine intensive Fortführung und anhaltende Ausdehnung des Kiesabbaus nach wie vor ab. Entlang des Niederrheins sind Verbände und Bürger erneut aktiv geworden, Bürgerinitiativen aus dem Jahr 2008 wurden wieder aktiviert und zusätzliche Bürgerinitiativen haben sich gegründet. Allen gemein ist, dass sie den Kiesabbau in der bisherigen Form nicht mehr dulden wollen. Im März 2019 schlossen sich diese Initiativen – darunter auch der NABU NRW – zusammen zum „Aktionsbündnis Niederrheinappell“.

Allen Gesprächen mit Landtagsabgeordneten und Politikern sowie allen Einwänden der einzelnen Bürgerinitiativen und Politiker zum Trotz wurden die Forderungen der Kiesgegner in der Neufassung des Landesentwicklungsplans vom 19. Februar 2019 nicht berücksichtigt. Deshalb wurde der Niederrheinappell aktualisiert und erneut aktiviert.

Darin wird festgestellt, dass sich die privatwirtschaftlich arbeitende Kiesindustrie mit ihren Abgrabungsanträgen in der Regel über gegenläufige Interessen der Bevölkerung hinwegsetzen kann und die Interessen der Kiesindustrie an der Sicherung großflächiger Abgrabungsgebiete nunmehr mit dem neuen Änderungsverfahren am Landesentwicklungsplan noch weiter begünstigt werden sollen. Konkret bedeutet dies, dass die Kiesindustrie sowohl im Regierungsbezirk Düsseldorf (hierzu gehört Kleve), als auch im RVR und dem Regierungsbezirk Köln jeweils weitere 300 Hektar (= 3 Mio qm) an Fläche zu dem ihr sowieso schon zugesicherten 20-Jahre-Versorgungszeitraum von jeweils rund 1200 Hektar (= 12 Mio qm) erhalten soll.

Das Aktionsbündnis fordert in seinem Niederrheinappell 2019 einen nachhaltigen und restriktiven Kiesabbau. Bei Planungs- und Genehmigungsentscheidungen muss in erster Linie der Schutz der Bevölkerung, der Natur und der typisch niederrheinischen Landschaft gewährleistet werden. Verwaltung und Politik müssen berücksichtigen, dass der Kiesabbau zum großflächigen Verlust landwirtschaftlicher Flächen und deren Arbeitsplätzen führt, die für die Nahrungsmittelproduktion, für die Produktion von nachwachsenden Rohstoffen und darüber hinaus auch für den Natur- und Artenschutz nicht mehr zur Verfügung stehen.

Hierbei kritisiert der NABU auch die immensen Eingriffe in das EU-Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“. Zudem führt Kiesabbau zu einer Zerstörung der Bodendeckschicht, die das Grundwasser vor schädigenden Einträgen schützt. Unserem Trinkwasser, das fast überall am Niederrhein im Gegensatz zu weiten Teilen des Landes noch Grundwasser ist, droht langfristig eine massive Verschlechterung, zum Beispiel auch durch die Einleitung von Oberflächenwasser in Baggerlöcher.

Außerdem ist festzuhalten, dass von der Kiesindustrie erhebliche Mengen Sand und Kies ins Ausland exportiert werden. So auch in Länder, welche inzwischen eine restriktive Abgrabungspolitik verfolgen, da sie die ökologischen und ökonomischen Folgen des Kiesabbaus erkannt haben und deren Rohstoffbedarf nun durch niederrheinische Kiesunternehmen bedient wird.

Updates zum Kiesabbau

September 2022

Oktober 2022

Grüne, Kreisbauernschaft und ein Aktionsbündnis rufen am Freitag den 21.10.2022 zur Demo gegen die Kiespläne im Kreis Wesel auf. Was genau geplant ist: https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/werden-laut-demo-gegen-kies-plaene-im-kreis-wesel-geplant-id236655495.html

und die Reaktion von Landrat und RVR https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/infoabend-zum-kiesabbau-im-kreis-wesel-wird-zum-reinfall-id236731893.html

August 2023

Über die Hilfe der Landesregierung NRW bzgl. des Kiesabbaus  NRZ 4.8.2023 https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/kies-hendrik-wuest-will-nicht-helfen-klage-rueckt-naeher-id239110433.html

November 2023

10. November 2023 - Das Ruhrparlament hat den neuen Regionalplan Ruhr (inkl Kreis Wesel) beschlossen: unter anderem plant es eine deutliche Ausweitung der Auskiesungsflächen - weitere Infomationen unter:

→  https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/kiesabbau-im-kreis-wesel-regionalplan-nimmt-erste-huerde-id239823113.html

Regionalplan Ruhr: So ist der Stand im Streit um Kiesabbauflächen: 932 zusätzliche Hektar sind im Regionalplan als Kiespotenzialflächen ausgezeichnet.Das macht sie nicht sofort zu konkreten Abbaugebieten, aber allein die Möglichkeit, dass sie es werden könnten, bringt die betroffenen Kommunen, Teile der Bevölkerung und den Kreis Wesel selbst auf die Barrikaden. Sie argumentieren unter anderem, dass die bereits ausgewiesenen Flächen noch ausreichend Kies und Sand für die kommenden zwei Jahrzehnte vorhalten. Das ist exakt der Horizont, den der Landesentwicklungsplan momentan als Versorgungszeitraum vorgibt.

Außerdem verweisen sie auf die Landesregierung, die sich in ihrem Koalitionsvertrag einen nachhaltigeren Umgang mit nicht nachwachsenden Rohstoffen auferlegt hat. Dafür muss sie den Landesentwicklungsplan ändern. Das wird aber noch dauern, weshalb die Kommunen und der Kreis Wesel gefordert hatten, den Kieskomplex aus dem Regionalplan zu lösen und in einen Teilplan auszugliedern, zumindest solange das Land an einem neuen Landesentwicklungsplan strickt.

 

→ Historische Fotos vom Lippemündungsraum und seinen Veränderungen / dem Kiesabbau... : https://luftbilder.geoportal.ruhr/?#Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein./51.63920r0@EPSG:25832

 

Regionalplan - Kreis Wesel und RVR: Kampf um die Deutungshoheit - nrz vom  

 

Quellen / weitere Informationen zum Kiesabbau

https://www.rmks.de/kieswerk-Wesel.html

https://www.bskw.de/index.html

http://nsg.naturschutzinformationen.nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/WES_001

http://nsg.naturschutzinformationen.nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/WES_095

 

https://nrw.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/rohstoffe/kiesabbau/niederrheinappell/index.html

https://nrw.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/rohstoffe/kiesabbau/index.html

https://niederrheinappell.de/aktionsbuendnis/

https://www.reneschneider.de/kies/

https://www.rvr.ruhr/themen/staatliche-regionalplanung/geltende-regionalplaene/

https://www.rvr.ruhr/themen/staatliche-regionalplanung/geltende-regionalplaene/gep-99/

https://www.rvr.ruhr/fileadmin/user_upload/01_RVR_Home/02_Themen/Regionalplanung_Entwicklung/GEP_99_AEnderungen/04_Zeichnerische_Festlegungen/L4304wesel.pdf

https://www.rvr.ruhr/fileadmin/user_upload/01_RVR_Home/02_Themen/Regionalplanung_Entwicklung/GEP_99_AEnderungen/04_Zeichnerische_Festlegungen/Legendenblatt_August2009.pdf

https://www.brd.nrw.de/system/files/migrated_documents/media/document/2002-09/gep_text_druckversion.pdf

https://www.rvr.ruhr/fileadmin/user_upload/01_RVR_Home/02_Themen/Regionalplanung_Entwicklung/Regionalplan_Ruhr/AGK_2021_Praesentationen_HP.pdf

https://www.rvr.ruhr/fileadmin/user_upload/01_RVR_Home/02_Themen/Regionalplanung_Entwicklung/Regionalplan_Ruhr/Zweite_Beteiligung/C1_Erlaeuterungskarten_1_bis_10.pdf

 


weitere Quellen:


https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%A4chenverbrauch

https://www.nabu-naturschutzstation.de/de/schutzgebiete/vsg-unterer-niederrhein/details-vsg-unterer-niederrhein

https://www.flaechenportal.nrw.de/index.php?id=5

Statistisches Landesamt NRW Flächenverbrauch https://www.it.nrw/statistik/eckdaten/flaeche-fuer-siedlung-und-verkehr-am-31-dezember-sowie-versiegelte-flaeche-861

https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-ressourcenschutz/boden-und-flaechen/flaechenverbrauch/

https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/Broschueren/biodiversitaetsstrategie_nrw_broschuere.pdf

https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/flaechenverbrauch-nrw-streicht-5-ha-tag-ziel-10365681.html

https://www.umweltbundesamt.de/daten/flaeche-boden-land-oekosysteme/boden/bodenversiegelung

https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/flaechensparen-boeden-landschaften-erhalten

https://ec.europa.eu/environment/soil/pdf/guidelines/pub/soil_de.pdf

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/darumgehts.htm  und  https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/27400.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=200221+Stadt-Land-Fl%C3%A4che

https://nrw.nabu.de/news/2019/27110.html

https://www.nabu.de/news/2019/08/26816.html

https://www.nrz.de/politik/landwirte-in-nrw-protestieren-gegen-wachsenden-flaechenfrass-id228604363.html

https://www.ufz.de/index.php?de=36011

https://www.sdw.de/positionen/flaechenverbrauch/index.html

 

https://www.nabu.de/news/2020/07/30hektartag.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=200724+NABU-Aktionen

https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/platzsparend-intelligente-und-effiziente-flaechenentwicklung-1600241653

https://www.klimareporter.de/landwirtschaft/unterm-asphalt-kein-leben

https://emmelsum-biotop-retten.de/

 

Nachtrag 2020

Versiegelung  und Undurchlässigkeit ändern sich in Europa
Indikator-Bewertung Prod-ID: IND-368-de  Auch bekannt als: LSI 002

Erstellt am 13. September 2019 Veröffentlicht am 25. März 2020 Zuletzt geändert am 25. März 2020

Quelle: https://www.eea.europa.eu/themes/landuse

Themen: Landnutzung Boden Nachhaltigkeitsübergänge

Für das Bezugsjahr 2015 wurden 85 861 km 2 der Gesamtfläche, die von den EWR-39 Ländern abgedeckt wird, kartiert und im Kopernikus-Dichtheitsprodukt als "versiegelte Oberfläche" kategorisiert. Dies entspricht 1,466 % der Gesamtfläche der EWR-39-Länder. Zwischen 2006 und 2015 nahm die Bodenversiegelung (Undurchlässigkeit) in allen EWR-39-Ländern um insgesamt 3 859 km2 zu, was einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme von 429 km2 entspricht. Während dieses Zeitraums schwankte die durchschnittliche jährliche Zunahme der Bodenversiegelung im Verhältnis zur Landesfläche zwischen 0 % und 0,088 %. Im Jahr 2015 schwankte auch der Anteil der Versiegelung an der Gesamtfläche eines Landes sehr stark, wobei die Werte zwischen 16,17 % (Malta) und 0,07 % (Island) lagen. Die höchsten Versiegelungswerte, ausgedrückt in Prozent der Landesfläche, traten in kleinen Ländern mit hohen Bevölkerungsdichten auf, während die niedrigsten Versiegelungswerte in großen Ländern mit niedrigen Bevölkerungsdichten zu finden sind. Die durchschnittliche jährliche Zunahme der Versiegelung betrug 460 km 2 zwischen 2006-2009, stieg auf 492 km 2 für den Zeitraum 2009-2012 und verlangsamte sich auf 334 km 2 für den Zeitraum 2012-2015. Die Verlangsamung des Versiegelungsanstiegs zwischen den beiden Referenzzeiträumen trat in 31 von 39 Ländern auf. Der gleiche Trend zeigt sich bei den Versiegelungszahlen, die auf die Grösse des Landes normalisiert wurden (der Prozentsatz des Landes, der in den drei Zeiträumen im Jahresdurchschnitt neu versiegelt wurde). Die problematischste Situation tritt in Ländern auf, in denen bereits ein hoher Prozentsatz der Versiegelung besteht und in denen die jährliche Zuwachsrate im Verhältnis zur Landesfläche hoch ist. Noch problematischer sind Situationen, in denen sich die Versiegelungsrate im Zeitraum 2012-2015 entgegen dem allgemeinen Trend einer sich verlangsamenden Zuwachsrate beschleunigt. 

Schlüsselbotschaften

Für das Bezugsjahr 2015 wurden 85 861 km2 der Gesamtfläche, die von den EWR-39 Ländern abgedeckt wird, kartiert und im Kopernikus-Dichtheitsprodukt als "versiegelte Oberfläche" kategorisiert. Dies entspricht 1,466 % der Gesamtfläche der EWR-39-Länder.

Zwischen 2006 und 2015 nahm die Bodenversiegelung (Undurchlässigkeit) in allen EWR-39-Ländern um insgesamt 3 859 km2 zu, was einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme von 429 km2 entspricht. Während dieses Zeitraums schwankte die durchschnittliche jährliche Zunahme der Bodenversiegelung im Verhältnis zur Landesfläche zwischen 0 % und 0,088 %.

Im Jahr 2015 schwankte auch der Anteil der Versiegelung an der Gesamtfläche eines Landes sehr stark, wobei die Werte zwischen 16,17 % (Malta) und 0,07 % (Island) lagen. Die höchsten Versiegelungswerte, ausgedrückt in Prozent der Landesfläche, traten in kleinen Ländern mit hohen Bevölkerungsdichten auf, während die niedrigsten Versiegelungswerte in großen Ländern mit niedrigen Bevölkerungsdichten zu finden sind.

Die durchschnittliche jährliche Zunahme der Versiegelung betrug 460 km2 zwischen 2006-2009, stieg auf 492 km2 für den Zeitraum 2009-2012 und verlangsamte sich auf 334 km2 für den Zeitraum 2012-2015. Die Verlangsamung des Versiegelungsanstiegs zwischen den beiden Referenzzeiträumen trat in 31 von 39 Ländern auf. Der gleiche Trend zeigt sich bei den Versiegelungszahlen, die auf die Grösse des Landes normalisiert wurden (der Prozentsatz des Landes, der in den drei Zeiträumen im Jahresdurchschnitt neu versiegelt wurde).

Die problematischste Situation tritt in Ländern auf, in denen bereits ein hoher Prozentsatz der Versiegelung besteht und in denen die jährliche Zuwachsrate im Verhältnis zur Landesfläche hoch ist. Noch problematischer sind Situationen, in denen sich die Versiegelungsrate im Zeitraum 2012-2015 entgegen dem allgemeinen Trend einer sich verlangsamenden Zuwachsrate beschleunigt.

Ziele

Obwohl es auf europäischer Ebene keine quantitativen Ziele für die Bodenversiegelung/Undurchlässigkeit gibt, spiegeln verschiedene Dokumente die Notwendigkeit einer besseren Planung zur Kontrolle des Stadtwachstums und des Ausbaus der Infrastrukturen wider. Politiken, die sich explizit auf Fragen der Bodennutzung und insbesondere der physischen und räumlichen Planung beziehen, fielen bisher im Allgemeinen in die Zuständigkeit der Behörden in den Mitgliedstaaten. Der Fahrplan der Europäischen Kommission für ein ressourceneffizientes Europa (KOM(2011) 571) führt zum ersten Mal die Initiative "keine Netto-Landnahme bis 2050" ein, die bedeuten würde, dass jede neue Urbanisierung entweder auf Brachflächen erfolgt oder dass jede neue Landnahme durch die Rückgewinnung künstlicher Flächen kompensiert werden muss.

Die europäische Politik hat zwar keine raumplanerische Verantwortung, setzt aber die Rahmenbedingungen für die Planung. Auf europäischer Ebene befürwortet bereits das Europäische Raumentwicklungskonzept (EUREK) von 1999, ein unverbindlicher Rahmen, der darauf abzielt, die verschiedenen Auswirkungen der europäischen Regionalpolitik zu koordinieren, die Entwicklung eines nachhaltigen, polyzentrischen und ausgewogenen Städtesystems mit kompakten Städten und eine Stärkung der Partnerschaften zwischen städtischen und ländlichen Gebieten sowie einen gleichberechtigten Zugang zu Infrastruktur und Wissen und eine kluge Verwaltung von Naturräumen und kulturellem Erbe. Das Grünbuch zur territorialen Kohäsion von 2008 sowie die Territoriale Agenda und der Aktionsplan der EU von 2007 durch die Territoriale Agenda der EU und das Aktionsprogramm zu ihrer Umsetzung (COPTA, 2007) bauen weiter auf dem EUREK auf. Spezifische, relevante Aktionen im Bereich "Land" sind insbesondere Aktion 2.1d "Zersiedelung der Landschaft" und Aktion 2.2 "Territoriale Auswirkungen der EU-Politik".

Die Nachfrage nach neuen städtischen Gebieten kann teilweise durch die Sanierung von Industriebrachen befriedigt werden. Die Vorteile für die Umwelt liegen auf der Hand: Entlastung ländlicher Gebiete und von Standorten auf der grünen Wiese, Verringerung der Kosten für Umweltverschmutzung, effizientere Energienutzung und effizienterer Verbrauch natürlicher Ressourcen, Erleichterung der wirtschaftlichen Diversifizierung und des sich abzeichnenden Bedarfs an Lebensräumen (Wohnungen). In Europa gibt es mehrere Beispiele für regionale Strategien zur wirtschaftlichen Regenerierung und Brachflächenentwicklung (The OECD Territorial Outlook 2001). Im Durchschnitt nahm das Flächenrecycling zwischen 1990 und 2012 auf jährlicher Basis stetig zu, mit beträchtlichen Unterschieden zwischen den Ländern und innerhalb der Länder. Stärkere Verbindungen zwischen der Stadt- und der Bodenpolitik der EU könnten dies weiter fördern (z.B. im Anschluss an die jeweiligen thematischen Strategien des 6. UAP).

Verwandte Politikdokumente

COM(2010) 2020 final, Europe 2020: A strategy for smart, sustainable and inclusive growth

European Commission, 2010. Europe 2020: A strategy for smart, sustainable and inclusive growth. COM(2010) 2020 final. 

European Spatial Development Perspective (ESDP)

European Spatial Development Perspective (ESDP). Towards Balanced and Sustainable Development of the Territory of the European Union. Informal Council of Ministers responsible for Spatial Planning in Potsdam, May 1999.

General Union Environment Action Programme to 2020 - Living well, within the limits of the planet 7th EAP. ISBN 978-92-79-34724-5 doi:10.2779/66315

Guidelines on best practice to limit, mitigate or compensate soil sealing

Commission Staff Working Document SWD (2012) 101

Roadmap to a Resource Efficient Europe COM(2011) 571

Communication from the Commission to the European Parliament, the Council, the European Economic and Social Committee and the Committee of the Regions. Roadmap to a Resource Efficient Europe.  COM(2011) 571  

Ausmaß, Grad, Dynamik und räumliches Muster der Oberflächenversiegelung (Undurchlässigkeit) in Europa?

März 2021 Der Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens hat begonnen

Info Lokalkompass: https://www.lokalkompass.de/wesel/c-wirtschaft/erweiterung-zum-nachhaltigen-hafenstandort_a1547714

Juli 2021   NABU Info

07.07.2021 Naturschutz aktuell - NABU-Pressedienst

Zahl des Monats: Rund 5600 Fußballfelder zu viel versiegelt
NABU: Mit einem Flächenverbrauch von 52 Hektar pro Tag wird in Deutschland weiterhin zu viel Landschaft zerstört

Berlin – Laut Statistischem Bundesamt wurden im ersten Halbjahr 2021 pro Tag rechnerisch 52 Hektar Fläche für die Erschließung von u.a. Wohngebieten, Straßen und Gewerbegebieten neu ausgewiesen. In diesem Zeitraum wurden auf diese Weise über 9400 Hektar unbebaute Landschaft in Anspruch genommen. Das Flächensparziel der Bundesregierung sieht vor, bis 2030 den Flächenverbrauch auf 30-x Hektar pro Tag zu reduzieren. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg: Gemessen an diesem Ziel wurde in diesem Jahr bereits die Fläche von rund 5600 Fußballfeldern zu viel verbraucht.

Der NABU fordert einen Netto-Null-Flächenverbrauch bis 2030. Das bedeutet, dass neue Flächen nur in Anspruch genommen werden dürfen, wenn gleichzeitig anderenorts mindestens genau so viel Fläche entsiegelt wird. Nur so lassen sich die negativen Folgen auf Mensch und Natur abmildern. Mit der Versiegelung werden Lebensräumen zerschnitten und die natürlichen Bodenfunktionen wie Wasserabfluss, Grundwasserneubildung und CO2-Speicherung zum Teil verhindert. Das führt zu einer Beschleunigung von Artensterben und Klimakrise.

 

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klimakrise - die Gesundheit erhalten - Deutsches Ärzteblatt

 

 

→ KLUG   Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit

KLIMA & GESUNDHEIT

Dtsch Arztebl 2020; 117(33-34): A-1533    Schmedt, Michael

 Fährt man dieser Tage mit dem Fahrrad durch Berlin, kann man gar nicht glauben, dass sich die Deutschen zu wenig bewegen. Auf den Fahrradstraßen erinnert der    Verkehr morgens und nach Büroschluss an eine Rushhour. Gleichzeitig sieht man auf Satellitenbildern, dass die Stickstoffdioxidbelastung im April in Europa um 30 Prozent  geringer war als im Vorjahresvergleich. Wären dies nicht wohl nur temporäre Folgen der Coronapandemie, könnte man von einer positiven Entwicklung für die Gesundheit  sprechen.

 Diese ist seit Beginn der Coronakrise für die Regierung die oberste Prämisse ihres Handelns. Die Regierungskoalition stellt kaum greifbare Summen für die Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen und die Stabilisierung des Gesundheitssystems zur Verfügung. Zudem bittet sie die Wissenschaft um ihre Einschätzung und hört sogar bei ihren Entscheidungen auf deren Ratschläge.

 All das galt für eine andere, aktuell aus dem Blick geratene Krise eher weniger, obwohl diese sich ebenfalls massiv auf die Gesundheit des Menschen auswirkt:

 die Klimakrise. Wissenschaftler warnen schon seit Jahren vor den Folgen des Klimawandels. Wie bei einer Pandemie wissen wir also, dass Risiken  bestehen. Ob wir ausreichend darauf vorbereitet sind, ist zweifelhaft. Gerade seit der aktuellen Krise wissen wir, wie wichtig vorbeugende Maßnahmen sind.

Ein Umdenken hat aber bislang weder in der Bevölkerung noch in der Politik so stark eingesetzt, wie es jetzt im Zuge der Coronapandemie zu beobachten ist. Dabei werden die Folgen ebenfalls dramatisch sein. Die Welt­gesund­heits­organi­sation hat den Klimawandel nicht von ungefähr zu einer der größten Gefahren für die Gesundheit der Menschen in den kommenden Jahrzenten erklärt. Extremwetterereignisse, Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen, Dürren und Waldbrände können mit ihrer zunehmenden Häufigkeit auch Gesundheitssysteme an ihre Belastungsgrenzebringen.

Aktuell muss man aber fürchten, dass die Gelder, die zwar vollkommen zu Recht in die Bewältigung der Coronapandemie und deren Folgen sowie die Impfstoffforschung fließen, künftig für den Klimaschutz fehlen. Doch Klimaschutz ist immer auch Gesundheitsschutz, wie der Präsident der Bundes­ärzte­kammer, Dr. med. (I) Klaus Reinhardt, vor dem weltweiten Klima-Aktionstag im vergangenen September in Berlin sagte. Daher wollte sich der diesjährige Deutsche Ärztetag in Mainz intensiv mit den gesundheitlichen Auswirkungen der Erderwärmung auf die Gesundheit beschäftigen.

Wegen der Coronapandemie musste der Deutsche Ärztetag abgesagt werden. Das Deutsche Ärzteblatt hat daher die vorgesehenen Rednerinnen Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann von der TU München und Ärztin Sylvia Hartmann von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit gebeten, Artikel für diese Schwerpunktausgabe Klimawandel und Gesundheit zu verfassen (siehe ab Seite 1556).

Das Thema Klimawandel und Gesundheit muss präsent bleiben. In der Gesellschaft und insbesondere in der Politik. Gerade letztere sollten sich auch hier die wissenschaftlichen Erkenntnisse genau anschauen und entsprechende Expertise einholen. Die Ärzteschaft spielt dabei eine wichtige Rolle, indem sie auf die medizinischen Folgen des Klimawandels aufmerksam macht. Sie kann so Einfluss auf die Politik nehmen und gleichzeitig ihrer ureigensten Aufgabe nachkommen: die Gesundheit zu erhalten.

Michael Schmedt
Stellv. Chefredakteur

 

BEITRÄGE zum Schwerpunktthema

Interview mit Priv.-Doz. Dr. med. Peter Bobbert, Mitglied des Vorstands der Bundes­ärzte­kammer: „Klimawandel ist Thema der Ärzteschaft“

Schmedt, Michael

Globales Monitoring: Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit immer im Blick

Eckert, Nadine

Britische Allianz: Sechs Strategien für den Schutz von Luftreinheit und Klima

Eckert, Nadine

Interaktive Informationsquelle: Die wichtigen Forschungsarbeiten in den verschiedenen Disziplinen

Eckert, Nadine
Klimakrise: Einsatz für mehr NachhaltigkeitHartmann, Sylvia
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/inhalt?heftid=6443
 
 

 

UPDATES

September 2020

Kopenhagen (dpa) – Mehr als 400.000 Menschen in der Europäischen Union sterben jährlich vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA).

Für den Bericht wurden Daten zum Einfluss der Umwelt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Europäer analysiert. Demnach stellt in Europa die Luftverschmutzung nach wie vor die größte Umweltbedrohung für die Gesundheit dar. 1990 lag die Zahl der darauf zurückgehenden vorzeitigen Todesfälle allerdings noch bei einer Million.

