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Amphibienschutz

 

Unser Krötenfangzaun

Im Lippedorf wurden in den vergangenen Jahren viele Kröten gefunden, einige auch überfahren. Aus diesem Grund nahmen wir Kontakt zum NABU auf und im Februar 2020 wurde ein Krötenfangzaun errichtet. Gemeinsam werkelten die Nachbarn aus Lippedorf zusammen mit den Mitgliedern des NABU. Täglich werden seitdem die Eimer an den Fangzäunen von den Lippedorfer*innen sowie einigen Schüler*innen und Lehrer*innen der Schule am Ring, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, kontrolliert. Mittlerweile haben wir circa 70 Kröten sicher über die Straße in Richtung ihrer Laichgebiete gebracht. Ende April ist ein weiterer Zaunbau für die Rückwanderung der Kröten sowie eine Erweiterung des bestehenden Krötenfangzaunes geplant.

 

VIDEO

hierzu: https://gopro.com/v/zPv56Rb11eo3R

 

April 2021

Lippedorfs Bürger*Innen sammeln nach Instandsetzung des Zaunes wieder die wandernden Amphibien ein und setzen sie sicher in den Bereich des kleinen Feutchgebietes

unsere erste Kröte 2021

 

 

 

 

Besonders geschützte Amphibien in Lippedorfs Teichen:

Der Teichfrosch - gesichtet in Lippedorfer Gartenteich nahe der Lippeaue Ostern 2020:

 

Dezember 2022

die Biologische Station Weselerwähnt die mühsam wieder angesiedelte Knoblauchkröte im Bereich der Lippemündung

"...Kretschmer erläuterte, dass die Storchenpopulation noch keine negativen Auswirkungen auf die anderen Arten habe. Die Biologische Station sei aber dagegen, weitere Nester für die Vögel aufzustellen, vor allem nahe der sensiblen Naturbereiche wie der Lippemündung, wo beispielsweise die mühsam wieder angesiedelte Knoblauchkröte sonst als Vogelfutter dienen würde."

> https://www.bskw.de/projekte.html Schutzprogramm Knoblauchkröte: (Kreis Wesel und IP LIFE-Projekt)
Seit Projektbeginn 2014 liefen bereits zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der vom Aussterben bedrohten Knoblauchkröte. Schwerpunkt der Schutzbemühungen ist dabei das Naturschutzgebiet Lippeaue, Lebensraum des letzten bekannten Vorkommens der Art. Hier wurden bisher vier neue Gewässer samt Sandflächen angelegt sowie drei bestehende Gewässer optimiert. Als Höhepunkt unserer Arbeit konnten 2016 und 2020 insgesamt über 3.000 Kaulquappen der Knoblauchkröte aus der Nachzuchtstation des NABU Münsterland in der Lippeaue ausgesetzt werden.
Projektleitung: Johanna Kasper

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der längste Stau in ganz Wesel Frankfurter Strasse Lippedorf - Aktuelles Mai 2020

Als ein repräsentatives Beispiel für die Belastung des Naturschutzgebietes, der Bewohner*Innen von Lippedorf und seiner Fahrradtourist*Innen zeigt sich die Frankfurter Strasse in Wesel - Lippedorf heute wieder einmal als die Straße in Wesel, die den  längsten Stau in Wesel aufweist, wie frau/man gut auf Google Maps nachvollziehen kann. Zeit darüber nachzudenken, ob das wirklich bleiben soll und ob es für die Verantwortlichen in Stadt, Kreis und Land eine Herzensangelegenheit werden sollte, hier schützend zu handeln.

 

 

 

 

 

UPDATE Februar / März 2023

durch die Sperrung der B8 ist die Ampel im Bereich der Kreuzung B8 / Frankfurter Strasse abgeschaltet worden, jetzt fließt der Verkehr hier im Bereich der Frankfurter Strasse auch in Lippedorf unbehindert und es staut sich an der Kreuzung Frankfurter Strasse / Emmelsumer Strasse - ein Beweis dafür, daß das Abschalten der Ampel Frankfurter Strasse / B8 der Verkehrstau in Lippedorf verringern / verhindern kann.

An der Tatsache, daß der längste Stau in ganz Wesel immer noch in Lippedorfist, hat sich leider nichts geändert:

 

Nach dem Stau ist Vor dem Stau - leider hat sich nichts verändert nach der Renovierung und Wiedereröffnung der B8 in Lippedorf

immer noch der größte Stau in Wesel - Frankfurter Strasse und B8 in Wesel Lippedorf im November 2023:https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/106-betuwe-ausbau-aller-verkehr-durch-lippedorf-sperrung-der-b8-fruehjahr-sommer-herbst-2023?start=3

 

 

 

die Gänse des Lippemündungsraums - Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein

ca 200.000 arktische Gänse

überwintern jedes Jahr am Niederrhein

auch der Lippemündungsraum wird von ihnen genutzt

das behördlich ausgewiesene Gänseschongebiet umfasst auch die Lippeauen

Quelle: https://www.uvo.nrw.de/uvo.html?lang=de

einschließlich der Auwiesen Lippedorfs - das Schongebiet reicht hier bis an die Frankfurter Straße  -

 des Biotops Emmelsum sowie des Biotops Rhein-Lippe-Hafen Süd

Das VSG ist als Durchzugs- und Überwinterungsgebiet für 200.000 bis 250.000 Bläss-, Saat- und Weißwangengänse von ganz herausragendem, europaweiten Wert.

Quelle: https://www.uvo.nrw.de/uvo.html?lang=de

Der Trend für diese nordischen Wildgansarten ist zunehmend* bzw. stabil. So überwintert ca. 20-25 % der  geschätzten westeuropäischen Winterpopulation der Blässgans im VSG Unterer Niederrhein.

