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Artensterben, Wassermangel, Hitze - Forscher warnen vor Risiko-Kipppunkten

Artensterben, Wassermangel, Hitze

Forscher warnen vor Risiko-Kipppunkten

Zu wenig Wasser, aussterbende Tierarten, zu hohe Temperaturen: Forscher benennen in einem neuen Report sechs Risiko-Kipppunkte. Sind sie überschritten, ist es kaum noch möglich gegenzusteuern.

Von Artensterben über Wassermangel bis zu den Gefahren von Weltraumschrott - sogenannte Schlüsselrisiken bedrohen die Welt. Die Folgen könnten zu unumkehrbaren Schäden führen, wenn die Menschheit nicht umsteuert. Das ist die Botschaft des nun veröffentlichten Reports "Interconnected Disaster Risks" der Universität der Vereinten Nationen in Bonn. 

https://interconnectedrisks.org/summaries/2023-executive-summary

Die Hauptautorin des Berichts, Zita Sebesvari, sagte der Nachrichtenagentur dpa:

"Indem wir maßlos unsere Wasserressourcen ausbeuten, die Natur und die Artenvielfalt zerstören und sowohl die Erde als auch den Weltraum verschmutzen,

bewegen wir uns gefährlich nahe an den Rand mehrerer Risiko-Kipppunkte." 

"Unser Handeln gefährdet diese wichtigen Pufferkapazitäten, auf die wir dringend angewiesen sind", sagte Sebesvari. Die Umweltkatastrophen der vergangenen Jahre wie Dürreperioden, Überschwemmungen und Wirbelstürme zeigten dies deutlich.

Der Bericht benennt sechs Risiken:

 

 

Das Umkippen der Meeresströmungen steht kurz bevor: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adk1189

Open access  |Research Article  |  OCEANOGRAPHY:  Physics-based early warning signal shows that AMOC is on tipping course
Science Advances  |  9 Feb 2024  | Vol 10,Issue 6 |  DOI: 10.1126/sciadv.adk1189

 

weitere Informationen

Earth beyond six of nine planetary boundaries

Katherine Richardson https://orcid.org/0000-0003-3785-2787, Will Steffen, Wolfgang Lucht, Jørgen Bendtsen https://orcid.org/0000-0003-1393-3072, Sarah E. Cornell https://orcid.org/0000-0003-4367-1296, Jonathan F. Donges https://orcid.org/0000-0001-5233-7703, Markus Drüke https://orcid.org/0000-0002-8004-7153, Ingo Fetzer https://orcid.org/0000-0001-7335-5679, Govindasamy Bala https://orcid.org/0000-0002-3079-0600, and Johan Rockström https://orcid.org/0000-0001-8988-2983Authors Info & Affiliations    Science Advances, 13 Sep 2023, Vol 9, Issue 37  -  DOI: 10.1126/sciadv.adh24
"Zusammenfassung

Diese Aktualisierung des Rahmens der planetarischen Grenzen zeigt, dass sechs der neun Grenzen überschritten sind,
was darauf hindeutet, dass die Erde sich jetzt weit außerhalb des sicheren Betriebsbereichs für die Menschheit befindet.
 
Die Versauerung der Ozeane steht kurz vor der Überschreitung,
während die Aerosolbelastung regional die Grenze überschreitet.
Die Ozonwerte in der Stratosphäre haben sich leicht erholt.
 
Der Grad der Überschreitung hat sich bei allen zuvor als überschritten identifizierten Grenzen erhöht.
 
Da die Primärproduktion die Funktionen der Biosphäre des Erdsystems bestimmt, wird die Aneignung der Nettoprimärproduktion durch den Menschen als Kontrollvariable für die Integrität der funktionalen Biosphäre vorgeschlagen. Auch diese Grenze wird überschritten.
 
Die Modellierung des Erdsystems auf verschiedenen Ebenen der Überschreitung der Grenzen der Klima- und Landsystemveränderung zeigt, dass diese anthropogenen Auswirkungen auf das Erdsystem in einem systemischen Kontext betrachtet werden müssen."

 

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Aufruf von Wissenschaftlern

WHO soll wegen Klimakrise Gesundheitsnotstand ausrufen

Tagesschau.de - Stand: 26.10.2023 12:39 Uhr

 

Fachleute haben die WHO aufgefordert, die Klimakrise als Gesundheitsnotstand anzuerkennen.

Aufruf siehe unten Link Britisch Medical Journal

Unter anderem weil der Klimawandel die Ausbreitung von Krankheiten begünstige. Die WHO sieht die Kriterien dafür aber nicht erfüllt.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu aufgefordert, die Klimakrise als globalen Gesundheitsnotstand einzustufen. Mehr als 200 wissenschaftliche Fachjournale veröffentlichten gleichzeitig einen Aufruf, dies noch vor der nächsten Weltgesundheitsversammlung im Frühjahr 2024 zu tun. Dazu gehören renommierte Magazine wie "The Lancet" und "The British Medical Journal".

Es sei ein gefährlicher Fehler, die Klima- und die Naturkrise separat zu betrachten, heißt es in dem Aufruf. Die menschliche Gesundheit werde sowohl durch die Klimakrise als auch durch den Verlust der Artenvielfalt direkt geschädigt. "Diese unteilbare planetarische Krise wird erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben, da die sozialen und wirtschaftlichen Systeme zerstört werden",

schreiben die Autoren.

Krankheiten sowie Mangel an Wasser und Nahrung

Der Klimawandel führe demnach zur "Verknappung von Land, Unterkünften, Nahrungsmitteln und Wasser". Das habe erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und verschärfe Armut, "was wiederum zu Massenmigration und Konflikten führen wird".

Auch würden steigende Temperaturen und Extremwetter zur Ausbreitung ansteckender Krankheiten beitragen. Umweltverschmutzung schade Trinkwasserquellen, wegen der Versauerung der Meere würden Fische für den Verzehr rarer. Der Rückgang der Artenvielfalt mache es schwerer, die Menschheit gesund zu ernähren.

Mehr Siedlungs- und Agrarbau sowie das Vordringen in vorher naturbelassene Gebiete bringe die Menschen zudem enger in Kontakt mit Zehntausenden Arten. Damit wachse die Gefahr, dass Krankheiten oder Parasiten auf den Menschen übergehen.

"Ökosysteme weiter an den Rand des Abgrunds gedrängt"

Die Autoren weisen auch darauf hin, dass viele Beschlüsse der Weltklimakonferenzen nicht eingehalten würden. "Dies hat dazu geführt, dass Ökosysteme weiter an den Rand des Abgrunds gedrängt wurden, was das Risiko, an 'Kipppunkte' - abrupte Zusammenbrüche der Natur - zu gelangen, erheblich erhöht hat", schreiben sie. "Wenn diese Ereignisse eintreten würden, wären die Auswirkungen auf die Gesundheit weltweit katastrophal."

Die Angehörigen der Gesundheitsberufe müssten sich mit Nachdruck für die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und die Bewältigung des Klimawandels zum Wohle der Gesundheit einsetzen,

 riefen die Autoren in dem Schreiben auf.

"Politische Entscheidungsträger müssen sowohl die schwerwiegenden Bedrohungen für die Gesundheit durch die planetarische Krise als auch die Vorteile anerkennen, die sich aus der Bewältigung der Krise für die Gesundheit ergeben können."

 

WHO: Klimakrise erfüllt nicht die Kriterien

Ein Sprecher der WHO teilte der Nachrichtenagentur dpa mit,

die WHO habe den Klimawandel und die Luftverschmutzung seit Jahren als globale Krise bezeichnet, die die Gesundheit beeinträchtigt.

Zur Ausrufung eines Gesundheitsnotstands (PHEIC) seien klare Kriterien zu erfüllen, etwa dass ein Phänomen neu auftritt, ungewöhnlich ist und die Gefahr einer weltweiten Ausbreitung besteht.

"Die Klimakrise finde leider schon seit Jahrzehnten statt und ist leider schon lange eine chronische globale Krise", teilte der Sprecher mit. Deshalb seien die technischen Voraussetzungen nicht erfüllt.

Die Klimakrise verlange nach anhaltenden, langfristigen Interventionen, auch in Bezug auf die Gesundheit,

dafür sei eine PHEIC-Deklaration aber nicht gedacht.

Einen Gesundheitsnotstand auszurufen ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie tat dies beispielsweise bei der Corona-Pandemie. Damit sind alle Mitgliedsländer aufgefordert, Informationen auszutauschen und alles zu tun, um das betreffende Problem in den Griff zu bekommen. Konkrete Auswirkungen hat das Ausrufen eines Notstands nicht. Die WHO kann keinem Land Vorschriften über Maßnahmen machen. Darüber entscheiden die Länder jeweils für sich.“

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimakrise-gesundheitsnotstand-forderung-100.html

https://www.rnd.de/politik/wissenschaftler-fordern-anerkennung-der-klimakrise-als-gesundheitsnotstand-ZFKNYGZ4ZFIZ5J6MJHY6NMX2PA.html

 

zum Aufruf - BMJ Editorial –

Time to treat the climate and nature crisis as one indivisible global health emergency

https://jmg.bmj.com/content/early/2023/10/23/jmg-2023-109693   | https://jmg.bmj.com/content/jmedgenet/early/2023/10/23/jmg-2023-109693.full.pdf

Tagesschau 10.12.2023  UN-Klimakonferenz in Dubai "1,5 Grad vielleicht schon zu wenig ambitioniert" https://www.tagesschau.de/wissen/klima/interview-poertner-100.html 

"... tagesschau.de: Vielleicht müssen wir auch irgendwann einmal anfangen zu erzählen, was wir gewinnen, wenn wir unser Klima retten - saubere Luft, der Meeresspiegel wird nicht zu sehr ansteigen, mehr Gesundheit?

Pörtner: Das ist sicherlich sinnvoll. Wir wissen ja, wenn wir den Klimawandel rechtzeitig bremsen und uns gleichzeitig für eine gesunde Natur einsetzen, dann können wir Artenvielfalt und Klima zusammen schützen. Und genau das sollten wir letztendlich auch tun. Und auf der COP wird auch eine engere Verbindung zwischen Klima und menschlicher Gesundheit gesehen. Der Gesundheitsschutz würde massiv davon profitieren, wenn wir Klimaschutz betreiben. Viele Klimaschutzmaßnahmen sind förderlich für Gesundheit.

Wenn wir zum Beispiel mehr auf die Nutzung unserer Pkw verzichten würden, dann würden wir bei der derzeitigen Motorisierung auch etwas für die Luftqualität tun; wir könnten zudem körperlich aktiver sein. Wir können uns bei erfolgreichem Klimaschutz auch besser an Hitzeextreme anpassen, die wir ja mit dem jetzigen Klimawandel schon bekommen. Die Anpassungsmaßnahmen im Gesundheitssystem würden besser greifen und die ältere Bevölkerung besser geschützt sein vor diesen Extremen...."

  → Tageschau 15.1.2024  Biodiversitätsziele 2030 Mehr Wildnis gegen die Artenkrise: "Beim Klimawandel geht es darum, wie wir in Zukunft leben. Beim Artensterben geht es darum, ob wir als Menschheit überleben", sagt Katrin Böhning-Gaese, Direktorin am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main. Die Biologin fordert, mehr Flächen in Deutschland auszuweisen, bei denen komplett auf menschliche Nutzung verzichtet wird - also mehr Wildnis. " https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/wildnis-artensterben-100.html

 

 

aktive Zerstörung der Natur - Artensterben ist harte Arbeit - taz kolumne 24.12.2022

ein kommentar im nachgang der gerade beendeten un biodiversitätskonferenz

aus der redaktion der taz | von bernhard pötter

quelle https://taz.de/Aktive-Zerstoerung-der-Natur/!5904380/

24.12.2022

"Aktive Zerstörung der Natur

Artensterben ist harte Arbeit"

Juni 2023

Naturschutz wird nicht vergessen, der Urwald schrumpft nicht und auch Arten verschwinden nicht einfach so. Es geht um schweißtreibende Vernichtung.

 

Wenn dir in drei Wochen zwei Fahrräder geklaut werden, dann ist das selbst für Berlin eine deftige Bilanz. Da kannste schon mal meckern. Erst war es das Rennrad unseres Jüngsten: Am Nachmittag angekettet vor dem S-Bahnhof, am Abend weg. Dann mein altgedientes und rot-rostfleckiges taz-Rad der ersten Generation von 1994 – angeschlossen vor der Tür. Dann verschwunden. Geklaut, gestohlen, gemopst, abgezogen.

Unsere aktiven Beiträge zur Verkehrswende wurden also entwendet. Vermutlich von kriminellen Arschgeigen, die dafür in der Feinstaubhölle schmoren sollen. Aber niemand würde sagen: Ich habe unsere Räder verloren. Das klänge komisch. Irreführend, verharmlosend, passiv, feige. Genau so aber reden wir, wenn wir an die zweite große Katastrophe denken, durch die wir gerade stolpern. Und nein, ich rede nicht von Elon Musk und Twitter. Sondern von der Artenvielfalt, die jetzt gerade ihre eigene – und sogar halbwegs erfolgreiche – COP hatte. Aber wenn es für eine Sache eine COP, also eine Vertragsstaatenkonferenz der UNO braucht, ist die Lage schon ganz schön verzweifelt. So wie beim „Artensterben“.

Schon das Wort selbst ist ein Skandal: Die 150 Tier- und Pflanzenarten, die täglich ausgelöscht werden(jeden Tag: 150!), sterben ja nicht einfach aus Langeweile. Sie werden ermordet. Ausgemerzt, aufgegessen, vergiftet, aus ihrer Heimat vertrieben. Aber selbst NaturschützerInnen reden davon, dass wir sie „verlieren.“ Da kannste meckern: Nein! Wir verlieren sie nicht, so wie ich letztens meinen linken Lieblingssocken nicht mehr finden konnte.

Die Szaferi-Birke, der Stephens-Island-Laufkäfer, der Alaotra-Tauchvogel, Harlekinfrosch und Bodensee-Kilch sind ja nicht weg, weil wir zu schusselig sind und uns nicht erinnern können, wo wir sie abgelegt haben. Das „Artensterben“ ist harte Arbeit – wie die meisten Tätigkeiten, die unsere Lebensgrundlagen und die Zukunft des Planeten ruinieren. Wir packen sie nur gern in watteweiche Formulierungen, die die handelnden Akteure verschleiern.

Die Arten VERSCHWINDEN nicht einfach, wie es immer heißt – sie werden vernichtet. Und wir VERGESSEN den Naturschutz nicht mal eben, wenn wir wieder ein wehrloses Moor für einen wertlosen Baumarkt zubetonieren – wir entscheiden uns aktiv gegen das Feuchtgebiet.Die Fläche des brasilianischen Regenwalds oder des rumänischen Urwalds SCHRUMPFT auch nicht. Unser Hunger nach Holz und Fleisch dezimiert sie durch brutale Zerstörung.

Wir VERTRÖDELN die weltweiten Ziele zur nachhaltigen Entwicklung nicht, sondern strengen uns unglaublich an, Luft und Wasser durch rücksichtsloses Wirtschaftswachstum zu verpesten.Wir VERPENNEN nicht den Klimaschutz, sondern leisten uns im Bund und den Ländern Verkehrsministerien, die mit viel Mühe und Aufwand den Straßenbau und Flughafenerweiterungen vorantreiben. Und die globalen CO2-Emissionen STEIGEN auch nicht wie Luftblasen im Wasser – sondern wir drücken sie jeden Tag und jede Woche mit unglaublicher Energie nach oben.

Wie gesagt, es gibt kein Artensterben. Was wir mit unserer Landwirtschaft vorantreiben, ist Artenmord. Es gibt keinen Waldverlust. Was wir planen und umsetzen, ist großflächige Biotopverwüstung. Es gibt keinen Klimawandel. Was wir mit viel Geld, Technik und Aufwand vorantreiben, ist Klima-Vandalismus.

Februar 2024

Gehölzpflege - auf Stock setzen- Am Strassenrand der B8 in Voerde

weitergehende Information auf der folgenden Seite

harte Arbeit - JAN !

 März 2024

Rodung eines Eichen-Auwaldes  an der Vorselaer Ley - Bäume teilweise hunderte Jahre alt ...

Quelle: GoogleMaps  https://maps.app.goo.gl/qQhfTLchmVHjdbRA6 

Nachher...  was für ein Biotop ist das gewesen...  demnächst auch Auskiesungsbereich ?

 → Problematik Kiesabbau https://initiative-lippemuendungsraum.de/bedrohungen/flaechenverbrauch-und-versiegelung.html?start=3

in der Flussaue gefällt
 

 *

Der Ast, auf dem wir sitzen, biegt sich nicht von selbst nach unten. Wir sägen mit aller Kraft daran. Bis er bricht."

 

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

→  Initiative Emmelsum Biotop retten - Beitrag "Die Zerstörung des Niederrheins" : https://emmelsum-biotop-retten.de/die-zerstoerung-des-niederrheins/

 

 

 

Buchempfehlung 

Matthias Glaubrecht    -    Die Rache des Pangolin
Wild gewordene Pandemien und der Schutz der Artenvielfalt

Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht zeigt, wie die Vernichtung natürlicher Lebensräume und der Artenvielfalt mit Seuchen zusammenhängt und warum es sinnvoller ist, gegen die Zerstörung der Natur zu kämpfen anstatt gegen ein Virus.

Viren haben schon immer die Menschheit beeinflusst – und neuerdings schafft der Mensch selbst die Voraussetzungen für neue Infektionskrankheiten. Weil wir die Welt verändern, lösen wir Pandemien aus, die wir dann nicht mehr beherrschen. Denn weltweit schlummern in Tieren – vom Pangolin bis zur Pute, von Fledermäusen bis zu Rindern – zahllose Erreger, die auch Menschen infizieren. Unsere globalisierte, immer dichter von Menschen besiedelte Welt macht es zunehmend wahrscheinlich, dass dadurch bald noch gefährlichere Pandemien verursacht werden ‒ weil die Wildnis zerstört wird, riesige Flächen entwaldet werden und durch Jagd und Wilderei, weltweiten Handel und Schmuggel, aber auch unsere Nutztierhaltung neue Krankheiten zu uns gelangen.

Deshalb darf unsere Aufmerksamkeit nicht allein dem Wettlauf um immer neue Impfstoffe gelten; wir müssen uns vielmehr dringend dem Schutz von Natur und Artenvielfalt widmen. Es wird Zeit, für künftige Pandemien zu lernen und unseren Krieg gegen die Natur zu beenden. 

Buchdetails

Genre Naturwissenschaften/Popular Science
Verlag Ullstein Hardcover
Einbandart Hardcover mit Schutzumschlag  / auch als Ebook (u.a. Kindle) 
Seitenanzahl 640 Seiten
ISBN 9783550201417
Erscheinungstag 24.11.2022
Preise DE 29,99 €, AT 30,90 €

https://www.ullstein.de/werke/die-rache-des-pangolin/hardcover/9783550201417  |  https://www.amazon.de/Die-Rache-Pangolin-gewordene-Artenvielfalt-ebook/dp/B09XFG997K

Rezension faz https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/matthias-glaubrechts-buch-die-rache-des-pangolin-18721081.html

 


Quelle :  https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/schon-wieder-kahlschlag-in-voerde-diesmal-an-der-b8-id241664664.html

 

 Bilder von den schwer geschädigten und gefährlichen Bäumen finden sich weiter oben...

daß man sie auch pflegen kann → Beitrag Fällen einer alten Eiche 12 2022

es geht weiter NRZ  vom 3.3.2024...  https://www.nrz.de/staedte/kleve-und-umland/article241794276/Baumfaellung-Kleve-Rindern-War-das-Holz-Gemetzel-noetig.html

 

Artensterben - die ignorierte MegaKrise - die wahre Herausforderung dieses Jahrhunderts - Buchempfehlung für alle Entscheider-Politiker*innen

 

Bedrohlicher als der Klimawandel -

Das Verschwinden der Arten ist die Krise des Jahrhunderts

die ignorierte Megakrise

Grundsatzprogramm Artenvielfalt NABU

Das größte Aussterben seit 66 Millionen Jahren wird auch den Menschen treffen. Wir könnten gegensteuern, müssten uns dafür aber massiv ändern.

Matthias Glaubrecht, Autor eines diesbezüglichen Essays im Tagesspiegel, ist Evolutionsbiologe, Systematiker, Wissenschaftshistoriker - und regelmäßiger Autor des Tagesspiegels. Er war Leiter der Forschungsabteilung am Berliner Naturkundemuseum.  2014 wurde er Gründungsdirektor des „Centrums für Naturkunde“ an der Universität Hamburg.

→ Zum Essy im Tagesspiegel auf https://www.tagesspiegel.de/wissen/bedrohlicher-als-der-klimawandel-das-verschwinden-der-arten-ist-die-krise-des-jahrhunderts/25401902.html
 

" ...Vom Ende der Evolution, wie wir sie kennen

Tatsächlich können wir alle etwas gegen das Artensterben tun: durch bewussteren Umgang mit der Natur und nachhaltigere Lebensweise. Wir wissen, dass wir vor allem in den reichen Ländern des Nordens viel zu verschwenderisch mit Ressourcen umgehen. Aber auch die aufstrebenden Schwellen- und Entwicklungsländer werden gefordert sein. Es geht dabei vor allem darum, wie wir unsere Wiesen, Wälder, unsere Flüsse und Weltmeere nutzen.

Und für den Einzelnen geht es konkret darum, wie wir etwa unsere Gärten und Städte gestalten, wie viele Ressourcen wir verbrauchen. Derzeit ist das alles andere als nachhaltig. Was wir deshalb brauchen, ist ein grundlegend anderes Verständnis von – und Verhältnis zur – Natur, von der wir viel mehr unter Schutz stellen müssen.

Dafür bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Wir müssen das uns ureigene Pionierverhalten und die Eroberer- und Untertan-Macher-Mentalität des Menschen mit der Kraft unseres Verstandes in den nächsten zehn, zwanzig oder höchstens dreißig Jahren überwinden und ein neues Verhalten entwickeln. Wir müssen mehr natürlichen Lebensraum erhalten und großflächig Naturlandschaften wirkungsvoll schützen.

Statt der derzeit 15 Prozent an Land und sieben Prozent im Meer (die de facto sogar weniger werden) sollten zukünftig wenigstens 30 Prozent der Erde geschützt werden, um dort die Artenvielfalt zu bewahren. Besser wäre es, so mahnen Experten, bis Mitte des Jahrhunderts sogar die Hälfte der Erde unter Schutz zu stellen und „grün“ zu lassen.

Der Mensch verschwindet im Anthropozän

Die nächsten Jahrzehnte werden darüber entscheiden, ob wir Millionen Arten vor dem Untergang retten können. Es gehört zu den größten Versprechen jeder Generation an die nachfolgende, dass sie es einmal besser haben soll. Setzen wir mit weiteren Milliarden Menschen unsere fatale Art des Wirtschaftens, den Raubbau an der Natur fort, wird es zu einem gewaltigen Artenschwund und Artensterben kommen, das irreparable Schäden in den Ökosystemen auslösen wird.

Eine belebte Umwelt mit größeren Säugetieren, mit vielen verschiedenen Vögeln, Fröschen und Fischen wird dann längst der Vergangenheit angehören. Vor allem aber werden Insekten und die Heerscharen anderer nützlicher Tiere fehlen. Dadurch werden wir unsere Ernährung und letztlich auch das Überleben eines Großteils der Menschen gefährden.

Was wir derzeit betreiben, ist ein Angriff der Gegenwart auf Zukunft und Vergangenheit: Wir vernichten die Produkte der Evolution, ohne die aber die Lebensräume der Erde, die unsere Lebensgrundlage sind, keine Zukunft haben werden. Es wäre das Ende der Evolution, wie wir sie zumindest seit dem letzten großen Artensterben kennen.

Zwar gibt es keinen Zweifel: Das Leben wird auch dann weitergehen. Aber es wird andere Wege einschlagen. Und sehr wahrscheinlich wird es dies dann ohne uns tun..."   → https://taz.de/Tierwelt-der-Zukunft/!5910315/

Aktueller Hinweis: Dezember 2022 - rnd Interview mit Professor Glaubrecht - Artensterben - wir sehen nur die Spitze des Eisberges

https://www.rnd.de/wissen/evolutionsbiologe-zum-artensterben-wir-sehen-gerade-nur-die-spitze-des-eisberges-XYZP5IZWANFE7JE3WOLTPV3MTM.html

Oktober 2021: Das drohende Aussterben von Dorsch und Hering in der Ostsee

Quelle: https://taz.de/RIP-Dorsch-und-Hering/!5808527/

 

zum Buch:  

 

 

Matthias Glaubrecht      Das Ende der Evolution

Der Mensch und die Vernichtung der Arten

Der Klimawandel ist endlich in aller Munde. Doch so alarmierende Ausmaße er auch angenommen hat - er ist nur Nebenschauplatz angesichts der apokalyptischen Reiter, die in einem Akt der Verwüstung gegenwärtig über die Erde ziehen: Bevölkerungsexplosion, Ressourcenverknappung, Umweltzerstörung und Artensterben. In seiner Analyse sieht der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht mit dem sich abzeichnenden Massenexitus, dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier, eine weltweite biologische Tragödie auf uns zukommen. Der Mensch ist heute zum größten Raubtier und zum entscheidenden Evolutionsfaktor mutiert, der die Existenz aller Lebewesen - auch seine eigene - gefährdet. Ob das Ende der Evolution, das spätestens ab Mitte des 21. Jahrhunderts ein realistisches Szenario zu werden droht, noch aufzuhalten sein wird, darüber wird allein unser Tun in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten entscheiden.

