Problematik LÄRM
Lärm stört die (akustische) Kommuniktion zwischen Lebewesen und führt dadurch zu Kommunikationsstörungen und Stress.
Beispiel aus dem Naturschutzgebiet in Lippedorf: Das Rufen der Waldkäutze wird übertönt vom Krach der vorbeifahrenden Kraftfahrzeuge. Das Rufen der Waldkäutze ist für die Menschen dann nicht mehr hörbar und frau/man kann schlußfolgern, daß der Waldkautz auch für andere Tiere (Waldkautzpartner) nicht mehr zu hören ist.
Lärm ist ein relevanter Störfaktor für die Gesundheit von Lebewesen und führt bei längerer Einwirkung zu Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems, des Stoffwechsels und des Immunsystems und ist mitverantwortlich für Krankheit und Tod an Herzinfarkt, Hirnschlag, Zuckerkrankheit, Allergien, Rheuma und Krebs.
Die Lärmbelastung der Region ist auf den Seiten des Geoportal NRW > Themenkarten > Umwelt und Klima > Umgebungslärmkartierung aufrufbar: https://www.geoportal.nrw/themenkarten
Eisenbahn Bundesamt - Lärmbelastunghttps://www.laermaktionsplanung-schiene.de/portal/apps/storymaps/stories/27cccc1ebf9b4d07b048475a5b077105
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 2018 Leitlinien bezüglich Lärm für Europa veröffentlicht, die Originaltexte inkl. Zusammenfassung in deutscher Sparche finden sich auf folgender Webseite:
Aus den Empfehlungen der WHO für Europa:
Straßenverkehrslärm
Für die durchschnittliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Straßenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 53 Dezibel (dB) Lden zu verringern, weil Straßenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist.
Für die nächtliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Straßenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 45 dB Lnight zu verringern, weil nächtlicher Straßenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit Beeinträchtigungen des Schlafes verbunden ist.
Zur Verringerung der gesundheitlichen Auswirkungen empfiehlt die LEG stark, dass die Politik geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Lärmbelastung durch Straßenverkehr für die Bevölkerung ergreift, deren Lärmbelastung die Leitlinienwerte für die durchschnittliche und nächtliche Lärmbelastung übersteigt. Was konkrete Maßnahmen betrifft, empfiehlt die LEG, Lärm sowohl an der Quelle als auch auf der Strecke zwischen der Quelle und der betroffenen Bevölkerung durch Veränderungen in der Infrastruktur zu verringern.
Schienenverkehrslärm
Für die durchschnittliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Schienenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 54 dB Lden zu verringern, weil Schienenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist.
Für die nächtliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Schienenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 44 dB Lnight zu verringern, weil nächtlicher Schienenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit negativen Auswirkungen auf den Schlaf verbunden ist.
Zur Verringerung der gesundheitlichen Auswirkungen empfiehlt die LEG stark, dass die Politik geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Lärmbelastung durch Schienenverkehr für die Bevölkerung ergreift, deren Lärmbelastung die Leitlinienwerte für die durchschnittliche und nächtliche Lärmbelastung übersteigt. Es gibt jedoch zu wenig Effizienz, um eine Art von Maßnahme gegenüber einer anderen vorzuziehen.
Ausschnitt aus: Planfeststellungsverfahren gem. § 18 AEG für den 3-gleisigen Ausbau der Bahnstrecke ABS 46/2 - Landesgrenze NL/D - Emmerich - Oberhausen - Planfeststellungsabschnitt 2.2 Wesel [PFA 2.2], km 23,531 - km 32,052Stellungnahme und Einwendungen der Stadt Wesel im Anhörungsverfahren zu Unzulänglichkeiten in den Planfeststellungsunterlagen
" Schienengüterverkehr ist heute weitaus schädlicher zu bewerten als andere Verkehrsmittel. Bis zu 50 Jahre alte Fahrzeuge und 22,5 Tonnen Achslast verursachen bei 120 km/h im Extremfall auf verriffelten Schienen oder Rädern mehr als 100 dB(A) laute Schall-Emissionen. Da die Schienenstrecken außerhalb und innerhalb geschlossener Ortschaften liegen, fahren die Züge auch mit wenigen Metern Abstand an Wohnhäusern vorbei. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Güterzüge nachts fährt und damit den zur Erholung wichtigen Schlaf der Anwohner erheblich stört. Die aktuelle Lärmwirkungsforschung hat eindeutige Erkenntnisse, die dringend anraten, die Grenzwerte der Schallpegel nach unten zu korrigieren. Lärm erregt das
vegetative Nervensystem. Schon ab einem Pegel von 50 dB(A) (außen) ist eine relevante Zunahme von Herzschlagfrequenz, Gefäßwiderstand und Blutdruck sowie die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen festzustellen. Auf Basis des in der Umweltmedizin fachlich anerkannten Cortisol-Modells des Lärmmediziners Prof. Spreng konnte nachgewiesen werden, dass ein Anwohner nach dem 8. Zug aufwacht, weil der Cortisolspiegel über 220 ng/ml gestiegen ist. Langfristige Folgen sind Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen."
Lärm stellt auch eine relevante Belastung für den Lippemündungsraum dar und stört die dort lebenden Bürger*Innen als auch die dortigen Tiere (und ebenso die Pflanzen...)
im Folgenden eine beispielhafte Aufstellung von Publikationen zum Thema " Lärm – Folgen für Tiere, Pflanzen und Menschen"
Lärm – Folgen für Tiere, Pflanzen und Menschen
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Kommunikation leidet unter Lärmbelastung
Flugzeuge, Bauaktivitäten, Tiefseebohrungen: Die Welt wird lauter, worunter die akustische Kommunikation von Wildtieren stark leidet. Sie „überhören“ Feinde, haben ein erhöhtes Stresslevel und Probleme bei der Nahrungssuche. Laut Fachleuten könnten viele Bestände dadurch schrumpfen.
17. April 2024, 10.27 Uhr
„Wir dürfen nicht vergessen, dass der Schall das universellste Kommunikationsmittel im Tierreich ist – vom Insekt über den Fisch bis zu den Vögeln. Allerdings ist es inzwischen schwer geworden, ruhige Orte auf dieser Welt zu finden“, so Angela Stöger vom Institut für Schallforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) anlässlich des Internationalen „Tag gegen Lärm“ am 24. April. Akustische Umweltverschmutzung erhöhe bei Tieren die Herzfrequenz und könne Verhaltensänderungen, Gehörschäden, Flucht und Vertreibung zur Folge haben. Zudem störe Lärm auch die Kommunikation von Individuen innerhalb einer Art und zwischen den Arten.
Man habe beispielsweise festgestellt, dass manche Vogelarten im urbanen Umfeld um bis zu 14 Dezibel lauter singen. „Das ist für einen kleinen Vogelkörper ein sehr viel höherer Energieaufwand“, sagte Stöger. Manche Tiere würden auch die Frequenz ändern, in der sie kommunizieren. Generell sei Lärm ein gewisser Stressfaktor, der sich negativ auf das Immunsystem auswirke, „was tatsächlich zur Abnahme von Populationen führen kann“. Tiere, die aus einer Winterruhe aufgeschreckt werden und auf Sparflamme agieren müssten, würden oft nicht überleben. Auch „überhörte“ Alarmrufe von Artgenossen könnten naturgemäß negative Folgen haben.