* das bedeutet leider nichts Gutes, denn der Verlust von Naturflächen führt zu einer Konzentrierung der Fauna in den verbliebenen Flächen - die es umso mehr zu schützen und stärken gilt!

aus:

Antwort
der Landesregierung
auf die Kleine Anfrage 5236 vom 26. März 2021
des Abgeordneten Norwich Rüße BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Drucksache 17/13220

s.u. folgende Seite

 

Das Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein ist einzigartig in Europa,

es ist das Überwinterungsgebiet für bis zu 200.000 arktische Gänse, die hier alljährlich im Zentrum eines einzigartigen Naturschauspiels stehen. Die Gänse sind lebendiger Ausdruck für die Notwendigkeit eines internationalen Biotopverbundes, der die Niederlande - ebenfalls Überwinterungsquartier - mit dem Niederrhein verbindet, aber auch die im fernen Sibirien befindlichen Brutreviere der Gänse einbezieht. Neben der herausragenden Bedeutung des Gebietes für Blässgans und Saatgans, hat das Vogelschutzgebiet mit seinen zahlreichen Gewässern einerseits für viele hier brütende Vogelarten landesweite Bedeutung (Flussseeschwalbe, Trauerseeschwalbe, Teichrohrsänger, Löffelente, Tüpfelsumpfhuhn), andererseits wird es neben den Gänsen von vielen weiteren Vogelarten (z.B. Rohrdommel, Bruchwasserläufer, Singschwan, Zwergschwan, Zwergsäger) als Rast- und Überwinterungsgebiet genutzt. Die kiesig, sandigen Rheinufer, aber auch der Abgrabungsseen sind ein bevorzugter Brutplatz des Flussregenpfeifers. Im Bereich des Grünlandes, vor allem dann, wenn es in Teilen der Altaue und im Umfeld von Altwässern bei relativ hohem Grundwasserstand nicht so intensiv genutzt wird, brüten Rotschenkel, Uferschnepfe, Kiebitz, Grosser Brachvogel und Wachtelkönig. Auf selten gewordenen anmoorigen und mit Weidengebüschen durchsetzten Extensivgrünlandflächen brüten Blaukehlchen und Schwarzkehlchen. Die gekammerten Landschaftsteile mit ihren ausgedehnten Kopfbaumbeständen beherbergen ein Schwerpunktvorkommen des Steinkauzes in NRW, zugleich eines der bedeutenden Vorkommen in Deutschland. Die Weichholzauenwälder und -gebüsche sind der Lebensraummittelpunkt von Pirol und Nachtigall. Zahlreiche Teilflächen werden wegen ihrer auentypischen Lebensraumausstattung auch als FFH-Gebiet in das Netz NATURA 2000 eingeknüpft.

jetzt steht hier das größte Gebäude von Wesel

strahlt tief in das Naturschutzgebiet hinein

und erhellt die nächtlich ruhenden Gänse

 

Quellen und Verweise

https://natura2000-meldedok.naturschutzinformationen.nrw.de/natura2000-meldedok/de/fachinfo/listen/meldedok/DE-4203-401

https://www.lanuv.nrw.de/natur/schutzgebiete/vogelschutzgebiet-unterer-niederrhein

https://gruene-fraktion-nrw.de/parlament/mangelhafte-umsetzung-von-naturschutzrichtlinien-am-beispiel-des-vogelschutzgebiets-unterer-niederrhein-was-unternimmt-die-landesregierung-um-einem-weiteren-eu-vertragsverletzungsverfahren-vorzubeug/

https://gruene-fraktion-nrw.de/wp-content/uploads/2021/03/Antwort-17-13443-Naturschutzrichtlinien.pdf

https://nrw.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz-nrw/schutzgebiete/natura-2000/unterer-niederrhein/index.html

https://www.nabu-naturschutzstation.de/schutzgebiete/vogelschutzgebiet-unterer-niederrhein/

https://de.wikipedia.org/wiki/Unterer_Niederrhein

 

 


 

Mangelhafte Umsetzung von Naturschutzrichtlinien am Beispiel des Vogelschutzgebiets Unterer Niederrhein:

Kleine Anfrage von Norwich Rüße

Am 18. Februar 2021 berichteten die Medien über die Eröffnung eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland (2014/2262), da hier laut Einschätzung der Europäischen Kommission die Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie nur unzureichend umgesetzt werde. Dieses Verfahren steht im Kontext weiterer Vertragsverletzungsverfahren in Zusammenhang mit der Umsetzung der Natura2000-Richtlinien (z. B. 2018/9300 – Schutz des Grünlandes). Der Zweck von Natura2000 ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume durch ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union (EU).

Der Handlungsdruck ist hoch, auch in Nordrhein-Westfalen: Der FFH-Bericht 2019 des Landes dokumentiert die drastische Verschlechterung zahlreicher Lebensraumtypen und Vorkommen bedrohter Zielarten in den Natura2000-Gebieten in NRW.

Das Land NRW wurde 2006 mit dem Vertragsverletzungsverfahren 2001/ 5003 – Vogelschutz-Richtlinie Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“ verklagt. Hierzu konnte 2008 ein Kompromiss mit der EU-Kommission ausgehandelt werden. Die Einigung zwischen dem Land NRW und der EU-Kommission sah vor, dass das Vogelschutzgebiet mit Verordnung vom 28.4.2009 um 5.538 ha auf insgesamt 25.809 ha erweitert werden sollte. Gleichzeitig verpflichtete sich das Land NRW gegenüber der EU-Kommission zur Erarbeitung eines Maßnahmenplans (MAKO) für das EU-Vogelschutzgebiet sowie zur Umsetzung der darin vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung des Erhaltungszustands der Zielarten unter den Brut- und Rastvögeln innerhalb von zehn Jahren.