 

C. Bertelsmann Verlag, München 2019  |  ISBN 9783570102411  | Gebunden, 1072 Seiten

 

auf diese Problematik wies schon 1978 Hoimar von Ditfurth hin

Kommentar Deutschlandfunk https://www.deutschlandfunk.de/hoimar-von-ditfurth-vor-100-jahren-geboren-er-warnte.871.de.html?dram:article_id=504225

in seiner Sendung QUERSCHNITT  "Der Ast auf dem wir sitzen 1978"  

Youtube Folge 1+2: https://www.youtube.com/watch?v=F2K-wnCuntg 

in später in seinem Buch "So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen: Es ist soweit"

- https://de.wikipedia.org/wiki/So_la%C3%9Ft_uns_denn_ein_Apfelb%C3%A4umchen_pflanzen; Hamburg; 1985. Edition (1. Januar 1985)

 

Über uns Menschen und unsere Stellung in der Welt - Eine überschätzte Spezies | Doku Reupload | ARTE: https://www.youtube.com/watch?v=N3xjGxqKpwM

 

 

UPDATE November 2021

aktuelles Beispiel für den Kollaps von menschlichen Gesellschaften durch Umweltzerstörung https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-10/tschadsee-fluechtlinge-klimakrise-islamismus-boko-haram-tschad 

Juli 2022

taz Energiewende versus Artenschutz: https://taz.de/Energiewende-in-der-Kritik/!5866450/

 

November 2022

Neue BUCH-EMPFEHLUNG für Entscheider  -   als Ergänzung

3 Grad mehr

Ein Blick in die drohende Heißzeit und wie uns die Natur helfen kann, sie zu verhindern

ISBN: 978-3-96238-369-5      Softcover, 352 Seiten
Illustriert von Esther Gonstalla

Höchstens 1,5 Grad Erderwärmung: Dieses Ziel wurde 2015 auf dem Klimagipfel von Paris formuliert. Seitdem ist jedoch wenig passiert, im Gegenteil: Der Ausstoß von CO2 ist weiter gewachsen. Die Forschung geht längst davon aus, dass wir auf eine 3 Grad wärmere Welt zusteuern.

November 2022 - Weltklimakonferenz   

„Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle – mit dem Fuß auf dem Gaspedal“,

sagte Guterres in einer Rede vor Dutzenden Staats- und Regierungschefs in Scharm el Scheich.

„Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens – und sind dabei zu verlieren“,

warnte er mit Blick auf von der Klima­krise ausgelöste Dürren, Überschwemmungen, Unwetter und steigende Meeresspiegel.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138619/Klimakonferenz-Wir-sind-auf-dem-Highway-zur-Klimahoelle


 
In diesem Buch hat sich das Who's who der Wissenschaft von Hans J. Schellnhuber über Stefan Rahmstorf bis Jutta Allmendinger zusammengetan, um darzustellen, was Natur und Gesellschaft droht, wenn es so weit kommt. Doch die Autor*innen verharren nicht bei alarmierenden Zukunftsvisionen, sondern zeigen detailliert auf, wie wir das Schlimmste verhindern können, indem wir die Abholzung der Regenwälder stoppen, die Aufforstung massiv vorantreiben, die trockengelegten Moore wiedervernässen und die Humuspools der Böden wieder auffüllen.
 
Ein gleichermaßen aufrüttelndes wie Hoffnung spendendes Buch, attraktiv gestaltet mit zahlreichen Fotos und Infografiken.

https://www.oekom.de/buch/3-grad-mehr-9783962383695

 

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

Dezember 2022 → Grundsatzprogramm Artenvielfalt NABU 

 → Tageschau 15.1.2024  Biodiversitätsziele 2030 Mehr Wildnis gegen die Artenkrise: "Beim Klimawandel geht es darum, wie wir in Zukunft leben. Beim Artensterben geht es darum, ob wir als Menschheit überleben", sagt Katrin Böhning-Gaese, Direktorin am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main. Die Biologin fordert, mehr Flächen in Deutschland auszuweisen, bei denen komplett auf menschliche Nutzung verzichtet wird - also mehr Wildnis. " https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/wildnis-artensterben-100.html

Buchempfehlung 

Matthias Glaubrecht    -    Die Rache des Pangolin

Wild gewordene Pandemien und der Schutz der Artenvielfalt

Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht zeigt, wie die Vernichtung natürlicher Lebensräume und der Artenvielfalt mit Seuchen zusammenhängt und warum es sinnvoller ist, gegen die Zerstörung der Natur zu kämpfen anstatt gegen ein Virus.

Viren haben schon immer die Menschheit beeinflusst – und neuerdings schafft der Mensch selbst die Voraussetzungen für neue Infektionskrankheiten. Weil wir die Welt verändern, lösen wir Pandemien aus, die wir dann nicht mehr beherrschen. Denn weltweit schlummern in Tieren – vom Pangolin bis zur Pute, von Fledermäusen bis zu Rindern – zahllose Erreger, die auch Menschen infizieren. Unsere globalisierte, immer dichter von Menschen besiedelte Welt macht es zunehmend wahrscheinlich, dass dadurch bald noch gefährlichere Pandemien verursacht werden ‒ weil die Wildnis zerstört wird, riesige Flächen entwaldet werden und durch Jagd und Wilderei, weltweiten Handel und Schmuggel, aber auch unsere Nutztierhaltung neue Krankheiten zu uns gelangen.

Deshalb darf unsere Aufmerksamkeit nicht allein dem Wettlauf um immer neue Impfstoffe gelten; wir müssen uns vielmehr dringend dem Schutz von Natur und Artenvielfalt widmen. Es wird Zeit, für künftige Pandemien zu lernen und unseren Krieg gegen die Natur zu beenden. 

Buchdetails

Genre Naturwissenschaften/Popular Science
Verlag Ullstein Hardcover
Einbandart Hardcover mit Schutzumschlag  / auch als Ebook (u.a. Kindle) 
Seitenanzahl 640 Seiten
ISBN 9783550201417
Erscheinungstag 24.11.2022
Preise DE 29,99 €, AT 30,90 €

https://www.ullstein.de/werke/die-rache-des-pangolin/hardcover/9783550201417  |  https://www.amazon.de/Die-Rache-Pangolin-gewordene-Artenvielfalt-ebook/dp/B09XFG997K

Rezension faz https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/matthias-glaubrechts-buch-die-rache-des-pangolin-18721081.html

 

Artensterben in Europa deutlich stärker - schlimmer als vermutet

taz 9.11.2023  https://taz.de/Neue-Studie-zum-Artensterben/!5968590/

Eine neue Studie schlägt Alarm: Mehr als doppelt so viele Tier- und Pflanzenarten als bekannt sind bedroht.

Je genauer die Wissenschaft hinschaut, desto schlimmer wird die Lage: Anstatt der weltweit etwa eine Million Arten, die vom Aussterben bedroht sind, sind es wohl eher zwei Millionen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie um Axel Hochkirch, Kurator für Ökologie am Nationalmuseum für Naturgeschichte in Luxemburg. Sie ist am Mittwoch in der renommierten Zeitschrift Plos One veröffentlicht worden.

 

weiter im Text https://taz.de/Neue-Studie-zum-Artensterben/!5968590/

Kommentar Forschung & Lehre https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/hat-deutschland-das-artenschutzabkommen-verletzt-6028 

Originalartikel in PLOS ONE: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371%2Fjournal.pone.0293083

Dramatik des Insektensterbens:"Die Zahl der Insekten in Deutschland ist nicht nur zurückgegangen, sie ist regelrecht eingebrochen: Dreiviertel aller Fluginsekten ist im Verlauf von nicht einmal dreißig Jahren verschwunden, so dass schockierende Ergebnis einer der relevantesten Studien zum Thema."https://www.ardalpha.de/wissen/natur/tiere/artenschutz/rote-liste/insekten-insektensterben-insektenschwund-bienen-schmetterlinge-grillen-kaefer-100.html

Dramatik des Waldsterbens in NRW: Waldzustandsbericht NRW 2023"Negativer Trend setzt sich fort:Nur ein Viertel der Bäume, also 25 Prozent, weist keinen Verlust von Nadeln oder Blättern auf (Vorjahr: 28 Prozent). 36 Prozent (34 Prozent in 2022) der Bäume weisen in diesem Jahr mittlere und 39 Prozent (38 Prozent in 2022) sogar starke Verluste von Nadeln und Blättern auf. Eine weitere Verschlechterung von Vitalitätswerten der Bäume ist seit dem Beginn der Erhebung im Jahr 1984 festzustellen. Vor allem seit dem Jahr 2018 setzen Wetterextreme den Bäumen zu.

Problematik nächtliche Lichtverschmützung - Schwerpunktartikel der Initiative: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/lichtverschmutzung

 

Problematik des Artensterbens - Buchempfehlung für alle Entscheider*innen / Politiker*innen

Schwerpunktartikel der Initiative: 

Bedrohlicher als der Klimawandel -

Das Verschwinden der Arten ist die Krise des Jahrhunderts

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/74-artensterben-die-ignorierte-megakrise-die-wahre-herausforderung-dieses-jahrhunderts-buchempfehlung-fuer-alle-entscheider-politiker-innen

 

 

Updates

10. November 2023 INFO NABU - Das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur

hat die nächste Hürde genommen: Die Trilogverhandlung endet mit einer Einigung. → https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz/europa/33254.html

10. November 2023 - Das Ruhrparlament hat den neuen Regionalplan Ruhr (inkl Kreis Wesel) beschlossen: unter anderem plant es eine deutliche Ausweitung der Naturflächenvernichtung durch Ausweitung der Auskiesungsflächen - weitere Infomationen unter:

→  https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/kiesabbau-im-kreis-wesel-regionalplan-nimmt-erste-huerde-id239823113.html

Regionalplan Ruhr: So ist der Stand im Streit um Kiesabbauflächen: 932 zusätzliche Hektar sind im Regionalplan als Kiespotenzialflächen ausgezeichnet.Das macht sie nicht sofort zu konkreten Abbaugebieten, aber allein die Möglichkeit, dass sie es werden könnten, bringt die betroffenen Kommunen, Teile der Bevölkerung und den Kreis Wesel selbst auf die Barrikaden. Sie argumentieren unter anderem, dass die bereits ausgewiesenen Flächen noch ausreichend Kies und Sand für die kommenden zwei Jahrzehnte vorhalten. Das ist exakt der Horizont, den der Landesentwicklungsplan momentan als Versorgungszeitraum vorgibt.

Außerdem verweisen sie auf die Landesregierung, die sich in ihrem Koalitionsvertrag einen nachhaltigeren Umgang mit nicht nachwachsenden Rohstoffen auferlegt hat. Dafür muss sie den Landesentwicklungsplan ändern. Das wird aber noch dauern, weshalb die Kommunen und der Kreis Wesel gefordert hatten, den Kieskomplex aus dem Regionalplan zu lösen und in einen Teilplan auszugliedern, zumindest solange das Land an einem neuen Landesentwicklungsplan strickt.

→ Kies- und Sand Abbau in der Lippeaue (initiative-lippemuendungsraum.de) https://www.initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/flaechenverbrauch-und-versiegelung?start=3

https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-umstrittener-regionalplan-ruhr-beschlossen-100.html

https://www.rvr.ruhr/news/startseite-news/?tx_news_pi1%5Bnews%5D=70907&cHash=f134c549814809fbee063e0b1893ddf3

https://www.rvr.ruhr/themen/staatliche-regionalplanung/

https://www.rvr.ruhr/themen/regionalentwicklung/

https://www.giscloud.nrw.de/arcgis/apps/PublicInformation/index.html?appid=68842b4474384e07972e838b64b84e9c

→ zum Landesentwicklungsplan NRW  https://landesplanung.nrw.de/landesentwicklungsplan-nrw | https://landesplanung.nrw.de/regionalplanung  

 

 

 

 

Ausbau der Südfläche des Rhein-Lippe-Hafens, Fläche A Deltaport, hat begonnen - Dezember 2022

Ausbau der Südfläche des Rhein-Lippe-Hafens, Fläche A 

aktuell:

Ratssitzung zum Ausbau des Rhein-Lippe-Hafen und Protest der Initiativen 14.2.2024

https://initiative-lippemuendungsraum.de/aktuelles/127-ausbau-der-suedflaeche-des-rhein-lippe-hafens-bbp-232-protest-anwohner-und-naturschuetzer.html

*

Info-Veranstaltung betroffener Bürger Freitag, 18. August 2023, Emmelsumer Str 235, Wesel - Lippedorf ab 16:00 Uhr

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/rhein-lippe-hafen-wesel-protest-gegen-geplante-erweiterung-id239195573.html

Protest der Anwohner und Naturschützer November 2023

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/127-ausbau-der-suedflaeche-des-rhein-lippe-hafens-bbp-232-protest-anwohner-und-naturschuetzer

*

Baustelle Mitte März 2023

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/flaechenverbrauch-und-versiegelung?start=2

 

eine Stellungnahme an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. konnte nur bis zum 31.1.2023 verschickt werden...

die Mitglieder der Initiative haben Stellungnahmen eingereicht

Stellungnahme des BUND zu den Logistikplänen im Lippemündungsraum RP+Artikel vom 22.2.2023 / > Artikel

 

20. Dezember 2022: Eine Baustraße für Großfahrzeuge ist eingerichtet, ein Baustellencontainer aufgestellt, erste größere Erdbewegungen haben stattgefunden

 

 

 

 

 

→ Beitrag: Aktive Zerstörung der Natur - Artensterben ist harte Arbeit

 

gleichzeitig ist allerdings das Bauleitverfahren noch nicht abgeschlossen und Behörden wie Bürgern wird Gelegenheit gegeben, Stellung zu beziehen:

 

Frühzeitige Beteiligung an der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 232Am Rhein-Lippe-Hafen - Süd“  beendet

 Beteiligung der Öffentlichkeitgem. § 3 Abs. 1 BauGB

https://www.wesel.de/rathaus-online/buergerbeteiligung/fruehzeitige-beteiligung-der-aufstellung-des-bebauungsplans-nr

Bekanntmachung vom 17.12.2022

Auslegungszeitraum vom: 17.12.2022 bis 31.01.2023  !!

 Auslegungsort: Rathaus (Erweiterung) der Stadt Wesel, Klever-Tor-Platz 1, 46483 Wesel, Flur vor den Zimmern 332 bis 334, montags bis freitags während der allgemeinen Dienststunden der Stadtverwaltung.

Der Rat der Stadt Wesel beschloss am 15.12.2020 die erneute Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 232 “Rhein-Lippe-Hafen - Süd“ der Stadt Wesel. Ziel der Planung ist die:

  • Entwicklung eines Sondergebietes Hafen (SO-Hafen)

Im Auslegungszeitraum hat jeder Bürger die Gelegenheit, an den städtebaulichen Zielsetzungen und Planinhalten durch Stellungnahmen mitzuwirken. Stellungnahmen können beispielsweise schriftlich (Team Bauleitplanung im Rathaus Wesel, Klever-Tor-Platz 1, 46483 Wesel), zur Niederschrift, per E-Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) oder über das Online-Formular auf der oben genannten Internetseite vorgebracht werden.  

Gerne geben die Mitarbeiter des Teams Bauleitplanung fachliche Auskünfte und nehmen mündliche Stellungnahmen zur Niederschrift auf. Gesprächstermine können auch außerhalb der allgemeinen Dienstzeiten der Stadtverwaltung vereinbart werden. Alle zurzeit im Rathaus ausliegenden Unterlagen können in den Downloads online eingesehen werden.

Download

Datei 01: Übersichtsplan
Datei 02a: Geltungsbereich
Datei 02b: Sonstige Geltungsbereiche für Ausgleich
Datei 03: Bebauungsplan Nr. 232
Datei 04: Begründung Teil A - Städtebaulicher Teil
Datei 05: Begründung Teil B - Umweltbericht
Datei 06: Nutzungs- und Strukturkonzept
Datei 07: FFH-Vorprüfung
Datei 08: Schallgutachten
Datei 09: Störfallgutachten
Datei 10: Verkehrsuntersuchung
Datei 11: Betrachtungen Störfall Umwelt
Datei 12: Störfall Naturschutz
Datei 13: Umweltverträglichkeitsstudie / Landschaftspflegerischer Begleitplan

hier: Informationen zur geplanten Änderung des Flächennutzungsplanes - Extrakt auf der letzten Seite

Datei 14: Artenschutzprüfung
Datei 15: Landschaftsbildbewertung
Datei 16: Hydrogeologische Untersuchung
Datei 17: 1. Ergänzung Hydrogeologische Untersuchung
Datei 18: 2. Ergänzung Hydrogeologische Untersuchung
Datei 19: Gefährdungsabschätzung
Datei 20: Rückbau- und Sanierungskonzept
Datei 21: Verteilerliste

Datei 22: Information zum Datenschutz    
                                                                                                                                

20. Januar 2023  - Baustellenzufahrt zu der Hafeneinfahrt verlegt


GLEICHZEITIG soll und muß der Flächennutzunggsplan geändert werden, um das schutzwürdige Biotop zu verkleinern und hier die Fläche überbauen zu können

https://www.wesel.de/rathaus-online/buergerbeteiligung/fruehzeitige-beteiligung-der-einleitung-des-verfahrens-zur-35

Frühzeitige Beteiligung an der Einleitung des Verfahrens zur 35. Änderung des Flächennutzungsplans (Bereich: “Am Rhein-Lippe-Hafen - Süd“)

Frühzeitige Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 1 BauGB

Anschreiben vom: 16.12.2022   
Frist zur Stellungnahme: 31.01.2023

Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 BauGB

Bekanntmachung vom 17.12.2022
Auslegungszeitraum vom: 17.12.2022 bis 31.01.2023 !!

Auslegungsort: Rathaus (Erweiterung) der Stadt Wesel, Klever-Tor-Platz 1, 46483 Wesel, Flur vor den Zimmern 332 bis 334, montags bis freitags während der allgemeinen Dienststunden der Stadtverwaltung.

Der Rat der Stadt Wesel beschloss am 15.12.2020 die Einleitung des Verfahrens zur 35. Änderung des Flächennutzungsplanes (Bereich: "Rhein-Lippe-Hafen - Süd“) der Stadt Wesel. Ziel der Planung ist die:

  • Entwicklung eines Sondergebiets Hafen (SO-Hafen).

Im Auslegungszeitraum hat jeder Bürger die Gelegenheit, an den städtebaulichen Zielsetzungen und Planinhalten durch Stellungnahmen mitzuwirken. Stellungnahmen können beispielsweise schriftlich (Team Bauleitplanung im Rathaus Wesel, Klever-Tor-Platz 1, 46483 Wesel), zur Niederschrift, per E-Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) oder über das Online-Formular auf der oben genannten Internetseite vorgebracht werden.  

Gerne geben die Mitarbeiter des Teams Bauleitplanung fachliche Auskünfte und nehmen mündliche Stellungnahmen zur Niederschrift auf. Gesprächstermine können auch außerhalb der allgemeinen Dienstzeiten der Stadtverwaltung vereinbart werden. Alle zurzeit im Rathaus ausliegenden Unterlagen können in den Downloads online eingesehen werden.

Downloads

Datei 01: Übersichtsplan
Datei 02: Geltungsbereich
Datei 03: Plan
Datei 04: Begründung Teil A - Städtebaulicher Teil
Datei 05: Begründung Teil B - Umweltbericht
Datei 06: Nutzungs- und Strukturkonzept 
Datei 07: FFH-Vorprüfung
Datei 08: Rückbau- und Sanierungskonzept
Datei 09: Artenschutzprüfung
Datei 10: Umweltverträglichkeitsstudie
Datei 11: Gefährdungsabschätzung
Datei 12: Verteilerliste
Datei 13: Informationen zum Datenschutz

 

Kontakt

Herr Brandenburg

Telefon: 02 81 / 2 03 24 16    E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Herr Beier

Telefon: 02 81 / 2 03 24 22  E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 


und das ist geplant

die hellblaue Fläche

Kommentar -

das Wäldchen rechts neben der blauen Halle wurde abgeholzt, hier wurde der Boden aufgefüllt und soll mit Logistik-Hallen (→NordFrost) überbaut werden,

die Grünfläche links neben der blauen Halle ist vollflächig mit Logistikhallen (→Rhenus) überbaut worden,

die Grünfläche links oben zwischen der blauen Halle und den silbernen Tanks soll ebenfalls von der GS Recycling GmbH überbaut werden,

der hellblaueFlächenanteil links neben dem Hafenbecken ist ein schutzwürdiges Biotop, das überbaut werden soll.

Bilder des Biotop-Anteils von Fläche A, der geopfert werden soll - hier und auf der folgenden Seite:

Panorama

Biotop-Nachbarschaft | natürlicher Storchennhorst | Biotop-südlicher Bereich des zu überbauenden Areals

    

 


schutzwürdiges Biotop

gefährdeter alter Baumbestand

Überbauung durch hafenaffine Gewerbe geplant

Fotos / Bilder

 

   

   

 

 

 

als wäre die Überbauung schon beschlossene Sache:  Bild Deltaport Juni 2023 https://www.deltaport.de/infrastrukturanbindung/

siehe Flächenausdehung Fläche 7

 

 

 


 

 

aus Datei 13 : Umweltverträglichkeitsstudie / Landschaftspflegerischer Begleitplan (siehe vorangehende Seite)

WICHTIGER HINWEIS: hier finden sich die Pläne des Kreises Wesel / der Stadt Wesel zum Ausbau der Deltaport-Häfen

1.1. Anlass und Aufgabenstellung
Gegenstand der vorliegenden Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) ist der Bebauungsplan Nr. 232 "Rhein-Lippe-Hafen – Süd". Dieser wird darüber hinaus im Rahmen eines Landschaftspflegerischen Begleitplans (LBP) näher untersucht. Das betrachtete Planungsvorhaben liegt nördlich des Wesel-Datteln-Kanals, unmittelbar angrenzend an das Hafenbecken des Rhein-Lippe-Hafens. Der Untersuchungsraum erstreckt sich auf Bereiche der Hansestadt Wesel und der Stadt Voerde. Beide Städte gehören zum Kreis Wesel (Regierungsbezirk Düsseldorf).

Anlass der planerischen Überlegungen ist die Entwicklung eines Sondergebiets Hafen im Weseler Kernbereich des Lippemündungsraumes (LMR) auf Basis der vorangehend abgeschlossenen 35. Flächennutzungsplanänderung (Rechtswirksamkeit voraussichtlich 2023). Der Rhein-Lippe-Hafen Wesel soll im Rahmen der Entwicklung des Lippemündungsraumes als Hafenstandort entwickelt werden. Hierbei wird eine Kooperation mit dem Hafen Emmelsum und ggf. auch mit anderen Häfen in Erwägung gezogen.

Derzeit werden die überwiegenden Flächen des hier in Rede stehenden Bereichs im Flächennutzungsplan der Stadt Wesel als gewerbliche Bauflächen dargestellt; die östlichen Planbereichs und die östlich daran angrenzenden Flächen werden hingegen

– bedingt durch die 13. Änderung des Flächennutzungsplans (https://www.wesel.de/sites/default/files/2022-03/vbb_024_off_download_datei_07_begruendung.pdf - 14.03.2022 —...Da der Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren nach § 13a BauGB aufgestellt wird, wird der Flächennutzungsplan im Wege der Berichtigung...)

Kommentar: Der Bebauungsplan darf im beschleunigten Verfahren nur aufgestellt werden, wenn in ihm eine zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Absatz 2 der Baunutzungsverordnung oder eine Größe der Grundfläche festgesetzt wird von insgesamt > 1. weniger als 20 000 Quadratmetern, wobei die Grundflächen mehrerer Bebauungspläne, die in einem engen sachlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang aufgestellt werden, mitzurechnen sind, oder >2. 20 000 Quadratmetern bis weniger als 70 000 Quadratmetern, wenn auf Grund einer überschlägigen Prüfung unter Berücksichtigung der in Anlage 2 dieses Gesetzes genannten Kriterien die Einschätzung erlangt wird, dass der Bebauungsplan voraussichtlich keine erheblichen Umweltauswirkungen hat, die nach § 2 Absatz 4 Satz 4 in der Abwägung zu berücksichtigen wären (Vorprüfung des Einzelfalls); die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereiche durch die Planung berührt werden können, sind an der Vorprüfung des Einzelfalls zu beteiligen.

– als landwirtschaftliche Flächen und als MSPE-Flächen dargestellt. Dies hat zur Folge, dass der Flächennutzungsplan geändert werden muss. In einem weiteren Verfahren muss der Bebauungsplan Nr. 232 "Rhein-Lippe-Hafen – Süd" aufgestellt werden, der aus der hier in Rede stehenden 35. Änderung des Flächennutzungsplans zu entwickeln ist. Das Bebauungsplangebiet befindet sich unmittelbar südlich des Bebauungsplans Nr. 233 "Rhein-Lippe-Hafen – Nord" (Rechtskraft 2019), der auf Basis der vorangehend abgeschlossenen 48. Flächennutzungsplanänderung (Rechtswirksamkeit 2017) entwickelt wurde.

Innerhalb der Stadt Wesel fehlen ausreichend groß bemessene und verfügbare Flächen, so dass der Standort Lippemündungsraum eine herausragende Bedeutung für die zukünftigen kommunalen Entwicklungsziele der Stadt, aber auch der Region, bekommt. Die Tatsache, dass im Plangebiet Flächen verfügbar sind, ermöglicht die städtebaulich gewünschte Entwicklung im Lippemündungsraum und unterstützt die Entwicklungsziele in den umliegenden Gewerbe- und Industrieflächen. Die Entwicklung soll in Anlehnung an das Hafenkonzept des Landes NRW aus dem Jahr 2016 erfolgen. Einen wesentlichen Schwerpunkt bilden hier die Logistik und die in den Häfen zu entwickelnden Aktivitäten. Den im Hafenkonzept dargelegten Intentionen soll auch am Rhein-Lippe-Hafen mit der 35. Änderung des Flächennutzungsplans und somit im Bebauungsplan Nr. 232 Rechnung getragen werden.

Im Bebauungsplangebiet Nr. 232 können sowohl so genannte trockene Standorte (nicht direkt am Wasser) als auch wassernahe Standorte entwickelt werden. Die trockenen Standorte bieten eine sinnvolle Ergänzung zur Erschließung von Flächen am Wasser und eignen sich unter anderem für die Ansiedlung von Logistikunternehmen, die insbesondere für die Stärkung der KV Standorte (kombinierter Ladungsverkehr) wichtig sind. Weiteres kann der städtebaulichen Begründung zum Bebauungsplan entnommen werden.
Das Planungsvorhaben ist als Teil einer angestrebten Entwicklung für den großräumigen Lippemündungsraum zu betrachten, die in einer interkommunalen Vereinbarung definiert ist.