An zweiter Stelle stehe die Lärmbelastung, die zu 12.000 vorzeitigen Todesfällen führe, heißt es in dem Bericht weiter. Auch Auswirkungen des Klimawandels hätten zunehmend ihren Anteil, Hitzewellen und Überschwemmungen zum Beispiel. Menschen in städtischen Umgebungen seien von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen, sagte Catherine Ganzleben von der EEA. Weitere von der Umweltagentur genannte Faktoren sind chemische Verbindungen, auf zu starken Antibiotika-Einsatz zurückgehende Resistenzen bei Krankheitserregern und verschmutztes Trinkwasser.

aus

https://www.zeit.de/news/2020-09/07/luftverschmutzung-groesste-bedrohung-fuer-die-gesundheit

auch: https://www.welt.de/wissenschaft/article215242050/Luftverschmutzung-Jedes-Jahr-400-000-Tote-in-Europa.html

original news

https://www.eea.europa.eu/de/highlights/die-bekaempfung-von-umweltverschmutzung-und

aus https://www.eea.europa.eu/de/

Bericht:  Laut des EUA-Berichts „Healthy environment, healthy lives: how the environment influences health and well-being in Europe“ („Gesunde Umwelt, gesundes Leben: wie die Umwelt die Gesundheit und das Wohlbefinden in Europa beeinflusst“) hat die Umweltverschmutzung durch menschliches Handeln weiterhin einen bedeutenden Anteil an den Krankheitsfällen in Europa.

Bericht: https://www.eea.europa.eu/publications/healthy-environment-healthy-lives

 

Schwerpunktseite Klimawandel der VBio Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin: https://www.vbio.de/themenspektrum/klimawandel/ 

 

Dezember 2020

Lancet Countdown on Health and Climate Change: Die Klimakrise macht keine Pause  Bei den HITZETOTEN liegt Deutschland weit vorn - Dtsch Arztebl 2020; 117(50): A-2455 / B-2070

2018 - 20.000 Todesfälle bei über 65-Jährigen in Zusammenhang mit Hitze

 

März 2021

Klimawandel: Ärzte sollten auf die Folgen vorbereitet sein

 LNSLNS
Foto: Es sarawuth/stock.adobe.com
Foto: Es sarawuth/stock.adobe.com  aus Dtsch Arztebl 2021; 118(12): A-646 / B-542 

Der Klimawandel hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Arbeit niedergelassener Ärztinnen und Ärzte. Das hat der NAV-Virchowbund – Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands auf der Bundeshauptversammlung Anfang März betont und ein entsprechendes Arbeitspapier für Praxen vorgestellt.

„Bereits heute schon sind die Auswirkungen von Hitzewellen, zunehmender Luftverschmutzung sowie ein Anstieg von Allergien und Infektionen spürbar. Auch die psychischen Auswirkungen durch Katastrophen, Stress und Migration bestimmen das Behandlungsgeschehen“, hieß es aus dem Virchowbund

Deshalb sollten sich Niedergelassene auf den Klimawandel und die medizinischen Folgen vorbereiten, die Politik entsprechend beraten und ihren eigenen Anteil beim Klimaschutz leisten. Dazu sollten Praxen mit ressourcenschonendem und klimagerechtem Handeln einen Beitrag leisten, zum Beispiel beim Einsatz von Verbrauchsmaterialien, Arzneimitteln oder bei der Praxisausstattung.

„Der Gesundheitssektor hat einen geraumen Anteil am Gesamtproblem, muss seinen Teil zur Lösung beitragen und hat eine Verminderungspflicht hinsichtlich klimabelastender Emissionen und deren bereits vorhandenen Auswirkungen“, heißt es dazu in dem Arbeitspapier.

Der Verband schlägt verschiedene Maßnahmen vor. Dazu gehören ein nachhaltiges Abfallmanagement mit Schwerpunkt Abfallvermeidung und Recycling, effizientere Energienutzung einschließlich Training des Personals zur Energieeinsparung und Umstellung auf erneuerbare Energien.

Auch die Nachhaltigkeit und Klimaresilienz bei der Gebäudeplanung, Nachrüstung bestehender Gebäude, vermehrte Grünflächen, Anbindung an öffentlichen Nahverkehr sowie die Erweiterung des Angebots an nachhaltigen, regionalen Ernährungsprodukten und Verminderung von Fast Food seien wichtige Elemente. „Jeder Einzelne sollte seinen ökologischen Fußabdruck bestimmen“, fordern die Autorinnen und Autoren des Arbeitspapiers zudem.

 

"Der Klimawandel wird zur größten Bedrohung der weltweiten Gesundheit. Dieser Meinung ist nicht nur die Expertenkommission der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“, sondern auch die World Medical Association (WMA). Die gute Nachricht: Praxisärzte können viel dagegen tun.

Wer mehr darüber erfahren möchte, wird in der Studie „Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels“ der Brendan-Schmittmann-Stiftung fündig."

 Quelle und weitere Informationen  https://www.virchowbund.de/praxisaerzte-blog/klima_und_gesundheit.php

 

Update Deutsches Ärzteblatt 26 | 2021 Krankheitsprävention - Klimaschutz wird praktisch

Vermehrte Hitzewellen bei Altersgruppen über 75 Jahren gehen in Deutschland Schätzungen zufolge mit einer um mehr als 20 Prozent erhöhten Sterblichkeit einher. Daneben wird angenommen, dass über 70 000 vorzeitige Todesfälle jährlich durch Feinstaubbelastung bedingt sind und sowohl die Pollenbelastung als auch vektorübertragene Krankheiten zunehmen (1, 2, 3, 4)

 

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 118 | 6. September 2021

Aufruf medizinischer Fachzeitschriften - Klimakatastrophe verhindern : https://www.aerzteblatt.de/archiv/221037/Aufruf-medizinischer-Fachzeitschriften-Klimakatastrophe-verhindern

Vertreter medizinischer Fachmagazine aus aller Welt haben in einem gemeinsamen Aufruf auf die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und der menschlichen Gesundheit hingewiesen. Sie fordern die Regierungen dazu auf, mehr für die Reduktion von Treibhausgasen zu tun.

 

Rheinisches Ärzteblatt/ Heft 10 / 2021: Seite 6 Umweltschutz - Ärztekammer warnte bereits 1971 vor Gesundheitsschäden durch Umweltverschmutzung. (ÄK Präsident Dr. Friedrich Wilhelm Koch)

 

Update Oktober 2021

Jen Kuhl, Network and Engagement Lead|  Global Climate and Health Alliance:

" We are now less than two weeks away from the start of COP26, the first UN global climate summit since the start of the pandemic. Building on the success of the healthy recovery letter, the health community launched the Healthy Climate Prescription last week alongside the WHO’s Health Argument for Climate Action. We received substantial media coverage around the world. Notable articles include:
 

Health for Future: https://healthforfuture.de/ - Seite KLIMA und GESUNDHEIT https://healthforfuture.de/klima-und-gesundheit/ 

Klimawandel: Gesundheitssysteme anpassen  →  Dtsch Arztebl 2021; 118(43): A-1984 / B-1637

 

Update November 2021

PORTAL Klima-Mensch-Gesundheit: https://www.klima-mensch-gesundheit.de/

 

Januar 2022

 European Centre for Allergy Research Foundation - ECARF:  Klimawandel macht vor allem die Lunge krank

Der Klimawandel und die damit verbundenen Temperaturveränderungen belasten die Gesundheit – Menschen mit Lungenerkrankungen sind besonders gefährdet. https://www.ecarf.org/klimawandel-macht-vor-allem-die-lunge-krank/

Dt. Ärzteblatt 10.1.2022:  Extreme Hitze setzt Menschen im mittleren Alter stärker zu

 

März 2022

Klimaschutz und Gesundheit: Die Patienten informieren    Dtsch Arztebl 2022; 119(10): A-454 / B-370

Der Ausgangspunkt für das Konzept „Klima-Sprechstunde“ ist die Erkenntnis, dass sich die Menschheit in einer Klimakrise befindet, deren Auswirkungen sie durch ihr eigenes Handeln auf der staatlichen, gesellschaftlichen und individuellen Ebene verringern kann (1, 2, 3, 4). Eine Veränderung des Lebensstils kann dabei zu einer Reduzierung des individuellen Treibhausgasausstoßes von bis zu 30 Prozent führen, wie Studien gezeigt haben (3). Die Voraussetzung für das Konzept ist die ärztliche Bereitschaft, das Wissen um den Zusammenhang zwischen Klima und Gesundheit mit in die Sprechstunde aufzunehmen (5). Die „Klima-Sprechstunde“ beinhaltet alle Interaktionen und Gesprächsführungen mit den Patienten, in denen es um einen gesunden Lebensstil geht, der gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck verringert.

Die inhaltlichen Schwerpunkte bilden dabei die Themen Ernährung und Mobilität. Ernährungsstudien und Systembetrachtungen zum Ressourcenverbrauch der Agrarsysteme haben 2019 zur Formulierung einer pflanzenbasierten „planetaren Diät“ geführt, die sowohl der Gesundheit der Patienten als auch dem Klima nützt. Und eine aerobe Aktivierung der Muskulatur führt zum Beispiel über Myokinfreisetzungen zu stärkenden Auswirkungen auf Psyche, kardiovaskuläres, endokrines und Immunsystem.

 

April 2022: Dt. Ärzteblatt -  Klimawandel wirkt sich auf Gesundheit in Deutschland aus

" Berlin – Der Klimawandel hat möglicherweise zunehmend Auswirkungen auch auf die Gesundheit der Menschen in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden im Vorfeld des Weltgesund­heits­tages am 7. April berichtete, nehmen die Fälle von Hautkrebs und von Flüssigkeitsmangel bei Seni­oren deutlich zu.

Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Unser Planet, unsere Gesundheit“. Laut dem Bundesamt wurden im Jahr 2020 81 Prozent mehr Menschen mit Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt als im Jahr 2000. Etwa 4.000 Menschen starben 2020 an Hautkrebs. Das waren 53 Prozent mehr als im Jahr 2000.

Stark gestiegen sei auch die Zahl der Todesfälle durch Flüssigkeitsmangel: Etwa 108.000 Menschen wurden 2020 deswegen im Krankenhaus behandelt – ein Anstieg um 177 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Noch stärker stieg die Zahl der Todesfälle durch Flüssigkeitsmangel: Sie hat sich laut der Analyse innerhalb von 20 Jahren mehr als verachtfacht und lag im Jahr 2020 bei knapp 3.300.

Auch laut einer Analyse der Betriebskrankenkassen (BKK) ist der Klimawandel in Deutschland für eine Häufung bestimmter Krankheiten verantwortlich. So seien die Hitzeschäden und Hitzekollapsen, Dehydrierungen, Borreliose-Infektionen und Pollenallergien in den heißen Jahren 2015, 2018 und 2019 deutlich häufiger gewesen als in anderen Jahren.

„Klimafolgenprävention muss wieder zum Überlebensprinzip werden – so wie vor 200 Jahren, als man im Norden angefangen hatte, Deiche zu bauen“, forderte der Vorstand des Landesverbandes Nordwest der Betriebskrankenkassen, Dirk Janssen."

 

Dt. Ärzteblatt 7.4.2022-  WHO Afrika: Mehr als die Hälfte der Gesundheitsnotfälle klimabedingt | Original WHO Meldung

 

Dt. Ärzteblatt 25.7.2022: Ärzte mahnen Bund zu mehr Engagement beim Hitzeschutz https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/136174/Aerzte-mahnen-Bund-zu-mehr-Engagement-beim-Hitzeschutz 

Berlin – Die Ärzte in Deutschland mahnen den Bund, sich beim Thema Hitzeschutz stärker zu engagieren. Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, forderte ein bundesweites Hitzealarmsystem, um Hitzetote zu vermeiden.

„Ein nationaler Hitzeplan sollte auf wissenschaftlicher Grundlage temperaturabhängige Alarmstufen sowie die jeweils zu ergreifenden Maßnahmen insbesondere für Risikogruppen vorschlagen und die entsprechenden Zuständigkeiten transparent machen“, sagte Reinhardt.

Sein Vorschlag: Ein bundesweites Lagezentrum, das Maßnahmen zum Hitzeschutz beobachte und die Men­schen auch über Belastungen bei Hitze informiere. „Ziel des Hitzeschutzes muss es sein, hitzebedingte Er­krankungen und Todesfälle zu vermeiden und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren. Darauf ist Deutschland schlecht vorbereitet“, sagte er.

 

Dt. Ärzteblatt 3.11.2022 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138551/Lauterbach-Klimapolitik-ist-auch-Gesundheitspolitik

Lauterbach: „Klimapolitik ist auch Gesundheitspolitik“

Berlin – Die Folgen des Klimawandels ist für Gesundheits- wie für Klimafachleute „die mit Abstand größte und wichtigste Krise in diesen Zeiten“.

Das erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heute ge­mein­sam mit Gesundheitsexperten in der Bundespressekonferenz in Berlin.

In einem weiteren Austausch mit Exper­tinnen beim Lancet Countdown erklärte der Minister, dass es immer klarer werde, wie sehr die Zeit für geeignete Maßnahmen weglaufe.

Lauterbach rief Ärztinnen und Ärzte sowie andere Gesundheitsfachberufe dazu auf, „Aktivistinnen und Aktivisten für den Klimawandel zu werden“. Die medizinischen Fachberufe seien diejenigen, die das „enge Gewebe von Klima und Gesundheitsgefahren verstehen“.

Der Vorsitzende der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), Martin Herrmann, kritisierte, dass die Zusammenhänge von Klimawandel und Gesundheit in Politik und Gesellschaft „weitgehend noch nicht ver­standen“ würden.

„Wer nicht für die Energiewende eintritt und sie auch persönlich wie gesellschaftlich umsetzt, trägt Verantwor­tung für die gesundheitlichen Schäden an Leib und Leben“, sagte Herrmann. Er wolle aber mit seinem Engage­ment nicht aufhören, bis der Zusammenhang in der Bevölkerung wie in der Politik verstanden werde.

Nach Berechnungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) habe es in diesem Jahr in Deutschland alleine 4.500 hitze­be­dingte Todesfälle gegeben. „Hinzu kommen hunderttausende Menschen mit schweren Symptomen und Millio­nen Menschen mit eingeschränkter Arbeitsfähigkeit“, erklärte Herrmann. Erst seit 2019 werde der Zusammenhang von Klimawandel und Gesundheit auch von der Bundesregierung „ernst genommen“.

Mit Blick auf die UN-Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich (COP27), die an diesem Sonntag startet, erklärte Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung, dass besonders Europa eine Region sei, die weltweit immer wärmer werde und dies im Vergleich zu anderen Weltregionen auch noch weiter zunehme.

Auf der Weltklimakonferenz entstehe nun wahrscheinlich die Konfrontation zwischen dem globalen Süden, der erst dann selbst etwas für den Klimaschutz und die Verlangsamung des Ausstoßes von Treibhausgasen tun möchte, wenn sich die reichen europäischen Staaten ebenfalls bewegten. Europa müsse ein Vorbild sein.

Denn der Klimawandel könne für alle tödlich sein. „Von Hitzewellen, die in den Ländern wie Deutschland Gesund­heitsprobleme etwa bei alten Menschen verursachen, über Risiken von Missernten, die bei den Armen in asiati­schen oder afrikanischen Ländern zu Mangelernährung führen können, bis hin zu Infektions­krankheiten: Die Aus­wirkungen der globalen Erwärmung sind enorm“, so Rockström.

Aus seiner Sicht gebe es in Deutschland beispielsweise im Vergleich zu den USA oder seinem Heimatland Schwe­den eine bereites politisches Grundverständnis, dass der Klimawandel menschengemacht und real sei. Dies sei nicht mehr in jeder westlichen Demokratie so. © bee/kna/dpa/aerzteblatt.de

 

9.11.2022 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138693/Aerzte-ohne-Grenzen-Klimakrise-ist-auch-weltweite-Gesundheitskrise

Ärzte ohne Grenzen: Klimakrise ist auch weltweite Gesundheitskrise

Die internationale medizinische Leiterin von Ärzte ohne Grenzen, Maria Guevara, hat dazu aufgerufen, den Klimawandel auch als „echte Gesundheitskrise“ wahrzunehmen. Die Mehrheit der Menschen in den Ent­wicklungsländern des globalen Südens leide bereits jetzt unter den Folgen der Erderhitzung, sagte sie. Wenn darauf nicht unverzüglich reagiert werde, werde die Krise für alle noch schlimmer.

Die Weltgesundheit leidet laut Guevara erheblich unter Klimafolgen wie Überschwemmungen oder Insekten­pla­gen. Man sehe ein exponentielles Wachstum bei Fällen von Krankheiten, die durch Insekten, Wasser oder Lebensmittel übertragen oder verursacht werden.

 

Dt. Ärzteblatt 11.11.2022  https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138770/Klimaschutz-Aerzteschaft-muss-Verantwortung-uebernehmen

Klimaschutz: Ärzteschaft muss Verantwortung übernehmen

Berlin – Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Klaus Reinhardt, hat die Ärzteschaft dazu aufgerufen, nicht nur die Verantwortung für den einzelnen Patienten anzunehmen, sondern für die gesamte Bevölkerung. „Dieser Verantwortung müssen wir in zunehmender Weise gerecht werden“, forderte er heute auf der Hauptversamm­lung des Hartmannbundes in Berlin.

„Es gab einige Jahrzehnte, in denen wir uns – auf hohem Niveau – auf die Individualmedizin konzentriert ha­ben.“ Angesichts des voranschreitenden Klimawandels müsse sich die Ärzteschaft nun jedoch verstärkt mit Public Health beschäftigen.

„Der Klimawandel und die Gesundheit stehen in einem ganz engen Verhältnis“, betonte Reinhardt. Klima­schutz sei Gesund­heitsschutz. Deshalb müssten die deutschen Ärztinnen und Ärzte jetzt auch Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen.

Zunächst sei es dabei wichtig, das eigene Verhalten zu ändern. In der Folge sei das Thema Klimaschutz und Gesundheit gut dafür geeignet, „um den Menschen klar zu machen, dass wir einiges anders machen müssen als in den vergangenen Jahrzehnten“. Dazu gehöre auch, dass das deutsche Gesundheitswesen klimaneutraler werden müsse.

 

 


 

Planetary health Node

 

https://www.planetaryhealthalliance.org/home-page

The Planetary Health Alliance is a consortium of over 300 universities, non-governmental organizations, research institutes, and government entities from around the world committed to understanding and addressing global environmental change and its health impacts.

 

https://cphp-berlin.de/de/ | https://twitter.com/cphp_berlin

Das Centre for Planetary Health Policy (CPHP) ist eine unabhängige, außeruniversitäre Denkfabrik in Berlin.

Es ist ein Ort der wissenschaftlichen Politikberatung am Nexus globale Umweltveränderungen und Gesundheit mit dem Ziel einer nachhaltigen und gerechten Transformation des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Deutschland und in der Welt. Mit dem CPHP stoßen wir gesellschaftspolitische Debatten zu Gesundheit innerhalb planetarer Grenzen an und begleiten sie. Gemeinsam mit Gesundheitsakteur:innen, politischen Entscheidungsträger:innen und Wissenschaftler:innen entwickeln wir Handlungsoptionen entlang der beschriebenen und weiteren Fragen. Zusätzlich wollen wir mit Akteur:innen anderer Politikfelder in Kontakt treten; denn über Gesundheit wird nicht nur im Gesundheitswesen entschieden, sondern in allen Politikfeldern. Dazu blicken wir auch über Deutschland hinaus. In Anbetracht der Dringlichkeit die planetaren Krisen zu bewältigen, braucht es neue Formen der Zusammenarbeit, um die Bewohnbarkeit des Planeten auch für zukünftige Generationen und ihre Gesundheit zu erhalten.

 

https://www.lshtm.ac.uk/research/centres/centre-climate-change-and-planetary-health

Part of the London School of Hygiene and Tropical Medicine, our Centre was set up to respond to the challenge of a changed planet. Humanity’s impact on our environment has begun a new era for the Earth and all life on it: now our ideas and institutions must catch up.

 

https://planetary-health-academy.de/

Der Gesundheitssektor spielt eine zentrale Rolle in der Kommunikation, Prävention und Nachsorge der Auswirkungen der Klima- und Umweltkrise. Daher muss die Einbeziehung von Klimawandel und Planetary Health in die Aus-, Fort- und Weiterbildung in allen Gesundheitsberufen sichergestellt werden. Um einen Beitrag dazu zu leisten, wurde die Planetary Health Academy im Frühjahr 2020 von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit und Health For Future gegründet.

 

https://www.planetaryhealth.ox.ac.uk/planetary-health/

The Rockefeller Foundation Economic Council on Planetary Healthwas set up to investigate the economic and policy case for planetary health – a new multi-disciplinary approach that brings together human and ecosystem science, public health, economics and policy with the aim to safeguard the health of future generations.

 

https://www.thelancet.com/journals/lanplh/home

The Lancet Planetary Health, is a gold open access journal that seeks to be the pre-eminent journal for enquiry into sustainable human civilisations in the Anthropocene. As such, we publish peer reviewed research and reviews as well as comment, correspondence, and reportage broadly encompassing sustainable development (the SDG’s) and global environmental change. We particularly favour work that contributes to our understanding of, and transition into, a safe and just space for humanity, respecting planetary boundaries and the social and economic foundations of a healthy life. We are interested in all important aspects of societal development and its interaction with the environment including the drivers of change, the implications of those changes for people and society, and practical policies and interventions for a healthier planetary future.

 

https://www.griffith.edu.au/centre-planetary-health-food-security/centres-research/planetary-health

Research to understand and improve biological environments, Our research brings together a team of highly motivated and dedicated researchers committed to advancing the knowledge of patterns, causes and measurement of changes in ecosystems. Through the convenor, our members seek to better understand our biological environment and improve its management to ensure that human health and wellbeing is maintained in the future.

 

https://university.sunway.edu.my/research/planetaryhealth

Planetary health is the achievement of the highest attainable standard of health, wellbeing, and equity worldwide through judicious attention to political, economic and social systems.To advance humanity’s wellbeing, the declining state of planet Earth can no longer be ignored.

 

https://pheah.org/

The Planetary Health Eastern Africa Hub offers an opportunity to learn and share about planetary health and the planetary health emergency in Eastern Africa. We aim to stimulate regional community building, provide education for transformative action and push for strategic policy-making in the face of the greatest planetary health emergency of our time.

 

https://globalhealth.stanford.edu/category/planetary-health/

The Stanford Center for Innovation in Global Healthstrives to enable collaborative programs in global health for residents, medical students, graduate students, post-doctoral fellows, and undergraduates by reaching across geographic, cultural, economic, and gender boundaries to inspire a new generation to work for social change, justice, and increased equity in global health outcomes.

 

https://ohi.vetmed.ucdavis.edu/centers/ucghi-planetary-health-center-expertise

Mission - The mission of the Center is to lead the world in science, education, outreach, and transformative solutions to health-environment challenges.

About - The Planetary Health Center of Expertise (PHCOE), part of the UC Global Health Institute, addresses complex global issues that arise from the effects of climate change, rapidly growing populations and limited food and natural resources.

The PHCOE draws on the resources of all ten UC campuses and two national laboratories. Through collaborative research, community engagement, and local and international partnerships, we seek to identify new ways that humans and animal populations can foster resilience in the face of changing environments.

 

https://www.ecehh.org/food-systems-planetary-health/

Currently, most food systems are neither ecologically sustainable, nor do they provide adequate healthy human nutrition. Research at the ECEHH aims to help transform local and global food systems towards being sustainable within planetary, ecosystem, boundaries, resilient to climate change and being able to equitably deliver improved human nutrition.

 

https://www.worldhealthsummit.org/about/key-issues.html#c112726

Despite health gains over recent decades, there is growing evidence that the planet’s capacity to sustain the growing human population is declining. Climate change, biodiversity loss, freshwater depletion, overexploitation of fisheries and air, water and soil pollution threaten to halt and reverse these advances in health. The concept of “Planetary health” recognises the interdependencies of human and natural systems, and that the integrity of natural systems is an essential precondition for human health, survival, and prosperity.

 

https://www.frontiersin.org/journals/public-health/sections/planetary-health#

Planetary Health aims to to provide a space to explore, characterise and report on the dependencies between human health and the integrity of natural systems. Our intention is to make active and critical contributions to the science and policy discourses that must underpin a global transformation towards sustainable health security and environmental stewardship. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 
 
 

Lärm

Problematik LÄRM

Lärm stört die (akustische) Kommuniktion zwischen Lebewesen und führt dadurch zu Kommunikationsstörungen und Stress.

Beispiel aus dem Naturschutzgebiet in Lippedorf: Das Rufen der Waldkäutze wird übertönt vom Krach der vorbeifahrenden Kraftfahrzeuge. Das Rufen der Waldkäutze ist für die Menschen dann nicht mehr  hörbar und frau/man kann schlußfolgern, daß der Waldkautz auch für andere Tiere (Waldkautzpartner) nicht mehr zu hören ist.

Lärm ist ein relevanter Störfaktor für die Gesundheit von Lebewesen und führt bei längerer Einwirkung zu Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems, des Stoffwechsels und des Immunsystems und ist mitverantwortlich für Krankheit und Tod an Herzinfarkt, Hirnschlag, Zuckerkrankheit, Allergien, Rheuma und Krebs.

→ SUPPLEMENT: Perspektiven der Kardiologie - Dauerhafte Lärmexposition: Messbare Einflüsse auf das kardiovaskuläre(Herz-Kreislauf) System  -Dtsch Arztebl 2022; 119(37): [22]; DOI: 10.3238/PersKardio.2022.09.16.04: https://www.aerzteblatt.de/archiv/227321/Dauerhafte-Laermexposition-Messbare-Einfluesse-auf-das-kardiovaskulaere-System

Die Lärmbelastung der Region ist auf den Seiten des Geoportal NRW > Themenkarten > Umwelt und Klima > Umgebungslärmkartierung aufrufbar: https://www.geoportal.nrw/themenkarten

Eisenbahn Bundesamt - Lärmbelastunghttps://www.laermaktionsplanung-schiene.de/portal/apps/storymaps/stories/27cccc1ebf9b4d07b048475a5b077105

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 2018 Leitlinien bezüglich Lärm für Europa veröffentlicht, die Originaltexte inkl. Zusammenfassung in deutscher Sparche finden sich auf folgender Webseite:

http://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/noise/environmental-noise-guidelines-for-the-european-region, die deutsche Zusammenfassung auf:  http://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/noise/publications/2018/environmental-noise-guidelines-for-the-european-region-executive-summary-2018.

Aus den Empfehlungen der WHO für Europa:

Straßenverkehrslärm

Für die durchschnittliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Straßenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 53 Dezibel (dB) Lden zu verringern, weil Straßenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist.