Meerestiere besonders betroffen
Besonders betroffen seien Tiere im Meer, wie Wale oder Delfine, aber auch Fische, weil sich Schall im Wasser aufgrund der Dichte des Mediums weit ausbreite. Sie seien wegen der eingeschränkten Sicht stark auf die akustische Kommunikation angewiesen. Neben der Orientierung würden permanenter Schiffslärm und Ölbohrungen auch einen negativen Einfluss auf Partnersuche und Partnerwahl haben. „Das Meer ist einfach sehr, sehr laut geworden“, so Stöger, deren Buch „Elefanten. Ihre Weisheit, ihre Sprache und ihr soziales Miteinander“ (Brandstätter) kürzlich als eines der Wissenschaftsbücher des Jahres ausgezeichnet wurde.
Sie plädiert für eine größere Rücksichtnahme durch den Menschen, etwa nicht so tief in die Lebensräume der Wildtiere vorzudringen oder einen Verzicht auf Feuerwerke. Nicht vergessen werden dürfe, dass Tiere zum Teil andere Frequenzbereiche nutzen. „Unsere Wahrnehmung ist nicht die einzige Wahrnehmung. Es gibt Tiere, die im Ultraschallbereich hören und Tiere, die im Infraschallbereich hören“, erklärte die Expertin, die seit Jahren die akustische Kommunikation von Wildtieren in europäischen Zoos und in der afrikanischen Savanne erforscht.
https://science.orf.at/stories/3224622/
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Lärm und Naturschutz Ein lautes Problem
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Wir leben in einer lauten Welt. Lärm reduziert den Erholungswert der Landschaft und mindert die Lebensqualität. Nicht nur für Menschen, auch für Tiere ist Lärm auf Dauer schädlich. Viele Vögel meiden stark befahrene Straßen und andere verlärmte Lebensräume (weitere Informationen). Im Extremfall führt Lärm zum lokalen Verschwinden von Tierarten. Selbst unter Wasser ist Lärm ein Problem. In den Weltmeeren hat sich der Lärmpegel im 20. Jahrhundert mehr als verdoppelt. Es sind daher große Anstrengungen notwendig, die Lärmbelastung und die damit verbundenen negativen Auswirkungen für Mensch und Tier zu reduzieren.
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Auswirkungen von Lärm
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Stressreaktionen und Hörschäden. Lärm verursacht bei vielen Wirbeltierarten einschließlich des Menschen Stressreaktionen und wirkt negativ auf den Gesundheitszustand. Schäden am Innenohr treten bei Vogel- und Säugertierarten zwischen 90 und 140 dB(A) auf. Die menschliche Schmerzgrenze liegt bei 120 dB(A). Anders als bei Vögeln regenerieren sich die Haarsinneszellen im Innenohr des Menschen und vieler anderer Säuger nicht. Bleibende Schäden sind die Folge.
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Störung der Umweltwahrnehmung. Fledermäuse, aber auch Wale und Delphine, orientieren sich mit Hilfe von Ultraschall. Anhand des Echos ihrer Rufe verschaffen sie sich ein Bild ihrer Umwelt. Bei starken Störgeräuschen stellen Fledermäuse die Jagd nach Insekten ein. Nachtaktive Räuber wie Wildkatze, Marder oder Hermelin jagen nach Gehör. Bei störendem Lärm wird es für sie schwierig, Beute zu fangen. Aber auch für Beutetiere ist unbeeinträchtigtes Hören entscheidend. Lärm beeinträchtigt das Fluchtverhalten, wenn Räuber und Alarmsignale nicht wahrgenommen werden können. Auf diese Weise beeinflusst Lärm die Räuber-Beute-Verhältnisse.
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Viele Tierarten verständigen sich untereinander akustisch. Rufe sind für die Partnersuche, zur Abgrenzung des Reviers und zur Kontaktaufnahme zwischen Eltern und Jungtieren wichtig. Lärm kann den Fortpflanzungserfolg von Vögeln beeinträchtigen (weitere Informationen).
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Auslösen von Fluchtreaktionen. Plötzlich auftretende Geräusche versetzen Tiere in Alarmbereitschaft und können heftige Fluchtreaktionen auslösen – besonders dann, wenn der Lärm gemeinsam mit optischen Reizen auftritt, beispielsweise bei einem fliegenden Helikopter. Unvorhergesehene Störungen wirken sich in wenig belasteten Regionen besonders stark aus.
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Schutzmaßnahmen treffen
Tiere verfügen oft über eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit und können sich auch an ein gewisses Maß von Lärm gewöhnen. In Großstädten versuchen Vögel, Lärm durch lauteren Gesang zu kompensieren (weitere Informationen). Wichtige Faktoren für die Beurteilung der Störwirkung sind die Lautstärke, die Dauer (einmalig oder andauernd, regel- oder unregelmäßig) und der Zeitpunkt der Belastung (Tag oder Nacht). Auch die Art des Geräuschs und die Überlagerungen aus unterschiedlichen Lärmquellen sind von Bedeutung. Dabei dürfen nicht nur die für den Menschen wahrnehmbaren Frequenzen berücksichtigt werden, da viele Tiere auch Ultra- und Infraschall hören! Als Bewertungsgrundlage wurden folgende Schwellenwerte definiert: Ab einer Lautstärke von 47 dB(A) muss bei einer dauerhaften Belastung mit einer Verminderung der Lebensraumeignung für lärmempfindliche Tierarten ausgegangen werden. 60 bis 70 dB(A) sind etwa mit einem 55 %igen Lebensraumverlust gleichzusetzen, 90 dB(A) bedeuten auf Dauer einen 100 %igen Lebensraumverlust (vgl Reck et al. 2001).
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Alle technischen Mittel sind auszuschöpfen um die Lärmbelastung zu verringern. Für Autos gibt es beispielsweise Reifen, die geringere Lärmbelastungen verursachen. Auch eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit verringert die Belastungen durch den Straßenverkehr deutlich.
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Lässt sich Lärm nicht vermeiden, ist die belastete Zone durch Schutzmaßnahmen möglichst zu begrenzen. Bepflanzte Lärmschutzdämme haben die beste Abschirmwirkung. Auch Lärmschutzwände sind hilfreich. Allerdings verstärken sie die Barrierewirkung von Straßen und Bahnlinien. Sind sie durchsichtig, besteht zudem die Gefahr von Vogelschlag. Gehölze reduzieren die Lärmbelastung um wenige Dezibel, wenn sie dicht bewachsen und breit sind. => mehr zum Thema Problem Landschaftszerschneidung => mehr zum Thema Vogelschlag
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Ein gleichmäßige, flächendeckende Lärmbelastung der Landschaft ist zu verhindern. Lärmquellen sind möglichst zu bündeln, indem beispielsweise bestehende Straßen ausgebaut, statt zusätzlich neue gebaut werden.
