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Artensterben, Wassermangel, Hitze - Forscher warnen vor Risiko-Kipppunkten

Artensterben, Wassermangel, Hitze

→ Faktencheck Artenvielfalt | Living Planet Index

Forscher warnen vor Risiko-Kipppunkten

Zu wenig Wasser, aussterbende Tierarten, zu hohe Temperaturen: Forscher benennen in einem neuen Report sechs Risiko-Kipppunkte. Sind sie überschritten, ist es kaum noch möglich gegenzusteuern.

Von Artensterben über Wassermangel bis zu den Gefahren von Weltraumschrott - sogenannte Schlüsselrisiken bedrohen die Welt. Die Folgen könnten zu unumkehrbaren Schäden führen, wenn die Menschheit nicht umsteuert. Das ist die Botschaft des nun veröffentlichten Reports "Interconnected Disaster Risks" der Universität der Vereinten Nationen in Bonn. 

https://interconnectedrisks.org/summaries/2023-executive-summary

Die Hauptautorin des Berichts, Zita Sebesvari, sagte der Nachrichtenagentur dpa:

"Indem wir maßlos unsere Wasserressourcen ausbeuten, die Natur und die Artenvielfalt zerstören und sowohl die Erde als auch den Weltraum verschmutzen,

bewegen wir uns gefährlich nahe an den Rand mehrerer Risiko-Kipppunkte." 

"Unser Handeln gefährdet diese wichtigen Pufferkapazitäten, auf die wir dringend angewiesen sind", sagte Sebesvari. Die Umweltkatastrophen der vergangenen Jahre wie Dürreperioden, Überschwemmungen und Wirbelstürme zeigten dies deutlich.

Der Bericht benennt sechs Risiken:

 

 

Das Umkippen der Meeresströmungen steht kurz bevor: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adk1189

Open access  |Research Article  |  OCEANOGRAPHY:  Physics-based early warning signal shows that AMOC is on tipping course
Science Advances  |  9 Feb 2024  | Vol 10,Issue 6 |  DOI: 10.1126/sciadv.adk1189

 

weitere Informationen

Earth beyond six of nine planetary boundaries

Katherine Richardson https://orcid.org/0000-0003-3785-2787, Will Steffen, Wolfgang Lucht, Jørgen Bendtsen https://orcid.org/0000-0003-1393-3072, Sarah E. Cornell https://orcid.org/0000-0003-4367-1296, Jonathan F. Donges https://orcid.org/0000-0001-5233-7703, Markus Drüke https://orcid.org/0000-0002-8004-7153, Ingo Fetzer https://orcid.org/0000-0001-7335-5679, Govindasamy Bala https://orcid.org/0000-0002-3079-0600, and Johan Rockström https://orcid.org/0000-0001-8988-2983Authors Info & Affiliations    Science Advances, 13 Sep 2023, Vol 9, Issue 37  -  DOI: 10.1126/sciadv.adh24
"Zusammenfassung

Diese Aktualisierung des Rahmens der planetarischen Grenzen zeigt, dass sechs der neun Grenzen überschritten sind,
was darauf hindeutet, dass die Erde sich jetzt weit außerhalb des sicheren Betriebsbereichs für die Menschheit befindet.
 
Die Versauerung der Ozeane steht kurz vor der Überschreitung,
während die Aerosolbelastung regional die Grenze überschreitet.
Die Ozonwerte in der Stratosphäre haben sich leicht erholt.
 
Der Grad der Überschreitung hat sich bei allen zuvor als überschritten identifizierten Grenzen erhöht.
 
Da die Primärproduktion die Funktionen der Biosphäre des Erdsystems bestimmt, wird die Aneignung der Nettoprimärproduktion durch den Menschen als Kontrollvariable für die Integrität der funktionalen Biosphäre vorgeschlagen. Auch diese Grenze wird überschritten.
 
Die Modellierung des Erdsystems auf verschiedenen Ebenen der Überschreitung der Grenzen der Klima- und Landsystemveränderung zeigt, dass diese anthropogenen Auswirkungen auf das Erdsystem in einem systemischen Kontext betrachtet werden müssen."

 

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https://www.tagesschau.de/wissen/klima/universitaet-bonn-kipppunkte-100.html  |  https://www.tagesschau.de/wissen/klima/kipppunkte-100.html

https://interconnectedrisks.org/summaries/2023-executive-summary  |   https://global-tipping-points.org/

→  Dt. Ärzteblatt; Dienstag, 9. Januar 2024 - Klimawandel: Temperaturerhöhung 2023 knapp unter 1,5°C-Grenze https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/148491/Klimawandel-Temperaturerhoehung-2023-knapp-unter-1-5-C-Grenze

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https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/97-aktive-zerstoerung-der-natur-artensterben-ist-harte-arbeit-taz-kolumne-24-12-2022

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/74-artensterben-die-ignorierte-megakrise-die-wahre-herausforderung-dieses-jahrhunderts-buchempfehlung-fuer-alle-entscheider-politiker-innen

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/78-the-heat-is-on-unep-emmissions-gap-report-2021-26-oktober-2021

Hamburg Climate Future Outlook 2023 https://attachment.rrz.uni-hamburg.de/8c8af471/CLICCS-Hamburg-Climate-Futures-Outlook-2023.pdf | Info https://taz.de/Studie-zum-Klimaschutz/!5913111/

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB] 

UN warnt: Wir rasen auf 3 Grad Erderhitzung zu

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein./ 11.11.2024  Wenn die G20-Staaten ihr Klimaengagement weiter schleifen lassen, wird uns sehr bald sehr heiss werden.

"... Der Kieler Klimawissenschaftler Mojib Latif bezeichnet das Festhalten am 1,5-Grad-Ziel gegenüber dem «Spiegel» vor Kurzem als «lächerlich» und als «Realitätsverweigerung»: «Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich die Weltpolitik immer noch an dem 1,5-Grad-Ziel festhält. Das ist de facto doch längst gerissen.» Auch andere Beobachter sparten nicht mit direkten Worten.

Erneut. «Bei der Klimakrise gibt es keine Pause-Taste», hatte etwa Inger Andersen, Leiterin des UN-Umweltprogramms UNEP, bereits vor einem Jahr zur deutschen «Tagesschau» gesagt. «Wir müssen wirklich etwas unternehmen», sagte sie dieses Jahr zu «Sky».

Guterres warnt vor «Monster-Hurrikans und biblischen Fluten»

Bei der COP28 in Dubai gelte der «Superlativ der Dringlichkeit», sagte Viviane Raddatz, Klimachefin von WWF Deutschland 2023. UN-Generalsekretär Guterres forderte ein «radikales Umsteuern». Dieses Jahr sagte er: «Wir balancieren auf einem Drahtseil» zum COP29.

Es bestehe ein direkter Zusammenhang zwischen steigenden Emissionen und häufigeren, intensiveren Katastrophen (Video). Die Zukunft halte «Monster-Hurricans, Rekordhitze und biblische Fluten» bereit, wenn die Menschheit nicht reagiere."

 Quelle https://www.infosperber.ch/politik/welt/un-warnt-wir-rasen-auf-3-grad-erderhitzung-zu/

 

 


Aufruf von Wissenschaftlern

WHO soll wegen Klimakrise Gesundheitsnotstand ausrufen

Tagesschau.de - Stand: 26.10.2023 12:39 Uhr

 

Fachleute haben die WHO aufgefordert, die Klimakrise als Gesundheitsnotstand anzuerkennen.

Aufruf siehe unten Link Britisch Medical Journal

Unter anderem weil der Klimawandel die Ausbreitung von Krankheiten begünstige. Die WHO sieht die Kriterien dafür aber nicht erfüllt.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu aufgefordert, die Klimakrise als globalen Gesundheitsnotstand einzustufen. Mehr als 200 wissenschaftliche Fachjournale veröffentlichten gleichzeitig einen Aufruf, dies noch vor der nächsten Weltgesundheitsversammlung im Frühjahr 2024 zu tun. Dazu gehören renommierte Magazine wie "The Lancet" und "The British Medical Journal".

Es sei ein gefährlicher Fehler, die Klima- und die Naturkrise separat zu betrachten, heißt es in dem Aufruf. Die menschliche Gesundheit werde sowohl durch die Klimakrise als auch durch den Verlust der Artenvielfalt direkt geschädigt. "Diese unteilbare planetarische Krise wird erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben, da die sozialen und wirtschaftlichen Systeme zerstört werden",

schreiben die Autoren.

Krankheiten sowie Mangel an Wasser und Nahrung

Der Klimawandel führe demnach zur "Verknappung von Land, Unterkünften, Nahrungsmitteln und Wasser". Das habe erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und verschärfe Armut, "was wiederum zu Massenmigration und Konflikten führen wird".

Auch würden steigende Temperaturen und Extremwetter zur Ausbreitung ansteckender Krankheiten beitragen. Umweltverschmutzung schade Trinkwasserquellen, wegen der Versauerung der Meere würden Fische für den Verzehr rarer. Der Rückgang der Artenvielfalt mache es schwerer, die Menschheit gesund zu ernähren.

Mehr Siedlungs- und Agrarbau sowie das Vordringen in vorher naturbelassene Gebiete bringe die Menschen zudem enger in Kontakt mit Zehntausenden Arten. Damit wachse die Gefahr, dass Krankheiten oder Parasiten auf den Menschen übergehen.

"Ökosysteme weiter an den Rand des Abgrunds gedrängt"

Die Autoren weisen auch darauf hin, dass viele Beschlüsse der Weltklimakonferenzen nicht eingehalten würden. "Dies hat dazu geführt, dass Ökosysteme weiter an den Rand des Abgrunds gedrängt wurden, was das Risiko, an 'Kipppunkte' - abrupte Zusammenbrüche der Natur - zu gelangen, erheblich erhöht hat", schreiben sie. "Wenn diese Ereignisse eintreten würden, wären die Auswirkungen auf die Gesundheit weltweit katastrophal."

Die Angehörigen der Gesundheitsberufe müssten sich mit Nachdruck für die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und die Bewältigung des Klimawandels zum Wohle der Gesundheit einsetzen,

 riefen die Autoren in dem Schreiben auf.

"Politische Entscheidungsträger müssen sowohl die schwerwiegenden Bedrohungen für die Gesundheit durch die planetarische Krise als auch die Vorteile anerkennen, die sich aus der Bewältigung der Krise für die Gesundheit ergeben können."

 

WHO: Klimakrise erfüllt nicht die Kriterien

Ein Sprecher der WHO teilte der Nachrichtenagentur dpa mit,

die WHO habe den Klimawandel und die Luftverschmutzung seit Jahren als globale Krise bezeichnet, die die Gesundheit beeinträchtigt.

Zur Ausrufung eines Gesundheitsnotstands (PHEIC) seien klare Kriterien zu erfüllen, etwa dass ein Phänomen neu auftritt, ungewöhnlich ist und die Gefahr einer weltweiten Ausbreitung besteht.

"Die Klimakrise finde leider schon seit Jahrzehnten statt und ist leider schon lange eine chronische globale Krise", teilte der Sprecher mit. Deshalb seien die technischen Voraussetzungen nicht erfüllt.

Die Klimakrise verlange nach anhaltenden, langfristigen Interventionen, auch in Bezug auf die Gesundheit,

dafür sei eine PHEIC-Deklaration aber nicht gedacht.

Einen Gesundheitsnotstand auszurufen ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie tat dies beispielsweise bei der Corona-Pandemie. Damit sind alle Mitgliedsländer aufgefordert, Informationen auszutauschen und alles zu tun, um das betreffende Problem in den Griff zu bekommen. Konkrete Auswirkungen hat das Ausrufen eines Notstands nicht. Die WHO kann keinem Land Vorschriften über Maßnahmen machen. Darüber entscheiden die Länder jeweils für sich.“

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimakrise-gesundheitsnotstand-forderung-100.html

https://www.rnd.de/politik/wissenschaftler-fordern-anerkennung-der-klimakrise-als-gesundheitsnotstand-ZFKNYGZ4ZFIZ5J6MJHY6NMX2PA.html

 

zum Aufruf - BMJ Editorial –

Time to treat the climate and nature crisis as one indivisible global health emergency

https://jmg.bmj.com/content/early/2023/10/23/jmg-2023-109693   | https://jmg.bmj.com/content/jmedgenet/early/2023/10/23/jmg-2023-109693.full.pdf

Tagesschau 10.12.2023  UN-Klimakonferenz in Dubai "1,5 Grad vielleicht schon zu wenig ambitioniert" https://www.tagesschau.de/wissen/klima/interview-poertner-100.html 

"... tagesschau.de: Vielleicht müssen wir auch irgendwann einmal anfangen zu erzählen, was wir gewinnen, wenn wir unser Klima retten - saubere Luft, der Meeresspiegel wird nicht zu sehr ansteigen, mehr Gesundheit?

Pörtner: Das ist sicherlich sinnvoll. Wir wissen ja, wenn wir den Klimawandel rechtzeitig bremsen und uns gleichzeitig für eine gesunde Natur einsetzen, dann können wir Artenvielfalt und Klima zusammen schützen. Und genau das sollten wir letztendlich auch tun. Und auf der COP wird auch eine engere Verbindung zwischen Klima und menschlicher Gesundheit gesehen. Der Gesundheitsschutz würde massiv davon profitieren, wenn wir Klimaschutz betreiben. Viele Klimaschutzmaßnahmen sind förderlich für Gesundheit.

Wenn wir zum Beispiel mehr auf die Nutzung unserer Pkw verzichten würden, dann würden wir bei der derzeitigen Motorisierung auch etwas für die Luftqualität tun; wir könnten zudem körperlich aktiver sein. Wir können uns bei erfolgreichem Klimaschutz auch besser an Hitzeextreme anpassen, die wir ja mit dem jetzigen Klimawandel schon bekommen. Die Anpassungsmaßnahmen im Gesundheitssystem würden besser greifen und die ältere Bevölkerung besser geschützt sein vor diesen Extremen...."

  → Tageschau 15.1.2024  Biodiversitätsziele 2030 Mehr Wildnis gegen die Artenkrise: "Beim Klimawandel geht es darum, wie wir in Zukunft leben. Beim Artensterben geht es darum, ob wir als Menschheit überleben", sagt Katrin Böhning-Gaese, Direktorin am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main. Die Biologin fordert, mehr Flächen in Deutschland auszuweisen, bei denen komplett auf menschliche Nutzung verzichtet wird - also mehr Wildnis. " https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/wildnis-artensterben-100.html

→ BMEL  Waldzustandserhebung 2023 zeigt schlechten Zustand.  Der Wald in Deutschland ist in einem schlechten Zustand. Von den verbreitetsten Arten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche sind vier von fünf Bäumen krank. Das ist das Ergebnis der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)veröffentlichten Waldzustandserhebung 2023. Trotz besserer Ausgangsbedingungen leiden die Bäume nach wie vor unter der andauernden Trockenheit und den hohen Temperaturen seit 2018. Der Zustand des Waldes hat sich seit dem Vorjahr daher kaum verändert. https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/043-waldzustandserhebung.html | → Bericht .pdf https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/waldzustandserhebung-2023.html

→ taz 11.8.2024  Fischsterben in Italien: Notstand in der Perle der Toskana: Nach dem großen Fischsterben in der Lagune von Orbetello leckt die Region ihre Wunden. 35 Grad warmes Wasser tötetet fast alles Leben. https://taz.de/Fischsterben-in-Italien/!6029159/

→  taz 6.3.2024 Pelagos-Schutzgebiet – Heimat der Wale: Fragiles Paradies im Mittelmeer. Das Pelagos-Gebiet ist die größte Schutzzone im Mittelmeer. Und dennoch: Die Situation für die Wale hier ist dramatisch schlecht. Wie kann das sein?:... Das größte Problem sei hier schlicht der fehlende politische Wille, Naturschutz über ökonomische – und damit finanzielle – Interessen zu stellen, konstatiert Ritter. „Wir säßen hier nicht und würden über diese ganzen Problematiken reden, wenn der Naturschutz eine laute Stimme wäre oder eine, die oft gehört wird“, sagt er – mit Frust in seiner Stimme. https://taz.de/Pelagos-Schutzgebiet--Heimat-der-Wale/!5989881/

 

 

 

 

19. Oktober 2020 - Bericht zur Lage der Natur in Europa - Gefährdung geschützer Lebensräume - auch in Lippedorf

 

19. Oktober 2020 - Europäische Kommission - Bericht zur Lage der Natur in Europa

81 Prozent der geschützten Lebensräume sind in schlechtem Zustand

 

"Die meisten geschützten Lebensräume und Arten in Europa sind trotz Fortschritten in einigen Zielgebieten in einem schlechten Zustand. Der Rückgang von geschützten Arten und Lebensräumen hält weiter an und ist hauptsächlich auf Land- und Fortwirtschaft sowie Verstädterung und Eingriffe in Süßwasser-Lebensräume zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Bewertung der Kommission zum Zustand der Natur, die heute (Montag) vorgestellt wurde und die sich auf einen ausführlicheren Bericht der Europäischen Umweltagentur stützt.

Der für Umwelt, Meere und Fischerei zuständige Kommissar Virginijus Sinkevičius erklärte: „Diese Bewertung des Zustands der Natur ist der umfassendste Gesundheitscheck der Natur, der jemals in der EU unternommen wurde. Sie zeigt klar und deutlich, dass wir unsere Lebensgrundlage verlieren. In der EU sind bereits 81 Prozent der geschützten Lebensräume in einem schlechten Zustand. Wir müssen die Ankündigungen in der neuen Biodiversitätsstrategie der EU dringend in die Tat umsetzen, um das Ruder herumzureißen – im Interesse der Natur, der Menschen, des Klimas und der Wirtschaft.“

Die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden wirkt sich ebenso auf Lebensräume aus wie der Klimawandel und die übermäßige Ausbeutung von Tieren durch illegale Entnahme sowie unhaltbare Jagd- und Fischfangpraktiken. Wenn nicht dagegen vorgegangen wird, führt dieser Rückgang unweigerlich zu einer weiteren Erosion unserer Biodiversität und ihres lebenswichtigen Beitrags, sodass letztlich auch die Gesundheit und der Wohlstand der Menschen gefährdet sind.

In dem Bericht wird unterstrichen, dass wir handeln müssen, wenn sich Europas Biodiversität – wie in der neuen EU-Biodiversitätsstrategie vorgesehen – bis 2030 wirklich erholen soll. Vor diesem Hintergrund ist die vollständige Umsetzung der Ziele und Vorgaben, die in der Biodiversitätsstrategie und in der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ vorgeschlagen werden, von grundlegender Bedeutung.

Die Bewertung, die sich auf einen ausführlichen technischen Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) stützt, zeigt, dass viele geschützte Arten und Lebensräume dem großen Druck zwar gerade noch standhalten, die Mehrzahl auf EU-Ebene aber in einem schlechten Zustand ist und der Trend für einige immer weiter abwärts geht.

Bei den Arten hält der Rückgang eng mit der Landwirtschaft verbundener Vogelarten an. Der größte Anteil an Arten mit schlechtem Erhaltungszustand entfällt auf allerdings auf Süßwasserfische (38 Prozent), was in erster Linie an Veränderungen von Gewässern und Wasserströmungs- und Wasserkraftanlagen liegt. Von den Lebensräumen sind nur 15 Prozent in gutem Zustand. Die Renaturierung vonTorfmooren und anderen Feuchtgebieten ist nicht nur gut für die Natur, sondern kann auch wesentlich zum Klimaschutz beitragen und in ländlichen und entlegenen Gebieten Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen.

Aus dem Bericht geht ferner hervor, dass gezielte Erhaltungsmaßnahmen auch zu Ergebnissen führen. Der Pardelluchs, das Waldren und der Fischotter, für die umfassende Erhaltungsprojekte gestartet wurden, erholen sich nun. Initiativen im Rahmen des EU-Programms LIFE, gezielte Agrarumweltprogramme im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und das Natura-2000- Netz mit seinen 27.000 Gebieten wirken sich nach wie vor positiv aus, aber die Anstrengungen müssen noch erheblich verstärkt werden."

 

Der Lippemündungsraum (Naturschutzgebiet und Biotopverbund) ist da keine Ausnahme!

Die kürzlich (Anfang Oktober 2020) durchgeführten Rodungen an der Frankfurter Strasse in Lippedorf mit Fällungen alten Eichen und Buchen sind ein trauriges Beispiel...

 

 

 

 

Es ist Zeit, zu handeln!

Stadt und Kreis Wesel haben das jetzt verstanden, sie müssen allerdings ihren Worten auch Taten folgen lassen...

 

 

Quellen und Verweise:

https://ec.europa.eu/germany/news/20201019-lage-der-natur-europas_de

https://www.presseportal.de/pm/6347/4738461

https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/bericht-zur-lage-der-natur-benennt-treiber-der-naturzerstoerung-zukunftsfrage-nachhaltige-landnutzung-weiter-ungeloest/

 

https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/nabu-wesel-laesst-gruende-fuer-baumfaellungen-in-lippedorf-nicht-gelten_aid-53995513

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/naturschuetzer-gegen-weitere-faellungen-in-lippedorf-id230659316.html

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/aerger-ueber-die-faellung-alter-baeume-in-wesel-lippedorf-id230622548.html

https://evolvingregions.com/channel/wesel/

https://www.gruene-wesel.de/jamaika-koalition-in-wesel/

https://www.lokalkompass.de/wesel/c-politik/da-ist-noch-luft-nach-oben_a1450551

https://www.cdu.de/themen/umwelt-natur-und-klimaschutz

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/cdu-wesel-sorgt-sich-um-die-baeume-in-der-kreisstadt-id230147678.html

https://www.kreis-wesel.de/de/themen/klimaoffensive-kreis-wesel/

 

Update Herbst 2021

 →LANUV  Fachinformationssystem Klimaanpassung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ablaufende Zeit _ verbleibendes CO2 Budget: Die CO2-Uhr des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change MCC

 

Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change MCC

 

"Die CO2-Uhr des MCC veranschaulicht, wieviel CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden darf, um die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C beziehungsweise 2°C zu begrenzen. Mit einem Klick kann man die Schätzungen für beide Temperaturziele vergleichen und sehen, wieviel Zeit im jeweiligen Szenario bleibt.

 

 
 
Als wissenschaftliche Grundlage für die CO2-Uhr verwenden das MCC ausschließlich Daten des Weltklimarats IPCC, die den gesicherten Stand der Forschung darstellen. Der IPCC hat seine Abschätzung des verbleibenden CO2-Bugets zuletzt im Sommer 2021 aktualisiert, mit der Vorlage des ersten Teils seines Sechsten Sachstandsberichts.

Laut dem Bericht (siehe hier, Tabelle SPM.2) können, gerechnet ab Anfang 2020, noch 400 Gigatonnen (Gt) CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden, um das 1,5-Grad-Ziel nicht zu verfehlen. Der jährliche Ausstoß von CO2 – durch Verbrennen fossiler Brennstoffe, Industrieprozesse und Landnutzungsänderungen – wird mit 42,2 Gt angesetzt; rechnerisch entspricht dies 1337 Tonnen pro Sekunde. Bei konstanten Emissionen wäre dieses Budget von jetzt ab gerechnet in weniger als acht Jahren aufgebraucht. Das Budget von 1150 Gt für das Zwei-Grad-Ziel wäre in etwa 25 Jahren erschöpft. Die Budgets sind so kalkuliert, dass damit das jeweilige Temperaturziel mit hoher Wahrscheinlichkeit eingehalten wird, nämlich in zwei Dritteln der untersuchten Klima-Szenarien. 

Die Uhr tickt also und zeigt, wie wenig Zeit der Politik bleibt, um zu handeln. Auf der MCC-Website kann man interaktiv nachvollziehen, welche politischen Ziele  welchen Zeitrahmen für konkretes Handeln lassen:

Links oben wird mit einem Klick das Szenario für das 2-Grad-Ziel angezeigt, rechts für das 1,5-Grad-Ziel; in beiden Fällen zeigt die Uhr das noch verbleibende CO2-Budget – und die verbleibende Zeit. Die CO2-Uhr des MCC bezieht sich ausschließlich auf das verbleibende Restbudget für CO2. Aber bei der Berechnung dieses Restbudgets wird der Beitrag anderer Treibhausgase zur Erderhitzung im Voraus abgezogen.

Die Idee des CO2-Budgets fußt auf einem nahezu linearen Zusammenhang zwischen den kumulativen Emissionen einerseits und dem Temperaturanstieg andererseits. Aus dem Ablaufen des verfügbaren CO2-Budgets zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels lässt sich indes nicht ableiten, dass sich die Erde dann um 1,5 Grad erwärmt hätte. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Reaktion der Emissionen auf die Temperatur erst später sichtbar wird als beim reinen Blick auf die Konzentration der Emissionen in der Atmosphäre. 

Auch wenn die CO2-Uhr eine präzise Messung der verbleibenden Zeit für aktiven Klimaschutz suggeriert, so bleiben doch viele Unsicherheitsfaktoren bestehen, die sich unter anderem aus unterschiedlichen Definitionen des 1,5°C-Ziels, unterschiedlichen Annahmen über die Klimasensitivität und den Grad der bisherigen Erwärmung sowie der zukünftigen Entwicklung anderer Treibhausgase ergeben. Weiterhin ist der Berechnung bis auf weiteres zugrunde gelegt, dass die jährlichen Emissionen, nach einer Delle im Corona-Jahr 2020, ab 2021 auf dem Niveau von 2019 verbleiben.

In einem 2018 veröffentlichten Interview mit der Züricher Wochenzeitung WOZ hat MCC-Generalsekretärin Brigitte Knopf ausführlich erklärt, wie die CO2-Uhr den Klimawandel veranschaulicht und die Dringlichkeit politischen Handelns anzeigt.