Diesbezüglich haben die Kommunen des LMRs, die Städte Wesel, Voerde, Dinslaken, die Gemeinde Hünxe und der Kreis Wesel eine "Vereinbarung über die interkommunale  Zusammenarbeit im Lippemündungsraum" getroffen. Es wurde vereinbart, diesen rechtsrheinischen Teilraum des Kreises Wesel auf der Grundlage gemeinsam erarbeiteter  Leitkonzeptionen für eine städtebauliche Rahmenplanung und für ein "Zielgruppen-orientiertes Standortmarketing" zu entwickeln und zu vermarkten.

Aufgrund seiner Gewerbeflächenpotenziale und seiner auch im europäischen Maßstab hervorragenden Lage im Raum bietet der LMR regional bedeutsame Entwicklungschancen.
Der gesamte LMR ist mit der "Ortsumgehung Wesel/ B 58n" (Fertigstellung des dritten Bauabschnitts/ der Gesamtmaßnahme vorgesehen im Jahr 2024), der mittlerweile realisierten Verlegung der Lippe nach Süden und mehrere rekultivierte Tagebauflächen durch mehrere, sich teilweise räumlich überlagernde und in ihrem zeitlichen Ablauf aufeinander folgende bzw. miteinander verknüpfte Planungsvorhaben unterschiedlicher Träger gekennzeichnet.

Zwei Teilabschnitte der Ortsumgehung Wesel/ B 58n (Rheinbrücke und Nordumgehung Büderich) sind bereits realisiert und stehen unter Verkehr. Der Planfeststellungsbeschluss für den drit-en und letzten Teilabschnitt wurde durch die Bezirksregierung Düsseldorf am 17.02.2017 gefasst. Ein Teil dieser B 58n wird im Bereich des LMRs derzeit gebaut.

Unter Moderation der Bezirksregierung Düsseldorf entstand zwischen den Beteiligten der gemeinsame "Öffentlich-rechtliche landesplanerische Vertrag zur Entwicklung des Lippemündungsraumes und Koordinierung der erforderlichen Planverfahren und deren Umsetzung". Die vertragliche Vereinbarung sieht die Entwicklung des LMRs gemäß den Auflagen der erforderlichen Plangenehmigungen bzw. Planfeststellungsbeschlüsse zum "Tagebau Büdericher Insel", zum "Tagebau Lippe" und zum "Betrieb Neue Lippe" sowie zur Verlegung der Lippe im Mündungsbereich bei Wesel vor.

Der Rat der Hansestadt Wesel hat am 16.12.2014 die Aufstellung der 48. FNP-Änderung (Rechtswirksamkeit 2017) sowie des Bebauungsplans Nr. 233 "Rhein-Lippe-Hafen – Nord" (Rechtskraft 2019) beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss für die 35. Flächennutzungsplanänderung sowie den Bebauungsplan Nr. 232 "Rhein-Lippe-Hafen – Süd" erfolgte am 26.06.2012 durch den Rat der Hansestadt Wesel. Der Beschluss zur Umbenennung, zur Veränderung des Planungsziels sowie zur Erweiterung des Geltungsbereichs fasste der Rat der Stadt Wesel am 16.12.2014. Zur Sicherstellung der interkommunalen Hafenentwicklungsziele und zur bedarfsgerechten Berücksichtigung zukünftiger Gewerbeflächen im Stadtgebiet Wesel sollen die landesbedeutsamen Flächen des Rhein-Lippe-Hafen-Gebiets bauleitplanerisch als Sondergebiet Hafen (SO-Hafen) weiterentwickelt werden. Das Planungsziel erfordert eine Anpassung bestehender Planungsrechte auf der Ebene des Flächennutzungsplans (35. FNP-Änderung, Rechtswirksamkeit voraussichtlich 2023 . Das B-Plangebiet Nr. 232 umfasst Flächen nördlich des Wesel-Datteln-Kanals, unmittelbar angrenzend an das Hafenbecken des Rhein-Lippe-Hafens. Die Zufahrt "Zum Rhein-LippeHafen" bildet die nördliche, das Landschaftsschutzgebiet "Der Huck" die östliche Grenze des Plangebiets.

Der Geltungsbereich des betrachteten Planungsvorhabens (Bebauungsplangebiet Nr. 232 "Rhein-Lippe-Hafen – Süd") wird nachfolgend als Plangebiet bezeichnet (vgl. Kapitel 1.4).
Im Rahmen verschiedener landschaftsplanerischer Gutachten (ILS Essen GmbH) zu den abgeschlossenen Bauleitplanverfahren im Bereich des Rhein-Lippe-Hafens (48. FNP-Änderung, Bebauungsplan Nr. 233 "Rhein-Lippe-Hafen – Nord", beide bereits rechtswirksam bzw. -kräftig) bzw. im Bereich des Hafen Emmelsum (64. FNP-Änderung, Bebauungsplan Nr. 124, beide ebenfalls bereits rechtswirksam bzw. -kräftig) wurden die hieraus resultierenden umweltrelevanten Belange für das weitere Umfeld des Vorhabens im LMR bereits detailliert betrachtet. Das in dem vorliegenden Gutachten (UVS) zum Planungsvorhaben abgegrenzte Untersuchungsgebiet liegt im Bereich des vorangehend im Rahmen der 35. Änderung des FNP betrachteten Planungsraums. Die vorliegenden gutachterlichen Ausarbeitungen erfolgen auf Grundlage der diesbezüglich erstellten schutzgutbezogenen Raumanalyse.

Voraussetzung zur Aufstellung eines Bebauungsplans ist die Entwicklung des Plans aus dem Flächennutzungsplan. Das Verfahren zur 35. FNP-Änderung wird zunächst parallel, im weiteren Verfahren aber voraussichtlich zeitlich vorgelagert zum Aufstellungsverfahren des B-Plans Nr. 232 verlaufen. Somit werden sich die Bebauungsplaninhalte aus den Darstellungen des Flächennutzungsplans entwickeln.

Das Institut für Landschaftsentwicklung und Stadtplanung (kurz: ILS Essen GmbH) wurde von der Hansestadt Wesel beauftragt, für den Bebauungsplan Nr. 232 eine Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) und einen Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) zu erstellen.

Deren Ergebnisse münden in einen Umweltbericht für das Planungsvorhaben. Diese sind nach § 50 UVPG bei UVP-pflichtigen Bauleitplanungen in die Planbegründung aufzunehmen. Im Umweltbericht erfolgt eine medien- bzw. schutzgüterübergreifende Umweltbetrachtung. Parallel erfolgt die Erarbeitung einer FFH-Vorprüfung zum Vogelschutzgebiet DE-4305-401 "Unterer Niederrhein" (ILS Essen GmbH 2021) und eine Artenschutzprüfung (ASP, ILS Essen GmbH 2022b) für das Planungsvorhaben. Ferner erfolgt eine Prüfung und Bewertung von Auswirkungen auf schutzbedürftige Gebiete unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes auf Basis des Art. 13 der Seveso-III-Richtlinie bzw. des § 50 BImSchG für den "Rhein-Lippe-Hafen" ("Störfall Naturschutz", ILS Essen GmbH 2022a). Des Weiteren wurden durch verschiedene Gutachter Gutachten zu den Themen Verkehr, Lärm sowie Störfall erstellt. Eine Aktualisierung der Lärm- und Verkehrsgutachten ist nach der frühzeitigen Beteiligung gemäß § 3 Abs. 1 sowie § 4 Abs. 1 BauGB vorgesehen.

 


 

 

 

 

Stellungnahme der Jagdpächter / Hegering Voerde zum Naturflächenverbrauch NRZ 26.03.2023: https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/logistikpark-hegering-voerde-kritisiert-flaechenverbrauch-id237992929.html

" Voerder Jägerschaft moniert verschwenderischen und sorglosen Umgang mit der Natur. Dies sei so nicht mehr tragbar. Unterstützung für Initiative.

Besorgniserregend findet der Hegering die anhaltende Entwicklung in Voerde und dem näheren Umfeld „beim gewerblichen Flächenverbrauch, aktuell besonders für riesige Logistikzentren im Hafen Emmelsum und im Lippemündungsraum“. Die schon laufenden und noch geplanten Bauvorhaben der Städte Voerde und Wesel sowie die Bereitschaft, „zukünftig weiter und noch stärker auf diese flächenintensive Wirtschaft setzen zu wollen“, seien schwer verständlich: „In Zeiten, in denen Artensterben, Klimawandel und ganz aktuell der Lebensraumverlust durch massive Flächenversiegelung (laut Umweltbundesamt fast 600.000 Quadratmeter jeden einzelnen Tag in Deutschland) täglich in den Schlagzeilen auftauchen, ist es nach Meinung der Jägerinnen und Jäger nicht mehr zeitgemäß und tragbar, dass die zuständigen Planungs- und Zulassungsbehörden so verschwenderisch und sorglos mit der verbliebenen Natur umgehen. Die Annahme und der Wille zur Bewältigung dieser modernen Krisen seien längst bei den Bürgern angekommen, „scheinbar jedoch nicht bei deren kommunalpolitischen Vertretern und der Verwaltung“. Der Hegering unterstütze „daher auch mit aller Kraft unter anderem die Initiative ,Biotop Emmelsum bleibt’“, zusammen mit vielen anderen Vereinen, Organisationen und unzähligen Privatpersonen. „Gemeinsam wehren sie sich gegen die von der Stadt Voerde und einem Düsseldorfer Großinvestorgeplante Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen in Emmelsum, um auf Grundlage veralteter und Jahrzehnte alter Pläne einen weiteren überdimensionierten Hallenkomplex zu errichten“, konstatiert der Voerder Hegering."

 

Update Deltaport Juni 2023

Die im Bauleitverfahren und Flächenänderungsplan (s.o.) noch nicht endgültig festgelegte zu überbauende Fläche (A/E/7) wird bereits, ohne daß die Verfahren abgeschlossen sind, als reserviert / verfügbar ausgewiesen:

> Deltaport / Flächenangebote / Grundstücke am Rhein-Lippe-Hafen / Fläche 7 : https://www.deltaport.de/flaechenangebote/# | https://www.deltaport.de/flaechenangebote/#iLightbox[3fb6826909e9e361325]/0  bzw. Expose Rhein-Lippe-Hafen (pdf erstellt 2022-08-24)   https://www.deltaport.de/wp-content/uploads/2019/05/deltaport-expose-rhein-lippe-hafen-DE.pdf

> Siehe Flächenplan Deltaport Häfen -  Fläche 7 https://www.deltaport.de/infrastrukturanbindung/

Update Juli 2023

Es wurden Sperrzäune (Vergräm-Zäune) im Randbereich der für eine Überbauung vorgesehenen (BBP 232) Biotop-Wiesenfläche aufgestellt, um die Nutzung durch Wildtiere zu be-/verhindern, obwohl das Bauleitverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Die i.R. des Bauleitverfahrens bereits abgegebenen Einwände (s.u.a. > Stellungnahme des BUND zu den Logistikplänen im Lippemündungsraum RP+Artikel vom 22.2.2023 / > Artikel) wollen gerade eben diese schutzwürdige Biotop-Fläche für die Natur erhalten...

 

 

 

 

 

Betuwe Ausbau - Schädigung der Natur - Baumverluste

Ausbau der Betuwe - Linie im Lippemündungsraum - Winter 2022/2023

Schädigung der Natur

eine Dokumentation in Bildern

         

 

 

Die am 5.1.2023 gefällten stattlichen Robinien dürften bei einem Stammdurchmesser von ~ 80cm etwa 100 Jahre alt gewesen sein, sie hätten noch gut 50 - mit Glück 200 Jahre Schatten spenden können. Die Robinie wurde 2020 zum Baum des Jahres gewählt, auch weil sie besonders klimaresistent ist: https://baum-des-jahres.de/baeume-seit-1989/ | https://baum-des-jahres.ternum-dev.de/wp-content/uploads/2021/02/2020_Robinie.pdf: "Mit Blick auf die fortschreitende Klimaerwärmung könnte die Robinie nun nach über 200 Jahren erneut zum Hoffnungsträger werden. Ist sie doch erstaunlich hitze- und trockenheitstolerant,wächst ungewöhnlich schnell und ihr Holz ist Spitzenreiter unter den heimischen Hölzern, was Langlebigkeit und Energiegehalt betrifft." 

                              

                                        der Lagerplatz - eine temporäre Baustelle mit permanentem Schaden....     so grün war der Platz vorher

weitergehende Informationen zum Betuwe Ausbau

→  https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/84-betuwe-planfeststellungsbeschluss-vom-eisenbahnbundesamt-ausgestellt

weitergehende Informationen zum Naturschutz bei der Deutschen Bahn - DB - das ist grün

https://nachhaltigkeit.deutschebahn.com/de/gruene-transformation/naturschutz

"Wälder und Wiesen vertrocknen, Insekten verschwinden, Tiere und Pflanzen sterben aus. Die Artenvielfalt hat in den vergangenen Jahren enorm eingebüßt. Unser Ökosystem leidet. Bei der Deutschen Bahn liegt uns viel daran, dem entgegenzuwirken....  Einige Pflanzen- und Tierarten finden gerade an unseren Bahnanlagen ideale Lebensbedingungen vor. Ihnen fühlen wir uns als Deutsche Bahn verpflichtet. Denn biologische Vielfalt ist ein schützenswertes Gut. Mit der Grünen Transformation arbeiten wir darum auch an nachhaltigen Lösungen für ein vielfältiges Ökosystem. Wir setzen uns ganz gezielt für die Vielfalt und den Erhalt von Tier- und Pflanzenarten ein.... Bei Arbeiten an den Bahnanlagen achten wir sorgfältig darauf, dass die Tiere und Pflanzen nicht verletzt werden."

 

 


 

Betuwe Ausbau Lippemündungsraum

Rodungen 2023

 

 

 

Dezember 2023

weitere große, alte Bäume auch im durch Amphibienschutzzaun abgetrennten Grünstreifen, in der Lippe(-Uferzone) sowie neben der Einfahrt zur Baustelle wurden gefällt

     

 

 


die grünen Blätter fallen... / die Bäume werden gefällt...

 

three shades of (green) washing

 

 

 

 

 

 

Botschaften der Biodiversitätskonferenz der UN COP15 Dezember 2022 Montreal

UN Biodiversity Conference (COP 15)       7-19 December 2022 in Montreal, Canada

→ The Convention on Biological Diversity

UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte auf dem zweiwöchigen COP15-Gipfel, der am Dienstag im kanadischen Montreal begann, dass die Menschheit auf Zerstörung aus sei und die Natur wie eine Toilette behandele. 

Wir führen einen Krieg gegen die Natur", sagte Guterres und forderte die Nationen auf, einen Friedenspakt mit der Naturzu schließen.

Wir haben eine Kakophonie des Chaos veranstaltet und mit Instrumenten der Zerstörung gespielt".

Guterres sagte, dass das Land, das Wasser und die Luft des Planeten durch Chemikalien und Pestizide vergiftet und mit Plastik verstopft sind. (→ WDR, NRZ)

Er beschuldigte multinationale Konzerne, ihre Bankkonten zu füllen, während sie "unsere Welt ihrer natürlichen Gaben berauben".

Mit unserem grenzenlosen Appetit auf unkontrolliertes und ungleiches Wirtschaftswachstum ist die Menschheit zu einer Waffe der Massenvernichtung geworden. Wir behandeln die Natur wie eine Toilette. Und letztlich "begehen wir stellvertretend Selbstmord" , sagte er.

"and ultimately, we are committing suicide by proxy,” he said.

Der Verlust der Natur und der biologischen Vielfalt ist mit einem hohen menschlichen Preis verbunden. Ein Preis, den wir in verlorenen Arbeitsplätzen, Hunger, Krankheiten und Todesfällen messen. Ein Preis, den wir in den geschätzten jährlichen Verlusten von 3 Billionen Dollar bis 2030 aufgrund der Zerstörung von Ökosystemen messen. Ein Preis, den wir in höheren Preisen für Wasser, Lebensmittel und Energie messen".

Er sagte, diese Konferenz sei die letzteChance, diese Orgie der Zerstörung zu stoppen.

''Keine Ausreden. Keine Verzögerungen. Versprechen müssen gehalten werden", sagte er und forderte die Regierungen auf, mutige nationale Aktionspläne zu entwickeln, um sich für die biologische Vielfalt einzusetzen.

 

Die Natur ist die Lebensader der Menschheit. Gesundheit, Ernährung, Wirtschaft und Wohlbefinden der Menschen hängen von der Natur ab. Doch die Natur befindet sich in einer Krise. Eine Million der schätzungsweise 8 Millionen Pflanzen- und Tierarten auf der Welt sind vom Aussterben bedroht. Gleichzeitig beeinträchtigt die Zerstörung von Ökosystemen das Wohlergehen von 40 Prozent der Weltbevölkerung.

„Die Menschheit hat ihren größten Verbündeten jahrhundertelang als Hindernis, als Feind, als Treibstoff für die Profitmaschine behandelt. Die biologische Vielfalt und damit auch die Menschheit befinden sich nun in immer größeren Schwierigkeiten.

Jeder hier kennt die Situation: das Artensterben, die historische und anhaltende Zerstörung von Naturlandschaften, die Degradierung von einst fruchtbarem Land und der Ozeane.

Die Natur und die biologische Vielfalt sterben den Tod einer Milliarde Schnitte. Und die Menschheit zahlt den Preis für den Verrat an ihrem engsten Freund. Um es mit den Worten des UN-Generalsekretärs zu sagen: " and ultimately, we are committing suicide by proxy,”".

Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns in einer dreifachen planetarischen Krise befinden. Eine Krise der Natur und des Verlusts der biologischen Vielfalt, ja. Aber auch eine Krise des Klimawandels. Und eine Krise der Umweltverschmutzung und der Verschwendung.  Es kann keine gesunde Natur ohne ein stabiles Klima geben und umgekehrt.

Wir sprechen von Kompromissen, aber wir kommen nicht schnell genug voran. 

Lassen Sie uns das Ziel nicht aus den Augen verlieren: die Einigung auf einen Rahmen zur Unterstützung des Lebens auf der Erde. Es gibt keine noblere Aufgabe als diese.

Wir können ohne die Natur und die biologische Vielfalt nicht leben. Die Natur ist die eigentliche Essenz des Lebens. Die Technik kann die Bäume, den Boden, das Wasser und die Arten, die sich darin tummeln, nicht ersetzen.

Wir haben keine andere Welt, in die wir fliehen können. Wenn das Netz des Lebens zusammenbricht, fallen wir mit ihm.

In den kommenden Tagen haben Sie eine einzigartige Verantwortung zu tragen: Sie müssen sich auf einen Plan einigen, um Frieden mit der Natur zu schließen. Diese Verantwortung ist nicht eine Wahl zwischen etwas oder nichts. Es ist eine Wahl zwischen allem oder nichts.

Die Welt schaut auf Sie. Wir müssen das Netz des Lebens stützen und stärken, damit es auch in den kommenden Jahrhunderten das volle Gewicht der Menschheit tragen kann. Inger Andersen - UN Under-Secretary-General and UNEP Executive Director

Wenn wir etwas für die biologische Vielfalt tun, tun wir auch etwas für das Klima, gegen die Umweltverschmutzung, für die UN-Dekade zur Wiederherstellung der Ökosysteme und für die Transformation der Nahrungsmittel- und Energiesysteme. Lassen Sie uns also dafür sorgen, dass diese COP als der Moment in Erinnerung bleibt, in dem wir unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften endlich auf den Weg zum Wiederaufbau der biologischen Vielfalt bringen, auf die wir alle angewiesen sind.

 

Eines der Ziele der Weltbiodiversitätskonferenz ist es, dass 30 Prozent der Flächen an Land und im Meer bis 2030 unter Schutz stehen, dafür sind möglichst klar definierte Artenschutzziele für die Vertragsstaaten nötig. Letztendlich wird es aber auch bei der Artenschutzkonferenz wie bei den Klimaschutzkonferenzen um die Finanzierung dieser Vorhaben gehen. Was in einem Fall die Klimaschutzziele („Nationally Determined Contributions“, NDCs) sind, sind beim Erhalt der Biodiversität die nationalen Strategien- und Aktionspläne (NBSAP) der Vertragsstaaten, also die jeweiligen Biodiversitätsstrategien.

 

Quellen und Verweise

https://www.cbd.int/conferences/2021-2022/information/cop-15-news

https://www.cbd.int/cop/

https://unric.org/de/cop1506122022/

https://unric.org/de/weltnaturgipfel0712022/

https://www.unep.org/un-biodiversity-conference-cop-15

https://www.unep.org/news-and-stories/news/spotlight-nature-and-biodiversity

https://www.unep.org/news-and-stories/speech/framework-all-life-earth

https://www.theguardian.com/environment/series/the-cop15-secret-negotiator

https://www.aa.com.tr/en/environment/humanity-is-treating-nature-like-a-toilet-committing-suicide-by-proxy-un-chief/2757267

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7498788/

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/75-vorstellung-des-neuen-global-biodiversity-framework-des-un-convention-on-biological-diversity-cbd-11-15-oktober-2021-kunming-china

https://www1.wdr.de/nachrichten/gift-pfas-nrw-chemikalien-100.html | https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/pfas-chemikalien-deutschland-101.html | https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/pfas-eu-lobbyismus-101.html |  https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/chempark-currenta-giftige-stoffe-rhein-100.html

https://www.kreis-wesel.de/bbK/digitale_Bodenbelastungskarte/BBK/WES_BBK_Frame.html

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

Grundsatzprogramm Artenvielfalt NABU

 

Updates

rnd 16.3.2023 IPCC  - Weltklimarat veröffentlicht neuen Bericht -  Der Zug ist abgefahren“: Wissenschaftler verlangen viel mehr von der Politik  https://www.rnd.de/wissen/ipcc-weltklimarat-veroeffentlicht-neuen-bericht-VSKUWLWXQW33RF34AMEZ6NCBYY.html

rnd 14.2.2023  UN-Chef: 1,5 Grad-Ziel nur noch auf „wundersame Weise“ erreichbar https://www.rnd.de/wissen/klimawandel-1-5-grad-ziel-laut-un-chef-guterres-nur-noch-auf-wundersame-weise-erreichbar-K4DTWNNM2QCBC3OMDS4Z2QSDWI.html

 scnat - netzwerk: HOTSPOT 48/23 Biodiversität und Raumnutzung https://scnat.ch/de/uuid/i/69baf1c8-191f-5e5a-b144-228fafe725e7-HOTSPOT_4823_Biodiversit%C3%A4t_und_Raumnutzung | https://portal-cdn.scnat.ch/asset/11eda30c-4c8a-5a90-aa8f-6cea6142c706/HOTSPOT_48_D_online.pdf

 

 

 

 

 

 

das EU RENATURIERUNGsGesetz ist - noch nicht - beschlossen - 27.02.2024

Update 22.3.2024 NABU-INFO: EU-Renaturierungsesetz in Gefahr - Blockade Ungarns... https://www.nabu.de/news/2023/07/33630.html

→ Kommentar NABU   https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz/europa/33254.html

→ taz 17.4.2024 Kommentar zur Reform des Klimaschutzgesetzes https://taz.de/Reform-des-Klimaschutzgesetzes/!6004639/

 

Mehr als 80 Prozent der Natur in Europa sind in einem schlechten Zustand oder zerstört,

sagt die EU*.

Heute (27.2.2024) hat das EU-Parlament über ein neues Naturschutzgesetz, das

RENATURIERUNGS-GESETZ*,

 abgestimmt und dieses beschlossen und bewilligt.

*

Wie das Gesetz Ökosysteme retten soll und was das für NRW heißt.

" Mit dem Gesetz sollen zunächst bis 2030 mindestens jeweils 20 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden und bis 2050 dann alle bedrohten Ökosysteme wie Grasland, Seen, Flüsse sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen.

Heißt: Die EU-Länder sollen dafür sorgen, dass beispielsweise die Zahl der Schmetterlinge zunimmt, Hecken gepflanzt werden und Äcker mehr Kohlenstoff speichern können. Landwirte müssen zudem weniger Pestizide einsetzen. Und: Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, Hindernisse in Flüssen wie Staudämme und Wehre zu entfernen.

Eine wichtige Rolle spielen auch Feuchtgebiete wie Moore und Sümpfe, die hierzulande weniger werden. Ende 2016 gab es laut Statistischem Landesamt im Westen noch rund 32 Quadratkilometer Moore und Sümpfe, Ende 2020 waren es nur noch gut 25 Quadratkilometer. "Würde die Zahl wieder zunehmen, könnte das auch beim Kampf gegen den Klimawandel helfen", sagt WDR-Wissenschaftsjournalist Michael Stang. Schätzungen zufolge stammen etwa sieben Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland aus entwässerten Mooren.

Was bedeutet das Renaturierungsgesetz für NRW?

Bisher gab es in Deutschland keine bundesweit verbindlich gültigen Vorgaben zur Wiederherstellung der Natur. Das neue Gesetz könnte daher einen Rahmen liefern, um schon bestehende einzelne Projekte zu bündeln und großflächig Ökosysteme wiederherzustellen.

Für die Landwirte - auch in NRW - bedeutet Renaturierung konkret, dass sie ihre Bewirtschaftung der Flächen umwelt- und biodiversitätsfreundlicher gestalten müssten. Das heißt: Mehr Vielfalt durch Blühflächen, durch Hecken oder temporäre Brachflächen.

"Wobei sich eine umweltschonendere Bewirtschaftung des Bodens in aller Regel sehr positiv auswirkt: Das Wasser bleibt besser verfügbar, es geht weniger Boden durch Erosion verloren, es gibt mehr Bestäuber, wodurch sich der Ertrag und die Bodenfruchtbarkeit verbessert", sagt WDR-Wissenschaftsjournalist Michael Stang.

Welche Maßnahmen gibt es bisher in NRW?

In NRW gibt es bislang nur den Nationalpark Eifel, wo Laubbäume unbeeinflusst vom Menschen wachsen und fast verschwundene Tierarten sich wieder ansiedeln. Die Landesregierung sucht nach einem Standort für einen zweiten Nationalpark - darunter der Arnsberger Wald, die Egge (Hochsauerlandkreis), das Ebbegebirge (Märkischer Kreis), der Hürtgenwald (Städteregion Aachen), der Klever Reichswald und den Rothaarkamm (Siegen-Wittgenstein).