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In Bewertungsverfahren muss das Kriterium "Zivilisationslärm" künftig besondere Bedeutung erlangen. Denn wo finden wir abseits des Hochgebirges oder mancher Küstenregionen noch größere Landschaften, die nicht durch Lärmemissionen aus Verkehr, Wirtschaft, Landwirtschaft oder Freizeitnutzung beeinträchtigt sind? Es sind mehr Ruhezonen erforderlich, in denen jede Lärmerzeugung untersagt ist. Der Erhalt der sogenannten „Soundscape“ – also der natürlichen Geräuschkulisse – ist unverzichtbarer Bestandteil eines umfassenden Landschaftsschutzes. => mehr zum Thema Landschaft
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Unterlagen / Links
H. Reck (Bearb.) (2001): Lärm und Landschaft. Referate der Tagung „Auswirkungen von Lärm und Planungsinstrumente des Naturschutzes" in Schloss Salzau bei Kiel am 2. und 3. März 2000. Angewandte Landschaftsökologie 44. Bundesamt für Naturschutz, Bonn – Bad Godesberg, 160 S. H. Reck, J. Rassmus, G. M. Klump, M. Böttcher, H. Brüning, I. Gutsmiedel, C. Herden, K. Lutz, U. Mehl, G. Penn-Bressel, H. Roweck, J. Trautner, W. Wende, C. Winkelmann & A. Zschalich (2001): Auswirkungen von Lärm und Planungsinstrumente des Naturschutzes. Ergebnisse einer Fachtagung - ein Überblick. Naturschutz und Lanschaftspflanung 33 (5), S. 145-149 A. Garniel, W. D. Daunicht, U. Mierwald & U. Ojowski (2007): Vögel und Verkehrslärm. Quantifizierung und Bewältigung entscheidungserheblicher Auswirkungen von Verkehrslärm auf die Avifauna. Schlussbericht FuE-Vorhaben 02.237/2003/LR des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Statdentwicklung, Kieler Institut für Landschaftsökologie, 273 S., Download pdf (10.356 kb) K. Polachowski (2009): Tiere im Lärm. Auswirkungen und Anpassungsmöglichkeiten. Praktikumsarbeit, Baudirektion Kanton Zürich - Fachstelle Lärmschutz, 19 S., Download pdf (1.583 kb) R. Stangl & J. Berger (2004): Untersuchung zur Wirksamkeit von Gehölzstrukturen für den Lärm- und Sichtschutz an der Brennerautobahn. Arbeitsbericht im Auftrag der Autostrada del Brennero S.P.A., Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der Universität für Bodenkultur Wien, 81 S., Download pdf (8.147 kb) K. Stroh (2008): Lärm – Straße und Schiene. UmweltWissen, Bayerisches Landesamt für Umwelt, 10 S., Download pdf (587 kb)
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http://www.naturtipps.com/laerm.html
Auswirkungen der Lärmbelästigung auf Pflanzen und Tiere
by Dr. Emily Greenfield | 9. August 2022 | Noise Pollution, Luftverschmutzung
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Was ist Lärmbelästigung?
Lärmbelästigung ist ein schädlicher oder störender Lärmpegel. Dabei handelt es sich um unerwünschte oder störende Geräusche. Lärmbelästigung betrifft täglich Millionen von Menschen. Problematisch sind auch die Auswirkungen der Lärmbelästigung auf Pflanzen und Tiere. Es verursacht gesundheitliche Probleme sowohl für Menschen als auch für Wildtiere. Zur Lärmbelästigung zählen die lauten Geräusche von Rockkonzerten, Verkehr, Maschinen usw. Diese lauten Geräusche können zu Hörverlust, Stress und Bluthochdruck führen.
Lärmbelästigung ist eine unsichtbare Bedrohung. Wir messen Schall in Dezibel. Geräusche über 85 Dezibel können die Ohren einer Person schädigen. Viele vertraute, alltägliche Dinge überschreiten dieses Niveau. Sie beinhalten:
1. Rasenmäher (90-Dezibel)
2. U-Bahnen (90-115 Dezibel)
3. Rockkonzerte (110-120 Dezibel)
Quelle
Die häufigste Auswirkung von Lärmbelästigung beim Menschen ist der lärmbedingte Hörverlust. Lärmbelästigung kann sogar zu Schlafstörungen führen. Diese mit Lärm verbundenen Gesundheitsprobleme betreffen alle Altersgruppen, insbesondere Kinder. Forscher fanden heraus, dass Kinder, die in lauten Gegenden leben, unter Gedächtnisstörungen, verminderter Aufmerksamkeit, verminderten Lesefähigkeiten und Stress leiden.
Lärmbelästigung wirkt sich auch auf die Tierwelt aus. In diesem Artikel erfahren wir mehr über die Auswirkungen der Lärmbelästigung auf Pflanzen und Tiere.
Auswirkungen auf Tiere
Lärmbelästigung beeinträchtigt auch die Gesundheit und das Wohlbefinden von Tieren. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass lauter Lärm das Herz einer Raupe schneller schlagen lässt. Plärrende Geräusche führen auch dazu, dass manche Vögel weniger Küken bekommen. Lärmbelästigung behindert ihre Navigation, stört ihre Nahrungssuche und führt dazu, dass sie verhungern. Neben der Navigation nutzen Tiere auch Geräusche, um Partner anzulocken und Raubtieren auszuweichen. Laute Geräusche erschweren ihnen die Bewältigung dieser Aufgaben. Lärm beeinträchtigt daher die Überlebensfähigkeit eines Tieres.
Lärm beeinträchtigt nicht nur Tiere an Land. Selbst Tiere unter Wasser sind durch Lärmbelästigung mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Die Meeresumwelt war einst ruhig. Aber Schiffe, Ölbohrmaschinen, seismische Tests und Sonargeräte haben sie jetzt laut und chaotisch gemacht. Tiere wie Wale und Delfine sind auf die Echoortung angewiesen, um Nahrung zu finden, sich im Wasser zurechtzufinden und Partner zu finden. Lärmbelästigung beeinträchtigt die Echoortung. Lärm beeinträchtigt die Fähigkeit dieser Tiere, sich selbst und andere Objekte und Arten effektiv zu lokalisieren.
Marine-Sonargeräte erzeugen eines der lautesten Unterwassergeräusche. Sonar funktioniert ähnlich wie Echoortung. Es sendet einen Schallimpuls ins Wasser. Der Schall wird von Objekten reflektiert und sendet ein Echo zurück zum Schiff. Der zurückkehrende Ton zeigt die Standorte dieser Objekte an. Sonargeräusche können Hunderte von Metern unter Wasser zurücklegen, bevor sie ein Objekt erreichen. Der Ton kann so laut sein wie 235-Dezibel. Es beeinträchtigt die Echoortungsfähigkeit eines Wals oder Delfins. Untersuchungen haben gezeigt, dass Sonar zur Massenstrandung von Walen an Stränden führt. Es kann sogar das Fressverhalten von Blauwalen, einer vom Aussterben bedrohten Art, verändern. Umweltgruppen fordern die Militärs der Länder auf, den Einsatz von Sonargeräten zu Trainingszwecken einzustellen.
Schiffe, die Tiefseeölstandorte erkunden, senden Schallstöße in den Ozean und in Richtung Meeresboden. Die Schallstöße können schwere Schäden und Verletzungen an den Ohren von Meerestieren verursachen.