Für Rückfragen zur CO2-Uhr wenden Sie sich bitte an die MCC Pressestelle."

Zitat aus der o.g. Quelle

 

→ PLOS Climate:a new, inclusive home for open climate research: https://journals.plos.org/climate/

Archer E, Males J (2022) PLOS Climate: A new, inclusive home for open climate research. PLOS Clim 1(2): e0000015. https://doi.org/10.1371/journal.pclm.0000015

"In vielerlei Hinsicht ist es ein äußerst passender Zeitpunkt, um PLOS Climate mit dem Ziel ins Leben zu rufen, strenge, von Fachleuten geprüfte Klimaforschung für alle zugänglich zu machen. Wir schreiben dieses Editorial in einer Zeit, die für unseren Planeten von großer Bedeutung ist, da die Welt noch immer die Ergebnisse der letzten Runde der internationalen Klimaverhandlungen verdaut. Nach der COP26 und dem Klimapakt von Glasgow bleiben 1,5° C - vorerst - in Sichtweite. Aber die Jahre 2022 und 2023, einschließlich des jährlichen UN-Rundtischgesprächs und der globalen Bestandsaufnahme 2023, werden entscheidend dafür sein, ob wir wirklich auf einen solchen Kurs einschwenken können. Im Hinblick darauf, wie die wissenschaftliche Forschung in diese Prozesse einfließt, war es ein ermutigendes Zeichen, dass auf der COP26 der jüngste Bericht der Arbeitsgruppe I des IPCC AR6 über die physikalisch-wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels, der selbst ein wichtiger Meilenstein in der Synthese der jüngsten Klimaforschung [1] ist, nachdrücklich anerkannt wurde. Auf der COP26 wurde auch zum ersten Mal die Rolle der Natur bei der Reaktion auf den Klimawandel klar anerkannt, einschließlich der Frage, wie Biodiversität und Ökosystemleistungen sowohl die Anpassung als auch die Abschwächung unterstützen können [2]. Es scheint immer klarer zu werden, dass das Streben nach planetarischer Gesundheit der Rahmen ist, in dem wir unseren Ansatz zur Bekämpfung des Klimawandels sehen müssen [3].

Die Auswirkungen des Klimawandels auf Menschen, Gesellschaften und die natürliche Welt sind real und verstärken sich [4]. Während die Dringlichkeit von Abschwächung, Anpassung und sorgfältig priorisierter Forschung von gesellschaftlichen Interessenvertretern und Entscheidungsträgern zunehmend anerkannt wird, gibt es nach wie vor große Herausforderungen in Form von politischer und kultureller Trägheit, begrenzten Möglichkeiten der Sichtbarkeit und Beteiligung für einige der am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen und ungleicher Finanzierung von Klimaforschung und -maßnahmen in den verschiedenen Regionen der Welt. Die Covid-19-Pandemie hat die Ungleichheiten sowohl in Bezug auf die Klimaauswirkungen als auch in der Praxis der Klimaforschung selbst noch deutlicher zutage treten lassen [5, 6]. Bei PLOS Climate setzen wir uns dafür ein, diese Probleme zu beleuchten, die Perspektiven unterrepräsentierter Gruppen zu teilen und Möglichkeiten für gemeinsame Lösungen zu finden.

Die Klimaforschung, die sich über viele Disziplinen und Fachgebiete erstreckt, liefert eine wichtige Grundlage für fundierte Entscheidungen auf allen Ebenen der Gesellschaft. PLOS Climate berücksichtigt klimabezogene Forschung aus jedem Blickwinkel und jeder Region der Welt, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Erd-, Ozean- und Atmosphärenwissenschaften, Paläoklimatologie, klimagerechte Energie und Technik, Anpassung, Abschwächung, Klimaökonomie, soziale und gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels, Politik und Governance, Ethik und Philosophie sowie klimabezogenes Verhalten und Psychologie. Wie sich in unseren Veröffentlichungskriterien (https://journals.plos.org/climate/s/criteria-for-publication) widerspiegelt, konzentriert sich unser Ansatz bei der Bewertung von Beiträgen für PLOS Climate auf wissenschaftliche Strenge und Reproduzierbarkeit und nicht auf subjektive Bewertungen der "Neuheit". Der Schlüssel dazu ist ein robuster, objektiver Peer-Review-Prozess.

Wir sehen einen wichtigen Teil unserer Rolle darin, einen Kanal für die Verbreitung interdisziplinärer Arbeiten zu bieten, die die Grenzen traditioneller disziplinärer Silos überschreiten. Wir ermutigen insbesondere zur Einreichung von Forschungsarbeiten in diesen spannenden kollaborativen Bereichen der konzeptionellen und methodischen gegenseitigen Befruchtung und planen, Autoren die Möglichkeit zu bieten, in interdisziplinären Sammelbänden zu veröffentlichen - von denen wir hoffen, einige gemeinsam mit anderen PLOS-Zeitschriften zu organisieren. Ein weiterer redaktioneller Schwerpunkt ist die Veröffentlichung lösungsorientierter, politik- und entscheidungsrelevanter Forschung. Wir werden nicht nur die Einreichung von Forschungsartikeln in diesem Bereich fördern, sondern auch Rezensionen und Stellungnahmen in Auftrag geben, die eine Synthese und Kommentare in Schlüsselbereichen liefern, sowie Beiträge, die Orientierung und Kontext zu den bevorstehenden IPCC-Berichten und anderen Meilensteinen im globalen Klimadiskurs bieten. Wir werden weiterhin direkt mit Entscheidungsträgern zusammenarbeiten, nicht nur in der Politik, sondern auch im gemeinnützigen Bereich und in der Industrie, sowohl als Autoren als auch als Publikum, das die von uns veröffentlichte Forschung nutzen kann....."

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)" Original in English: https://journals.plos.org/climate/article?id=10.1371/journal.pclm.0000015

 

Eine überschätzte Spezies | Doku Reupload | ARTE: https://www.youtube.com/watch?v=N3xjGxqKpwM

Update September 2022

TAZ :  Die Klima-News der Woche - Klima-Kipppunkte nahen schneller als gedacht.Die Klimakrise verschlechtert die Luftqualität. Die EU könnte 2040 völlig erneuerbar sein. 

Quelle und Verweise: https://taz.de/taz-Podcast-klima-update/!5881039/  || https://taz.de/Schon-bei-15-Grad-Erderhitzung/!5880973/ || https://extranet.greens-efa.eu/public/media/file/1/7861

Januar 2023

5.1.2023 rnd -  Warum Deutschland seine Klimaziele zu verpassen droht https://www.rnd.de/wirtschaft/klimaschutz-warum-deutschland-seine-ziele-zu-verpassen-droht-X6NPUXK7JRDN5JNSBLTDHRUFBI.html

"2022 war ein verlorenes Jahr für den Klimaschutz. Vor allem die Strom­erzeugung mit Kohle belastet die deutsche CO₂-Bilanz. Wirtschafts­minister Robert Habeck (Grüne) spricht vom Verkehr als Sorgenkind und kritisiert damit seinen Kabinettskollegen Volker Wissing (FDP). ... 

Wo liegen die handfesten Defizite?

Die schwarzen Schafe sind die Bereiche Verkehrund Gebäude. Nach den Agora-Berechnungen ist der Verbrauch von Mineralöl im vorigen Jahr gestiegen, obwohl sich Deutschland eigentlich auf den Weg in die Elektro­mobilität machen wollte. Der CO₂-Ausstoß des Verkehrssektors lag um knapp 8 Prozent über der Zielvorgabe – was laut Agora am Verkehrs­aufkommen lag, das nach dem Ende der Pandemie gestiegen ist. Hinzu kämen aber auch „fehlende politische Maßnahmen zur Emissions­reduktion“. Dahinter steckt, dass der Umstieg vom Individual­verkehr mit Verbrennungs­motoren auf klimafreundliche Verkehrsmittel (Busse, Bahnen, Fahrrad) – trotz 9-Euro-Ticket – kaum vorankommt.

Was braucht es, um auf den Pfad der Klimaziele zu kommen?

Die Regierung muss handeln. Als großes Versäumnis wird der Ampel von Umwelt- und Klimaschützern vorgehalten, dass sich die politisch Agierenden noch nicht mal auf das im Koalitions­vertrag vorgesehene Klimaschutz­sofortprogramm verständigen konnten.Agora-Chef Müller hält darüber hinaus einen Erneuerbarenturbo, also mehr Wind- und Sonnenstrom, und eine Elektrifizierungs­offensive durch Wärmepumpen in Haushalten und Industrie für zentral. Nahziel müsse sein, bis Ende 2023 „unabhängiger von fossilen Energien und von deren volatilen Preisen“ zu sein.

Wie reagiert die Regierung?

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) macht darauf aufmerksam, dass die Gesamt­emissionen im Vergleich zu 2021 „leicht gesunken“ seien (um fünf Millionen Tonnen oder 0,7 Prozent). Maßnahmen zur Beschleunigung des Erneuerbarenausbaus würden 2023 wirksam werden. „Außerdem stimmen wir in der Regierung gerade ein Energieeffizienz­gesetz ab.“ Aber: „Unser Sorgenkind ist der Verkehrsbereich.“Bisher sei es nicht gelungen, eine Perspektive zu entwickeln, die an der CO₂-Lücke etwas ändere. Diese Kritik ist direkt an die Adresse von Verkehrs­minister Volker Wissing (FDP) gerichtet.

→ Problem Verkehr Lippemündungsraum https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verkehr

→ Problem Logistik Lippemündungsraum https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/industrie-und-gewerbe?start=4

 

Prof. Dr. Niklas Höhne ist Klimaforscher, Mitbegründer des New Climate Institute und Professor an der Universität Wageningen, Niederlande. Seit 1995 verfolgt er die internationalen Klimaverhandlungen, beriet Regierungen und leitete zahlreiche Studien im Zusammenhang mit den internationalen Klimaverhandlungen und der nationalen Klimapolitik. Seit dem Jahr 2000 wirkte Niklas Höhne als federführender und mitwirkender Autor an mehreren Berichten des IPCC, dem Intergovernmental Panel on Climate Change, mit – das IPCC ist eine Institution der Vereinten Nationen. In seinem Auftrag tragen Fachleute weltweit regelmäßig den aktuellen Kenntnisstand zum Klimawandel zusammen und bewerten ihn aus wissenschaftlicher Sicht.

 

 

 

Artensterben - die ignorierte MegaKrise - die wahre Herausforderung dieses Jahrhunderts - Buchempfehlung für alle Entscheider-Politiker*innen

 

Bedrohlicher als der Klimawandel -

Das Verschwinden der Arten ist die Krise des Jahrhunderts

die ignorierte Megakrise

Grundsatzprogramm Artenvielfalt NABU

→ Faktencheck Artenvielfalt | Living Planet Index

Das größte Aussterben seit 66 Millionen Jahren wird auch den Menschen treffen. Wir könnten gegensteuern, müssten uns dafür aber massiv ändern.

Matthias Glaubrecht, Autor eines diesbezüglichen Essays im Tagesspiegel, ist Evolutionsbiologe, Systematiker, Wissenschaftshistoriker - und regelmäßiger Autor des Tagesspiegels. Er war Leiter der Forschungsabteilung am Berliner Naturkundemuseum.  2014 wurde er Gründungsdirektor des „Centrums für Naturkunde“ an der Universität Hamburg.

→ Zum Essy im Tagesspiegel auf https://www.tagesspiegel.de/wissen/bedrohlicher-als-der-klimawandel-das-verschwinden-der-arten-ist-die-krise-des-jahrhunderts/25401902.html
 

" ...Vom Ende der Evolution, wie wir sie kennen

Tatsächlich können wir alle etwas gegen das Artensterben tun: durch bewussteren Umgang mit der Natur und nachhaltigere Lebensweise. Wir wissen, dass wir vor allem in den reichen Ländern des Nordens viel zu verschwenderisch mit Ressourcen umgehen. Aber auch die aufstrebenden Schwellen- und Entwicklungsländer werden gefordert sein. Es geht dabei vor allem darum, wie wir unsere Wiesen, Wälder, unsere Flüsse und Weltmeere nutzen.

Und für den Einzelnen geht es konkret darum, wie wir etwa unsere Gärten und Städte gestalten, wie viele Ressourcen wir verbrauchen. Derzeit ist das alles andere als nachhaltig. Was wir deshalb brauchen, ist ein grundlegend anderes Verständnis von – und Verhältnis zur – Natur, von der wir viel mehr unter Schutz stellen müssen.

Dafür bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Wir müssen das uns ureigene Pionierverhalten und die Eroberer- und Untertan-Macher-Mentalität des Menschen mit der Kraft unseres Verstandes in den nächsten zehn, zwanzig oder höchstens dreißig Jahren überwinden und ein neues Verhalten entwickeln. Wir müssen mehr natürlichen Lebensraum erhalten und großflächig Naturlandschaften wirkungsvoll schützen.

Statt der derzeit 15 Prozent an Land und sieben Prozent im Meer (die de facto sogar weniger werden) sollten zukünftig wenigstens 30 Prozent der Erde geschützt werden, um dort die Artenvielfalt zu bewahren. Besser wäre es, so mahnen Experten, bis Mitte des Jahrhunderts sogar die Hälfte der Erde unter Schutz zu stellen und „grün“ zu lassen.

Der Mensch verschwindet im Anthropozän

Die nächsten Jahrzehnte werden darüber entscheiden, ob wir Millionen Arten vor dem Untergang retten können. Es gehört zu den größten Versprechen jeder Generation an die nachfolgende, dass sie es einmal besser haben soll. Setzen wir mit weiteren Milliarden Menschen unsere fatale Art des Wirtschaftens, den Raubbau an der Natur fort, wird es zu einem gewaltigen Artenschwund und Artensterben kommen, das irreparable Schäden in den Ökosystemen auslösen wird.

Eine belebte Umwelt mit größeren Säugetieren, mit vielen verschiedenen Vögeln, Fröschen und Fischen wird dann längst der Vergangenheit angehören. Vor allem aber werden Insekten und die Heerscharen anderer nützlicher Tiere fehlen. Dadurch werden wir unsere Ernährung und letztlich auch das Überleben eines Großteils der Menschen gefährden.

Was wir derzeit betreiben, ist ein Angriff der Gegenwart auf Zukunft und Vergangenheit: Wir vernichten die Produkte der Evolution, ohne die aber die Lebensräume der Erde, die unsere Lebensgrundlage sind, keine Zukunft haben werden. Es wäre das Ende der Evolution, wie wir sie zumindest seit dem letzten großen Artensterben kennen.

Zwar gibt es keinen Zweifel: Das Leben wird auch dann weitergehen. Aber es wird andere Wege einschlagen. Und sehr wahrscheinlich wird es dies dann ohne uns tun..."   → https://taz.de/Tierwelt-der-Zukunft/!5910315/

Aktueller Hinweis: Dezember 2022 - rnd Interview mit Professor Glaubrecht - Artensterben - wir sehen nur die Spitze des Eisberges

https://www.rnd.de/wissen/evolutionsbiologe-zum-artensterben-wir-sehen-gerade-nur-die-spitze-des-eisberges-XYZP5IZWANFE7JE3WOLTPV3MTM.html

Oktober 2021: Das drohende Aussterben von Dorsch und Hering in der Ostsee

Quelle: https://taz.de/RIP-Dorsch-und-Hering/!5808527/

 

zum Buch:  

 

 

Matthias Glaubrecht      Das Ende der Evolution

Der Mensch und die Vernichtung der Arten

Der Klimawandel ist endlich in aller Munde. Doch so alarmierende Ausmaße er auch angenommen hat - er ist nur Nebenschauplatz angesichts der apokalyptischen Reiter, die in einem Akt der Verwüstung gegenwärtig über die Erde ziehen: Bevölkerungsexplosion, Ressourcenverknappung, Umweltzerstörung und Artensterben. In seiner Analyse sieht der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht mit dem sich abzeichnenden Massenexitus, dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier, eine weltweite biologische Tragödie auf uns zukommen. Der Mensch ist heute zum größten Raubtier und zum entscheidenden Evolutionsfaktor mutiert, der die Existenz aller Lebewesen - auch seine eigene - gefährdet. Ob das Ende der Evolution, das spätestens ab Mitte des 21. Jahrhunderts ein realistisches Szenario zu werden droht, noch aufzuhalten sein wird, darüber wird allein unser Tun in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten entscheiden.

 

C. Bertelsmann Verlag, München 2019  |  ISBN 9783570102411  | Gebunden, 1072 Seiten

 

auf diese Problematik wies schon 1978 Hoimar von Ditfurth hin

Kommentar Deutschlandfunk https://www.deutschlandfunk.de/hoimar-von-ditfurth-vor-100-jahren-geboren-er-warnte.871.de.html?dram:article_id=504225

in seiner Sendung QUERSCHNITT  "Der Ast auf dem wir sitzen 1978"  

Youtube Folge 1+2: https://www.youtube.com/watch?v=F2K-wnCuntg 

in später in seinem Buch "So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen: Es ist soweit"

- https://de.wikipedia.org/wiki/So_la%C3%9Ft_uns_denn_ein_Apfelb%C3%A4umchen_pflanzen; Hamburg; 1985. Edition (1. Januar 1985)

 

Über uns Menschen und unsere Stellung in der Welt - Eine überschätzte Spezies | Doku Reupload | ARTE: https://www.youtube.com/watch?v=N3xjGxqKpwM

 

 

UPDATE November 2021

aktuelles Beispiel für den Kollaps von menschlichen Gesellschaften durch Umweltzerstörung https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-10/tschadsee-fluechtlinge-klimakrise-islamismus-boko-haram-tschad 

Juli 2022

taz Energiewende versus Artenschutz: https://taz.de/Energiewende-in-der-Kritik/!5866450/

 

November 2022

Neue BUCH-EMPFEHLUNG für Entscheider  -   als Ergänzung

3 Grad mehr

Ein Blick in die drohende Heißzeit und wie uns die Natur helfen kann, sie zu verhindern

ISBN: 978-3-96238-369-5      Softcover, 352 Seiten
Illustriert von Esther Gonstalla

Höchstens 1,5 Grad Erderwärmung: Dieses Ziel wurde 2015 auf dem Klimagipfel von Paris formuliert. Seitdem ist jedoch wenig passiert, im Gegenteil: Der Ausstoß von CO2 ist weiter gewachsen. Die Forschung geht längst davon aus, dass wir auf eine 3 Grad wärmere Welt zusteuern.

November 2022 - Weltklimakonferenz   

„Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle – mit dem Fuß auf dem Gaspedal“,

sagte Guterres in einer Rede vor Dutzenden Staats- und Regierungschefs in Scharm el Scheich.

„Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens – und sind dabei zu verlieren“,

warnte er mit Blick auf von der Klima­krise ausgelöste Dürren, Überschwemmungen, Unwetter und steigende Meeresspiegel.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138619/Klimakonferenz-Wir-sind-auf-dem-Highway-zur-Klimahoelle


 
In diesem Buch hat sich das Who's who der Wissenschaft von Hans J. Schellnhuber über Stefan Rahmstorf bis Jutta Allmendinger zusammengetan, um darzustellen, was Natur und Gesellschaft droht, wenn es so weit kommt. Doch die Autor*innen verharren nicht bei alarmierenden Zukunftsvisionen, sondern zeigen detailliert auf, wie wir das Schlimmste verhindern können, indem wir die Abholzung der Regenwälder stoppen, die Aufforstung massiv vorantreiben, die trockengelegten Moore wiedervernässen und die Humuspools der Böden wieder auffüllen.
 
Ein gleichermaßen aufrüttelndes wie Hoffnung spendendes Buch, attraktiv gestaltet mit zahlreichen Fotos und Infografiken.

https://www.oekom.de/buch/3-grad-mehr-9783962383695

 

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

Dezember 2022 → Grundsatzprogramm Artenvielfalt NABU 

 → Tageschau 15.1.2024  Biodiversitätsziele 2030 Mehr Wildnis gegen die Artenkrise: "Beim Klimawandel geht es darum, wie wir in Zukunft leben. Beim Artensterben geht es darum, ob wir als Menschheit überleben", sagt Katrin Böhning-Gaese, Direktorin am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main. Die Biologin fordert, mehr Flächen in Deutschland auszuweisen, bei denen komplett auf menschliche Nutzung verzichtet wird - also mehr Wildnis. " https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/wildnis-artensterben-100.html

Buchempfehlung 

Matthias Glaubrecht    -    Die Rache des Pangolin

Wild gewordene Pandemien und der Schutz der Artenvielfalt

Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht zeigt, wie die Vernichtung natürlicher Lebensräume und der Artenvielfalt mit Seuchen zusammenhängt und warum es sinnvoller ist, gegen die Zerstörung der Natur zu kämpfen anstatt gegen ein Virus.

Viren haben schon immer die Menschheit beeinflusst – und neuerdings schafft der Mensch selbst die Voraussetzungen für neue Infektionskrankheiten. Weil wir die Welt verändern, lösen wir Pandemien aus, die wir dann nicht mehr beherrschen. Denn weltweit schlummern in Tieren – vom Pangolin bis zur Pute, von Fledermäusen bis zu Rindern – zahllose Erreger, die auch Menschen infizieren. Unsere globalisierte, immer dichter von Menschen besiedelte Welt macht es zunehmend wahrscheinlich, dass dadurch bald noch gefährlichere Pandemien verursacht werden ‒ weil die Wildnis zerstört wird, riesige Flächen entwaldet werden und durch Jagd und Wilderei, weltweiten Handel und Schmuggel, aber auch unsere Nutztierhaltung neue Krankheiten zu uns gelangen.

Deshalb darf unsere Aufmerksamkeit nicht allein dem Wettlauf um immer neue Impfstoffe gelten; wir müssen uns vielmehr dringend dem Schutz von Natur und Artenvielfalt widmen. Es wird Zeit, für künftige Pandemien zu lernen und unseren Krieg gegen die Natur zu beenden. 

Buchdetails

Genre Naturwissenschaften/Popular Science
Verlag Ullstein Hardcover
Einbandart Hardcover mit Schutzumschlag  / auch als Ebook (u.a. Kindle) 
Seitenanzahl 640 Seiten
ISBN 9783550201417
Erscheinungstag 24.11.2022
Preise DE 29,99 €, AT 30,90 €

https://www.ullstein.de/werke/die-rache-des-pangolin/hardcover/9783550201417  |  https://www.amazon.de/Die-Rache-Pangolin-gewordene-Artenvielfalt-ebook/dp/B09XFG997K

Rezension faz https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/matthias-glaubrechts-buch-die-rache-des-pangolin-18721081.html

 

 

 IPCC Klimawandel Synthesebericht 2023 → Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung .pdf

 

Artensterben in Europa deutlich stärker - schlimmer als vermutet

taz 9.11.2023  https://taz.de/Neue-Studie-zum-Artensterben/!5968590/

Eine neue Studie schlägt Alarm: Mehr als doppelt so viele Tier- und Pflanzenarten als bekannt sind bedroht.

Je genauer die Wissenschaft hinschaut, desto schlimmer wird die Lage: Anstatt der weltweit etwa eine Million Arten, die vom Aussterben bedroht sind, sind es wohl eher zwei Millionen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie um Axel Hochkirch, Kurator für Ökologie am Nationalmuseum für Naturgeschichte in Luxemburg. Sie ist am Mittwoch in der renommierten Zeitschrift Plos One veröffentlicht worden.

→ Faktencheck Artenvielfalt | Living Planet Index

weiter im Text https://taz.de/Neue-Studie-zum-Artensterben/!5968590/

Kommentar Forschung & Lehre https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/hat-deutschland-das-artenschutzabkommen-verletzt-6028 

Originalartikel in PLOS ONE: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371%2Fjournal.pone.0293083

Dramatik des Insektensterbens:"Die Zahl der Insekten in Deutschland ist nicht nur zurückgegangen, sie ist regelrecht eingebrochen: Dreiviertel aller Fluginsekten ist im Verlauf von nicht einmal dreißig Jahren verschwunden, so dass schockierende Ergebnis einer der relevantesten Studien zum Thema."https://www.ardalpha.de/wissen/natur/tiere/artenschutz/rote-liste/insekten-insektensterben-insektenschwund-bienen-schmetterlinge-grillen-kaefer-100.html

Dramatik des Waldsterbens in NRW: Waldzustandsbericht NRW 2023"Negativer Trend setzt sich fort:Nur ein Viertel der Bäume, also 25 Prozent, weist keinen Verlust von Nadeln oder Blättern auf (Vorjahr: 28 Prozent). 36 Prozent (34 Prozent in 2022) der Bäume weisen in diesem Jahr mittlere und 39 Prozent (38 Prozent in 2022) sogar starke Verluste von Nadeln und Blättern auf. Eine weitere Verschlechterung von Vitalitätswerten der Bäume ist seit dem Beginn der Erhebung im Jahr 1984 festzustellen. Vor allem seit dem Jahr 2018 setzen Wetterextreme den Bäumen zu.