Für die nächtliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Straßenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 45 dB Lnight zu verringern, weil nächtlicher Straßenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit Beeinträchtigungen des Schlafes verbunden ist.

Zur Verringerung der gesundheitlichen Auswirkungen empfiehlt die LEG stark, dass die Politik geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Lärmbelastung durch Straßenverkehr für die Bevölkerung ergreift, deren Lärmbelastung die Leitlinienwerte für die durchschnittliche und nächtliche Lärmbelastung übersteigt. Was konkrete Maßnahmen betrifft, empfiehlt die LEG, Lärm sowohl an der Quelle als auch auf der Strecke zwischen der Quelle und der betroffenen Bevölkerung durch Veränderungen in der Infrastruktur zu verringern.

Schienenverkehrslärm

Für die durchschnittliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Schienenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 54 dB Lden zu verringern, weil Schienenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist.

Für die nächtliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Schienenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 44 dB Lnight zu verringern, weil nächtlicher Schienenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit negativen Auswirkungen auf den Schlaf verbunden ist.

Zur Verringerung der gesundheitlichen Auswirkungen empfiehlt die LEG stark, dass die Politik geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Lärmbelastung durch Schienenverkehr für die Bevölkerung ergreift, deren Lärmbelastung die Leitlinienwerte für die durchschnittliche und nächtliche Lärmbelastung übersteigt. Es gibt jedoch zu wenig Effizienz, um eine Art von Maßnahme gegenüber einer anderen vorzuziehen.

Ausschnitt aus: Planfeststellungsverfahren gem. § 18 AEG für den 3-gleisigen Ausbau der Bahnstrecke ABS 46/2 - Landesgrenze NL/D - Emmerich - Oberhausen - Planfeststellungsabschnitt 2.2 Wesel [PFA 2.2], km 23,531 - km 32,052Stellungnahme und Einwendungen der Stadt Wesel im Anhörungsverfahren zu Unzulänglichkeiten in den Planfeststellungsunterlagen

" Schienengüterverkehr ist heute weitaus schädlicher zu bewerten als andere Verkehrsmittel. Bis zu 50 Jahre alte Fahrzeuge und 22,5 Tonnen Achslast verursachen bei 120 km/h im Extremfall auf verriffelten Schienen oder Rädern mehr als 100 dB(A) laute Schall-Emissionen. Da die Schienenstrecken außerhalb und innerhalb geschlossener Ortschaften liegen, fahren die Züge auch mit wenigen Metern Abstand an Wohnhäusern vorbei. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Güterzüge nachts fährt und damit den zur Erholung wichtigen Schlaf der Anwohner erheblich stört. Die aktuelle Lärmwirkungsforschung hat eindeutige Erkenntnisse, die dringend anraten, die Grenzwerte der Schallpegel nach unten zu korrigieren. Lärm erregt das
vegetative Nervensystem. Schon ab einem Pegel von 50 dB(A) (außen) ist eine relevante Zunahme von Herzschlagfrequenz, Gefäßwiderstand und Blutdruck sowie die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen festzustellen. Auf Basis des in der Umweltmedizin fachlich anerkannten Cortisol-Modells des Lärmmediziners Prof. Spreng konnte nachgewiesen werden, dass ein Anwohner nach dem 8. Zug aufwacht, weil der Cortisolspiegel über 220 ng/ml gestiegen ist. Langfristige Folgen sind Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen."

Lärm stellt auch eine relevante Belastung für den Lippemündungsraum dar und stört die dort lebenden Bürger*Innen als auch die dortigen Tiere (und wahrscheinlich ebenso die Pflanzen...)

was von dem Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens zu erwarten ist -

aus: Schallgutachten zum Rhein-Lippe-Hafen gekommen (AFI 2018):

Da die Lebensräume der Vögel durch Geräusche eingeschränkt werden können, wurden im Lärmgutachten auch die Auswirkungen des mit der Planung einhergehenden Gewerbelärms betrachtet, da in der näheren Umgebung zum Rhein-Lippe-Hafen Bruträume von Vögeln festgestellt wurden. Hierfür wurde zunächst untersucht, ob sich eine kontinuierliche oder eher diskontinuierliche Geräuschkulisse ausbilden kann. Zu diesem Zweck wurde eine Simulation eines möglichen Pegel-Zeit-Verlaufes von Geräuschen mehrerer Betriebe vorgenommen. Als Reverenz für die Simulation wurden die tatsächlichen Geräuschimmissionen des am Hafen Emmelsum (Voerde) ansässigen Betriebes Jerrich gewählt. Im Ergebnis überschreiten in ca. 25 % der Zeit des simulierten Pegel-Zeit-Verlaufes die Geräuschimmissionen den Mittelungspegel der fiktiven Betriebe.
Die Pausen zwischen den Geräuschereignissen liegen zwischen wenigen Sekunden und bis zu fünf Minuten. Pausen von mehr als einer Minute treten in ca. 40 % der Zeit auf. Da die Pausen so lang sein müssen, dass Vögel in ihrem Kommunikationsverhalten nicht mehr gestört werden, d.h. eine Überdeckung der Vogelstimmen durch ein Dauergeräusch nicht vorliegt,

kann daher resümiert werden, dass die betriebsbedingten Störwirkungen der Hafenentwicklung geringer einzuschätzen sind als bei einer stark befahrenen Straße, die ab etwa 20.000 Kfz/ 24 h eine Dauerkulisse darstellen. Der hier simulierte Zeitverlauf der Schallereignisse entspricht vielmehr einem Verkehrsaufkommen kleinerer Straßen mit einem diskontinuierlichen Verlauf der Geräusche.

Da die Firma GS-Recycling GmbH & Co. KG im Hafenbecken eine Schiffsreinigungsanlage plant, von der kontinuierliche Geräusche ausgehen würden, wurden auch die möglichen damit einhergehenden Einflüsse auf planungsrelevante Vogelarten beurteilt.

Innerhalb des Wirkbereichs der 50-, 55- und 60-dB(A)tags-Isophonen der geplanten Schiffsreinigungsanlage konnten Vorkommen von Bluthänfling, Feldlerche, Gartenrotschwanz, Kiebitz, Rauchschwalbe, Star, Turmfalke und Wiesenpieper nachgewiesen werden (s. Abb. 3).

Lediglich beim Kiebitz handelt es sich um eine lärmempfindliche Art. Für die Feldlerche hingegen ist Lärm am Brutplatz nicht von Relevanz und für den Wiesenpieper nicht ausschlaggebend für die Brutplatzwahl. Die geplante Schiffsreinigungsanlage hat somit keine Auswirkungen für die CEF-Fläche für Feldlerche und Wiesenpieper östlich des Bebauungsplanes Nr. 233.

Quelle:  Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 29-30, Mai 2019


UPDATES

September 2020

Kopenhagen (dpa) – Mehr als 400.000 Menschen in der Europäischen Union sterben jährlich vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA).

Für den Bericht wurden Daten zum Einfluss der Umwelt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Europäer analysiert. Demnach stellt in Europa die Luftverschmutzung nach wie vor die größte Umweltbedrohung für die Gesundheit dar. 1990 lag die Zahl der darauf zurückgehenden vorzeitigen Todesfälle allerdings noch bei einer Million.

An zweiter Stelle stehe die Lärmbelastung, die zu 12.000 vorzeitigen Todesfällen führe, heißt es in dem Bericht weiter.

Auch Auswirkungen des Klimawandels hätten zunehmend ihren Anteil, Hitzewellen und Überschwemmungen zum Beispiel. Menschen in städtischen Umgebungen seien von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen, sagte Catherine Ganzleben von der EEA. Weitere von der Umweltagentur genannte Faktoren sind chemische Verbindungen, auf zu starken Antibiotika-Einsatz zurückgehende Resistenzen bei Krankheitserregern und verschmutztes Trinkwasser.

aus

https://www.zeit.de/news/2020-09/07/luftverschmutzung-groesste-bedrohung-fuer-die-gesundheit

auch: https://www.welt.de/wissenschaft/article215242050/Luftverschmutzung-Jedes-Jahr-400-000-Tote-in-Europa.html

original news

https://www.eea.europa.eu/de/highlights/die-bekaempfung-von-umweltverschmutzung-und

aus https://www.eea.europa.eu/de/

Bericht:  Laut des EUA-Berichts „Healthy environment, healthy lives: how the environment influences health and well-being in Europe“ („Gesunde Umwelt, gesundes Leben: wie die Umwelt die Gesundheit und das Wohlbefinden in Europa beeinflusst“) hat die Umweltverschmutzung durch menschliches Handeln weiterhin einen bedeutenden Anteil an den Krankheitsfällen in Europa.

Bericht: https://www.eea.europa.eu/publications/healthy-environment-healthy-lives

Sonderseite LÄRM des Umweltministeriums NRW: https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-gesundheit/laerm

Updates

OKTOBER 2020

Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung Wesel - 30.10.2020: Bürger in NRW leiden unter Verkehrslärm  https://www.e-pages.dk/nrzwesel/611/article/1237139/3/1/render/?token=a422c514a759af6ec1beb98ad3cac5ce&vl_platform=ios&vl_app_id=de.nrz.eReader&vl_app_version=6.0.0

September 2022

SUPPLEMENT: Perspektiven der Kardiologie - Dauerhafte Lärmexposition: Messbare Einflüsse auf das kardiovaskuläre System  -Dtsch Arztebl 2022; 119(37): [22]; DOI: 10.3238/PersKardio.2022.09.16.04: https://www.aerzteblatt.de/archiv/227321/Dauerhafte-Laermexposition-Messbare-Einfluesse-auf-das-kardiovaskulaere-System

Frühjahr 2023

LANUV NRW - Plattform Lärm, Lärmschutz, Lärmminderungsstrategie NRW: https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-gesundheit/laerm

 

November 2023

Eisenbahn Bundesamt EBB Lärmaktionsplanunghttps://www.laermaktionsplanung-schiene.de/portal/apps/sites/#/lap1

Am 20. November 2023 beginnt die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung des Eisenbahn-Bundesamtes zur Lärmaktionsplanung an Schienenwegen des Bundes der Runde 4. Bis zum 2. Januar 2024 besteht die Gelegenheit, dem Eisenbahn-Bundesamt eine Rückmeldung zu dem Entwurf des Lärmaktionsplanes sowie zu dem Beteiligungsverfahren zu geben. https://www.laermaktionsplanung-schiene.de/portal/apps/sites/#/lap1/pages/neuigkeiten

Ausführliche Hintergrundinformationen zu den Datengrundlagen und Berechnungsmethoden der Lärmkartierung des Eisenbahn-Bundesamtes finden Sie auf der Seite www.eba.bund.de/laermkartierung.

Über die Internetseite https://www.geoportal.eisenbahn-bundesamt.de gelangen Sie zum GeoPortal des Eisenbahn-Bundesamtes. Hier können Sie sich mit Hilfe der Suchfunktion die Ergebnisse der Lärmberechnung für einen spezifischen Standort anzeigen lassen. Darüber hinaus gibt es Informationen zur Anzahl der Zugfahrten (nach Verkehrskategorie und pro Jahr) sowie Statistiken für jede betroffene Gemeinde. Darin enthalten sind zum Beispiel Angaben zur Anzahl belasteter Einwohnerinnen und Einwohner sowie betroffener Schulen und Krankenhäuser. Selbstgewählte Ausschnitte können Sie als PDF-Karten drucken. Zusätzlich bietet das Eisenbahn-Bundesamt die Ergebnisse der Umgebungslärmkartierung als Geodatendienste an. Diese Dienste können Sie in ein Geoinformationssystem einbinden und darin betrachten oder weiterverarbeiten.

 

 

Leserbrief an die NRZ: Dokumentation massiver Flächenverbrauch Lippemündungsraum | Luftbilder Hans Blossey

 

Leserbrief an die NRZ: Dokumentation massiver Flächenverbrauch Lippemündungsraum | Luftbilder Hans Blossey

21. April 2021

 

"Sehr geehrte Frau Herzog,

 

 die aktuellen Luftbilder von Hans Blossey mit der geplanten Trasse der B58n und die Erdbauarbeiten zur Vorbereitung der  hochwasserfreienflächenintensiven Expansion Deltaport (mit hoher Flächenversiegelung)  unmittelbar südlich der renaturierten Lippemündung machen sehr deutlich, wie sehr hier ein ökologisch hochwertiges, gerade erst mit viel öffentlichem Geld geschaffenes Flußdelta massiv sprichwörtlich `in die Zange genommen` wird. Der Ausbau von B8 und Betuwe-Linie im Osten wird dies ergänzen.

 

 Massiver Flächenverbrauch für Verkehr und `Logistik`, hohes zusätzliches Quellverkehrsaufkommen per LKW aus den Deltaport-Ansiedlungen, Lärmbelastung, künstliche Lichtquellen, eine kaum kaschierte Industriekulisse mit hohen Einzelbauten ohne Farbkonzept usw. sind die unvermeidbaren Folgen. Der kumulative Effekt dieser vielen Massnahmen (die jeweils einzeln genehmigt wurden/werden) würde zu einer irreversiblen Belastung und Beschädigung dieser Naturlandschaft direkt vor den Toren von Wesel führen. Eigentlich ein sehr trauriges Fazit – so auch immer wieder der eindeutige Kommentar der vielen Radfahrer entlang des neuen Hülskens-Wegs.  

 

 Die einschlägigen `Argumente` (Konsens der Landes- und Regionalplanung und in den kommunalen Gremien, `Logistik` als  Zukunftsbranche (?) mit vielen Arbeitsplätzen, Ausgleichsmaßnahmen im gesetzlichen Umfang usw.) werden der zukünftigen Gesamtbelastung dieses Naturraums nicht gerecht. Zusätzlicher Lärmschutz (etwa entlang der neuen B58n), Zurückhaltung bei der Ausweisung und Gestaltung weiterer verdichteter Gewerbeflächen in unmittelbarer Nachbarschaft der NSG-Flächen usw.  -  es gibt viele Ansätze für ein erträgliches Nebeneinander von Natur und Gewerbe/Verkehr. Wenn die Einzelinteressen der jeweiligen öffentlichen Vorhabensträger (StraßenNRW, DB, Deltaport usw.) nicht faktisch Priorität hätten. Hier ist m.E. der Kreis Wesel in einer besonderen und übergeordneten Verantwortung."

 

 Der Blick auf die Nachbarkommune Rheinberg zeigt, welche Folgen (Verkehr, Flächenverbrauch) der ungebremste  Ausbau von Logistikkapazitäten haben kann, die politische Katerstimmung (quer durch alle Parteien) hat dort längst eingesetzt. Die (nie gebaute) Großchemie im Orsoyer Rheinbogen oder die Brüter-Ruine in Kalkar zeigen, wie  schnell `Zukunftsbranchen`  Vergangenheit werden können. Und Auesee/Bislicher Insel sind  Beispiel, wie Lebensqualität im Einklang mit der Natur vor den Türen von Wesel funktionieren kann. Warum nicht auch an der Lippemündung?

 

Freundliche Grüße

Reinhard Bassier"

Mitglied der Initiative Schutz des Lippemünungsraums

 

Verweise:

https://mailing.nrz.de/c/57772732/c74b2f4d57d79-qrrrzg

https://shop.luftbild-blossey.de/6575935/2021-wesel?l=de

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/wesel-von-oben-ueber-100-faszinierende-luftbilder-der-stadt-id232067587.html?utm_source=+CleverReach+GmbH+%26+Co.+KG&utm_medium=email&utm_campaign=20210418+-+nrz_wesel&utm_content=Mailing_12685220

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/flaechenverbrauch-und-versiegelung

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen

 

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

 

Licht & Schatten

Problematik von

LICHT und SCHATTEN

in der Lippemündungsregion

 

→  Artensterben - wie stark leiden Tiere unter Lichtverschmutzung  ←

Über den Verlust der Nacht und die Bedeutung der Dunkelheit

https://www.lightpollutionmap.info   |  Interaktive Weltkarte der Lichtverschmutzung    |  International Dark Sky Association https://darksky.org/

→  Bilder  Lippemündungsraum |   Wesel  |    Deutschland

 

Die zunehmende Industrialisierung der die Lippemündungsregion umgebenden Flächen führt

 - durch deren nächtliche Beleuchtung,

- durch den zunehmenden nächtlichen Verkehr – z.B. im Rhein-Lippe-Hafen -

- und durch entfallen(d)en Lichtschutz infolge Abholzung der den Lippemündungsraum umgebenden Bäume und Sträucher

 → https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verlust-von-baeumen

 

zu einer bereits deutlichen und zukünftig weiter zunehmenden

negativen Einflussnahme auf den Biorhythmus der Lebewesen

(Menschen, Tiere und Pflanzen) des Lippemündungsraumes.

 

 Bäume zwischen Lippeglacis und Lippemündungsregion

 

 Ausschnitt aus https://www.youtube.com/watch?v=KHp6uYkNDg0 27.10. 2015

 

Das Schutz-Wäldchen für die Tiere des Naturschutzgebietes Lippeaue / Lippemündungsraum

- IM Naturschutzgebiet !

 Wäldchen neben der "Blauen Halle" - Ölhafen Dezember 2019

 

 kein Wäldchen mehr...   lange bevor der Hafenausbau beginnt  |    Nach der Fällaktion Ende Februar 2020

Die nächtliche Einstrahlung von teils sehr hellem Licht in den Lippemündungsraum entsteht sowohl durch die Streustrahlung der stationären Beleuchtungen der Gebäude und Firmengelände als auch durch die Scheinwerfer der Kraftfahrzeuge in nächtlichem Einsatz.

Wie nah die industriellen Lichtquellen durch den Hafenausbau an den Lippemündungsraum rücken, läßt sich auf den Planungsbildern erahnen: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/industrie-und-gewerbe?start=1

Diese Einwirkung muß als sehr negativ für die Gesundheit und die Lebensgrundlagen der Lebewesen der Lippemündungsregion angesehen werden.

Alle Maßnahmen zur Reduktion der nächtlichen „Lichtverschmutzung“ sollten getroffen werden:

 * Nicht zwingend nötige Lichtquellen sollten abgeschaltet werden.    

info Februar 2022: In Naturschutzgebieten gilt künftig ein grundsätzliches Verbot für neue Straßenbeleuchtungen und für leuchtende Werbeanlagen. Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/insekten-schuetzen-1852558  | Kommentar NABU: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/insektensterben/29518.html

 * Zwingend notwendige Lichtquellen sollen so abgeschirmt werden, daß sie nur den Bereich beleuchten, der aus sicherheitstechnischen Erwägungen erhellt werden muß.

 * Die Lichtintensität soll auf das minimal notwendige Maß reduziert und die Lichtemmissionsdauer z.B. durch Bewegungsmelder soweit wie möglich begrenzt werden.

* Dort, wo Licht aus einem beleuchtungspflichtigen Bereich in einen nicht beleuchtungspflichtigen Bereich ausstrahlen kann, sollen lichtdichte Barrieren errichtet werden, die ein Eindringen des Lichtes in den nicht beleuchtungspflichtigen Bereich verhindern.

 

Lippeglacis bei Nacht von Lippedorf aus gesehen Februar 2020 - nach Abholzung der Randbepflanzung

 

RheinLippe Hafen bei Nacht von Lippedorf aus gesehen - noch vor dem Ausbau Februar 2020...

 

November 2022 - nächtliche Beleuchtung der neu industriell überbauten Flächen im Lippemündungsraum

 

 

Mai 2023 neue rote Signallampen strahlen in das Naturschutzgebiet und darüber hinaus

 

aus: https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/5_natur_in_nrw/H2-22/NaturinNRW-H2-22.pdf Natur in NRW 2/2022

Schutz der Biodiversität

Dunkle Infrastruktur schaffen Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) plädiert für die weltweite Entwicklung einer dunklen Infrastruktur. Damit sind Bereiche und Korridore ohne unnötiges künstliches Licht bei Nacht gemeint, welche die biologische Vielfalt vor Lichtverschmutzung schützen.
„Licht kann als Barriere insbesondere für nachtaktive Tiere wirken, die Lichtquellen meiden, man spricht dann auch vom Vermeidungseffekt. Es gibt aber auch Sink- oder Crash-Effekte, dass nämlich Vögel, Fledermäuse oder Insekten von künstlichen Lichtquellen irritiert und angezogen werden oder sterben und dann in anderen Ökosystemen fehlen. Beide Effekte wirken sich auf Populationen aus – auf Sterberaten ebenso wie auf die Fortpflanzung oder die Nahrungssuche. Lichtverschmutzung wird daher mittlerweile als ein Grund für das weltweite Insektensterben und den allgemeinen Verlust der Biodiversität betrachtet“, erläutert IGB-Forscher Dr. Franz Hölker.

Trotz der bekannten und vermuteten ökologischen Auswirkungen ist Lichtverschmutzung selbst in Naturschutzgebieten bislang kein Bewertungskriterium. So
hat sich gezeigt, dass zwischen 1992 und 2010 die dunklen Flächen in Europa um 15 Prozent abgenommen haben, auch in den Schutzgebieten. In den letzten Jahrzehnten haben Strategien zum Schutz der biologischen Vielfalt zunehmend ökologische Netzwerke integriert und zwar durch sogenannte grüne Infrastrukturen (natürliche und naturnahe Gebiete) und blaue Infrastrukturen (aquatische Lebensräume).

„Wir schlagen daher vor, dass für die grüne und blaue Infrastruktur die nächtliche Dunkelheit als Schutzkriterium mitberücksichtigt wird. Ziel ist es, ein ökologisches Netzwerk mit einem möglichst hohen Grad an natürlicher Dunkelheit zu erhalten oder wiederherzustellen, der den Erhalt der biologischen Vielfalt ermöglicht“,sagt Hölker."

 

Eine andere Seite des Baus von hohen Gebäuden im unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet (Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens) ist die

Verschattung der neben den Gebäuden befindlichen Flächen

auch im Naturschutzgebiet. Der Rhein-Lippe-Hafen befindet sich an der süd-westlichenen Flanke des Naturschutzgebietes und steht somit von der Mittagszeit bis Sonnenuntergang zwischen der Sonne und dem Naturschutzgebiet. Das Ausmaß der verschatteten Fläche ist natürlich vom Sonnenstand, d.h. von der Jahreszeit, abhängig. Auch hier resultiert eine Störung des Biorhythmus einerseits und eine Wandlung des Pflanzenspektrums von licht-bedürftigen zu schatten-fähigen Arten.

 


Informationen zum Biorhythmus von Lebewesen und den Folgen seiner Störung

 

Biorhythmus bei Pflanzen und Tieren

Als sich vor etwa einer Milliarde Jahren die ersten Organismen entwickelten, geschah dies im Einklang mit der Natur. Auch heute noch bestimmt das Licht von Sonne und Mond, der stetige Wechsel von Tag und Nacht, als äußerer Taktgeber die Aktivitäts- und Ruhephasen der Lebewesen.

Mikroben, Pflanzen, Tiere, Menschen – sie alle leben unter der sanften Diktatur der Sonne. Ihr Licht ist für den Biorhythmus der Lebewesen verantwortlich. Licht stellt die inneren Uhren gewissermaßen jeden Tag aufs Neue genau ein, auf einen 24-Stunden-Rhythmus, der in Abhängigkeit zur Erdrotation steht. Die "Uhren-Gene" dagegen geben den Grundrhythmus vor.

Das Leben auf unserer Erde ist ein Spiegel der Biorhythmen im 24-Stunden-Takt. Pflanzen und Tiere haben ihre Biorhythmen in Co-Evolution sozusagen aufeinander abgestimmt. Viele Pflanzen öffnen und schließen die Blüten zu bestimmten Zeiten.

Bienen stellen ihre Besuche darauf ein. Manche Pflanzen haben auch über mehrere Tage durchgehend geöffnete Blüten und produzieren dabei tagesperiodisch in unterschiedlicher Menge Duftstoffe und Nektar. Bestäuber merken sich solche günstigen Zeiten. Umgekehrt gibt es auch Pflanzen, die nur nachts ihre Blüten öffnen. Auf diesen Rhythmus haben sich zum Beispiel die Nachtfalter eingestellt.

Diese Beispiele zeigen, wie wichtig ein gutes "Timing" für Lebewesen ist. Das ist aber nur möglich, weil es innere Uhren gibt. Sie verleihen den Organismen (und damit auch dem Menschen) die Fähigkeit, regelmäßige Veränderungen in ihrer Umwelt vorherzusehen und rechtzeitig darauf zu reagieren. Das verschafft ihnen einen Überlebensvorteil. Und so überrascht es nicht, dass die Evolution eng mit der Entwicklung von biologischen Rhythmen verbunden ist.

Licht als Zeitgeber

Da die äußere Ursache der circadianen Rhythmik die Eigenrotation unseres Planeten ist, fungiert als augenfälligster äußerer Rhythmusgeber der Wechsel der Beleuchtungsintensität der Erde. Dieser Schrittmacher wird im visuellen System erkannt, teilweise auch der sich ändernde Sonnenstand.

Licht ist vermutlich der Zeitgeber, dessen Wirkung am universellsten ist. Beim Menschen führt Licht am subjektiven Abend und in der subjektiven Nacht zu einer Verlangsamung der Periode der inneren Uhr, während Licht in den frühen Morgenstunden eine Beschleunigung derselben verursacht. Licht fungiert als Zeitgeber in nahezu allen untersuchten Organismen, einschließlich solcher, die in ständiger Dunkelheit leben. Der Organismus reagiert auf Licht in der Umgebung mit einem lichtempfindlichen Pigment, die es entweder in der Netzhaut (bei Wirbeltieren) oder in anderen Zellen (bei Insekten und Pflanzen) gibt.

 

Circadiane Rhythmik beim Menschen

Die circadiane Rhythmik steuert oder beeinflusst bei Menschen unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Herzfrequenz, den Blutdruck, die Körpertemperatur, den Hormonspiegel (z. B. Cortison und Insulin), die Konzentration von Immunzellen im Blut und deren Einwanderung in andere Gewebe. Die Gluconeogenese, die Fettresorption im Darm und viele weitere Stoffwechselfunktionen werden von der circadianen Uhr beeinflusst, ebenso die kognitive Leistungsfähigkeit.