Auswirkungen auf Pflanzen
Eine Studie aus dem Jahr 2021 zeigte, wie die Auswirkungen der Lärmbelästigung auf Tiere auf Pflanzen übergreifen können. Lärmbelästigung kann ganze Lebensräume und Ökosysteme verändern. Im Jahr 2007 untersuchten Forscher in New Mexico Baumbestände, die lautem künstlichem Lärm aus nahegelegenen Erdgasquellen ausgesetzt waren. Sie untersuchten hauptsächlich zwei Baumarten – Kiefern und Wacholder – und stellten fest, dass die Lärmbelästigung durch die Brunnen die Verbreitung und Keimung der Setzlinge der Kiefern und Wacholder störte. Sie brachten dies mit dem Lärm in Verbindung, der Eichelhäher, eine Vogelart, vertreibt. Die Eichelhäher waren für die Verbreitung der Samen der Kiefern verantwortlich. Doch der Lärm veranlasste die Eichelhäher, die Gegend zu meiden. Daher fanden Forscher an lauten Standorten 75 % weniger Kiefernsämlinge als an ruhigen.
Zwölf Jahre später, im Jahr 2019, kehrten die Forscher zurück, um die langfristigen Auswirkungen des Lärms auf die Bäume zu untersuchen. Einige der Erdgasquellen und andere Industriezweige waren von ihren ursprünglichen Standorten verlagert worden. Sie stellten dennoch fest, dass es in lauten Gegenden weniger Kiefern- und Wacholderbäume gab. Sie entdeckten jedoch auch, dass an Standorten, an denen zuvor Lärm herrschte, jetzt aber Ruhe herrschte, mehr Wacholder- als Kiefernsetzlinge wuchsen.
Diese Ergebnisse zeigten, dass Mäuse und andere kleine Säugetiere, die die Samen von Wacholderbäumen verbreiten, zurückkehrten, die Eichelhäher jedoch nicht. Vögel wie der Eichelhäher sind anfällig für Lärm. Sobald sie in einem bestimmten Bereich Lärm ausgesetzt sind, lernen sie, ihn zu meiden. Sie haben ein episodisches Gedächtnis und denken daran, nicht an einen Ort zurückzukehren, der sie negativ beeinflusst hat.
Wie können Sie die Lärmbelastung reduzieren?
Um die Lärmbelästigung durch Baustellen und Industrie zu reduzieren, brauchen wir neue Technologien zur Entwicklung leiserer Maschinen. Aber auf individueller Ebene können wir alle etwas dafür tun, dass die Tierwelt nicht durch Lärm beeinträchtigt wird. Diese beinhalten:
1. Geräte zu Hause und im Büro ausschalten
Schalten Sie Ihren Fernseher, Ventilator und Computer aus, wenn Sie ihn nicht benutzen. Es kann Ihre Ohren unnötig belasten. Positiv ist, dass das Ausschalten Ihrer Geräte auch zu niedrigeren Energiekosten führt.
2. Betreiben Sie laute Maschinen in einem geschlossenen Raum
Schließen Sie die Tür, wenn Sie den Geschirrspüler oder die Waschmaschine einschalten. Bestimmen Sie einen bestimmten Bereich in Ihrem Zuhause, um diese Maschinen zu bedienen. Der Bereich sollte von Räumen entfernt sein, in denen Sie und Ihre Familie sich häufig aufhalten.
3. Bewusstsein schaffen
Fordern Sie, dass unsere Regierungen Richtlinien zur Schaffung von Ruhezonen rund um Schulen, Krankenhäuser und Wälder entwickeln. In den meisten Ländern gibt es Lärmschutzvorschriften, diese werden jedoch nicht ordnungsgemäß durchgesetzt. Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Forderung nach einer strikten Durchsetzung der Vorschriften zur Lärmbelästigung.
4. Pflanzen Sie Bäume
Bäume wirken als Lärmschutzwand. Sie absorbieren Lärm. Studien zufolge reduzieren Bäume den Lärmpegel um 5 bis 10 Dezibel. Mit all diesen kleinen, aber äußerst wirkungsvollen Schritten können wir die Auswirkungen der Lärmbelästigung auf Pflanzen und Tiere verringern.
Autor
Dr. Emily Greenfield
Dr. Emily Greenfield ist eine hochqualifizierte Umweltschützerin mit über 30 Jahren Erfahrung im Schreiben, Überprüfen und Veröffentlichen von Inhalten zu verschiedenen Umweltthemen. Die gebürtige US-Amerikanerin hat ihre Karriere der Sensibilisierung für Umweltthemen und der Förderung nachhaltiger Praktiken gewidmet.
https://sigmaearth.com/de/effects-of-noise-pollution-on-plants-and-animals/
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Veränderungen im Verhalten von Tieren aufgrund von Lärmbelästigung
by Dr. Emily Greenfield | 24. Oktober 2023 | Noise Pollution, Luftverschmutzung
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Wurden Sie schon einmal von einem plötzlichen lauten Geräusch erschüttert? Stellen Sie sich nun vor, dass Sie dies ständig in Ihrem Zuhause erleben würden. Für viele Tiere ist dies eine erschütternde Realität. Jüngste Studien zeigen, dass fast 14 % der Landfläche der Erde von anthropogenem Lärm betroffen sind, eine Zahl, die sich in den letzten fünf Jahrzehnten verdoppelt hat. Von den tiefsten Ozeanen, in denen Wale kommunizieren, bis hin zu den riesigen Savannen, in denen Elefanten umherstreifen, verändert die Lärmbelästigung das Gefüge der Tierkommunikation, der Navigation und sogar der Paarungsrituale. Der lautlose Lärm dröhnender Hupen, rumpelnder Motoren und entfernter Maschinen verändert das natürliche Verhalten unzähliger Arten. In diesem Blog besprechen wir daher die Verhaltensänderungen von Tieren aufgrund der Lärmbelästigung.
Was ist Lärmbelästigung?
Lärmbelästigung, oft eine unbeabsichtigte Folge von Urbanisierung, Verkehr und Industrie, ist für die menschliche Entwicklung und das Bevölkerungswachstum von entscheidender Bedeutung. Es wird unter bestimmten Umständen absichtlich hergestellt, beispielsweise wenn seismische Untersuchungen werden mit robusten Airgun-Arrays zur Erkundung und Kartierung des Meeresbodens oder mit aktivem Sonar durchgeführt, das Schallwellen nutzt, um Objekte im Ozean zu lokalisieren. All dieser Lärm, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, kann die akustische Umgebung aquatischer und terrestrischer Umgebungen beeinträchtigen. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die Tiere haben und aufgrund der in ihnen lebenden Lärmbelästigung zu Veränderungen im Tierverhalten führen, was möglicherweise zu evolutionären Veränderungen führt, wenn sich die Arten an laute Umgebungen anpassen oder diese meiden.
Lärm ist nicht nur störend; Wir wissen seit einiger Zeit, dass es einen direkten Einfluss auf die menschliche Gesundheit haben kann. Eine chronische Belastung durch Lärmpegel über 55 dB erhöht das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle erheblich. Im Gegensatz dazu hat Fluglärm nachweislich Auswirkungen auf die Entwicklung der Lesefähigkeiten von Kindern, die Schulen in der Nähe von stark frequentierten Flughäfen besuchen.