Problematik nächtliche Lichtverschmützung - Schwerpunktartikel der Initiative: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/lichtverschmutzung

 

Problematik des Artensterbens - Buchempfehlung für alle Entscheider*innen / Politiker*innen

Schwerpunktartikel der Initiative: 

Bedrohlicher als der Klimawandel -

Das Verschwinden der Arten ist die Krise des Jahrhunderts

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/74-artensterben-die-ignorierte-megakrise-die-wahre-herausforderung-dieses-jahrhunderts-buchempfehlung-fuer-alle-entscheider-politiker-innen

 

 

Updates

10. November 2023 INFO NABU - Das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur

hat die nächste Hürde genommen: Die Trilogverhandlung endet mit einer Einigung. → https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz/europa/33254.html

10. November 2023 - Das Ruhrparlament hat den neuen Regionalplan Ruhr (inkl Kreis Wesel) beschlossen: unter anderem plant es eine deutliche Ausweitung der Naturflächenvernichtung durch Ausweitung der Auskiesungsflächen - weitere Infomationen unter:

→  https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/kiesabbau-im-kreis-wesel-regionalplan-nimmt-erste-huerde-id239823113.html

Regionalplan Ruhr: So ist der Stand im Streit um Kiesabbauflächen: 932 zusätzliche Hektar sind im Regionalplan als Kiespotenzialflächen ausgezeichnet.Das macht sie nicht sofort zu konkreten Abbaugebieten, aber allein die Möglichkeit, dass sie es werden könnten, bringt die betroffenen Kommunen, Teile der Bevölkerung und den Kreis Wesel selbst auf die Barrikaden. Sie argumentieren unter anderem, dass die bereits ausgewiesenen Flächen noch ausreichend Kies und Sand für die kommenden zwei Jahrzehnte vorhalten. Das ist exakt der Horizont, den der Landesentwicklungsplan momentan als Versorgungszeitraum vorgibt.

Außerdem verweisen sie auf die Landesregierung, die sich in ihrem Koalitionsvertrag einen nachhaltigeren Umgang mit nicht nachwachsenden Rohstoffen auferlegt hat. Dafür muss sie den Landesentwicklungsplan ändern. Das wird aber noch dauern, weshalb die Kommunen und der Kreis Wesel gefordert hatten, den Kieskomplex aus dem Regionalplan zu lösen und in einen Teilplan auszugliedern, zumindest solange das Land an einem neuen Landesentwicklungsplan strickt.

→ Kies- und Sand Abbau in der Lippeaue (initiative-lippemuendungsraum.de) https://www.initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/flaechenverbrauch-und-versiegelung?start=3

https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-umstrittener-regionalplan-ruhr-beschlossen-100.html

https://www.rvr.ruhr/news/startseite-news/?tx_news_pi1%5Bnews%5D=70907&cHash=f134c549814809fbee063e0b1893ddf3

https://www.rvr.ruhr/themen/staatliche-regionalplanung/

https://www.rvr.ruhr/themen/regionalentwicklung/

https://www.giscloud.nrw.de/arcgis/apps/PublicInformation/index.html?appid=68842b4474384e07972e838b64b84e9c

→ zum Landesentwicklungsplan NRW  https://landesplanung.nrw.de/landesentwicklungsplan-nrw | https://landesplanung.nrw.de/regionalplanung  

 

 

 

 

Aufruf zur gemeinsamen Bewahrung unserer / der Natur Oktober 2020

 

Aufruf zur gemeinsamen Bewahrung unserer / der Natur

 

 

Die Menschen bekommen gerade die Rechnung für den anhaltenden Raubbau an der Natur.

 

Die Corona Pandemie ist nur ein Beispiel, wie der Mißbrauch anderer Lebewesen (Tiere/Pflanzen) zunehmend die Menschen nachhaltig in ihrer Lebensführung beeinflußt.

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/36-wie-die-coronavirus-pandemie-mit-der-zerstoerung-von-tier-und-pflanzenwelt-zusammenhaengt-20-april-2020

November 2020 - nächstes Drama- Nerzzuchtbetriebe in Jütland als Quelle mutierter SARS-CoV2-Corona-Viren, die Menschen infizieren - Tötung von 15-17 Millionen Nerzen in mehr als 1100 Zuchtfarmen angeordnet...  

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/corona-mehr-als-200-menschen-mit-von-nerzen-stammender-virusmutation-infiziert-a-18146614-c019-434f-a5f1-e5aa08e483c0

 

Ein weiteres Beispiel für eine drohende menschliche Katastrophe ist die Massenhaltung von Geflügel, wo sich in Geflügelfarmen ausbreitende Infektionskrankheiten nur durch den Einsatz von Antibiotika managen lassen und sich die in der Folge auftretenden multiresistenten Keime in und auf Lebensmitteln auf die Menschen übertragen. Frau/man kann nur erahnen, was die Antibiotika-resistenten Keime, die durch den Verzehr vom Fleisch solchen Geflügels auf den Menschen übertragen werden, dort verursachen.

 

mehr Informationen unter https://germanwatch.org/de/16437

 

 

Und was droht uns, wenn wir die zunehmende Erwärmung unserer Umgebung nicht stoppen können? Wenn wir nicht aufhören, Raubbau an unserer Natur zu nehmen, in dem wir Naturflächen zerstören, versiegeln, Wälder und Bäume sterben lassen oder sogar unbedarft fällen?

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verlust-von-baeumen

 

Die von uns so angestoßene Erwärmung unserer Welt läßt u.a. die im (aktischen) Eis verborgenen Methanvorkommnisse auftauen.

Was das dann für Folgen hat, kann frau/man schon erahnen:

 

https://cordis.europa.eu/article/id/31889-researchers-warn-of-how-methane-leaks-affect-planet/de

>>

https://www.researchgate.net/publication/41760559_Extensive_Methane_Venting_to_the_Atmosphere_from_Sediments_of_the_East_Siberian_Arctic_Shelf

 

 

Also laßt uns aufhören, die Natur zu (zer-)stören!

 

Laßt uns retten und erhalten, was uns jetzt und in Zukunft schützt!

 

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums hat sich gerade das zum Ziel gesetzt.

 

 jeder einzelne, kleine Schritt zählt !

 

unsere nächste Aktion: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/54-muellsammelaktion-lippemuendungsraum-31-10-2020-nabu-wesel

 

 

 

 

 

Climate Central - Plattform unabhängiger Wissenschaftler zum Thema Klimawandel

Climate Central     https://www.climatecentral.org

ist eine unabhängige Organisation führender Wissenschaftler und Journalisten, die die Fakten über unser sich wandelndes Klima und seine Auswirkungen auf die Öffentlichkeit recherchiert und berichtet.

Climate Central nutzt Wissenschaft, große Daten und Technologie, um Tausende von lokalen Geschichten und überzeugenden Bildern zu generieren, die den Klimawandel persönlich machen und zeigen, was man dagegen tun kann. Sie befassen sich mit Klimawissenschaft, Meeresspiegelanstieg, extremem Wetter, Energie und verwandten Themen. Sie arbeiten eng mit TV-Meteorologen, Journalisten und anderen angesehenen Stimmen zusammen, um ein Publikum aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen Überzeugungen zu erreichen.

Das Programm "Climate Matters" versorgt ein Netzwerk von mehr als 790 lokalen TV-Meteorologen in fast 90% der US-Medienmärkte mit Daten und Grafiken, um Geschichten über die Zusammenhänge zwischen Wetter und Klimawandel zu erzählen. Das Schwesterprogramm "Climate Matters in the Newsroom" geht über den TV-Wetterdienst hinaus und versorgt Print-, Digital-, Fernseh- und Rundfunkjournalisten, die auf allen Beats arbeiten, mit Materialien, die ihnen helfen, lokal relevante Geschichten über Klimaauswirkungen und Lösungen zu berichten.     https://medialibrary.climatecentral.org/

Das Programm Meeresspiegelanstieg bewertet und kartographiert Küstenbedrohungen weltweit, erforscht die Schnittmenge von sozialer und physischer Verwundbarkeit an den US-Küsten und leistet Pionierarbeit für eine neue Generation von Online-Tools und Visualisierungen. Küstenakteure aus Regierung, Wirtschaft, NGOs und Wissenschaft nutzen die Forschung und Materialien ausgiebig.     https://sealevel.climatecentral.org/

 

Die Folgen von Hochwasser im Lippemündungsraum lassen sich hier simulieren:

https://ss2.climatecentral.org/#13/51.6326/6.6560?show=satellite&projections=0-K14_RCP85-SLR&level=10&unit=meters&pois=hide



Im Rahmen der  Initiative "Partnerships Journalism" arbeiten sie mit lokalen Medien zusammen, um gemeinsam über Lösungen und Auswirkungen des Klimawandels zu berichten, diese zu produzieren und datenreiche Beiträge zu veröffentlichen.   https://www.climatecentral.org/partnerships-journalism


Die Werte

Wissenschaftliche und journalistische Integrität - Berichte über die Fakten des Klimawandels, wie  immer sie auch ausfallen.

Bedeutung der Information der Öffentlichkeit - Ziel, ein breites Publikum mit wissenschaftlichen Fakten zu erreichen, um eine informierte öffentliche Diskussion und demokratische Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Effektive Kommunikation - Innovative Mischung aus Wissenschaft und Kommunikation, skaliert nach Technologie, mit dem Ziel, ein wichtiges Publikum zu erreichen und zu bewegen.

Zusammenarbeit - Sie bringen ihre Talente und Anstrengungen zusammen mit vielen anderen Organisationen ein, die an der Bewältigung der großen Herausforderung des Klimawandels arbeiten.

Politik-Neutralität - Freiheit von spezifischer Politik, Gesetzgebung oder Technologie, um dem Klimawandel zu begegnen. Strikte  Anwaltfreiheit und Unparteilichkeit.

 

Updates

LANUV  Fachinformationssystem Klimaanpassung

Copernicus - Climate Change Service - https://climate.copernicus.eu/

EarthCARE - Earth Online - https://earth.esa.int/eogateway/missions/earthcare

 

 

Copernicus: Global temperature record streak continues – April 2024 was the hottest on record

→ Copernicus berichtet den heißesten April, der jemals gemessen wurde

https://climate.copernicus.eu/copernicus-global-temperature-record-streak-continues-april-2024-was-hottest-record

https://www.rnd.de/wissen/klimawandel-april-2024-weltweit-der-waermste-seit-aufzeichnungsbeginn-MOP7FKAHLVOTBNTIENVYUGYW7A.html

 

"April 2024 – Surface air temperature and sea surface temperature highlights

  • April 2024 was warmer globally than any previous April in the data record, with an average ERA5 surface air temperature of 15.03°C, 0.67°C above the 1991-2020 average for April and 0.14°C above the previous high set in April 2016.  

  • This is the eleventh month in a row that is the warmest in the ERA5 data record for the respective month of the year. While unusual, a similar streak of monthly global temperature records happened previously in 2015/2016.  

  • The month was 1.58°C warmer than an estimate of the April average for 1850-1900, the designated pre-industrial reference period.   

  • The global-average temperature for the past 12 months (May 2023 – April 2024) is the highest on record, at 0.73°C above the 1991-2020 average and 1.61°C above the 1850-1900 pre-industrial average.   

  • The average European temperature for April 2024 was 1.49°C above the 1991-2020 average for April, making the month the second warmest April on record for the continent.   

  • Temperatures were most above average in eastern European regions. Fennoscandia and Iceland experienced below-average temperatures. The mean temperature, however, masks the contrast between warmer and colder temperatures experienced at the start and latter part of April in western Europe.  

  • Outside Europe, temperatures were most above average over northern and northeastern North America, Greenland, eastern Asia, northwest Middle East, parts of South America, and most of Africa.  

  • The El Niño in the eastern equatorial Pacific continued to weaken towards neutral conditions, but marine air temperatures in general remained at an unusually high level.   

  • The global sea surface temperature (SST) averaged for April 2024 over 60°S–60°N was 21.04°C, the highest value on record for the month, marginally below the 21.07°C recorded for March 2024.  

  • This is the thirteenth month in a row that the SST has been the warmest in the ERA5 data record for the respective month of the year. "

 NASA- wo brennt es auf der Welt?   FIRMS  Fire Information for Resource Management System https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/map/  |   https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/  Copernicus - EFFIS - European Forest Fire Information System  https://forest-fire.emergency.copernicus.eu/BMEL Waldbrandstatistik Deutschland  https://www.bmel-statistik.de/forst-holz/waldbrandstatistik


 

Updates

 →     tagesschau 8.7.2024 : Copernicus-Auswertung - Heißester Juni seit Aufzeichnungsbeginn- Auch wenn es sich in Deutschland anders anfühlte:

Der Juni war global laut EU-Klimawandeldienst Copernicus der wärmste Juni seit Aufzeichnungsbeginn. Dies sei ein Beleg für die "fortdauernde Veränderung unseres Klimas".Der vergangene Monat war - weltweit gesehen - der wärmste Juni seit Beginn der Datenaufzeichnungen. Wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus mitteilte, lagen die Temperaturen im vergangenen Monat 1,5 Grad über dem geschätzten Juni-Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900, der vorindustriellen Referenzperiode. Damit war es der zwölfte Monat in Folge, der die 1,5-Grad-Schwelle erreichte oder überschritt. https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimaerwaermung-copernicus-100.html

→ Freitag, 26. Juli 2024 - UN-Generalsekretär: Extreme Hitze wird zum Normalzustand

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/153214/UN-Generalsekretaer-Extreme-Hitze-wird-zum-Normalzustand

New York – Die Welt muss sich wegen der Klimakrise nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres auf dauerhaft veränderte Temperaturen im Sommer einstellen.

„Der vergangene Sonntag, Montag und Dienstag waren die drei heißesten Tage seit Beginn der Wetteraufzeich­nungen. Schauen wir den Tatsachen ins Auge: Extreme Temperaturen sind kein Phänomen mehr, das ein Tag, eine Woche oder ein Monat dauert“, sagte Guterres in New York.

Die Erderhitzung verursache zudem Hurrikane, Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und steigende Meeres­spiegel. Um diese tödlichen Katastrophen zu bekämpfen, müsse die Menschheit gegen den Ursprung der Klima­krise vorgehen.

Die Krankheit ist die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die Krankheit ist die Untätigkeit in Sachen Klima – und die politischen Führer aller Länder müssen aufwachen und sich engagieren“, sagte Guterres weiter.

 weitergehende Informationen

Copernicus - Climate Change Service - https://climate.copernicus.eu/

EarthCARE - Earth Online - https://earth.esa.int/eogateway/missions/earthcare

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB]

 

 

 

NASA- wo brennt es auf der Welt?   FIRMS  Fire Information for Resource Management System https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/map/  |   https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/ 

BMEL Waldbrandstatistik Deutschland  https://www.bmel-statistik.de/forst-holz/waldbrandstatistik

die Klima gerechte - SCHWAMM - Stadt

Schwammstadt – Zukunftskonzept für klimaresiliente und lebenswerte Städte

UBA 3. Juli 2024

 

"Städte müssen sich gegen Klimarisiken wie Starkregen, Hitze und Trockenheit wappnen. Das Prinzip der Schwammstadt schlägt einen neuen Umgang mit Niederschlagswasser in der Stadt vor. Es bietet damit großes Potenzial für den klimagerechten Umbau von Städten durch naturbasierte Lösungen. Das Umweltbundesamt zeigt Wege auf, wie ein solcher Umbau von Städten aussehen kann.

 

Was ist Schwammstadt und wieso ist das Konzept wichtig für die Klimaanpassung?

Hitze, ⁠Starkregen⁠, Überflutungen und Trockenheit – alle Regionen in Deutschland, aber insbesondere die Städte mit ihrem Umland sind von diesen Folgen des Klimawandels betroffen. Dies bestätigt die Klimawirkungs- und Risikoanalyse des Bundes von 2021. Beim Umgang mit den Folgen des Klimawandels spielen natürliche Systeme und Ressourcen wie Stadtbäume eine besondere Rolle. Sie sind einerseits besonders stark vom ⁠Klimawandel⁠ betroffen, andererseits aber auch ein wichtiger Teil der Lösung, da sie sowohl Kohlenstoff binden als auch ⁠Klimafolgen⁠ mindern. Naturbasierte Ansätze zum Umgang mit Klimawandelfolgen wie das Konzept der Schwammstadt, berücksichtigen diese Potenziale natürlicher Systeme und Ressourcen und setzen sie gezielt bei der Anpassung an ⁠Klimafolgen⁠ ein. Blau-grüne Infrastrukturen sowie grünere Städte reduzieren nicht nur den ⁠Hitzeinsel⁠-Effekt, sondern haben auch positive Effekte auf die Lebensqualität, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen.

Das Prinzip der Schwammstadt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und hält Lösungen für auf den ersten Blick gegensätzliche ⁠Klimafolgen⁠, wie ⁠Starkregen⁠ und Hitzewellen mit andauernder Trockenheit bereit. Dabei geht es um die Fähigkeit einer Stadt, ein Zuviel an Wasser aufzusaugen, dieses Wasser „wie ein Schwamm“ zu speichern und es dann durch ⁠Verdunstung, Versickerung oder nach einer Wiedernutzung beispielsweise zur⁠ Bewässerung verzögert wieder abzugeben. Die Schwammstadt nähert sich damit wieder einem natürlichen Wasserkreislauf an.

BMUV-Erklärfilm Klimaanpassung in Städten

Die Nationale Wasserstrategie der Bundesregierung sieht die Schwammstadt als einen Weg zur Erreichung einer gewässerverträglichen und klimaangepassten Flächennutzung im urbanen Raum an. Auch der Zweite Fortschrittsbricht der Deutschen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel und das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz nennen die Schwammstadt als transformatives Konzept zur urbanen Klimaanpassung durch naturbasierte Lösungen. Gleichzeitig greifen immer mehr Kommunen in Deutschland das Konzept auf. Von vormals einem Fachkonzept des dezentralen Niederschlagsmanagements hat sich die Schwammstadt heute als ein Dachkonzept für eine klimaresiliente Stadtentwicklung etabliert.

Die UBA Schwammstadtagenda

Das Umweltbundesamt forscht und informiert zum Thema Schwammstadt als ein zentrales Feld des klimaresilienten, nachhaltigen und gesundheitsfördernden Umbaus unserer Städte. Im Juni 2022 veranstaltete das Umweltbundesamt die Forschungskonferenz „Klimaresiliente Schwammstadt: Naturbasierte Konzepte und Maßnahmen als Baustein urbaner Transformation.“ Aus einer integrierten Perspektive aus Forschung und Praxis wurden Potenziale der Schwammstadt als Dachkonzept für eine klimaresiliente Stadtentwicklung beleuchtet sowie zentrale politik- und praxisrelevante Forschungsschwerpunkte und -fragen herausgearbeitet.

  • Operationalisierung der Schwammstadt
  • Technische Umsetzung der Schwammstadt
  • Räumliche Planung für die Schwammstadt
  • Governance der Schwammstadt
  • Gerechtigkeit in der Schwammstadt

Laufende Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes zur Schwammstadt sind:

  • Im Rahmen des interdisziplinären Eigenforschungsprojektes „Neues Europäisches Bauhaus weiterdenken“ werden Möglichkeiten der Schärfung von Zielen klimaresilienter Schwammstädte sowie Treiber und Hemmnisse der Transformation hin zu Schwammstädten am Beispiel der Städte Offenbach am Main, Wien und Bochum empirisch untersucht. Im 2025 anlaufenden Folgeprojekt werden Wege der Verstetigung der Schwammstadt sowie Stadt-Umland Dimensionen und solche des täglichen Lebens in der Schwammstadt untersucht.
  • Das Vorhaben „Umsetzung der Schwammstadt“ analysiert vorhandene Politikinstrumente und schlägt neue Instrumente und Instrumentenkombinationen (Policy-Mix) zum Umbau von Städten zu klimaresilienten Schwammstädten vor. Das Vorhaben erarbeitet zusätzlich nachhaltige Musterlösungen für Dächer der blau-grünen Stadt.
  • Ein weiteres Vorhaben1 setzt sich mit potenziellen gesundheitlichen Nebenwirkungen von Schwammstadt-Maßnahmen auseinander, damit solche in Planungsprozessen frühzeitig berücksichtigt werden können. Im Ergebnis sollen die Empfehlungen in einen Leitfaden für die Planung klimaresilienter Städte einfließen.
  • Schließlich zielt das Vorhaben „Resiliente naturbasierte Lösungen für Städte und Gemeinden“ darauf ab, die Nutzung naturbasierter Lösungen für die Klimaanpassung auf kommunaler Ebene zu unterstützen. Dazu werden unterschiedliche Kommunikations- und Entscheidungsunterstützungsformate entwickelt und grafisch ansprechend aufbereitet.

Die aktuelle UBA Fachbroschüre „Ziele und Politikinstrumente für klimaresiliente Schwammstädte“ schlägt einen transformativen Mix an Politikinstrumenten für einen besseren Umsetzungsrahmen klimaresilienter Schwammstädte vor und zeigt konkrete Wege der Formulierung von Zielen klimaresilienter Schwammstädte auf."

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/schwammstadt  | Info WIKIPEDIA: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwammstadt

 

UBA Empfehlung

Juni 2024

Sustainability | Strategies | International matters

For a green and just transition in Europe

Recommendations for EU environmental and climate policy for the years ahead

"The new European Commission should pursue ambitious policies aimed at reducing both greenhouse gas emissions and pollution, even as priorities shift to security and defense. Here are recommendations by the German Environment Agency (⁠UBA⁠) and the Federal Agency for Nature Conservation (⁠BfN⁠) for giving impetus to climate, environmental and biodiversity policy.

Die neue Europäische Kommission sollte eine ehrgeizige Politik verfolgen, die darauf abzielt, sowohl die Treibhausgasemissionen als auch die Umweltverschmutzung zu reduzieren, auch wenn sich die Prioritäten auf Sicherheit und Verteidigung verlagern. Hier finden Sie Empfehlungen des Umweltbundesamtes (UBA) und des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), um der ⁠Klima⁠-, Umwelt- und Naturschutzpolitik neue Impulse zu geben."

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/for-a-green-just-transition-in-europe

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/scientific-opinion-paper_uba-bfn_green-and-just-transition-eu_2024_06_20_bf.pdf

 


 PROBLEM - STÄDTE als HITZE-INSELN

Overview

Urban environments experience higher temperatures than their rural surroundings. These higher temperatures can negatively impact human health, including causing cardiovascular and respiratory disorders, as well as heat stroke. It is therefore crucial to lower heat stress in urban environments.

Background

An ‘urban heat island (UHI)’ is an urban area that is significantly warmer than its rural surroundings due to artificial infrastructure and human activities. Whilst urban areas have a higher proportion of paved ground, rural areas are covered in grass, crops, shrubs or forest. This vegetation helps to cool the air whereas asphalt and concrete absorb heat, causing temperatures to rise. Furthermore, buildings and narrow streets trap heat by reducing air flow. Human activities such as warming buildings and driving cars also add heat to surroundings.

All these factors contribute to the urban heat island effect, which is most pronounced during the night, when temperatures in urban areas can be up to 10°C higher than in rural areas. This is due to retained heat in structures such as buildings and roads being released during the night.

Larger cities tend to experience stronger heat stress; the centres of London and Paris, for example, regularly record temperatures of around 4°C higher than rural surroundings at night. Both of these cities, and many others around Europe and the world, experience heat stress that leads to public health issues.

Urban planners and local governments want to design strategies to reduce this heat stress. These strategies could involve increasing so-called green-blue infrastructure, including enhanced vegetation cover (for example through green roofs) and more water surface. But to make these changes, they need to know how temperature varies spatially within the urban environment that they are responsible for.

Solution

The spatial variation of temperature can be obtained using an urban climate model. Using C3S ERA5 climate reanalysis data on air temperature, specific humidity, relative humidity and wind speed, VITO applied the UrbClim® model to provide urban climate information for 100 European cities at a high spatial resolution of 100 metres. UrbClim® has been successfully used and validated for many cities worldwide.

The results of UrbClim® are available through the C3S Climate Data Store (CDS) and are used in a CDS application called ‘Urban heat island intensity for European cities from 2008 to 2017 derived from reanalysis’. This application enables users to visualise the urban heat island effect for 2008–2017 for any of the 100 cities covered by UrbClim®. Users can select either summer (June, July, August) or winter (December, January, February) for any year in this ten-year period. The app provides maps showing the annual average ‘UHI’ – defined as the temperature difference between any location and the rural average – for a selected year (day and night) and for the ten-year period from 2008 to 2017 (day and night).

 Conclusion

The urban heat island application is free and easy to use, making it useful for addressing the phenomena of urban heat islands and their impact on human health.

Besides showing locations at risk, the application also enables users to visualise the spatial distribution of cool spots in a city. This information – in combination with socioeconomic and population data – is being used by urban planners (for example in Brussels) to develop a network of accessible cool spots that are promoted during heatwaves.

The mapping information also supports the implementation of local adaptation actions, such as the heat-resilient renovation of public squares and parking lots (for example in Antwerp), the adaptation of existing streets, and the design of new building districts. In Antwerp, urban heat island information was even used to motivate the obligation of green roofs in the update of the urban building code.

To summarise, the application can be used by urban planners and local governments to motivate and design strategies to adapt to excessive heat stress. Furthermore, the free and open data is being taken up by the general public to justify their concerns about the local environment."

Quelle: COPERNICUS - Climate Change Services - Demonstrating heat stress in European cities - https://climate.copernicus.eu/demonstrating-heat-stress-european-cities


→  Ergebnisse der Untersuchungen: Climate variables for cities in Europe from 2008 to 2017 (copernicus.eu)    https://cds.climate.copernicus.eu/cdsapp#!/dataset/sis-urban-climate-cities?tab=overview

INFOs zu " UrbClim® - Urban heat application APP":

"The urban heat island application  UrbClim® is free and easy to use, making it useful for addressing the phenomena of urban heat islands and their impact on human health.

The spatial variation of temperature can be obtained using an urban climate model. Using C3S ERA5 climate reanalysis data on air temperature, specific humidity, relative humidity and wind speed, VITO applied the UrbClim® model to provide urban climate information for 100 European cities at a high spatial resolution of 100 metres. UrbClim® has been successfully used and validated for many cities worldwide. 