Dieser Maßnahmenplan wurde im Jahr 2011 vorgelegt und sollte innerhalb von zehn Jahren umgesetzt werden (https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/natur/schutzgeb/vogelschutzgebiete/mako/MAKO_VSG_Unt erer_Niederrhein_Endfassung.pdf); das MKULNV erklärte ihn für behördenverbindlich. Sollten die im MAKO konkret bezifferten Maßnahmen Stand heute nicht umgesetzt sein, droht ein neues Vertragsverletzungsverfahren.

Bei unzureichender Umsetzung der Richtlinien bestehen für NRW erhebliche finanzielle Risiken. Die innerstaatliche Haftung regelt Art. 104a Abs. 6 GG zusammen mit § 1 des Gesetzes zur Lastentragung im Bund-Länder-Verhältnis (LastG). Danach sind Zahlungsverpflichtungen von derjenigen staatlichen Ebene zu tragen, in deren innerstaatlichen Zuständigkeits- und Aufgabenbereich die lastbegründende Pflichtverletzung erfolgt. Die administrative Umsetzung der Vorgaben der FFH- und Vogelschutzrichtlinie liegt in der Zuständigkeit der Länder. Dies gilt auch für eine Bewertung der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen in Natura-2000-Gebieten.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

  1. Was hat die Landesregierung bisher zur Umsetzung des o. g. Maßnahmenkonzeptes für das EU-Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein veranlasst?
  2. Wie haben sich die Bestände der wertgebenden Brut- und Rastvögel im EU-Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein von 2011 bis 2020 mit Blick auf die festgelegten Zielwerte entwickelt? (analog zu Tab. 5 auf Seite 36 und Tab. 8 auf Seite 69 des MAKO)?
  3. Welche der in Tabelle 12 des MAKO für das EU-Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein genannten Maßnahmen wurden seit dem Jahr 2011 mit Nutzen für welche Arten durchgeführt? (Bitte in der Antwort Einzelmaßnahmen und die dafür aufgewandten Beträge auflisten).
  4. Welche Personal- und Sachmittel sind notwendig, um die gesetzlich erforderlichen Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen zeitnah (innerhalb von fünf Jahren) durchzuführen?
  5. Wie bewertet die Landesregierung die Wirkung der bislang ergriffenen Maßnahmen (Schutzgebietsverordnungen, freiwillige Projekte) hinsichtlich der Umkehr der dramatischen Verluste von Lebensraumtypen und Zielarten?

ANTWORT

LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN    |  17. Wahlperiode     Drucksache 17/13443   21.04.2021  |    Datum des Originals: 21.04.2021/Ausgegeben: 27.04.2021

Antwort
der Landesregierung
auf die Kleine Anfrage 5236 vom 26. März 2021
des Abgeordneten Norwich Rüße BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Drucksache 17/13220

Die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz hat die Kleine Anfrage 5236 mit Schreiben vom 21. April 2021 namens der Landesregierung beantwortet.

1. Was hat die Landesregierung bisher zur Umsetzung des o. g. Maßnahmenkonzeptes für das EU-Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein veranlasst?

Die Kreise Wesel und Kleve sowie die Stadt Duisburg berichten regelmäßig zum Stand der Umsetzung des Maßnahmenkonzeptes (MAKO) für das EU-Vogelschutzgebiet (VSG) Unterer Niederrhein. Die konkrete Umsetzung des seit März 2011 vorliegenden MAKOs für dieses VSG ist von der Verfügbarkeit der betreffenden Flächen und von der Bereitschaft der Grundeigentümer und der Inhaber bestehender Rechte abhängig.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Umsetzung des MAKOs erfolgt über die EU-kofinanzierten LIFE-Projekte. Seit 2009 wurden acht LIFE-Projekte im VSG Unterer Niederrhein
abgeschlossen oder befinden sich derzeit in der Umsetzung:
• Uferschnepfen-Lebensraum Hetter 2009-2014
• Rhein-Nebenrinne Bislich-Vahnum 2010-2019
• Fluss- und Auenoptimierung Emmericher Ward 2012-2021
• Grünland für Wiesenvögel in der Düffel 2012-2023
• Orsoyer Rheinbogen 2013-2018
• Wiederherstellung des Feuchtgebietscharakters der Emmericher Ward 2018-2024
• Lebendige Röhrichte 2018-2025
• Wiesenvögel NRW 2020-2027.


Kontinuierlich werden konkrete Natur- und Artenschutzmaßnahmen für die im Standarddatenbogen für das VSG Unterer Niederrhein aufgeführten Vogelarten von den
Kreisen Kleve und Wesel, der Stadt Duisburg und von vier Biologischen Stationen durchgeführt. Ein wichtiges Naturschutzinstrument ist der Vertragsnaturschutz, dessen
Umsetzung in Kooperation mit den Bewirtschaftern erfolgt. Folgende weitere Maßnahmen wurden bzw. werden im VSG Unterer Niederrhein regelmäßig durchgeführt (Auflistung ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
• Ankauf von Flächen für den Naturschutz
• Schaffung und Etablierung von Schilfröhrichten
• Entwicklung von Auwäldern
• Gehölzschnittmaßnahmen
• Erhaltung, Wiederherstellung und Etablierung von artenreichem Grünland
• Grünlandvogelgerechte Bewirtschaftung
• Anlage von Kompensationsflächen (Ackerrandstreifen, Blühbrachen)
• Etablierung von Ruhezonen, u.a. Vereinbarung mit den Pächtern der Gewässer
• Vereinbarung „Angeln am Rhein“ mit der Rheinfischereigenossenschaft
• Steuerung der Wasserstände zur Optimierung der Flächen für Wiesenvögel
• Verbesserung der Wasserverhältnisse
• Anlage von Blänken
• Anlage von rheinnahen Kleingewässern
• Anlage von Nebenrinnen am Rhein und Uferabflachung (Synergieeffekte mit der Wasserrahmenrichtlinie)
• Teilentsiegelung und Renaturierung der NATO-Straße (Ruhigstellung des Kernbereiches im Orsoyer Rheinbogen)
• Vereinbarungen mit den Abgrabungsunternehmen hinsichtlich Maßnahmen für den Vogelschutz
• Artenschutzmaßnahmen Trauerseeschwalbe und Flussseeschwalbe
• Gelegeschutz, u.a. von Wiesenvögeln (Sperrung von Flächen, Errichtung von Schutzzäunen, Gelegemarkierung)
• Reduzierung der Prädation, Bejagung der Waschbären-Population
• Schonzeit für Wildgänse ab dem 15.10. jeden Jahres
• Fortführung der Entschädigung für Fraßschäden durch nordische Gänse
• Öffentlichkeitsarbeit und Besucherlenkung, Einsatz von Rangern.