Schwerpunkt von Renaturierung mit mehr als 10.000 Einzelvorhaben ist der Gewässerschutz. An Emscher, Lippe und im Rheinischen Revier soll die Natur zurückkehren.

Für den Braunkohletagebau wurde das Grundwasser bis zu mehrere hundert Meter abgesenkt. Bis Ende 2030 sollen Erft und Rur, Schwalm und Niers in ihren Ursprungszustand rückversetzt werden. 65 Millionen Euro stehen zur Verfügung.

Auch Sumpfgebiete sind wichtige Wasserspeicher. Aber etwa nur fünf Prozent der Moore in NRW sind noch intakt.

NRW-Umweltminister Oliver Krischer sieht Fortschritte bei der Renaturierung von Moorflächen, wünscht sich aber, "dass wir noch mehr machen, Flusslebensräume schaffen, wo wir gleichzeitig auch dem Hochwasserschutz dienen."

Welche Kritik gibt es?

Bauernverbände warnen, das Gesetz gefährde die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und die Ernährungssicherheit in der EU. "Dies ist ein Rückschritt für die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz", kritisiert etwa der deutsche Bauernverbands-Präsident Joachim Rukwied. Die Vorlage dürfe kein "Landwirtschafts-Verdrängungsgesetz" sein.

Der europäische Bauernverband Copa-Cogeca rief die Abgeordneten am Montagabend auf, gegen das Gesetz zu stimmen. Unterstützung bekommen die Verbände aus der konservativen EVP-Fraktion um CDU und CSU.

Der grüne NRW-Umweltminister Oliver Krischer sagte dem WDR, das EU-Gesetz sei praxistauglicher geworden und auch mit einer intensiven Landwirtschaft vereinbar: "Wir haben in den Ackerbauregionen bestimmte Vogelarten wie Rebhuhn, Kiebitze, Grauammer und andere – die brauchen die Landwirtschaft, um überhaupt leben zu können. Und es geht dann um die Form und die Intensität der Landwirtschaft, und das schließt sich überhaupt nicht aus."

Die Konservativen hatten in einer ersten Abstimmung im vergangenen Jahr bereits zahlreiche Ausnahmen von den Vorschriften durchgesetzt. Am Montagabend hieß es aus Parlamentskreisen dann, bei einer Fraktionssitzung der EVP habe sich die Mehrheit der Abgeordneten für eine Ablehnung des Gesetzes ausgesprochen.

Die EVP habe in den Verhandlungen "alles bekommen, was sie wollte", kritisierte die Verhandlerin der Grünen, Jutta Paulus. Stimme die Fraktion am Dienstag gegen das Gesetz, stelle sie sich damit gegen die eigene Spitzenkandidatin für die Europawahl, Ursula von der Leyen. Sie hatte das Gesetz als Kommissionspräsidentin vorgeschlagen.

Jetzt ist das umstrittene Gesetz rechtskräftig.

Trotz Protesten aus der Landwirtschaft und den Reihen der Konservativen und Rechten hat das Europaparlament verschärfte Naturschutz-Auflagen abgesegnet. Ein knappe Mehrheit aus Grünen, Sozialdemokraten und Teilen der Liberalen und Konservativen stimmte am Dienstag in Straßburg für das sogenannte

"Gesetz zur Wiederherstellung der Natur", mit dem die EU die Umweltzerstörung zurückdrehen will."

Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/eu-renaturierungsgesetz-nrw-100.html

 

weitergehende Informationen

→  *EU - Nature restoration law  https://environment.ec.europa.eu/topics/nature-and-biodiversity/nature-restoration-law_en

The European Commission’s proposal for a Nature Restoration Law is the first continent-wide, comprehensive law of its kind. It is a key element of the EU Biodiversity Strategy, which calls for binding targets to restore degraded ecosystems, in particular those with the most potential to capture and store carbon and to prevent and reduce the impact of natural disasters.

→ #restore nature https://initiative-lippemuendungsraum.de/aktuelles/116-restore-nature-eu-restoration-law-in-gefahr-unsere-stimme-ist-jetzt-gefragt.html

 

 

 

 

 

Fällen einer 190 Jahre alten Eiche - Lippedorf Weihnachten 2022

Um Weihnachten 2022 wurde auf einem Lagerplatz an der Fabrikstrasse (Höhe Nr 12) eine solitär stehende ca. 190 Jahre alte Eiche (Stammumfang ca. 243cm, Durchmesser ca. 74 cm, Alter geschätzt nach  https://www.baumportal.de/baum-alter-bestimmen) gefällt. Da Eichen über 1000 Jahre alt werden können, hatte sie noch eine Lebenserwartung von über 800 Jahren.

Als Grund für die Fällung wurde eine mangelnde Verkehrssicherheit gegenüber der genehmigenden Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Wesel angegeben...

 

 

Im Vorfeld wurde sie bereits gepflegt, ihr Stamm war im unteren Bereich kräftig, in Höhe 1-1,5m so stark wie am Boden, ihre Belaubung im Sommer grün und dicht, ihre Rinde und die Zone darunter stark und frisch, im Kern war sie beginnend hohl, was ihre Windstandhaftigkeit verbessert haben dürfte* (warum das ? > siehe weiterführende Informationen). Der Platz ist ein Lagerplatz - von Straßen NRW? - am Fuß der Kreuzung Frankfurter Straße / B8, er liegt in einem Landschaftschutzgebiet (https://www.geoportal.nrw/) - wobei der Lagerplatz selber nicht Teil des Landschaftsschutzgebietes ist - mitten im Lippemündungsraum nahe dem Naturschutzgebiet der Lippeaue und der Magerwiesenfläche in Lippedorf. Er befindet sich außerhalb des öffentlichen Raumes und wird nur sehr selten befahren.

Als Schutz vor Hitze und Austrocknung wäre hier der Erhalt der Eiche, die in der Mitte des Platzes stand und mit ihrer großen Krone einen großflächigen Schatten geworfen hat, für die Tiere des Naturstreifens im Landschaftsschutzgebiet und als Schutz der Bürger*Innen von Lippedorf vor den Immissionen des hier zunehmenden Strassenverkehrs sehr sinnvoll gewesen. Das Fällen anstelle von Pflegen der Eiche stellt somit eine gravierende Schädigung des Platzes dar.

Gemäß §39 Bundesnaturschutzgesetz ( https://www.gesetze-im-internet.de/bnatschg_2009/__39.html ) ist es verboten: " wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen oder ihre Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten, bzw. Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören."... " Das gewerbsmäßige Entnehmen, Be- oder Verarbeiten wild lebender Pflanzen bedarf unbeschadet der Rechte der Eigentümer und sonstiger Nutzungsberechtigter der Genehmigung der für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Behörde."

Gemäß Satzung zum Schutz des Baumbestandes der Stadt Wesel (https://www.wesel.de/politik-verwaltung/stadtverwaltung/ortsrecht/satzung-zum-schutz-des-baumbestandes-der-stadt-wesel - § 3 Geschützte Bäume: Geschützt sind Bäume mit einem Stammumfang von 100 cm und mehr. Zu messen ist in einer Höhe von 100 cm über dem Erdboden.) handelt es sich um einen geschützten Baum.

 

 

 

 

ein weiteres Beispiel für die  → aktive Zerstörung der Natur

und ein weiterer nicht zu ersetzender → Verlust unserer Bäume

 

*weiterführende Informationen

Warum sind alte Bäume innen hohl? https://www.myheimat.de/marburg/c-natur/warum-sind-alte-baeume-innen-hohl_a2685552

Was eine alte, hohle Eiche zu erzählen hat https://www.botanischerverein.de/allgemein/die-alte-hohle-eiche-erzaehlt

Was eine alte, hohle Eiche so alles vermag: Eiche im Jenisch-Park Hamburg: https://www.baumkunde.de/baumregister/5444-birken_eichenpaar_im_jenischpark_in_hamburg/  | https://www.monumentale-eichen.de/fremdmeldungen/hamburg-2/

Problem Verkehr im Lippemündungsraum / Lippedorf https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verkehr

belastetes Lippedorf https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/lippedorf

StrassenNRW - Baumpflegekonzept  https://www.strassen.nrw.de/de/baumpflege.html / Gehölzpflege https://www.strassen.nrw.de/de/gehoelzpflege.html

 

 

die Alternativen

 → alte gepflegte Eiche in den Lippeauenwiesen - 5km westlich Lippe stromaufwärts

→ nur ca 8km südwestlich zahlreiche Beispiele für den Erhalt und die Wertschätzung alter, hohler Bäume: hier findet sich eine schmale,  sehr alte, von Kopfbäumengesäumt Straße, vielbefahren von Fahrradfahrer*innen und genutzt von Wanderern, ein nicht nur vom Kreis Wesel empfohlener Wanderweg, an dessen Rand viele uralte Bäume stehen, viele nur mit noch stehender Rindenzone, hohl bei erhaltener Krone: In der Abtschmiers – Mommniederung - Koordinaten 51.582707647406195, 6.625796601880639 Maps: https://goo.gl/maps/PY2jhshy2LXpwTng6

weitere Informationen zur Strasse In der Abtschmiers

Bildstrecke: Wanderung in der Momm-Niederung u.a. von den alten, hohlen Bäumen https://niederrhein-tourismus.de/niederrhein-fraeulein/erlebniswanderung-im-kreis-wesel-zwischen-kopfweiden-und-schafen-in-voerde

Kreis Wesel Wandern am Niederrhein Tour 4 Momm-Niederung https://dinslaken-erleben.de/wp-content/uploads/Wandern-im-Kreis-Wesel.pdf

Niederrhein Tourismus https://niederrhein-tourismus.de/freizeit/wandertour-rhein-und-momm-niederung

NRW : https://entdecke.dein-nrw.de/de/dein-nrw/streaming/detail/Tour/t_100269194/wanderung-voerde-1-rhein-und-momm-niederung

 

 

 

 

 

 

 

 

Größtes Gebäude in Wesel - September 2022

September 2022

Das mit Abstand größte Gebäude in Wesel

 

ist kein Gotteshaus,

kein Dom, keine Kirche für die Menschen*, die zu Gott beten wollen

ist kein Haus der Bürger*Innen,

kein Rathaus, kein Kreishaus, keine Burg, kein Schloss für die (aus-gewählten) Vertreter*Innen der Bürger*Innen

es ist ein Tempel / eine Burg für Waren,

für den Mammon,

die für die weite Welt und nicht vorrangig für die Bürger*Innen von Wesel vorgesehen sind.

teils nur in Kunstlicht erhellten Hallen werden sie i.W. von Robotern gepflegtwerden

> Louis I Kahn / Renzo Piano / AXYZ

 

auf dem Altar dieses Tempels wurde und wird Natur geopfert

 

nächtlicheLichtverschmutzungdes Naturschutzgebietes des Lippemündungsraums schon in der Bauphase

 

ist das größte Gebäude von Wesel ist ein trojanisches Pferd ?

April 2023 - Lippedorf wird zu Duisburg Nord

 

 


das green gate to europe

ist die Natur, die das Logistik-Zentrum aufgenommen hat

und nicht das Zentrum

☀️

Nachhaltigkeit?!

Beleuchtung der Außenwände auch tagsüber bei hellem Sonnenlicht ☀️


Quellen und weiterführende Informationen

Besitzer / Eigentümer : Swiss Life Asset Managers https://www.swisslife-am.com/de/home.html (Beos - https://www.beos.net/ )

Mieter : Rhenus https://www.rhenus.group/de/de/

https://www.bbv-net.de/Lokales/Regionales/Das-100-Millionen-Euro-Logistikzentrum-in-Wesel-373458.html

https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/wesel-logistikzentrum-im-rhein-lippe-hafen-kostet-100-millionen-euro_aid-76082543 

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/industrie-und-gewerbe?start=2

https://www.deltaport.de/pressemitteilungen/deltaport-als-drehscheibe-fuer-h2-verteilung-2-2-2-2-2-2-2/

Bilder zum Rhenus-Gelände / Gebäude 2022 von Luftbild Blossey: https://shop.luftbild-blossey.de/img/7w64ac?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/hsqien?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/be4ci1?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/h3ejvy?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/4aifs1?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/3wmpbl?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/dbh8rg?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/88965x?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/qz3qkj?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/1b2zu8?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/hacyk1?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/fhj8e5?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/yu4p1d?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/cd72sp?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/i5psu4?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/tup584?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/mtwo39?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/jeobve?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/un09z2?l=de | https://shop.luftbild-blossey.de/img/w8i5ns?l=de

https://www.list-gruppe.de/projekt/logistikzentrum-duisburg-nord-wesel/

bzw. in den im Text hinterlegten Links

 

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/103-brauchen-wir-wirtschaftswachstum-arte

 

 


 

die kleine Schwester / der kleine Bruder – nur 45.000m2 vollflächig versiegelte Fläche - im Hafen Emmelsum

Ebenfalls von Deltaport an Swiss Life Asset Managers / Beos verkauft, erbaut von Köster-Bau, übergeben an Mieter Stenkamp-Logistik am 20.4.2023

Narrativ des Unternehmens Stenkamp am Standort Emmelsum:

https://www.stenkamp.net/ueber-uns/ 

„Gemeinsam mit unserem Partner REWE startet der neue Logistikstandort in Voerde-Emmelsum. Auf einer Hallenfläche von 20.000 m² übernehmen wir die gesamten Logistikprozesse vom Inbound bis zur deutschlandweiten Distribution. Besonders die Trimodalität am Standort im DeltaPort bietet beste Voraussetzungen für die nachhaltige* Logistik. Gemeinsam in die Zukunft!“

https://www.stenkamp.net/: Leistungen - vor Inbetriebnahme des Emmelsumer Logistik-Zentrums - : 2.300.000 Kilometer pro Jahr | 55.000 m² Lagerfläche | 24.200 LKW Ladungen im Jahr

der große Bruder - die große Schwester Rhenus - 85.000m2 vollflächig versiegelte Fläche im Rhein-Lippe-Hafen

 

 

weitere Informationen

https://rp-online.de/nrw/staedte/dinslaken/hafen-emmelsum-voerde-logistik-dienstleister-beos-investiert_aid-71339523

https://www.koester-bau.de/unternehmen/news/logistikzentrum-voerde-emmelsum-puenktlich-uebergeben.html

*  https://www.stenkamp.net/nachhaltigkeit/

 

mehr Licht ! Rhein-Lippe-Hafen Januar 2024

mehr Licht !

der Licht - Ausbau des Rhein - Lippe - Hafens

 

neu im Hafen Inneren Anfang 2024 die ganz großen

 

 

UND - ES GEHT AUCH ANDERS - DANKE !

 

müssten nur noch die Ampeln an den Laderampen abgeschaltet werden...

 

siehe auch

→ Beitrag Licht & Schatten

→ Beitrag Über den Verlust der Nacht und die Bedeutung der Dunkelheit

→ Beitrag  neue Gefährdung von Fledermäusen, Vögeln und Insekten im Naturschutzgebiet der Lippemündungsregion 5 2023

durch nächtliche Lichtverschmutzung

 

 

neue Gefährdung von Fledermäusen, Vögeln und Insekten im Naturschutzgebiet der Lippemündungsregion durch nächtliche Lichtverschmutzung

neue Gefährdung von Fledermäusen, Vögeln und Insekten im Naturschutzgebiet der Lippemündungsregion 5 2023

durch nächtliche Lichtverschmutzung

 

 

das "green gate to europe"

das "nachhaltige Vorzeige-Projekt"

"Unsere Lagerstandorte werden immer umweltfreundlicher. Unsere Erschließungen lassen die umgebende Landschaft weitgehend unberührt"

. . .

die direkte Nähe und Beeinflussung des Naturschutzgebietes...

aus dem

ZUKUNFTSVERTRAG  FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Koalitionsvereinbarung von CDU und GRÜNEN 2 0 2 2 – 2 0 2 7   |   S.30/31

Naturschutz

Die Biodiversitätskrise als die zweite große ökologische Krise unserer Zeit wollen wir wirksam bekämpfen und in allen Politikfeldern mitdenken. Dafür setzen wir auf dieKooperation und die Einbeziehung regionaler Kompetenz.

Mit einem umfangreich finanzierten Landesprogramm zum Erhalt der Biologischen Vielfalt wollen wir Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt ergreifen.Dazu werden wir die „Biodiversitätsstrategie NRW“ fortschreiben und bestehende Maßnahmenkonzepte umsetzen.

Im Sinne des Artenschutzes planen wir eine Strategie gegenLichtverschmutzung.

24. Juni 2023 - 03:00:00 Uhr

Lichtimmissionen, Messung, Beurteilung und Verminderung

Gem. RdErl. des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt,  Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz –V-5 8800.4.11 –  und des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr – VI.1 – 850  v. 11.12.2014

Hinweise über die schädliche Einwirkung von Beleuchtungsanlagen auf Tiere - insbesondere auf Insekten und Vögel - und Vorschläge zu deren Minderung

Viele Tiere haben sich im Laufe der Evolution an den Tag-Nacht-Wechsel angepasst. So gibt es tagaktive und nachtaktive Tiere, die ihr Verhalten der jeweiligen Umgebungsleuchtdichte anpassen. Durch die ständig ansteigende Zahl von künstlichen Lichtquellen ist in den letzten Jahrzehnten für viele Tierarten eine gravierende Änderung ihrer jeweiligen Umwelt eingetreten.

1 Insekten

Eine Vielzahl von nachtaktiven Insekten wird von künstlichen Lichtquellen aller Art angelockt, verlassen ihren eigentlichen Lebensraum und sind an der Erfüllung ihrer ökologischen "Aufgaben" wie Nahrungs- oder Partnersuche gehindert. Für viele der Insekten sind die Lichtquellen direkt (Verbrennen) oder indirekt (Verhungern, Erschöpfung, leichte Beute) Todesfallen. Die große Zahl der Individuenverluste kann zu einer Dezimierung der Populationen von nachtaktiven Insekten in der Umgebung der Lichtquelle führen. Dies wiederum hat dann weitgehende Auswirkungen auf die Artenvielfalt (zum Beispiel Nahrungsketten, Blütenbestäubung).

Optische Strahlung wird von Insekten spektral anders bewertet als vom Menschen. Hinsichtlich der Wirkung künstlichen Lichts auf nachtaktive Insekten ist nachgewiesen, dass die Anlockwirkung von Lichtquellen mit hohen Anteilen im kurzwelligen blauen und ultravioletten Spektralbereich (zum Beispiel von Quecksilberdampflampen) sehr viel größer ist als von Lampen, deren Strahlung weit überwiegend im langwelligen Bereich liegt (Natriumdampf-lampen). So lockt eine Quecksilberdampf-Hochdrucklampe circa 13-mal so viele Falter an wie eine für den Menschen gleich helle Natriumdampf-Hochdrucklampe. Als bisher unschädlichstes Licht hat sich das monochrome gelbliche Licht der Natriumdampf-Niederdrucklampen erwiesen. Sehr erfolgversprechend verlief auch ein Test, bei dem neue LED-Lampen beteiligt waren, warm- und neutralweißes LED-Licht lockte danach vergleichsweise wenige Insekten an. Erst wenn die Lichtquelle einen bestimmten Helligkeitswert übersteigt, wird das Verhalten maßgebend gestört.

Für die Anlockwirkung einer Lichtquelle sind neben der spektralen Lichtverteilung vor allem die Leuchtdichte, der Kontrast zur Umgebung, der Abstrahlwinkel und die Leuchtpunkthöhe wichtig. So lockt eine schräg nach oben abstrahlende Leuchte circa 1,5-mal so viele Insekten an wie eine nur nach unten abstrahlende Leuchte. Bei doppelter Leuchtenhöhe wird circa die 1,5 bis 2-fache Insektenmenge angezogen.


1.1 Maßnahmen zum Schutz von Insekten
Um unerwünschte Wirkungen auf Insekten zu vermeiden oder zu minimieren, sind mit unterschiedlicher Wirksamkeit - die folgenden Maßnahmen geeignet:

1.1.1Vermeidung heller, weitreichender künstlicher Lichtquellen in der freien Landschaft

Ortsfeste Lichtquellen in der freien Natur sind, wo immer möglich, zu vermeiden. Ihre Wirkung reicht umso weiter, je größer die Lichtpunkthöhe und je größer die Leuchtdichte beziehungsweise die Lichtstärke in Richtung oberer Halbraum und etwa horizontal sind. Sind sie unvermeidlich, dann müssen die Lichtquellen so niedrig wie möglich angebracht werden. Eine größere Lichtpunktzahl geringer Höhe und Leistung ist gegenüber wenigen Lichtpunktengroßer Höhe und Leistung vorzuziehen. Dies gilt auch für alle Übergangsbereiche von dichterBebauung in die offene Landschaft oder naturnahe Nutzung wie Garten- und Parkanlagen. Helle Gebäudewände sollten in solchen Bereichen nicht erheblich angestrahlt werden. Zusätzlich sind Maßnahmen nach 1.1.2 und 1.1.3 in größtmöglichem Umfange anzuwenden.

1.1.2 Lichtlenkung ausschließlich in die Bereiche, die künstlich beleuchtet werden müssen

In naturschutzfachlich sensiblen Bereichen (beispielsweise Naturschutzgebiete, gesetzlich geschützte Biotope) sind grundsätzlich nur solche Lichtquellen zu verwenden, deren Abstrahlung nach oben und in etwa horizontaler Richtung durch Abschirmung weitgehend verhindert wird. Die Abstrahlung ist möglichst auf einen Winkel kleiner als 70° zur Vertikalen zu beschränken. Müssen größere Abstrahlwinkel verwendet werden, ist eine Begrenzung der Lichtstärke zu empfehlen (Ausnahme: Anlagen zur Anstrahlung von Gebäuden und Ähnlichem).
Bei der Planung von Anlagen zur Anstrahlung von Gebäuden sind die hier vorgestellten Maßnahmen zum Schutz von Insekten anzuwenden. Zur Umsetzung dieses Schutzziels gibt es Leuchten sowohl für die Beleuchtung von Straßen, Wegen oder für ähnliche Zwecke als auch für große Flächen. Für die Beleuchtung häufig benutzter großer Flächen wie zum Beispiel Lager- oder Trainingsplätze sollten nur Scheinwerfer mit asymmetrischer Lichtverteilung verwendet werden, die oberhalb von 80° Ausstrahlungswinkel (zur Vertikalen) kein Licht abgeben, zum Beispiel Strahler mit horizontaler Lichtaustrittsfläche. Leuchten, die nur in den für die Beleuchtungszwecke benötigten Richtungen abstrahlen, haben auch einen wesentlich höheren Wirkungsgrad und sind daher auf Dauer ökonomischer. Frei nach (fast) allen Richtungen abstrahlende Leuchten - wie viele sogenannte "dekorative" Leuchten - sollten in empfindlichen Bereichen nicht eingesetzt werden.


1.1.3 Wahl von Lichtquellen mit für Insekten wirkungsarmem Spektrum

Am wenigsten beeinflusst wird das Verhalten von Nachtinsekten durch das monochromatische Licht der Natriumdampf-Niederdrucklampe. Bei für den Menschen gleichem Helligkeitsniveau liegt die Wirkung auf Insekten für diese Lampen nur bei 1 % bis 2,5 % derjenigen von Quecksilberdampflampen. Im rein gelben Licht dieser Lampe ist jedoch keine Farberkennung möglich. Daher wird sie nur dort eingesetzt, wo es nicht besonders auf Farbwahrnehmung ankommt. Derzeit wird die Natriumdampf-Niederdrucklampe vor allem im Industrie-und Gewerbebereich eingesetzt, da sie momentan die wirtschaftlichste Lösung darstellt und bei feuchter Luft und Nebel das beste Kontrastsehen ermöglicht.
Die Natriumdampf-Hochdrucklampen dagegen haben für den Menschen eine für die meisten Fälle befriedigende Farbwiedergabe, während die Wirkung auf Insekten erst im Bereich von 10 % bis 25 % der von Quecksilberdampflampen liegt.

Natriumdampflampen haben darüber hinaus eine höhere Lichtausbeute und Lebensdauer als Quecksilberdampflampen und sind größtenteils auch gegen diese austauschbar. In naturnahen Bereichen sollten daher künftig nur noch Natriumdampflampen eingesetzt werden, in freier Natur wenn irgend vertretbar Natriumdampf-Niederdrucklampen.

Quecksilber- und Halogen-Dampflampen locken im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln wesentlich mehr Insekten an und können daher nur für dicht bebaute Innenstädte, abseits von Wäldern, Parks, Friedhöfen und Gewässern, empfohlen werden. Sollte weißes Licht erforderlich sein, sind, nach Möglichkeit LED-Leuchten mit warm- und neutralweißer Lichtfarbe zu verwenden, um den Insektenanflug zu vermindern.

1.1.4 Verwendung von vollständig geschlossenen staubdichten Leuchten

Dadurch lässt sich vermeiden, dass die Insekten in die Leuchte gelangen und dort an der heißen Lampe verbrennen oder eingesperrt verhungern.

1.1.5 Begrenzung der Betriebsdauer auf die notwendige Zeit

Anlagen für künstliche Beleuchtung sollten nur solange wie notwendig betrieben werden. Dies gilt insbesondere auch für die Anstrahlung von Gebäuden, wo eine Begrenzung der Lichtabstrahlung in den unteren Halbraum nicht möglich und daher eine erhebliche Fernwirkung der Lichtquellen unvermeidlich ist. Diese sollten in den späteren Nachtstunden, während deren die gewünschte Wirksamkeit wegen des fehlenden Publikums ohnedies gering ist, abgeschaltet werden. Dies gilt auch für Beleuchtungsanlagen für Werbezwecke.
Für Beleuchtungsanlagen, die während der ganzen Nacht in Betrieb sein müssen, ist zu prüfen, ob für die späteren Nachtstunden eine Reduzierung des Niveaus möglich ist.