The results of UrbClim® are available through the C3S Climate Data Store (CDS) and are used in a CDS application called ‘Urban heat island intensity for European cities from 2008 to 2017 derived from reanalysis’. This application enables users to visualise the urban heat island effect for 2008–2017 for any of the 100 cities covered by UrbClim®. Users can select either summer (June, July, August) or winter (December, January, February) for any year in this ten-year period. The app provides maps showing the annual average ‘UHI’ – defined as the temperature difference between any location and the rural average – for a selected year (day and night) and for the ten-year period from 2008 to 2017 (day and night)."

 

Quellen: - Copernicus Climate Data Store    https://cds.climate.copernicus.eu/cdsapp#!/software/app-health-urban-heat-islands-current-climate?tab=app

- NEW  The new Climate Data Store Beta (CDS-Beta) is now live! - Announcements / C3S - Announcements - Forum (ecmwf.int)    https://forum.ecmwf.int/t/the-new-climate-data-store-beta-cds-beta-is-now-live/3315"

 


Updates

Dt. Ärzteblatt - Dienstag, 30. Juli 2024 - 

Deutsche Umwelthilfe - Viele Städte fallen im Hitzecheck durch

Berlin – Viele Städte schützen ihre Bewohner nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe nicht gut vor sommerlicher Hitze. Hier gibt es einer Untersuchung zufolge zu wenig Bäume und Hecken und zu viel versiegelte Fläche.

Die Städte entwickelten sich dadurch zu „Hitzehöllen“, kritisiert die Lobbyorganisation. „Der anhalten­de Trend zu mehr Beton und weniger Grün ist alarmierend“, hieß es. Für ihren Hitzecheck ließ die Um­welt­hilfe Satellitendaten auswerten und verglich Flächenversiegelung und Grünausstattung der 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern.

Das Ergebnis: 24 Städte fielen in beiden Kategorien durch, weitere 82 Städte schnitten zumindest in einer Kategorie schlecht ab. Zugleich verteilte die Umwelthilfe aber auch 84 grüne Karten an Städte mit vergleichsweise wenig Versiegelung und viel kühlendem Grün.

Besonders schlecht schnitten Städte im Süden Deutschlands ab, konkret Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz), Heilbronn (Baden-Württemberg), Regensburg (Bayern), Worms, Mainz (beide Rheinland-Pfalz), Ludwigsburg (Baden-Württemberg) und Ingolstadt (Bayern).

Als vorbildlich dagegen stufte die Umwelthilfe zum Beispiel Detmold, Ratingen (beide Nordrhein-West­falen), Potsdam (Brandenburg), Jena (Thüringen) und Hattingen (NRW) ein. Auch Berlin schnitt mit Platz 21 vergleichsweise gut ab - deutlich besser als Hamburg, München oder Frankfurt.

Angesichts des Klimawandels seien Grünflächen und unversiegelte Böden, wo Wasser versickern könne, besonders wichtig, betonte die Umwelthilfe. Noch effektiver als Rasenflächen seien aber Bäume, Büsche und Wiesen. Besonders große Bäume hätten einen kühlenden Effekt. Die Organisation fordert die Bundesregierung auf, bundesweite Standards für die Begrünung zum Beispiel von Schulhöfen vorzuschreiben.

Bauministerin Klara Geywitz hat gerade erst eine Strategie zum Schutz vor Hitze vorgelegt. Darin wer­den ebenfalls mehr Parks, Straßenbäume und grüne Dächer empfohlen. Damit Pflanzen in längeren Trockenperioden nicht vertrockneten, müssten Flächen geschaffen werden, wo Regen versickern könne.

„Wer frisches Geld aus unseren Förderprogrammen will, muss Klimaanpassung mitdenken und nach­weisen“, hatte Geywitz zudem erklärt. Gefördert werde zum Beispiel, dass Flüsse von Beton befreit sowie betonierte Plätze aufgegraben und begrünt werden.

Der Sozialverband Deutschland wertete das als wichtigen ersten Schritt. Besonders ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Behinderungen sowie Bewohner von schlecht isolierten Wohnungen müssten besser geschützt werden. Hier müssten Bund, Länder und Kommunen nun an einem Strang ziehen."

 

→ Deutsche Umwelthilfe               

https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/zu-viel-grau-zu-wenig-gruen-viele-deutsche-staedte-fallen-durch-im-ersten-hitze-check-der-deutschen/

Zu viel Grau, zu wenig Grün: Viele deutsche Städte fallen durch im ersten Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe

Dienstag, 30.07.2024 Dateien: 19

  • Neue Daten offenbaren weiterhin dramatischen Zuwachs versiegelter Flächen in deutschen Städten
  • 190 Städte im Hitze-Check: Ludwigshafen, Heilbronn und Regensburg sind am stärksten versiegelt und bieten gleichzeitig zu wenig Grünvolumen; Detmold, Ratingen und Potsdam weisen den Weg in die richtige Richtung
  • DUH und GKV-Bündnis für Gesundheit Baden-Württemberg fordern für mehr Gesundheit und Umwelt in Städten: Stopp des Flächenfraß bis 2035 und verbindliche Grünanteile

 

Taz 13.8.2024   Hitze, Brände, Klimawandel: Zu wenig, zu spät    https://taz.de/Hitze-Braende-Klimawandel/!6026795/

"Deutschland wird so warm wie Südeuropa

...Unstrittig ist, dass die hitzebedingte Mortalität weiter steigen wird: Hamburg wird nach den Modellen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ein Klima bekommen, wie es heute in Pamplona vorherrscht. In München wird es so werden wie heute in Mailand. Mit dem kleinen Unterschied, dass die südeuropäischen Städte mit jener Hitzeerfahrung gebaut wurden, die uns Mitteleuropäern fehlt.  Stoppen lässt sich diese Entwicklung nicht mehr, allenfalls abbremsen – wenn es weltweit Klimaschutz gibt.

Deshalb müssten wir jetzt anfangen, unsere Städte auf die Hitze vorzubereiten. Mehr „Blau“, mehr „Grün“ – Wasserflächen und Bäume verdunsten viel, weshalb sie die Umgebung kühlen. Allerdings fordert die FDP mehr „Grau“: nämlich mehr Parkplätze."

Downloads

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB]

Flächenverbrauch und - versiegelung im Lippemündungsraum

 

 

 

 

Dramatisches Artensterben in NRW, Feuchtgebiete wie z.B. Auen sind besonders betroffen - Bericht über gefährdete Arten LANUV NRW Mai 2024

Dramatisches Artensterben in NRW

Feuchtgebiete wie z.B. Auen sind besonders betroffen

Bericht über gefährdete Arten -  LANUV NRW Mai 2024

 

Minister Oliver Krischer: Ohne eine intakte Natur gefährden wir unsere Lebensgrundlagen

Fast jede zweite Art in NRW gefährdet: „Allerweltsarten“

Talsohle beim Insektensterben steht noch bevor

Neue Rote Liste: Bewohner von Feuchtgebieten besonders gefährdet

" Rote Listen für Nordrhein-Westfalen: Aktualisierter Umweltindikator „Gefährdete Arten“ veröffentlicht – Rund 44,4 Prozent der untersuchten Arten sind gefährdet, bedroht oder bereits ausgestorben 

In Nordrhein-Westfalen ist weiterhin ein Großteil der beobachteten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten akut gefährdet. Zu diesem Ergebnis kommt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) nach der vorläufigen Auswertung der aktuellen Roten Listen und der damit verbundenen Berechnung des Umweltindikators „Gefährdete Arten“. Demnach gelten rund 44,4 Prozent der untersuchten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten in Nordrhein-Westfalen als gefährdet. Damit ist seit der letzten Erhebung im Jahr 2011 mit damals 46,3 Prozent zwar eine leichte Verbesserung festzustellen. 

„Der weltweite Artenrückgang ist neben dem Klimawandel die zweite ökologische Krise unserer Zeit. Durch eine ambitionierte Naturschutzpolitik konnten wir in Nordrhein-Westfalen zwar eine leichte Verbesserung erreichen. Aber für eine Entwarnung ist es viel zu früh. Unsere Artenvielfalt ist weiterhin dramatisch gefährdet“, sagte Umweltminister Oliver Krischer bei der Vorstellung der vorläufigen Zahlen in Düsseldorf. Besorgniserregend sei, dass auch typische Arten der Feldflur und früher ungefährdete „Allerweltsarten“ in den Roten Listen zu finden sind und hier noch keine Trendumkehr erkennbar ist. So gelten Feldsperlinge nach wie vor als gefährdet und der früher häufige Schmetterling Kleiner Fuchs wird heute bereits in manchen Regionen auf der Vorwarnliste geführt. Ziel der Landesregierung ist es, den Anteil der gefährdeten Arten bis 2030 auf 40 Prozent zu reduzieren. 

Mehr als 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten und rund 70 verschiedene Lebensräume bilden die Grundlage für den Artenreichtum in Nordrhein-Westfalen. Dass ein aktiver Naturschutz wirkt, zeigt die aktive und erfolgreiche Wiederansiedlung von ehemals ausgestorbenen Tierarten wie dem Uhu, dem Lachs, dem Biber oder dem Wanderfalken. Es kehren aber auch viele Tiere auf natürlicher Art zurück, weil sich die Lebensräume qualitativ verbessert haben, wie zum Beispiel die Weißstörche, die Anfang der 1990er-Jahre in Nordrhein-Westfalen so gut wie ausgestorben waren und von denen im Jahr 2022 landesweit wieder 705 Brutpaare mit insgesamt 1.203 ausgeflogenen Jungvögeln nachgewiesen werden konnten, oder der Otter, der selbstständig den Weg zurück ins Münsterland gefunden hat. 

Die Rückkehr von Tierarten wird möglich, wenn deren Lebensräume wiederhergestellt worden sind und damit die Tiere die entsprechenden Rückzugsräume für ein Überleben in möglichst naturnahen Biotopen finden. So konnten beispielsweise durch die Ausweisung von rund 100 Wildnisentwicklungsgebieten und weiteren Schutzgebieten wichtige Lebensräume für gefährdete Arten, wie etwa für die Wildkatze und den Schwarzstorch, geschaffen werden. Einst ausgestorbene Tier- und Pflanzenarten sind mittlerweile wieder in Nordrhein-Westfalen heimisch und in ihrem Bestand gefährdete Arten konnten sich wieder erholen. So profitieren Bachforellen und viele Libellenarten von der Renaturierung und Verbesserung der Gewässergüte von Fließgewässern – ebenso wie die Emscher-Groppe, die mit der Renaturierung des ehemaligen Abwasserkanals Emscher wieder in die gesamte Region zurückkehren kann. Das gilt gleichermaßen für unzählige Fischnährtiere bis hin zu Amphibien, die in den letzten rund 200 Jahren im Ruhrgebiet aus dem Emscher-Raum praktisch verschwunden waren. Minister Krischer: „Ein ambitionierter Naturschutz zeigt Wirkung. Aber von einer nachhaltigen Trendumkehr können wir noch nicht reden.“ 

Arten mit stärkerer Gefährdung 

Bei den Vögeln sind Verschlechterungen vor allem bei den Arten des agrarisch genutzten Offenlandes wie zum Beispiel der Feuchtwiesen, der Arten in Heiden und Mooren festzustellen. Hierzu gehören die stark gefährdeten Arten Großer Brachvogel und Krickente (beide zuvor gefährdet) und die gefährdeten Arten Rohrweihe und Rohrammer (beide zuvor Vorwarnliste). 

Verschlechterungen wurden auch bei Fischen wie dem Flussneunauge (Kategorie 1 „vom Aussterben bedroht“, zuvor Kategorie3 „gefährdet“) oder der Nase (Kategorie 3 „gefährdet“, zuvor Vorwarnliste) festgestellt. Bei Farn- und Blütenpflanzen gibt es deutliche regionale Unterschiede, wobei sich die Gefährdungslage vor allem im Tiefland weiter verschlechtert hat. 23 Arten, die noch in der zuletzt veröffentlichten Roten Liste vor gut einem Jahrzehnt als ungefährdet bewertet werden konnten, mussten in der nun vorgelegten Liste verschiedenen Gefährdungsstufen zugeordnet werden. Darunter fallen zahlreiche Arten des Grünlandes, wie zum Beispiel Weide-Kammgras (Kategorie 3 „gefährdet“, zuvor Vorwarnliste), Wiesen-Storchschnabel (Kategorie 3 „gefährdet“, zuvor ungefährdet), Berg-Platterbse (Kategorie 3 „gefährdet“, zuvor ungefährdet) oder Sumpf-Sternmiere (Kategorie 2 „stark gefährdet“, zuvor Kategorie 3 „gefährdet“).

Bewertet wurde zudem die Gefährdung von mehr als 1.700 regelmäßig vorkommenden Schmetterlingsarten, von denen mehr als die Hälfte einer Gefährdungskategorie zugeordnet sind. Neben lang- und kurzfristigen Trends in der Gefährdung reduziert sich auch die Häufigkeit früher weit verbreiteter Arten teilweise sehr stark.

So musste der Kleine Fuchs, vor 20 Jahren einer der häufigsten Tagfalter, bereits in einigen Regionen in Nordrhein-Westfalen auf die Vorwarnliste gesetzt werden.

Arten mit geringerer Gefährdung 

Bei Vogelarten der Wälder und Gebüsche zeigen sich Verbesserungen. Hierzu gehören Raubwürger (Kategorie 2 „stark gefährdet“, zuvor „Kategorie 1 „vom Aussterben bedroht“), Baumpieper (Kategorie 3 „gefährdet“, zuvor Kategorie 2 „stark gefährdet“), Gartenrotschwanz (Vorwarnliste, zuvor Kategorie 2 „stark gefährdet“) und Waldlaubsänger (Vorwarnliste, zuvor Kategorie 3 „gefährdet“). Verbesserungen sind auch bei Maifischen (Kategorie 1 „vom Aussterben bedroht“, zuvor Kategorie 0 „ausgestorben oder verschollen“) zu erkennen, die durch gezielte Naturschutzmaßnahmen wieder angesiedelt wurden. Die Bestände der Bachforelle sind in NRW stabil und können als ungefährdet eingestuft werden.

Bei den Farn- und Blütenpflanzen konnten 15 bisher gefährdete Arten nun als ungefährdet bewertet werden. Hierzu gehören Roggen-Trespe, Langjährige Segge, Nadel-Sumpfbinse oder Teichlinse. Erfreulich sind Erholungstendenzen bei den Ackerwildkräutern, die in manchen Landesteilen, zum Beispiel im Sauerland, recht auffällig sind zum Beispiel Roggen-Trespe oder Acker Hohlzahn. Hier wirken sich die Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes in Verbindung mit einem Blühstreifenmanagement positiv aus.

Auch bei den Schmetterlingen konnte die Gefährdung einiger Arten – wie Mädesüß-Perlmutteralter (Kategorie 3 „gefährdet“, zuvor Kategorie 2 „stark gefährdet“), Kleiner Perlmutterfalter (Vorwarnliste, zuvor Kategorie 3 „gefährdet“), Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Vorwarnliste, zuvor Kategorie 2 „stark gefährdet“) oder Brombeer-Zipfelfalter (Kategorie 3 „gefährdet“, zuvor Kategorie 2 „stark gefährdet“) – niedriger eingestuft werden. Hierbei handelt es sich allerdings um wärmeliebende Arten, die durchaus vom globalen Temperaturanstieg in Folge der Klimakrise profitiert haben könnten.

Intakte Lebensräume notwendig für Trendumkehr 

Die Ursachen des Artenrückgangs und des Verlustes an biologischer Vielfalt sind häufig menschengemacht: „Hierzu gehören insbesondere eine anhaltend intensive Flächennutzung, die Zerstörung und Zerschneidung naturnaher Lebensräume und der fortschreitende Flächenverbrauch“, sagte die Präsidentin des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), Elke Reichert. „Auch die Auswirkungen des Klimawandels führen zu Veränderungen der biologischen Vielfalt.“ So gingen im Jahr 2022 durchschnittlich etwa 5,6 Hektar pro Tag an Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen-, Pilz- und Tierarten durch neue Siedlungs- und Verkehrsflächen verloren.

Die Landesregierung will dem Verlust der biologischen Vielfalt und dem fortschreitenden Artenrückgang gegensteuern. „Ohne eine intakte Natur, ohne ein wildes und lebendiges Nordrhein-Westfalen, sind unsere Lebensgrundlagen gefährdet“, sagte Minister Krischer. „Die Landesregierung hat sich vorgenommen, mit einer Vielzahl von Maßnahmen und einer umfangreichen Finanzierung die Biodiversitätskrise wirksam zu bekämpfen und in allen Politikfeldern mitzudenken.“

Um eine nachhaltige Trendumkehr beim Artenverlust zu erreichen, muss die Qualität der natürlichen Lebensräume verbessert werden. Viele Lebensräume für wild lebende Tier- und Pflanzenarten in Nordrhein-Westfalen sind weiterhin nicht in einem guten Zustand. Rund 80 Prozent der Lebensräume im nordrhein-westfälischen Tiefland sind in keinem guten Erhaltungszustand, allen voran Moore, Grünland- und Gewässerlebensräume sowie Eichen- und Auenwälder. Im Bergland sieht es deutlich besser aus: Hier sind fast 60 Prozent in einem günstigen Erhaltungszustand. Diese Zahlen belegt der FFH-Bericht für Nordrhein-Westfalen, den das LANUV zuletzt 2019 vorlegte. Er zeichnet ein ambivalentes Bild des Erhaltungszustands der beiden großen nordrhein-westfälischen Lebensräume, dem atlantisch geprägten Tiefland (Westfälische Bucht, Niederrheinische Bucht, Niederrheinisches Tiefland) und dem kontinental geprägten Bergland (Weser- und Osnabrücker Bergland, Rheinisches Schiefergebirge).

Bei den Gewässern sind derzeit nur 8,8 Prozent aller Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen in einem sehr guten oder guten ökologischen Zustand.

Potenzialanalyse Moorschutz vorgestellt 

Ein wichtiger Baustein für den Schutz der biologischen Vielfalt ist die Renaturierung von Mooren. Als ersten Schritt hat das LANUV hierzu ein Naturschutz-Fachkonzept zur Wiederherstellung von Mooren in Nordrhein-Westfalen erstellt.

„Moore sind Alleskönner. Sie schützen nicht nur das Klima, sondern sind wichtige Lebensadern für die biologische Vielfalt und den Wasserhaushalt“, sagte Minister Krischer. „Denn Moore sind unsere bedeutendsten natürlichen Kohlenstoffspeicher, bieten Lebensraum für viele seltene und gefährdete Arten und sind wichtige Wasserspeicher.“ 

Die ursprüngliche Fläche der Moore ist allerdings auch in Nordrhein-Westfalen durch Landnutzungsänderungen und Entwässerungsmaßnahmen historisch deutlich zurückgegangen. Intakte und naturnahe Moorflächen finden sich heute nur noch auf Restflächen vor allem in Schutzgebieten. So nehmen Moor-Lebensraumtypen nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie heute nur noch rund 1.620 Hektar ein. Beispiele sind das FFH-Gebiet „Großes Torfmoor, Altes Moor“ im Kreis Minden-Lübbecke, das „Amtsvenn und Hündfelder Moor“ im Kreis Borken oder das „Mettinger und Recker Moor“ im Kreis Steinfurt. 

Nach der naturschutzfachlichen Analyse des LANUV besteht in Nordrhein-Westfalen ein theoretisches Potenzial für die Renaturierung von Mooren von insgesamt 23.260 Hektar. Von diesem Suchraum entfallen 2.240 Hektar auf eine mögliche Renaturierung von Hochmooren, die von Regenwasser gespeist werden und durch nährstoffarme Lebensräume charakterisiert sind. Das theoretische Renaturierungspotenzial für Übergangsmoore und Niedermoore, die Anschluss zum Grundwasser haben und häufig zum Beispiel in Flussniederungen vorkommen, umfasst 20.590 Hektar. Weiteres Potenzial besteht auf rund 430 Hektar, wobei der Moortyp hier indifferent ist. 

„Unsere Analyse zeigt, dass in Nordrhein-Westfalen naturschutzfachlich ein großes theoretisches Potenzial für die Wiederherstellung von Mooren besteht“, erläuterte LANUV-Präsidentin Reichert bei der Vorstellung der Potenzialstudie. „Die früheren Moor-Standorte unterliegen heute aber ganz unterschiedlichen Landnutzungen. Vor einer Umsetzung von Projekten gilt es daher, gemeinsam mit den relevanten Institutionen zu prüfen, welche Flächen tatsächlich für eine Wiedervernässung in Frage kommen“. Dabei soll der Fokus vor allem auf bestehende Schutzgebiete gelegt werden, die etwa die Hälfte des Suchraums einnehmen.

Dialogprozess zum Moorschutz geplant

Mit der Vorlage der Potenzialanalyse durch das LANUV will das Umweltministerium in den nächsten Monaten einen Dialogprozess mit Stakeholdern über die weitere Umsetzung der Maßnahmen starten. Auf der „Moorschutzkonferenz NRW“ im November in Düsseldorf sollen erste Umsetzungsmaßnahmen und Fördermöglichkeiten vorgestellt und diskutiert werden. Über die Europäische Union (EU), Bund und Land stehen bereits verschiedene Förderangebote bereit bzw. werden aktuell entwickelt, die eine Pflege und Renaturierung von Moorlebensräumen unterstützen. 

Über das neue Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz des Bundes stehen künftig weitere Mittel zur Verfügung. Diese gilt es gemeinsam mit den verschiedenen Partnern umfangreich zu nutzen. 

Von einer erfolgreichen Wiedervernässung von Mooren profitieren auch viele seltene und gefährdete Arten. Hierzu gehört zum Beispiel die Bekassine, die heute in Nordrhein-Westfalen nur noch in drei FFH-Gebieten in den Kreisen Steinfurt und Minden-Lübbecke vorkommt. Aber auch Moorfrösche, Großlibellen wie die Große Moosjungfer, die verschiedenen Sonnentau- und Torfmoosarten oder Orchideen wie das Moor-Knabenkraut finden in Mooren wertvollen Lebensraum.

Zur Methodik: 

Die Roten Listen basieren auf Erhebungen von zahlreichen ehrenamtlichen Institutionen und werden in Nordrhein-Westfalen etwa alle zehn Jahre für verschiedene Artengruppen erstellt. Aus ihnen leitet das LANUV den Indikator der „Gefährdeten Arten“ ab. 

Datengrundlage des Indikators sind die Roten Listen der gefährdeten Pflanzen, Tiere und Pilze. Die Gefährdungsabschätzung für die einzelnen Arten erfolgt etwa alle zehn Jahre. In der Auswertung wurden rund 3.600 Arten berücksichtigt. Im aktuellen Erhebungszyklus sind bislang die Artengruppen der Farn- und Blütenpflanzen, Armleuchteralgen, Rotalgen und Braunalgen, Vögel, Fische und Rundmäuler, Schmetterlinge, Laufkäfer, Steinfliegen, Eintagsfliegen und Köcherfliegen abgeschlossen, weitere Artengruppen folgen in den nächsten Monaten.

Mit der Vorlage der Roten Liste NRW 2011 wurde das Veröffentlichungsformat geändert. Mit dem Start der aktuellen Erhebung werden die Roten Listen für die Einzelgruppen fortlaufend veröffentlicht und nicht mehr zu einem Stichtag. Etwa alle zehn Jahre wird auf dem Erhebungszeitraum der Umweltindikator „Gefährdete Arten“ als umfassende Klammer für alle Listen aktualisiert und veröffentlicht. Der nächste Erhebungszeitraum soll 2031 beginnen. 

Weitere Informationen

 

Quelle Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW 21. Mai 2024 https://www.umwelt.nrw.de/minister-oliver-krischer-ohne-eine-intakte-natur-gefaehrden-wir-unsere-lebensgrundlagen  | LANUV NRW Pressemitteilung 21. Mai 2024 https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/pressemitteilungen/details/4315-minister-oliver-krischer-ohne-eine-intakte-natur-gefaehrden-wir-unsere-lebensgrundlagen

Faktencheck Artenvielfalt | Living Planet Index

weitere Verweise

WDR Stand: 21.05.2024, 14:50 Uhr  - Neue Rote Liste: Bewohner von Feuchtgebieten besonders gefährdet https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/rote-listen-bedroht-arten-100.html

"Landesumweltminister Oliver Krischer (Grüne) hat die neuen Roten Listen gefährdeter Arten vorgelegt. Von 43.000 Tier- und Pflanzenarten ist rund die Hälfte bedroht.

Von Doro Blome-Müller

Umweltminister Oliver Krischer hat eine Grafik zusammenstellen lassen, wie sich die Situation von Lebewesen, seien es Tiere, Insekten, Pilze, Fische oder Pflanzen, seit den 1990er Jahren entwickelt hat. Entwarnung kann er nicht geben.

"Das muss uns mit Sorge erfüllen" Umweltminister Oliver Krischer

"Wir haben einen unverändert hohen Anteil an bedrohten Tier- und Pflanzenarten", sagte Krischer am Dienstag in Düsseldorf. "Das heißt die Situation, wie sie im 20. Jahrhundert entstanden ist, ist im 21. Jahrhundert nicht wirklich besser geworden. Und das muss uns mit Sorge erfüllen."

Besonders besorgt den Umweltminister, dass auch immer mehr ehemals weit verbreitete Tier- und Pflanzenarten auf den Roten Listen landeten. Der Kiebitz zum Beispiel oder der Kuckuck. Oder auch der Tagfalter Kleiner Fuchs.

Fieberthermometer Rote Listen

Die Roten Listen sind eine Art "Fieberthermometer", das den jeweils aktuellen Zustand der Pflanzen- und Tierwelt darstellt. Sie sollen Defizite und Fehlentwicklungen benennen und Vorschläge für dringenden Handlungsbedarfmachen. Den sieht das Landesumweltministerium derzeit vor Allem bei den Feuchtgebieten. Bewohner von Heiden, Feuchtwiesen und Mooren, wie zum Beispiel die Uferschnepfe oder der Brachvogel, seien Verlierer des Klimawandels. In Dürrejahren bekämen sie kaum noch Nachwuchs.