Was sind die Schwierigkeiten bei der Schallpegelmessung?
Die Geräuschanalyse ist eine schwierige Aufgabe. Im Gegensatz zu Temperatur, Niederschlag und Windgeschwindigkeit können Schallpegel nicht anhand einer einzigen absoluten Skala präzise gemessen und quantifiziert werden. Der Einfachheit halber beziehen wir uns häufig auf Dezibelwerte. Dies berücksichtigt jedoch nicht die Dauer und Häufigkeit des akustischen Inputs. Die einzigartigen Auswirkungen von Lärm müssen auch von den Störungsquellen unterschieden werden, die ihn häufig begleiten, wie z. B. die Anwesenheit von Menschen, die Fragmentierung von Lebensräumen usw chemische Verschmutzung.
Das Verständnis der komplizierten biologischen Folgen von Lärm und die Festlegung wissenschaftlich angemessener Lärmbelastungsgrenzwerte ist eine Priorität für die menschliche Gesundheit und den Schutz der Tierwelt. Es wird erwartet, dass die rasante Entwicklung, Urbanisierung und das Bevölkerungswachstum anhalten. Daher müssen wir sicherstellen, dass Wissenschaft, Industrie und Regierung zusammenarbeiten, um die natürliche Geräuschkulisse nach Möglichkeit zu schützen und gleichzeitig innovative Technologien und Praktiken zu unterstützen, die die Auswirkungen von Lärm verringern.
Künstlicher Lärm ist ein relativ neues Phänomen, insbesondere im evolutionären Zeitrahmen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass es Verhalten und Veränderungen beeinflussen kann Physiologieund sogar Tierpopulationen rekonstruieren. Ein derart hoher Selektionsdruck könnte letztendlich einen evolutionären Wandel erzwingen. Dies sind komplizierte Probleme, die Fachleute jetzt untersuchen, vom Tierverhalten bis zur Bioakustik.
Wie kann sich Lärmbelastung auf das Verhalten von Tieren auswirken?
Im letzten Jahrzehnt hat das wissenschaftliche Interesse an den Folgen der Lärmbelästigung für Wildtiere zugenommen. Wir erlangen jetzt ein besseres Wissen darüber, wie Lärm Verhaltens-, Populations- und Gemeinschaftsprozesse bei verschiedenen Tierarten verändern kann. Die aus dieser Forschung gewonnenen Erkenntnisse, bei denen experimentelle und beobachtende Methoden zur Beschreibung und Untersuchung der spezifischen Auswirkungen verschiedener Lärmquellen zum Einsatz kamen, sind substanziell, insbesondere bei Singvögeln und Meeressäugetieren, die in erster Linie auf Laut- und Stimmkommunikation angewiesen sind. Beispielsweise hat sich gezeigt, dass Schiffslärm die Nahrungssuche, das verbale Verhalten und den physiologischen Stress von Walen (Walen, Delfinen und Schweinswalen) beeinflusst. Dies ist besonders besorgniserregend für gefährdete Arten wie die Nordatlantischer Glattwal, der in Küstengewässern der USA mit erheblichem Schiffsverkehr lebt. Darüber hinaus wurde militärisches Sonar neben der Verteilung und Veränderungen des Stimmverhaltens auch mit der Strandung von Walen in Verbindung gebracht.
Es hat sich gezeigt, dass Lärm erhebliche schädliche Auswirkungen auf Meeres- und Süßwasserfische, Wirbellose und Meerestiere hat. Jüngste Untersuchungen haben gezeigt, dass Krabben und Aale, die Schiffslärm ausgesetzt sind, ein schlechtes Verhalten gegenüber Raubtieren zeigen. Es hat sich gezeigt, dass die Vogelvielfalt und der Vogelreichtum aufgrund des chronischen Lärmpegels in der Umgebung von Städten und entlang von Straßen zu einer Verringerung der Lebensräume an Land führen. Mehrere Arten haben ihr Stimmverhalten verändert, um sich an die Kakophonie menschlicher Geräusche anzupassen. Urbane KohlmeisenBeispielsweise können sie die Häufigkeit ihrer Anrufe ändern, um die akustische Überlagerung durch meist niederfrequenten Stadtlärm zu reduzieren. Dennoch stimmen Rotkehlchen ihren Gesang auf die ruhigeren Zeiten in der Stadt ab.
Auswirkungen der Lärmbelästigung auf das Verhalten von Tieren
Unterdessen Schwarzkinnkolibris und Hausfinken suchen aktiv nach lauten Regionen in der Nähe aktiver Gasbrunnen, um Nesträuber durch empfindlichere Arten zu verhindern. Es wurde auch nachgewiesen, dass Straßenlärm die Effektivität der Nahrungssuche durch Fledermäuse verringert und die Stimmkommunikation bei Fröschen und Wirbellosen stört. Obwohl viele Tiere zum Überleben auf ihr Gehör angewiesen sind, sind sie besonders anfällig für die Probleme, die durch Lärmbelästigung (längere Lärmbelastung) entstehen können. Hier sind vier Aktivitäten, die durch Lärm beeinträchtigt werden können:
1. Kommunikation
Tiere kommunizieren wie Menschen durch Geräusche, und viele Arten haben individuelle Geräusche entwickelt, um andere vor Gefahren zu warnen, Partner anzulocken oder ihre Nachkommen oder Gruppen in einer Menschenmenge zu erkennen. Die Aufzeichnungen von Soundscape-Ökologen deuten darauf hin, dass verschiedene Arten innerhalb eines Lebensraums spezifische akustische Nischen haben, in denen sie ihre Rufe in anderen Tonhöhen oder Intervallen ertönen lassen als andere Arten, die gehört werden müssen. Menschen können dieses Gleichgewicht stören, indem sie Lärm machen (z. B. Flugzeugmotoren, Baumaschinen, Rasenmäher), der kritische Kommunikation übertönt.
2. Navigation
Nachtaktive und Wassertiere haben sich je nach Umgebung mit wenig Licht anders entwickelt. Bei der Echoortung handelt es sich um ein von Fledermäusen und Delfinen genutztes Verfahren, bei dem sie auf einer bestimmten Frequenz Rufe tätigen und mithilfe von Echos Hindernisse und Beute in der Umgebung identifizieren. Vom Menschen verursachte Störungen (z. B. Verkehr oder Sonar) können diese Tiere verwirren, indem sie ihr Gehör beeinträchtigen oder dazu führen, dass sie den Ton ihrer Schreie so ändern, dass weniger hilfreiche Echos entstehen.
3. Nahrungssuche
Eulen und Katzen haben komplexe Ohren entwickelt, die ihnen beim Hören von Beute helfen, in lauten Situationen ist es für sie jedoch schwieriger. Ein Unterschied von einem Dezibel ist für den Menschen kaum wahrnehmbar, aber Untersuchungen haben darauf hingewiesen Mit jedem Anstieg des Lärms um 1 dB waren die Eulen in der Region 8 % weniger erfolgreich beim Beutefang. Die psychologischen Auswirkungen von Lärm können sich auf Pflanzenfresser auswirken. Eine Studie ergab, dass Lärm nektarfressende Kolibris anlockt (die Bestäubung erhöht), viele samenfressende Vögel jedoch abschreckt (verminderte Samenverteilung), was zeigt, dass Lärm die Pflanzengemeinschaft einer Umgebung verändern kann.