Zusammenhang mit Krankheiten

Die innere Uhr beeinflusst den Verlauf von kardiovaskulären Erkrankungen wie Atherosklerose.  Weiter zeigt sich sowohl durch epidemiologische Untersuchungen[39] als auch durch experimentelle Arbeiten, dass circadiane Rhythmen einen Einfluss auf die Entstehung bzw. Prävention von Krebserkrankungen haben. Schichtarbeiter leiden durch die Störung des Tagesrhythmus unter metabolischem Stress – ein Risikofaktor unter anderem für die Entstehung von Diabetes mellitus und Übergewicht.

Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, ALS und Chorea Huntington gehen oft schon früh im Krankheitsverlauf mit Störungen circadianer Rhythmen einher. Auch bei vielen psychiatrischen Erkrankungen ist der Schlaf-Wach Rhythmus gestört, und Störungen des circadianen Systems sind ein Risikofaktor für psychiatrische Erkrankungen. Ein dauerhaft gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus, etwa bei Schichtarbeit, bzw. Lichtmangel kann zu Schlaf- und Essstörungen, Energielosigkeit und Depressionen führen.

Im Jahr 2018 stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) Licht in der Nacht als wahrscheinlich krebserregend (Gruppe 2A) ein (IARC 2019).

Aus einer Studie an Mäusen ging hervor, dass mehr als die Hälfte der 100 meistverkauften Medikamente in den USA auf Proteine wirken, die (in Mäusen) einer circadianen Steuerung unterliegen.

 

Licht zur falschen Zeit (Lichtverschmutzung) und ihre fatalen Folgen für Tiere

Eine Auswahl von Veränderungen der Biologie von Tieren durch Licht zeigt die nachfolgende Aufstellung:

1) Fehlverhalten bei der Orientierung durch Störungen von Wanderungszügen, durch permanente Punktorientierung („Fesseleffekt“) an Lichtquellen, durch „Leitplankeneffekte“ von Lichterketten, durch Flugkollisionen mit großen beleuchteten Bauwerken,

2) Störung der Fortpflanzung durch fehlgeleitete Kommunikation der Geschlechter,

3) Störung der Nahrungsbiologie durch Fehlverhalten bei der Nahrungssuche,

4) Populationsverluste durch permanente Ausfälle an Individuen unmittelbar an den Leuchten oder in ihrem Umfeld (Staubsaugereffekt),

5) Störungen im Hormonhaushalt,

6) Störungen in der Biorhythmik (im Tagesablauf und saisonal),

7) Negative Energiebilanz.

In der Summe ist zu erwarten, dass all diese Effekte zu einer kontinuierlichen Schwächung von Tiergemeinschaften und Populationen führen.

 

Und auch für die Pflanzen:

Bei Pflanzen nehmen Photorezeptoren das Licht wahr und steuern dadurch Prozesse wie das Stellen der inneren Uhr, Samenkeimung, Stängelwachstum, Blattausdehnung, Übergang vom vegetativen in den Blühstatus, Blütenentwicklung, Fruchtentwicklung und Alterung. Neben dieser jahreszeitlichen Rhythmik lässt sich auch ein Tagesrhythmus, beispielsweise in der Atmungsaktivität und im zellulären und organismischen Stofftransport, erkennen. Die entscheidende Bedeutung von Belichtungszeitpunkt und -dauer für Pflanzen kann in Versuchen gezeigt werden: Im Dauerlicht (24 h) erlahmt das Photosynthesevermögen bei manchen Arten. Störlicht in der Mitte der Dunkelphase kann bei den einen Pflanzen die Blütenbildung verhindern, während bei anderen die optimale Blütenbildung anregt wird.
Künstliches Licht stört nachtaktive Insekten beim Bestäuben. Wie eine Studie zeigt, besuchen Nachtfalter & Co vom Licht beschienene Pflanzen nachts viel seltener als im Dunkeln stehende. Dieser Verlust der nächtlichen Bestäubungsleistung kann offenbar auch nicht durch tagaktive Bestäuber kompensiert werden. Als Folge ist die Fortpflanzung der betroffenen Pflanzen stark beeinträchtigt – sie bilden weniger Samen und Früchte.

 

Die Beleuchtung in der Nacht kann sich nicht nur auf einzelne Arten, sondern sogar auf ganze Ökosysteme auswirken.

Das belegen einige Studien an Seen: Normalerweise steigen Wasserflöhe und anderes Zooplankton im Schutz der Dunkelheit vom Boden der Gewässer Richtung Oberfläche auf, um dort Algen und Phytoplankton zu fressen. Werfen aber Lampen ihr Licht auf die Wasseroberfläche, so steigen weniger Wasserflöhe auf. Sie scheuen das Licht und die Feinde, die sie in der freien Wassersäule leicht fressen können.

Lichtmangel

führt bei Pflanzen unmittelbar zu Veränderungen: Schon nach 30 Minuten Lichtmangel reagieren Pflanzen radikal. Sie schalten hunderte von Genen ab oder an und verändern dabei nicht nur ihre Photosyntheseaktivität, sondern auch ihren ganzen Stoffwechsel. Bei länger bestehendem oder dauerhaften Mangel verkümmernd lichthungrige Pflanzen wie Gras, junge wachsende Pflanzen "vergeilen", Krankheiten und Absterben sind weitere Folgen.

Unter Vergeilung (Etiolment) versteht man das Wachstum einer Pflanze unter Lichtmangel. Merkmale etioliert gewachsener Pflanzen sind:

  • Fast ausschließlich Investition in oberirdisches Längenwachstum
    • Wurzeln werden kaum entwickelt
    • Streckung des Hypocotyls durch Verlängerung der Zellen
  • Hypocotylhaken bleibt geschlossen
  • Kotyledonen entwickeln sich nicht
  • Kaum Bildung von Leit- und Festigungsgewebe
  • Lange Internodien

 


Quellen mit weiteren Informationen:

Infoseite  Lichtverschmutzung   http://www.lichtverschmutzung.de/        Lichtverschmutzungskarte  https://www.lightpollutionmap.info  

Bundestag - Bericht  Technikfolgenabschätzung (TA) / Lichtverschmutzung – Ausmaß, gesellschaftliche und ökologische / Auswirkungen sowie Handlungsansätze https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/224/1922433.pdf 

Umwelt.NRW Thema Licht: https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-gesundheit/licht

LANUV Info 42:Künstliche Außenbeleuchtung -Tipps zur Vermeidung und Verminderungstörender Lichtimmissionen  https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/1_infoblaetter/LANUV_Info42_Lichtverschmutzung_2017_WEB-gesichert.pdf


Störung des Biorhythmus durch Licht (zur falschen Zeit)

Sonderseite LICHT des Umweltministeriums NRW: https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-gesundheit/licht

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/schlaf/zeitrhythmus_des_menschen/index.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Circadiane_Rhythmik

https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtverschmutzung

https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEDAECHTNIS/Biorhythmen.shtml

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/lichtverschmutzung-und-ihre-fatalen-folgen-fuer-tiere/7024

https://www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/naturschutz/artenschutz/himmelsstrahler/HF_sections/content/ZZlNEqP2HgAxfR/ZZlNEvGfRoqJap/AuswirkungenNachtlicht_SWILD_2007.pdf

https://www.bund-sh.de/stadtnatur/lichtverschmutzung/

http://liga-vogelschutz.org/fataler-einfluss-kuenstliche-lichtquellen-auf-zugvoegel/

https://www.scinexx.de/news/biowissen/kuenstliches-licht-stoert-bestaeubung/

https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article116062486/Die-Natur-leidet-unter-der-dunklen-Seite-des-Lichts.html

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Lichtmangel-/Schatten-Folgen

https://www.scinexx.de/news/biowissen/pflanzen-nach-30-minuten-lichtmangel-wird-umgeschaltet/

https://www.online.uni-marburg.de/botanik/nutzpflanzen/lukas_lehnert/einleitung.htm

http://www1.biologie.uni-hamburg.de/b-online/d30/30b.htm

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/lichtstress/39265

https://neuelandschaft.de/artikel/schattentoleranz-als-kriterium-der-baumartenwahl-pflanzungen-in-haeuserschluchten-aelteren-parkanlagen-und-alleen-12107.html

https://www.dwd.de/DE/leistungen/inkas/textbausteine/anp_mssnhmn/intro_anp_mssnhmn.html

https://www.gc-hubbelrath.de/der-club/naturschutz/wachstumsfaktor-licht-voraussetzung-fuer-einen-gesunden-rasen/

 

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/126-ueber-den-verlust-der-nacht-und-die-bedeutung-der-dunkelheit

 

NABU Aktion 2020 STOPPT den Flächenfrass! Juli 2020

 

NABU Aktion - Stoppt den Flächenfraß!

 

Jedes Jahr verliert Deutschland Grün- und Ackerland an zusätzliche Siedlungs- und Verkehrsflächen, die zusammen so groß sind wie Frankfurt am Main. Eigentlich wollte die Bundesregierung bis 2020 den Flächenverbrauch auf 30 Hektar pro Tag drücken, aber zur Zeit versiegeln wir eine Fläche von 60 Hektar täglich. Jetzt soll es noch schlimmer kommen, denn Bau- und Innenminister Seehofer will mit einer unverantwortlichen Gesetzesänderung die Ausweisung von Neubaugebieten beschleunigen. Schreiben Sie jetzt Ihrem Mitglied des Bundestags, um das Vorhaben zu stoppen.

 

Der Flächenverlust durch Bebauung zerstört Jahrhunderte alte Kulturräume, Landwirtschafts- und Naturflächen und wirkt sich negativ auf Klimawandel, Verkehrswende und Artenvielfalt aus. Dennoch will das Innenministerium in der anstehenden Überarbeitung des Baugesetzbuches dauerhaft die Regeln für neue Wohngebiete aufweichen - mit einem obskuren Paragraf 13b. Dieser war eigentlich bis Ende 2019 befristet, um schnell günstigen Wohnraum in Ballungsgebieten und für Geflüchtete zu schaffen. Jetzt will Bauminister Seehofer die Ausnahmeregelung fest im Gesetz verankern, obwohl Studien belegen, dass in 80 Prozent der Anwendungsfälle nur Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut werden.

 

Durch §13b entstehen im beschleunigten Verfahren Wohngebiete auf der „grünen Wiese“. Dabei werden frühzeitige Bürgerbeteiligung, Umweltbelange und eine nachhaltige Siedlungsentwicklung ausgehebelt. Damit steht er im krassen Widerspruch zum Vorrang der Innenentwicklung, der Bodenschutzklausel und Flächensparzielen der EU, des Klimaschutzplanes und der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.Seine Vereinbarkeit mit EU-Recht ist fraglich.

 

Fordern Sie den Bundestag auf, §13b BauGB aus dem Gesetzesentwurf zu streichen und so einen Beitrag zum Schutz von unbebauter Natur und Kulturlandschaft zu leisten.

 

 

hier geht es zur Aktion: 

https://mitmachen.nabu.de/flaechenfrass

 

 

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums unterstützt die Aktion,

der Lippemündungsraum ist von der Problematik des Flächenverbrauches und der Bodenversiegelung stark betroffen,

mehr Infomationen auf unseren Seiten : https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/flaechenverbrauch-und-versiegelung


geplante Überbauung / Versiegelung von Naturflächen im Lippemündungsraum:

          

Südumgehung Wesel B58n      ~ 11,5 Hektar

       

Ausbau der Betuwe-Linie von 2 zu 3 spurig    ~ 1 Hektar

       

Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens mit teilweiser Überbauung des NSG   ~ 31 Hektar 

 

 

 Überbauung der Ackerfläche nahe am NSG Ecke Emmelsumer- Frankfurter Strasse ~ 3 Hektar

 

geplante Naturflächen-Überbauung und Versiegelung im Lippemündungsraum gesamt ~ 46,5 Hektar

    

Video Empfehlung zum Thema:

ZDF - Terra X - Anthropozän - Das Zeitalter des Menschen:

Folge - 1. Erde https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen-erde-mit-dirk-steffens-100.html

 

 Juli 2021

erschreckender Flächenverbrauch im ersten Halbjahr 2021   NABU Mitteilung:

07.07.2021

Zahl des Monats: Rund 5600 Fußballfelder zu viel versiegelt

NABU: Mit einem Flächenverbrauch von 52 Hektar pro Tag wird in Deutschland weiterhin zu viel Landschaft zerstört

Berlin – Laut Statistischem Bundesamt wurden im ersten Halbjahr 2021 pro Tag rechnerisch 52 Hektar Fläche für die Erschließung von u.a. Wohngebieten, Straßen und Gewerbegebieten neu ausgewiesen. In diesem Zeitraum wurden auf diese Weise über 9400 Hektar unbebaute Landschaft in Anspruch genommen. Das Flächensparziel der Bundesregierung sieht vor, bis 2030 den Flächenverbrauch auf 30-x Hektar pro Tag zu reduzieren. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg: Gemessen an diesem Ziel wurde in diesem Jahr bereits die Fläche von rund 5600 Fußballfeldern zu viel verbraucht.

Der NABU fordert einen Netto-Null-Flächenverbrauch bis 2030. Das bedeutet, dass neue Flächen nur in Anspruch genommen werden dürfen, wenn gleichzeitig anderenorts mindestens genau so viel Fläche entsiegelt wird. Nur so lassen sich die negativen Folgen auf Mensch und Natur abmildern. Mit der Versiegelung werden Lebensräumen zerschnitten und die natürlichen Bodenfunktionen wie Wasserabfluss, Grundwasserneubildung und CO2-Speicherung zum Teil verhindert. Das führt zu einer Beschleunigung von Artensterben und Klimakrise.

 

 

 

 

 

 

neue Gefährdung von Fledermäusen, Vögeln und Insekten im Naturschutzgebiet der Lippemündungsregion durch nächtliche Lichtverschmutzung

neue Gefährdung von Fledermäusen, Vögeln und Insekten im Naturschutzgebiet der Lippemündungsregion 5 2023

durch nächtliche Lichtverschmutzung

 

 

das "green gate to europe"

das "nachhaltige Vorzeige-Projekt"

"Unsere Lagerstandorte werden immer umweltfreundlicher. Unsere Erschließungen lassen die umgebende Landschaft weitgehend unberührt"

. . .

die direkte Nähe und Beeinflussung des Naturschutzgebietes...

aus dem

ZUKUNFTSVERTRAG  FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Koalitionsvereinbarung von CDU und GRÜNEN 2 0 2 2 – 2 0 2 7   |   S.30/31

Naturschutz

Die Biodiversitätskrise als die zweite große ökologische Krise unserer Zeit wollen wir wirksam bekämpfen und in allen Politikfeldern mitdenken. Dafür setzen wir auf dieKooperation und die Einbeziehung regionaler Kompetenz.

Mit einem umfangreich finanzierten Landesprogramm zum Erhalt der Biologischen Vielfalt wollen wir Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt ergreifen.Dazu werden wir die „Biodiversitätsstrategie NRW“ fortschreiben und bestehende Maßnahmenkonzepte umsetzen.

Im Sinne des Artenschutzes planen wir eine Strategie gegenLichtverschmutzung.

24. Juni 2023 - 03:00:00 Uhr

Lichtimmissionen, Messung, Beurteilung und Verminderung

Gem. RdErl. des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt,  Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz –V-5 8800.4.11 –  und des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr – VI.1 – 850  v. 11.12.2014

Hinweise über die schädliche Einwirkung von Beleuchtungsanlagen auf Tiere - insbesondere auf Insekten und Vögel - und Vorschläge zu deren Minderung

Viele Tiere haben sich im Laufe der Evolution an den Tag-Nacht-Wechsel angepasst. So gibt es tagaktive und nachtaktive Tiere, die ihr Verhalten der jeweiligen Umgebungsleuchtdichte anpassen. Durch die ständig ansteigende Zahl von künstlichen Lichtquellen ist in den letzten Jahrzehnten für viele Tierarten eine gravierende Änderung ihrer jeweiligen Umwelt eingetreten.

1 Insekten

Eine Vielzahl von nachtaktiven Insekten wird von künstlichen Lichtquellen aller Art angelockt, verlassen ihren eigentlichen Lebensraum und sind an der Erfüllung ihrer ökologischen "Aufgaben" wie Nahrungs- oder Partnersuche gehindert. Für viele der Insekten sind die Lichtquellen direkt (Verbrennen) oder indirekt (Verhungern, Erschöpfung, leichte Beute) Todesfallen. Die große Zahl der Individuenverluste kann zu einer Dezimierung der Populationen von nachtaktiven Insekten in der Umgebung der Lichtquelle führen. Dies wiederum hat dann weitgehende Auswirkungen auf die Artenvielfalt (zum Beispiel Nahrungsketten, Blütenbestäubung).

Optische Strahlung wird von Insekten spektral anders bewertet als vom Menschen. Hinsichtlich der Wirkung künstlichen Lichts auf nachtaktive Insekten ist nachgewiesen, dass die Anlockwirkung von Lichtquellen mit hohen Anteilen im kurzwelligen blauen und ultravioletten Spektralbereich (zum Beispiel von Quecksilberdampflampen) sehr viel größer ist als von Lampen, deren Strahlung weit überwiegend im langwelligen Bereich liegt (Natriumdampf-lampen). So lockt eine Quecksilberdampf-Hochdrucklampe circa 13-mal so viele Falter an wie eine für den Menschen gleich helle Natriumdampf-Hochdrucklampe. Als bisher unschädlichstes Licht hat sich das monochrome gelbliche Licht der Natriumdampf-Niederdrucklampen erwiesen. Sehr erfolgversprechend verlief auch ein Test, bei dem neue LED-Lampen beteiligt waren, warm- und neutralweißes LED-Licht lockte danach vergleichsweise wenige Insekten an. Erst wenn die Lichtquelle einen bestimmten Helligkeitswert übersteigt, wird das Verhalten maßgebend gestört.

Für die Anlockwirkung einer Lichtquelle sind neben der spektralen Lichtverteilung vor allem die Leuchtdichte, der Kontrast zur Umgebung, der Abstrahlwinkel und die Leuchtpunkthöhe wichtig. So lockt eine schräg nach oben abstrahlende Leuchte circa 1,5-mal so viele Insekten an wie eine nur nach unten abstrahlende Leuchte. Bei doppelter Leuchtenhöhe wird circa die 1,5 bis 2-fache Insektenmenge angezogen.


1.1 Maßnahmen zum Schutz von Insekten
Um unerwünschte Wirkungen auf Insekten zu vermeiden oder zu minimieren, sind mit unterschiedlicher Wirksamkeit - die folgenden Maßnahmen geeignet:

1.1.1Vermeidung heller, weitreichender künstlicher Lichtquellen in der freien Landschaft

Ortsfeste Lichtquellen in der freien Natur sind, wo immer möglich, zu vermeiden. Ihre Wirkung reicht umso weiter, je größer die Lichtpunkthöhe und je größer die Leuchtdichte beziehungsweise die Lichtstärke in Richtung oberer Halbraum und etwa horizontal sind. Sind sie unvermeidlich, dann müssen die Lichtquellen so niedrig wie möglich angebracht werden. Eine größere Lichtpunktzahl geringer Höhe und Leistung ist gegenüber wenigen Lichtpunktengroßer Höhe und Leistung vorzuziehen. Dies gilt auch für alle Übergangsbereiche von dichterBebauung in die offene Landschaft oder naturnahe Nutzung wie Garten- und Parkanlagen. Helle Gebäudewände sollten in solchen Bereichen nicht erheblich angestrahlt werden. Zusätzlich sind Maßnahmen nach 1.1.2 und 1.1.3 in größtmöglichem Umfange anzuwenden.

1.1.2 Lichtlenkung ausschließlich in die Bereiche, die künstlich beleuchtet werden müssen

In naturschutzfachlich sensiblen Bereichen (beispielsweise Naturschutzgebiete, gesetzlich geschützte Biotope) sind grundsätzlich nur solche Lichtquellen zu verwenden, deren Abstrahlung nach oben und in etwa horizontaler Richtung durch Abschirmung weitgehend verhindert wird. Die Abstrahlung ist möglichst auf einen Winkel kleiner als 70° zur Vertikalen zu beschränken. Müssen größere Abstrahlwinkel verwendet werden, ist eine Begrenzung der Lichtstärke zu empfehlen (Ausnahme: Anlagen zur Anstrahlung von Gebäuden und Ähnlichem).
Bei der Planung von Anlagen zur Anstrahlung von Gebäuden sind die hier vorgestellten Maßnahmen zum Schutz von Insekten anzuwenden. Zur Umsetzung dieses Schutzziels gibt es Leuchten sowohl für die Beleuchtung von Straßen, Wegen oder für ähnliche Zwecke als auch für große Flächen. Für die Beleuchtung häufig benutzter großer Flächen wie zum Beispiel Lager- oder Trainingsplätze sollten nur Scheinwerfer mit asymmetrischer Lichtverteilung verwendet werden, die oberhalb von 80° Ausstrahlungswinkel (zur Vertikalen) kein Licht abgeben, zum Beispiel Strahler mit horizontaler Lichtaustrittsfläche. Leuchten, die nur in den für die Beleuchtungszwecke benötigten Richtungen abstrahlen, haben auch einen wesentlich höheren Wirkungsgrad und sind daher auf Dauer ökonomischer. Frei nach (fast) allen Richtungen abstrahlende Leuchten - wie viele sogenannte "dekorative" Leuchten - sollten in empfindlichen Bereichen nicht eingesetzt werden.


1.1.3 Wahl von Lichtquellen mit für Insekten wirkungsarmem Spektrum

Am wenigsten beeinflusst wird das Verhalten von Nachtinsekten durch das monochromatische Licht der Natriumdampf-Niederdrucklampe. Bei für den Menschen gleichem Helligkeitsniveau liegt die Wirkung auf Insekten für diese Lampen nur bei 1 % bis 2,5 % derjenigen von Quecksilberdampflampen. Im rein gelben Licht dieser Lampe ist jedoch keine Farberkennung möglich. Daher wird sie nur dort eingesetzt, wo es nicht besonders auf Farbwahrnehmung ankommt. Derzeit wird die Natriumdampf-Niederdrucklampe vor allem im Industrie-und Gewerbebereich eingesetzt, da sie momentan die wirtschaftlichste Lösung darstellt und bei feuchter Luft und Nebel das beste Kontrastsehen ermöglicht.
Die Natriumdampf-Hochdrucklampen dagegen haben für den Menschen eine für die meisten Fälle befriedigende Farbwiedergabe, während die Wirkung auf Insekten erst im Bereich von 10 % bis 25 % der von Quecksilberdampflampen liegt.

Natriumdampflampen haben darüber hinaus eine höhere Lichtausbeute und Lebensdauer als Quecksilberdampflampen und sind größtenteils auch gegen diese austauschbar. In naturnahen Bereichen sollten daher künftig nur noch Natriumdampflampen eingesetzt werden, in freier Natur wenn irgend vertretbar Natriumdampf-Niederdrucklampen.

Quecksilber- und Halogen-Dampflampen locken im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln wesentlich mehr Insekten an und können daher nur für dicht bebaute Innenstädte, abseits von Wäldern, Parks, Friedhöfen und Gewässern, empfohlen werden. Sollte weißes Licht erforderlich sein, sind, nach Möglichkeit LED-Leuchten mit warm- und neutralweißer Lichtfarbe zu verwenden, um den Insektenanflug zu vermindern.

1.1.4 Verwendung von vollständig geschlossenen staubdichten Leuchten

Dadurch lässt sich vermeiden, dass die Insekten in die Leuchte gelangen und dort an der heißen Lampe verbrennen oder eingesperrt verhungern.

1.1.5 Begrenzung der Betriebsdauer auf die notwendige Zeit

Anlagen für künstliche Beleuchtung sollten nur solange wie notwendig betrieben werden. Dies gilt insbesondere auch für die Anstrahlung von Gebäuden, wo eine Begrenzung der Lichtabstrahlung in den unteren Halbraum nicht möglich und daher eine erhebliche Fernwirkung der Lichtquellen unvermeidlich ist. Diese sollten in den späteren Nachtstunden, während deren die gewünschte Wirksamkeit wegen des fehlenden Publikums ohnedies gering ist, abgeschaltet werden. Dies gilt auch für Beleuchtungsanlagen für Werbezwecke.
Für Beleuchtungsanlagen, die während der ganzen Nacht in Betrieb sein müssen, ist zu prüfen, ob für die späteren Nachtstunden eine Reduzierung des Niveaus möglich ist.

2 Vögel

Auch Vögel sind in unterschiedlicher Weise von Beleuchtungsanlagen betroffen. Sowohl fürden Lebensrhythmus als auch für die Orientierung spielen Lichtquellen für Vögel eine große Rolle. Starke künstliche Lichtquellen (Leuchttürme, Fabrikanlagen, Hochhäuser und Skybeamer) können zum Orientierungsverlust und sogar zum massenhaften Tod nachts ziehender Vögel führen. Insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit ziehen nächtliche Lichtquellen Vögel an. Dabei kommt es häufig zu Kollisionen mit der Lichtquelle oder dem sie tragenden Bauwerk. Die Irritationen ziehender Vögel zeigen sich auch an Reaktionen wie Umherirren im Lichtkegel, Änderung der Flugrichtung und Verlangsamung der Fluggeschwindigkeit.


2.1 Maßnahmen zum Schutz von Vögeln

Die im vorhergehenden Abschnitt zum Schutz von Insekten in 1.1.1, 1.1.2 und 1.1.5 genannten Maßnahmen sind auch geeignet, um mögliche ungünstige Einflüsse künstlicher Beleuchtung auf Vögel zu vermeiden oder zu minimieren. Außerdem:

Vermeidung der Beleuchtung von Schlaf- und Brutplätzen

Schwache Beleuchtung von Strukturen (zum Beispiel an Leucht- oder Funktürmen), damit diese zur Vermeidung von Kollisionen für Vögel sichtbar werden.
Vermeidung der Beleuchtung von Hochhäusern sowie von Gebäuden mit Glasfronten
Abschaltung von Skybeamern zu Zeiten des Vogelzuges (15. Februar bis 31. Mai und 1. August bis 30. November)

aus:

Ministerialblatt (MBl. NRW.) Ausgabe 2015 Nr. 1 vom 9.1.2015 Seite 1 bis 42

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_detail_text?menu=1&sg=0&anw_nr=7&val=14780&ver=8&vd_id=14780&keyword=

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_show_pdf?p_id=22527

Das Licht der (grünen/roten) Ampeln an den Toren wird in der Nacht immer intensiver / deutlicher

 

weitere Informationen zum Thema:

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/lichtverschmutzung

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/97-aktive-zerstoerung-der-natur-artensterben-ist-harte-arbeit-taz-kolumne-24-12-2022

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/90-groesstes-gebaeude-in-wesel-september-2022

http://www.verlustdernacht.de/startseite.html     |         https://www.darksky.org/  -  https://www.darksky.org/our-work/lighting/ 

https://blogs.nabu.de/mir-ist-ein-licht-aufgegangen/

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/126-ueber-den-verlust-der-nacht-und-die-bedeutung-der-dunkelheit

 

Fledermäuse und Licht: Leitfaden für die Berücksichtigung von Fledermäusen in Beleuchtungsprojekten

"Das Tempo, mit dem die Lichtverschmutzung zunimmt, ist größer als das globale Bevölkerungswachstum und die wirtschaftliche Entwicklung. Achtzig Prozent der Weltbevölkerung ist derzeit lichtverschmutzten Himmeln ausgesetzt, die Milchstraße ist für mehr als ein Drittel der Menschheit nicht mehr sichtbar.