Hilfsprojekt für die Moore

Als wichtigen "Player" der Biodiversität hat die Landesregierung die Moore identifiziert. Nur noch auf 1.600 Hektar sind in Nordrhein-Westfalen intakte Moore vorhanden. Diese sollen verstärkt geschützt werden, wofür Umweltminister Oliver Krischer gute Chancen sieht, denn sie lägen überwiegend in ohnehin schon unter Schutz stehenden Gebieten.

Die neue Rote Liste für NRW

Zu den stark gefährdeten Arten (Kategorie 2) gehört in NRW nun die Rohrweihe. Der Raubvogel jagt dicht über dem Boden fliegend in Feuchtgebieten und Mooren.

Aber auch trockengelegte Moore sollen wiederbelebt werden. "Wir sehen dafür auch eine gute Perspektive, weil der Bund mit seinem Aktionsprogramm "Natürlicher Klimaschutz" insgesamt 4 Milliarden Euro zur Verfügung stellt, um solche Naturschutzmaßnahmen zu machen."

Naturschutz wirkt

Dass Naturschutz wirkt, macht der Umweltminister an mehreren Beispielen fest. So sei es zum Beispiel gelungen, wieder mehr Weißstörche in NRW anzusiedeln. 1990 habe es noch ganze drei Paare im Land gegeben, mittlerweile sei der Bestand auf mehr als 700 angewachsen. Auch Bieber, Wanderfalke oder Maifisch seien positive Beispiele.

Keine Trendwende bei Insekten

Keine guten Neuigkeiten gibt es dagegen bei den Insektenarten. Zwar seien generell wieder mehr unterwegs, allerdings seien die vor allem in geschützten Gebieten zu finden. Unsere Lebensweise sei weiterhin schlecht für ihren Lebensraum und so gebe es auch noch keine Trendwende bei den Insekten.

Um deren Entwicklung im Auge zu behalten, gibt es darüber hinaus ein ganz profanes Problem. Die Daten für die Roten Listen werden weitgehend von Ehrenamtlern gesammelt. Gerade für Insekten gäbe es aber immer weniger Menschen, die genug Fachwissen haben, um die verschiedenen Arten auch zu identifizieren."

Rheinische Post  21.05.2024 , 14:44 Uhr https://rp-online.de/nrw/landespolitik/talsohle-beim-insektensterben-in-nrw-steht-noch-bevor_aid-113081097

Süddeutsche Zeitung 21. Mai 2024 - 14:46 https://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-fast-jede-zweite-art-in-nrw-gefaehrdet-allerweltsarten-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240521-99-109475

zur Problematik

Flächenverbrauch und - versiegelung

Verlust von Bäumen

Über den Verlust der Nacht und die Bedeutung der Dunkelheit

Artensterben - die ignorierte MegaKrise - die wahre Herausforderung dieses Jahrhunderts - Buchempfehlung für alle Entscheider-Politiker*innen

 

 

 

 

 

Ergebnisse des Lancet Countdown Berichtes über Klimafolgen für die Gesundheit November 2023

 

Explore the key findings of the 2023 report of the Lancet Countdown

https://www.lancetcountdown.org/about-us/interact-with-the-key-findings/

Visual summary   ↔ Entdecken Sie die wichtigsten Ergebnisse des Lancet-Countdown-Berichts für das Jahr 2023 ↔Visuelle Zusammenfassung

The Lancet Countdown : Tracking the connections between public health and climate change

The Lancet Countdown : Den Zusammenhängen zwischen öffentlicher Gesundheit und Klimawandel auf der Spur

 

Die wichtigsen Daten der Klimakrise in Graphiken (rnd) https://www.rnd.de/wissen/klimakrise-in-grafiken-die-wichtigsten-kennzahlen-im-ueberblick-A3IQUZAFNBHFVNP27HOI6M7SSM.html

The 2023 Global Report of the Lancet Countdown

The latest Lancet Countdown report underscores the imperative for a health-centred response in a world facing irreversible harms. 

Climate inaction is costing lives and livelihoods today, with new global projections revealing the grave and mounting threat to health of further delayed action on climate change. But bold climate action could offer a lifeline for health.

This year’s report launches just weeks before the COP28 which has a health focus for the first time. The findings underscore the opportunity of a lifetime that COP could help deliver – through commitments and action to accelerate a just transition. Without profound and swift mitigation to tackle the root causes of climate change and to support adaptation efforts, the health of humanity is at grave risk.

Our 2023 Report tracks the relationship between health and climate change across five key domains and 47 indicators, providing the most up-to-date assessment of the links between health and climate change.

Die Untätigkeit beim Klimaschutz kostet heute Leben und Lebensgrundlagen.

Neue globale Prognosen zeigen die ernste und wachsende Bedrohung für die Gesundheit, die durch weitere Verzögerungen bei den Klimaschutzmaßnahmen entsteht. Mutige Klimamaßnahmen könnten jedoch ein Rettungsanker für die Gesundheit sein.

Der diesjährige Bericht erscheint nur wenige Wochen vor der COP28, die zum ersten Mal einen Gesundheitsschwerpunkt hat. Die Ergebnisse unterstreichen die einmalige Chance, zu der die COP beitragen könnte - durch Verpflichtungen und Maßnahmen zur Beschleunigung eines gerechten Übergangs.

Ohne tiefgreifende und rasche Maßnahmen zur Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels und zur Unterstützung der Anpassungsbemühungenist die Gesundheit der Menschheit ernsthaft in Gefahr. 

Unser Bericht 2023 untersucht die Beziehung zwischen Gesundheit und Klimawandel anhand von fünf Schlüsselbereichen und 47 Indikatoren und bietet die aktuellste Bewertung der Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Klimawandel.

  https://www.lancetcountdown.org/2023-report/

→ EU-Klimadienst Copernicus 9. Januar 2024  "Wärmer als in den vergangenen 100.000 Jahren" -Klimawandel: Temperaturerhöhung 2023 knapp unter 1,5°C-Grenze 

Es wird immer wärmer auf der Erde: Im vergangenen Jahr lag die globale Temperatur laut EU-Klimawandeldienst Copernicus 1,48 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900 - ein neuer Höchstwert. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/148491/Klimawandel-Temperaturerhoehung-2023-knapp-unter-1-5-C-Grenze | https://www.tagesschau.de/wissen/copernicus-klimadaten-100.html

 

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→  Im Gesetz zur Neufassung des Klimaschutzgesetzes NRW wird der Landesregierung (§4) und den anderen öffentlichen Stellen und den Gemeinden (§5) eine Vorbildfunktion beim Klimaschutz zugewiesen – und hier insbesondere bei dem Erhalt des Waldes (§4.3) und der Steigerung des Ressourcenschutzes (§4.4). https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?sg=0&menu=1&bes_id=46232&aufgehoben=N&anw_nr=2 

 

Updates

Deutsches Ärzteblatt 5.12.2023 Kimaschutz ist Gesundheitsschutz https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/147800/Klimaschutz-ist-Gesundheitsschutz

„Untätigkeit beim Klimaschutz kostet Leben und beeinträchtigt die Gesundheit jeden Tag“, heißt es in einem sogenannten „Call for action“ anlässlich des gestrigen Gesundheitstages auf der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai.... Die WHO und Angehörigen der Gesundheitsberufe weltweit fordern die Regierungen daher auf, ihre bereits eingegangenen Verpflichtungen einzuhalten, das Pariser Abkommen zu erfüllen, den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu beschleunigen und ihre Ambitionen für eine gesündere, gerechtere und grünere Zukunft der Menschheit zu erhöhen."

Tagesschau 10.12.2023  UN-Klimakonferenz in Dubai "1,5 Grad vielleicht schon zu wenig ambitioniert" https://www.tagesschau.de/wissen/klima/interview-poertner-100.html 

"... tagesschau.de: Vielleicht müssen wir auch irgendwann einmal anfangen zu erzählen, was wir gewinnen, wenn wir unser Klima retten - saubere Luft, der Meeresspiegel wird nicht zu sehr ansteigen, mehr Gesundheit?

Pörtner: Das ist sicherlich sinnvoll. Wir wissen ja, wenn wir den Klimawandel rechtzeitig bremsen und uns gleichzeitig für eine gesunde Natur einsetzen, dann können wir Artenvielfalt und Klima zusammen schützen. Und genau das sollten wir letztendlich auch tun. Und auf der COP wird auch eine engere Verbindung zwischen Klima und menschlicher Gesundheit gesehen. Der Gesundheitsschutz würde massiv davon profitieren, wenn wir Klimaschutz betreiben. Viele Klimaschutzmaßnahmen sind förderlich für Gesundheit.

Wenn wir zum Beispiel mehr auf die Nutzung unserer Pkw verzichten würden, dann würden wir bei der derzeitigen Motorisierung auch etwas für die Luftqualität tun; wir könnten zudem körperlich aktiver sein. Wir können uns bei erfolgreichem Klimaschutz auch besser an Hitzeextreme anpassen, die wir ja mit dem jetzigen Klimawandel schon bekommen. Die Anpassungsmaßnahmen im Gesundheitssystem würden besser greifen und die ältere Bevölkerung besser geschützt sein vor diesen Extremen...."

Verantwortung des/r Unternehmens/r/n  - GermanWatch 2020 - https://www.germanwatch.org/de : Dezember 2023 : Trotz Booms bei Erneuerbaren Energien: Welt kommt Pariser Klimazielen kaum näher https://www.germanwatch.org/de/89910 

 

 → European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB] 

 IPCC Klimawandel Synthesebericht 2023 → Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung .pdf

 

 

 

 

 

 

Europäische Umweltagentur - Europa ist nicht auf die sich rasant verschärfenden Klimarisiken vorbereitet 11. März 2024

Europa ist nicht auf die sich rasant verschärfenden Klimarisiken vorbereitet

Veröffentlicht  von der Europäischen Umweltagentur (European Environment Agency)  am  11.03.2024 zuletzt geändert 12.03.2024    https://www.eea.europa.eu/de/highlights/europa-ist-nicht-auf-die

"Von allen Kontinenten der Welt erwärmt sich Europa am schnellsten.

Die Klimarisiken gefährden die Energie- und Ernährungssicherheit, die Ökosysteme, die Infrastruktur, die Wasserressourcen, die Finanzstabilität und die Gesundheit der Menschen in Europa.

Laut der heute veröffentlichten Bewertung der Europäischen Umweltagentur (EUA)

haben viele dieser Risiken bereits kritische Niveaus erreicht

und könnten ohne sofortige, entschlossene Maßnahmen katastrophale Ausmaße annehmen.

Extreme Hitze, Dürre, Waldbrände und Überschwemmungen, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben, werden sich in Europa selbst in den optimistischen Szenarien der globalen Erwärmung verschlimmern und die Lebensbedingungen auf dem gesamten Kontinent beeinträchtigen.

Die EUA hat inzwischen die erste European Climate Risk Assessment (EUCRA)(Europäische Klimarisikobewertung) veröffentlicht, die helfen soll, politische Prioritäten für die Anpassung an den Klimawandel und für klimasensible Branchen zu bestimmen.

Aus dieser Bewertung geht hervor, dass die europäischen Strategien und Anpassungsmaßnahmen nicht mit den sich rasant verschärfenden Risiken Schritt halten. In vielen Fällen wird eine schrittweise Anpassung nicht ausreichen, und da viele Maßnahmen zur Verbesserung der Klimaresilienz sehr zeitaufwändig sind, kann auch bei bisher noch nicht kritischen Risiken ein sofortiges Handeln erforderlich sein.

Manche Regionen in Europa sind Hotspots für mehrere Klimarisiken gleichzeitig. Südeuropa ist besonders gefährdet durch Waldbrände und durch die Auswirkungen von Hitze und Wasserknappheit auf die landwirtschaftliche Produktion, die Arbeit im Freien und die menschliche Gesundheit. Überschwemmungen, Erosion und das Eindringen von Salzwasser bedrohen tief gelegene Küstenregionen Europas, darunter viele dicht besiedelte Städte.

Unsere neue Analyse zeigt, dass Europa mit dringenden Klimarisiken konfrontiert ist, die sich schneller entwickeln als unsere gesellschaftliche Vorsorge. Um die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften sicherzustellen, müssen die europäischen und nationalen politischen Verantwortlichen jetzt handeln, damit die Klimarisiken sowohl durch rasche Emissionssenkungen als auch durch entschlossene Anpassungsstrategien und -maßnahmen verringert werden.

Leena Ylä-Mononen
Exekutivdirektorin der EUA

Viele Klimarisiken in Europa erfordern dringende, sofortige Maßnahmen

In der Bewertung werden die 36 Hauptklimarisiken für Europa innerhalb von fünf größeren Clustern ermittelt: Ökosysteme, Nahrungsmittel, Gesundheit, Infrastruktur sowie Wirtschaft und Finanzen. Mehr als die Hälfte der in dem Bericht genannten Hauptrisiken für das Klima erfordern eine sofortige Intensivierung der Maßnahmen, wobei acht Risiken besonders dringlich sind. Dabei geht es vor allem darum, Ökosysteme zu erhalten, die Menschen vor Hitze zu schützen, Menschen und Infrastruktur vor Überschwemmungen und Waldbränden zu schützen und die Tragfähigkeit europäischer Solidaritätsmechanismen, beispielsweise des Solidaritätsfonds der Europäischen Union, zu sichern.

Ökosysteme:

Nahezu alle Risiken im Ökosystem-Cluster erfordern dringende oder intensivere Maßnahmen, wobei die Risiken für die Meeres- und Küstenökosysteme als besonders schwerwiegend eingestuft werden. In ihrem Bericht erinnert die EUA daran, dass Ökosysteme vielfältige Vorteile für die Menschen bringen und dass diese Risiken daher ein hohes Potenzial für Kaskadeneffekte auf andere Bereiche wie Ernährung, Gesundheit, Infrastruktur und Wirtschaft aufweisen.

Ernährung: Die Risiken, die durch Hitze und Dürre für den Nutzpflanzenanbau entstehen, sind in Südeuropa bereits auf einem kritisch hohen Niveau, doch auch die Länder Mitteleuropas sind gefährdet.  Insbesondere anhaltende und weiträumige Dürren stellen eine erhebliche Bedrohung für die Erträge, die Ernährungssicherheit und die Trinkwasserversorgung dar. Selbst eine teilweise Ernährungsumstellung von tierischen Eiweißen hin zu nachhaltig angebauten pflanzlichen Eiweißen wäre bereits eine Lösung, da sie den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft und die Abhängigkeit von importierten Futtermitteln verringern würde.

Gesundheit: Hitze ist das größte und dringendste Klimarisiko für die menschliche Gesundheit. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders gefährdet, z. B. Menschen, die im Freien arbeiten und dabei extremer Hitze ausgesetzt sind, ältere Menschen und Menschen, die in schlecht isolierten Wohnungen oder in städtischen Gebieten mit starkem Wärmeinseleffekt leben oder unzureichenden Zugang zu Kühlung haben.

Viele Stellschrauben zur Minderung der Klimarisiken, die die Gesundheit bedrohen, liegen außerhalb der traditionellen Bereiche für gesundheitspolitische Maßnahmen, wie z. B. Stadtplanung, Baunormen und Arbeitsrecht.

Infrastruktur: Häufigere und zunehmend extreme Wetterereignisse erhöhen die Risiken für bebaute Gebiete und die kritischen Dienstleistungen in Bereichen wie Energie, Wasser und Verkehr in Europa. Während die Hochwasserrisiken an den europäischen Küsten bislang relativ gut bewältigt wurden, können steigende Meeresspiegel und Veränderungen der Sturmmuster verheerende Auswirkungen auf Menschen, Infrastruktur und Wirtschaftstätigkeiten haben. In Südeuropa entstehen durch Hitze und Dürren erhebliche Risiken für die Energieerzeugung, -übertragung und -nachfrage. Auch Wohngebäude müssen an die zunehmende Hitze angepasst werden.

Wirtschaft und Finanzen: Das europäische Wirtschafts- und Finanzsystem ist mit zahlreichen Klimarisiken konfrontiert. Klimaextreme können beispielsweise zur Erhöhung von Versicherungsprämien führen, sie können Vermögenswerte und Hypotheken gefährden und höhere Ausgaben und Kreditkosten für den Staat nach sich ziehen. Die Tragfähigkeit des Solidaritätsfonds der Europäischen Union ist aufgrund der hohen Kosten infolge der Überschwemmungen und Waldbrände der letzten Jahre bereits stark gefährdet. Durch verschärfte Klimaauswirkungen können auch private Versicherungslücken größer und einkommensschwache Haushalte anfälliger werden.

 

Engere Zusammenarbeit ist entscheidend

Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben beträchtliche Fortschritte gemacht, was das Verständnis der sie bedrohenden Klimarisiken und die Vorbereitung auf diese Risiken betrifft. Nationale Bewertungen der Klimarisiken werden zunehmend als Grundlage für die Entwicklung politischer Strategien zur Anpassung an den Klimawandel genutzt. Die gesellschaftliche Vorsorge ist jedoch unzureichend, da die Maßnahmen angesichts des rapiden Anstiegs des Risikoniveaus zu langsam umgesetzt werden.

Für die meisten in dem Bericht genannten Hauptklimarisiken werden die EU, ihre Mitgliedstaaten und andere staatliche Ebenen als gemeinsam verantwortlich betrachtet. In der Bewertung der EUA wird betont, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten zusammenarbeiten und auch die regionale und lokale Ebene einbeziehen müssen, um die Klimarisiken in Europa anzugehen und zu verringern, wenn dringend koordinierte Maßnahmen erforderlich sind.

Bezüglich der in dem Bericht der EUA genannten Hauptklimarisiken gibt es noch viele Wissenslücken. Laut dem Bericht kann die EU entscheidend dazu beitragen, das Verständnis von Klimarisiken und der zugrundeliegenden Faktoren ebenso zu verbessern wie die Bewältigung dieser Risiken durch Rechtsvorschriften, geeignete Governance-Strukturen, Überwachung, Finanzierung und technische Unterstützung. Diese neue Erkenntnisse wären auch wichtige Information für eine zukünftige Europäische Klimarisikobewertung.

Über den EUCRA-Bericht

Der EUCRA-Bericht der EUA baut auf der vorhandenen Wissensbasis über Klimaauswirkungen und -risiken für Europa auf und ergänzt sie. Zu dieser Wissensbasis gehören die neuesten Berichte des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC), des Copernicus-Dienstes zur Überwachung des Klimawandels (Copernicus Climate Change Service, C3S) und der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Centre, JRC) der Europäischen Kommission sowie die Ergebnisse EU-finanzierter Forschungs- und Entwicklungsprojekte und nationaler Klimarisikobewertungen. Diese Bewertung ist die erste ihrer Art. Das darin enthaltene Wissen wird zusammengefasst, um eine strategische Politikgestaltung zu unterstützen."

→ EUCRA  https://www.eea.europa.eu/en/about/who-we-are/projects-and-cooperation-agreements/european-climate-risk-assessment

→ European Climate Risk Assessment:  https://www.eea.europa.eu/publications/european-climate-risk-assessment :

https://climate-adapt.eea.europa.eu/en/eu-adaptation-policy/key-eu-actions/climate_risk_assessment/index_html/

EEA Report No 1/2024

 
"The EUCRA report builds on and complements the existing knowledge base on climate impacts and risks for Europe, including recent reports by the Intergovernmental Panel on Climate Change, the Copernicus Climate Change Service and the Joint Research Centre of the European Commission, as well as outcomes of EU-funded research and development projects and national climate risk assessments. The knowledge in this first-of-its-kind assessment is synthesised with the aim to support strategic policymaking."

Download

Additional Files

  1. European Climate Risk Assessment report - UNEDITED [13.7 MB]

Info dazu auf tagesschau 11.3.2024 - Klimawandel "Der letzte Weckruf" für Europa https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimaerwaermung-europa-100.html

*


Kommentar des Deutschen Ethikrates  https://www.ethikrat.org/pressekonferenzen/veroeffentlichung-der-stellungnahme-klimagerechtigkeit/

→ Tagesschau  Stand: 13.03.2024 13:10 Uhr    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/ethikrat-klimawandel-100.html

Kampf gegen Klimawandel - Ethikrat sieht vor allem die Politik in der Pflicht

" Am menschengemachten Klimawandel bestünden keine Zweifel mehr, sagt der Ethikrat. Der Kampf dagegen müsse gerechter werden: Vor allem stehe die Politik in der Pflicht - doch sei auch jeder und jede Einzelne gefragt.

Lasten und Pflichten beim Kampf gegen den Klimawandel sollten nach Ansicht des Deutschen Ethikrats gerechter verteilt werden. "Eine moralische Kritik an Entscheidungen im Bereich der privaten Lebensführung und des Konsums ist kein Ersatz für notwendige politische Maßnahmen", schreibt der Rat in einer Stellungnahme. Darin unterscheidet das Gremium zwischen der Verantwortung des Einzelnen, der Politik, der Unternehmen und der internationalen Gremien.

"Es ist unangemessen, wenn staatliche Akteure von Individuen emissionsärmeren Konsum erwarten, solange innerhalb der vom selben Staat gewollten und unterstützten Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung die Voraussetzungen dafür zu einem guten Teil nicht erfüllt sind oder sogar konterkariert werden", schreibt der Ethikrat, "so dass emissionsärmeres Handeln in vielen Feldern immer noch 'moralisches Heldentum' verlangt.

Persönliches Verhalten dennoch hinterfragen

Das entbinde aber nicht von "einer individuellen moralischen Mitwirkungspflicht". Man solle über "das persönliche Verhalten, die eigene Lebensweise und das eigene zivilgesellschaftliche Engagement" auch unabhängig von staatlichen Vorgaben nachdenken und dies entsprechend ändern - "im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Zumutbarkeiten". Ziel sei es, dass "möglichst alle Menschen jetzt und in Zukunft die Mindestvoraussetzungen für ein gutes und gelingendes Leben erreichen können".

Es bestünden "keine vernünftigen Zweifel mehr", dass die Erde sich durch menschlichen Einfluss und insbesondere die Verbrennung fossiler Energieträger erwärme, betont der Rat schon zu Beginn seiner fast 130 Seiten umfassenden Stellungnahme. "Eine ungebremste weitere Erderwärmung hätte katastrophale Folgen."

... Der Rat forderte die Politik zu umgehendem Handeln auf. Notwendig sei ein politisches Gesamtkonzept, das etwa den Abbau klimaschädlicher Subventionen oder Anreize für klimafreundliches Handeln umfasse. Wer leistungsfähiger sei, müsse mehr Verantwortung übernehmen. Das betreffe sowohl Ländern und Unternehmen als auch einzelne Menschen....

→ Publikation des Ethikrates:

https://www.ethikrat.org/publikationen/publikationsdetail/?tx_wwt3shop_detail%5Bproduct%5D=173&tx_wwt3shop_detail%5Baction%5D=index&tx_wwt3shop_detail%5Bcontroller%5D=Products&cHash=a78b12aa35fa9c4742c1a5e9b7983fd2

Erscheinungsjahr: 2024 Seitenzahl:  128

LINKS zu den Einzeldokumenten :

 

 → Maßnahmen der EU gegen den Klimawandel

https://www.consilium.europa.eu/de/policies/climate-change/

"Im Juni 2021 nahm der Rat Schlussfolgerungen an und billigte damit die neue EU-Strategie für die Anpassung an den Klimawandel, die die Europäische Kommission vorgelegt hatte. In der Strategie wird eine langfristige Vision dargelegt, wie die EU bis 2050 eine klimaresiliente Gesellschaft werden kann, die umfassend an die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels angepasst ist.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Bemühungen der EU um Klimaneutralität ist das Paket „Fit für 55“. Es enthält eine Reihe von Vorschlägen für die Überarbeitung bestehender Rechtsvorschriften, ebenso wie neue Initiativen, und ist damit der wichtigste Plan der EU zur Umsetzung der Klimaziele in EU-Rechtsvorschriften.

Das Paket umfasst Vorschriften für folgende Aspekte:

  • Energie
  • Verkehr
  • Emissionshandel und Senkung von Emissionen
  • Landnutzung und Forstwirtschaft

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB] 

 

 

Extreme Hitze Wesel August 2024

Der Klimawandel mit Extrem-Wetter wie gefährlicher Hitze, Starkregen, Überflutung, großer Trockenheit und Dürre ist auch in Wesel angekommen

 

die amtliche Warnung des DWD vor EXTREMERHITZE vom heutigen Tag ist da nur ein Beispiel

Quelle https://www.dwd.de/DE/wetter/warnungen_aktuell/warnlagebericht/nordrhein_westfalen/warnlage_nrw_node.html

Zeit für die/den Einzelne*/n, sich zu schützen; die KlimaDocs haben ein Hitzemanual  dafür heraus gegeben: https://klimadocs.de/paediatrie-broschuere-mit-hitze-infos

Zeit für die Entscheider* / Politiker*innen, ihre Bürger*innen zu schützen:

das Menschen-Recht auf eine gesunde Umwelt und die Verpflichtung der Politik, sich zu kümmern

 

 Der Lippemündungsraum mit seiner Frischluft-Zufuhr zur Stadt durch die besondere Thermik der Lippe und ihrer Aueschützt die Bürger*innen von Wesel jetzt schon!

Ihn zu schützen - besser noch auszubauen - ist für Wesel und seine Bürger*innen überlebenswichtig!