4. Paarung
Männchen vieler Arten (insbesondere Vögel und Frösche) verlassen sich auf bestimmte Schreie, um Partner anzulocken. Die schönsten Töne sind tiefe Töne. Es wurde jedoch beobachtet, dass einige Tiere ihre Stimme erheben, um mit niederfrequenten Geräuschen wie Automotoren zu konkurrieren. Diese weniger ansprechenden Lautäußerungen können die Fähigkeit der Männchen, Partner anzuziehen und zu halten, beeinträchtigen. Darüber hinaus hallen die Rufe in lauten Situationen über einen engeren Bereich nach, was zu kleineren Brutbecken führt. Wissenschaftler sind besorgt darüber, wie Lärmbelästigung die Bevölkerungszahl und die genetische Vielfalt verringern könnte.
Einige Maßnahmen zum Schutz von Tieren vor Lärmbelästigung
1. Verwenden Sie bei Wartungsarbeiten leisere, nicht-mechanische Werkzeuge und gehen Sie nach Möglichkeit zu Fuß. Wenn mechanische Geräte verwendet werden müssen, machen Sie sich mit dem Verhalten und den Lebenszyklen der lokalen Arten vertraut, um lärmende Wartungsarbeiten während der Hauptfutter- oder Brutzeit zu vermeiden. Suchen Sie bei der Anschaffung neuer mechanischer Werkzeuge nach leiseren und energieeffizienteren Optionen!
2. Akustische Überwachung ist als nicht-intrusive Technik zur Erkennung von Tieren mit charakteristischen Schreien, wie Vögeln, Fröschen und Fledermäusen, populär geworden. Achten Sie auf menschliche Geräusche, die die Geräuschkulisse dominieren, damit Sie über Möglichkeiten nachdenken können, diese zu dämpfen. Vergleichen Sie die Aufzeichnungen im Laufe der Zeit, um etwaige Veränderungen in der Präsenz, Tonhöhe oder Muster der Tierschreie zu erkennen.
3. Richtig platzierte Pflanzen können zur Lärmreduzierung beitragen. Die idealen Schallschutzwände sind dichte, einheimische Vegetation, die sich bis zum Boden ausbreitet. Eine Mischung aus immergrünen Bäumen und Sträuchern kann das ganze Jahr über für Schallschutz sorgen. Platzieren Sie die Vegetation in der Nähe der Lärmquelle (z. B. einer Autobahn oder einem Geräteraum) und nicht in der Naturfläche, die Sie schützen möchten, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
Schlussfolgerung
Naturgeräusche wie Vogelgesang und Tierrufe sind für die Tierwelt unseres Planeten äußerst wichtig. Aber bei all dem Lärm, den wir Menschen machen, wissen wir jetzt, wie Tiere und Lärmbelästigung zusammenhängen. Von Autos bis hin zu Maschinen gehen die natürlichen Geräusche der Tiere verloren. Der von Menschen verursachte Lärm beeinträchtigt die Art und Weise, wie Tiere sprechen, sich zurechtfinden, Nahrung finden und sogar Freunde finden! Es ist, als würde man versuchen, mit seinem Kumpel auf einem lauten Konzert zu plaudern – ziemlich schwierig, oder?
Aber hier ist die gute Nachricht: Wir können etwas bewirken. Wir können leisere Werkzeuge verwenden, Bäume pflanzen, um Lärm abzuschirmen, und darauf achten, wann und wo wir viel Lärm machen. Indem wir diese Dinge tun, können wir sicherstellen, dass die Tiere weiterhin ihr bestes Leben führen können und wir auch die wunderschönen Geräusche der Natur genießen können. Lassen Sie uns zusammenarbeiten, um unsere Welt lebendig und friedlich zu halten!
Lesen Sie auch: Auswirkungen der Lärmbelästigung auf Pflanzen und Tiere
Autor Dr. Emily Greenfield
Dr. Emily Greenfield ist eine hochqualifizierte Umweltschützerin mit über 30 Jahren Erfahrung im Schreiben, Überprüfen und Veröffentlichen von Inhalten zu verschiedenen Umweltthemen. Die gebürtige US-Amerikanerin hat ihre Karriere der Sensibilisierung für Umweltthemen und der Förderung nachhaltiger Praktiken gewidmet.
https://sigmaearth.com/de/changes-in-animal-behavior-due-to-noise-pollution/
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Urbane Botanik - Stress durch Straßenlärm schadet Pflanzen massiv
Nicht nur Menschen und Tiere leiden unter Lärmverschmutzung. Autoverkehr setzt auch der Botanik zu, zeigen neue Forschungsergebnisse.
11.02.2022, 16.19 Uhr
Wer an viel befahrenen Straßen lebt, kämpft oft mit gesundheitlichen Folgen durch den Straßenlärm. Dass der Stress durch den Autoverkehr auch Tiere beeinträchtigt, ist ebenfalls lange bekannt. Dass auch Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen werden, hat nun ein Forscherteam erstmals mit Experimenten detailliert nachgewiesen, über die der »Economist« berichtet
.
Bislang war man bereits davon ausgegangen, dass Pflanzen indirekt von Verkehrslärm betroffen sind – etwa weil die für die Bestäubung und Verbreitung der Samen notwendigen Insekten, Ameisen oder Vögel verschwinden. Es gibt aber auch direkte Effekte der lauten Umgebung etwa in Städten oder an Autobahnen auf die Botanik, zeigt nun die Untersuchung der Shahid Beheshti Universität in Teheran.
Verkümmertes Wachstum
Die Forscher züchteten zunächst Blumen, die oft in Städten vorkommen, im Labor und unterteilten diese dann in zwei Gruppen. Einen Teil von ihnen ließ man in Ruhe weiterwachsen, die andere Gruppe wurde täglich mit Verkehrslärm beschallt – der 73 Dezibel laute Sound dafür wurde an einer Autobahn aufgezeichnet. Nach gut zwei Wochen untersuchten die Wissenschaftler die Blätter der Pflanzen.
Das Ergebnis: Keine der dem Lärm ausgesetzten Pflanzen entwickelte sich gut. In den Blättern fanden sich chemische Verbindungen in hoher Konzentration, die als Indikator für außergewöhnlichen Stress bei Pflanzen gelten. Die Werte lagen der Analyse zufolge zwei- bis dreimal so hoch wie bei der Vergleichsgruppe. Zu beobachten gewesen seien geringeres Wachstum und eine kleinere Zahl an keimenden Samen.
Die Konzentration von bestimmten Hormonen, die das Wachstum ankurbeln und für die allgemeine Pflanzengesundheit sorgen, war dagegen deutlich niedriger. So waren die Blätter in der Vergleichsgruppe messbar größer und schwerer. Zudem sank die Resilienz der mit Lärm belästigten Pflanzen gegenüber kalten Temperaturen, Trockenheit und für sie schädlichen Insekten.