2 Vögel

Auch Vögel sind in unterschiedlicher Weise von Beleuchtungsanlagen betroffen. Sowohl fürden Lebensrhythmus als auch für die Orientierung spielen Lichtquellen für Vögel eine große Rolle. Starke künstliche Lichtquellen (Leuchttürme, Fabrikanlagen, Hochhäuser und Skybeamer) können zum Orientierungsverlust und sogar zum massenhaften Tod nachts ziehender Vögel führen. Insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit ziehen nächtliche Lichtquellen Vögel an. Dabei kommt es häufig zu Kollisionen mit der Lichtquelle oder dem sie tragenden Bauwerk. Die Irritationen ziehender Vögel zeigen sich auch an Reaktionen wie Umherirren im Lichtkegel, Änderung der Flugrichtung und Verlangsamung der Fluggeschwindigkeit.


2.1 Maßnahmen zum Schutz von Vögeln

Die im vorhergehenden Abschnitt zum Schutz von Insekten in 1.1.1, 1.1.2 und 1.1.5 genannten Maßnahmen sind auch geeignet, um mögliche ungünstige Einflüsse künstlicher Beleuchtung auf Vögel zu vermeiden oder zu minimieren. Außerdem:

Vermeidung der Beleuchtung von Schlaf- und Brutplätzen

Schwache Beleuchtung von Strukturen (zum Beispiel an Leucht- oder Funktürmen), damit diese zur Vermeidung von Kollisionen für Vögel sichtbar werden.
Vermeidung der Beleuchtung von Hochhäusern sowie von Gebäuden mit Glasfronten
Abschaltung von Skybeamern zu Zeiten des Vogelzuges (15. Februar bis 31. Mai und 1. August bis 30. November)

aus:

Ministerialblatt (MBl. NRW.) Ausgabe 2015 Nr. 1 vom 9.1.2015 Seite 1 bis 42

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_detail_text?menu=1&sg=0&anw_nr=7&val=14780&ver=8&vd_id=14780&keyword=

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_show_pdf?p_id=22527

Das Licht der (grünen/roten) Ampeln an den Toren wird in der Nacht immer intensiver / deutlicher

 

weitere Informationen zum Thema:

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/lichtverschmutzung

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/97-aktive-zerstoerung-der-natur-artensterben-ist-harte-arbeit-taz-kolumne-24-12-2022

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/90-groesstes-gebaeude-in-wesel-september-2022

http://www.verlustdernacht.de/startseite.html     |         https://www.darksky.org/  -  https://www.darksky.org/our-work/lighting/ 

https://blogs.nabu.de/mir-ist-ein-licht-aufgegangen/

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/126-ueber-den-verlust-der-nacht-und-die-bedeutung-der-dunkelheit

 

Fledermäuse und Licht: Leitfaden für die Berücksichtigung von Fledermäusen in Beleuchtungsprojekten

"Das Tempo, mit dem die Lichtverschmutzung zunimmt, ist größer als das globale Bevölkerungswachstum und die wirtschaftliche Entwicklung. Achtzig Prozent der Weltbevölkerung ist derzeit lichtverschmutzten Himmeln ausgesetzt, die Milchstraße ist für mehr als ein Drittel der Menschheit nicht mehr sichtbar.

Während die Umgebungsbedingungen in der Nacht sich dramatisch und schnell verändern, werden zirkadiane Rhythmen, Verhalten und Ökologie von Pflanzen und Tiere unmittelbar beeinflusst. Gleichzeitig werden die Auswirkungen künstlicher Beleuchtung, verschiedener Beleuchtungsschemata und Spektren auf die Biodiversität, einschließlich Fledermäuse, derzeit nur unzureichend verstanden, wohingegen Entscheidungsträger und andere an Beleuchtungsprojekten beteiligte Parteien nur eine vage Vorstellung von erforderlichen Minderungs- und Kompensationsaktivitäten haben.

Obwohl die Fledermäuse fast ausschließlich nachtaktiv sind und extrem empfindlich auf die vielfältigen Auswirkungen der Lichtverschmutzung reagieren, werden ihre negativen Auswirkungen auf Fledermäuse neben den notwendigen Maßnahmen zum Schutz der unfragmentierten nächtlichen Landschaften dieser Tiere bei Folgeabschätzung, Planung und Umsetzung häufig außer Acht gelassen.

In diesem Band werden verfügbare Nachweise für die Wirkung von Kunstlicht in der Nacht auf die europäischen Fledermäuse zusammengestellt. Auf der Grundlage des aktuellen Wissensstands werden Lösungen vorgeschlagen, um mögliche nachteilige Auswirkungen von Beleuchtungsprojekten auf Fledermäuse und ihre funktionalen Lebensräume zu vermeiden, abzuschwächen und zu kompensieren. Wir haben auch Forschungsschwerpunkte für zukünftige Studien skizziert, die für ein tieferes Verständnis des Problems und die Bewertung der Effizienz der vorgeschlagenen Minderungsmaßnahmenerforderlich sind.

Es ist jedoch wichtig, den Erfolgsgrad der in diesem Dokument beschriebenen Minderungsstrategien zu messen und zu bestimmen, ob sie für Fledermäuse lokale und landschaftliche Vorteile bieten. Weiterhin ist es wichtig zu untersuchen, wie diese Maßnahmen verbessert werden können. Quantitative Bewertungen der Wirksamkeit von Minderungsmaßnahmen, die für die Weiterentwicklung und Verbesserung von Strategien für die Zukunft von entscheidender Bedeutung sind, können nur erreicht werden, wenn strukturierte Daten von mehreren Standorten abgerufen werden."

Download: Leitfaden für die Berücksichtigung von Fledermäusen bei Beleuchtungsprojekten (PDF)
Download: Guidelines for consideration of bats in lighting projects (PDF)

 

→ BfN Fledermausschutz in Europa  https://www.bfn.de/sites/default/files/BfN/service/Dokumente/skripten/skript573.pdf

https://www.spektrum.de/news/fledermaeuse-reagieren-auf-lichtverschmutzung/1634954

https://www.fledermausschutz.ch/beleuchtungenAls nachtaktive Säugetiere sind Fledermäuse von Lichtverschmutzung besonders betroffen, denn die nächtliche Beleuchtung gefährdet ihre VersteckeFlugkorridore und Jagdlebensräume. Verstecke von Fledermäuse, ihre Flugkorridore und Jagdlebensräume sollen deshalb nicht oder nur zurückhaltend beleuchtet werden."

→ Landesfachausschuss Fledermausschutz NRW https://www.fledermausschutz.de/      |   https://www.nabu-selfkant.de/ansprechpartner/fledermaeuse/

→ Kreis Wesel Naturschutzgebiet N 9: Lippeaue Schutzgegenstand: https://www.kreis-wesel.de/lp/digitaler_Landschaftsplan/lp_we/html/karten/f1/hot/text/N/N9.html

→ Biologische Station Wesel Projekte u.a. Neue Lippemündung / Gottes Haus für Fledermaus https://www.bskw.de/projekte.html

 


→ aus " Bebauungsplan Nr. 233 „Rhein-Lippe-Hafen - Nord“  Hansestadt Wesel  - Artenschutzprüfung –

Artenschutz-Prüfung-Rhein-Lippe-Hafen -Nord //  S38ff 4.1.1 Fledermäuse / Karte 1: Planungsrelevante Fledermausarten / S99 

MA6 Regelungen zur Beleuchtung für lichtempfindliche Fledermausarten 

Es sind LED-Leuchtmittel mit einem für Insekten wirkungsarmen Lichtstromspektrum zu verwenden (LED 3000 K). Die Leuchten müssen der Mindestschutzart IP 43 entsprechen. Es sind vollständig abgeschlossene Lampengehäuse gegen das Eindringen von Insekten zu einzusetzen. 

Es sind Gehäuse zu verwenden, deren Oberflächen sich nicht mehr als maximal 60 °C erhitzen. 

Die Lichtpunkthöhe der Scheinwerfer ist unter Beachtung der Anforderungen an das Beleuchtungsniveau so gering wie möglich zu halten. Mehrere niedrige Lichtquellen sind zu bevorzugen. 

Die Lichtausstrahlung sollte nur in den unteren Halbraum erfolgen. Ein Ausstrahlwinkel von kleiner 70° zur Vertikalen ist einzuhalten. Hierzu können Leuchten mit horizontal abstrahlender, asymmetrischer Lichtverteilung verwendet werden.

Auf Anstrahlungen (z.B. von Gebäudefassaden) ist soweit wie möglich zu verzichten. 

ein nachhaltiges Vorzeigeprojekt mit dem Ziel des der BREEAM-Zertifizierung

der neue Standard für Wesel ?

Die Betriebszeiten der Beleuchtungsanlagen sind auf die im Sinne des Arbeitsschutzes erforderliche Dauer zu beschränken. Hierzu können Tageslichtsensoren zum Einsatz kommen. So sind während der Nachtzeiten nur die Bereiche auszuleuchten, in denen Tätigkeiten stattfinden. Gegebenenfalls kann hier eine „Notbeleuchtung“ zum Einsatz kommen. Für die verschiedenen Bereiche innerhalb des Hafens ist der Arbeitsschutz zu berücksichtigen, sowie auch die unterschiedlichen Nutzungsstrukturen, wie Verkehrstrassen, Parkplätze, Lager- und Rangierflächen, allgemeiner Objektschutz, Pforte etc. 

Die Maßnahme dient den Vorkommen der Fledermausarten: 

• Fransenfledermaus, 
• Große Bartfledermaus, 
• Großes Mausohr, 
• Kleine Bartfledermaus, 
• Teichfledermaus, 
• Wasserfledermaus. 

Prognosesicherheit: hoch, da die Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen ist (vgl. HELD, HÖLKER, JESSEL 2013). 

Die Maßnahme dient der Vermeidung einer Entwertung bzw. eines Verlustes von Jagdhabitaten, einer Zerschneidungswirkung auf verbindende Elemente zwischen den Funktionsräumen der Arten und einer Reduzierung des Nahrungsangebotes durch eine Fallenwirkung der Beleuchtung für Insekten, sodass Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 und 3 BNatSchG nicht zutreffen

Quelle: https://docplayer.org/storage/87/95066540/1684261466/u5yPXGXczwSobYgNxWtG_A/95066540.pdf

und Bebauungsplan Nr. 233 „Rhein-Lippe-Hafen - Nord“ Hansestadt Wesel - Artenschutzprüfung –

https://docplayer.org/95066540-Bebauungsplan-nr-233-rhein-lippe-hafen-nord-artenschutzpruefung.html 

... u.a. " S.41 Die Gattung Myotis reagiert empfindlich auf Lichtimmissionen (s. BRINKMANN et al. 2012, LÜTTMANN 2009, ALDER 1993, BACH 2001/2006) und zeigt ein Meideverhalten gegenüber beleuchteten Bereichen....  Durch die Beleuchtung der Anlagen und Gebäude im Plangebiet könnte eine Entwertung bzw. ein Verlust von Jagdhabitaten, eine Zerschneidungswirkung auf verbindende Elemente zwischen den Funktionsräumen der Art und eine Reduzierung des Nahrungsangebotes durch eine Fallenwirkung der Beleuchtung für Insekten eintreten. Fazit: Bauzeitliche Störungen, baubedingte Individuenverluste in potenziellen Tagesquartieren und Störungen durch betriebsbedingte Lichtimmissionen sind zu erwarten. Das Zutreffen von Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG ist nicht auszuschließen.

"S.60 Nachtigall : Die Art ist nach GARNIEL & MIERWALD (2010) schwach lärmempfindlich.
Da der Hafen- und Gewerbebetrieb ausschließlich abgeschirmt hinter den  bepflanzten MSPE-Flächen und im Bereich des vorhanden Rhein-Lippe-Hafens stattfinden wird,
Kommentar: Der Verkehr und die Lichtemmissionen des Rhenus-Logistik-Gebäudes finden überwiegend auf der dem Naturschutzgebiet und nicht dem Hafenbecken zugewandten Seite des Hafens statt - siehe Bilder in diesem Artikel
sind die übrigen Störeffekte des Verkehrs (z.B. flackerndes Scheinwerferlicht von Fahrzeugen, Anwesenheit von Menschen mit Hunden), die in der Arbeitshilfe „Vögel und Straßenverkehr“ berücksichtigt werden, im konkreten Fall nicht relevant. Betriebsbedingte Auswirkungen auf Brutvogelpaare der Nachtigall an den bekannten Brutplätzen sind daher nicht zu erwarten."
 

aus dem  Journal  Thema: Klimaresilienz und digitale Tools in der Immobilienbrancheder LIST Gruppe

(Abruf 3.6.2023 18:30)

Ein Interview mit Dirk Rehaag. 27.3.2023

"... Vor knapp einem Monat hat Dirk Rehaag den Posten als Vorstandsvorsitzender der LIST Gruppe angetreten. In dieser neuen Rolle und als Branchenkenner beschäftigt er sich unter anderem mit der Klimaresilienz der Lösungen unserer Branche und den dafür notwendigen digitalen Tools. Und genau dazu haben wir das Gespräch mit ihm gesucht. Ausgehend von konkreten Beispielen haben wir uns auch an die größeren Fragen gewagt. Denn wir wollten wissen: Wo stehen wir als Branche und welche Meilensteine oder auch Chancen liegen vor uns?...

Über das Projekt Duisburg Nord.

In Wesel, nördlich von Duisburg, errichtet LIST Bau Nordhorn im Auftrag von Swiss Life Asset Managers eine rund 85.000 qm große Logistikhalle schlüsselfertig. Mieter der voraussichtlich Mitte 2023 fertiggestellten Halle wird Rhenus Logistics. Das Besondere: Die Immobilie wird fossilfrei betrieben. Möglich machen das ein spannendes TGA-Konzept von LIST Ingenieure und der Mut und die Offenheit aller Projektbeteiligten.

Lösungen für einen CO²-neutralen Betrieb:

  • Thermische Simulation für Kühl- und Heizlasten
  • Dimensionierung der Anlagen nach dem tatsächlichen Nutzer-Verhalten und nicht nach DIN (= Einsparung bis zu circa 40 Prozent)
  • Geothermie
  • Großflächige PV-Anlage + Speicher
  • Kein Anschluss für fossile Energieträger

...

Über „LIST auf den Punkt.“

Anfang November letzten Jahres haben wir zur ersten „LIST auf den Punkt“-Veranstaltung in die Straßenkicker Base in Köln eingeladen. Das Thema da: „Holz als klimafreundlicher Baustoff – wie nachhaltig sind wir damit in Zukunft wirklich?“ Gemeinsam mit unseren Experten haben wir diese Frage kritisch, ehrlich und pragmatisch beleuchtet. Den Auftakt machten Tobias Wohlleben von der Waldakademie und Jeroen Meissner von Partner und Partner Architekten jeweils mit einem Impulsvortrag.
Anschließend folgte eine Diskussionsrunde mit weiteren Experten zu dem Thema: „Holz als Heilbringer? Zwischen Kohlenstoffsenke und Baumaterial.“

Und im Juni starten wir in Runde zwei der Veranstaltungsreihe. Dieses Mal möchten wir das Thema Biodiversität diskutieren. Denn Biodiversität ist ein Thema, das in der Immobilienwirtschaft noch viele Fragezeichen aufwirft. Der Schutz der biologischen Vielfalt wird von vielen als das Schlüsselthema der Zukunft bezeichnet, und es betrifft uns alle. Zugleich wissen wir oft nur wenig über die Zusammenhänge und kaum jemand kennt den Status quo. Was können wir heute in der Praxis bereits umsetzen? Worauf sollten wir in der Projektentwicklung und Bauwirtschaft achten? Wo ist unsere Branche besonders gefordert, sich weiterzuentwickeln?

...

Biodiversität.

Kommen wir zu einem Thema, das noch viel stärker in den Kinderschuhen steckt: Biodiversität. Genau diesem Thema widmet sich die nächste „LIST auf den Punkt“-Veranstaltung. Schenken wir da dem richtigen Thema die Aufmerksamkeit?

D. R.: „In Sachen Biodiversität steht die Branche definitiv noch am Anfang. Aber es gibt auch hier schon erste Lösungsansätze, die wir dringend umsetzen müssen, um Artenvielfalt zu schützen. Denn hier geht es um die Grundlage unseres Lebens. Für Bauvorhaben kommt es zuallererst darauf an zu verstehen, wie die Umgebung am Standort eigentlich ist, welche Arten vor Ort vorkommen. Die Analyse der lokalen Diversität gehört deshalb zum Spektrum der Spezialist:innen von LIST Eco, die auch ermitteln, welche Möglichkeiten zum Schutz und Erhalt dieser Arten am Gebäude und im Rahmen der Außenanlagen bestehen.

Zum Beispiel können wir uns fragen: Kann hier mehr Dachbegrünung helfen? Ja, aber hier müssen wir zeitgleich auch den Flächenbedarf für die Photovoltaik berücksichtigen und somit Kompromisse eingehen. Wir brauchen also kreative Lösungen, um zum Beispiel die vertikalen Flächen der Gebäude zu nutzen. Wir müssen auch die Außenanlagen unserer Projekte aufwerten, um auf diesen Flächen und im Boden Artenvielfalt zu ermöglichen. Projekte ohne fossile Energieerzeugung schützen unsere Luft und sind somit auch im Sinne der Artenvielfalt wichtig. Auch beim Management von Ab- und Regenwasser können wir als Branche noch viel mehr tun, um den Lebensraum von Pflanzen und Tieren zu schützen. Die ersten Ansätze setzen wir bereits um.

Viele unserer neuen Logistikimmobilien laufen fast komplett autark und brauchen keinen Gas-Anschluss mehr. Wir planen aktuell die ersten konkreten Biodiversitätskonzepte. Das ist der Anfang und es geht noch viel mehr.“

Rechnet sich das?

Und zum Abschluss: Funktioniert die Anpassung in puncto Klimaresilienz nur mit Idealismus oder kann sich das auch wirtschaftlich rechnen?

D. R.: „Unseren heutigen Lebensstandard verdanken wir den Innovationen und dem Fortschritt der letzten Jahrzehnte. Jetzt müssen wir den Klimawandel als Hypothek dieses Fortschritts in den Griff bekommen. Die Politik flankiert diesen Prozess durch eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Regulatorik und durch gezielte Förderprojekte. Jetzt ist es an uns, bisher Erprobtes infrage zu stellen, zu verbessern und neue Lösungen zu finden beziehungsweise die vielen schon vorhandenen Lösungen an realisierbarer Nachhaltigkeit direkt umzusetzen.Das heißt: Wir benötigen dafür den Mut, auszuprobieren und auszurollen.

Ich freue mich, bei meinen Kolleg:innen die Begeisterung zu erleben, das Unternehmen in diesem Sinne weiterzuentwickeln. Für mich ist es nicht die Frage, ob sich das rechnet. Ich bin überzeugt, wir sind zukünftig nur dann wirtschaftlich erfolgreich, wenn wir die Möglichkeiten wirklich ausschöpfen und mit unserer Kreativität gemeinsam mit Partnern Innovationen entwickeln und marktfähig machen.“

 

ein weiterer Journal Artikel   zum Thema https://www.list-gruppe.de/journal-eintrag/wer-klimaschutz-will-muss-biodiversitaet-sichern-ein-ueberblick/

17.5.2023

Wer Klimaschutz will, muss Biodiversität sichern – ein Überblick.

"Hört man sich aktuell in der Branche um und wirft einen Blick in die diversen Texte der EU-Taxonomie, Entwürfe zum GEG und CSRD, so ist Klimaschutz omnipräsent. Das ist gut und richtig. Denn hier gibt es sehr viel zu tun – noch ist eine Begrenzung der Erwärmung auf unter 2 Grad möglich.Schaut man sich die Folgen des Klimawandels an, so springt ein Thema sofort ins Auge: der Verlust an Biodiversität. Beide Themen sind untrennbar verbunden. Denn intakte Ökosysteme stabilisieren das Klima, ein zu schneller Wandel setzt aber viele Arten und damit ganze Ökosysteme unter Druck. Deren Fähigkeit zur CO2-Speicherung und weitere Ökosystemleistungen gehen zurück und verschärfen das Problem zusätzlich. Dabei es geht um Basisfunktionen, von der Wasser- und Luftfilterung über Bestäubungsleistungen bis zur privaten Erholung. Diese Leistungen kosten aktuell keinen Euro, sind aber elementar: 50% des globalen GDP hängen von ihnen ab. Laut World Economic Forum ist daher auch der Verlust von Biodiversität auf Platz drei der Risiken für die Weltwirtschaft, direkt nach Klimaschutz und Klimaanpassung.

Daher ist Biodiversität sowohl in der EU-Taxonomie als DNSH-Kriterium, als auch in der CSRD verankert. Es gibt zudem die EU-Biodiversitätsstrategie und die Fortschreibung auf nationaler Ebene. Für alle Akteure unserer Branche führt kein Weg mehr am Thema vorbei.

Der Haupttreiber für Biodiversitätsverlust ist – neben Schadstoffen, Änderung der Landnutzung, invasive Arten und Übernutzung von Ökosystemen – der Klimawandel. Somit ist Klimaschutz zentral. Direkt gefolgt von der Vermeidung von Flächenversiegelung. Wo trotzdem Neuentwicklung stattfindet, sollte man echte Habitate entwickeln. Dies gelingt, wenn Biodiversität ab Leistungsphase 0 integriert wird und Experten eingebunden sind, um mit Gebäude und Umfeld für heimische Arten geeignete Lebensräume zu schaffen und durch korrekte Pflege zu erhalten. Ein solches Konzept erzielt viele positive Effekte: besseres Mikroklima, Regenwassermanagement inkl. Schutz bei Starkregen, reduzierte Kühllasten durch Begrünung, geringere Abwassergebühren, Zugang zu Fördermitteln, höhere Aufenthaltsqualität, Erfüllung regulatorischer Anforderungen etc. Sehr viele Maßnahmen sind auch im Bestand möglich, am besten mit Blick auf das Quartier. Kritisch hinschauen sollte man zudem bei Materialien und deren Lieferketten ob hier Biodiversität gefährdet wird.

Das alles ist lange bekannt, belegt, berechnet und wird durch weitere Forschung ergänzt. Es ist alles da, um Advokat des Themas zu sein. Mit der Biodiversität taucht kein neues Thema auf, sondern die kausalen Ketten unserer bisher stabilen Lebensgrundlagen werden nun sichtbar, da sie auf dem Spiel stehen. Wir tun gut daran unsere Regeln, die wir über die der Natur stellen, anzupassen. Denn die Realität kümmert unsere Logiken von Wirtschaft, Gesetzgebung und weitere Theoriekonstrukte nicht, mit denen wir unsere Gesellschaft organisieren. Der Satz „Alles ist verbunden“ stimmt einfach. Auch wir sind am Ende nur große Säugetiere, die sich bis zu einem bestimmten Punkt über Technik anpassen können. Aber dies ist endlich und wenn wir angepasst sind, aber der Rest der Ökosysteme nicht, haben wir final verloren.

Klimaschutz und Biodiversität sind gemeinsam zu adressieren. Darin liegt die große Chance, die Kräfte der Natur zu unseren Gunsten zu nutzen. Wenn wir bereit sind, unsere eigenen Bedürfnisse in Priorität und Umfang zu hinterfragen, werden wir langfristig auf allen Ebenen profitieren."

und ein Beitrag vom 4.5.2023

" Vom Artensterben zum Artenschutz. – LIST auf den Punkt.

Emissionen reduzieren, Kreislauffähigkeit, Ökobilanz – momentan alles Buzzwords in der Immobilienbranche. Der Blick vieler schweift zur nachhaltigen Immobilie. Dabei bleibt ein Aspekt aber öfter auf der Strecke – die Biodiversität!

Biodiversität ist ein Thema, das in der Immobilienwirtschaft noch viele Fragezeichen aufwirft. Der Schutz der biologischen Vielfalt wird von Vielen als das Schlüsselthema der Zukunft bezeichnet, und es betrifft uns alle. Zugleich wissen wir oft nur wenig über die Zusammenhänge und kaum jemand kennt den Status quo.

Was können wir heute in der Praxis schon umsetzen? Worauf sollten wir in der Projektentwicklung und Bauwirtschaft achten? Wo ist unsere Branche besonders gefordert, sich weiterzuentwickeln?

Diesen Fragen gehen wir in unserem nächsten „LIST auf den Punkt.“-Event, am 21. Juni in Köln, auf den Grund. Wir bringen Expert:innen der Immobilienbranche, Biolog:innen und Naturschützer:innen zusammen und diskutieren diese Fragen und viele weitere. Informieren Sie sich über das, was heute schon möglich ist und welche Kriterien für Sie und Ihr Business schon bald relevant sein werden.

Ein kleiner Vorgeschmack

Der Abend ist dreigeteilt. Wir starten mit den Impulsvorträgen von unseren Expert:innen und gehen dann in eine gemeinsame Diskussionsrunde. Hier können Sie alle Ihre Fragen rund um die biologische Vielfalt in der Immobilienbranche mit einbringen. Kommen Sie beim Get-Together mit unseren Speaker:innen ins Gespräch und knüpfen Sie neue Kontakte.

Impulsvorträge hören wir von: Kirsten Gulau –Geschäftsführerin STADTNATURENTWICKLUNG, Dr. Valerie Köcke – Referentin der Geschäftsführung, Zoologische Gesellschaft Frankfurt und Stefan Petzold – Referent für Siedlungsentwicklung und Stadtnatur, NABU - Naturschutzbund Deutschland e.V."

auch: https://www.list-gruppe.de/list-auf-den-punkt/biodiversitaet/

 

green gate to europe

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Rhenus (Standort Wesel) & Thema Umweltschutz

aus → Rhenus newshttps://www.rhenus.group/de/de/news-media/detail/co2-negativer-betrieb-am-standort-wesel-rhenus-warehousing-solutions-und-eglv-setzen-auf-gruene-partnerschaft/

 

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CO2-negativer Betrieb am Standort Wesel: Rhenus Warehousing Solutions und EGLV setzen auf grüne Partnerschaft

Der neue Standort von Rhenus Warehousing Solutions in Wesel wird ab diesem Jahr neue Maßstäbe beiEnergie und Umweltschutz setzen. Dafür sorgt auch die Zusammenarbeit mit Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV). Gemeinsam werden der Experte für Wasserwirtschaft, Klimafolgenanpassung und Nachhaltigkeitsowie der weltweit tätige Spezialist für Lagerlogistik Maßnahmen rund um Flora, Fauna und Biodiversität umsetzen.