Während die Umgebungsbedingungen in der Nacht sich dramatisch und schnell verändern, werden zirkadiane Rhythmen, Verhalten und Ökologie von Pflanzen und Tiere unmittelbar beeinflusst. Gleichzeitig werden die Auswirkungen künstlicher Beleuchtung, verschiedener Beleuchtungsschemata und Spektren auf die Biodiversität, einschließlich Fledermäuse, derzeit nur unzureichend verstanden, wohingegen Entscheidungsträger und andere an Beleuchtungsprojekten beteiligte Parteien nur eine vage Vorstellung von erforderlichen Minderungs- und Kompensationsaktivitäten haben.

Obwohl die Fledermäuse fast ausschließlich nachtaktiv sind und extrem empfindlich auf die vielfältigen Auswirkungen der Lichtverschmutzung reagieren, werden ihre negativen Auswirkungen auf Fledermäuse neben den notwendigen Maßnahmen zum Schutz der unfragmentierten nächtlichen Landschaften dieser Tiere bei Folgeabschätzung, Planung und Umsetzung häufig außer Acht gelassen.

In diesem Band werden verfügbare Nachweise für die Wirkung von Kunstlicht in der Nacht auf die europäischen Fledermäuse zusammengestellt. Auf der Grundlage des aktuellen Wissensstands werden Lösungen vorgeschlagen, um mögliche nachteilige Auswirkungen von Beleuchtungsprojekten auf Fledermäuse und ihre funktionalen Lebensräume zu vermeiden, abzuschwächen und zu kompensieren. Wir haben auch Forschungsschwerpunkte für zukünftige Studien skizziert, die für ein tieferes Verständnis des Problems und die Bewertung der Effizienz der vorgeschlagenen Minderungsmaßnahmenerforderlich sind.

Es ist jedoch wichtig, den Erfolgsgrad der in diesem Dokument beschriebenen Minderungsstrategien zu messen und zu bestimmen, ob sie für Fledermäuse lokale und landschaftliche Vorteile bieten. Weiterhin ist es wichtig zu untersuchen, wie diese Maßnahmen verbessert werden können. Quantitative Bewertungen der Wirksamkeit von Minderungsmaßnahmen, die für die Weiterentwicklung und Verbesserung von Strategien für die Zukunft von entscheidender Bedeutung sind, können nur erreicht werden, wenn strukturierte Daten von mehreren Standorten abgerufen werden."

Download: Leitfaden für die Berücksichtigung von Fledermäusen bei Beleuchtungsprojekten (PDF)
Download: Guidelines for consideration of bats in lighting projects (PDF)

 

→ BfN Fledermausschutz in Europa  https://www.bfn.de/sites/default/files/BfN/service/Dokumente/skripten/skript573.pdf

https://www.spektrum.de/news/fledermaeuse-reagieren-auf-lichtverschmutzung/1634954

https://www.fledermausschutz.ch/beleuchtungenAls nachtaktive Säugetiere sind Fledermäuse von Lichtverschmutzung besonders betroffen, denn die nächtliche Beleuchtung gefährdet ihre VersteckeFlugkorridore und Jagdlebensräume. Verstecke von Fledermäuse, ihre Flugkorridore und Jagdlebensräume sollen deshalb nicht oder nur zurückhaltend beleuchtet werden."

→ Landesfachausschuss Fledermausschutz NRW https://www.fledermausschutz.de/      |   https://www.nabu-selfkant.de/ansprechpartner/fledermaeuse/

→ Kreis Wesel Naturschutzgebiet N 9: Lippeaue Schutzgegenstand: https://www.kreis-wesel.de/lp/digitaler_Landschaftsplan/lp_we/html/karten/f1/hot/text/N/N9.html

→ Biologische Station Wesel Projekte u.a. Neue Lippemündung / Gottes Haus für Fledermaus https://www.bskw.de/projekte.html

 


→ aus " Bebauungsplan Nr. 233 „Rhein-Lippe-Hafen - Nord“  Hansestadt Wesel  - Artenschutzprüfung –

Artenschutz-Prüfung-Rhein-Lippe-Hafen -Nord //  S38ff 4.1.1 Fledermäuse / Karte 1: Planungsrelevante Fledermausarten / S99 

MA6 Regelungen zur Beleuchtung für lichtempfindliche Fledermausarten 

Es sind LED-Leuchtmittel mit einem für Insekten wirkungsarmen Lichtstromspektrum zu verwenden (LED 3000 K). Die Leuchten müssen der Mindestschutzart IP 43 entsprechen. Es sind vollständig abgeschlossene Lampengehäuse gegen das Eindringen von Insekten zu einzusetzen. 

Es sind Gehäuse zu verwenden, deren Oberflächen sich nicht mehr als maximal 60 °C erhitzen. 

Die Lichtpunkthöhe der Scheinwerfer ist unter Beachtung der Anforderungen an das Beleuchtungsniveau so gering wie möglich zu halten. Mehrere niedrige Lichtquellen sind zu bevorzugen. 

Die Lichtausstrahlung sollte nur in den unteren Halbraum erfolgen. Ein Ausstrahlwinkel von kleiner 70° zur Vertikalen ist einzuhalten. Hierzu können Leuchten mit horizontal abstrahlender, asymmetrischer Lichtverteilung verwendet werden.

Auf Anstrahlungen (z.B. von Gebäudefassaden) ist soweit wie möglich zu verzichten. 

ein nachhaltiges Vorzeigeprojekt mit dem Ziel des der BREEAM-Zertifizierung

der neue Standard für Wesel ?

Die Betriebszeiten der Beleuchtungsanlagen sind auf die im Sinne des Arbeitsschutzes erforderliche Dauer zu beschränken. Hierzu können Tageslichtsensoren zum Einsatz kommen. So sind während der Nachtzeiten nur die Bereiche auszuleuchten, in denen Tätigkeiten stattfinden. Gegebenenfalls kann hier eine „Notbeleuchtung“ zum Einsatz kommen. Für die verschiedenen Bereiche innerhalb des Hafens ist der Arbeitsschutz zu berücksichtigen, sowie auch die unterschiedlichen Nutzungsstrukturen, wie Verkehrstrassen, Parkplätze, Lager- und Rangierflächen, allgemeiner Objektschutz, Pforte etc. 

Die Maßnahme dient den Vorkommen der Fledermausarten: 

• Fransenfledermaus, 
• Große Bartfledermaus, 
• Großes Mausohr, 
• Kleine Bartfledermaus, 
• Teichfledermaus, 
• Wasserfledermaus. 

Prognosesicherheit: hoch, da die Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen ist (vgl. HELD, HÖLKER, JESSEL 2013). 

Die Maßnahme dient der Vermeidung einer Entwertung bzw. eines Verlustes von Jagdhabitaten, einer Zerschneidungswirkung auf verbindende Elemente zwischen den Funktionsräumen der Arten und einer Reduzierung des Nahrungsangebotes durch eine Fallenwirkung der Beleuchtung für Insekten, sodass Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 und 3 BNatSchG nicht zutreffen

Quelle: https://docplayer.org/storage/87/95066540/1684261466/u5yPXGXczwSobYgNxWtG_A/95066540.pdf

und Bebauungsplan Nr. 233 „Rhein-Lippe-Hafen - Nord“ Hansestadt Wesel - Artenschutzprüfung –

https://docplayer.org/95066540-Bebauungsplan-nr-233-rhein-lippe-hafen-nord-artenschutzpruefung.html 

... u.a. " S.41 Die Gattung Myotis reagiert empfindlich auf Lichtimmissionen (s. BRINKMANN et al. 2012, LÜTTMANN 2009, ALDER 1993, BACH 2001/2006) und zeigt ein Meideverhalten gegenüber beleuchteten Bereichen....  Durch die Beleuchtung der Anlagen und Gebäude im Plangebiet könnte eine Entwertung bzw. ein Verlust von Jagdhabitaten, eine Zerschneidungswirkung auf verbindende Elemente zwischen den Funktionsräumen der Art und eine Reduzierung des Nahrungsangebotes durch eine Fallenwirkung der Beleuchtung für Insekten eintreten. Fazit: Bauzeitliche Störungen, baubedingte Individuenverluste in potenziellen Tagesquartieren und Störungen durch betriebsbedingte Lichtimmissionen sind zu erwarten. Das Zutreffen von Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG ist nicht auszuschließen.

"S.60 Nachtigall : Die Art ist nach GARNIEL & MIERWALD (2010) schwach lärmempfindlich.
Da der Hafen- und Gewerbebetrieb ausschließlich abgeschirmt hinter den  bepflanzten MSPE-Flächen und im Bereich des vorhanden Rhein-Lippe-Hafens stattfinden wird,
Kommentar: Der Verkehr und die Lichtemmissionen des Rhenus-Logistik-Gebäudes finden überwiegend auf der dem Naturschutzgebiet und nicht dem Hafenbecken zugewandten Seite des Hafens statt - siehe Bilder in diesem Artikel
sind die übrigen Störeffekte des Verkehrs (z.B. flackerndes Scheinwerferlicht von Fahrzeugen, Anwesenheit von Menschen mit Hunden), die in der Arbeitshilfe „Vögel und Straßenverkehr“ berücksichtigt werden, im konkreten Fall nicht relevant. Betriebsbedingte Auswirkungen auf Brutvogelpaare der Nachtigall an den bekannten Brutplätzen sind daher nicht zu erwarten."
 

aus dem  Journal  Thema: Klimaresilienz und digitale Tools in der Immobilienbrancheder LIST Gruppe

(Abruf 3.6.2023 18:30)

Ein Interview mit Dirk Rehaag. 27.3.2023

"... Vor knapp einem Monat hat Dirk Rehaag den Posten als Vorstandsvorsitzender der LIST Gruppe angetreten. In dieser neuen Rolle und als Branchenkenner beschäftigt er sich unter anderem mit der Klimaresilienz der Lösungen unserer Branche und den dafür notwendigen digitalen Tools. Und genau dazu haben wir das Gespräch mit ihm gesucht. Ausgehend von konkreten Beispielen haben wir uns auch an die größeren Fragen gewagt. Denn wir wollten wissen: Wo stehen wir als Branche und welche Meilensteine oder auch Chancen liegen vor uns?...

Über das Projekt Duisburg Nord.

In Wesel, nördlich von Duisburg, errichtet LIST Bau Nordhorn im Auftrag von Swiss Life Asset Managers eine rund 85.000 qm große Logistikhalle schlüsselfertig. Mieter der voraussichtlich Mitte 2023 fertiggestellten Halle wird Rhenus Logistics. Das Besondere: Die Immobilie wird fossilfrei betrieben. Möglich machen das ein spannendes TGA-Konzept von LIST Ingenieure und der Mut und die Offenheit aller Projektbeteiligten.

Lösungen für einen CO²-neutralen Betrieb:

  • Thermische Simulation für Kühl- und Heizlasten
  • Dimensionierung der Anlagen nach dem tatsächlichen Nutzer-Verhalten und nicht nach DIN (= Einsparung bis zu circa 40 Prozent)
  • Geothermie
  • Großflächige PV-Anlage + Speicher
  • Kein Anschluss für fossile Energieträger

...

Über „LIST auf den Punkt.“

Anfang November letzten Jahres haben wir zur ersten „LIST auf den Punkt“-Veranstaltung in die Straßenkicker Base in Köln eingeladen. Das Thema da: „Holz als klimafreundlicher Baustoff – wie nachhaltig sind wir damit in Zukunft wirklich?“ Gemeinsam mit unseren Experten haben wir diese Frage kritisch, ehrlich und pragmatisch beleuchtet. Den Auftakt machten Tobias Wohlleben von der Waldakademie und Jeroen Meissner von Partner und Partner Architekten jeweils mit einem Impulsvortrag.
Anschließend folgte eine Diskussionsrunde mit weiteren Experten zu dem Thema: „Holz als Heilbringer? Zwischen Kohlenstoffsenke und Baumaterial.“

Und im Juni starten wir in Runde zwei der Veranstaltungsreihe. Dieses Mal möchten wir das Thema Biodiversität diskutieren. Denn Biodiversität ist ein Thema, das in der Immobilienwirtschaft noch viele Fragezeichen aufwirft. Der Schutz der biologischen Vielfalt wird von vielen als das Schlüsselthema der Zukunft bezeichnet, und es betrifft uns alle. Zugleich wissen wir oft nur wenig über die Zusammenhänge und kaum jemand kennt den Status quo. Was können wir heute in der Praxis bereits umsetzen? Worauf sollten wir in der Projektentwicklung und Bauwirtschaft achten? Wo ist unsere Branche besonders gefordert, sich weiterzuentwickeln?

...

Biodiversität.

Kommen wir zu einem Thema, das noch viel stärker in den Kinderschuhen steckt: Biodiversität. Genau diesem Thema widmet sich die nächste „LIST auf den Punkt“-Veranstaltung. Schenken wir da dem richtigen Thema die Aufmerksamkeit?

D. R.: „In Sachen Biodiversität steht die Branche definitiv noch am Anfang. Aber es gibt auch hier schon erste Lösungsansätze, die wir dringend umsetzen müssen, um Artenvielfalt zu schützen. Denn hier geht es um die Grundlage unseres Lebens. Für Bauvorhaben kommt es zuallererst darauf an zu verstehen, wie die Umgebung am Standort eigentlich ist, welche Arten vor Ort vorkommen. Die Analyse der lokalen Diversität gehört deshalb zum Spektrum der Spezialist:innen von LIST Eco, die auch ermitteln, welche Möglichkeiten zum Schutz und Erhalt dieser Arten am Gebäude und im Rahmen der Außenanlagen bestehen.

Zum Beispiel können wir uns fragen: Kann hier mehr Dachbegrünung helfen? Ja, aber hier müssen wir zeitgleich auch den Flächenbedarf für die Photovoltaik berücksichtigen und somit Kompromisse eingehen. Wir brauchen also kreative Lösungen, um zum Beispiel die vertikalen Flächen der Gebäude zu nutzen. Wir müssen auch die Außenanlagen unserer Projekte aufwerten, um auf diesen Flächen und im Boden Artenvielfalt zu ermöglichen. Projekte ohne fossile Energieerzeugung schützen unsere Luft und sind somit auch im Sinne der Artenvielfalt wichtig. Auch beim Management von Ab- und Regenwasser können wir als Branche noch viel mehr tun, um den Lebensraum von Pflanzen und Tieren zu schützen. Die ersten Ansätze setzen wir bereits um.

Viele unserer neuen Logistikimmobilien laufen fast komplett autark und brauchen keinen Gas-Anschluss mehr. Wir planen aktuell die ersten konkreten Biodiversitätskonzepte. Das ist der Anfang und es geht noch viel mehr.“

Rechnet sich das?

Und zum Abschluss: Funktioniert die Anpassung in puncto Klimaresilienz nur mit Idealismus oder kann sich das auch wirtschaftlich rechnen?

D. R.: „Unseren heutigen Lebensstandard verdanken wir den Innovationen und dem Fortschritt der letzten Jahrzehnte. Jetzt müssen wir den Klimawandel als Hypothek dieses Fortschritts in den Griff bekommen. Die Politik flankiert diesen Prozess durch eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Regulatorik und durch gezielte Förderprojekte. Jetzt ist es an uns, bisher Erprobtes infrage zu stellen, zu verbessern und neue Lösungen zu finden beziehungsweise die vielen schon vorhandenen Lösungen an realisierbarer Nachhaltigkeit direkt umzusetzen.Das heißt: Wir benötigen dafür den Mut, auszuprobieren und auszurollen.

Ich freue mich, bei meinen Kolleg:innen die Begeisterung zu erleben, das Unternehmen in diesem Sinne weiterzuentwickeln. Für mich ist es nicht die Frage, ob sich das rechnet. Ich bin überzeugt, wir sind zukünftig nur dann wirtschaftlich erfolgreich, wenn wir die Möglichkeiten wirklich ausschöpfen und mit unserer Kreativität gemeinsam mit Partnern Innovationen entwickeln und marktfähig machen.“

 

ein weiterer Journal Artikel   zum Thema https://www.list-gruppe.de/journal-eintrag/wer-klimaschutz-will-muss-biodiversitaet-sichern-ein-ueberblick/

17.5.2023

Wer Klimaschutz will, muss Biodiversität sichern – ein Überblick.

"Hört man sich aktuell in der Branche um und wirft einen Blick in die diversen Texte der EU-Taxonomie, Entwürfe zum GEG und CSRD, so ist Klimaschutz omnipräsent. Das ist gut und richtig. Denn hier gibt es sehr viel zu tun – noch ist eine Begrenzung der Erwärmung auf unter 2 Grad möglich.Schaut man sich die Folgen des Klimawandels an, so springt ein Thema sofort ins Auge: der Verlust an Biodiversität. Beide Themen sind untrennbar verbunden. Denn intakte Ökosysteme stabilisieren das Klima, ein zu schneller Wandel setzt aber viele Arten und damit ganze Ökosysteme unter Druck. Deren Fähigkeit zur CO2-Speicherung und weitere Ökosystemleistungen gehen zurück und verschärfen das Problem zusätzlich. Dabei es geht um Basisfunktionen, von der Wasser- und Luftfilterung über Bestäubungsleistungen bis zur privaten Erholung. Diese Leistungen kosten aktuell keinen Euro, sind aber elementar: 50% des globalen GDP hängen von ihnen ab. Laut World Economic Forum ist daher auch der Verlust von Biodiversität auf Platz drei der Risiken für die Weltwirtschaft, direkt nach Klimaschutz und Klimaanpassung.

Daher ist Biodiversität sowohl in der EU-Taxonomie als DNSH-Kriterium, als auch in der CSRD verankert. Es gibt zudem die EU-Biodiversitätsstrategie und die Fortschreibung auf nationaler Ebene. Für alle Akteure unserer Branche führt kein Weg mehr am Thema vorbei.

Der Haupttreiber für Biodiversitätsverlust ist – neben Schadstoffen, Änderung der Landnutzung, invasive Arten und Übernutzung von Ökosystemen – der Klimawandel. Somit ist Klimaschutz zentral. Direkt gefolgt von der Vermeidung von Flächenversiegelung. Wo trotzdem Neuentwicklung stattfindet, sollte man echte Habitate entwickeln. Dies gelingt, wenn Biodiversität ab Leistungsphase 0 integriert wird und Experten eingebunden sind, um mit Gebäude und Umfeld für heimische Arten geeignete Lebensräume zu schaffen und durch korrekte Pflege zu erhalten. Ein solches Konzept erzielt viele positive Effekte: besseres Mikroklima, Regenwassermanagement inkl. Schutz bei Starkregen, reduzierte Kühllasten durch Begrünung, geringere Abwassergebühren, Zugang zu Fördermitteln, höhere Aufenthaltsqualität, Erfüllung regulatorischer Anforderungen etc. Sehr viele Maßnahmen sind auch im Bestand möglich, am besten mit Blick auf das Quartier. Kritisch hinschauen sollte man zudem bei Materialien und deren Lieferketten ob hier Biodiversität gefährdet wird.

Das alles ist lange bekannt, belegt, berechnet und wird durch weitere Forschung ergänzt. Es ist alles da, um Advokat des Themas zu sein. Mit der Biodiversität taucht kein neues Thema auf, sondern die kausalen Ketten unserer bisher stabilen Lebensgrundlagen werden nun sichtbar, da sie auf dem Spiel stehen. Wir tun gut daran unsere Regeln, die wir über die der Natur stellen, anzupassen. Denn die Realität kümmert unsere Logiken von Wirtschaft, Gesetzgebung und weitere Theoriekonstrukte nicht, mit denen wir unsere Gesellschaft organisieren. Der Satz „Alles ist verbunden“ stimmt einfach. Auch wir sind am Ende nur große Säugetiere, die sich bis zu einem bestimmten Punkt über Technik anpassen können. Aber dies ist endlich und wenn wir angepasst sind, aber der Rest der Ökosysteme nicht, haben wir final verloren.

Klimaschutz und Biodiversität sind gemeinsam zu adressieren. Darin liegt die große Chance, die Kräfte der Natur zu unseren Gunsten zu nutzen. Wenn wir bereit sind, unsere eigenen Bedürfnisse in Priorität und Umfang zu hinterfragen, werden wir langfristig auf allen Ebenen profitieren."

und ein Beitrag vom 4.5.2023

" Vom Artensterben zum Artenschutz. – LIST auf den Punkt.

Emissionen reduzieren, Kreislauffähigkeit, Ökobilanz – momentan alles Buzzwords in der Immobilienbranche. Der Blick vieler schweift zur nachhaltigen Immobilie. Dabei bleibt ein Aspekt aber öfter auf der Strecke – die Biodiversität!

Biodiversität ist ein Thema, das in der Immobilienwirtschaft noch viele Fragezeichen aufwirft. Der Schutz der biologischen Vielfalt wird von Vielen als das Schlüsselthema der Zukunft bezeichnet, und es betrifft uns alle. Zugleich wissen wir oft nur wenig über die Zusammenhänge und kaum jemand kennt den Status quo.

Was können wir heute in der Praxis schon umsetzen? Worauf sollten wir in der Projektentwicklung und Bauwirtschaft achten? Wo ist unsere Branche besonders gefordert, sich weiterzuentwickeln?

Diesen Fragen gehen wir in unserem nächsten „LIST auf den Punkt.“-Event, am 21. Juni in Köln, auf den Grund. Wir bringen Expert:innen der Immobilienbranche, Biolog:innen und Naturschützer:innen zusammen und diskutieren diese Fragen und viele weitere. Informieren Sie sich über das, was heute schon möglich ist und welche Kriterien für Sie und Ihr Business schon bald relevant sein werden.

Ein kleiner Vorgeschmack

Der Abend ist dreigeteilt. Wir starten mit den Impulsvorträgen von unseren Expert:innen und gehen dann in eine gemeinsame Diskussionsrunde. Hier können Sie alle Ihre Fragen rund um die biologische Vielfalt in der Immobilienbranche mit einbringen. Kommen Sie beim Get-Together mit unseren Speaker:innen ins Gespräch und knüpfen Sie neue Kontakte.

Impulsvorträge hören wir von: Kirsten Gulau –Geschäftsführerin STADTNATURENTWICKLUNG, Dr. Valerie Köcke – Referentin der Geschäftsführung, Zoologische Gesellschaft Frankfurt und Stefan Petzold – Referent für Siedlungsentwicklung und Stadtnatur, NABU - Naturschutzbund Deutschland e.V."

auch: https://www.list-gruppe.de/list-auf-den-punkt/biodiversitaet/

 

green gate to europe

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Rhenus (Standort Wesel) & Thema Umweltschutz

aus → Rhenus newshttps://www.rhenus.group/de/de/news-media/detail/co2-negativer-betrieb-am-standort-wesel-rhenus-warehousing-solutions-und-eglv-setzen-auf-gruene-partnerschaft/

 

"

CO2-negativer Betrieb am Standort Wesel: Rhenus Warehousing Solutions und EGLV setzen auf grüne Partnerschaft

Der neue Standort von Rhenus Warehousing Solutions in Wesel wird ab diesem Jahr neue Maßstäbe beiEnergie und Umweltschutz setzen. Dafür sorgt auch die Zusammenarbeit mit Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV). Gemeinsam werden der Experte für Wasserwirtschaft, Klimafolgenanpassung und Nachhaltigkeitsowie der weltweit tätige Spezialist für Lagerlogistik Maßnahmen rund um Flora, Fauna und Biodiversität umsetzen.

Der neue Standort von Rhenus Warehousing Solutions in Wesel wird ab diesem Jahr neue Maßstäbe bei Energie und Umweltschutz setzen.

Bild von links nach rechts: Andreas Giga, Abteilungsleiter Zukunftsinitiative/Serviceorganisation EGLV; Onur Cosgun, Key User Rhenus Warehousing Solutions; Magdalene Schaub, Projektleitung Wesel Rhenus Warehousing Solutions; Andreas Mayer, Mitglied der Geschäftsleitung Rhenus Warehousing Solutions; Henning Brands, Niederlassungsleiter Wesel (Duisburg und Willich) Rhenus Warehousing Solutions; Dmitry Bresizky, Green Building Manager Rhenus Warehousing Solutions; Dominik Schmidt, Sustainability & Energy Manager Rhenus Warehousing Solutions; Friedhelm Pothoff, Leitung Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit EGLV; Andrea Rickers, Mitarbeiterin der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit EGLV. Bildquelle: Matthias König / Rhenus Warehousing Solutions.

Am Rhein-Lippe-Hafen, direkt im Naturschutzgebiet Lippeaue, befindet sich das neue Vorzeigeprojekt von Rhenus Warehousing Solutions. Passend zur „grünen“ Lage, weiß der 86.000 Quadratmeter große Multi-User-Standort sowohl aus logistischer als auch aus nachhaltiger Sicht zu überzeugen. Denn die Anlage soll nach Fertigstellung und Übergabe CO2-negativ betrieben werden: Geplant ist eine der größten zusammenhängenden Photovoltaikanlagen Europas mit einer Leistung von 9 Megawatt im Peak. Extensive Batteriespeichersysteme lassen den Standort zudem auch nachtsautark arbeiten. Eine Geothermieanlage, durch den Strom der Photovoltaikanlage betrieben, wird die Hallen mittels Erdwärme klimatisieren. Darüber hinaus wird die Fassade teils mit Holz verkleidet und teils begrünt, um Kohlenstoffdioxid zu binden. Der CO2-Fußabdruck des Standorts wird künftig mittels Software gemessen, die zusätzlich Maßnahmen für eine kontinuierliche Optimierung wie alternative Materialien für Kundenprojekte vorschlägt. Elektroladesäulen für Pkw und Fahrräder, XXL-Insektenhotels und Vogelhäuser für einheimische Vogelarten runden die nachhaltigen Features der Niederlassung ab.