 

 

Siehe auch

→ NRZ Bericht vom 14.8.2024 über extreme Hitze und nachfolgendes schweres Unwetter im Kreis Wesel https://www.nrz.de/lokales/kreis-wesel/article407010329/kreis-wesel-dwd-warnt-vor-schwerem-unwetter.html

→ WDR Bericht vom 14.8.2024 über extreme Hitze und nachfolgendes schweres Unwetter in NRW https://www1.wdr.de/nachrichten/wetter-hitze-sommer-100.html

Klimawandel Prognose des LANUV NRW 19. August 2024 -

→ LANUV NRW - Fachbericht 157, Klimaprojektionen NRW:  https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/pressemitteilungen/details/4371-hitze-duerre-und-starkregen  |  Fachbericht 157 .pdf https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/3_fachberichte/LANUV-Fachbericht_157.pdf; Karten und Informationen zum Klimawandel in NRW: www.klimaatlas.nrw.de; Fact Sheets für die nordrhein-westfälischen Großlandschaften: https://www.klimaatlas.nrw.de/service/infomaterialien#climate-report

Die aktuelle Publikation des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) zeigt auf, welche weitreichenden Folgen die globale Klimaerwärmung für Nordrhein-Westfalen haben wird. „Aktuelle Auswertungen zeigen, dass die derzeitigen globalen Klimaschutzmaßnahmen nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen“, erklärte LANUV-Präsidentin Elke Reichert. „Wenn keine weiteren Anstrengungen unternommen werden, erwarten wir nach jetzigem Stand einen globalen Anstieg um etwa drei Grad bis zum Ende des Jahrhunderts gegenüber vorindustrieller Zeit.“

→ WDR Info zum Fachbericht 157 https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/klimawandel-nrw-auswirkungen-100.html

→ NRZ Info zum Fachbericht 157  https://www.nrz.de/niederrhein/article407048820/plus-37-grad-in-nrw-koennte-es-deutlich-waermer-werden.htmlhttps://www.nrz.de/niederrhein/article407048820/plus-37-grad-in-nrw-koennte-es-deutlich-waermer-werden.html

aus dem "Factsheet Niederrheinisches Tiefland" des LANUV NRW:

https://www.klimaatlas.nrw.de/sites/default/files/2022-09/Factsheet_Niederrheinisches%20Tiefland_211210_0.pdf

Das Klima gestern und heute

Das Niederrheinische Tiefland ist der Spitzenreiter aller Großlandschaften bei den Maximaltemperaturen.Hier wird aktuell (Daten der Klimanormalperiode 1991 - 2020) mit 10,9 Grad Celsius zusammen mit der Niederrheinischen Bucht die höchste Jahresdurchschnittstemperatur in NRWerreicht (NRW- Schnitt: 10,0 °C). Damit ist die Lufttemperatur in
110 Jahren (Vergleich zur Klimanormalperiode 1881 - 1910) um 1,6 Grad Celsius angestiegen. Der Anstieg der Temperatur lässt sich in allen Jahreszeiten beobachten. Besonders stark haben sich Frühjahr und Winter erwärmt, einen geringeren Temperaturanstieg zeigen Sommer und Herbst. Die zehn wärmsten Jahre im Messzeitraum sind alle ab 1990 aufgetreten.

Das Klima morgen

Der Temperauranstieg wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Auch mit ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen (RCP 2.61 ) steigt die Jahresmitteltemperatur um weitere 0,8 bis  1,5 Grad Celsius im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971 - 2000 (10,3 Grad Celsius), bevor sie sich auf diesem Niveau stabilisiert. Ohne weitere Klimaschutzmaßnahmen (RCP 8.5) steigt die Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um 2,7 bis 4,3 Grad Celsius. Die bisher erlebten Extremjahre wie 2014, 2018 und 2020 werden zukünftig zur Normalität – auch bei weltweiten ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen.

UN warnt: Wir rasen auf 3 Grad Erderhitzung zu

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein./ 11.11.2024  Wenn die G20-Staaten ihr Klimaengagement weiter schleifen lassen, wird uns sehr bald sehr heiss werden.

"... Der Kieler Klimawissenschaftler Mojib Latif bezeichnet das Festhalten am 1,5-Grad-Ziel gegenüber dem «Spiegel» vor Kurzem als «lächerlich» und als «Realitätsverweigerung»: «Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich die Weltpolitik immer noch an dem 1,5-Grad-Ziel festhält. Das ist de facto doch längst gerissen.» Auch andere Beobachter sparten nicht mit direkten Worten.

Erneut. «Bei der Klimakrise gibt es keine Pause-Taste», hatte etwa Inger Andersen, Leiterin des UN-Umweltprogramms UNEP, bereits vor einem Jahr zur deutschen «Tagesschau» gesagt. «Wir müssen wirklich etwas unternehmen», sagte sie dieses Jahr zu «Sky».

Guterres warnt vor «Monster-Hurrikans und biblischen Fluten»

Bei der COP28 in Dubai gelte der «Superlativ der Dringlichkeit», sagte Viviane Raddatz, Klimachefin von WWF Deutschland 2023. UN-Generalsekretär Guterres forderte ein «radikales Umsteuern». Dieses Jahr sagte er: «Wir balancieren auf einem Drahtseil» zum COP29.

Es bestehe ein direkter Zusammenhang zwischen steigenden Emissionen und häufigeren, intensiveren Katastrophen (Video). Die Zukunft halte «Monster-Hurricans, Rekordhitze und biblische Fluten» bereit, wenn die Menschheit nicht reagiere."

 Quelle https://www.infosperber.ch/politik/welt/un-warnt-wir-rasen-auf-3-grad-erderhitzung-zu/

 

→ Neuer Klimareport tagesschau 8.11.2024 - auf 2,7 Grad Kurs "..."Wir befinden uns bereits mitten in einem abrupten Klimaumbruch, der das Leben auf der Erde in einem Ausmaß bedroht, wie es die Menschheit noch nie erlebt hat", mahnt Ripple laut einer Mitteilung seiner Universität.   "In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist unbegrenztes Wachstum eine gefährliche Illusion", schreiben die Forscher... "Wir brauchen einen mutigen, transformativen Wandel: eine drastische Reduzierung des übermäßigen Konsums und der Verschwendung, vor allem bei den Wohlhabenden", betonen die Forschenden. ...Weiter nennen sie die Förderung der pflanzenbasierten Ernährung und die Einführung einer ökologischen und nicht auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaftsweise, die soziale Gerechtigkeit gewährleistet. Ökosysteme müssten wiederhergestellt werden. "Die Zukunft der Menschheit hängt von unserer Kreativität, Moral und Beharrlichkeit ab", schreibt das Team.  " https://www.tagesschau.de/wissen/klima/bericht-planetare-lebenszeichen-100.html

*

The Heat Is On- UNEP Emmissions Gap Report 2021

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB]

UBA - Leistungen & Nutzen renaturierter Fluesse

Der Lippemündungsraum - ein wichtiger Hochwasserretentionsraum

 

 

ExtremwetterKongress - Faktenpapier zum Extremwetter in Deutschland veröffentlich auf dem ExtremWetterKongress am 27.09.2023

Extremwetterkongressdiskutiert Folgen der Erderwärmung

"... Anpassungsstrategien könnten in Zukunft immer wichtiger werden. Auf dem Extremwetterkongress in Hamburg diskutieren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen den aktuellen Stand der Forschung zu Wetterextremen und den Auswirkungen der globalen Erwärmung. Auch Fachleute aus Politik, Journalismus und Verwaltung sind eingeladen.

Immer deutlicher im Fokus: der Umgang mit den Folgen des Klimawandels. So wird auf der dreitägigen Konferenz zum Beispiel über Risikomanagement, Auswirkungen auf die Wirtschaft und auch auf die Gesundheit gesprochen.

...

Frank Böttcher, Veranstalter und Vorsitzender der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft: "Wir müssen nicht nur Klimaschutz betreiben, sondern wir müssen uns auch um die Anpassung kümmern. Das bedeutet vor allen Dingen Anpassung an extremere Niederschläge, an längere Dürrephasen und vor allen Dingen auch an die höheren Temperaturen. Gerade die Hitze wird eine große Herausforderung sein." Auch Bernhard von Ehren aus der Hamburger Baumschule ist beim Kongress zu Gast und diskutiert mit anderen Teilnehmenden zum Thema "Klimamanagement".

Studie der Universität Freiburg Noch nie sind so viele Bäume abgestorben

Eine Langzeitstudie hat jetzt erstmals bestätigt: Der menschengemachte Klimawandel ist für das massive Baumsterben in Deutschland verantwortlich. Und es wird immer schlimmer.

Neue Bäume braucht das Land

Baumschulen versuchen, alternative Baumarten zu finden, die dem Klimawandel in unseren Breiten trotzen können. Denn Wetterextreme wie Starkregen und Dürren machen den einheimischen Arten zu schaffen.

Mehr Vielfalt gegen Totalausfälle

Die Idee der "Klimabäume" beschäftigt auch Städte und Kommunen. Laut Hamburger Umweltbehörde beteiligt man sich "seit langem an Forschungsvorhaben zur Anpassung der Stadtbäume an die Folgen des Klimawandels".

In Hamburg wolle man vor allem auf mehr Vielfalt setzen und damit Totalausfälle verhindern. Es gebe nicht "den einen besonders geeigneten Zukunftsbaum". Auch in Bayern liefen entsprechende Forschungsprojekte.

→ Vielfalt schützen - Naturkrise abwenden - NABULandingpage
 

Besonderes Problem für Stadtbäume

Für die Hamburger Baumschule sind der Klimawandel und die daraus entstehenden klimatischen Herausforderungen schon lange keine vagen Zukunftsprognosen mehr. Klimaforschung hat für den Betrieb auch eine ökonomische Relevanz. Schließlich brauchen die Produkte, also die Bäume, hier viele Jahre, um zu wachsen: "Daher ist es essenziell wichtig: Was wächst noch in zehn, 20, 30 Jahren in unseren Städten unter diesem Aspekt Klimawandel?"

Gerade Städte stehen klimatisch vor besonderen Herausforderungen. Das im Rahmen des Extremwetterkongresses veröffentlichte Faktenpapier widmet der verstärkten Hitzebelastung in den Städten sogar ein eigenes Kapitel. Für die herkömmlichen Bäume in den Straßen kann das in Zukunft also immer mehr Stress bedeuten.

" Es ist utopisch zu glauben, dass man sich an ein stetig wandelndes Klimasystem, das immer mehr Wärme zur Verfügung hat, anpassen kann."

Özden Terli, ZDF-Meteorologe nach der Jahrhundert Sturmflut an der Ostsee im Oktober 2023

https://www.rnd.de/panorama/ostsee-sturmflut-so-hoch-koennen-die-deiche-gar-nicht-gebaut-werden-BOLMBUR6BVCBNP4CZIFEKK7ACA.html

 

→  Dt. Ärzteblatt; Dienstag, 9. Januar 2024 - Klimawandel: Temperaturerhöhung 2023 knapp unter 1,5°C-Grenze https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/148491/Klimawandel-Temperaturerhoehung-2023-knapp-unter-1-5-C-Grenze

→ European Environment Agency EEA - Europäische Bewertung der Klimarisiken  Report No 1/2024  |  .pdf-file European climate risk assessment_DE TH-AL-24-001-DE-N.pdf [7.3 MB] 

weiterführende Informationen

zum Extremwetter Kongress https://extremwetterkongress.org/

Faktenpapier Wetterextreme in Deutschland - STAND DER WISSENSCHAFT ZU EXTREMEN WETTERPHÄNOMENEN
IM KLIMAWANDEL IN DEUTSCHLAND https://extremwetterkongress.org/wp-content/uploads/2023/09/2023-09-27-Extremwetterkongress-Faktenpapier-Wetterextreme.pdf

zu den Problemen der deutschen Bäume https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimabaeume-extremwetter-100.html und 

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/waldsterben-deutschland-100.html

Freiburger Studie zum Waldsterben Juli 2023 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/gcb.16897

 

zu den Problemen der Bäume im Lippemündungsraum

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verlust-von-baeumen

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/107-baeume-lebensretter

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/99-betuwe-ausbau-schaedigung-der-natur-baumverluste

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/122-betuwe-ausbau-herbst-winter-2023-2024-info-ueber-naturbelastung-rodungen-u-a

 

 

 

 

Hoffnung für Verzweifelte — Wir können die Klimawende schaffen! Umweltdatenexpertin Hannah Ritchie

Hoffnung für Verzweifelte — Wir können die Klimawende schaffen!

von Umweltdatenexpertin Hannah Ritchie

Not the End of the World: How We Can Be the First Generation to Build a Sustainable Planet

Buchempfehlung nicht nur für politische Entscheider*innen

 

Buchrevision im GUARDIAN https://www.theguardian.com/books/2024/jan/04/not-the-end-of-the-world-by-hannah-ritchie-review-an-optimists-guide-to-the-climate-crisis

von  Bibi van der Zee Thu 4 Jan 2024 10.00 CET  Zuletzt geändert am Do 4 Jan 2024 16.19 MEZ

Original English, übersetzt mit https://www.deepl.com

 

Dieses Buch ist voll von pragmatischen, hoffnungsvollen Lösungen für ökologische Herausforderungen.

Aber fehlt da nicht etwas?

 

"Die Datenwissenschaftlerin Hannah Ritchie hat ein gutherziges, großzügiges Buch geschrieben, das sein Bestes gibt, um uns in Bezug auf die verschiedenen Umweltkrisen, denen wir gegenüberstehen, zu beruhigen. Das ist natürlich sehr zu begrüßen: Wir brauchen weiß Gott allen Optimismus, den wir bekommen können.

Ritchie ist leitende Forscherin bei der bahnbrechenden Website Our World in Data, die von der Universität Oxford betrieben wird. Sie beginnt damit, den Moment der Offenbarung zu beschreiben, den sie erlebte, als sie, nachdem sie sich jahrelang hilflos und ängstlich über den Zustand der Dinge gefühlt hatte, den schwedischen Professor Hans Rosling entdeckte, und "alles änderte sich".

Der 2017 verstorbene Rosling war neben dem Kognitionspsychologen Steven Pinker einer der so genannten "großen Optimisten". Wie Pinker versuchte er, einen Kontrapunkt zu dem schleichenden Gefühl der globalen Untergangsstimmung zu setzen - er nannte es die "überdramatische Weltsicht" -, die viele von uns in den letzten Jahrzehnten überkommen hat. Er argumentierte mit vielen guten Beweisen, dass die Armut zurückgeht, die globale Gesundheit sich verbessert und dass viele der Dinge, von denen wir dachten, dass sie mit dem Planeten nicht in Ordnung sind, tatsächlich in Ordnung sind.

Roslings positiver Ausblick erwies sich für Ritchie als ansteckend, und sie richtete ihre Arbeit in eine ähnliche Richtung aus. Mit diesem Buch will sie für Umweltprobleme das tun, was Rosling für soziale Probleme getan hat - aus den täglichen Nachrichten herauszoomen, die eine "schreckliche Art sind, das Gesamtbild zu verstehen", die langfristigen Daten betrachten, um einen klareren Blick auf das zu bekommen, was wirklich vor sich geht, und dies dann den Menschen erklären. "Wenn wir einige Schritte zurückgehen, können wir etwas wirklich Radikales, Spielveränderndes und Lebensspendendes sehen: Die Menschheit ist in einer wirklich einzigartigen Position, um eine nachhaltige Welt aufzubauen", schreibt sie. Und so spricht sie, mit einigen vernünftigen Vorbehalten, Luftverschmutzung, Klimawandel, Abholzung, Lebensmittel, Verlust der biologischen Vielfalt, Plastik im Meer und Überfischung an.

Ich würde gerne sagen, dass ich aus diesem Buch genauso überzeugt und optimistisch herausgegangen bin wie Ritchie. Als jemand, der seine Tage damit verbringt, die täglichen Nachrichten zu redigieren und in Auftrag zu geben, über die Ritchie so besorgt ist, war ich wirklich begeistert von der Lektüre. Und es stimmt wirklich, dass es viele interessante Informationen enthält. Im Kapitel über die Abholzung von Wäldern erklärt sie zum Beispiel, dass Palmöl eigentlich eine äußerst produktive Pflanze ist, mit Erträgen von 2,8 Tonnen Öl pro Hektar im Vergleich zu, sagen wir, 0,34 Tonnen für Oliven, 0,26 Tonnen für Kokosnüsse und 0,7 Tonnen für Sonnenblumen - wenn also Unternehmen wegen des schlechten Rufs von Palmöl auf Alternativen ausweichen würden, könnte das tatsächlich zu weit mehr Abholzung führen. Im selben Kapitel präsentiert sie eine wunderbare Grafik, die zeigt, wie die Wälder in den USA, Frankreich und Schottland in den letzten 1.200 Jahren entstanden und verschwunden sind.

Im Abschnitt über den Klimawandel weist sie darauf hin, dass ihr Kohlenstoff-Fußabdruck im Durchschnitt kleiner ist als der ihrer Großmutter: Als ihre Großeltern in ihren 20ern waren, betrug der durchschnittliche Fußabdruck 11 TonnenCO2 pro Jahr - und jetzt sind es nur noch fünf, dank der Art und Weise, wie die Kohlenstoffemissionen des Vereinigten Königreichs in den letzten 30 Jahren zurückgegangen sind. Das Kapitel über Lebensmittel und die durch die Landwirtschaft verursachten Probleme (Ritchies Spezialgebiet) enthält die interessante Feststellung, dass die Welt höchstwahrscheinlich den Höhepunkt der Landnutzung für die Landwirtschaft überschritten hat oder bald überschreiten wird. "Das ist... bedeutsam", sagt Ritchie. "Die Tierwelt der Welt hat Tausende von Jahren darauf gewartet, dass wir aufhören zu expandieren. Sie ist sich der Schäden bewusst, die durch unseren Fleisch- und Milchkonsum verursacht werden.

Mit diesem pragmatischen Ansatz zeigt sie mögliche Lösungen für jede Herausforderung auf, und jedes Kapitel enthält eine Liste von Maßnahmen, die etwas bewirken würden.

In Bezug auf die Landwirtschaft müssen wir zum Beispiel die Ernteerträge weltweit verbessern, weniger Fleisch essen, in Fleischersatzprodukte investieren, Milchprodukte durch pflanzliche Alternativen ersetzen und weniger Lebensmittel verschwenden.

Aber obwohl es hilfreich ist, diese Maßnahmen zu sammeln, sind viele von ihnen bereits bekannt. Und Ritchies zielstrebig optimistischer Tonfall bei der Präsentation dieser Maßnahmen - "wir müssen nur einen Preis auf Kohlenstoff erheben und sicherstellen, dass die Reichen am meisten zahlen", schreibt sie, als ob Umweltschützer nicht schon seit Jahrzehnten für diese Maßnahmen kämpfen - kann ärgerlich sein; an manchen Stellen wurden meine Notizen am Rand ziemlich verärgert.

Am frustrierendsten ist, dass Ritchie zwar Empfehlungen für bestimmte Probleme gibt, aber nicht auf die Dinge eingeht, die mich nachts wirklich wach halten: die innenpolitischen und geopolitischen Hindernisse sowie die angeborenen Voreingenommenheiten und Eigenheiten unseres Gehirns, die zusammengenommen dazu führen, dass Umweltfragen so schwer zu lösen sind. Wir wissen heute, dass der Mensch nicht gerne etwas aufgibt; wir haben Angst, das zu verlieren, was wir bereits haben, und wir haben Angst vor Veränderungen. Wir sind brillant darin, Dinge zu erfinden und große Sprünge der Vorstellungskraft zu machen, aber wir sind schrecklich darin, in die Zukunft zu blicken und die mit diesen Erfindungen verbundenen Risiken zu verstehen.

Das gilt auch für Staats- und Regierungschefs und Führungskräfte in der Wirtschaft. Natürlich werden die Chefs der großen fossilen Brennstoffunternehmen und der Erdölstaaten nur ungern die Dinge aufgeben, die sie reich machen und an der Macht halten, was wir auf der Cop28 in Dubai wieder beobachten konnten. Für viele von uns sieht es so aus, als ob die reichsten Menschen der Welt ein anderes Universum errichten, mit eigenen Steuern, Banken und Rechtssystemen, und sie werden auch ihre Privatjets nicht abgeben, vielen Dank. Ja, sehr viele von uns wollen auf die schöne nachhaltige Gesellschaft hinarbeiten, die Ritchie vorschwebt. Aber es gibt andere Gruppen, die von Wut, Angst oder Gier angetrieben werden, die das wirklich nicht wollen, und Ritchie schlägt keine Instrumente vor, mit denen wir dieses kolossale Hindernis überwinden können. Ich verstehe, dass dies den Rahmen ihres Buches sprengt, ja sogar die Möglichkeiten der meisten von uns übersteigt. Aber es scheint unsinnig, es nicht einmal zu erwähnen.

Sie geht auch nicht wirklich auf Kipp-Punkte ein - die Idee, dass es Schwellenwerte geben könnte, jenseits derer wir einen abrupten und unumkehrbaren Klimawandel erleben. Einige der Wetterrekorde, die in diesem Jahr gebrochen wurden, haben zum Beispiel selbst Klimawissenschaftler überrascht. Wir wissen nicht mit Sicherheit, wie sich die gewaltigen Veränderungen, die wir in der Atmosphäre vornehmen, auswirken werden, und die Natur interessiert sich nicht besonders für unsere politischen Zeitpläne.

Ritchies Buch ist äußerst nützlich, soweit es geht, und wir brauchen sie und Leute wie sie dringend - Optimisten, die sagen: Weißt du was, wir können das Blatt wenden; sieh dir diese Zahlen an, sieh dir diese Lösungen an.

Aber wir brauchen auch die Pessimisten; die Klimawissenschaftler, Journalisten, Aktivisten und sogar Künstler mit Roslings "überdramatischer Weltsicht". Es ist wichtig, dass wir die positiven Aspekte nicht außer Acht lassen, aber wir müssen auch die schlimmsten Möglichkeiten im Auge behalten. Wir brauchen Menschen, die weiterhin verzweifelt mit roten Fahnen winken und versuchen, uns alle vor dem zu warnen, was kommen könnte."

 

 

Über das Buch und die Autorin

Pieper, Erschienen am 28.03.2024 Übersetzt von: Marlene Fleißig 384 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag EAN 978-3-492-07209-0  |  Original:  hannah Ritchie. Not the End of the World: How We Can Be the First Generation to Build a Sustainable Planet (THE SUNDAY TIMES BESTSELLER) Paperback – 11 Jan. 2024,Chatto & Windus; 1st edition (11 Jan. 2024)ISBN-10 ‏ : ‎ 1784745014 ISBN-13 ‏ : ‎ 978-1784745011

Informationen zum Buch  und zur Autorin - https://www.piper.de/buecher/hoffnung-fuer-verzweifelte-isbn-978-3-492-07209-0  | https://www.theguardian.com/books/2024/jan/04/not-the-end-of-the-world-by-hannah-ritchie-review-an-optimists-guide-to-the-climate-crisis

Hannah Ritchie - Jahrgang 1993, ist Senior Researcher im Programm für globale Entwicklung der Universität Oxford. Sie publiziert regelmäßig in internationalen Medien wie „New York Times“, „New Scientist “, „Economist“ und „Financial Times“. "I’m a data scientist and science communicator. I focus on the largest problems that shape our world, and how to solve them. Most of my work focuses on environmental sustainability, including climate change, energy, food and agriculture, biodiversity, air pollution and deforestation. I’m Deputy Editor and Lead Researcher at Our World in Data, and a researcher at the Oxford Martin Programme in Global Development, at the University of Oxford. I write weekly (ish) on my Substack – Sustainability by Numbers. You can find me on Twitter (@_HannahRitchie). Or reach me by email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Quellen: https://hannahritchie.com/https://www.piper.de/buecher/hoffnung-fuer-verzweifelte-isbn-978-3-492-07209-0

weitere empfehlenswerte Artikel und Bücher zum Thema

taz 28.4.2024 Klimaanpassung:Sommer auf Beton- Ist Ihr Kiez bereit für die Klimakrise? Anhand von fünf Stationen zeigen wir, wie der Umgang mit Dürre, Hitze und Starkregen gelingen kann. https://taz.de/Klimaanpassung/!6005309/

https://initiative-lippemuendungsraum.de/aktuelles/131-lehren-aus-der-vergangenheit-hilfe-bei-den-massnahmen-zur-anpassung-an-den-klimawandel-leseempfehlung-zur-jahreswende-2023-2024.html

 IPCC Klimawandel Synthesebericht 2023 → Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung .pdf

 

 

 

Klimaatlas NRW / Klimaatlas Deutschland aktuelle Informationen und langfristige Trends

eine neue einfache Möglichkeit, sich über unser Klima zu informieren

Klimaatlas NRW / Klimaatlas Deutschland

Klimaatlas Nordrhein-Westfalen Erfahren Sie mehr über die Entwicklung des Klimas, Folgen und Anpassungsmaßnahmen in Nordrhein-Westfalen. Mit dem digitalen Klimaatlas Nordrhein-Westfalen stellt Ihnen das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) umfangreiche Informationen zum Klima und seiner Entwicklung in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. 

Im Deutschen Klimaatlas präsentiert der Deutsche Wetterdienst mögliche Szenarien unseres zukünftigen Klimas in einer Zusammenschau mit unserem früheren und derzeitigen Klima.

KLIMA-ATLAS NRW

https://www.klimaatlas.nrw.de/node/1

KLIMA-ATLAS Deutschland

https://www.dwd.de/DE/leistungen/deutscherklimaatlas/deutscherklimaatlas.html

 

" Die Auswirkungen des Klimawandels waren in Wesel in den letzten Jahren bereits deutlich spürbar. Ungewöhnlich heiße und trockene Sommer sowie Starkregenereignisse in der unmittelbaren Nachbarschaft der Stadt sind nur einige Beispiele dafür. Die klimatischen Veränderungen sind auch messbar. In NRW stieg die Durchschnittstemperatur in den vergangenen 100 Jahren bereits um ca. 1,4°C an.