Der neue Standort von Rhenus Warehousing Solutions in Wesel wird ab diesem Jahr neue Maßstäbe bei Energie und Umweltschutz setzen.

Bild von links nach rechts: Andreas Giga, Abteilungsleiter Zukunftsinitiative/Serviceorganisation EGLV; Onur Cosgun, Key User Rhenus Warehousing Solutions; Magdalene Schaub, Projektleitung Wesel Rhenus Warehousing Solutions; Andreas Mayer, Mitglied der Geschäftsleitung Rhenus Warehousing Solutions; Henning Brands, Niederlassungsleiter Wesel (Duisburg und Willich) Rhenus Warehousing Solutions; Dmitry Bresizky, Green Building Manager Rhenus Warehousing Solutions; Dominik Schmidt, Sustainability & Energy Manager Rhenus Warehousing Solutions; Friedhelm Pothoff, Leitung Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit EGLV; Andrea Rickers, Mitarbeiterin der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit EGLV. Bildquelle: Matthias König / Rhenus Warehousing Solutions.

Am Rhein-Lippe-Hafen, direkt im Naturschutzgebiet Lippeaue, befindet sich das neue Vorzeigeprojekt von Rhenus Warehousing Solutions. Passend zur „grünen“ Lage, weiß der 86.000 Quadratmeter große Multi-User-Standort sowohl aus logistischer als auch aus nachhaltiger Sicht zu überzeugen. Denn die Anlage soll nach Fertigstellung und Übergabe CO2-negativ betrieben werden: Geplant ist eine der größten zusammenhängenden Photovoltaikanlagen Europas mit einer Leistung von 9 Megawatt im Peak. Extensive Batteriespeichersysteme lassen den Standort zudem auch nachtsautark arbeiten. Eine Geothermieanlage, durch den Strom der Photovoltaikanlage betrieben, wird die Hallen mittels Erdwärme klimatisieren. Darüber hinaus wird die Fassade teils mit Holz verkleidet und teils begrünt, um Kohlenstoffdioxid zu binden. Der CO2-Fußabdruck des Standorts wird künftig mittels Software gemessen, die zusätzlich Maßnahmen für eine kontinuierliche Optimierung wie alternative Materialien für Kundenprojekte vorschlägt. Elektroladesäulen für Pkw und Fahrräder, XXL-Insektenhotels und Vogelhäuser für einheimische Vogelarten runden die nachhaltigen Features der Niederlassung ab.

Die Nachhaltigkeit vor Ort ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Rhenus ausschließlich neue Lagerstandorte baut, die den „BREEAM* Excellent“-Standard erfüllen oder übertreffen. „Mit dem Standort Wesel setzen wir einen neuen Standard in Sachen Nachhaltigkeit“, sagt Dominik Schmidt, Sustainability & Energy Manager bei Rhenus Warehousing Solutions. „Umso wichtiger sind für uns EGLV als erfahrener Partner. Von dem Know-how und den Kontakten können wir in Zukunft nur profitieren.“ Rhenus Warehousing Solutions lässt unter anderem sämtliche Nachhaltigkeits- und Klimafolgenanpassungsmaßnahmen von EGLV prüfen. Auch örtliche Planungen für eine naturnahe Regenwasserbewirtschaftung und Fassadenbegrünungen sollen gemeinsam entwickelt werden. Friedhelm Pothoff, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit bei EGLV, sagt: „Klimaschutz und Klimafolgenanpassung können nur gemeinsam gelingen und wenn jeder einen Teil der Verantwortung übernimmt. Daher freuen wir uns, mit Rhenus Warehousing Solutions einen engagierten Partner unterstützen zu können, der einen wirtschaftlichen und zugleich nachhaltigen Logistikstandort schafft.“ In den nächsten Wochen ist ein Vor-Ort-Workshop mit allen Beteiligten geplant, um weitere Klimafolgenanpassungsmaßnahmen rund um die technische Infrastruktur und die lokale Biodiversität zu identifizieren. So ist für die Zukunft angedacht, Logistikprojekte gemeinsam für eine grünere Region zu begleiten, etwa im nahe der Lippe und der Emscher gelegenen Bönen.

*Building Research Establishment Environmental Assessment Method

24.06.2023 - 03:00:00

 

Über Rhenus Warehousing Solutions & Rhenus

Über Rhenus Warehousing Solutions

Rhenus zählt zu den Pionieren der Lagerlogistik und bildet mit mehr als 180 Standorten in 23 Ländern und einer Lagerfläche von 4,0 Millionen Quadratmetern ein umfassendes globales Netzwerk. Spezialisiert auf zahlreiche Industriezweige, profitieren Rhenus-Kunden von maßgeschneiderten Warehousing-Lösungen und Fulfillment-Services. An Multi-User-Standorten sowie bei Dedicated- und Inhouse-Lösungen stehen Innovation, Nachhaltigkeit und eine kontinuierliche Prozessoptimierung im Fokus.

Über Rhenus

Die Rhenus Gruppe ist einer der führenden, weltweit operierenden Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 7,0 Milliarden Euro. 37.500 Mitarbeitende engagieren sich an 970 Standorten und entwickeln innovative Lösungen entlang der gesamten Supply Chain. Ob Transport, Lagerung, Verzollung oder Mehrwertleistungen: Das Familienunternehmen bündelt seine Dienstleistungen in unterschiedlichen Geschäftsfeldern, in denen die Bedürfnisse der Kunden zu jeder Zeit im Mittelpunkt stehen.

Emschergenossenschaft und Lippeverband

Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 69 Kläranlagen). www.eglv.de"

https://www.eglv.de/lippe/lebendige-lippe/

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last but not least:NRZ "Der Rhein-Lippe-Hafen wächst. DeltaPort-Chef Andreas Stolte erklärt, was geplant ist und warum das Naturschutzgebiet nebenan nicht betroffen ist. "... https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/hafenausbau-in-wesel-huelskensradweg-muss-verlegt-werden-id232692187.html

 

 

Rewilding und Klimawandel - Zeit zum Handeln November 2022

Rewilding und Klimawandel - Zeit zum Handeln    

Europa steht heute vor einer Entscheidung.

Lassen wir den Klimawandel und den Rückgang der biologischen Vielfalt weiter ungebremst voranschreiten

oder setzen wir die unmittelbarsten und kostengünstigsten Lösungen ein, um diesen zunehmend schädlichen Trends entgegenzuwirken?

In Wirklichkeit haben wir keine große Wahl.

 

→  rnd - Jetzt beginnt das Jahrzehnt zur Wiederherstellung der Natur    ←

→ rnd - Deutschland wird Klimaziele bis 2045 verfehlen  ←

Grundsatzprogramm Artenvielfalt NABU

→ Vielfalt schützen - Naturkrise abwenden - NABULandingpage

Bewältigung von Notsituationen

Die Wiederherstellung der Natur auf der Grundlage der Prinzipien des "rewilding" ist eine der besten Möglichkeiten, um die aktuellen Probleme des Klimas und der biologischen Vielfalt zu bewältigen.

Die Wiederbewaldung von Ökosystemen in ganz Europa kommt nicht nur der wilden Natur zugute, sondern verbessert auch die vielfältigen Vorteile, die diese Natur allen Europäern bietet - von sauberer Luft und sauberem Wasser, Kohlenstoffbindung und fruchtbaren Böden bis hin zum Schutz vor Überschwemmungen, der Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel und der Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden. 

Dennoch werden weltweit nur 2 % aller klimabezogenen Finanzmittel in die Wiederherstellung der Natur gesteckt, während schätzungsweise 37 % der weltweiten Emissionen durch solche Maßnahmen gemindert werden können. 

 

Rechtlich verbindliche Ziele

In ihrer neuen Biodiversitätsstrategie 2030 ( ) hat die Europäische Kommission rechtlich verbindliche Ziele für die "Wiederherstellung" in den EU-Mitgliedstaaten vorgeschlagen, um die Wiederherstellung von Landschaften voranzutreiben und die Vernetzung von Ökosystemen zu gewährleisten, die für die biologische Vielfalt und das Klima wichtig sind.

Eine solche Gesetzgebung ist von entscheidender Bedeutung, da sie die Fläche der EU in gutem ökologischem Zustand vergrößern würde, wenn sie harte, rechtlich verbindliche Wiederherstellungsziele, ausgedrückt in Quadratkilometern, enthält und höhere finanzielle Investitionen vorsieht.

Bestehende politische Maßnahmen, die die Wiederherstellung der Natur untergraben* - wie etwa die EU-Anreize für den Anbau von Bioenergiepflanzen oder die Ernte von Waldbiomasse zur Energiegewinnung sowie die Gemeinsame Agrarpolitik - müssen ebenfalls überarbeitet werden.

 

Natürliche Prozesse

Wenn die Natur richtig funktioniert, versorgt sie uns mit einer Fülle von sauberer Luft, frischem Wasser, Kohlenstoffspeicherung und Hochwasserschutz. Sie liefert uns alles, von Brennstoff und Nahrung bis hin zu Medizin und Baumaterial.

Richtiges Funktionieren bedeutet, dass die Natur in ihrer ganzen atemberaubenden und schönen Komplexität ungestört arbeiten kann. In einer solchen Umgebung werden die natürlichen Prozesse von den Systemen der Erde und von den Arten angetrieben, die das tun, wozu sie sich über Jahrtausende entwickelt haben. So trägt beispielsweise die Aktivität der Wölfe durch ihren Einfluss auf das Weideverhalten der Rehe dazu bei, dass wieder Bäume wachsen, Bäume und Totholz die Gesundheit der Flüsse erhalten und die natürliche Beweidung dazu beiträgt, dass Tausende von Arten in unseren Wiesen und halboffenen Wäldern gedeihen.

Wir können zwar forschen und analysieren, aber wir können die gewaltigen, komplizierten Abläufe in der Natur nie ganz verstehen. Aber wir können sie beobachten. Und wir können verstehen, dass die Natur der beste Manager natürlicher Prozesse ist. Im Folgenden finden Sie sechs Beispiele für wichtige natürliche Prozesse: Wetterbedingungen - z. B. Stürme, Lawinen, Küstendynamik und windgeformte Sanddünen; Naturkatastrophen - z. B. Naturbrände und Krankheiten wie Borkenkäferbefall; Überschwemmungen - z. B. dynamische Wasserstände, Erosion, Sedimentation und Versickerung; natürliche Beweidung - die Rolle von Pflanzenfressern bei der Steuerung der Vegetationsdynamik; Raubtiere - die Auswirkungen von Fleischfressern auf Beutetiere und damit auf andere Arten und sogar auf die Vegetation; die Rolle von Aasfressern - die Beseitigung von Kadavern - die Schließung des Lebenskreises. Diese Liste ist bei weitem nicht erschöpfend, zeigt aber die unglaubliche Komplexität der natürlichen Umwelt, in der wir leben und von der unsere Existenz abhängt. Rewilding kann die Natur gesund erhalten und zu ihrer Wiederherstellung beitragen. Man könnte sogar behaupten, dass sie für unser Überleben entscheidend ist.

 

Funktionale Landschaften

Natürliche Prozesse spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Landschaften und Ökosystemen. Zu diesen natürlichen Prozessen gehören Überschwemmungen, Wetterbedingungen, Naturkatastrophen, natürliche Beweidung, Räuber und Aasfresser. Natürliche Prozesse führen zu dem, was wir "funktionale ökologische Landschaften" nennen.

Rewilding in Europa schafft Raum für natürliche Prozesse wie Waldverjüngung, frei fließende Flüsse, Pflanzen- und Fleischfresser, die sich auf die Ökosysteme auswirken. Auf dem gesamten Kontinent führt das Zusammenspiel dieser Prozesse zu sich ständig verändernden Landschaften und nicht zu festen Lebensräumen. Was heute ein Wald ist, kann in ein paar Jahren ein Grasland sein und umgekehrt. Das Verständnis dieser Dynamik - der sich ständig verändernden Lebensräume in Raum und Zeit - ist der Schlüssel zur Erhaltung der reichen biologischen Vielfalt Europas.

Original in Englisch auf: https://rewildingeurope.com/rewilding-in-action/wilder-nature/

 

So kannst du selbst ein bisschen Wildnis erschaffen

Das übergreifende Ziel von Rewilding Europe und Wissenschaftler*innenist es, ein Netz aus Wildniskorridoren über ganz Europa zu spannen, damit Tiere wieder bessere Möglichkeiten zur Migration haben und nicht durch Straßen und Siedlungen auf ihrem Gebiet eingeschränkt bleiben.Eine Maßnahme hierfür sind Wildbrücken, also begrünte Brücken, die über Autobahnen führen, um den Tieren die Wanderung vom Waldgebiet auf der einen zum Waldgebiet auf der anderen Seite zu ermöglichen.

Aber jedes bisschen Wildnis ist schon ein Zugewinn für uns und die Natur. Und dazu kannst auch du als einzelner Mensch beitragen:

  • Achte bei Wanderungen oder Spaziergängen auf Hinweisschilder und respektiere Naturschutzgebiete. Bleibe auf den Wegen, damit du die Tiere nicht störst.
  • Dein Garten muss nicht perfekt beschnitten und bemessen sein: Lass die ein oder andere Ecke einfach mal versuchsweise wild wachsen und beobachte, was passiert: Wer siedelt sich dort an? Wie entwickelt sich der Fleck im Laufe der Zeit?
  • Verzichte auf künstliche Düngemittel und Pestizide, mit denen du Insekten schadest.
  • Vielleicht bietet es sich ja auch an, die ein oder andere Lücke in deinem Zaun zu lassen, sodass Tiere Wege in und durch deinen Garten finden. Besonders wertvoll für viele Tiere sind Hecken: Sie sind zwar blickdicht, bieten aber einen geschützten Laufweg für Mäuse und andere Kleintiere und einen Nistplatz für Vögel.
  • Betreibe Guerilla Gardening: Begrüne mithilfe von Samenbomben deine Nachbarschaft.
  • Achte beim Konsum auf Bio-Produkte und Regionalität: Das spart Transportwege und den Einsatz von künstlichen Düngern, die ebenfalls der Artenvielfalt schaden.

Quelle: https://utopia.de/ratgeber/rewilding-das-steckt-hinter-dem-renaturierungskonzept/

 

#Savebirds -  Tipps um das Vogelsterben einzudämmen : https://de.style.yahoo.com/savethebirds---youtuber-gibt-tipps-wie-wir-vogel-vor-dem-aussterben-retten-konnen-111714138.html

rnd - Tipps vom Profi - Klimawandel vorbeugen: So schützen Sie den Garten bei Hitze, Sturm und Starkregen https://www.rnd.de/bauen-und-wohnen/garten-vor-hitze-sturm-und-starkregen-schuetzen-vorbereitung-auf-den-klimawandel-UV7CNS4NWND65NAVIDEGPALIQI.html

 

- Bezug zum Lippemündungsraum -

Vogelschutzgebiet (NATURA 2000) „Unterer Niederrhein“ & Naturschutzgebiet „renaturierte Lippe“ sind lebendige, teils wiederbelebte Wildniskorridore.

Der Lippemündungsraum stellt eine wichtige Wildnisbrücke zwischen diesen Wildniskorridoren dar, die eines der wichtigsten Vogelschutzgebiete Europas mit dem längsten Flußwildniskorridor NRWs in einem einzigartigen Auendelta vernetzt.

 

Weitere Informationen

Zur Biotop-Vernetzungs- bzw. -Schnittstelle Lippemündungsraum https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/biotopverbundschnittstelle-nsg-renaturierte-lippe-nsg-vsg-unterer-niederrhein  

 

zum Rewilding und  zu politischen Plänen zur Rettung der Natur in Europa/Deutschland/NRW:

Rewilding Europe https://rewildingeurope.com

ARK Nature - einer der Gründungspartner von Rewilding Europe https://www.ark.eu/en

European Rewilding Network https://rewildingeurope.com/european-rewilding-network/

 

Europäische Kommission – Biodiversitätsstrategie  2030 https://environment.ec.europa.eu/strategy/biodiversity-strategy-2030_de

Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt / Bundesamt für Naturschutz: https://biologischevielfalt.bfn.de/nationale-strategie/ueberblick.html

Gebietsentwicklungsplan 99 für den Regierungsbezirk Düsseldorf - Seiten 36-41 Abschnitt 2.4 Schutz der Natur https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/biotopverbundschnittstelle-nsg-renaturierte-lippe-nsg-vsg-unterer-niederrhein?start=2

Biologische Vielfalt und Biodiversitätsstrategie NRW https://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/natur/biologische-vielfalt-und-biodiversitaetsstrategie-nrw

05.10.2022
Umweltminister Krischer: Nordrhein-Westfalen braucht mehr lebendige und erlebbare Gewässer

Umweltminister Krischer hat einen ambitionierten Schutz der heimischen Gewässer gefordert und vor einer Verschlechterung der Gewässerökologie gewarnt. Aktuell seien nur 8,8 Prozent aller Fließgewässer in NRW in einem sehr guten oder guten ökologischen Zustand. Durch umfangreiche Maßnahmen von mehr als 10.000 Einzelvorhaben sollen die Gewässer in NRW wieder zu vitalen Lebensadern der Natur werden, zu wichtigen Naturräumen und Naturlandschaften.

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04.10.2022
Umweltminister Krischer: Flächenverlust in Nordrhein-Westfalen ist weiterhin zu hoch

Umweltminister Krischer hat größere Anstrengungen beim Schutz wertvoller Lebensräume für bedrohte und gefährdete Arten gefordert. "Wir haben in den letzten Jahrzehnten durch einen ambitionierten Naturschutz sichtbare Erfolge erzielt und das Artensterben punktuell verlangsamt oder gar angehalten. Das darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass in der Fläche eine anhaltende Reduzierung der biologischen Vielfalt stattfindet", so der Minister.

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19.09.2022
Umweltminister Krischer: "Verlust an biologischer Vielfalt ist zweite ökologische Krise unserer Zeit"

Umweltminister Krischer hat vor einem fortschreitenden Artenverlust in NRW gewarnt und einen verstärkten Schutz von Lebensräumen bedrohter Arten gefordert. "Der Artenrückgang und der damit verbundene Verlust an biologischer Vielfalt ist die zweite große ökologische Krise unserer Zeit. Hier müssen wir gegensteuern", sagte der Minister bei einem Besuch des Artenschutzprojektes "helle Eifeltäler" der Biologischen Station Euskirchen.

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09.09.2022
Umweltminister Krischer: Wir brauchen mehr intakte Lebensräume für Natur- und Artenschutz

"Artenschutz braucht nicht nur intakte Lebensräume. Artenschutz braucht auch großflächige und unzerschnittene Lebensräume", sagte Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer auf der 4. Station seiner Informationstour zur biologischen Vielfalt in NRW. Ziel sei es, den in der Biodiversitätsstrategie vorgesehenen landesweiten Biotopverbund auf 15 Prozent der Landesfläche umzusetzen.

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26.08.2022
Umweltminister Krischer: "Moore für den natürlichen Klimaschutz und die Artenvielfalt besser schützen"

Auf der dritten Station seiner Sommerreise zum Zustand der biologischen Vielfalt in Nordrhein-Westfalen besuchte Umweltminister Oliver Krischer die Ohligser Heide in Solingen. Dort rief er zu einem stärkeren Engagement beim Schutz von Mooren und Moorwäldern in Nordrhein-Westfalen auf.

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23.08.2022
Biologische Stationen sind wichtiger Baustein des Naturschutzes

Umweltminister Oliver Krischer hat die Arbeit der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen für den Natur- und Artenschutz gewürdigt und weitere Unterstützung des Landes angekündigt. "Die Biologischen Stationen leisten seit Jahrzehnten unschätzbaren Dienst für den Schutz unserer wertvollen Natur", sagte Minister Krischer beim Besuch der NABU-Naturschutzstation Münsterland im Haus Heidhorn. "Der Naturschutz braucht die Biologischen Stationen mit Und deshalb wollen wir als Landesregierung die Ausstattung der Biologischen Stationen in den nächsten Jahren verbessern."

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15.08.2022
Minister Oliver Krischer: Ohne eine intakte Natur sind unsere Lebensgrundlagen gefährdet

"Ohne eine intakte Natur, ohne ein wildes und lebendiges Nordrhein-Westfalen, sind unsere Lebensgrundlagen gefährdet", sagte Umweltminister Oliver Krischer zum Start seiner Informationsreise zum Zustand der biologischen Vielfalt im Nationalpark Eifel. "Deshalb müssen wir größere Kraftanstrengungen unternehmen, um die biologische Vielfalt zu erhalten", so der Minister weiter.

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" Die Auswirkungen des Klimawandels waren in Wesel in den letzten Jahren bereits deutlich spürbar. Ungewöhnlich heiße und trockene Sommer sowie Starkregenereignisse in der unmittelbaren Nachbarschaft der Stadt sind nur einige Beispiele dafür. Die klimatischen Veränderungen sind auch messbar. In NRW stieg die Durchschnittstemperatur in den vergangenen 100 Jahren bereits um ca. 1,4°C an.

Durch Klimaschutzmaßnahmen soll der weitere Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre gebremst werden, damit die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar bleiben. Das betrifft nicht nur die Bundes- und die globale Politik, sondern auch lokale Maßnahmen in den Kommunen.

Die Stadt Wesel ist hier auf folgenden Themenfeldern tätig:

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Sensibilisierung und Beratung von Haushalten und Unternehmen
  • Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien
  • Klimafreundliche Mobilität

Ziel der Aktivitäten der Stadt ist es, die Treibhausgasemissionen in der Stadt zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. "

aus: https://www.wesel.de/wirtschaft-planen/klimaschutz Abrufdatum 25.04.2023

23.03.2023, 20.15 - 21.00 Uhr | WDR Fernsehen   Quarks: Die Rückkehr der Wildnis - Wie neue Ökosysteme gelingen können

Wir Menschen sind fast überall. Selbst, wenn wir "raus in die Natur" gehen, ist diese von uns geprägt. Der Wald wird durchforstet, um Holz zu liefern, die Wiesen dienen der Viehzucht, Skipisten führen durch Gletscherregionen und aus den Städten hat sich die echte Natur schon längst verabschiedet.
Schon lange wissen wir, wie dringend es ist, eine lebenswerte Umwelt und das Klima zu schützen. Wie schaffen wir mehr Artenvielfalt, mehr echte Natur auch in unseren dichtbesiedelten Ballungsräumen in Europa? Also Ökosysteme, die nicht von Menschen gestört werden. Auf der Weltnaturkonferenz im Dezember 2022 einigte sich die Staatengemeinschaft darauf, 30 Prozent der Meere und der Landesflächen unter Schutz zu stellen. Bis 2030 soll so der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt und der Trend umgekehrt werden. Ein ehrgeiziges Ziel.
Für den Weg dahin gibt's viele Ideen. Ein Ansatz ist das sogenannte Rewilding. Hier kann man beobachten, was passiert, wenn die Natur wieder selbst für sich sorgt.

 → Tageschau 15.1.2024  Biodiversitätsziele 2030 Mehr Wildnis gegen die Artenkrise: "Beim Klimawandel geht es darum, wie wir in Zukunft leben. Beim Artensterben geht es darum, ob wir als Menschheit überleben", sagt Katrin Böhning-Gaese, Direktorin am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main. Die Biologin fordert, mehr Flächen in Deutschland auszuweisen, bei denen komplett auf menschliche Nutzung verzichtet wird - also mehr Wildnis. " https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/wildnis-artensterben-100.html 

Vorgänge und Maßnahmen, die die Wiederherstellung der Natur im Lippemündungsraum untergraben

Website der Initiative Schutz des Lippemündungsraums - Menupunkt "Bedrohungen"

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen

 

aktuelle Probleme im Lippemündungsraum

-  Betuwe-Ausbau: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/84-betuwe-planfeststellungsbeschluss-vom-eisenbahnbundesamt-ausgestellt 

- nächtliche Lichtverschutzung durch Neubauten/Baustellen Rhein-Lippehafen: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/lichtverschmutzung

- geplantes Logistikprojekt am Hafen Emmelsum: https://emmelsum-biotop-retten.de/stand-der-planung/ 

 

Sommer 2022 - aus dem ZUKUNFTSVERTRAG für Nordrhein-Westfalen

Quelle: https://gruene-nrw.de/dateien/Zukunftsvertrag_CDU-GRUeNE_Vorder-und-Rueckseite.pdf

aus dem

ZUKUNFTSVERTRAG  FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Koalitionsvereinbarung von CDU und GRÜNEN 2 0 2 2 – 2 0 2 7

 

Naturschutz

1432

1433 Die Biodiversitätskrise als die zweite große ökologische Krise unserer Zeit wollen wir

1434 wirksam bekämpfen und in allen Politikfeldern mitdenken. Dafür setzen wir auf die

1435 Kooperation und die Einbeziehung regionaler Kompetenz.

1436

1437 Mit einem umfangreich finanzierten Landesprogramm zum Erhalt der Biologischen

1438 Vielfalt wollen wir Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt ergreifen.Dazu werden wir

Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen S. 31

1439 die „Biodiversitätsstrategie NRW“ fortschreiben und bestehende Maßnahmenkonzepte

1440 umsetzen. Im Sinne des Artenschutzes planen wir eine Strategie gegen

1441 Lichtverschmutzung.Wir wollen die Ausstattung der Biologischen Stationen

1442 verbessern und die Finanzierung von Naturschutzprojekten durch das Prinzip der

1443 Mehrjährigkeit langfristig absichern. Die Datenlage zum Artenmonitoring wollen wir

1444 zusammenbringen und weiterentwickeln, die Vernetzung der Schutzgebietedurch

1445 bessere Kompensation vorantreibenund die Akteure an einem Runden Tisch zur

1446 Artenvielfalt zusammenbringen.Die Förderung von Naturschutzmaßnahmen für Land-

1447 und Forstwirtinnen und -wirte sowie Kommunen und Unternehmen wollen wir

1448 ausbauen.

1449

1450 Zusätzlich werden wir den Naturschutzhaushalt des Landes verdoppeln. Durch

1451 Umweltschecks wollen wir Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, in Vereinen oder in

1452 der Nachbarschaft kleine Projekte zur Förderung der heimischen Artenvielfalt

1453 umzusetzen.