In der nächsten Phase wollen die Wissenschaftler untersuchen, welche Pflanzenarten besser oder schlechter mit Lärm zurechtkommen. Schließlich sei es auch in der Natur mitunter laut. Dort hätten viele Pflanzen bestimmte Bewältigungsmechanismen entwickelt.
fww
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/botanik-studie-stress-durch-strassenlaerm-schadet-pflanzen-massiv-a-f915af1e-3963-492f-9510-699810d8e2a0
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Tiere und Nahrungsketten kommen durcheinander
Nicht nur der menschliche Organismus kommt bei zu viel Lärm durcheinander. Studien fanden heraus, dass sämtliche Tierarten auf Lärm reagieren und ihr Verhalten teilweise ändern.
Stadtvögel singen häufig lauter. Die städtischen Kohlmeisen in Europa, Japan oder dem Vereinigten Königreich singen inzwischen höher als ihre Artgenossen im Wald. Stimmveränderungen wurden auch bei Insekten, Heuschrecken und Fröschen beobachtet, die in der Nähe von Autobahnen leben. Dadurch kommt es aber immer häufiger zu Missverständnissen. Der neue Gesang kommt bei möglichen Geschlechtspartnern nicht immer gut an und kann sich negativ auf den Paarungserfolg auswirken. Frösche in Bogotá quaken inzwischen vor allem in Lärmpausen, um gehört zu werden.
Man müsse sich darüber im Klaren sein, "dass die Paarung oder die Aufzucht von Nachwuchs gestört wird, dass die Ortung von Beutetieren durch Lärm gestört wird. Das heißt, deren (der Tiere Anm. d. Red.) ganzer Lebensraum wird durch Lärm stark negativ beeinflusst", so Myck.
Selbst unberührte Ökosysteme in Nationalparks werden von Lärm beeinflusstBild: Hedelin F/Andia/imago images
In den USA hat sich in den vergangenen Jahren in mehr als der Hälfte aller Nationalparks die Lärmbelastung verdoppelt. Hauptursache für die Lärmbelastung in den Naturschutzgebieten sind neben Straßen vor allem Lärm durch Minenprojekte, den Abbau von Gas und Öl oder der Holzindustrie. Dies hat auch direkten Einfluss auf die Vegetation, da Vogelarten abwandern können, die für die Verteilung von Pflanzensamen essenziell sind.
Endlich Ruhe? Wie es leiser werden könnte
Laut einem Bericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) könnten mehr Bäume, Büsche und Sträucher in Städten das Problem eindämmen. Sie zerstreuen und dämpfen den Lärm und tragen gleichzeitig zu einem besseren Klima und Stadtbild bei. Thomas Myck glaubt nicht, dass dies viel bringt, "weil der Lärm praktisch durch sie hindurchgeht. Da bleibt ja nur Schallschutz als einzige Lösung übrig." Viel effektiver hält er dagegen den Verkehr in Städten so weit wie möglich zu reduzieren, in mehr Straßen Tempo 30 auszuweisen, den öffentlichen Nahverkehr und verkehrsberuhigte Zonen, sowie die E-Mobilität zu fördern und Radwege auszubauen.
In Frankreich wird derzeit ein Lärm-Blitzer getestet. Das Gerät ist darauf ausgerichtet, unerlaubt laute Fahrzeuge zu erkennen. Im Fokus stehen dabei nicht nur laute Metropolen, sondern auch Ausflugsziele von Motorradfahrern in der Natur. Ein Verstoß gegen die Lärmgrenzen soll in Zukunft mit Bußgeld geahndet werden.
Der neue Lärmradar "Méduse" (dt. Qualle) wird derzeit in sieben Städten Frankreichs getestetBild: Bruitparif/dpa/picture alliance
Mit weniger Autospuren und Verkehr in den Städten könnte der gewonnene Raum durch eine klimagerechte Stadtplanung in Radwege oder Grünflächen und Parks umgewandelt werden und so das Stadtklima, die Biodiversität und die Lebensqualität fördern. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass natürliche Geräusche wie das Singen der Vögel, das Plätschern von Wasser oder das Rascheln der Blätter in den Bäumen bei Wind den Stress reduzieren und einen positiven Effekt auf die menschliche Gesundheit haben.
https://www.dw.com/de/folgen-von-l%C3%A4rmbelastung-f%C3%BCr-mensch-und-umwelt/a-61450835
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Die Angeborene Angst vor lauten Geräuschen
„Weitgehende Übereinstimmung in der Psychologie findet sich in der Annahme, dass den meisten Menschen zwei Ängste angeboren sind: die Angst vorm Fallen (aber nicht zwangsläufig vor Höhen) und die Angst vor lauten Geräuschen. Evolutionär lassen sich diese Ängste einfach erklären, dienen sie doch der Abwendung von Gefahrensituationen.“ Aus: https://sagwas.net/angst-die-frei-macht/
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„In den ersten zehn Lebenswochensind Säuglinge vor Angst weitgehend geschützt. Reize dringen nur sehr gedämpft zu ihnen durch. Die ersten Ängste eines Neugeborenen werden durch plötzliche, laute Geräusche, durch Schmerz, Lichtblitze, Schatten oder das Gefühl zu fallen (Moro-Reflex) ausgelöst. Das Baby reagiert im Rahmen seiner Fähigkeiten: Es weint, wendet sich ab oder klammert sich fest.“ Aus: Keine Angst vor der Angst – Über entwicklungsbedingte Kinderängste und ihr Potenzial https://www.eltern-bildung.at/expert-inn-enstimmen/keine-angst-vor-der-angst-ueber-entwicklungsbedingte-kinderaengste-und-ihr-potenzial/
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SPIEGEL ONLINE:Wie wirkt Lärm auf unsere Psyche?
SPIEGEL ONLINE:Herr Hellbrück, was ist Lärm?
Hellbrück:Lärm ist unerwünschter Schall. Er beeinträchtigt unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit und langfristig auch unsere Gesundheit.
SPIEGEL ONLINE:Wann wird aus Schall Lärm?
Hellbrück:Ab 80 Dezibel gefährdet Schall das Gehör. Ab 85 Dezibel muss am Arbeitsplatz Gehörschutz sichergestellt sein. Im unteren Schallpegelbereich gibt es eine große Variationsbreite, was wir als Lärm empfinden und was nicht. Es gibt deutliche Unterschiede in der Lärmempfindlichkeit. Wir wissen aber nicht genau, woran das im Einzelnen liegt.
SPIEGEL ONLINE:Welche Geräusche nerven besonders?
Hellbrück:Es gibt Geräuschcharakteristika, die für alle Menschen schon im unteren und mittleren Pegelbereich unangenehm sind. Denken Sie nur an das Kratzen von Kreide oder Fingernägeln auf einer Tafel. Diese Geräuscheigenschaften bezeichnen wir in der Psychoakustik als Schärfe. Auch raue Geräusche mögen wir nicht, Dieselmotoren beispielsweise klingen für uns in der Regel unangenehmer als Benziner.
SPIEGEL ONLINE:Ist das angeboren?
Hellbrück:Ja, möglicherweise hat das evolutionäre Ursachen. Scharfe Geräusche mit ihrem großen Anteil an hohen Frequenzen haben Signalwirkung - Todesschreie von Tieren oder Babygeschrei beispielsweise ziehen sofort unsere Aufmerksamkeit auf sich. Knurrende, knatternde Geräusche könnten möglicherweise einmal auf gefährliche Tiere hingewiesen haben.