2. Wie haben sich die Bestände der wertgebenden Brut- und Rastvögel im EU- Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein von 2011 bis 2020 mit Blick auf die festgelegten Zielwerte entwickelt? (analog zu Tab. 5 auf Seite 36 und Tab. 8 auf Seite 69 des MAKO)?

Für die Brutvogelarten der Feuchtwiesen ergibt sich im VSG Unterer Niederrhein folgende Bestandssituation:

Knäkente, Löffelente, Kiebitz, Uferschnepfe und Wiesenpieper zeigen im VSG Unterer Niederrhein deutliche Rückgänge,die dem überregionalen Bild entsprechen.
Die Bekassine ist als Brutvogel ausgestorben.
Der starke Rückgang des Wachtelkönigs seit 1979-83 und der Rückgang des Rotschenkels werden nur teilweise auch überregional abgebildet.
• Die starke Zunahme des Großen Brachvogels seit 1979-83 entspricht nicht dem deutschland- und europaweiten Bild.
Die Arten der Feuchtwiesen zeigen überwiegend auch im nationalen und internationalen Kontext deutliche Rückgänge(u.a. Uferschnepfe, Rotschenkel und Kiebitz).
Bei den röhrichtbrütenden Arten ergibt sich folgende Bestandssituation:
Die Abnahme von Rohrdommel, Zwergdommel, Tüpfelsumpfhuhn und Rohrweihe gegenüber 1979-83 entspricht nicht dem überregionalen Trend (Rohrdommel, Zwergdommel und Tüpfelsumpfhuhn waren am Niederrhein schon bei der Ausweisung des VSG 1983 sehr selten).
• Die schwankende Bestandssituation der Wasserralle (bei jüngsten Abnahmen) und die Zunahme des Blaukehlchens seit 1979-83 entsprechen den überregionalen Trends.

Bei den sonstigen Brutvogelarten ist folgendes festzuhalten:
Die Abnahme der Tafelente seit 1979-83 entspricht dem überregionalen Trend.
• Die Zunahmen bei Fluss- (bei Abnahme 2020) und Trauerseeschwalbe entsprechen bei ersterer dem überregionalen Bild, bei letzterer nicht der Situation in Deutschland
und Europa, wo stabile bis unbekannte Trends festgestellt werden.
Der Rückgang der Grauammer-Population entspricht dem Bild im übrigen Nordrhein-Westfalen und großen Teilen Westeuropas.
• Die Zunahme des Schwarzmilans spiegelt die überregionale Situation wider.
Seit 2017 brütet der Seeadlerund seit 2020 der Löffler im VSG Unterer Niederrhein.
Für die Rastvögel ergibt sich folgende Bestandssituation:
• Bei Blässgans und Weißwangengans zeigen sich deutliche Bestandszunahmen*, die im Einklang mit der deutschlandweiten Entwicklung stehen.* das bedeutet leider nichts Gutes, denn der Verlust von Naturflächen führt zu einer Konzentrierung der Fauna in den verbliebenen Flächen
• Der Weißstorch zeigt ebenfalls im VSG Unterer Niederrhein deutliche Zunahmen, die dem Landestrend entsprechen.
Saatgans, Singschwan und Zwergschwan gehen am Unteren Niederrhein langfristig zurück, was wahrscheinlich mit dem Klimawandel (Verlagerung von
Überwinterungsgebieten nach Nordosten) begründet werden kann.
Goldregenpfeifer und Kampfläufer zeigen am Unteren Niederrhein langfristig deutliche Rückgänge und sind kurzfristig auf niedrigem Niveau stabil.
• Die aktuellen Rastbestände folgender Arten im VSG Unterer Niederrhein sind nicht bekannt: Schnatterente, Löffelente, Tafelente, Zwergsäger, Bruchwasserläufer,
Dunkler Wasserläufer, Grünschenkel und Waldwasserläufer, daher lassen sich Trends derzeit nicht abschätzen.

3. Welche der in Tabelle 12 des MAKO für das EU-Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein genannten Maßnahmen wurden seit dem Jahr 2011 mit Nutzen für welche Arten durchgeführt? (Bitte in der Antwort Einzelmaßnahmen und die dafür aufgewandten Beträge auflisten).

Eine Auflistung aller in den vergangenen zehn Jahren im Bereich des knapp 26.000 ha großen VSG Unterer Niederrhein durchgeführten, in der Tabelle 12 des MAKO „Unterer Niederrhein“ benannten Maßnahmen in der erbetenen Einzeldarstellung ist nicht möglich, da in den allermeisten Fällen Maßnahmen, die auf die Umsetzung der MAKO-Aufgaben gerichtet sind, in den Rahmen größerer Projekte eingebettet sind. In all diesen Fällen ist eine Einzeldarstellung der Maßnahmen, insbesondere ihrer Kostenanteile, nicht möglich.