1454

1455 Wir werden dafür sorgen, dass Kompensationsmaßnahmen im Sinne von Artenvielfalt

1456 und Biodiversität die beabsichtigte Wirkung entfalten. Der naturschutzrechtliche

1457 Flächenausgleich soll unter besonderer Berücksichtigung ökologischer Qualität

1458 weiterentwickelt werden. Die Ausgleichsmethodik soll diversifiziert werden, u. a. mit

1459 Blick auf die Hochwertigkeit von Flächen sowie Ausgleichsmaßnahmen durch

1460 Geldzahlungen für andere Natur- und Umweltschutzprojekte.

1461

1462 Moore und Feuchtgebiete wollen wir engagiert schützen.

1463

1464 Das Land sieht sich in der Pflicht, Weidetierhalterinnen und -halter zu unterstützen.

1465 Um die Weidetierhaltung zu sichern, werden wir ein ambitioniertes Wolfsmanagement

1466 betreiben.

1467

1468 Wir wollen einen zweiten Nationalpark ausweisen und werden dazu einen

1469 Beteiligungsprozess initiieren. Die Koordinierungsstelle der Naturparke möchten wir

1470 über 2023 hinaus fortführen.

1471

1472 Wasser

1473

1474 Wasser ist unser Lebensmittel Nummer eins. Wir wollen es schützen und in Zukunft

1475 verfügbar halten. Die Sicherung der Trinkwasserqualität hat oberste Priorität. Wir

1476 werden ihr Vorrang vor anderen Nutzungen geben. Wir schließen Fracking in

1477 Nordrhein-Westfalen aus.

1478

1479 Zur Reduzierung von Medikamentenrückständen werden wir zwei Pilotprojekte für eine

1480 zusätzliche Reinigungsstufe in Krankenhäusern und Altenheimen initiieren und die

1481 Rücknahme von Medikamenten in Apotheken ermöglichen.

1482

1483 Angesichts des Klimawandels bedarf es einer vorausschauenden Intensivierung des

1484 Hochwasserschutzes und des Umgangs mit Trockenheit.

1485

1486 In einem zu gründenden „Landeszentrum Wasser“ wollen wir Kompetenzen bündeln,

1487 um den Herausforderungen im Umgang mit der Ressource Wasser gerecht zu werden.

1488 Das Landeszentrum soll eine „Zukunftsstrategie Wasser“ entwickeln. Zentral ist, die

Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen  S.32

1489 Wasserverfügbarkeit und die Wasserverbräuche zu ermitteln, die

1490 Grundwasserneubildung zu monitoren und ableitend daraus Nutzungs- und

1491 Zielkonflikte zu klären.

1492

1493 Wir werden die Landwirtschaft mit Blick auf wassersparsame Beregnungsmethoden

1494 beraten und fördern.

1495

1496 Wir stärken den Hochwasserschutz auf Grundlage des 10-Punkte-Arbeitsplans des

1497 Umweltministeriums und stellen eine ausreichende Finanzierung sicher. Gemeinsam

1498 mit dem technischen Hochwasserschutz stärken wir den ökologischen

1499 Hochwasserschutz durch Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinieund wollen das

1500 Landesprogramm „Lebendige Gewässer“ fortsetzen und ausbauen.

1501

1502 Ein Runder Tisch zum Thema Durchgängigkeit der Fließgewässer ist unter Beteiligung

1503 aller relevanten Akteure einzusetzen.

1504

1505 Klimaanpassung

1506

1507 Klimaanpassung ist Daseinsvorsorge. Nordrhein-Westfalenwar in den letzten Jahren

1508 stark von Extremwetterereignissen betroffen. Daher werden wir unsere Vorreiterrolle

1509 in der Klimaanpassung weiter ambitioniert ausfüllen.Ländliche und urbane Räume

1510 denken wir gemeinsam und gehen Herausforderungen differenziert an. Die 15-Punkte-

1511 Offensive zur Klimaanpassung setzen wir engagiert um. Das Modellprojekt zur

1512 Klimaanpassung im Ruhrgebiet wollen wir auf eine weitere Region ausweiten.

1513

1514 Dazu zählt, dass wir die Potenziale von grüner und blauer Infrastruktur für die

1515 Klimaanpassung fördern und Synergien in Wasserschutz, Renaturierungund

1516 Stadtplanung nutzen. Außerdem wollen wir die Forschung und Lehre in diesem

1517 Bereich ausbauen und die Einrichtung eines Lehrstuhls für grüne und wassersensible

1518 Stadtplanung prüfen.

1519

1520 Wir wollen das Klimaanpassungsgesetz weiterentwickeln, den Schutz von

1521 Vorranggebieten wie Kalt- und Frischluftschneisen oder Freiräumen in Städten und

1522 Gemeinden werden wir erhöhen.

1523

1524 In der Landwirtschaft wollen wir praxistaugliche und nachprüfbare Verfahren der

1525 längerfristigen CO2-Bindung und Wasserspeicherfähigkeit landwirtschaftlicher

1526 Flächen entwickeln und fördern.

1527

1528 Beratung und Forschung zu innovativen wassersparenden Bewässerungsverfahren im

1529 Garten- und Ackerbau werden wir stärken und fördern.

1530

1531 In der „NRW.Energy4Climate“ werden wir den Arbeitsbereich Klimaanpassung

1532 ergänzen und das Beratungsangebot vor Ort koordinieren.

1533

1534 Flächenverbrauch

1535

1536 Das Prinzip der Flächensparsamkeit soll Leitschnur unseres Regierungshandelns

1537 sein. Dazu gehören u. a. flächenschonendes Bauen, die Nutzbarhaltung vorhandener

1538 Industrie- und Gewerbeflächen, Flächenrecycling,die bessere finanzielle Ausstattung

Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen  S.33

1539 des „Verbands für Flächenrecycling und Altlastensanierung“ (AAV) und die

1540 Weiterführung der Initiativen aus dem Maßnahmenpaket Intelligente Flächennutzung.

1541

1542 Landwirtschaftliche Fläche ist nicht vermehrbar und ein hohes Gut, das es zu schützen

1543 gilt.Daher werden wir für alle Regional- und Flächennutzungspläne ein Planzeichen

1544 Landwirtschaft einführen.

1545

1546 Unter Berücksichtigung der Klimafolgenanpassung wollen wir die Innenentwicklung

1547 flächensparend gestalten.

...

1581 Emissions- und Strahlenschutz

1582

1583 Luftreinhaltung ist Gesundheitsschutz. Zu diesem Zweck wollen wir die Luft weiter

1584 verbessern, die Schadstoffbelastung an allen Quellen reduzieren und beispielsweise

1585 Emissionen von Schiffskraftstoffen vermindern.Das Messstellennetz wollen wir auf

1586 fachlicher Grundlage weiterentwickeln und pflegen. Wir sind für einen ambitionierten

1587 Emissionsschutz, auch um Fahrverbote zu vermeiden.


...

1749 Rad- und Fußverkehr

1750

1751 Der Radverkehr hat in den letzten Jahren für die Mobilität der Menschen in Nordrhein-

1752 Westfalen enorm an Bedeutung gewonnen. Dieser Entwicklung wollen wir Rechnung

1753 tragen und die Radwegeinfrastruktur sicher und komfortabel machen. Wir werden

1754 mindestens genauso viele Mittel für den Neu- und Ausbau von Radwegen zur

1755 Verfügung stellen wie für den Neu- und Ausbau von Landesstraßen. Unser Ziel ist es,

1756 den Anteil des Radverkehrs am Modal-Split auf 25 Prozent zu erhöhen. Dies werden

1757 wir durch regelmäßige Evaluationen messbar machen. Das bestehende

1758 Radverkehrsgesetz werden wir evaluieren und die darin enthaltenen Maßnahmen auf

1759 ihre Wirksamkeit zur Zielerreichung überprüfen.

1760

1761 Wir wollen bis 2027 1.000 km neue Radwege bauen und so ein möglichst

1762 flächendeckendes Netz in Nordrhein-Westfalen herstellen. Mit einem zeitnah zu

1763 erstellenden Radwegelückenkataster werden wir den Bedarf an Lückenschlüssen

1764 ermitteln. Wir werden analog zum Landesstraßenbau einen Radverkehrsbedarfsplan

1765 erstellen und das jährliche Nahmobilitätsprogramm zu einem Fuß- und

1766 Radverkehrsbauprogramm weiterentwickeln. Darin beziehen wir Radschnellwege,

1767 Radwege an Landesstraßen, regionale Velorouten sowie Bürgerradwege ein. Auch

1768 Wirtschaftswege wollen wir gemeinsam mit den Eigentümerinnen und Eigentümern für

1769 den Radverkehr ertüchtigen.

1770

1771 Wir werden die Mittel für den Radwegebau erhöhen. Auch den Erhalt und die

1772 Sanierung der vorhandenen Radverkehrsinfrastruktur des Landes werden wir dabei

1773 verstärkt in den Blick nehmen, den Zustand regelmäßig überprüfen und eine

1774 ganzjährige Befahrbarkeit der Radwege so weit wie möglich sicherstellen.

1775

1776 Die bereits beschlossenen sieben Radschnellwegprojekte des Landes werden wir

1777 prioritär vorantreiben und dafür bei den Regionalniederlassungen von „Straßen.NRW“

1778 jeweils eine Stabsstelle Radverkehr schaffen.Die personellen Ressourcen zur

1779 Planung bei „Straßen.NRW“ für den Radwegebau werden wir erhöhen. Wir werden ein

1780 Konzept für zukünftige Radschnellwege erarbeiten.

1781

1782 Wir unterstützen die Kommunen bei der Planung und dem Bau kommunaler

1783 Radwegenetzeund erleichtern den Abruf der Förderprogramme. Wir ermöglichen,

1784 dass mehr kommunale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Planung und den Bau

1785 von Radwegeinfrastruktur über das „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ und die

1786 Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und

1787 Kreise in NRW (AGFS) fortgebildet werden. Ebenso werden dort die Ausbildung von

1788 kommunalen Mobilitätsmanagerinnen und -managern und die fachliche Unterstützung

1789 der Kommunen ausgeweitet. Zur Erfüllung ihrer erweiterten Aufgaben werden wir

1790 beide Institutionen stärken. Im Rahmen der Fachkräfteausbildung bei „Straßen.NRW“

Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen  S.38

1791 sollen stärker spezifische Fertigkeiten in Bezug auf die Rad- und Fußwegeinfrastruktur

1792 vermittelt werden.

1793

1794 Wir binden den Sachverstand der fahrradaffinen Öffentlichkeit und der

1795 Fahrradverbände in die Umsetzung des Radverkehrsgesetzes und der vereinbarten

1796 Maßnahmen zur Erreichung unserer gemeinsamen Ziele im Radverkehr ein.

1797

1798 Wir nehmen den Fußverkehr in den Blick mit dem Ziel, komfortable, sichere und

1799 barrierefreie Wege und Straßenquerungen zu schaffen. Wir werden das Programm

1800 „Fußverkehrscheck NRW“ dafür ausweiten. Dabei werden die Kommunen

1801 systematisch für die Umsetzung von sicheren und attraktiven Fußwegen und

1802 Fußverkehrsnetzen und deren Finanzierungsmöglichkeiten beraten. Zudem wollen wir

1803 gemeinsam mit den Kommunen Angsträume beseitigen und damit Umwege

1804 vermeiden.

1805

1806 Die „Vision Zero“ mit null Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr ist für uns

1807 Anspruch und handlungsleitend. Das Verkehrssicherheitsprogramm 2020 werden wir

1808 deshalb aktualisiert neu auflegen.

1809

1810 Straßenverkehr

1811

1812 Beim Straßenbau hat die Sanierung für uns Vorrang vor dem Neubau. Wir werden die

1813 Mittel für den Erhalt mindestens verstetigen. So investieren wir in den kommenden fünf

1814 Jahren in erheblichem Umfang vor allem in die Sanierung von Straßen und

1815 Ingenieurbauwerken, um unsere Infrastruktur zukunftsfest zu machen.

1816

1817 Neu- und Ausbaumaßnahmen – insbesondere Ortsumgehungen – können die

1818 Lebensqualität der Menschen verbessern. Weniger Verkehr im Ortbedeutet saubere

1819 Luft durch weniger Schadstoffe, mehr Verkehrssicherheit für Fußgängerinnen und

1820 Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer, weniger Verkehrslärm und mehr

1821 Aufenthalts- und Lebensqualität im Ort sowie die Beseitigung von Stauschwerpunkten.

1822 Demgegenüber stehen der Schutz des Klimas, Flächenverbrauch,

1823 Landschaftszerschneidung und Kosten für Bau und Unterhalt. Im Sinne einer

1824 Abwägung der vorgenannten Punkte und um für die Menschen vor Ort

1825 Planungssicherheit zu schaffen, werden wir zu Beginn der Wahlperiode den

1826 Landesstraßenbedarfsplan nach den Kriterien verkehrlicher Bedarf, Finanzierung und

1827 Klimaschutz auf Basis des Anfang 2023 fertiggestellten Landesverkehrsmodells neu

1828 aufstellen und uns über den Fortgang laufender Projekte verständigen. Bis zu dieser

1829 Neuaufstellung werden die laufenden Projekte weiterbearbeitet. Es werden bis dahin

1830 keine neuen Planungen aufgenommen.

1831

1832 „Straßen.NRW“ als verkehrsträgerübergreifender Dienstleister betreibt

1833 gleichberechtigt die Planung sowie den Bau von Straßen-, Fuß- und Radwegen. Wir

1834 streben zur Umsetzung unserer Pläne die Erhöhung der personellen Ressourcen beim

1835 Landesbetrieb für den Radwegebau und die Straßensanierung an. Dort, wo auf

1836 eigenes Personal aufgrund der Marktlage nicht zurückgegriffen werden kann, werden

1837 externe Planungsbüros in Anspruch genommen.

1838

1839 Seitens des Bundes ist die Novellierung des Bundesverkehrswegeplans (BVWP)

1840 angekündigt. Wir werden diesen Prozess konstruktiv begleiten. Unser Ziel ist, dass

1841 auch bei der Umsetzung der Bundesstraßen- und Bundesautobahnprojekte eine gute

Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen  S.39

1842 Abwägung zwischen verkehrlichem Bedarf, Finanzierung und Klimaschutz getroffen

1843 wird. Bis zu dieser Novellierung werden die laufenden Projekte weiterbearbeitet. Es

1844 werden bis dahin keine neuen Planungen aufgenommen.

1845

1846 Wir werden auf einen Austausch mit dem Bund und der „Autobahn GmbH“ über einen

1847 bedarfsgerechten Plan zur Bereitstellung zusätzlicher Lkw-Stellplätze drängen, um die

1848 Arbeitsbedingungen für Fernfahrerinnen und Fernfahrer zu verbessern und die

1849 Verkehrssicherheit zu erhöhen. Dafür sollte die Zahl der Lkw-Parkplätze erhöht und

1850 ihre Auslastung entlang der Bundesfernstraßen mit einem mehrsprachigen App-

1851 gestützten Parkleitsystem unter Einbezug zur Verfügung gestellter privater Flächen

1852 koordiniert werden. Auch innovative Ansätze, wie der Aufbau eines Speditions-

1853 Clusters, das an autobahnnahen Standorten anderen Fernfahrerinnen und -fahrern

1854 Parkplätze zur Verfügung stellt, sind dabei für uns denkbar, um die Situation auf

1855 überfüllten Rastplätzen abzumildern.

1856

1857 Wir setzen uns beim Bund und der „Autobahn GmbH“ dafür ein, eine stärkere

1858 Lärmsanierung an den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen umzusetzen und die

1859 verfügbaren Mittel für die Realisierung von Maßnahmen einzusetzen, die zu einer

1860 konkreten Verbesserung der Lärmbelastung bei betroffenen Anwohnerinnen und

1861 Anwohnern führen.

1862

1863 Die Mittel für den kommunalen Straßenbau werden wir auch dort vorrangig für den

1864 Erhalt der Infrastruktur und in die Ausbauqualität des Fuß- und Radverkehrs einsetzen.

1865

1866 Die Förderung von 9.800 öffentlich zugänglichen und 64.000 privaten und

1867 betrieblichen E-Ladestationen seit 2017 hat uns in die Spitzengruppe der

1868 Bundesländer mit den meisten E-Ladestationen gebracht und muss zugleich weiterhin

1869 Ansporn sein. Den Ausbau von und die Investitionen in E-Lademöglichkeiten werden

1870 wir weiterhin kontinuierlich erhöhen und mit passenden Angeboten für Stadt und Land

1871 versehen. Wir setzen uns beim Bund für verlässliche Rahmenbedingungen für einen

1872 zügigen Ausbau der Ladeinfrastruktur ein. Dazu gehört auch, dass der Bedienvorgang

1873 an Ladepunkten möglichst einfach ist. Daher werden wir uns beim Bund weiterhin für

1874 verlässliche Informationen zur Verfügbarkeit und einheitliche Standards beim Lade-

1875 und Bezahlsystem einsetzen.

1876

1877 Für einen klimafreundlichen Ressourceneinsatz soll unter den verwendeten

1878 Baustoffen im Straßenbau der Anteil der Recycling-Baustoffe stetig wachsen.

1879

1880 Logistik, Güterverkehr, Häfen

1881

1882 Der erfolgreiche Industrie- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen benötigt ein

1883 belastbares und flexibles Logistiknetz. Um Klima und Umwelt zu schützen und den

1884 Straßenverkehr zu entlasten, werden wir mehr Güterverkehr auf Schiene und

1885 Wasserstraße verlagern.

1886

1887 Dazu werden wir die Anbindung von Unternehmen mit eigenen Gleisanschlüssen auch

1888 über die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken durch eine noch stärkere

1889 Förderung sogenannter Nichtbundeseigener Eisenbahnen (NE-Bahnen) weiter

1890 verbessern. So schließen wir „die letzte Meile“ zwischen vielen Gewerbe-, Industrie-

1891 und Logistikstandorten und dem Streckennetz der Deutschen Bahn.

1892Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen  S.40

1893 Wir wollen zudem sicherstellen, dass für jedes neue Industrie- oder Gewerbegebiet

1894 die Möglichkeit einer Anbindung an das Schienennetz verbindlich geprüft wird.

1895

1896 Gemeinsam mit der Deutschen Bahn treiben wir den Ausbau, die Elektrifizierung und

1897 die Digitalisierung des Schienensystems,die Modernisierung von Güterbahnhöfen und

1898 den Bau von Güterumschlagplätzen voran, um mehr Güterzüge auf die Strecken zu

1899 bekommen.Durch den Strukturwandel im Rheinischen Revier nicht mehr gebrauchte

1900 Werksbahnen müssen vom Bund übernommen und zur Entlastung des

1901 Eisenbahnverkehrs auf der Rheinschiene genutzt werden. Wir werden eine

1902 Güterverkehrsumfahrung des Knotens Köln über das bestehende – und nach Aufgabe

1903 der Tagebaue nicht mehr benötigte – RWE-Netz realisieren. Wir setzen uns gegenüber

1904 dem Bund für eine deutliche Erhöhung der finanziellen Mittel für den in seiner

1905 Zuständigkeit liegenden Schienengüterverkehr ein. Bei der Deutschen Bahn werden

1906 wir uns dafür einsetzen, dass die Netznutzung finanziell attraktiv bleibt.

1907

1908 Wir investieren weiter in Forschung und Entwicklung. Eine besondere Priorität hat für

1909 uns die technologieoffene Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben, wie

1910 Elektroantrieb, Brennstoffzelle und synthetische Kraftstoffe wie E-Fuels für Flugzeuge,

1911 Schiffe und Nutzfahrzeuge. Wir wollen, dass Nordrhein-Westfalen auch in Zukunft ein

1912 wichtiger Forschungsstandort für Technologien für Klimaneutralität in Mobilität und

1913 Logistik bleibt.

1914

1915 Um mehr Güter auf der Wasserstraße transportieren zu können, wollen wir die

1916 notwendige Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen stärken. Dazu müssen vor allem im

1917 Kanalnetz des Bundes Schleusenanlagen saniert und Brücken angehoben werden.

1918 Dazu setzen wir auf die konsequente Umsetzung und kontinuierliche

1919 Weiterentwicklung des „Aktionsplans Westdeutsches Kanalnetz“. Wir werden die

1920 Kompetenz von „Straßen.NRW“ nutzen, um für den Bund die Anhebung der Brücken

1921 zu planen und umzusetzen. Außerdem investieren wir in diesem Bereich weiter in

1922 Forschung und Entwicklung, wie etwa von autonom fahrenden Binnenschiffen und

1923 Automatisierung zur effizienteren Nutzung der Hafeninfrastruktur. Wir wollen

1924 gemeinsam mit der Binnenschifffahrt und der Wissenschaft Ansätze entwickeln, die

1925 Schiffbarkeit bei sich verändernden klimatischen Bedingungen und

1926 Umwelteinwirkungen weiter zu sichern.

1927

 


 

2053 7. Raumordnung – Landesplanung

2054

2055 Der Strukturwandel betrifft alle Regionen von Nordrhein-Westfalen auf

2056 unterschiedliche Weise. Unser Ziel ist es, Chancen zu ergreifen und Brüche zu

2057 vermeiden. Um dem gerecht zu werden, prüfen wir den Aufbau einer

2058 Transformationsagentur. Wir stellen dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm

2059 die notwendigen Mittel zur Verfügung, um die Bundesmittel aus der Bund-Länder-

2060 Gemeinschaftsaufgabe vollumfänglich nutzen zu können. Wir unterstützen Netzwerke

2061 wie „it´s OWL“.

2062

2063 Wir sehen die Vielfalt unseres Landes als Ressource, um eine differenzierte räumliche

2064 bzw. regionale Entwicklung nach unterschiedlichen Bedürfnissen und mit

2065 entsprechenden Schwerpunkten und Strategien zu ermöglichen.

2066

2067 Unser Ziel ist, gleichwertige Lebens- und Arbeitsverhältnisse in allen Teilräumen

2068 unseres Landes zu schaffen und zu erhalten. Leitend ist das klimaneutrale

2069 Industrieland Nordrhein-Westfalen mit einer nachhaltigen Raumentwicklung, die die

2070 natürlichen Lebensgrundlagen schützt, die Wettbewerbsfähigkeit als Wirtschafts- und

2071 Wohnstandort sichert,die Funktion von Landwirtschaft und Forstwirtschaft

2072 weitestgehend erhält und angemessene Gestaltungsmöglichkeiten für kommende

2073 Generationenin den Regionen bewahrt. Im Besonderen sollen die ländlichen Räume

2074 als Lebens- und Wirtschaftsräume mit eigenständiger Bedeutung erhalten und

2075 entwickelt werden.

2076

2077 Insbesondere Räume, deren Lebensverhältnisse im Verhältnis zum

2078 Landesdurchschnitt Aufholbedarf haben, möchten wir in ihren

2079 Entwicklungsvoraussetzungen stärken. Dafür müssen wir in der Landesplanung

2080 flexibler, schneller und umsetzungsorientierter werden. Wir wollen Möglichkeiten des

2081 konkreten Ausgleichs zwischen Flächensparenund Entwicklungsmöglichkeiten

2082 schaffen. Gleichzeitig wollen wir durchmischte, begrünte und lebenswerte Städte und

2083 attraktive, klimaresiliente ländliche Räume. Wir werden unter Einbeziehung der

2084 Kommunen und der Regionen Wege entwickeln, wie möglichst flächensparend und

2085 flächenschonend insbesondere Wohnungs-, Gewerbe-, Industrie- und

2086 Infrastrukturflächenbedarfe gedeckt werden können.

2087

2088 Zur Umsetzung der Transformations- und Umbauaufgaben sowie deren

2089 Beschleunigung ermöglichen wir eine Trendwende in der Landesplanung hin zu einer

2090 Ermöglichungsplanung. Wir möchten den Kommunen einen größeren Spielraum in

2091 ihren Entwicklungsmöglichkeiten bei der räumlichen Umsetzung gewähren, soweit

2092 landesplanerische Vorgaben, insbesondere die Flächensparziele, das Leitbild der

2093 dezentralen Konzentration und der klimaneutrale Umbau nicht gefährdet werden.

2094 Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen S.44

2095 Um dem gerecht zu werden, werden wir die Landesplanung einer grundlegenden und

2096 umfassenden Überprüfung unterziehen und, wo notwendig, neufassen.

2097

2098 Das Prinzip der Flächensparsamkeit soll Leitschnur unseres Regierungshandelns

2099 sein.Unser Ziel ist es, den Flächenverbrauch zeitnah auf 5 Hektar pro Tag und

2100 perspektivisch auch weitergehend durch konkrete Maßnahmen zu reduzieren. Dazu

2101 werden wir den 5ha-Grundsatz in den LEP aufnehmen.Dazu gehören

2102 flächenschonendes Bauen, die Nutzbarhaltung vorhandener Industrie- und

2103 Gewerbeflächen, Flächenrecycling, die bessere finanzielle Ausstattung des

2104 Verbandes für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV), die Weiterführung der

2105 Initiativen aus dem „Maßnahmenpaket intelligente Flächennutzung“. Unter

2106 Berücksichtigung der Klimafolgenanpassung wollen wir die Innenentwicklung

2107 flächensparend gestalten.

2108

2109 Für Industrie, Unternehmen und für die Nutzung von Erneuerbaren Energien ist die

2110 Zurverfügungstellung von Flächen ein wesentlicher Beitrag für eine nachhaltige

2111 Standortentwicklung. Wir wollen sicherstellen, dass neue Gewerbe- und

2112 Industriegebiete zukunftsfähig und unter Berücksichtigung von Klimaschutzaspekten

2113 entwickelt werden.