Die Nachhaltigkeit vor Ort ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Rhenus ausschließlich neue Lagerstandorte baut, die den „BREEAM* Excellent“-Standard erfüllen oder übertreffen. „Mit dem Standort Wesel setzen wir einen neuen Standard in Sachen Nachhaltigkeit“, sagt Dominik Schmidt, Sustainability & Energy Manager bei Rhenus Warehousing Solutions. „Umso wichtiger sind für uns EGLV als erfahrener Partner. Von dem Know-how und den Kontakten können wir in Zukunft nur profitieren.“ Rhenus Warehousing Solutions lässt unter anderem sämtliche Nachhaltigkeits- und Klimafolgenanpassungsmaßnahmen von EGLV prüfen. Auch örtliche Planungen für eine naturnahe Regenwasserbewirtschaftung und Fassadenbegrünungen sollen gemeinsam entwickelt werden. Friedhelm Pothoff, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit bei EGLV, sagt: „Klimaschutz und Klimafolgenanpassung können nur gemeinsam gelingen und wenn jeder einen Teil der Verantwortung übernimmt. Daher freuen wir uns, mit Rhenus Warehousing Solutions einen engagierten Partner unterstützen zu können, der einen wirtschaftlichen und zugleich nachhaltigen Logistikstandort schafft.“ In den nächsten Wochen ist ein Vor-Ort-Workshop mit allen Beteiligten geplant, um weitere Klimafolgenanpassungsmaßnahmen rund um die technische Infrastruktur und die lokale Biodiversität zu identifizieren. So ist für die Zukunft angedacht, Logistikprojekte gemeinsam für eine grünere Region zu begleiten, etwa im nahe der Lippe und der Emscher gelegenen Bönen.

*Building Research Establishment Environmental Assessment Method

24.06.2023 - 03:00:00

 

Über Rhenus Warehousing Solutions & Rhenus

Über Rhenus Warehousing Solutions

Rhenus zählt zu den Pionieren der Lagerlogistik und bildet mit mehr als 180 Standorten in 23 Ländern und einer Lagerfläche von 4,0 Millionen Quadratmetern ein umfassendes globales Netzwerk. Spezialisiert auf zahlreiche Industriezweige, profitieren Rhenus-Kunden von maßgeschneiderten Warehousing-Lösungen und Fulfillment-Services. An Multi-User-Standorten sowie bei Dedicated- und Inhouse-Lösungen stehen Innovation, Nachhaltigkeit und eine kontinuierliche Prozessoptimierung im Fokus.

Über Rhenus

Die Rhenus Gruppe ist einer der führenden, weltweit operierenden Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 7,0 Milliarden Euro. 37.500 Mitarbeitende engagieren sich an 970 Standorten und entwickeln innovative Lösungen entlang der gesamten Supply Chain. Ob Transport, Lagerung, Verzollung oder Mehrwertleistungen: Das Familienunternehmen bündelt seine Dienstleistungen in unterschiedlichen Geschäftsfeldern, in denen die Bedürfnisse der Kunden zu jeder Zeit im Mittelpunkt stehen.

Emschergenossenschaft und Lippeverband

Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 69 Kläranlagen). www.eglv.de"

https://www.eglv.de/lippe/lebendige-lippe/

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last but not least:NRZ "Der Rhein-Lippe-Hafen wächst. DeltaPort-Chef Andreas Stolte erklärt, was geplant ist und warum das Naturschutzgebiet nebenan nicht betroffen ist. "... https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/hafenausbau-in-wesel-huelskensradweg-muss-verlegt-werden-id232692187.html

 

 

neuer Informationskanal Wesel - Evolving Regions November 2021

 

Info Kanal - Wesel - Evolving Regions

https://evolvingregions.com/channel/wesel/

 

"Der Kreis Wesel ist von steigenden heftigeren Extremwetterereignissen, wie Niederschlägen, Starkregen und Unwettern betroffen. Straßen und Keller werden überflutet. Der klassische Hochwasserschutz gerät bei solchem Extremwetter an seine Grenzen."

 

Zentrum KlimaAnpassung: Special Starkregen

 

Was wegen des Klimawandels getan werden muss

Kreis Wesel/ Moers.(pst) Von Klimaschutz hat jeder schon gehört: Rad statt Auto fahren und Licht ausschalten beim Verlassen des Raumes. Aber was Klimafolgenanpassungen sind, wissen die Wenigsten. Mit diesem Thema beschäftigt sich Beatrice Sy, die im Rathaus der Stadt Moers für das kreisweite Projekt Evolving Regions zuständig ist. Ziel ist es, die beteiligten Regionen klimarobust zu machen. Starkregen und weitere Extremwetter sind eine Auswirkung des Klimawandels und fordern Städte und Kommunen heraus, sich den Klimabedingungen anzupassen. Akteurinnen und Akteure sollen motiviert werden in den beteiligten Regionen entsprechende Anpassungen umzusetzen. Dafür werden verschiedene Bereiche, wie Bauleitplanung, Deichverbände, Energie- und Wasserversorgung, Katastrophenschutz, Klimaschutzmanagement und Wasserwirtschaftsverbände und, und, und… miteinander vernetzt...

 

Informationsmaterialien und Publikationen

 

aus dem Bericht Klimawandel und seine Auswirkungen in NRW

Abschnitt: 4.3 Faktenblatt - Starkregen in NRW

Starkregenereignisse werden in Zukunft wahrscheinlich häufiger und intensiver auftreten

" Der Anstieg von Starkregenereignissen in NRW ist signifikant


• Die Auswertung zeigt für NRW seit 1961 einen signifikanter Anstieg von Starkregenereignissen der Dauerstufe von 60 Minuten
(vgl. LANUV 2018)
• Beispiele für die Häufigkeit von Starkregenereignissen in NRW: Orkan Kyrill Januar 2007, Ela Juni 2014, Tief Quintia in Münster August 2014(vgl. LANUV 2017: 5)

Eine Prognose der räumlichen Verteilung und Intensität von Niederschlägen ist mit den jetzigen regionalen Klimamodellen nicht genau möglich, jedoch ist mit einer Zunahme zu rechnen:


• Aufgrund der steigenden Lufttemperatur und der steigenden Anzahl an Sommertagen und heißen Tagen steigt das Potential für höhere Niederschlagsmengen und somit auch Starkregen
(vgl. DWD 2016b)
• “Analysen der seit 15 Jahren flächendeckend vorliegenden Radardaten deuten regional auf eine Zunahme von Starkniederschlägen kurzer Dauer hin. Jedoch sind diese Ergebnisse aufgrund der geringen Länge der Zeitreihen aus klimatologischer Sicht nicht aussagekräftig und können durch kurz- und mittelfristige Variationen bedingt sein”(DWD 2016b)
• Die extremen Starkniederschläge in NRW mit mehr als 70 mm pro Tag variieren je nach Modell für die nahe als auch ferne Zukunft: von leicht abnehmend (-10 %) bis deutlich steigend (+40 %)(vgl. LANUV 2010

Die folgende Darstellung der betroffenen Themenfelder stellte eine priorisierte Vorauswahl in Anlehnung an die DAS Handlungsfelder und die UBA Wirkungsketten dar:


• Bauwesen / Verkehr- und Verkehrsinfrastruktur: Betroffen sind insbesondere die bauliche Struktur und Substanz und wichtige Infrastruktur
einrichtungen (technisch, verkehrlich und sozial). Dabei sind insbesondere die Kaskadeneffekte, also die nachfolgenden Auswirkungen, von großer Bedeutung, die sich die Funktionsfähigkeit von Infrastrukturen häufig gegenseitig bedingen.
• Land- und Forstwirtschaft : Starkregen führt zu Erosion und stellt somit eine Betroffenheit dieser Flächen dar, jedoch können land- und forstwirtschaftliche Flächen auch als Rückhalteräume für große Wassermengen dienen
• Hochwasserschutz: Starkregen oder lang anhaltender Regen können zu Flusshochwasser führen.  Weitere Betroffenheit: Biologische Vielfalt, Boden, Energiewirtschaft, Finanzund Versicherungswirtschaft, Industrie und Gewerbe, Verkehr und Verkehrsinfrastruktur, Menschliche Gesundheit

 

Planerische Relevanz 

Die planerische Relevanz ist hoch!


Kommunale Daseinsvorsorge, Gefahrenabwehr auf der kommunalen Ebene
Da konvektive Starkregenereignisse “immer und überall” auftreten können, muss der Raum auch überall auf ein solches Extremereignis und dementsprechend einem möglichst kontrollierten Starkregenabfluss vorbereitet werden
• Die Planung kann keinen direkten Einfluss auf den Starkregen nehmen, jedoch kann der Starkregenabfluss beeinflusst und somit die Schäden minimiert werden

 

→ siehe zu diesem Thema auch unsere Meldung / Problematik / besondere Gefahr für Gefahrguttransporte im Hangbereich von Lippedorf durch Starkregen

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/69-weltklimarat-berichte-zur-aktuellen-situation-starkregenereignisse-und-zerstoerende-hitzewellen

 


UPDATES und weitergehende Informationen

Anpassung an die Auswirkungen der Erderwärmung Leben mit dem Klimawandel https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/klimawandel-anpassung-1940458 

Freitag, 23. Juli 2021 - Bereits heute sind die Folgen des Klimawandels in Deutschland spürbar. Sie haben Auswirkung auf unsere Gesundheit und unseren Wohlstand. Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Veränderungen müssen deshalb Hand in Hand gehen. Nur so minimieren wir Risiken und schützen uns. 

Knotenpunkt Anpassung an den Klimawandel Bundesregierunghttps://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/anpassung-an-den-klimawandel

Sofortprogramm Klimaanpassung -  Für Klimawandel und Extremwetter vorsorgen https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/sofortprogramm-klimaanpassung-2019928 

Donnerstag, 24. März 2022 - Die Flutkatastrophen im Sommer 2021 haben deutlich gezeigt, dass sich Städte und Gemeinden an den Klimawandel anpassen müssen. Der Bund unterstützt die Kommunen mit zusätzlichen 60 Millionen Euro und Fachleuten, um sich für Extremwetter oder Hitzeperioden besser zu wappnen. Bundesumweltministerin Lemke hat das Sofortprogramm Klimaanpassung vorgestellt.

Bundesprogramm für klimaangepasste Städte - Mehr Stadtgrün sorgt für Abkühlung   https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/klimaanpassung-in-staedten-2063246 

Dienstag, 19. Juli 2022 - Rekordtemperaturen auch in Deutschland zeigen: Der Klimawandel ist da und wir Menschen müssen uns anpassen. Parks und Grünanlagen sowie mehr grün-blaue Klimaoasen sorgen in den Städten für Abkühlung. Deshalb fördert das Bundesbauministerium mit 176 Millionen Euro mehr grüne Freiflächen in urbanen Räumen.

Mittwoch, 21. Februar 2024 Deutschland verhindert schärfere Regeln in EU Regeln gegen Luftschadstoffe https://www.tagesschau.de/ausland/europa/luftqualitaet-grenzwerte-eu-100.html

Renaturierung einer Ackerfläche

 

Projekt

Verhinderung der industriellen Überbauung einer Ackerflächeam Naturschutzgebiet des Lippemündungsraums (BBP 239), Vorschlag zur Renaturierung der Fläche und Zuschlag zum Naturschutzgebietes

VORHER

Vielfältige Baumaßnahmen und -vorhaben verkleinern und gefährden aktuell das Naturschutzgebiet des Lippemündungsraums. Verlust und Versiegelung von Naturflächen, Abholzung großer Baumbestände, zunehmende Belastung durch Verkehr zu Land und Wasser bedrohen die Lebewesen dieses einzigartigen Naturschutzgebietes. Möglichkeiten zum Ausgleich bereits durchgeführter bzw. genehmigter belastender Maßnahmen im Lippemündungsraum sind stark begrenzt.

 

Aus diesem Grund fordern wir von Stadt und Kreis Wesel die Beendigung des Bauvorhaben auf der Ackerfläche zwischen Frankfurter Straße und Emmelsumer Straße in Lippedorf. Wir schlagen vor, diese zu renaturieren und dem angrenzenden Naturschutzgebiet zu zuschlagen, wenigstens jedoch sie weiter als Ackerfläche zu nutzen.

 

Details des Antrags an den neuen Rat der Stadt Wesel und den neuen Landrat des Kreises Wesel können unserem hier hinterlegten Schreiben vom 10. November 2020 entnommen werden:

https://initiative-lippemuendungsraum.de/images/20201110_Antrag-Bauplan-239.pdf

 

Die Antworten vom Rat der Stadt Wesel und vom Landrat werden wir hier ebenfalls veröffentlichen.

 

Verweis: Problematik Flächenverbrauch und Versiegelung:  https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/flaechenverbrauch-und-versiegelung?start=2 

 

Antworten:

SPD vom 17. November 2020:  https://initiative-lippemuendungsraum.de/images/SPD_Antwort_2020_11_17.pdf

Stadt Wesel, die Bürgermeisterin vom 26. November 2020:  https://initiative-lippemuendungsraum.de/images/BBP239_AntwortBM20201126.pdf

Verweis: Bezug im Schreiben der Bürgermeisterin auf die Beschlussfassung in der `Ratssitzung vom : 4.3.2020: http://ratsinfo.wesel.de/bi/to0050.asp?__ktonr=18421

Anlage 08 Begründung Teil B Umweltbericht: http://ratsinfo.wesel.de/bi/getfile.asp?id=50310&type=do& inkl. Karten, die eine Überbauung des Landschaftsschutzgebietes aufweisen

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MÄRZ 2022

Es werden nicht mehr rückgängig zu machende Tatsachen geschaffen -

der "MUTTER" Boden wird tiefgreifend und flächig entfernt und durch toten, verdichteten Schotter ersetzt

hier wird auf lange Sicht kein Leben mehr Fuß fassen können 

Bauherr und Betreiber des neuen Betriebsstandortes  -  das Weseler Unternehmen Erdbohr https://erdbohr.de/

 

November 2022 : Im Gegensatz zum erklärten Ziel im Zukunftsvertrag NRW, die Lichtverschmutzung zu reduzieren: bei Nacht großflächige, mehr als taghelle Beleuchtung

 

Herbst 2023 - großflächige Bestrahlung, Abstrahlung in die Umgebung, Fassadenbeleuchtung

→ Infomationen zu rechtlichen Vorgaben bzgl. der Reduzierung der nächtlichen Lichtverschmutzung in NRW : https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/115-neue-gefaehrdung-von-fledermaeusen-voegeln-und-insekten-im-naturschutzgebiet-der-lippemuendungsregion-durch-naechtliche-lichtverschmutzung 

 

 

→  Frühjahr 2024 : die nächtliche Beleuchtung wurde deutlich reduziert DANKE

 

 

Über die Ablösung der/s Menschen in der Logistik

Über die Ablösung der/s Menschen in der Logistik

 

Gestern (18. April 2024) fuhr erstmals ein autonomer LKW auf der A9 in Deutschland. Die Ablösung des Menschen am Steuer der Logistik-LKW soll die Zukunft des Güterverkehrs in Deutschland sein und auch in den Lagern selber verwalten und bewegen bereits Roboter die Waren. Der Einsatz künstlicher Intelligenz ist längst in der Planung der Logistik-Größen angekommen und so wird der Mensch nicht nur am Steuer der LKW und in der Handhabung der Waren in den Lagern, sondern auch in der Planung und Koordinierung der Warenströme ersetzt.

Das jetzt auch in Wesel ansässige Unternehmen RHENUS ist einer der Vorreiter in diesem Feld.

 

 Quelle https://www.youtube.com/watch?v=zaI5CII3rF4

→ WIKIPEDIA: A.I. - Künstliche Intelligenz https://de.wikipedia.org/wiki/A.I. - Künstliche_Intelligenz

 


 

Weitergehende Informationen:

Presse - zur ersten Fahrt eines autonomen LKW in Deutschland

→  Transport: MAN Autonom auf der A9  https://transport-online.de/galerien/man-autonom-auf-der-a9-162950.html

→  Spiegel: Computer gesteuerte LKW https://www.spiegel.de/auto/autonomes-fahren-man-testet-autonome-lastwagen-auf-der-a9-a-9e868313-48a8-4b0f-adc6-82dddbb8d4cf

→ rnd: Deutschland als Vorreiter - 2024 sollen erstmals selbstfahrende LKW auf Autobahnen fahren https://www.rnd.de/wirtschaft/selbstfahrende-lkw-erstmals-2024-auf-autobahnen-in-deutschland-KXPLA2RVCFGHTC7VWH5NKN6I7U.html

 

zum Thema autonome LKW

→ ADAC Autonome LKW - sind sie die Rettung für den Fahrermangel?  https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattung-technik-zubehoer/autonomes-fahren/autonome-lkw/

→ Bundesministerium für Digitales und Verkehr: Gesetz zum autonomen Fahren tritt in Kraft https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/gesetz-zum-autonomen-fahren.html   |   https://www.gesetze-im-internet.de/afgbv/

→ Fraunhofer Big Data AI - Logistik & Mobilität https://www.bigdata-ai.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/logistik_mobilitaet.html

→  Webfleet - Autonome Lkw: Innovationen, die die Mobilität der Zukunft revolutionieren https://www.webfleet.com/de_de/webfleet/blog/technologien-autonome-lkw/

→  Continental - The future of motion - Autonome LKW Systeme https://www.continental-automotive.com/de/loesungen/autonome-lkw-systeme.html

→  Daimler Truck - unser Weg zum autonomen LKW  https://www.daimlertruck.com/innovation/autonomes-fahren/unser-weg-zum-autonomen-lkw

→ MAN setzt voll auf autonome LKW  https://www.man.eu/corporate/de/experience/man-setzt-voll-auf-autonome-trucks-120256.html

→ Auto Motor Sport - Automobilzulieferer Continental und Aurora, ein US-Spezialist für autonomes Fahren, haben ein Jahr nach dem Start der Partnerschaft angekündigt, ab 2027 ein autonomes Fahrsystem für Lkw in Serienproduktion zu fertigen. https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/continental-und-aurora-autonome-lkw-ab-2027/

→ Logistik heute - autonomes Fahren - Straßenverkehr https://logistik-heute.de/news/autonomes-fahren-ge-appliances-setzt-den-usa-auf-autonome-lkw-61046.html

→ Deutsche Verkehrs Zeitung - Gamechanger autonome LKW  https://www.dvz.de/technologie/detail/news/studie-autonome-lkw-werden-zum-gamechanger.html

→ Future Management  - Die nächsten zehn Jahre werden den Gütertransport auf der Straße radikal verändern. Wo es sie noch gibt, werden die Fahrer völlig neue Rollen einnehmen.Der Transport der Zukunft ist intelligent, vernetzt und automatisiert. In der öffentlichen Debatte wird der Einsatz autonomer Nutzfahrzeuge nicht so stark diskutiert wie das Thema automatisierter Pkw. Wahrscheinlich, weil es die meisten Menschen nur mittelbar betrifft. Dabei schreitet die Entwicklung in diesem Bereich rasant voran. Fahrerlose Lkw könnten deutlich früher über die Straßen rollen als erwartet.  https://www.futuremanagementgroup.com/autonome-lkw/

 

zum Thema Künstliche Intelligenz in der Logistik

→ WeLytics  - So wird Künstliche Intelligenz die Logistik revolutionieren https://www.welytics.ai/blog/2019-06-07-kuenstliche-intelligenz-in-der-logistik/

→ Ingenieur Unter dem Motto „Logistics goes AI – Lernen, was wir nicht verstehen“ drehte sich beim „Zukunftskongress Logistik – 41. Dortmunder Gespräche“ alles um Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Bedeutung für die Logistik. https://www.ingenieur.de/fachmedien/vdi-z/logistik/logistikmanagement/ki-wird-zum-aktiv-handelnden-partner-des-menschen/

→ Bito Lagertechnik - Künst­li­che In­tel­li­genz gilt als Schlüs­sel­tech­no­lo­gie mit weit­rei­chen­den Aus­wir­kun­gen auf die Volks­wirt­schaft und Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Die Lo­gis­tik bie­tet u.a. An­wen­dungs­be­reiche in der Pre­dic­tive Lo­gistics, Smart Wareh­ouses, Ro­bo­tik. https://www.bito.com/de-de/news-wissen/news/detail/einsatzmoeglichkeiten-von-ki-in-der-logistik/

→ Bundesvereinigung Logistik BVL - IT-Trends in der Lagerlogistik: Wie AI, RFID, Big Data und SAP die Branche verändern https://www.bvl.de/blog/it-trends-in-der-lagerlogistik-wie-ai-rfid-big-data-und-sap-die-branche-verandern/  | KI in der Logistik: Die Zukunft der Lagerverwaltung →  https://www.bvl.de/blog/ki-in-der-logistik-die-zukunft-der-lagerverwaltung/

→ transport logistic - Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert die Logistikbranche, auch wenn ihre Verbreitung noch nicht flächendeckend ist. Ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten werden zunehmend von Unternehmen genutzt. Wie genau wird Künstliche Intelligenz in der Logistik eingesetzt? Beispiele aus dem Logistikprozess, dem Supply Chain Management sowie den speziellen Herausforderungen in Häfen und der Luftfracht veranschaulichen dies. https://transportlogistic.de/de/entdecken/industry-insights/detail/kuenstliche-intelligenz-revolutioniert-die-logistik.html  |   → Die Digitalisierung von Lieferketten und internen Prozessen, künstliche Intelligenz (KI) sowie das autonome Fahren und Disponieren gehören zu den Trend-Themen, denen sich die Logistikbranche stellen muss. Erfahren Sie, wie KI die Logistikbranche verändert, welche konkreten Anwendungsgebiete es im Logistikbereich gibt und welche Lösungen KI im Kampf gegen den zunehmenden Fachkräftemangel bieten kann. https://transportlogistic.de/de/entdecken/industry-insights/detail/ki-anwendungsgebiete-in-der-logistik.html

→ Logistik heute - Beiträge zu AI/KI  https://logistik-heute.de/themen/digital-trends-wissenschaft-und-forschung/kuenstliche-intelligenz-ki-ai.html

→ IBM - Supply Chain   https://www.ibm.com/de-de/supply-chain

→ Boston Dynamics : Roboter für die Logistik  https://bostondynamics.com/solutions/warehouse-automation/  |   https://www.youtube.com/watch?v=Rdm2ggtFvmQ

 

Zu Rhenus - Automatisierung logistischer Prozesse und Künstlicher Intelligenz  

https://www.rhenus.group/

→ WE ARE PROBLEM SOLVERS - Rhenus Automation is a ONE STOP SOLUTION PROVIDER. We offer intelligent automation products, solutions, and advisory services for a digitally-enabled, transparent, and predictable supply chain. https://www.rhenusautomation.com/

→  Mit automatisierten Logistiksystemen langfristig effiziente und skalierbare Lagerprozesse sicherstellen https://www.rhenus.group/de/de/news-media/detail/mit-automatisierten-logistiksystemen-langfristig-effiziente-und-skalierbare-lagerprozesse-sicherstellen/

→ Rhenus Robotics - RPA is system-agnostic software that seeks to mimic the human role in processes and make those processes faster and less error-prone. RPA is a technology for business aimed at increasing process efficiency and company productivity. Robots imitate the way we work with files, systems, databases, Outlook and websites. With algorithms, we can teach a robot to perform a sequence of activities, to handle exceptions, report (to an employee) the need to make a decision, and in rare cases - report failure of performing a task. Robots don’t make mistakes related to the source of data, structure, classification or communication. The slowest robot will still work twice as fast as a person, it does notneed breaks, does not leave or dosen’t even require a working station. Software robotics is a non-invasive technology for the IT environment in the company, meaning no hard integration with existing IT landscape (no development of interfaces) and the involvement of the IT departments is minimal (accesses and some governance functions). https://www.rhenusrobotics.com/ |  Das Zusammenspiel aus Menschen, Robotern und intelligenten Technologien wird Ihr Team und Ihr Unternehmen auf die Erfolgsspur bringen. Lassen Sie uns gemeinsam den nächsten Schritt in Richtung Digitalisierung wagen.  https://www.rhenus.group/fileadmin/2_Supply_Chain_Solutions/2_Office_Systems/Infocenter/Trendletter_Deutsch_01.pdf

→ Rhenus Automotive  -  Allumfassende Automotive-Services  auch die jeweiligen Spezifika in den Bereichen der Komponentenfertigung, des Presswerkes, des Karosseriebaus sowie der Endmontage sind uns bestens bekannt. Die Zielstellung, eine möglichst staplerfreie Fabrik zu realisieren, unterstützen wir durch innovative Routenzugkonzepte.  https://www.rhenus.group/de/de/supply-chain-loesungen/automobillogistik/werkslogistik/

→ Seit dem 24. Oktober 2023 ist der Softwarehersteller Setlog Teil der Rhenus-Gruppe. Das gab der Anbieter am 25. Oktober bekannt. Setlog wurde 2001 von Guido Brackelsberg, Ralf Düster und Jakob Gielen gegründet und hat sich seitdem zu einem Softwarespezialisten für End-to-End Supply Chain Management-Lösungen entwickelt.  https://logistik-heute.de/news/logistik-it-rhenus-uebernimmt-setlog-53557.html   | Mit der Übernahme von Setlog durch den Rhenus-Konzern wollen beide Unternehmen ihren Kunden mithilfe der Kombination von Logistik- und Software-Know-how einen besseren Service bieten. Wie es heißt, zeichne sich die Digitalisierung der Lieferketten bei Setlog durch Transparenz, durchgängige Datenkommunikation ohne Medienbrüche und die Ablösung manueller Prozesse aus. Mit dem Setlog-System „OSCA“ vernetzen sich die Kunden kollaborativ mit allen Partnern entlang ihrer Lieferkette. Die Integration über eine zentrale Plattform ermöglicht die übergreifende Kommunikation und den Datenaustausch. Die ganzheitliche Steuerung der End-to-End-Supply-Chain sei somit jederzeit und an jedem Ort gewährleistet, heißt es in einer Pressemeldung. https://www.mm-logistik.vogel.de/logistikdienstleister-rhenus-kauft-sich-softwareanbieter-setlog-a-f97d7cb76a816bc478e9668278277c4e/

→ With more than 60 locations all across Europe, Rhenus Office Systems is one of the market leaders in the field of document, information and process management. Rhenus supports its customers holistically, from incoming mail, digitization, archiving and data destruction to individual customer management, cloud and RPA solutions. In doing so, our focus is always on process optimization, data security and sustainability. https://de.linkedin.com/company/rhenus-office-systems | Rhenus Office Systems hat wesentliche Teile des Zensus 2022 digitalisiert. Den vier beteiligten Gesellschaften der Rhenus Office Systems obliegen dabei unterschiedliche Aufgabenbereiche. Rhenus Docs to Data übernimmt die Digitalisierung der physischen Bögen, die zuvor von Rhenus Media Systems mithilfe künstlicher Intelligenz ausgelesen werden. Für die Nacherfassung der Bögen ist Rhenus :people! zuständig, während Rhenus BPO Services die Koordination des gesamten Prozesses steuert. https://www.rhenus.group/de/de/news-media/detail/rhenus-office-systems-uebernimmt-digitalisierung-von-zensus-2022/

→ Mit dem digitalen Frachtbrief (eCMR) will die Open Logistics Foundation einen Standard für elektronische Transportdokumente schaffen. In einer europäischen Working Group haben die Stiftungs-gründer Dachser, Rhenus und Fraunhofer IML mit weiteren Mitgliedern einen branchenweiten eCMR-Standard auf Open-Source- und Blockchain-Basis entwickelt. Community im Fokus: »Digitalisierung von Logistikketten funktioniert nur unternehmensübergreifend« https://www.iml.fraunhofer.de/de/presse_medien/pressemitteilungen/Open-Logistics-Foundation-eCMR.html

→ Kommentar zu Rhenus Wesel im Lokalkompass " Der Weseler" vom 22.4.2024 https://www.lokalkompass.de/wesel/c-politik/miese-jobs-statt-klimaschutz_a1949505

 

Quelle https://www.youtube.com/watch?v=e0gloPlhcWM

WIKIPEDIA https://de.wikipedia.org/wiki/I,_Robot_(Film)

 

 

 Quelle https://www.youtube.com/watch?v=Trc3irN7xbs

 

 

 

 

Umweltzustandsbericht NRW 2020 - Veröffentlicht Mitte Mai 2021

 

Umweltzustandsbericht NRW 2020

 

Wie geht's der Umwelt in NRW? Alle vier Jahre wird das genau dokumentiert.