Durch Klimaschutzmaßnahmen soll der weitere Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre gebremst werden, damit die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar bleiben. Das betrifft nicht nur die Bundes- und die globale Politik, sondern auch lokale Maßnahmen in den Kommunen.

Die Stadt Wesel ist hier auf folgenden Themenfeldern tätig:

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Sensibilisierung und Beratung von Haushalten und Unternehmen
  • Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien
  • Klimafreundliche Mobilität

Ziel der Aktivitäten der Stadt ist es, die Treibhausgasemissionen in der Stadt zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. "

aus: https://www.wesel.de/wirtschaft-planen/klimaschutz Abrufdatum 25.04.2023

Updates und weitere Informationen

rnd 16.3.2023 IPCC  - Weltklimarat veröffentlicht neuen Bericht -  Der Zug ist abgefahren“: Wissenschaftler verlangen viel mehr von der Politik  https://www.rnd.de/wissen/ipcc-weltklimarat-veroeffentlicht-neuen-bericht-VSKUWLWXQW33RF34AMEZ6NCBYY.html

rnd 14.2.2023  UN-Chef: 1,5 Grad-Ziel nur noch auf „wundersame Weise“ erreichbar https://www.rnd.de/wissen/klimawandel-1-5-grad-ziel-laut-un-chef-guterres-nur-noch-auf-wundersame-weise-erreichbar-K4DTWNNM2QCBC3OMDS4Z2QSDWI.html

Copernicus - Climate Change Service - https://climate.copernicus.eu/

EarthCARE - Earth Online - https://earth.esa.int/eogateway/missions/earthcare

 

 Verdeutlichende Graphikendes ECMF https://charts.ecmwf.int/

 

NASA- wo brennt es auf der Welt?   FIRMS  Fire Information for Resource Management System https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/map/  |   https://firms2.modaps.eosdis.nasa.gov/  Copernicus - EFFIS - European Forest Fire Information System  https://forest-fire.emergency.copernicus.eu/BMEL Waldbrandstatistik Deutschland  https://www.bmel-statistik.de/forst-holz/waldbrandstatistik

 

 

Klimakrise - die Gesundheit erhalten - Deutsches Ärzteblatt

 

 

→ KLUG   Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit

KLIMA & GESUNDHEIT

Dtsch Arztebl 2020; 117(33-34): A-1533    Schmedt, Michael

 Fährt man dieser Tage mit dem Fahrrad durch Berlin, kann man gar nicht glauben, dass sich die Deutschen zu wenig bewegen. Auf den Fahrradstraßen erinnert der    Verkehr morgens und nach Büroschluss an eine Rushhour. Gleichzeitig sieht man auf Satellitenbildern, dass die Stickstoffdioxidbelastung im April in Europa um 30 Prozent  geringer war als im Vorjahresvergleich. Wären dies nicht wohl nur temporäre Folgen der Coronapandemie, könnte man von einer positiven Entwicklung für die Gesundheit  sprechen.

 Diese ist seit Beginn der Coronakrise für die Regierung die oberste Prämisse ihres Handelns. Die Regierungskoalition stellt kaum greifbare Summen für die Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen und die Stabilisierung des Gesundheitssystems zur Verfügung. Zudem bittet sie die Wissenschaft um ihre Einschätzung und hört sogar bei ihren Entscheidungen auf deren Ratschläge.

 All das galt für eine andere, aktuell aus dem Blick geratene Krise eher weniger, obwohl diese sich ebenfalls massiv auf die Gesundheit des Menschen auswirkt:

 die Klimakrise. Wissenschaftler warnen schon seit Jahren vor den Folgen des Klimawandels. Wie bei einer Pandemie wissen wir also, dass Risiken  bestehen. Ob wir ausreichend darauf vorbereitet sind, ist zweifelhaft. Gerade seit der aktuellen Krise wissen wir, wie wichtig vorbeugende Maßnahmen sind.

Ein Umdenken hat aber bislang weder in der Bevölkerung noch in der Politik so stark eingesetzt, wie es jetzt im Zuge der Coronapandemie zu beobachten ist. Dabei werden die Folgen ebenfalls dramatisch sein. Die Welt­gesund­heits­organi­sation hat den Klimawandel nicht von ungefähr zu einer der größten Gefahren für die Gesundheit der Menschen in den kommenden Jahrzenten erklärt. Extremwetterereignisse, Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen, Dürren und Waldbrände können mit ihrer zunehmenden Häufigkeit auch Gesundheitssysteme an ihre Belastungsgrenzebringen.

Aktuell muss man aber fürchten, dass die Gelder, die zwar vollkommen zu Recht in die Bewältigung der Coronapandemie und deren Folgen sowie die Impfstoffforschung fließen, künftig für den Klimaschutz fehlen. Doch Klimaschutz ist immer auch Gesundheitsschutz, wie der Präsident der Bundes­ärzte­kammer, Dr. med. (I) Klaus Reinhardt, vor dem weltweiten Klima-Aktionstag im vergangenen September in Berlin sagte. Daher wollte sich der diesjährige Deutsche Ärztetag in Mainz intensiv mit den gesundheitlichen Auswirkungen der Erderwärmung auf die Gesundheit beschäftigen.

Wegen der Coronapandemie musste der Deutsche Ärztetag abgesagt werden. Das Deutsche Ärzteblatt hat daher die vorgesehenen Rednerinnen Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann von der TU München und Ärztin Sylvia Hartmann von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit gebeten, Artikel für diese Schwerpunktausgabe Klimawandel und Gesundheit zu verfassen (siehe ab Seite 1556).

Das Thema Klimawandel und Gesundheit muss präsent bleiben. In der Gesellschaft und insbesondere in der Politik. Gerade letztere sollten sich auch hier die wissenschaftlichen Erkenntnisse genau anschauen und entsprechende Expertise einholen. Die Ärzteschaft spielt dabei eine wichtige Rolle, indem sie auf die medizinischen Folgen des Klimawandels aufmerksam macht. Sie kann so Einfluss auf die Politik nehmen und gleichzeitig ihrer ureigensten Aufgabe nachkommen: die Gesundheit zu erhalten.

Michael Schmedt
Stellv. Chefredakteur

 

BEITRÄGE zum Schwerpunktthema

Interview mit Priv.-Doz. Dr. med. Peter Bobbert, Mitglied des Vorstands der Bundes­ärzte­kammer: „Klimawandel ist Thema der Ärzteschaft“

Schmedt, Michael

Globales Monitoring: Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit immer im Blick

Eckert, Nadine

Britische Allianz: Sechs Strategien für den Schutz von Luftreinheit und Klima

Eckert, Nadine

Interaktive Informationsquelle: Die wichtigen Forschungsarbeiten in den verschiedenen Disziplinen

Eckert, Nadine
Klimakrise: Einsatz für mehr NachhaltigkeitHartmann, Sylvia
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/inhalt?heftid=6443
 
 

 

UPDATES

September 2020

Kopenhagen (dpa) – Mehr als 400.000 Menschen in der Europäischen Union sterben jährlich vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA).

Für den Bericht wurden Daten zum Einfluss der Umwelt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Europäer analysiert. Demnach stellt in Europa die Luftverschmutzung nach wie vor die größte Umweltbedrohung für die Gesundheit dar. 1990 lag die Zahl der darauf zurückgehenden vorzeitigen Todesfälle allerdings noch bei einer Million.

An zweiter Stelle stehe die Lärmbelastung, die zu 12.000 vorzeitigen Todesfällen führe, heißt es in dem Bericht weiter. Auch Auswirkungen des Klimawandels hätten zunehmend ihren Anteil, Hitzewellen und Überschwemmungen zum Beispiel. Menschen in städtischen Umgebungen seien von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen, sagte Catherine Ganzleben von der EEA. Weitere von der Umweltagentur genannte Faktoren sind chemische Verbindungen, auf zu starken Antibiotika-Einsatz zurückgehende Resistenzen bei Krankheitserregern und verschmutztes Trinkwasser.

aus

https://www.zeit.de/news/2020-09/07/luftverschmutzung-groesste-bedrohung-fuer-die-gesundheit

auch: https://www.welt.de/wissenschaft/article215242050/Luftverschmutzung-Jedes-Jahr-400-000-Tote-in-Europa.html

original news

https://www.eea.europa.eu/de/highlights/die-bekaempfung-von-umweltverschmutzung-und

aus https://www.eea.europa.eu/de/

Bericht:  Laut des EUA-Berichts „Healthy environment, healthy lives: how the environment influences health and well-being in Europe“ („Gesunde Umwelt, gesundes Leben: wie die Umwelt die Gesundheit und das Wohlbefinden in Europa beeinflusst“) hat die Umweltverschmutzung durch menschliches Handeln weiterhin einen bedeutenden Anteil an den Krankheitsfällen in Europa.

Bericht: https://www.eea.europa.eu/publications/healthy-environment-healthy-lives

 

Schwerpunktseite Klimawandel der VBio Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin: https://www.vbio.de/themenspektrum/klimawandel/ 

 

Dezember 2020

Lancet Countdown on Health and Climate Change: Die Klimakrise macht keine Pause  Bei den HITZETOTEN liegt Deutschland weit vorn - Dtsch Arztebl 2020; 117(50): A-2455 / B-2070

2018 - 20.000 Todesfälle bei über 65-Jährigen in Zusammenhang mit Hitze

 

März 2021

Klimawandel: Ärzte sollten auf die Folgen vorbereitet sein

 LNSLNS
Foto: Es sarawuth/stock.adobe.com
Foto: Es sarawuth/stock.adobe.com  aus Dtsch Arztebl 2021; 118(12): A-646 / B-542 

Der Klimawandel hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Arbeit niedergelassener Ärztinnen und Ärzte. Das hat der NAV-Virchowbund – Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands auf der Bundeshauptversammlung Anfang März betont und ein entsprechendes Arbeitspapier für Praxen vorgestellt.

„Bereits heute schon sind die Auswirkungen von Hitzewellen, zunehmender Luftverschmutzung sowie ein Anstieg von Allergien und Infektionen spürbar. Auch die psychischen Auswirkungen durch Katastrophen, Stress und Migration bestimmen das Behandlungsgeschehen“, hieß es aus dem Virchowbund

Deshalb sollten sich Niedergelassene auf den Klimawandel und die medizinischen Folgen vorbereiten, die Politik entsprechend beraten und ihren eigenen Anteil beim Klimaschutz leisten. Dazu sollten Praxen mit ressourcenschonendem und klimagerechtem Handeln einen Beitrag leisten, zum Beispiel beim Einsatz von Verbrauchsmaterialien, Arzneimitteln oder bei der Praxisausstattung.

„Der Gesundheitssektor hat einen geraumen Anteil am Gesamtproblem, muss seinen Teil zur Lösung beitragen und hat eine Verminderungspflicht hinsichtlich klimabelastender Emissionen und deren bereits vorhandenen Auswirkungen“, heißt es dazu in dem Arbeitspapier.

Der Verband schlägt verschiedene Maßnahmen vor. Dazu gehören ein nachhaltiges Abfallmanagement mit Schwerpunkt Abfallvermeidung und Recycling, effizientere Energienutzung einschließlich Training des Personals zur Energieeinsparung und Umstellung auf erneuerbare Energien.

Auch die Nachhaltigkeit und Klimaresilienz bei der Gebäudeplanung, Nachrüstung bestehender Gebäude, vermehrte Grünflächen, Anbindung an öffentlichen Nahverkehr sowie die Erweiterung des Angebots an nachhaltigen, regionalen Ernährungsprodukten und Verminderung von Fast Food seien wichtige Elemente. „Jeder Einzelne sollte seinen ökologischen Fußabdruck bestimmen“, fordern die Autorinnen und Autoren des Arbeitspapiers zudem.

 

"Der Klimawandel wird zur größten Bedrohung der weltweiten Gesundheit. Dieser Meinung ist nicht nur die Expertenkommission der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“, sondern auch die World Medical Association (WMA). Die gute Nachricht: Praxisärzte können viel dagegen tun.

Wer mehr darüber erfahren möchte, wird in der Studie „Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels“ der Brendan-Schmittmann-Stiftung fündig."

 Quelle und weitere Informationen  https://www.virchowbund.de/praxisaerzte-blog/klima_und_gesundheit.php

 

Update Deutsches Ärzteblatt 26 | 2021 Krankheitsprävention - Klimaschutz wird praktisch

Vermehrte Hitzewellen bei Altersgruppen über 75 Jahren gehen in Deutschland Schätzungen zufolge mit einer um mehr als 20 Prozent erhöhten Sterblichkeit einher. Daneben wird angenommen, dass über 70 000 vorzeitige Todesfälle jährlich durch Feinstaubbelastung bedingt sind und sowohl die Pollenbelastung als auch vektorübertragene Krankheiten zunehmen (1, 2, 3, 4)

 

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 118 | 6. September 2021

Aufruf medizinischer Fachzeitschriften - Klimakatastrophe verhindern : https://www.aerzteblatt.de/archiv/221037/Aufruf-medizinischer-Fachzeitschriften-Klimakatastrophe-verhindern

Vertreter medizinischer Fachmagazine aus aller Welt haben in einem gemeinsamen Aufruf auf die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und der menschlichen Gesundheit hingewiesen. Sie fordern die Regierungen dazu auf, mehr für die Reduktion von Treibhausgasen zu tun.

 

Rheinisches Ärzteblatt/ Heft 10 / 2021: Seite 6 Umweltschutz - Ärztekammer warnte bereits 1971 vor Gesundheitsschäden durch Umweltverschmutzung. (ÄK Präsident Dr. Friedrich Wilhelm Koch)

 

Update Oktober 2021

Jen Kuhl, Network and Engagement Lead|  Global Climate and Health Alliance:

" We are now less than two weeks away from the start of COP26, the first UN global climate summit since the start of the pandemic. Building on the success of the healthy recovery letter, the health community launched the Healthy Climate Prescription last week alongside the WHO’s Health Argument for Climate Action. We received substantial media coverage around the world. Notable articles include:
 

Health for Future: https://healthforfuture.de/ - Seite KLIMA und GESUNDHEIT https://healthforfuture.de/klima-und-gesundheit/ 

Klimawandel: Gesundheitssysteme anpassen  →  Dtsch Arztebl 2021; 118(43): A-1984 / B-1637

 

Update November 2021

PORTAL Klima-Mensch-Gesundheit: https://www.klima-mensch-gesundheit.de/

 

Januar 2022

 European Centre for Allergy Research Foundation - ECARF:  Klimawandel macht vor allem die Lunge krank

Der Klimawandel und die damit verbundenen Temperaturveränderungen belasten die Gesundheit – Menschen mit Lungenerkrankungen sind besonders gefährdet. https://www.ecarf.org/klimawandel-macht-vor-allem-die-lunge-krank/

Dt. Ärzteblatt 10.1.2022:  Extreme Hitze setzt Menschen im mittleren Alter stärker zu

 

März 2022

Klimaschutz und Gesundheit: Die Patienten informieren    Dtsch Arztebl 2022; 119(10): A-454 / B-370

Der Ausgangspunkt für das Konzept „Klima-Sprechstunde“ ist die Erkenntnis, dass sich die Menschheit in einer Klimakrise befindet, deren Auswirkungen sie durch ihr eigenes Handeln auf der staatlichen, gesellschaftlichen und individuellen Ebene verringern kann (1, 2, 3, 4). Eine Veränderung des Lebensstils kann dabei zu einer Reduzierung des individuellen Treibhausgasausstoßes von bis zu 30 Prozent führen, wie Studien gezeigt haben (3). Die Voraussetzung für das Konzept ist die ärztliche Bereitschaft, das Wissen um den Zusammenhang zwischen Klima und Gesundheit mit in die Sprechstunde aufzunehmen (5). Die „Klima-Sprechstunde“ beinhaltet alle Interaktionen und Gesprächsführungen mit den Patienten, in denen es um einen gesunden Lebensstil geht, der gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck verringert.

Die inhaltlichen Schwerpunkte bilden dabei die Themen Ernährung und Mobilität. Ernährungsstudien und Systembetrachtungen zum Ressourcenverbrauch der Agrarsysteme haben 2019 zur Formulierung einer pflanzenbasierten „planetaren Diät“ geführt, die sowohl der Gesundheit der Patienten als auch dem Klima nützt. Und eine aerobe Aktivierung der Muskulatur führt zum Beispiel über Myokinfreisetzungen zu stärkenden Auswirkungen auf Psyche, kardiovaskuläres, endokrines und Immunsystem.

 

April 2022: Dt. Ärzteblatt -  Klimawandel wirkt sich auf Gesundheit in Deutschland aus

" Berlin – Der Klimawandel hat möglicherweise zunehmend Auswirkungen auch auf die Gesundheit der Menschen in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden im Vorfeld des Weltgesund­heits­tages am 7. April berichtete, nehmen die Fälle von Hautkrebs und von Flüssigkeitsmangel bei Seni­oren deutlich zu.

Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Unser Planet, unsere Gesundheit“. Laut dem Bundesamt wurden im Jahr 2020 81 Prozent mehr Menschen mit Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt als im Jahr 2000. Etwa 4.000 Menschen starben 2020 an Hautkrebs. Das waren 53 Prozent mehr als im Jahr 2000.

Stark gestiegen sei auch die Zahl der Todesfälle durch Flüssigkeitsmangel: Etwa 108.000 Menschen wurden 2020 deswegen im Krankenhaus behandelt – ein Anstieg um 177 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Noch stärker stieg die Zahl der Todesfälle durch Flüssigkeitsmangel: Sie hat sich laut der Analyse innerhalb von 20 Jahren mehr als verachtfacht und lag im Jahr 2020 bei knapp 3.300.

Auch laut einer Analyse der Betriebskrankenkassen (BKK) ist der Klimawandel in Deutschland für eine Häufung bestimmter Krankheiten verantwortlich. So seien die Hitzeschäden und Hitzekollapsen, Dehydrierungen, Borreliose-Infektionen und Pollenallergien in den heißen Jahren 2015, 2018 und 2019 deutlich häufiger gewesen als in anderen Jahren.

„Klimafolgenprävention muss wieder zum Überlebensprinzip werden – so wie vor 200 Jahren, als man im Norden angefangen hatte, Deiche zu bauen“, forderte der Vorstand des Landesverbandes Nordwest der Betriebskrankenkassen, Dirk Janssen."

 

Dt. Ärzteblatt 7.4.2022-  WHO Afrika: Mehr als die Hälfte der Gesundheitsnotfälle klimabedingt | Original WHO Meldung

 

Dt. Ärzteblatt 25.7.2022: Ärzte mahnen Bund zu mehr Engagement beim Hitzeschutz https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/136174/Aerzte-mahnen-Bund-zu-mehr-Engagement-beim-Hitzeschutz 

Berlin – Die Ärzte in Deutschland mahnen den Bund, sich beim Thema Hitzeschutz stärker zu engagieren. Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, forderte ein bundesweites Hitzealarmsystem, um Hitzetote zu vermeiden.

„Ein nationaler Hitzeplan sollte auf wissenschaftlicher Grundlage temperaturabhängige Alarmstufen sowie die jeweils zu ergreifenden Maßnahmen insbesondere für Risikogruppen vorschlagen und die entsprechenden Zuständigkeiten transparent machen“, sagte Reinhardt.

Sein Vorschlag: Ein bundesweites Lagezentrum, das Maßnahmen zum Hitzeschutz beobachte und die Men­schen auch über Belastungen bei Hitze informiere. „Ziel des Hitzeschutzes muss es sein, hitzebedingte Er­krankungen und Todesfälle zu vermeiden und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren. Darauf ist Deutschland schlecht vorbereitet“, sagte er.

 

Dt. Ärzteblatt 3.11.2022 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138551/Lauterbach-Klimapolitik-ist-auch-Gesundheitspolitik

Lauterbach: „Klimapolitik ist auch Gesundheitspolitik“

Berlin – Die Folgen des Klimawandels ist für Gesundheits- wie für Klimafachleute „die mit Abstand größte und wichtigste Krise in diesen Zeiten“.

Das erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heute ge­mein­sam mit Gesundheitsexperten in der Bundespressekonferenz in Berlin.

In einem weiteren Austausch mit Exper­tinnen beim Lancet Countdown erklärte der Minister, dass es immer klarer werde, wie sehr die Zeit für geeignete Maßnahmen weglaufe.

Lauterbach rief Ärztinnen und Ärzte sowie andere Gesundheitsfachberufe dazu auf, „Aktivistinnen und Aktivisten für den Klimawandel zu werden“. Die medizinischen Fachberufe seien diejenigen, die das „enge Gewebe von Klima und Gesundheitsgefahren verstehen“.

Der Vorsitzende der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), Martin Herrmann, kritisierte, dass die Zusammenhänge von Klimawandel und Gesundheit in Politik und Gesellschaft „weitgehend noch nicht ver­standen“ würden.

„Wer nicht für die Energiewende eintritt und sie auch persönlich wie gesellschaftlich umsetzt, trägt Verantwor­tung für die gesundheitlichen Schäden an Leib und Leben“, sagte Herrmann. Er wolle aber mit seinem Engage­ment nicht aufhören, bis der Zusammenhang in der Bevölkerung wie in der Politik verstanden werde.

Nach Berechnungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) habe es in diesem Jahr in Deutschland alleine 4.500 hitze­be­dingte Todesfälle gegeben. „Hinzu kommen hunderttausende Menschen mit schweren Symptomen und Millio­nen Menschen mit eingeschränkter Arbeitsfähigkeit“, erklärte Herrmann. Erst seit 2019 werde der Zusammenhang von Klimawandel und Gesundheit auch von der Bundesregierung „ernst genommen“.

Mit Blick auf die UN-Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich (COP27), die an diesem Sonntag startet, erklärte Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung, dass besonders Europa eine Region sei, die weltweit immer wärmer werde und dies im Vergleich zu anderen Weltregionen auch noch weiter zunehme.

Auf der Weltklimakonferenz entstehe nun wahrscheinlich die Konfrontation zwischen dem globalen Süden, der erst dann selbst etwas für den Klimaschutz und die Verlangsamung des Ausstoßes von Treibhausgasen tun möchte, wenn sich die reichen europäischen Staaten ebenfalls bewegten. Europa müsse ein Vorbild sein.

Denn der Klimawandel könne für alle tödlich sein. „Von Hitzewellen, die in den Ländern wie Deutschland Gesund­heitsprobleme etwa bei alten Menschen verursachen, über Risiken von Missernten, die bei den Armen in asiati­schen oder afrikanischen Ländern zu Mangelernährung führen können, bis hin zu Infektions­krankheiten: Die Aus­wirkungen der globalen Erwärmung sind enorm“, so Rockström.

Aus seiner Sicht gebe es in Deutschland beispielsweise im Vergleich zu den USA oder seinem Heimatland Schwe­den eine bereites politisches Grundverständnis, dass der Klimawandel menschengemacht und real sei. Dies sei nicht mehr in jeder westlichen Demokratie so. © bee/kna/dpa/aerzteblatt.de

 

9.11.2022 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138693/Aerzte-ohne-Grenzen-Klimakrise-ist-auch-weltweite-Gesundheitskrise

Ärzte ohne Grenzen: Klimakrise ist auch weltweite Gesundheitskrise

Die internationale medizinische Leiterin von Ärzte ohne Grenzen, Maria Guevara, hat dazu aufgerufen, den Klimawandel auch als „echte Gesundheitskrise“ wahrzunehmen. Die Mehrheit der Menschen in den Ent­wicklungsländern des globalen Südens leide bereits jetzt unter den Folgen der Erderhitzung, sagte sie. Wenn darauf nicht unverzüglich reagiert werde, werde die Krise für alle noch schlimmer.

Die Weltgesundheit leidet laut Guevara erheblich unter Klimafolgen wie Überschwemmungen oder Insekten­pla­gen. Man sehe ein exponentielles Wachstum bei Fällen von Krankheiten, die durch Insekten, Wasser oder Lebensmittel übertragen oder verursacht werden.

 

Dt. Ärzteblatt 11.11.2022  https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138770/Klimaschutz-Aerzteschaft-muss-Verantwortung-uebernehmen

Klimaschutz: Ärzteschaft muss Verantwortung übernehmen

Berlin – Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Klaus Reinhardt, hat die Ärzteschaft dazu aufgerufen, nicht nur die Verantwortung für den einzelnen Patienten anzunehmen, sondern für die gesamte Bevölkerung. „Dieser Verantwortung müssen wir in zunehmender Weise gerecht werden“, forderte er heute auf der Hauptversamm­lung des Hartmannbundes in Berlin.

„Es gab einige Jahrzehnte, in denen wir uns – auf hohem Niveau – auf die Individualmedizin konzentriert ha­ben.“ Angesichts des voranschreitenden Klimawandels müsse sich die Ärzteschaft nun jedoch verstärkt mit Public Health beschäftigen.

„Der Klimawandel und die Gesundheit stehen in einem ganz engen Verhältnis“, betonte Reinhardt. Klima­schutz sei Gesund­heitsschutz. Deshalb müssten die deutschen Ärztinnen und Ärzte jetzt auch Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen.

Zunächst sei es dabei wichtig, das eigene Verhalten zu ändern. In der Folge sei das Thema Klimaschutz und Gesundheit gut dafür geeignet, „um den Menschen klar zu machen, dass wir einiges anders machen müssen als in den vergangenen Jahrzehnten“. Dazu gehöre auch, dass das deutsche Gesundheitswesen klimaneutraler werden müsse.