2114

2115 Um die Transformation erfolgreich bewältigen zu können, ist eine effizientere Nutzung

2116 von Flächen unumgänglich. Dabei haben die Nach- und Umnutzung vorhandener und

2117 freiwerdender Flächen höchste Priorität. Hierzu prüfen wir die Einführung eines

2118 Handels mit Flächenzertifikaten und etablieren eine Brachflächenreaktivierung unter

2119 Zuhilfenahme des „Grundstückfonds NRW“ und des Abbaus von

2120 Nutzungsrestriktionen.

2121

2122 Wir evaluieren die aktuellen Verfahren zum ökologischen Ausgleich und entwickeln

2123 diese weiter, z. B. in Richtung eines klaren Ökopunktesystems beim

2124 Flächenverbrauch. Wir werden dafür sorgen, dass Kompensationsmaßnahmen im

2125 Sinne von Artenvielfalt und Biodiversität die beabsichtigte Wirkung entfalten. Der

2126 naturschutzrechtliche Flächenausgleich soll unter besonderer Berücksichtigung

2127 ökologischer Qualität weiterentwickelt werden. Die Ausgleichsmethodik soll

2128 diversifiziert werden, u. a. mit Blick auf die Hochwertigkeit von Flächensowie

2129 Ausgleichsmaßnahmen durch Geldzahlungen für andere Natur- und

2130 Umweltschutzprojekte.

2131

2132 Wir wollen die Erneuerbaren Energien landesweit ausbauen und dafür die Grundlage

2133 schaffen. Wir prüfen, wie Flächen für Erneuerbare Energien ganz oder teilweise nicht

2134 auf die Neuinanspruchnahme der Natur-, Siedlungs- und Verkehrsflächen

2135 angerechnet werden und wie Städte und Gemeinden, die infolge des Ausbaus der

2136 Erneuerbaren Energien kaum oder gar keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr haben,

2137 zukünftig zusätzliche Flächenkontingente für ihre Entwicklung erhalten. Wir werden

2138 das Ergebnis im Landesentwicklungsplan umsetzen.

2139

2140 Insbesondere die vom Strukturwandel betroffenen Regionen benötigen auch

2141 Transformationsflächen. Die im Landesentwicklungsplan festgelegten Flächen für

2142 landesbedeutsame flächenintensive Großvorhaben werden für derartige bedeutende

2143 Nutzungen gesichert. Wir prüfen die Ausweisung weiterer derartiger oder ähnlicher

2144 Flächen zur Stärkung von Industrie und produzierendem Gewerbe. Dabei wird auch

2145 ein interkommunaler Ansatz geprüft.

Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen  S.45

2146

2147 Wir prüfen, ob große Ansiedlungen, die im landesweiten Interesse sind, nicht auf den

2148 Flächenbedarf der Kommunen angerechnet werden.

2149

2150 Gleichzeitig möchten wir den wertvollen Freiraum erhalten, aktiv fortentwickeln und

2151 vernetzen. Landwirtschaftliche Fläche ist nicht vermehrbar und ein hohes Gut, das es

2152 zu schützen gilt. Daher werden wir für alle Regional- und Flächennutzungspläne ein

2153 Planzeichen Landwirtschaft einführen. Vorsorgenden Hochwasserschutz werden wir

2154 als Grundsatz in den LEP aufnehmen.

2155

2156 Um die Regionen bei der Entwicklung und Verwirklichung ihrer unterschiedlichen

2157 regionalen Entwicklungsstrategien und -konzepte zu unterstützen, werden wir mit den

2158 Regionen in einen Austausch eintreten und diese und sektorielle Teilkonzepte zur

2159 Umsetzung der Transformations- und Umbauaufgaben bedarfsgerecht fördern.

2160 Außerhalb der staatlichen Regionalplanung entwickelte Entwicklungsstrategien und -

2161 konzepte können als Umsetzungsscharniere in der Landes- bzw. Regionalplanung

2162 wertvolle Instrumente darstellen.

2163

2164 Wir wollen die Akzeptanz für die notwendige Rohstoffgewinnung wiederherstellen.

2165 Durch ein konsequentes, wissenschaftlich fundiertes Rohstoffmonitoring

2166 („Rohstoffbarometer“) soll der Verbrauch von Kiesen und Sanden transparent gemacht

2167 und auf den notwendigen Bedarf zurückgeführt werden.Bestehende Lagerstätten

2168 unter Berücksichtigung anderer Schutzgüter (z. B. Gewässerschutz) sollen maximal

2169 ausgeschöpft werden, um weniger Flächen zu verbrauchen. Versorgungszeiträume

2170 beim Kiesabbau möchten wir rechtskonform ausgestalten.

2171

2172 Umweltlenkungsabgaben können als marktwirtschaftliches Instrument

2173 umweltschädlichen Ressourcenverbrauch wirtschaftlich unattraktiv machen und

2174 Finanzmittel zur Sanierung und Entwicklung umweltfreundlicher Alternativen

2175 generieren. Deshalb werden wir eine Rohstoffabgabe spätestens zum 1. Januar 2024

2176 einführen und diese auf Kies und Sand beschränken.

2177

2178 Wir werden das Baustoffrecycling als Teil der Kreislaufwirtschaft vorantreiben und

2179 Hemmnisse bei der Wiederverwendbarkeit von Abbruchmaterial konsequent

2180 beseitigen. Um den Einsatz von Recyclingrohstoffen zu erhöhen, werden wir eine

2181 Studie zum verbesserten praxisorientierten Umgang mit recycelten Baustoffen in

2182 Auftrag geben. Durch ein Modellvorhaben werden wir praxisorientierte Erkenntnisse

2183 zum Deponierückbau und -recycling gewinnen.

2184

2185 Wir wollen die Landesverwaltung zum Vorbild bei Müllvermeidung, Mehrweg und

2186 Recycling machen. Gemeinsam mit unseren Bemühungen um die Förderung des

2187 Einsatzes alternativer Baustoffe ermöglichen wir so einen verbindlichen

2188 Degressionspfad und perspektivisch einen Ausstieg aus der Kies- und

2189 Kiessandgewinnung in den besonders betroffenen Regionen.

...

UPDATEs und weitergehende Informationen zu politischen Plänen und statements

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

→ Antrag und Verpflichtung : Schutz der Biodiversität in NRW – global denken und lokal handeln :

Unter Federführung des Grünen Kreis Klever Landtagsabgeordneten Dr. Volkhard Wille wurde am 25. Januar 2023 im Landtag ein Antrag zum „Schutz der Biodiversität in NRW“ eingebracht, um die Naturschutz-Politik der schwarz-grünen Landesregierung im Natur- und Artenschutz konkret voranzubringen....

 

" Die Auswirkungen des Klimawandels waren in Wesel in den letzten Jahren bereits deutlich spürbar. Ungewöhnlich heiße und trockene Sommer sowie Starkregenereignisse in der unmittelbaren Nachbarschaft der Stadt sind nur einige Beispiele dafür. Die klimatischen Veränderungen sind auch messbar. In NRW stieg die Durchschnittstemperatur in den vergangenen 100 Jahren bereits um ca. 1,4°C an.

Durch Klimaschutzmaßnahmen soll der weitere Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre gebremst werden, damit die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar bleiben. Das betrifft nicht nur die Bundes- und die globale Politik, sondern auch lokale Maßnahmen in den Kommunen.

Die Stadt Wesel ist hier auf folgenden Themenfeldern tätig:

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Sensibilisierung und Beratung von Haushalten und Unternehmen
  • Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien
  • Klimafreundliche Mobilität

Ziel der Aktivitäten der Stadt ist es, die Treibhausgasemissionen in der Stadt zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. "

aus: https://www.wesel.de/wirtschaft-planen/klimaschutz Abrufdatum 25.04.2023

 

 

 

 

 

Über den Verlust der Nacht und die Bedeutung der Dunkelheit

Über den Verlust der Nacht und die Bedeutung der Dunkelheit

Weihnachten 2023 Lippemündungsraum

schreibt die Biologin Sopie Kimmig in ihrem im Frühjahr 2023 erschienen Buch: Lebendige Nacht - Vom verborgenen Leben der Tiere.

Erscheinungsdatum: 20.03.2023 | 272 Seiten, Hanser Verlag, ISBN 978-3-446-27611-6 | E-Book ISBN 978-3-446-27696-3 https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/lebendige-nacht/978-3-446-27611-6/

Sophia Kimmig, geboren 1988, erforscht an einem Institut der Leibnizgesellschaft in Berlin (https://www.leibniz-gemeinschaft.de/), wie Wildtiere sich an verändernde Lebensraumbedingungen anpassen. 2021 erschien ihr Bestseller Von Füchsen und Menschen. In Vorträgen, durch Medienarbeit und mit ihren Texten verfolgt sie ihr Anliegen, Menschen die Vielfalt und den Wert der Natur näherzubringen und Akzeptanz für Natur- und Artenschutz zu schaffen. Die Autorin lebt in Berlin. 

Ein faszinierendes Paralleluniversum: Sophia Kimmig entführt in die Dunkelwelt und öffnet die Augen für die Wunder der Nacht direkt vor unserer Tür.

Wenn die Sonne untergegangen ist, wird es bei den Wildtieren erst richtig interessant: Wo tagsüber Menschen auf Busse warten, durchwühlt eine Wildschweinfamilie den Mülleimer an der Haltestelle. Füchse suchen nach Futter, Glühwürmchen senden Blinksignale an potenzielle Partner, Waschbären durchstöbern das Gebüsch. Die Nacht ist nicht nur eine Zeit, sondern ein vielfältiger Lebensraum, über den wir immer noch zu wenig wissen. Die Wildbiologin Sophia Kimmig ist den Geheimnissen der Nacht auf der Spur. Sie stellt dabei nicht nur ihre wilden Bewohner vor, sondern zeigt auch, wie es ist, in dieser Parallelwelt zu leben: Wie sie entstand, wie es dort aussieht, sich anfühlt oder riecht. Eine faszinierende Reise zu den Wundern der Nacht. 

in einem eigenen Kapitel beschreibt sie die Folgen der Lichtverschmutzung - für die Natur und insbesondere für uns Menschen

Der Anblick der Milchstrasse ist atembraubend schön, eigentlich kann man sie jede Nacht betrachten, wenn der Himmel nicht von Wolken bedeckt ist. Daß ein Großteil der Menschen sie garnicht kennt, ist Folge unserer Lichtverschmutzung. Künstliches Licht in der Atmosphäre läßt den Nachthimmel zu einem diffusen Glühen verschmelzen. 99% aller Europäer und US Amerikaner leben unter so einem aufgehellten Nachthimmel.

Über den Städten läßt sich die Lichtverschmutzung besonders eindrucksvoll beobachten. Wer sich innerhalb der Stadt befindet, wird bemerken, daß es niemals wirklich dunkel wird. Da Licht heute so günstig ist wie nie zuvor, nimmt die weltweite Lichtverschmutzung um zwei bis sechs Prozent pro Jahr zu.

heller als der Vollmond - hunderte Lichter, die aus einer Entfernung von zig Kilometern sichtbar sind

Die Forschung zur Lichtverschmutzung steckt quasi noch in den Kinderschuhen, denn lange mußte sie um die Anerkennung ihrer Relevanz kämpfen. Bis heute besteht ein mangelndes Problembewußtsein für die negativen Effekte für zu viel Licht zur falschen Zeit und am falschen Platz. Möglicherweise hat dies damit zu tun, daß wir selbst kaum noch ein Gefühl für die Intensität von künstlichem Licht besitzen, nachdem es so allgegenwärtig geworden ist.

Erst wenn man sich bewußt macht, daß künstliches Licht das Tausendfache und Abertausendfache des natürlichen Nachtlichtes in die Dunkelheit bringt, kann man erahnen, wieviel Schaden so ein Eingriff anrichten kann.

Über Millionen von Jahren hat sich die Natur im Rhythmus aus Dunkelheit und Licht entwickelt. Die inneren Uhren der Lebenwesen haben sich genau nach diesem Muster ausgerichtet. Was passiert, wenn dieses natürliche Gleichgewicht durcheinander gerät, sieht man an einer Vielzahl von Lebewesen - von Pflanzen bis zu Tieren.

Geschätzte 150 Milliarden (!) nachtschwärmende Insekten werden allein in Deutschland jedes Jahr durch Licht getötet. Mehrere tausend Nachtfalter können an einer einzigen Laterne in nur einer Nacht ums Leben kommen. In Lichtfallenexperimenten lag der erschreckende Rekord bei der Anzahl angelockter Tiere bei 50.000 Exemplaren.

Auch vielen Vögeln werden die künstlichen Lichter zum Verhängnis. Leuchttürme, Flutlichter, Skybeamer und viele andere Lichter locken Vögel in den Tod, wenn diese damit kollidieren oder bis zur Erschöpfung ihre Kreise um die Lichtquellen ziehen. Das künstliche Licht birgt noch weitere Gefahren, in dem es den Sternenkompass der Vögel durcheinander bringt.... Fledermäuse gehören ebenfalls zu den Leidtragenden künstlich erhellter Nächte....  Auch viele extrem lichtempfindliche Frosch- und Krötenarten werden vom künstlichen Licht im wahrsten Sinne des Wortes geblendet..... künstliches Licht in der Nacht kann auch den Winterschlafrhythmus von Tieren wie z.B. dem Feldhamster durcheinander bringen....

Arten, die im Dunkeln jagen und sich an diesen Lebensraum angepasst haben, bekommen genauso Probleme durch Lichverschmutzung wie diejenigen, die sich im Schutz der Nacht verbergen. Egal ob innere Uhren, saisonale Rhythmen, Orientierung, mondgetriebenes Verhalten, Räuber-Beute-Beziehungen, Partnersuche, Nahrungsnetze oder Fortpflanzung - Licht zur falschen Zeit stört das empfindliche Räderwerk der Natur und bringt über Jahrtausende bis Jahrmillionen entstandene Anpassungen aus dem Gleichgewicht.

Letztlich sind alle Lebewesen in irgendeiner Form von der Dunkelheit abhängig. Wir sollten sie also unbedingt besser schützen.

Die Bedeutung der Dunkelheit

... durch Studien zur Gesundheit von Menschen wissen wir, daß ein Leben gegen den uns angeborenen Rhythmus und zu viel Licht in der Nacht ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Übergewicht, Prostata- und Brustkrebs, Stress, Depressionen, Tumorwachstum und Parkinson sind nur einige Beispieler, in denen sich Licht negativ auswirken kann.

... Möglicherweise verdanken wir der Nacht neben erholsamen Schlaf und so manchen kreativen Gedanken also sogar unsere Fähigkeit zu sprechen. Wenn es gilt, den Verlust der Nacht zu verhindern, mag das viel essentieller sein, als es zunächst scheint. Die Dunkelheit ist Teil unserer Stammesgeschichte und unserer kulturellen Evolution. Auch wenn wir tagsaktive Wesen sind, gehört die Nacht und der Rhythmus, den sie mit sich bringt, unweigerlich zum Menschsein. Zu guter Letzt brauchen wir die Dunkelheit, weil die Natur sie braucht und wir ein Teil von ihr sind.

Es wird Zeit, daß wir dem Verlust der Nacht mehr Aufmerksamkeit schenken.

Dazu müssen mehr Menschen erfahren, wie verletztlich die Dunkelheit ist und mit ihr das Leben, das sie hervorgebracht hat. Ich persönlich hoffe, dass es hilft, den Menschen die Schönheit der Nacht wieder näher zu bringen. Vielleicht erkennen sie dann, wie schützenswert sie ist.

Während ich eine Hommage an die Nacht geschrieben habe, von dem sie gerade einen Teil lesen, haben sich viele weitere dem Schutz der Nacht verschrieben.

Die >>International Dark Sky Association<< oder weniger dramatisch IDA versteht sich als eine Vereinigung zum Schutz der natürlichen Nacht. Auf ihrer Seite finden sie allerlei Infomationen zur Lichtverschmutzung, aber auch Tipps, wo sie am besten Sterne gucken können.

→ International Dark Sky Association https://darksky.org/

 

Problematik nächtliche Lichtverschmutzung im Lippemündungsraum:

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/lichtverschmutzung

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/115-neue-gefaehrdung-von-fledermaeusen-voegeln-und-insekten-im-naturschutzgebiet-der-lippemuendungsregion-durch-naechtliche-lichtverschmutzung

 

Das Buch beschäftigt sich in einem viel größeren Teil mit den Geschöpfen der Nacht, die den allermeisten Menschen entweder garnicht oder nur wenig bekannt sind.

Wem ist schon bewußt, daß schätzungsweise 62% aller Tierarten dämmerungs- bzw. nachaktiv sind? Bei der Säugetieren sind es sogar 2/3, die dämmerungs- bzw. nachtaktiv sind! Etwa ein Fünftel aller Vogelarten singt, fliegt und lebt in der dunklen Tageshälfte. Bei den Amphibien sind mit 90% besonders viele nachtaktiv. Die mit Abstand artenreichste Gruppe unseres Planenten - die Insekten - verteilt sich in etwa gleichen Teilen auf die helle und dunkel Seite des Tages. Auch in der Welt der Pflanzen sind einige auf die Nacht spezialisiert. Offenbar haben sich eine Menge Lebewesen im Lauf der Evolution in der dunklen Seite des Tages eingerichtet.

Im Lauf ihres Buches beschreibt Sophie Kimmig viele von ihnen; eine spannende Reise in eine, in vielen Teilen unbekannte, schöne Welt!

 → zum Buch https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/lebendige-nacht/978-3-446-27611-6/ 

 

→ Zu den besonderen Nervenzellen der Netzhaut des Auges, die für die Steuerung des Biorhythmus wichtig sind:

aus WIKIPEDIA   https://de.wikipedia.org/wiki/Fotosensitive_Ganglienzelle

"Fotosensitive Ganglienzellen oder (intrinsisch) photosensitive Ganglienzellen (ipRGC) sind ein Typ von Neuronen in der Netzhaut des Säugetierauges, wo sie neben Stäbchen und Zapfen eine dritte Klasse von Fotorezeptoren bilden. Sie zählen zu den retinalen Ganglienzellen (RGC) und werden erst seit Beginn der 1990er Jahre näher untersucht.[1] Im Unterschied zu den anderen Ganglienzellen der Netzhaut sind sie eigenständig (intrinsisch) lichtempfindlich (photosensitiv). Sie enthalten ein besonderes Photopigment, das Melanopsin. Melanopsinhaltige Ganglienzellen sind über die ganze Netzhaut verteilt, aber im unteren nasalen Teil empfindlicher.[2]

Funktion

Photosensitive Ganglienzellen machen nur einen kleinen Anteil der Ganglienzellen der Netzhaut aus (rund 1 %). Sie transduzieren Licht deutlich langsamer als Stäbchen- oder Zapfenzellen in zelluläre Signale. Ihre Funktion ist nicht die Bild- oder Mustererkennung, sondern eine stabile Wahrnehmung der Umgebungshelligkeit.[3] Dabei erfüllen sie mindestens drei Hauptfunktionen:

Das Fotopigment der fotosensitiven Ganglienzellen, Melanopsin, wird am stärksten von Licht im kurzwelligen (blauen) Bereich des sichtbaren Spektrums angeregt. Die maximale Empfindlichkeit liegt bei einer Wellenlänge von 480 nm.[4]"

Vorstellung des neuen „Global Biodiversity Framework“ - des UN Convention on Biological Diversity CBD – 11.-15.Oktober 2021 Kunming, China

 

Das Sekretariat der United Nations UN - Übereinkommen über die biologische Vielfalt / Convention on Biological Diversity (CBD) https://www.cbd.int/

veröffentlicht heute einen neuen globalen Rahmen für die biologische Vielfalt / Global Biodiversity Framework https://www.cbd.int/article/draft-1-global-biodiversity-framework ,

der als Leitfaden für weltweite Maßnahmen bis 2030 dienen soll, um die Natur und ihre wesentlichen Leistungen für die Menschen zu erhalten und zu schützen.


Click here to view the First draft of the post-2020 global biodiversity framework (Document #5: CBD/WG2020/3/3)


Nach mehr als zwei Jahren Entwicklungszeit wurde der Entwurf des Rahmenwerks im Spätsommer 2021 bei Online-Verhandlungen weiter verfeinert, bevor er heute auf dem nächsten Treffen der 196 CBD-Vertragsparteien auf der Conference Of the Parties COP-15 (11.-15. Oktober 2021 und 25. April-8. Mai 2022) in Kunming, China, zur Diskussion gestellt wird.

Weitere Informationen zu COP-15 siehe unten

 

" Ein neuer globaler Rahmen für den Umgang mit der Natur bis 2030


Der Rahmen umfasst 21 Ziele und 10 "Meilensteine", die für 2030 vorgeschlagen werden, auf dem Weg zu einem "Leben im Einklang mit der Natur" bis 2050. Zu den wichtigsten Zielen gehören:

 

- Sicherstellung, dass weltweit mindestens 30 % der Land- und Meeresgebiete, insbesondere der Gebiete, die für die biologische Vielfalt und ihren Beitrag für den Menschen besonders wichtig sind, durch wirksam und gerecht verwaltete, ökologisch repräsentative und gut vernetzte Systeme von Schutzgebieten und andere wirksame gebietsbezogene Erhaltungsmaßnahmen erhalten und in die weiteren Landschaften und Meereslandschaften integriert werden.


- Verhinderung oder Verringerung der Einschleppung und Etablierung invasiver gebietsfremder Arten um 50 % und Bekämpfung oder Ausrottung solcher Arten, um ihre Auswirkungen zu beseitigen oder zu verringern.


- Reduzierung der Nährstoffverluste in die Umwelt um mindestens die Hälfte, von Pestiziden um mindestens zwei Drittel und Vermeidung der Einleitung von Plastikmüll.


- Nutzung ökosystembasierter Ansätze als Beitrag zur Abschwächung und Anpassung an den Klimawandel, wobei mindestens 10 GtCO2e pro Jahr zur Abschwächung beizutragen sind, und Sicherstellung, dass bei allen Abschwächungs- und Anpassungsmaßnahmen negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt vermieden werden.


- Anreize, die für die biologische Vielfalt schädlich sind, auf gerechte und ausgewogene Weise umlenken, umfunktionieren, reformieren oder abschaffen, indem sie um mindestens 500 Milliarden Dollar pro Jahr reduziert werden.


- Aufstockung der Finanzmittel aus allen Quellen auf mindestens 200 Milliarden US-Dollar pro Jahr, einschließlich neuer, zusätzlicher und effektiver Finanzmittel, Erhöhung der internationalen Finanzströme in die Entwicklungsländer um mindestens 10 Milliarden US-Dollar pro Jahr, Mobilisierung privater Finanzmittel und verstärkte Mobilisierung inländischer Mittel, unter Berücksichtigung der nationalen Finanzplanung für die biologische Vielfalt.


Was ist der Rahmen?


Der globale Biodiversitätsrahmen für die Zeit nach 2020 baut auf dem Strategischen Plan für die biologische Vielfalt 2011-2020 auf und enthält einen ehrgeizigen Plan zur Umsetzung breit angelegter Maßnahmen, um einen Wandel in der Beziehung der Gesellschaft zur biologischen Vielfalt herbeizuführen und sicherzustellen, dass bis 2050 die gemeinsame Vision eines "Lebens im Einklang mit der Natur" erfüllt wird.


Der Entwurf des Rahmens spiegelt die Beiträge der zweiten Sitzung einer Arbeitsgruppe wider, die für die Entwicklung des Rahmens zuständig ist, sowie die eingegangenen Beiträge.  Sitzung des Nebenorgans für wissenschaftliche, technische und technologische Beratung und der 3. Sitzung des Nebenorgans für die Umsetzung sowie der Ratschläge aus den thematischen Konsultationen wird der Entwurf im Spätsommer weiter aktualisiert werden.



Theorie der Veränderung


Die Theorie des Wandels geht davon aus, dass transformative Maßnahmen ergriffen werden, um Lösungen zur Verringerung der Bedrohungen der biologischen Vielfalt zu entwickeln. Die Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die biologische Vielfalt nachhaltig genutzt wird, um die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen.


Es soll sichergestellt werden, dass die Fortschritte auf transparente und rechenschaftspflichtige Weise mit angemessenen Bestandsaufnahmen überwacht werden, um zu gewährleisten, dass die Welt bis 2030 auf dem Weg ist, die Vision 2050 für die biologische Vielfalt zu erreichen.


Die Theorie des Wandels ist komplementär zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und unterstützt diese. Sie berücksichtigt auch die langfristigen Strategien und Ziele anderer multilateraler Umweltabkommen, einschließlich der mit der biologischen Vielfalt zusammenhängenden Rio-Konventionen, um sicherzustellen, dass die Vorteile aller Abkommen für den Planeten und die Menschen synergetisch genutzt werden.


 
Partnerschaften und Umsetzung


Das Rahmenwerk basiert auf der Erkenntnis, dass seine Umsetzung in Partnerschaft mit vielen Organisationen auf globaler, nationaler und lokaler Ebene erfolgen wird, um Wege zum Aufbau einer Erfolgsdynamik zu nutzen. Bei der Umsetzung wird ein auf Rechten basierender Ansatz verfolgt, der das Prinzip der Generationengerechtigkeit anerkennt.


Darüber hinaus wird in der Theorie des Wandels anerkannt, dass die Umsetzung des Rahmens das Engagement von Akteuren erfordert, die über die Regierungen hinausgehen und unter anderem Folgendes umfassen:


- Nichtstaatliche Organisationen,                                 wie die Inititiative Schutz des Lippemündungsraums
- Indigene Völker und lokale Gemeinschaften,            wie die Bürger*Innen Lippedorfs
- Frauengruppen,                                                        wie die Frauen Lippedorfs
- Jugendund die,                                                       wie die Jugend Lippedorfs
- Wirtschaft und Finanzwelt.                                        wie Industrie und Gewerbe im Lippemündungsraum


 
Lesen Sie den ersten Entwurf des Post-2020 Global Biodiversity Framework: Englisch

Sie können auch ganz einfach durch den Entwurf surfen, indem Sie sich die Ziele und Vorgaben Seite für Seite ansehen. one-page at a time.

 



Weitergehende Informationen & Updates:


Vorbereitungen für den Post-2020 Biodiversitätsrahmen
Globaler Ausblickauf die biologische Vielfalt 5
Drittes Treffen der Offenen Arbeitsgruppe (Open-Ended Working Group)


COP-15-Informationen:  Dokumente zum Treffen
Fünfzehnte Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt
11.-15. Oktober 2021 und 25. April-8. Mai 2022 - Kunming, China
https://www.cbd.int/meetings/COP-15


Konferenz der Vertragsparteien / Conference Of the Parties (COP)  https://www.cbd.int/cop/

 

Update Juli 2022

taz - Politologe über UN-Umweltpolitik:„Koalitionen der Willigen“ https://taz.de/Politologe-ueber-UN-Umweltpolitik/!5864125/