 

Im aktuellen Bericht sieht Umweltministerin Heinen-Esser viel Licht - aber auch Schatten.

 

"Es ist ein echtes Mammutwerk", findet NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU): Auf 100 Seiten listet der Umweltzustandsbericht zahlreiche Daten und Fakten zum Thema Umwelt in NRW auf. "Im Kern geht es dabei um die Frage: Wie fair gehen wir mit der Umwelt um? Wie hinterlassen wir unsere Welt den künftigen Generationen?" erklärte Heinen-Esser bei der Vorstellung des Berichts.

 

Folgen des Klimawandels unterschätzt

Dabei sieht sie NRW zwar grundsätzlich auf einem guten Weg. Allerdings seien die Folgen des Klimawandels für das Land deutlich unterschätzt worden, räumte die Umweltministerin ein.

Zu den positiven Entwicklungen zählten demnach eine Zunahme der Flächenanteile für den Naturschutz und die ökologische Landwirtschaft, eine bessere Luftqualität und deutlich weniger Treibhausgase. "Die Entwicklung bei der Luftqualität in NRW ist sehr gut", bilanzierte Heinen-Esser. Erstmals seien im Jahr 2020 in ganz NRW alle Luftqualitätswerte eingehalten worden.

 

Anlass zur Sorge

biete andererseits der schlechte Zustand der Wälder oder der zu hohe Flächenverbrauch. Dieser liegt laut Umweltministerium derzeit bei 8,1 Hektar pro Tag für neue Siedlungs- und Verkehrsflächen.

 

"Es ist erfreulich, dass sich der Zustand unserer Umwelt in wichtigen Bereichen teils deutlich verbessert hat. Aber auf dem Erreichten dürfen wir uns nicht ausruhen.", so Heinen-Esser. Ziel sei es nun, die Widerstandsfähigkeit von Umwelt und Natur, insbesondere auch gegen die Folgen des Klimawandels zu erhöhen. Denn der sei in NRW längst angekommen.

 

"Wir erleben glasklar die Auswirkungen des Klimawandels", betonte Heinen-Esser. So hätten etwa die Landwirte drei trockene Jahre in Folge "deutlichst" gespürt. Wenn nicht mehr Wasser und Grün in die Städte geholt werde, würden sich viele Stadtviertel im Sommer so aufheizen, dass man dort "kaum mehr leben" könne, weil es zu heiß werde.

 

 

Quellen und weiterführende Informationen

 

WDR Bericht https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/umweltzustandsbericht-nrw-100.html

 

Umweltzustandsbericht NRW 2020

https://www.umweltportal.nrw.de/web/umweltbericht-2020/umweltzustandsbericht-nrw-2020

https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/luftqualitaet-biodiversitaet-waldzustand-co-umweltzustandsbericht-zeigt-viele-verbesserungen-aber-auch-handlungsbedarf-1620816840

https://www.umwelt.nrw.de/mediathek/broschueren/detailseite-broschueren?broschueren_id=14930&cHash=fec6c6875f80afa9056750f5b66e550c

 

Zuständige Behörden

 

LANUV - UMWELT NRW

https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umweltzustand-und-umweltinformationen

> Naturschutzgebiete https://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/natur/schutzgebiete-und-wertvolle-naturraeume/naturschutzgebiete

> Landesumweltamt https://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/wer-macht-was/landesumweltamt-lanuv | https://www.lanuv.nrw.de/

> Obere Naturschutzbehörde Bezirksregierung Düsseldorf / Dezernat 51 Natur- und Landschaftsschutz, Fischerei https://www.brd.nrw.de/organisation/abteilung5/51/index.html |

Dezernat 53 Immissionsschutz http://www.brd.nrw.de/umweltschutz/bausteine/MTT_Gruenes_Telefon_Fortsetzung.html

> Untere Naturschutzbehörde: Kreis Wesel - Fachdienst 60 Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd, Fischerei https://www.kreis-wesel.de/de/verwaltung/fachdienst-60-natur-und-landschaftsschutz-landwirtschaft-jagd-fischerei/

> Biologische Stationen https://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/wer-macht-was/biologische-stationen | Biologische Station Kreis Wesel https://www.bskw.de/

 

 

Umweltportal NRW  https://www.umweltportal.nrw.de/

 

NRW Umwelt Daten Vor Ort  https://www.uvo.nrw.de/

 

NRW Umweltindikatoren  https://www.lanuv.nrw.de/umweltindikatoren-nrw/index.php | https://umweltindikatoren.nrw.de/

Umweltindikator Naturschutzflächen NRW https://umweltindikatoren.nrw.de/natur-laendliche-raeume/naturschutzflaechen

>>  z.B. Naturschutzgebiet LippeaueBK WES-00013 / http://nsg.naturschutzinformationen.nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/WES_001 

Bedeutung:

„Die Vielfalt von Natur und Landschaft in Nordrhein-Westfalen macht differenzierte Schutzziele und Schutzmaßnahmen erforderlich. Dem Schutzgebietssystem kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Es hat zum Ziel, neben dem Schutz der naturraumtypischen Eigenart der Landschaft auch den europäischen Verpflichtungen zum Schutz derjenigen europaweit bedeutsamen Arten und Lebensräume nachzukommen, die innerhalb Nordrhein-Westfalens vorkommen und für die das Land besondere Verantwortung trägt.

Die strengsten Schutzregelungen gelten in Deutschland in Naturschutzgebieten und Nationalparken*. Mit Hilfe dieser Schutzgebietskategorien werden Flächen langfristig für den Arten- und Biotopschutz gesichert. Zudem dienen sie als Kernflächen des landesweiten Biotopverbunds. Dieser hat zum Ziel, Populationen wildlebender Tiere und Pflanzen dauerhaft zu sichern sowie funktionsfähige ökologische Wechselbeziehungen zu bewahren, wiederherzustellen und zu entwickeln. Bundesrechtlich sind die Länder gemäß § 20 Abs. 1 BNatSchG zur Schaffung eines Biotopverbunds, der mindestens 10% der Landesfläche umfassen soll, verpflichtet. In der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ist das Ziel formuliert, dass Deutschland bis 2010 auf 10% der Landesfläche ein repräsentatives und funktionsfähiges System vernetzter Biotope besitzt. In Nordrhein-Westfalen ist das Ziel des Landesnaturschutzgesetzes und der Biodiversitätsstrategie NRW, den Biotopverbund auf 15% der Landesfläche festzusetzen.

Einen deutlichen Schub erhielt das Schutzgebietssystem in Nordrhein-Westfalen durch die Umsetzung der europäischen Vogelschutzrichtlinie aus dem Jahr 1979 und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) von 1992. Die nach europäischem Recht ausgewiesenen Vogelschutzgebiete sowie FFH-Gebiete werden im Schutzgebietssystem „Natura 2000“ zusammengefasst. Sie haben zum Ziel, die in den Richtlinien aufgeführten Arten und Lebensräume in einem günstigen Erhaltungszustand zu bewahren bzw. die Bestände von Arten und Lebensräumen langfristig zu sichern. Die Natura2000-Flächen sind in Nordrhein-Westfalen zum weitaus größten Teil als Naturschutzgebiete und nur in sehr geringem Maße als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen.

* Strenger Schutz gilt auch für Geschützte Biotope (§ 30 BNatSchG,  § 42 LNatSchG ), die in NRW nach gesetzlicher Vorschrift systematisch in einem Kataster erfasst werden. Außerhalb bestehender Naturschutzgebiete umfassen sie gut 1% der Landesfläche. Aufgrund der fehlenden Vergleichbarkeit mit anderen Bundesländern wurden sie für diesen Indikator nicht verwendet.“

„Trendanalyse:

Im Jahr 2020 nahmen die Naturschutzgebiete und der Nationalpark Eifel 8,4% der Landesfläche in Nordrhein-Westfalen ein. Die Fläche beinhaltet auch die Wildnisentwicklungsgebiete gem. § 40 LNatSchG, die bei Veröffentlichung als Naturschutzgebiete gesetzlich geschützt sind, sofern sie nicht bereits als Naturschutzgebiet oder Nationalpark förmlich unter Schutz stehen. Insgesamt sind 3.289 Naturschutzgebiete, 517 FFH-Gebiete, 28 Vogelschutzgebiete, 111 Wildnisentwicklungsgebiete (davon 56 außerhalb NSG, NP) und ein Nationalpark ausgewiesen. Bei diesen Zahlen ist jedoch zu beachten, dass ein Großteil der FFH-Gebiete und der Vogelschutzgebiete als Naturschutzgebiete rechtlich gesichert werden, so dass es hier eine deutliche Überlappung der Schutzgebietskategorien gibt.

Die deutliche Zunahme der streng geschützten Gebiete in den zurückliegenden Jahren und insbesondere seit 2004 lässt sich vor allem auf die Umsetzung der europäischen FFH-Richtlinie und die hiermit verbundene Ausweisung von FFH-Gebieten mit dem Status eines Naturschutzgebiets zurückführen. Mit dem weitgehenden Abschluss der Gebietsmeldungen von FFH-Gebieten hat sich der Trend der vergangenen Jahre mittlerweile erwartungsgemäß abgeflacht.

In den nächsten Jahren sind die bestehenden Schutzgebiete qualitativ zu verbessern, so dass sie gemäß den Schutzzielen mit ihren naturraumtypischen Lebensräumen und Arten zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beitragen können.

 

Fachportale Umwelt https://www.umweltportal.nrw.de/#column-16

Informationen zu immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren, gefährlichen Stoffen, aktuellen Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) in NRW und zur Vorschriftensammlung Technischen Umweltschutz

und https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/daten-und-informationsdienste/infosysteme-und-datenbanken

 

besondere Portale

 

Länderinitiative Kernindikatoren https://www.lanuv.nrw.de/liki/index.php

 

Indikator Flächenverbrauch NRW https://www.lanuv.nrw.de/liki/index.php?mode=indi&indikator=8#grafik

Flächenportal https://www.flaechenportal.nrw.de/

 

Flussgebiete https://www.flussgebiete.nrw.de/

> https://www.flussgebiete.nrw.de/node/218 (Lippe)  >> https://www.flussgebiete.nrw.de/lebendige-gewaesser-im-teileinzugsgebiet-der-lippe-224

 

Altbaumfinder http://www.altbaumfinder-nrw.de/homeabnrw

 

Umgebungslärm http://www.umgebungslaerm.nrw.de/

 

Geschütze Arten https://artenschutz.naturschutzinformationen.nrw.de/artenschutz/de/arten/gruppe

 

Emmissionskataster Luft https://www.ekl.nrw.de/ekat/

 

Waldinfo NRW https://www.waldinfo.nrw.de/

Update September 2021 insbesondere in NRW weitaus größere Waldverluste als angenommen: WALDMONITOR Deutschland - Satellitendaten auf den Seiten der Naturwald Akademie: https://map3d.remote-sensing-solutions.de/waldmonitor-deutschland/#

 

Klimaatlas / Klimafolgenmonitoring NRW https://www.klimaatlas.nrw.de/

 

Geoinformationssystem GISILE

zeigt die Abgrenzung der laufenden Bodenordnungsverfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz, dem Gemeinschaftswaldgesetz und dem Gemeinheitsteilungsgesetz. Außerdem werden die LEADER-Regionen sowie die Lage der Dorfentwicklungsplanungen dargestellt. https://www.umwelt.nrw.de/landwirtschaft/laendliche-raeume/geoinformationssystem-gisile

 

 TAZ Schwerpunkt Klimawandel: https://taz.de/Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262/

 

 

 

 

 

UN-Generalsekretär António Guterres: Aufruf zu einem Ende des "Krieges gegen die Natur"

UN-Chef Guterres zum Klimawandel "Unser Planet ist kaputt"

Stand: 02.12.2020 19:39 Uhr

 

Mit deutlichen Worten hat UN-Generalsekretär Guterres zu mehr Klimaschutz aufgerufen. Bereits jetzt seien apokalyptische Feuer und Überschwemmungen die neue Realität. Bestätigung erhält er von neuen Studienergebnissen.

Zum Ende eines Jahres der Wetterextreme mit Hurrikanen, Waldbränden und Hitzewellen

hat UN-Generalsekretär António Guterres die Menschheit zu einem Ende ihres "Krieges gegen die Natur" aufgerufen.

VERWEIS in eigener Sache >> Unsere Seiten zu Bedrohungen des Lippemündungsraumes - Krieg gegen die Natur des Lippemündungsraumes  /  Bilder der Baumfällungen

Sie solle sich verpflichten, den Ausstoß von Treibhausgasen zu beenden, sagte er in einer Rede an der New Yorker Columbia University. "Apokalyptische Feuer und Überschwemmungen, Zyklone und Hurrikans sind zunehmend die neue Normalität."

Guterres fand deutliche Worte zum Zustand der Erde: "Unser Planet ist kaputt!" Der Weg aus der Corona-Krise biete in dieser Hinsicht aber eine Chance. "Die Corona-Erholung und die Reparatur des Planeten können zwei Seiten derselben Medaille sein", sagte der UN-Chef.

Hohe Erwartungen an Klimakonferenz in Glasgow

Der Präsident der Pariser Klimakonferenz und ehemalige französische Premierminister Laurent Fabius forderte die Regierungen dazu auf, mittel- und kurzfristige Klimaziele zu setzen und zu erfüllen. Es reiche nicht aus, langfristige Ziele zu setzen, bei denen unsicher sei, ob sie jemals umgesetzt würden. Das sei die Herausforderung für die UN-Klimakonferenz in Glasgow im kommenden Jahr.

Der nächste Gipfel gilt als besonders wichtig: Die Staaten sollen bis dahin ihre Klimaschutzpläne ehrgeiziger machen. Denn noch reichen sie in der Summe längst nicht aus, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erfüllen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen.

 Aktuelles Jahr ist eines der wärmsten

Unterdessen wurden mehrere neue Klimaberichte vorgestellt, die ein düsteres Bild vom Zustand des Planeten zeichnen. Das Jahr 2020 dürfte nach vorläufigen Analysen der Weltwetterorganisation (WMO) eines der drei wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts werden. Klar sei schon jetzt, dass die Jahre seit 2015 die sechs wärmsten seit Messbeginn seien. Der Temperaturrekord wurde 2016 mit plus 1,2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau erreicht.

Das UN-Umweltprogramm UNEP warnte, die derzeit geplante weltweite Produktion von fossilen Brennstoffen sei viel zu hoch, um die Pariser Klimaziele bis 2030 erreichen zu können. Um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müsse die internationale Gemeinschaft ihre Produktion von fossilen Brennstoffen jährlich bis 2030 um rund sechs Prozent reduzieren. Derzeit sei aber ein jährlicher Anstieg um zwei Prozent geplant - damit würde bis 2030 doppelt so viel fossiler Brennstoff produziert werden, wie mit dem Pariser Klimaziel vereinbar.

 Grüne Investitionen in der Corona-Krise gefordert

d.h. im Lippemündungsraum: > Schutz der Naturflächen vor Versiegelung und Überbauung > Schutz der Bäume vor Fällungen / Wiederaufforstungen > Optimierung der Verkehrsführung und Beruhigung der Naturflächen wo möglich > u.a. Siehe auch PROJEKTEder Initiative Schutz des Lippemündungsraums

Die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) sieht den Klimawandel mittlerweile als größte Bedrohung der Weltnaturerbestätten. Die IUCN ist das weltweit größte Netzwerk staatlicher und nichtstaatlicher Umweltorganisationen. Die globale Erwärmung sei bei einem Drittel der Gebiete eine "hohe oder sehr hohe Bedrohung". 2014 war das erst bei einem Viertel der Fall. Auch das Weltnaturerbe Wattenmeer an der Nordsee gehört zu den betroffenen Regionen mit einer "sehr hohen Bedrohung" durch den Klimawandel.

UNEP-Chefin Inger Andersen sagte zugleich, die Corona-Pandemie biete eine umweltpolitische Chance. So könnten die Volkswirtschaften weltweit mithilfe von "Investitionen in kohlenstoffarme Energien und Infrastruktur" wiederbelebt werden.

 

Quellen: https://www.tagesschau.de/ausland/un-klima-guterres-101.html

Interne Verweise im Artikel

Interview mit Guterres    "Klimawandel ist schneller als wir"Eine Welt in Aufruhr - dieses Bild zeichnet UN-Generalsekretär Guterres im ARD-Interview.23.05.2019

Weltkatastrophenbericht: Signalfarbe Rot  -Vergisst die Menschheit über der Corona-Pandemie den Klimawandel? Das Rote Kreuz warnt davor.17.11.2020

und https://www.tagesschau.de/wirtschaft/naturkathastrophen-munich-re-101.html

Schäden durch Extremwetter : Mehr Nordatlantik-Stürme als je zuvor, Bericht vom 07.01.2021 14:40 Uhr

 

Kommentar der DW vom 5.1.2021   https://www.dw.com/de/gastkommentar-beim-klima-gibt-es-bald-kein-zur%C3%BCck-mehr/a-56125490

Klimawandel und Corona

Gastkommentar: Beim Klima gibt es bald kein Zurück mehr

Wir müssen 2021 zum Jahr des Klimaschutzes machen, meint die Chefin des UN-Umweltprogramms Inger Andersen. Die Corona-Finanzhilfen sollten genutzt werden, um eine echte Wende im Kampf gegen den Klimawandel zu schaffen.

Bald gibt es kein Zurück mehr 

Die Gefahren könnten verringert werden, wenn die Konjunkturprogramme zur Bewältigung der Pandemie in grüne und nachhaltige Lösungen investiert werden. Der "Emission Gap Report 2020" des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) zeigt, dass auf diese Weise 25 Prozent der bislang für 2030 erwarteten Emissionen eingespart werden könnten. Dies brächte die Welt annähernd dorthin, wo sie sein müsste, um die Chance für das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens zu wahren - die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter. Verpflichtungen zur Klimaneutralität könnten uns sogar in die Nähe des 1,5-Grad-Ziels bringen.

Vorbereitung auf den Marathon

Mit grünen und nachhaltigen Konjunkturprogrammen können Emissionen gesenkt und gleichzeitig andere ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele unterstützt werden. Notwendig ist die unmittelbare Förderung emissionsfreier Technologien und Infrastruktur, das Ende der Subventionen für Kohle und fossile Brennstoffe und ordnungspolitische Maßnahmen, die einen CO2-ärmeren Konsum ermöglichen. 

Außerdem brauchen wir naturbasierte Lösungen - inklusive groß angelegter Renaturierung von Lebensräumen und Aufforstungen, wie sie für die in diesem Jahr beginnende Dekade der Vereinten Nationen zur Wiederherstellung der Ökosysteme vorgesehen sind.

Eine der letzten Chancen für die Menschheit

Wir haben in diesem Jahr eine echte Chance, die Klimakatastrophe abzuwenden. Dafür müssen wir die Wirtschaftshilfen klug einsetzen und einen echten Systemwandel in Gang setzen, geplant und gesteuert durch weitreichendere nationale Klimaziele und die Verpflichtung zur Klimaneutralität. Auf diese Weise könnten wir nicht nur das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Abkommens erreichen, sondern sogar die Chance bekommen, das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen.

Wir müssen diese Chance nutzen, um unser Klima und die Natur - und damit unsere Gesundheit, unseren Frieden und Wohlstand - für die kommenden Jahrzehnte zu sichern. Es könnte eine der letzten Chancen sein, die die Menschheit bekommt.

 

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aus der Antrittsredes des 46. amerikanischen Präsidenten Joe Biden vom 20.1.2021

https://www.spiegel.de/politik/ausland/joe-bidens-antrittsrede-im-wortlaut-a-5bb69cf3-9790-4209-b5ba-185ace0c940d

 

"The cry for survival comes from the planet itself. A cry that can't be any more desperate or any more clear."

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"Der Schrei nach Überleben kommt vom Planeten selbst. Ein Schrei, der verzweifelter und deutlicher nicht sein kann. "

 

 

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The Guardian: Mon 27 Apr 2020 10.21 BST :

Halt destruction of nature or suffer even worse pandemics, say world’s top scientists

 https://www.theguardian.com/world/2020/apr/27/halt-destruction-nature-worse-pandemics-top-scientists

The Guardian: Wed 17 Jun 2020 06.01 BST :

 Pandemics result from destruction of nature, say UN and WHO

 https://www.theguardian.com/world/2020/jun/17/pandemics-destruction-nature-un-who-legislation-trade-green-recovery?CMP=share_btn_tw

The Guardian: Wed 17 Jun 2020 06.00 BST:

Coronavirus is a warning to us to mend our broken relationship with nature

https://www.theguardian.com/commentisfree/2020/jun/17/coronavirus-warning-broken-relationship-nature

 

Über unsere Rolle in dieser Welt

Eine überschätzte Spezies | Doku Reupload | ARTE: https://www.youtube.com/watch?v=N3xjGxqKpwM

 

 

Verkehrsberuhigung: Fahrradstraße Lippedorf

 

 

Projekt

Umwandlung der Frankfurter Straße im Abschnitt Wesel - Lippedorf

zwischen der Kreuzung Frankfurter Straße + Emmelsumer Straße und der Kreuzung Frankfurter Straße + B8 / Willy-Brand-Straße

zu einer Fahrradstraße bzw. einer Radschnellverbindung mit Mitnutzung durch die Anlieger

 

Mit Datum 17.6.2020 hat der Rat der Stadt Wesel beschlossen, den Ausbau des Fahrradwege-/-straßennetzes zu fördern und die Stadt Wesel am Wettbewerb "Naturstadt" teilnehmen zu lassen.

Die Stadt Wesel hat auf ihren Internetseiten eine eigene Seite "Fahrradfreundliches Wesel" geschaffen, auf dem hinterlegten Fahrastadtplan ist das letzte aufgeführte Projekt 2019 " Fertigstellung Fuß- und Radweg im Lippemündungsraum Teil B Auszeichnung als „Bester Newcomer“ beim Stadtradeln 2019.

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums nimmt diese erklärten und schriftlich dokumentierten Ziele der Stadt zum Anlaß, die Umwandlung der Frankfurter Straße in Lippedorf zu einer Fahrradstraße anzuregen.

Die vielfältigen positive Auswirkungen auf die Fahrradfahrer*Innen, Bürger*Innen, Natur, Umwelt und Klima einer solchen Maßnahme begründen die Sinnhaftigkeit eines solchen Unterfangens.

Am 10. November 2020 haben wir den neuen Rat der Stadt Wesel und den neuen Landrat des Kreises Wesel unsere Anregungen zugesendet.

Unser Schreiben ist hier als pdf. Dokument mit allen Details der Anregungen und Argumente einsehbar, ladbar:

2020_11_10_Antrag-Fahrradstrasse.pdf

 Wir sind gespannt auf die Reaktion und werden die Antworten ebenfalls hier veröffentlichen.

 

Verweis: Projekt Verkehrsberuhigung des Lippemündungsraums https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/projekte/verkehrsberuhigung-des-lippemuendungsraums 

 

Antworten:

SPD vom 17. November 2020:  SPD_Antwort_2020_11_17.pdf

Bündnis90/Die Grünen vom 25. November 2020: AntwortGruene 2020 11 25.pdf

 

Info zum Projekt in der NRZ+ vom 7.12.2020

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/die-anwohner-in-wesel-lippedorf-wollen-weniger-verkehr-id231086752.html

 

 

 

Artikel in Rheinischer Post RP vom 17. Dezember 2020

leider nicht online verfügbar gemacht...