 

 


 

Planetary health Node

 

https://www.planetaryhealthalliance.org/home-page

The Planetary Health Alliance is a consortium of over 300 universities, non-governmental organizations, research institutes, and government entities from around the world committed to understanding and addressing global environmental change and its health impacts.

 

https://cphp-berlin.de/de/ | https://twitter.com/cphp_berlin

Das Centre for Planetary Health Policy (CPHP) ist eine unabhängige, außeruniversitäre Denkfabrik in Berlin.

Es ist ein Ort der wissenschaftlichen Politikberatung am Nexus globale Umweltveränderungen und Gesundheit mit dem Ziel einer nachhaltigen und gerechten Transformation des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Deutschland und in der Welt. Mit dem CPHP stoßen wir gesellschaftspolitische Debatten zu Gesundheit innerhalb planetarer Grenzen an und begleiten sie. Gemeinsam mit Gesundheitsakteur:innen, politischen Entscheidungsträger:innen und Wissenschaftler:innen entwickeln wir Handlungsoptionen entlang der beschriebenen und weiteren Fragen. Zusätzlich wollen wir mit Akteur:innen anderer Politikfelder in Kontakt treten; denn über Gesundheit wird nicht nur im Gesundheitswesen entschieden, sondern in allen Politikfeldern. Dazu blicken wir auch über Deutschland hinaus. In Anbetracht der Dringlichkeit die planetaren Krisen zu bewältigen, braucht es neue Formen der Zusammenarbeit, um die Bewohnbarkeit des Planeten auch für zukünftige Generationen und ihre Gesundheit zu erhalten.

 

https://www.lshtm.ac.uk/research/centres/centre-climate-change-and-planetary-health

Part of the London School of Hygiene and Tropical Medicine, our Centre was set up to respond to the challenge of a changed planet. Humanity’s impact on our environment has begun a new era for the Earth and all life on it: now our ideas and institutions must catch up.

 

https://planetary-health-academy.de/

Der Gesundheitssektor spielt eine zentrale Rolle in der Kommunikation, Prävention und Nachsorge der Auswirkungen der Klima- und Umweltkrise. Daher muss die Einbeziehung von Klimawandel und Planetary Health in die Aus-, Fort- und Weiterbildung in allen Gesundheitsberufen sichergestellt werden. Um einen Beitrag dazu zu leisten, wurde die Planetary Health Academy im Frühjahr 2020 von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit und Health For Future gegründet.

 

https://www.planetaryhealth.ox.ac.uk/planetary-health/

The Rockefeller Foundation Economic Council on Planetary Healthwas set up to investigate the economic and policy case for planetary health – a new multi-disciplinary approach that brings together human and ecosystem science, public health, economics and policy with the aim to safeguard the health of future generations.

 

https://www.thelancet.com/journals/lanplh/home

The Lancet Planetary Health, is a gold open access journal that seeks to be the pre-eminent journal for enquiry into sustainable human civilisations in the Anthropocene. As such, we publish peer reviewed research and reviews as well as comment, correspondence, and reportage broadly encompassing sustainable development (the SDG’s) and global environmental change. We particularly favour work that contributes to our understanding of, and transition into, a safe and just space for humanity, respecting planetary boundaries and the social and economic foundations of a healthy life. We are interested in all important aspects of societal development and its interaction with the environment including the drivers of change, the implications of those changes for people and society, and practical policies and interventions for a healthier planetary future.

 

https://www.griffith.edu.au/centre-planetary-health-food-security/centres-research/planetary-health

Research to understand and improve biological environments, Our research brings together a team of highly motivated and dedicated researchers committed to advancing the knowledge of patterns, causes and measurement of changes in ecosystems. Through the convenor, our members seek to better understand our biological environment and improve its management to ensure that human health and wellbeing is maintained in the future.

 

https://university.sunway.edu.my/research/planetaryhealth

Planetary health is the achievement of the highest attainable standard of health, wellbeing, and equity worldwide through judicious attention to political, economic and social systems.To advance humanity’s wellbeing, the declining state of planet Earth can no longer be ignored.

 

https://pheah.org/

The Planetary Health Eastern Africa Hub offers an opportunity to learn and share about planetary health and the planetary health emergency in Eastern Africa. We aim to stimulate regional community building, provide education for transformative action and push for strategic policy-making in the face of the greatest planetary health emergency of our time.

 

https://globalhealth.stanford.edu/category/planetary-health/

The Stanford Center for Innovation in Global Healthstrives to enable collaborative programs in global health for residents, medical students, graduate students, post-doctoral fellows, and undergraduates by reaching across geographic, cultural, economic, and gender boundaries to inspire a new generation to work for social change, justice, and increased equity in global health outcomes.

 

https://ohi.vetmed.ucdavis.edu/centers/ucghi-planetary-health-center-expertise

Mission - The mission of the Center is to lead the world in science, education, outreach, and transformative solutions to health-environment challenges.

About - The Planetary Health Center of Expertise (PHCOE), part of the UC Global Health Institute, addresses complex global issues that arise from the effects of climate change, rapidly growing populations and limited food and natural resources.

The PHCOE draws on the resources of all ten UC campuses and two national laboratories. Through collaborative research, community engagement, and local and international partnerships, we seek to identify new ways that humans and animal populations can foster resilience in the face of changing environments.

 

https://www.ecehh.org/food-systems-planetary-health/

Currently, most food systems are neither ecologically sustainable, nor do they provide adequate healthy human nutrition. Research at the ECEHH aims to help transform local and global food systems towards being sustainable within planetary, ecosystem, boundaries, resilient to climate change and being able to equitably deliver improved human nutrition.

 

https://www.worldhealthsummit.org/about/key-issues.html#c112726

Despite health gains over recent decades, there is growing evidence that the planet’s capacity to sustain the growing human population is declining. Climate change, biodiversity loss, freshwater depletion, overexploitation of fisheries and air, water and soil pollution threaten to halt and reverse these advances in health. The concept of “Planetary health” recognises the interdependencies of human and natural systems, and that the integrity of natural systems is an essential precondition for human health, survival, and prosperity.

 

https://www.frontiersin.org/journals/public-health/sections/planetary-health#

Planetary Health aims to to provide a space to explore, characterise and report on the dependencies between human health and the integrity of natural systems. Our intention is to make active and critical contributions to the science and policy discourses that must underpin a global transformation towards sustainable health security and environmental stewardship. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 
 
 

Klimaschutz-Index / Climate Change Performance Index CCPI

 

Klimaschutz-Index: Wie weit sind die Länder weltweit und wie weit ist Deutschland?

Bisher erreicht kein Land das Pariser Klimaziel. Das zeigt der Klimaschutz-Index von Germanwatch und des New-Climate-Instituts. 58 Staaten mit hohem CO2-Ausstoß wurden von mehr als 100 Experten genau bewertet.

Die Gesamtnote "sehr gut" erhielt kein einziges Land. Denn noch immer ist keiner der 58 untersuchten Staaten "auf einem Pfad zu den Pariser Klimazielen", so ein Fazit der Experten.

Seit 2005 wird der Klimaschutz-Index veröffentlicht. Die 58 Staaten sind für 90 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich und werden von einem internationalem Team bewertet. Wie in den Vorjahren bleiben die ersten drei Plätze im Ranking unbesetzt: Einen "Musterschüler" beim Klimaschutz gibt es bisher nicht. 

Weitere Informationen auf den Seiten des CCPI: https://ccpi.org/

Bis 2009 war Deutschland ein Vorbild beim Klimaschutz. 2008 belegte es im Länderranking den vordersten Platz, sackte aber in den folgenden Jahren kontinuierlich ab. Ausnahmen waren dabei nur die Jahre 2012 und 2013, als unmittelbar nach der Atomkatastrophe von Fukushima der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland boomte.

2018 war dann Deutschland auf Rang 27 im Ranking abgerutscht. Im aktuellen Ranking liegt es auf Platz 19 im oberen Mittelfeld.

 

Verweis: Deutsche Welle News Dezember 2020: https://www.dw.com/de/klimaschutz-index-pariser-klimaabkommen-welche-l%C3%A4nder-sind-auf-dem-weg-halten-15-grad-grenze/a-55826927

 

→LANUV  Fachinformationssystem Klimaanpassung

 

Lehren aus der Vergangenheit - Hilfe bei den Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel - Leseempfehlung zur Jahreswende 2023/2024

Lehren aus der Vergangenheit - Hilfe bei den Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel

schon seit Menschengedenken ist der Mensch katastrophalen klimatischen Einwirkungen ausgesetzt,

schon seit langer Zeit nimmt er selbst katastrophalen Einfluß auf seine Umwelt, der immer wieder auf ihn zurückwirkt,

schon seit langer Zeit gibt es Menschen, die diese Zusammenhänge erkennen und ihre Mitmenschen vor den Konsequenzen warnen.

Jetzt fassen Forscher diese Erkenntnisse zusammen und bieten uns die Chance, die Lehren der Vergangenheit zu nutzen, um die von uns verursachten katastrophalen Umweltveränderungen besser zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen, den weiteren Verlauf in bessere möglicherweise gute Bahnen zu lenken.

Gegen die Zeit - Dinosaurier des Jahres (NABU) - 2023 - Deutschlandpakt, Planungsbeschleunigung auf Kosten der Natur
Vielfalt schützen - Naturkrise abwenden

Peter Frankopan              Zwischen Erde und Himmel.

"Was wir erst heute wahrhaft begreifen: Weit mehr als Kriege und Technologien, Religionen und Ideologien beeinflussten und lenkten seit Anbeginn der Zeit die Natur und das Klima die Geschicke der Menschen. Der Globalhistoriker Peter Frankopan spannt einen weiten Bogen, von den frühesten Quellen bis in unsere Gegenwart, und erzählt die Menschheitsgeschichte neu - wobei uns das, was wir heute als Verhängnis erfahren, in vielfältigster Gestalt wiederbegegnet: Klimatische Veränderungen haben den Aufstieg erster Hochkulturen etwa im Industal ermöglicht, aber auch zum Fall großer Reiche wie der Ming-Dynastie in China oder der Maya in Mittelamerika geführt; ein Naturereignis wie der Ausbruch des Vulkans Samalas auf Indonesien hatte im 13. Jahrhundert politische Auswirkungen noch im fernen England; und schon in der Antike beschrieben die Philosophen, wie der Mensch die Natur für immer verändert." Klima - eine Menschheitsgeschichte «Ein unendlich faszinierendes Buch.» The Times Nominiert für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2023,
 
Übersetzung:Thies, Henning; Neubauer, Jürgen. Verlag: Rowohlt, Berlin,Originaltitel: The Earth Transformed. An Untold History, 2. Aufl., Seitenzahl: 1024, Erscheinungstermin: 16. Mai 2023, Deutsch, ISBN-13: 9783737100984, ISBN-10: 3737100985. https://www.buecher.de/shop/archaeologie/zwischen-erde-und-himmel/frankopan-peter/products_products/detail/prod_id/66204082/#reviews-more

 

Matthias Glaubrecht      Das Ende der Evolution.

Der Mensch und die Vernichtung der Arten.  Der Klimawandel ist endlich in aller Munde. Doch so alarmierende Ausmaße er auch angenommen hat - er ist nur Nebenschauplatz angesichts der apokalyptischen Reiter, die in einem Akt der Verwüstung gegenwärtig über die Erde ziehen: Bevölkerungsexplosion, Ressourcenverknappung, Umweltzerstörung und Artensterben. In seiner Analyse sieht der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht mit dem sich abzeichnenden Massenexitus, dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier, eine weltweite biologische Tragödie auf uns zukommen. Der Mensch ist heute zum größten Raubtier und zum entscheidenden Evolutionsfaktor mutiert, der die Existenz aller Lebewesen - auch seine eigene - gefährdet. Ob das Ende der Evolution, das spätestens ab Mitte des 21. Jahrhunderts ein realistisches Szenario zu werden droht, noch aufzuhalten sein wird, darüber wird allein unser Tun in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten entscheiden.

C. Bertelsmann Verlag, München 2019  |  ISBN 9783570102411  | Gebunden, 1072 Seiten https://initiative-lippemuendungsraum.de/aktuelles/74-artensterben-die-ignorierte-megakrise-die-wahre-herausforderung-dieses-jahrhunderts-buchempfehlung-fuer-alle-entscheider-politiker-innen.html

→ Glaubrecht bei QUARKS  : 4. April 2024 https://www.quarks.de/umwelt/biodiversitaet-naturschutz-artenschutz-weltnaturabkommen/

Jared Diamond         KOLLAPS. Warum Gesellschaften überleben oder untergehen.

Der SPIEGEL-Bestseller und Sachbuchklassiker über den Untergang von Zivilisationen –  in der Reihe Fischer Forum

Der Untergang beginnt immer gleich: Klimakatastrophen, Raubbau an der Natur, rapides Bevölkerungswachstum, politische Fehleinschätzungen. Warum sind Zivilisationen wie die Mayas und die Wikinger zugrunde gegangen, während andere sich behaupten konnten? Und was wird unserer heutigen Gesellschaft den Todesstoß versetzen? In »Kollaps. Warum Gesellschaften überleben oder untergehen« geht Bestseller-Autor Jared Diamond diesen brennenden Fragen nach. Basierend auf neuesten Forschungen zeigt er am Beispiel Chinas, Australiens und Afrikas, was wir tun müssen, um die ökologische Selbstzerstörung und unseren eigenen Untergang zu vermeiden. https://de.wikipedia.org/wiki/Kollaps_(Buch) 

Aus dem Amerikanischen von Sebastian Vogel. Erschienen bei FISCHER Taschenbuch, Frankfurt am Main, Oktober, 2023
Die Originalausgabe erschien 2005 unter dem Titel »Collapse. How Societies Choose to Fail or Suceed« im Verlag Viking Penguin Group, New York © 2005
Für die deutschsprachige Ausgabe: Fischer Verlag GmbH, Hedderichstraße 114,D-60596, Frankfurt am Main, Gesamtherstellung: CPI books GmbH, Leck, Printed in Germany

Jared Diamond      Vermächtnis. Was wir von traditionellen Gesellschaften lernen können.

Noch heute leben zahlreiche Stämme als Jäger und Sammler in unzugänglichen Teilen der Welt. Jared Diamond, Professor für Geographie und international erfolgreicher Bestsellerautor, kennt sie aus vielen Expeditionen, die er in den letzten Jahrzehnten geleitet hat. In seinem neuen Buch entfaltet er den ganzen Reichtum ihrer verblüffend anderen Lebensweise und zeigt anschaulich, was wir heute von ihnen lernen können. Eine überraschende und unterhaltsame Lektion über die Vielfalt der Kulturen – und eine Kritik unseres modernen Selbstverständnisses. 

Übersetzt von: Sebastian Vogel.. Erschienen bei FISCHER Taschenbuch. Frankfurt am Main, November. 2013. Die amerikanische Originalausgabe erscheint 2013 unter dem Titel »The World Until Yesterday. What can we learn from traditional societies?« im Verlag Viking, Penguin Group, New York © Für die deutsche Ausgabe: Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2013 Karte S. 40 f. und Graphik S. 425: © Peter Palm, Berlin. Satz: Dörlemann Satz, Lemförde. Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck. Printed in Germany ISBN 978-3-596-17732-5 https://www.fischerverlage.de/buch/jared-diamond-vermaechtnis-9783596177325
 
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  Gedanken zur Klimakrise - Initiative  Emmelsum Biotop retten https://emmelsum-biotop-retten.de/klimawandel/

10 Zitate, die im Jahr 2024 zum Handeln anregen.

Persönlichkeiten von links bis rechts sprechen Klartext, welche Herkulesaufgaben den Menschen auf unserem Planeten bevorstehen.

 https://www.infosperber.ch/umwelt/uebriges-umwelt/zehn-zitate-die-im-jahr-2024-zum-handeln-anregen-sollten/

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EU-Klimadienst Copernicus "Wärmer als in den vergangenen 100.000 Jahren"

Quelle: https://www.tagesschau.de/wissen/copernicus-klimadaten-100.html    tagesschau de  - Stand: 09.01.2024 13:07 Uhr

Es wird immer wärmer auf der Erde: Im vergangenen Jahr lag die globale Temperatur laut EU-Klimawandeldienst Copernicus 1,48 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900 - ein neuer Höchstwert.

Das vergangene Jahr ist laut EU-Klimawandeldienst Copernicus nur knapp unterhalb der 1,5-Grad-Schwelle geblieben. Die Temperatur lag global 1,48 Grad höher als im Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900, wie Copernicus zum Bericht "Global Climate Highlights 2023" mitteilte.

"Es ist wahrscheinlich, dass die Temperaturen 2023 wärmer waren als in den vergangenen 100.000 Jahren", sagte Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus Climate Change Service (C3S). Klimaforschende können das historische Klima indirekt etwa aus Baumringen oder Luftblasen in Gletschern rekonstruieren.

Dass das Jahr das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1850 war, hatte Copernicus bereits im Dezember mitgeteilt. Es sei davon auszugehen, dass noch im Januar oder Februar 2024 ein Zeitraum von dann 12 Monaten über der 1,5-Grad-Schwelle liege, hieß es nun.

Wird 2024 noch wärmer?

Fachleute halten es durchaus für möglich, dass 2024 noch wärmer wird und das Gesamtjahr erstmals die 1,5 Grad-Schwelle reißen könnte. Das heißt aber noch nicht, dass das Pariser 1,5-Grad-Ziel verfehlt ist, da dafür auf längerfristige Durchschnittswerte geschaut wird.

Die globale Durchschnittstemperatur im Jahr 2023 betrug Copernicus zufolge 14,98 Grad Celsius und lag damit 0,17 Grad höher als im bisherigen Rekordjahr 2016. Im vergangenen Jahr habe zum ersten Mal jeder Tag des Jahres mindestens ein Grad über dem vorindustriellen Niveau gelegen, an zwei Tagen im November waren es sogar mehr als zwei Grad.

Von Juni bis Dezember sei jeder Monat wärmer als die bisher gemessenen Rekordwerte für den jeweiligen Monat gewesen. Europa erlebte das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

Hauptgrund: Anstieg der Treibhausgaskonzentration

"Eine entscheidende Ursache für die ungewöhnlichen Lufttemperaturen im Jahr 2023 waren die beispiellos hohen Oberflächentemperaturen der Ozeane", heißt es von Copernicus. Hauptgrund für die warmen Meere sei der anhaltende Anstieg der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre. Ein weiterer Faktor sei das wiederkehrende Wetterphänomen El Niño, das im vergangenen Jahr begann. Es heizt alle paar Jahre den Pazifik auf.

Insgesamt hätten die globalen Meeresoberflächen-Temperaturen von April bis Dezember Rekordwerte für diesen Zeitraum erreicht. "Die extremen Ereignisse, die wir in den letzten Monaten beobachtet haben, sind ein dramatisches Zeugnis dafür, wie weit wir uns von dem Klima entfernt haben, in dem unsere Zivilisation bisher florierte", sagte C3S-Direktor Carlo Buontempo. Er forderte, die Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzutreiben.

Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen."

Quelle: https://www.tagesschau.de/wissen/copernicus-klimadaten-100.html  

 

 IPCC Klimawandel Synthesebericht 2023 → Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung .pdf

Naturschutz ist Menschenrecht – Umfassendes Biodiversitäts-Schutzkonzept nötig | #NaturschutzKlage BUND

Naturschutz ist Menschenrecht – Umfassendes Biodiversitäts-Schutzkonzept nötig | #NaturschutzKlage BUND

"Das Tempo bei Artensterben und Naturzerstörung ist noch dramatischer als die Geschwindigkeit der Klimakrise. Ohne intakte Ökosysteme, Bodenneubildung, funktionierende Bestäubung und Süßwasserkreisläufe ist die menschliche Existenz langfristig bedroht.Die Überschreitung der planetaren Grenzen gefährdet die physischen Grundlagen jeglicher menschlichen Freiheit. Sie bedroht damit die Menschenrechte, insbesondere die auf Leben und Gesundheit.

Ein wirksamerer Naturschutz ist deshalb zwingend notwendig für unsere Freiheit. Es ist zudem auch ökonomisch unstreitig, dass der Biodiversitätsverlust um ein Vielfaches teurer zu werden droht als ein wirksamer Naturschutz.

Myriam Rapior, stellvertretende BUND-Bundesvorsitzende und Mitglied in mehreren Beratungsgremien der Bundesregierung: „Beim Erhalt der Biodiversität geht es um nichts Geringeres als um unsere Lebensgrundlagen. Die Natur in Deutschland wird jedoch nur unzureichend geschützt und der Verlust schreitet voran. Zahlreiche Expert*innengremien der Bundesregierung und des Bundestages weisen seit Jahren auf den dringenden Handlungsbedarf im Naturschutz hin – dennoch bleibt es bei unzureichenden Maßnahmen. Der BUND setzt sich seit Jahrzehnten konsequent für den Naturschutz ein und setzt juristisch jetzt ein starkes Zeichen: eine Klage vor dem Verfassungsgericht. Wir hoffen, dass die Biodiversität bald wirksam geschützt und Ökosysteme stabilisiert werden, damit Nahrung, sauberes Wasser und frische Luft auch in Zukunft gesichert sind.“

Juristisch vertreten wird die Verfassungsbeschwerde wie schon die Klima-Verfassungsbeschwerden 2018 und 2024 von der Kanzlei Baumann Rechtsanwälte – namentlich von den Rechtsanwältinnen Dr. Franziska Heß und Lisa Hörtzsch – gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt von der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik (alle Leipzig).

Felix Ekardt: „Der Biodiversitätsverlust ruiniert die Voraussetzungen menschenrechtlicher Freiheit wie Leben, Gesundheit und Ernährungssicherheit. Umgekehrt droht, dass ein wirksamer Naturschutz so lange vertagt wird, bis Naturschutz nur noch mit massiven Freiheitseingriffen machbar ist. Wir wollen Freiheit und Demokratie langfristig bewahren und fordern deshalb ein gesetzliches Schutzkonzept für die Natur.“

Franziska Heß: „Wir zeigen mit der Verfassungsbeschwerde erstmals, dass der einzelne Mensch in seiner Freiheit und ihren Voraussetzungen konkret vom Biodiversitätsverlust betroffen ist. Und wir zeigen gleichzeitig im Anschluss an ein bahnbrechendes Klima-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom April 2024, dass auch Umweltverbände dies geltend machen dürfen.“

Quelle https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/bund-erhebt-weltweit-erste-verfassungsklage-auf-bessere-naturschutz-gesetzgebung/

mehr Informationen zur weltweit ersten Verfassungsklage auf bessere Naturschutz-Gesetzgebung auf

https://www.bund.net/lebensraeume/naturschutzklage/

 

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UNO-Artenschutzkonferenz COP16 - Guterres prangert Naturzerstörung an

Die Menschheit steckt nach den Worten von UNO-Generalsekretär Guterres angesichts der Zerstörung der Natur in einer Existenzkrise. Jeden Tag gingen mehr Arten verloren, jede Minute werde ein Müllwagen voller Plastikmüll in Ozeane, Flüsse und Seen gekippt, sagte Guterres vor den Delegierten der UNO-Artenschutzkonferenz im kolumbianischen Cali. 

  Die Menschheit müsse von der Plünderung zur Bewahrung der Natur kommen, mahnte Guterres. „Natur ist Leben. Und trotzdem führen wir Krieg gegen sie.“ Kein Land, egal ob reich oder arm, sei immun gegen die Auswirkungen des Klimawandels, den Verlust der biologischen Vielfalt oder die Umweltverschmutzung. Diese Umweltkrisen seien miteinander verwoben, betonte der UNO-Generalsekretär.

Deutschlandfunk 30.10.2024 https://www.deutschlandfunk.de/guterres-prangert-naturzerstoerung-an-106.html

"It’s Climate Crunch Time. It’s Time to Level Up. #EmissionsGap

The future of our planet is at stake. We are in the midst of a climate emergency, and the window to act is closing fast. The 2024 UNEP Emissions Gap Report highlights the stark choices we face: limit global warming to 1.5°C, struggle to adapt to 2°C, or face catastrophic consequences at 2.6°C and beyond. There are three possible futures based on our collective action—or… " → https://www.unep.org/resources/emissions-gap-report-2024

Emissions Gap Report 2024 | UNEP - UN Environment Report

"Die weltweiten Treibhausgasemissionen sind laut einem UN-Bericht im vergangenen Jahr auf einen Höchststand gestiegen.Wie schon in den Vorjahren entstanden die meisten Emissionen mit einem Anteil von 26 Prozent im Energiesektor, etwa bei der Stromerzeugung, gefolgt vom Bereich Transport mit 15 Prozent sowie Landwirtschaft und Industrie mit einem Anteil von jeweils 11 Prozent." aus: https://www.tagesschau.de/wissen/klima/unep-gap-report-klima-100.html

 

Deutsches Ärzteblatt 28.10.2024 - Keine Anzeichen für Trendwende beim Klimaschutz https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/155267/Keine-Anzeichen-fuer-Trendwende-beim-Klimaschutz:

→ " Genf/Bonn – Zwei Wochen vor der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan machen UN-Berichte das bisherige Versagen der Weltgemeinschaft beim Klimaschutzdeutlich. Die Konzentration der klimaschädlichen Treibhausgase in der Atmosphäre erreichte 2023 Rekordhöhe, und die aktuell geplanten nationalen Klimamaßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um die weitere Erderwärmung so deutlich einzudämmen wie nötig."

Montag, 28. Oktober 2024

siehe auch

Ablaufende Zeit _ verbleibendes CO2 Budget: Die CO2-Uhr des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change MCC

Anklage: Ökozid - Umweltzerstörung, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Grundlagen der Gemeindeverfassung - NRW - Verantwortung für die zukünftigen Generationen

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