Hellbrück:Akut kann er aggressiv machen und Stressreaktionen bewirken. Stresshormone können selbst im Schlaf, wenn wir ihn gar nicht bewusst wahrnehmen, ausgeschüttet werden. Chronischer Lärm kann körperlich krank machen, weil sich der permanente Stress auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Manche Menschen reagieren aber auch mit Hilflosigkeit, die in eine Depression übergehen kann. Aus: https://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/laerm-wie-laute-geraeusche-die-psyche-und-gesundheit-beeinflussen-a-964605.html
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„Trigger für Ablenkung: Laute Geräusche.
Plötzlich ertönt die Sirene eines Krankenwagens, und wir sind abgelenkt. Natürlich nicht alle gleichmäßig, sondern Bottom-up-gesteuerte ADHS-Kids wie ich mehr und Topdown-Genies wie meine Frau weniger. Dabei sind die meisten lauten Geräusche mehr oder weniger gleich wirksam, denn die Angst vor extrem lauten Geräuschen ist eine der wenigen angeborenen Ängste. Die haben wir alle.... “ Aus : Kimura-Gross, Ben. Gespräche führen mit Hirn und Herz: Die Wissenschaft guter Kommunikation (S.70). Books on Demand GmbH. Kindle-Version.
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Quellen
https://science.orf.at/stories/3224622/
http://www.naturtipps.com/laerm.html
https://sigmaearth.com/de/effects-of-noise-pollution-on-plants-and-animals/
https://www.laermorama.ch/m3_laerm_betroffen/pdf/bericht_tiere_im_laerm.pdf
https://sigmaearth.com/de/changes-in-animal-behavior-due-to-noise-pollution/
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/botanik-studie-stress-durch-strassenlaerm-schadet-pflanzen-massiv-a-f915af1e-3963-492f-9510-699810d8e2a0
https://www.dw.com/de/folgen-von-l%C3%A4rmbelastung-f%C3%BCr-mensch-und-umwelt/a-61450835
https://buchshop.bod.de/gespraeche-fuehren-mit-hirn-und-herz-ben-kimura-gross-9783754307205
aus: Schallgutachten zum Rhein-Lippe-Hafen gekommen (AFI 2018):
Da die Lebensräume der Vögel durch Geräusche eingeschränkt werden können, wurden im Lärmgutachten auch die Auswirkungen des mit der Planung einhergehenden Gewerbelärms betrachtet, da in der näheren Umgebung zum Rhein-Lippe-Hafen Bruträume von Vögeln festgestellt wurden. Hierfür wurde zunächst untersucht, ob sich eine kontinuierliche oder eher diskontinuierliche Geräuschkulisse ausbilden kann. Zu diesem Zweck wurde eine Simulation eines möglichen Pegel-Zeit-Verlaufes von Geräuschen mehrerer Betriebe vorgenommen. Als Reverenz für die Simulation wurden die tatsächlichen Geräuschimmissionen des am Hafen Emmelsum (Voerde) ansässigen Betriebes Jerrich gewählt. Im Ergebnis überschreiten in ca. 25 % der Zeit des simulierten Pegel-Zeit-Verlaufes die Geräuschimmissionen den Mittelungspegel der fiktiven Betriebe.
Die Pausen zwischen den Geräuschereignissen liegen zwischen wenigen Sekunden und bis zu fünf Minuten. Pausen von mehr als einer Minute treten in ca. 40 % der Zeit auf. Da die Pausen so lang sein müssen, dass Vögel in ihrem Kommunikationsverhalten nicht mehr gestört werden, d.h. eine Überdeckung der Vogelstimmen durch ein Dauergeräusch nicht vorliegt,
kann daher resümiert werden, dass die betriebsbedingten Störwirkungen der Hafenentwicklung geringer einzuschätzen sind als bei einer stark befahrenen Straße, die ab etwa 20.000 Kfz/ 24 h eine Dauerkulisse darstellen. Der hier simulierte Zeitverlauf der Schallereignisse entspricht vielmehr einem Verkehrsaufkommen kleinerer Straßen mit einem diskontinuierlichen Verlauf der Geräusche.
Da die Firma GS-Recycling GmbH & Co. KG im Hafenbecken eine Schiffsreinigungsanlage plant, von der kontinuierliche Geräusche ausgehen würden, wurden auch die möglichen damit einhergehenden Einflüsse auf planungsrelevante Vogelarten beurteilt.
Innerhalb des Wirkbereichs der 50-, 55- und 60-dB(A)tags-Isophonen der geplanten Schiffsreinigungsanlage konnten Vorkommen von Bluthänfling, Feldlerche, Gartenrotschwanz, Kiebitz, Rauchschwalbe, Star, Turmfalke und Wiesenpieper nachgewiesen werden (s. Abb. 3).
Lediglich beim Kiebitz handelt es sich um eine lärmempfindliche Art. Für die Feldlerche hingegen ist Lärm am Brutplatz nicht von Relevanz und für den Wiesenpieper nicht ausschlaggebend für die Brutplatzwahl. Die geplante Schiffsreinigungsanlage hat somit keine Auswirkungen für die CEF-Fläche für Feldlerche und Wiesenpieper östlich des Bebauungsplanes Nr. 233.
Quelle: Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 29-30, Mai 2019
UPDATES
September 2020
Frühjahr 2023
Am 20. November 2023 beginnt die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung des Eisenbahn-Bundesamtes zur Lärmaktionsplanung an Schienenwegen des Bundes der Runde 4. Bis zum 2. Januar 2024 besteht die Gelegenheit, dem Eisenbahn-Bundesamt eine Rückmeldung zu dem Entwurf des Lärmaktionsplanes sowie zu dem Beteiligungsverfahren zu geben. https://www.laermaktionsplanung-schiene.de/portal/apps/sites/#/lap1/pages/neuigkeiten
Ausführliche Hintergrundinformationen zu den Datengrundlagen und Berechnungsmethoden der Lärmkartierung des Eisenbahn-Bundesamtes finden Sie auf der Seite www.eba.bund.de/laermkartierung.
Über die Internetseite https://www.geoportal.eisenbahn-bundesamt.de gelangen Sie zum GeoPortal des Eisenbahn-Bundesamtes. Hier können Sie sich mit Hilfe der Suchfunktion die Ergebnisse der Lärmberechnung für einen spezifischen Standort anzeigen lassen. Darüber hinaus gibt es Informationen zur Anzahl der Zugfahrten (nach Verkehrskategorie und pro Jahr) sowie Statistiken für jede betroffene Gemeinde. Darin enthalten sind zum Beispiel Angaben zur Anzahl belasteter Einwohnerinnen und Einwohner sowie betroffener Schulen und Krankenhäuser. Selbstgewählte Ausschnitte können Sie als PDF-Karten drucken. Zusätzlich bietet das Eisenbahn-Bundesamt die Ergebnisse der Umgebungslärmkartierung als Geodatendienste an. Diese Dienste können Sie in ein Geoinformationssystem einbinden und darin betrachten oder weiterverarbeiten.