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UN-Bericht zu Klimazielen

Große Versprechen, wenig Aktion

Stand: 14.09.2023 12:13 Uhr

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/un-bericht-klimawandel-100.html

 Der Klimawandel untergräbt einem neuen Bericht zufolge fast alle UN-Nachhaltigkeitsziele wie etwa die Bekämpfung von Hunger, Armut oder Krankheiten. Die Weltgemeinschaft sei weit davon entfernt, ihre Klimaziele zu erreichen. Zu diesem Schluss kommt ein UN-Bericht, den die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf vorstellte. Was Regierungen bislang an Reduktionen von klimaschädlichen Treibhausgases empfohlen hätten, reiche nicht aus, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, heißt es in dem Bericht "United in Science", zu dem mehrere UN-Organisationen beigetragen haben. Das mache es schwer, die 17 UN-Entwicklungsziele bis 2030 zu erreichen. Der Bericht zeigt, wie sich Klimawandel und Extremwetter auf diese Ziele auswirken.

Mangel an Ehrgeiz wird beklagt

Die Weltgemeinschaft hatte sich 2015 auf 17 Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung verständigt, die sie bis 2030 erreichen will. Dazu gehört das Ende von Armut und Hunger sowie Bildungs- und Geschlechtergerechtigkeit.

Der Mangel an Ehrgeiz mache es schwieriger, diese UN-Entwicklungsziele (SDGs) zu erreichen, heißt es in dem Bericht. Einige Klimaveränderungen dürften kaum noch rückgängig zu machen sein, warnt der Bericht. Aber jedes Zehntel Grad, um das die Erderwärmung begrenzt wird und jede Tonne eingespartes CO2 könne helfen, den Klimawandel zu begrenzen und die Entwicklungsziele zu erreichen.

Zurzeit seien nur 15 Prozent der 17 Ziele auf gutem Weg.

Guterres: "Jämmerlich vom Kurs abgekommen"

Im Vorwort des Berichts kritisiert UN-Generalsekretär Antonio Guterres die globale Antwort auf den Klimawandel als schwach. Auf halbem Weg zum Ziel sei die Welt mit ihren Vorhaben zu nachhaltiger Entwicklung "jämmerlich vom Kurs abgekommen". Der Bericht unterstreicht, einige künftige Klimaveränderungen seien unvermeidlich und möglicherweise unumkehrbar. Dennoch hätten jeder Bruchteil eines Grades und jede Tonne CO2 Auswirkungen auf die globale Erwärmung und auf das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele.

Laut den Experten ist die Wissenschaft nicht nur von zentraler Bedeutung für den Klimaschutz, sondern auch für Fortschritte bei den Nachhaltigkeitszielen. Beispielsweise Klimamodelle, Künstliche Intelligenz oder Frühwarnsysteme könnten Leben und Lebensgrundlagen retten.

Auch die Internationale Energie-Agentur (IEA) legte heute eine Studie zum Klima vor: Darin mahnt sie verstärkte Anstrengungen im Verkehr, in der Landwirtschaft und im Gebäudesektor an, um die weltweiten Klimaziele zu erreichen.

 → https://wmo.int/media/news/climate-change-undermines-nearly-all-sustainable-development-goals

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→ Freitag, 26. Juli 2024 - UN-Generalsekretär: Extreme Hitze wird zum Normalzustand

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/153214/UN-Generalsekretaer-Extreme-Hitze-wird-zum-Normalzustand

New York – Die Welt muss sich wegen der Klimakrise nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres auf dauerhaft veränderte Temperaturen im Sommer einstellen.

„Der vergangene Sonntag, Montag und Dienstag waren die drei heißesten Tage seit Beginn der Wetteraufzeich­nungen. Schauen wir den Tatsachen ins Auge: Extreme Temperaturen sind kein Phänomen mehr, das ein Tag, eine Woche oder ein Monat dauert“, sagte Guterres in New York.

Die Erderhitzung verursache zudem Hurrikane, Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und steigende Meeres­spiegel. Um diese tödlichen Katastrophen zu bekämpfen, müsse die Menschheit gegen den Ursprung der Klima­krise vorgehen.

Die Krankheit ist die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die Krankheit ist die Untätigkeit in Sachen Klima – und die politischen Führer aller Länder müssen aufwachen und sich engagieren“, sagte Guterres weiter.

 

UN-Umfrage: Sorge über Klimawandel noch nie so groß 

Die Sorge ist groß, der Wunsch nach Maßnahmen auch: Eine UN-Umfrage über den Klimawandel ist eine Mahnung an Politik und Wirtschaft. Dabei hofft ein Großteil der 75.000 Befragten auf mehr Zusammenarbeit.

Stand: 20.06.2024 06:00 Uhr

https://www.tagesschau.de/ausland/un-umfrage-klimawandel-100.html

Die Umfrage ergab, dass die Bevölkerungen von 20 der weltweit größten Klimaverschmutzer stärkere Maßnahmen befürworten - darunter die USA, Russland, China und Deutschland. In vielfacher Weise fühlten sich die Menschen von ihrer jeweiligen Regierung nicht genug in puncto Klimaschutz unterstützt. 

Laut Steiner gibt es in einigen Ländern - auch in Deutschland - eine Erkenntnis und auch ein Anerkennen der vielen klimarelevanten Entscheidungen der Vergangenheit. "Und trotzdem erleben wir auch diesen Sommer wieder und im letzten Jahr und den Jahren davor, wie verletzlich wir geworden sind in einer Zeit, in der Klimawandel eben nicht mehr etwas ist, was sozusagen Science Fiction ist", sagt er.

Unter den befragten Deutschen drängen besonders Frauen auf mehr und raschere Klimaschutzmaßnahmen. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage zeigen: Die breite Mehrheit der Menschen sei sich überraschend einig darüber, dass Politik und Wirtschaft schneller handeln müssten, sagt UNDP-Chef Steiner. Klimawandel sei nicht nur etwas, was mit CO2-Emissionen zu tun habe oder mit neuen Technologien oder mit Elektromobilität. "Es hat mit den Arbeitsplätzen zu tun, mit Einkommen, mit Kosten, die Menschen tragen", so Steiner. "All das wird in der Politik manchmal, würde ich sagen, instrumentalisiert. Und das spaltet Menschen. Das spaltet auch Gesellschaften."

Die Angst vor wirtschaftlichen Veränderungen sei nachvollziehbar. Doch oft basiere sie auch auf Desinformation, sagt Steiner. Und er verweist auf Erfolgsgeschichten: Einige Länder in Afrika und Lateinamerika produzieren heute über 90 Prozent ihres Stroms mit erneuerbaren Energien. Vor zehn Jahren sei das unvorstellbar gewesen.

https://www.undp.org/publications/peoples-climate-vote-2024

 

Weitergehende Informationen

Faktencheck Artenvielfalt der FEdA des BMBF erstmalig veröffentlicht - Oktober 2024

→ Wut, Angst, Verzweiflung - Wieso tut die Politik nichts? - rnd Ende Januar 2023

→ Vorbild und Vorreiter in Sachen Renaturierung - NRW - Strategie Grüne Infrastruktur - auf dem Weg zur grünsten Industieregion der Welt

→ UN-Generalsekretär António Guterres: Aufruf zu einem Ende des "Krieges gegen die Natur"

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB]

→ Städtetag sieht Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verhinderung von Klimawandelfolgen - mehr GRÜN IN DER STADT

→ Grundlagen der Gemeindeverfassung - NRW - Verantwortung für die zukünftigen Generationen

 

Klimawandel, Politik, Verantwortung, zukünftige Generationen, Extremwetter