Die folgende Aufstellung gibt einen kursorischen Überblick über die seit 2011 im VSG Unterer Niederrhein umgesetzten Maßnahmen des MAKO:
Maßnahme Zielarten Orte erfolgter Umsetzung Erhöhung der Bodenfeuchte Wiesenvögel Düffel, Salmorth, Hetter, Bislicher Insel Anlage von Blänken Wiesenvögel Düffel, Hetter, Hübsche Grändort, Orsoyer Rheinbogen, Bislich- Vahnum, Gut Grindt Anlage von Flutmulden und Nebenrinnen Wasservögel Emmericher Ward, Bislich Vahnum, Reeser Schanz
Schaffung von Flachwasserzonen und flachen Ufern Wasservögel, Limikolen Bislicher Insel, Orsoyer Rheinbogen,
 Schaffung von Schotterinseln Wasservögel, Limikolen Diersfordter Waldsee Nisthilfen Flussseeschwalbe Auesee, Diersfordter Waldsee, Reeser Meer Nisthilfen  Mauerseeschwalbe Altrhein Bienen-Praest, Millinger Meer, Reeser Altrhein Röhrichtentwicklung Röhrichtvögel Altrehin Bienen-Praest, Bergerfurth Verbesserung der Vor-
ortinformation und Schaffung von Naturerlebnismöglichkeiten
Alle Vogelarten des Standarddatenbogens (SDB) Infozentrum De Gelderse Poort, Wahrsmannshof, Infozentrum RVR Bislicher Insel; zahlreiche Infotafeln in den Schutzgebieten, Besucherlenkung Alle Vogelarten des SDB Orsoyer Rheinbogen, Bislicher Insel, Rückbau von Nato- Straßen, Alle Vogelarten des SDB Orsoyer Rheinbogen
Sperrung von Wegen für PKW Alle Vogelarten des SDB Bislich-Vahnum, Orsoyer Rheinbogen


 4. Welche Personal- und Sachmittel sind notwendig, um die gesetzlich erforderlichen Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen zeitnah (innerhalb von fünf Jahren) durchzuführen?

Der Landesregierung liegen zur Höhe der Personal- und Sachmittel, die notwendig sind, um die erforderlichen Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen innerhalb von fünf Jahren
durchzuführen, keine Informationen vor.

5. Wie bewertet die Landesregierung die Wirkung der bislang ergriffenen Maßnahmen (Schutzgebietsverordnungen, freiwillige Projekte) hinsichtlich der Umkehr der dramatischen Verluste von Lebensraumtypen und Zielarten?

Der rechtliche Schutz des Vogelschutzgebietes Unterer Niederrhein durch naturschutzrechtliche Schutzausweisungen ist inzwischen abgeschlossen und somit gewährleistet.

Darüber hinaus sind auch weiterhin in erheblichem Umfang Maßnahmen notwendig, um eine EU-rechtskonforme, naturschutzfachlich gewünschte Aufwertung des Vogelschutzgebietes zu erreichen.
Das VSG ist als Durchzugs- und Überwinterungsgebiet für 200.000 bis 250.000 Bläss-, Saat- und Weißwangengänse von ganz herausragendem, europaweiten Wert. Der Trend für diese nordischen Wildgansarten ist zunehmend bzw. stabil. So überwintert ca. 20-25 % der  geschätzten westeuropäischen Winterpopulation der Blässgans im VSG Unterer Niederrhein.


Die Jagdverschonung ab 15.10. jeden Jahres für alle Gänsearten im Bereich des VSG Unterer Niederrhein (Regelung in der Landesjagdzeitenverordnung) ist hierfür von hoher  Bedeutung.
Die von Fraßschäden betroffenen Landwirtinnen und Landwirte werden vom Land entschädigt.
Die Ausweisung von störungsarmen Bereichen (z.B. Bislicher Insel, Hetter und Altrhein Bienen-Praest) wirkt sich positiv auf die Ansiedlung und den Bruterfolg von
störungsempfindlichen Vogel wie zum Beispiel Seeadler, Löffler, Trauerseeschwalbe, Schwarzmilan oder auch für den Weißstorch(größte Baumbrüter-Kolonie in NRW) aus. Das
Angebot von Nistflößen hat die Bestände von Trauerseeschwalbe und Flussseeschwalbe gefördert und stabilisiert. Rekultivierungsmaßnahmen an Abgrabungsgewässern sind
bestandsfördernd u.a. für Flussregenpfeifer, Uferschwalbe, Enten, Säger und nordische Gänse.

Weiterhin problematisch ist die Situation für viele Feuchtwiesen- und Röhrichtarten, was im Wesentlichen auf Einflussfaktoren wie unzureichender Wasserhaushalt und Bodenabbau zurückzuführen ist. Auch führt die Tiefenerosion des Rheins (Bundeswasserstraße) zu einem deutlichen Austrocknen des Rheinvorlandes und der angrenzenden Flächen einschließlich der Altarme.

Geschichte des Lippemündungsraums / Lippedorfs - umfangreiche Recherche Pastor Wilhlem Kolks Oktober 2020

 

Umfangreiche Recherche zur Geschichte des Lippemündungsraums / Lippedorfs veröffentlicht!

 

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums bedankt sich ganz herzlich bei

Pastor Wilhlem Kolks - Pastor einer der ältesten, rechtsreinischen Kirchen - St. Peter / Spellen

für die umfangreiche Recherche zur Geschichte des Lippemündungsraums / Lippedorfs,

deren Ergebnisse er uns heute als .pdf zur Verfügung stellt: 

https://initiative-lippemuendungsraum.de/images/Kolks_Geschichte_Lippedorfs_Herbst_2020.pdf

 

Er selbst wähnt sich erst am Anfang der Suche und bittet um Mithilfe!