 

FRÜHJAHR 2021 - die Ergebnisse des Fahrradklima-Testes des ADFC sind da -

am 16.3.2021 ist der ADFC enttäuscht von der Situation in NRW

https://www1.wdr.de/nachrichten/adfc-fahrrad-klima-test-100.html

und Wesel s Situation ist leider schlechter geworden...   

ein guter Grund, z.B. auf den Verbesserungsvorschlag unserer Initiative einzugehen

 

 

Update Februar 2023: Nationaler Radverkehrsplan 3.0veröffentlicht: https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/Radverkehr/nationaler-radverkehrsplan-3-0.html

*

→ Übersichtsseite des Bundesministerium für Digitales und Verkehr BMDV

zum Thema

RADVERKEHR

https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/fahrrad-uebersicht.html

 

Kreis Wesel Mobilitätskonzept - Radfahren   https://www.kreis-wesel.de/de/themen/radverkehr/ und https://www.kreis-wesel.de/de/inhalt/mobilitaet/

Radfahren im Kreis Wesel macht bereits sehr viel Spaß. Das Radwegenetz ist gut ausgebaut und ausgeschildert, es kann aber noch besser werden.Mit diesem Ziel hat der Kreistag im Dezember 2021 beschlossen, dass der Kreis Wesel sich um die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS NRW) bemüht. Für seine Bewerbung muss der Kreis zunächst seine Fahrradfreundlichkeit unter Beweis stellen. Schwerpunkte zur Förderung des Radverkehrs sind:

Umsetzung eines Regionalen Radwegenetzes:

Als konzeptionelle Grundlage für den Ausbau der Radinfrastruktur dient das Regionale Radwegenetz des Regionalverband Ruhr (RVR). Der Kreis hat hieraus die notwendigen Maßnahmen an seinen Kreisstraßen abgeleitet und im Verkehrswegebauprogramm 2022-2032 verankert. Darüber hinaus befindet sich die Kreisverwaltung im Austausch mit den kreisangehörigen Kommunen und dem Landesbetrieb Straßen.NRW über die Maßnahmen an kommunalen Straßen, Landes- und Bundesstraßen.

Weitere Radschnellverbindungen im Kreis Wesel:

Neben der sich bereits in der Planung befindlichen Verlängerung des Radschnellweges 1 (RS1) bis Moers, hat der Kreis zusammen mit den Städten Moers und Kamp-Lintfort eine Machbarkeitsstudie für eine weitere linksrheinische Radschnellverbindung in Auftrag gegeben. Die Vergabe einer weiteren Machbarkeitsstudie für eine Radschnellverbindung zwischen Wesel-Voerde-Dinslaken ist in der Vorbereitung.

Knotenpunktsystem: https://www.kreis-wesel.de/de/tourismus-wirtschaft/knotenpunktsystem/

Neben der bekannten rotweißen Wegweisung des Radverkehrsnetzes NRW gibt es im Kreis Wesel auf über 570 km Radwegen ein Knotenpunktsystem mit insgesamt 132 Knotenpunkten, die die Routenplanung und Orientierung sehr erleichtern (s. Link).

Aufbau eines kreisweiten Fahrradverleihsystems:

In enger Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Kommunen plant der Kreis Wesel den Aufbau eines kreisweiten Fahrradverleihsystems als Ergänzung zum bestehenden ÖPNV und als wesentlichen Eckpfeiler eines kreisweiten Netzes von Mobilstationen.

Stadtradeln: https://www.kreis-wesel.de/de/themen/stadtradeln/

Gemeinsam mit seinen Kommunen nimmt der Kreis Wesel am Stadtradeln (s. Link) teil. Die abgestimmte Teilnahme geht auf eine Initiative des Klimabündnisses der Kommunen im Kreis Wesel zurück.

Knotenpunktsystem: 

Neben der bekannten rotweißen Wegweisung des Radverkehrsnetzes NRW gibt es im Kreis Wesel auf über 570 km Radwegen ein Knotenpunktsystem mit insgesamt 132 Knotenpunkten, die die Routenplanung und Orientierung sehr erleichtern (s. Link).

 

 

 

 

 

Verlust von Bäumen

Verlust unserer Bäume

wie GRÜN der Lippemündungsraum eimal war, läßt sich auf dem Video: WESEL 15.09.2015 Uferbereiche entlang der Fluß- Mündung von Wesel und Lippe in Wesel
im Bundesland Nordrhein-Westfalen von Hans Blossey sehen: https://www.youtube.com/watch?v=KHp6uYkNDg0

Beispiel "flächiges auf Stock setzen" Lippedorf Frankfurter Strasse Oktober 2020 - nur die nördliche Hälfte...

südliche Hälfte "auf Stock gesetzt"

 

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

 https://de.wikipedia.org/wiki/Vermeintliche_Weissagung_der_Cree

Ohne unsere Pflanzen, ohne unsere Bäume würde es Leben auf dieser Erde nicht geben, denn die Pflanzen, die Bäume erst erzeugen die Sauerstoff-haltige Atmosphäre, die wir zum Leben brauchen. Mit dem Verschwinden, dem Sterben der Pflanzen, der Bäume verschwindet auch das Sauerstoff-abhängige Leben und mit ihm die Menschen von dieser Erde.

Abgesehen davon befestigen die Bäume den Boden und schützen ihn vor Austrocknung und das unter ihrem Blätterdach befindliche Leben vor der Hitze und schädlichen UV-Strahlung der Sonne, sie filtern Gifte aus der Luft und bieten zahlreichen kleinen und großen Lebewesen ein Zuhause, ihre Früchte ernähren viele Tiere einschließlich der Menschen.

Wald rettet Klima: https://www.n-tv.de/wissen/Mehr-Wald-kann-Europa-vor-Sommerduerre-schuetzen-article22662363.html

Eine neue (12 2020) Studie des Helmholtz-Zentrums Leibzig hat herausgefunden: Menschen, die in der Nähe von Bäumen wohnen, haben weniger Depressionen! https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/23872-rtkl-studie-mehr-baeume-weniger-depressionen-wie-sich-pflanzen-auf-unsere   | Originalveröffentlichung in Nature: Marselle, M.R., Bowler, D.E., Watzema, J. et al. Urban street tree biodiversity and antidepressant prescriptions. Sci Rep 10, 22445 (2020). https://doi.org/10.1038/s41598-020-79924-5

Bedeutung des Waldes als Schutz vor Überflutungen: WDR Juli 2021: https://www1.wdr.de/nachrichten/waldzustand-klimawandel-hochwasser-100.html

Wälder sind Schatzkammern der Artenvielfalt und wichtige CO2-Senken. Das macht sie essentiell für ein stabiles Klima. Sie sind Süßwasserreservoirs, Hochwasserschutz und verhindern Bodenerosion ebenso wie Wüstenbildung. Auch die Wälder in der EU leisten einen wichtigen Beitrag für unser Überleben. Doch dieser könnte noch viel größer sein, wenn wir besser mit ihnen umgehen würden. (aus: Greenpeace: Die Zukunft der Wälder in der Europäischen Union  https://www.greenpeace.de/presse/publikationen/die-zukunft-der-waelder-der-europaeischen-union)

 

Auch im Lippemündungsraum sind die Bäume ein wichtiger Faktor, der zahlreichen Lebewesen Schutz und ein Zuhause bietet. Hier wohnen Rehe, Füchse, Mauswiesel, Eichhörnchen, Karnickel und Hasen. Hier haben viele kleine und große Vögel ihr dauerhaftes Zuhause wie der Waldkauz, die Schleiereule, Bussarde, Falken, Wiesenweihe, Spechte. Amphibien und Reptilien wie Kröten, Frösche und Eidechsen finden Unterschlupf und Nahrung.  >> Tiere der Lippemündungsregion

Die neben den großen Straßen (Bundesstraßen, Landesstraßen, Zubringer zu den Häfen) im Lippemündungsraum gelegenen Gehölze, Sträucher und Bäume schützen den dahinterliegenden (Naturschutz-, Landschaftsschutz, Biotopverbund) Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen vor dem Verkehrs-bedingten Belastungen wie Lärm, Licht, Abgasgiften und Feinstaub, dadurch daß sie ihn physikalisch abschirmen und chemisch filtern.  >> Bedrohungen Verkehr

Große alte Linden prägen den Paschenhof in Lippedorf, sie dienten bis in die Neuzeit unseren Vorfahren als Platz für Gerichte (Thing) auf dem Spickesberg im Lippemündungsraum / Lippedorf, hier stand vermutlich vor ca. 2000 Jahren ein Turm, den Lippemündungsraum überragend, in dem die germanische Walküre VELEDA lebte und weissagte.  >> Geschichte Lippedorfs

Alte riesige Schwarzpappeln sind Relikte der Auenwälder von Rhein und Lippe (→ Info Kreis Wesel)  |  (→ Info Auenlandschaft Lippemündung).

Das Sterben der Bäume, der Wälder ist angesichts dieser Funktionen in Zeiten von Klimawandel und Belastung der Bäume durch Trockenheit, Hitze, intensive UV-Einstrahlung und starke Vermehrung Pflanzen-belastender Insekten (Eichenprozessionsspinnerlarven, Borkenkäfer, Pilze) besonders dramatisch. Umso mehr sind Baum-erhaltende Pflegemaßnahmen wichtig auch um unnötige Fällungen zu vermeiden.  (→ Info Waldmonitor Deutschland)

Der Lippemündungsraum hat immer wieder Verlust von Bäumen zu beklagen, den wir hier dokumentieren wollen, auch um Stadt, Kreis und Land die Notwendigkeit von Ausgleichsmaßnahmen deutlich zu machen.

 

Was für ein Unterschied!

Im Verlauf der Kreisstraße 7 (inkl. Landesstraße 7 L7) zwischen Emmerich und Wesel  https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kreisstra%C3%9Fen_im_Kreis_Wesel#K_7 finden sich

> große, die Fahrbahn teilweise fast vollständig überspannde, bis 30 Meter hohe Bäume (z.B. Eichen) bis auf ca. 1 Meter Abstand heran an den Fahrbahnrand (gesamte Strecke)

> bis 30 Meter hohe Pappeln in geringem Abstand zur Straße (Bienen/Rees)  Beispiele: https://www.google.de/maps/@51.7694955,6.389577,54m/data=!3m1!1e3 | https://www.google.de/maps/@51.8109068,6.3651263,44m/data=!3m1!1e3

> direkt neben der Straße ebenfalls eine Ferngasleitung, auf der bzw. neben der in geringem Abstand starkstämmige Bäume wachsen

diese Bäume werden erhalten und gepflegt. 

Warum, fragen wir uns, ist das nicht auch bei uns möglich und gewünscht und warum müssen (auch große, alte) Bäume in weiterem Abstand vom Straßenrand auf der Landesstraße L 396 - Frankfurter Straße in Lippedorf wie Eichen, Buchen, Pappeln, gefällt werden (siehe folgende Seite), wenn andernorts in NRW gleichartige Situationen ganz anders behandelt werden?

→ Baum-Konzept StrassenNRW https://www.strassen.nrw.de/de/alleen.html / https://www.strassen.nrw.de/de/naturpflege.html 

Beispiele für Bundes- und Landstrassen, wo Bäume als Schutz der Strassen und der Verkehrsteilnehmer*innen genutzt und gepflegt werden

Bundesstrasse 106 im April 2023

Landesstrasse 136 im April 2023

 

> Chronik unserer Baumverluste


CHRONIK unserer Baumverluste:

 wie es VORHER war kann auf historischen Fotos des Lippemündungsraums gesehen werden: https://www.rvr.ruhr/daten-digitales/geodaten/luftbilder/

Januar 2018                                  Lippedorf / Lippemündungsregion

Sturm Friederike - Umwerfen und Knicken zahlreicher Bäume auch in Lippedorf, insb. vorbelastete Fichten

 

Frühjahr 2019                                     Lippeglacis - Randbereich zum Lippemündungsraum

Abholzung der Randgehölze / - bäume in Vorbereitung der Baumaßnahmen Südumgehung Wesel - B58n

und: früher.... gab es eine durchgehende Allee zwischen dem Lippeglacis und Lippedorf...

 

Sommer 2019                                 Lippedorf

Verlust vieler Fichten durch Hitze, Trockenheit und Borkenkäferbefall

Dezember 2019                               Naturschutzgebiet neben dem Rhein-Lippehafen

Abholzung des Wäldchens im Naturschutzgebiet neben dem Rhein- Lippe-Hafen in Vorbereitung der Ausweitung des Rhein-Lippehafens

Neupflanzung Grünstreifen zwischen blauer Halle und Lippe Herbst 2022 → https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/102-neupflanzung-gruenstreifen-zwischen-nordfrost-und-naturschutzgebiet-herbst-2022


Frühjahr 2020                                    Lippeglacis - Lippestadion

Abholzung einer Reihe großer Pappeln zwischen zwei Wiesen und weiterer Bäume im Randbereich der Fußballfeld-Fläche

INFO Dezember 2020:  Auf den gerodeten Wällen wurden neue Bäume nachgepflanzt! Sie sind allerdings erst 2-3 Meter groß und werden wohl erst in einigen Jahrzehnten den Verlust ausgleichen können. Immerhin - wünschen wir Ihnen ein gutes Anwachsen und daß sie die Startphase in kommenden trockenen Sommern überstehen.

Sommer 2020                              Lippeglacis  Grünstreifen zwischen Oberndorfstrasse (B8) und Kleingartenanlage Theodor Eickhoff -

Rodung bis auf wenige verbleibende Bäume - Bildbereiche links hinten: so sah es vorher aus...

INFO Januar 2021:  Auf den gerodeten Wällen wurden neue Sträucher gepflanzt Sie sind allerdings erst  ca 1-1,5 Meter groß und werden wohl erst in einigen Jahrzehnten den Verlust ausgleichen können.

Info März 2021: eine Reihe junger 2-3 Meter großer Bäume wurde entlang der B8 gesetzt;  wünschen wir ihnen ein gutes Anwachsen und daß sie die Startphase in kommenden trockenen Sommern überstehen.

 

Oktober 2020                                Randbereich der Frankfurter Straße Lippedorf

Rodung des Streifens neben der Straße inkl. Fällung einiger mehr als 100 Jahre alter Eichen und Buchen

 

nur der südliche Teil des gerodeten Streifens - der nördliche ist am Anfang dieser Seite abgebildet

   auch uralte Weißdornbüsche wurden geköpft

 eine mehr als 200 Jahre alte, gesunde Eiche   |

eigentlich war als Baumpflegemaßnahme das Auslichten "L" angedacht,

  "auf Stock gesetzt"

 

Ende Oktober 2020                    Randbereich der Hindenburg-Straße / Frankfurter Straße / Lippedorf

Fällung etlicher Bäume inkl. größerer, älterer Eichen

  

Ende Dezember 2020 -

Umfangreiche Fäll- (und weniger auch -Rückschnitt-) Aktion auf dem Betriebsgelände Landesbetrieb Straßenbau NRW / Straßenmeisterei Voerde im Lippemündungsraum gegenüber dem Lippeschlösschen sowie in den angrenzenden Straßenabschnitten der B8 und Frankfurter Straße / Lippedorf - wiederum auch Fällungen größerer Eichen...

  

 


Fortführung der Fällaktion Lippedorf Naturschutzgebiet östlich der Frankfurter Strasse 4.1.2021

Die Fällaktion zerstört 1/4 des kleinen Naturschutzwaldes in diesem kleinen Naturschutzareal, hier lebende Vögel, Kröten, Füchse werden stark verstört, die Überlebensfähigkeit des durch die Frankfurter Strasse vom NSG Lippeaue getrennten Areals ist dadurch gefährdet.

Gefällt wurden hier die für die Lippe- und Rheinauenwälder so typischen (Schwarz-)Pappeln [→ Info Kreis Wesel: https://www.kreis-wesel.de/de/kreisverwaltung/natur-und-landschaft/ ]

Eine vergleichbare illegale Fällaktion von 15 alten Pappeln im Landschaftsschutzgebiet Weseler Aue in Sichtweite der unteren Naturschutzbehörde am Kreishaus von NABU angezeigt: siehe Info NATURSPIEGEL 3/2021: https://nabu-krefeld-viersen.de/fileadmin/user_upload/PDF/Naturspiegel/Naturspiegel_3_2021_web.pdf

 

   

 

 

 

von der Fällaktion am 4.1.2021 betroffene NSG Fläche (Abruf Website http://bk.naturschutzinformationen.nrw.de/bk/de/karten/bk am 5.1.2021)

Website von StraßenNRW: Gehölzpflegemaßnahmen in Lippedorf - die Fällungen der Pappeln auf der Ostseite der Frankfurter Straße sind nicht aufgeführt...

https://www.nwsib-online.nrw.de

 

 

Kommentar: Was "Gehölzpflegearbeiten (flächig auf Stock setzen)" bedeutet, kann auf den Bildern vom Oktober 2020 - Randbereich der Frankfurter Straße Lippedorf - oben gesehen werden. Offenkundig betrifft das "auf Stock setzen" auch große alte Bäume...

Hinweis April 2021: Das Fällen alter gewaltiger Pappeln im Landschaftsschutzgebiet hinter dem Kreishaus veranlaßt den NABU Anzeige zu erstatten:

 

Mitte Januar 2021 - auch dieser Straßen-Randbereich der Frankfurter südlich der Huyssenstrase ist in den angemeldeten Pflegemaßnahmen nicht abgebildet...

14. Januar 2021 NEU markiert Frankfurter Straße Ostseite NSG

- auf den Maßnahmenkarten von StraßenNRW NICHT aufgeführt - die Bäume sind dort, wo die -8- auf den Karten von StraßenNRW ist (s.o.)

21. Januar 2021  Betriebsgelände Landesbetrieb Straßenbau NRW / Straßenmeisterei Voerde im Lippemündungsraum gegenüber dem Lippeschlösschen: weitere Markierungen von über 100 Jahre alten Robinien zur Fällung  (Baum des Jahres 2020: https://baum-des-jahres.ternum-dev.de/wp-content/uploads/2021/02/2020_Robinie.pdf)

  

5.1.2023

   

Ende Februar 2021:  Frankfurter Straße - Lippedorf / Naturschutzgebiet

Waldzustandserhebung 2020: Angesichts des sich weiter verschlechternden Zustandes des Waldes mit dem schlechtesten Zustand seit Beginn der Erhebungen 1984 haben Bund und Land NRW erkannt, daß alle Anstrengungen nötig sind, um die vielfältigen Leistungen des Waldes zu bewahren. siehe Seite: Waldzustandserhebung Bund und Land NRW   Trotzdem hört das Fällen von Bäumen im Lippemündungsraum /Lippedorf nicht auf.

    

noch eine für Auenwälder so typische (Schwarz-) Pappel neu gefällt [→ Info Kreis Wesel: https://www.kreis-wesel.de/de/kreisverwaltung/natur-und-landschaft/ ]  ++++

2021 03 04  - Frankfurter Strasse Ostseite NSG... neu umgelegt

 2021 03 14 NSG östlich der Frankfurter Straße Lippedorf - Übergangsbereich zum Seitenstreifen der Frankfurter Straße

- mit schwerem Gerät Anfahren, Wurzel ausbrechen und Umlegen geht auch... die Schürfspuren an der Rinde unterhalb des roten Punktes sind gut zu sehen

    

 


 2022

Januar 2022

Lippeglacis - öffentlicher Grünstreifen neben Lippeglacis 1

Wie schon im Frühjahr 2021: Fällen von offenkundig gesunden, 150-200 Jahre alten Pappeln

 

und weitere zwei alte Pappeln im Gehölzstreifen neben Lippeglacis 37

 

 Warum haben die schnittverträglichen (→ https://www.gruenes-archiv.de/pappel-pflanzen-pflege-schneiden/) Pappeln  keinen Pflegeschnitt erhalten ??

 Frühjahrstürme 2022 fordern auch im Lippemündungsraum Opfer

    

 

 Verluste und Schädigung durch Dürre und Hitze im Sommer 2022

              

    

 November 2022 - Am 2. Tag der Weltklimakonferenz COP27 in Scharm el Scheich

„Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle – mit dem Fuß auf dem Gaspedal“,

sagte Guterres in einer Rede vor Dutzenden Staats- und Regierungschefs in Scharm el Scheich.

„Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens – und sind dabei zu verlieren“,

warnte er mit Blick auf von der Klima­krise ausgelöste Dürren, Überschwemmungen, Unwetter und steigende Meeresspiegel

Betriebsgelände Landesbetrieb StraßenNRW / Straßenmeisterei Voerde im Lippemündungsraum gegenüber dem Lippeschlösschen:

Abreißen (!!) großer Bäume und Sträucher im Auftrag der Deutschen Bahn mit einem Bagger

 

 

 

 

Siehe auch : https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/84-betuwe-planfeststellungsbeschluss-vom-eisenbahnbundesamt-ausgestellt

 

Weihnachten 2022 Fällen einer ca. 190 Jahre alten Eiche in Lippedorf → Beitrag Aktuelles

 


Verlust von Bäumen 2023

 

Das Jahr 2023 startet für die Bäume im Lippemündungsraum mit einer Orgie der Zerstörung

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/99-betuwe-ausbau-schaedigung-der-natur-baumverluste

die Pläne zur Überbauung der Südfläche des Rhein-Lippe-Hafens lassen erahnen, daß auch hier große alte Bäume geopfert werden sollen

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/96-ausbau-der-suedflaeche-des-rhein-lippe-hafens-flaeche-a-deltaport-hat-begonnen-dezember-2022?start=3

 Sommer 2023

Absterben zahlreicher Eichen auf dem Spickesberg / Spitzberg  (https://goo.gl/maps/oCqQziushfHBspBRA) Lippedorf

       

 

Herbst 2023 / Winter 2023-2024  weitere Fällungen / Rodungen Lagerplatz StraßenNRW- Baustelle Erweiterung der Eisenbahnbrücke

https://initiative-lippemuendungsraum.de/aktuelles/99-betuwe-ausbau-schaedigung-der-natur-baumverluste.html?start=1 


 2024

Zahlreiche Bäume im Hangbereich der Frankfurter Straße in Lippedorf haben die Frühjahrsextremwetter nicht überlebt...

   

 

 


 

" Die Wahrheit der Pflanzen werden wir so lange nicht verstehen, so lange wir aus der Perspektive des Tieres sprechen, das wir sind.

Wir denken, dass alles, was lebt, so leben muss, wie Tiere es tun – mit Nerven, Blutbahnen, Neuronen und Gehirn.

Aber über all das verfügen Pflanzen nicht, trotzdem werden sie von elektrischen Signalen durchquert.

Das Verhalten einer Pflanze hängt erwiesenermaßen von ihrem inneren Zustand ab. Wie kann das sein? Wie lässt sich das vorstellen?

Pflanzen habe keine Augen – und können dennoch sehen. Pflanzen haben kein Gehirn – und besitzen dennoch ein Gedächtnis.

Pflanzen haben eine Vorstellung davon, wo sie sich befinden, denn ihre Wurzeln weichen Hindernissen nicht nur aus, sondern sie tun das auf vernünftige Weise.

Müssen sie dann nicht über eine Art Selbstbewusstsein verfügen?

Pflanzen haben Intelligenz und sprechen in Dialekten, so dass eine Sonnenblume aus Europa nicht unbedingt die Signale einer aus den USA versteht.

All das ist wissenschaftlich nachgewiesen.

aus : https://www.deutschlandfunk.de/emanuele-coccia-die-wurzeln-der-welt-pflanzen-atmen-aus-was.700.de.html?dram:article_id=417807

über: Die Wurzeln der Welt: Eine Philosophie der Pflanzen. Emanuele Coccia (Autor), Elsbeth Ranke (Übersetzerin) Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; 5. Auflage (19. Februar 2018)

 

"Durch bahnbrechende wissenschaftliche Versuche wurde inzwischen bewiesen, was Außenseiter unter den Pflanzenforschern schon vor Jahrhunderten zu behaupten wagten:

Pflanzen reagieren wie Menschen!

Sie haben Gefühle und Erinnerungsvermögen, nehmen optische und akustische Eindrücke wahr und unterscheiden zwischen Harmonie und Dissonanzen.

Die Entdeckung der Pflanzen als beseelte Lebewesen und ihrer physischen und emotionalen Beziehungen zum Menschen eröffnet atemberaubende Perspektiven für unser gesamtes Naturverständnis. "

 aus: Das geheime Leben der Pflanzen: Der Klassiker. Christopher Bird (Autor), Peter Tompkins (Autor) FISCHER E-Books; 1. Auflage (1. Februar 2018) https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/422-baeume-fuer-jeden-menschen/

 

kein Wunder, daß Menschen, die in der Nähe von Bäumen wohnen, weniger Depressionen haben!

Das hat eine neue (12 2020) Studie des Helmholtz-Zentrums Leibzig herausgefunden: nachzulesen in GEO https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/23872-rtkl-studie-mehr-baeume-weniger-depressionen-wie-sich-pflanzen-auf-unsere   | Originalveröffentlichung in Nature: Marselle, M.R., Bowler, D.E., Watzema, J. et al. Urban street tree biodiversity and antidepressant prescriptions. Sci Rep 10, 22445 (2020). https://doi.org/10.1038/s41598-020-79924-5

Im Gegensatz zu einem Spaziergang in der Stadt wirkt sich ein Spaziergang in der Natur nachweisbar beruhigend auf die Hirnaktivität aus.

Weitere Infomationen auf: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/137609/Waldspaziergang-reduziert-Aktivitaet-in-der-Amygdala

 

kompensierende Maßnahmen der Initiative Schutz des Lippemündungsraums  

>> Projekte    |  >> Aktuelles

 

z.B.

> Verhinderung unnötiger Baumfällungen  durch Kommunikation und Intervention bei den zuständigen Behörden und Einrichtungen (Stadt und Kreis Wesel, StrassenNRW, Thyssengas, u.a.)

> Anregungen / Vorschläge zur Renaturierung von Flächen u.a. mit Baumersatzpflanzungen

> Schutz vorhandener Bäume z.B. durch Wässern in Trockenphasen, Entfernen von Belastungen durch übermäßige Insektenansammlungen (z.B. Nester der Eichenprozessionsspinner), Pflegeschnitte

> Neu-Pflanzungen von Bäumen in den Gärten der Bürger*Innen von Lippedorf

 

→ NABU Thema - Wald https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/waelder/index.html?ref=nav

→ Wälder in Deutschland / greenpeace node : https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-deutschland

→ Erfassung von Waldschäden / Waldreport: https://waldreport.de/