Er würde sich freuen, wenn ihm weiteres Material zur Verfügung gestellt würde,

um diesen Artikel zu erweitern und eventuell einmal in gedruckter Form herausgeben zu können.

Seine E-Mailadresse lautet:

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., die Postanschrift: Wilhelm Kolks, Bülowstr. 52, 46562 Voerde-Friedrichsfeld

 

 

 

Insektenschutz - Lippedorfs Imker

Bienen im Lippedorf

 

 Hallo,

Ich würde mich gerne vorstellen. 

Mein Name ist Klaus Bialkowski und bin Imker hier im Lippedorf.

2010 zogen wir mit unseren drei Kindern von Hünxe nach Wesel und erfüllten uns einen Traum mit und in der Natur zu leben.

Wir pflanzten viele Obstbäume mussten aber schnell feststellen, das diese ohne Bestäubung kaum Obst hervorbringen.

In Münster und Duisburg besuchte ich Lehrgänge, um mich zum Imker weiterzubilden.

 

Sechs Bienenvölker stehen und leben zur Zeit bei uns im Garten, was im Sommer ca. 240.000 Tausend Tieren entspricht.

Menschen sprechen bei Bienen oft von ihrem köstlichen Honig den sie als Nahrung sammeln. Aber der Besuch und die damit stattfindende Bestäubung ist für Blumen und Bäume, die doch viel Wichtigere Aufgabe. Bienen gestallten durch ihre Sammelleidenschaft Landschaften. Blumen blühen intensiver, Obst wird größer und resistenter. Ernten fallen größer aus. Biovitalität der Lebensräume nehmen zu.

 

 Eine alte Weisheit sagt: Stirbt die Honigbiene, stirbt der Mensch vier Jahre später.

      

Selbst Menschen profitieren auch direkt von diesen Tieren. Der von diesen Tieren produzierte Honig ist voller Überraschungen. Honig ist keine Arznei, hat aber für den Menschen viele positiven Eigenschaften. Durch den Verzehr von Honig aus der Region können Pollenallergien gemindert werden. Bei Erkältungen kann Honig, Husten und Halsschmerzen abschwächen. Er hat antibakterielle Wirkung. Auf unsere Verdauung wirkt es beruhigend.

Honig galt schon 3000 v. Chr. im Alten Ägypten als Speise der Götter, sowie als Quelle der Unsterblichkeit. Bei Ausgrabungen von Königsgräbern wurde Honig oft als Grabbeigabe gefunden.

 

Hier im Lippedorf haben wir eine einzigartige Landschaft.

Die am Niederrhein selten gewordenen Magerwiesen, mit ihren Pflanzen, die unseren Honig zu etwas besonderen machen.

Naturschutzflächen die keine Spritzmittel kennen. Hier darf der Löwenzahn noch Blühen. 

Rubinie  mit ihrer betörenden, nach Parfüm duftenden Blütendolden.

Sommer und Winterlinden bringen dem Honig in manchen Jahren einen leichten Pfefferminz Geschmack. 

Milder und sehr feiner Löwenzahnhonig, einfach nur Lecker.

Anstelle von Zucker etwas Honig im schwarzen Tee und so den feinen Geschmack des Honigs herausschmecken.

 

Aber Bienen können noch mehr! „Apitherapie“ ist das Schlagwort.      

Propolis, Wachs, Bienengift, Honig, Pollen, Gelee Royal und die Bienenluft aus dem Bienenstock werden zu Therapeutischen Behandlungen verwendet. 

 

Aber wie lange noch?

 

Seit Jahren beobachten Forscher und Imker das Bienensterben mit wachsender Unruhe.

Als Gründe gelten der Einsatz von Pestiziden, eintönige Landschaften, fehlende Nahrungsquellen, Verlust des natürlichen Lebensraums der Tiere.

Weltweit sterben Jahr für Jahr ganze Stämme der schwarz-gelben Insekten und die Abstände zwischen den Jahren mit hohen Verlustraten werden immer kürzer.

Allein in Deutschland ist nach Angabe des Deutschen Imkerbundes die Zahl der Bienenvölker seit 1952 von 2,5 Millionen auf heute weniger als eine Millionen zurückgegangen.

 

Weltweit gibt es schätzungsweise 20.000 verschiedene Bienenarten. Doch nur neun Arten produzieren Honig. Bienen und andere Insekten spielen bei 35 Prozent der weltweiten Lebensmittelproduktion eine wichtige Rolle.

Bienen sind ein gigantischer Wirtschaftsfaktor und die wichtigste Arbeitskraft in der Landwirtschaft. Weltweit sorgen sie mit ihrer Bestäubungsleistung für eine Wertschöpfung von etwa

200 Milliarden Euro pro Jahr. ( Quelle:Forschungszentrum CNRS Montpellier)

 

Ohne Bienen gäbe es nicht nur keinen Honig, auch Obst und Gemüse würden zu Luxusgütern- die Tiere bestäuben rund 80 Prozent unserer Nutz und Wildpflanzen.

 

Eine neue Studie zufolge würde ein Aussterben der Biene zu jährlichen 1,4 Millionen zusätzlichen Todesfällen führen, weil weniger Obst, Gemüse und Getreide geerntet werden können.

Die Folgen dieser Ernteausfällen wären ein Mangel an Vitamin A und Vitamin B sowie eine Zunahme von Herz- Kreislauf Erkrankungen und einigen Krebsarten.

Allein bei der Halbierung der Bienenpopulation schätzt die Wissenschafter 700.000 zusätzlichen Todesfällen.( Quelle:  Die Welt )

 

Naturschutzflächen müssen weichen. Industriegebiete werden erweitert.

Ackerflächen sollen verschwinden und zu Gewerbeflächen umgewandelt werden. 

 

Aus Pflastersteinen können Bienen kein Honig machen!

 

Hier werden unsere Bienen verhungern! 

 

Futterflüge werden zu lang. Der dadurch entstehende Stress lässt Bienen erkranken und sie werden anfällig gegen Infektionen.

Aber ein weiteres, die meist unmerkliche Lichtverschmutzung ist nicht nur für Menschen, Tiere und gerade Insekten besonders schädlich. 

Störung des Tag -Nacht Rhythmus, führt zum Artenschwund. 

Künstliche Lichtquellen stören die Orientierung oder können eine Paarung z.B. bei Glühwürmchen unmöglich machen. Unsere letzten Nachtigallen werden ganz verstummen.

Bienen fallen unmerklich unserem  intensiven Straßenverkehr zum Opfer.

So wird die Imkerei hier im Lippedorf wohl über kurz oder lang nicht mehr durchführbar sein.

 

Ein letztes Wort Biotopvernetzung.

Rechts und links der Frankfurter Straße liegen Magerwiesen. Diese wertvollen Flächen wurden zu Naturschutzgebieten. Ein genetischer Austausch ist durch die Frankfurter Straße kaum möglich! 

Eine Todeszone für Eidechsen, Frösche und Kröten sowie Wild.

 

 

Ihr Imker 

Klaus Bialkowski

 

 

 

im März 2018 stellt die Stadt Wesel fest: http://ratsinfo.wesel.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=4389&voselect=1555

 

"Sachdarstellung/Begründung:

Ohne Bestäubung keine Nachkommen. Dieses gilt für fast 90 % der Pflanzen. Die wichtigsten Bestäuber sind Insekten. Ihre Menge hat in den vergangenen 25 Jahren drastisch um bis zu 80 % abgenommen, wie Langzeituntersuchungen des Entomologischen Vereins Krefeld belegen. Vielen Insekten fehlen Rückzugsgebiete und Nahrungsquellen. Nachfolgende Maßnahmen sollen dem entgegenwirken.

 Artenreiche Wegeränder

 Das Belassen von Feld- und Wegerändern ist eine dauerhafte Maßnahme zur qualitativen Verbesserung in der Agrarlandschaft. Dieses besagt auch die Biodiversitätsstrategie des Landes NRW.

Auf Initiative des NABU – Kreisgruppe Wesel möchte die Betriebsleitung ein Projekt zur naturschutzgerechten Pflege von Wegerainen beginnen. Hier sollen durch eine extensive Bewirtschaftung (1 x jährliches Mähen Ende September) die Wege- und Bankettbereiche einer insektenfreundlicheren Entwicklung zugeführt werden.

Wildblumenwiesen im innerstädtischen Bereich (öffentliche Grünflächen)

Derzeit sind in Deutschland rund 14 % der Landesfläche bereits besiedelt, Tendenz steigend, sodass dem urbanen Raum eine wachsende Rolle als Lebensraum zukommt.

Im Betriebsausschuss am 04.12.2014 wurde u.a. beschlossen, an 3 verschiedenen Stellen im Stadtgebiet, Rasenflächen in Wildblumenwiesen umzugestalten.

... Es bleibt festzustellen, dass Wildblumenwiesen sich auf mageren bzw. nährstoffärmeren Standorten am besten entwickeln. Die nährstoffreicheren Böden, die man in der Regel am Niederrhein vorfindet, sind weniger geeignet für pflegereduzierte Wildblumenwiesen...."

 

 

>> Die Magerwiesen von Lippedorf sind bestens geeignet, die Insekten im Lippemündungsraum zu schützen! <<

 

NABU - Infos zu Insekten: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/index.html?ref=nav 

NABU Tagfalter in NRW: https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/tagfaltermonitoring/tagfalter-nrw/

NABU Aktion Insektensommer: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer/

 

Updates

September 2020 - Unser Imker beklagt den Tod von 3 Bienenvölkern in diesem Sommer, sie flogen im Naturschutzgebiet des Lippemündungsraums

Umweltinstitut: Pestizidrückstände in der Luft verbreiten sich über weite Strecken und gefährden auch Lebewesen / Insekten / Bienen in Naturschutzgebieten: http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/2020/pestizide/pestizidrueckstaende-in-der-luft-wir-haben-nachgemessen.html

Campact Aktion: Kein Rechtsbruch für Binenengift: https://aktion.campact.de/bienengift/kloeckner/teilnehmen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lärm

Problematik LÄRM

Lärm stört die (akustische) Kommuniktion zwischen Lebewesen und führt dadurch zu Kommunikationsstörungen und Stress.

Beispiel aus dem Naturschutzgebiet in Lippedorf: Das Rufen der Waldkäutze wird übertönt vom Krach der vorbeifahrenden Kraftfahrzeuge. Das Rufen der Waldkäutze ist für die Menschen dann nicht mehr  hörbar und frau/man kann schlußfolgern, daß der Waldkautz auch für andere Tiere (Waldkautzpartner) nicht mehr zu hören ist.

Lärm ist ein relevanter Störfaktor für die Gesundheit von Lebewesen und führt bei längerer Einwirkung zu Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems, des Stoffwechsels und des Immunsystems und ist mitverantwortlich für Krankheit und Tod an Herzinfarkt, Hirnschlag, Zuckerkrankheit, Allergien, Rheuma und Krebs.

→ SUPPLEMENT: Perspektiven der Kardiologie - Dauerhafte Lärmexposition: Messbare Einflüsse auf das kardiovaskuläre(Herz-Kreislauf) System  -Dtsch Arztebl 2022; 119(37): [22]; DOI: 10.3238/PersKardio.2022.09.16.04: https://www.aerzteblatt.de/archiv/227321/Dauerhafte-Laermexposition-Messbare-Einfluesse-auf-das-kardiovaskulaere-System

Die Lärmbelastung der Region ist auf den Seiten des Geoportal NRW > Themenkarten > Umwelt und Klima > Umgebungslärmkartierung aufrufbar: https://www.geoportal.nrw/themenkarten

Eisenbahn Bundesamt - Lärmbelastunghttps://www.laermaktionsplanung-schiene.de/portal/apps/storymaps/stories/27cccc1ebf9b4d07b048475a5b077105

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 2018 Leitlinien bezüglich Lärm für Europa veröffentlicht, die Originaltexte inkl. Zusammenfassung in deutscher Sparche finden sich auf folgender Webseite:

http://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/noise/environmental-noise-guidelines-for-the-european-region, die deutsche Zusammenfassung auf:  http://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/noise/publications/2018/environmental-noise-guidelines-for-the-european-region-executive-summary-2018.

Aus den Empfehlungen der WHO für Europa:

Straßenverkehrslärm

Für die durchschnittliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Straßenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 53 Dezibel (dB) Lden zu verringern, weil Straßenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist.

Für die nächtliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Straßenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 45 dB Lnight zu verringern, weil nächtlicher Straßenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit Beeinträchtigungen des Schlafes verbunden ist.

Zur Verringerung der gesundheitlichen Auswirkungen empfiehlt die LEG stark, dass die Politik geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Lärmbelastung durch Straßenverkehr für die Bevölkerung ergreift, deren Lärmbelastung die Leitlinienwerte für die durchschnittliche und nächtliche Lärmbelastung übersteigt. Was konkrete Maßnahmen betrifft, empfiehlt die LEG, Lärm sowohl an der Quelle als auch auf der Strecke zwischen der Quelle und der betroffenen Bevölkerung durch Veränderungen in der Infrastruktur zu verringern.

Schienenverkehrslärm

Für die durchschnittliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Schienenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 54 dB Lden zu verringern, weil Schienenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist.

Für die nächtliche Lärmbelastung empfiehlt die LEG stark, durch Schienenverkehr bedingte Lärmpegel auf weniger als 44 dB Lnight zu verringern, weil nächtlicher Schienenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit negativen Auswirkungen auf den Schlaf verbunden ist.

Zur Verringerung der gesundheitlichen Auswirkungen empfiehlt die LEG stark, dass die Politik geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Lärmbelastung durch Schienenverkehr für die Bevölkerung ergreift, deren Lärmbelastung die Leitlinienwerte für die durchschnittliche und nächtliche Lärmbelastung übersteigt. Es gibt jedoch zu wenig Effizienz, um eine Art von Maßnahme gegenüber einer anderen vorzuziehen.

Ausschnitt aus: Planfeststellungsverfahren gem. § 18 AEG für den 3-gleisigen Ausbau der Bahnstrecke ABS 46/2 - Landesgrenze NL/D - Emmerich - Oberhausen - Planfeststellungsabschnitt 2.2 Wesel [PFA 2.2], km 23,531 - km 32,052Stellungnahme und Einwendungen der Stadt Wesel im Anhörungsverfahren zu Unzulänglichkeiten in den Planfeststellungsunterlagen

" Schienengüterverkehr ist heute weitaus schädlicher zu bewerten als andere Verkehrsmittel. Bis zu 50 Jahre alte Fahrzeuge und 22,5 Tonnen Achslast verursachen bei 120 km/h im Extremfall auf verriffelten Schienen oder Rädern mehr als 100 dB(A) laute Schall-Emissionen. Da die Schienenstrecken außerhalb und innerhalb geschlossener Ortschaften liegen, fahren die Züge auch mit wenigen Metern Abstand an Wohnhäusern vorbei. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Güterzüge nachts fährt und damit den zur Erholung wichtigen Schlaf der Anwohner erheblich stört. Die aktuelle Lärmwirkungsforschung hat eindeutige Erkenntnisse, die dringend anraten, die Grenzwerte der Schallpegel nach unten zu korrigieren. Lärm erregt das
vegetative Nervensystem. Schon ab einem Pegel von 50 dB(A) (außen) ist eine relevante Zunahme von Herzschlagfrequenz, Gefäßwiderstand und Blutdruck sowie die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen festzustellen. Auf Basis des in der Umweltmedizin fachlich anerkannten Cortisol-Modells des Lärmmediziners Prof. Spreng konnte nachgewiesen werden, dass ein Anwohner nach dem 8. Zug aufwacht, weil der Cortisolspiegel über 220 ng/ml gestiegen ist. Langfristige Folgen sind Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen."

Lärm stellt auch eine relevante Belastung für den Lippemündungsraum dar und stört die dort lebenden Bürger*Innen als auch die dortigen Tiere (und  ebenso die Pflanzen...)

im Folgenden eine beispielhafte Aufstellung von Publikationen zum Thema " Lärm – Folgen für Tiere, Pflanzen und Menschen"


Lärm – Folgen für Tiere, Pflanzen und Menschen

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Kommunikation leidet unter Lärmbelastung

Flugzeuge, Bauaktivitäten, Tiefseebohrungen: Die Welt wird lauter, worunter die akustische Kommunikation von Wildtieren stark leidet. Sie „überhören“ Feinde, haben ein erhöhtes Stresslevel und Probleme bei der Nahrungssuche. Laut Fachleuten könnten viele Bestände dadurch schrumpfen.

17. April 2024, 10.27 Uhr

„Wir dürfen nicht vergessen, dass der Schall das universellste Kommunikationsmittel im Tierreich ist – vom Insekt über den Fisch bis zu den Vögeln. Allerdings ist es inzwischen schwer geworden, ruhige Orte auf dieser Welt zu finden“, so Angela Stöger vom Institut für Schallforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) anlässlich des Internationalen „Tag gegen Lärm“ am 24. April. Akustische Umweltverschmutzung erhöhe bei Tieren die Herzfrequenz und könne Verhaltensänderungen, Gehörschäden, Flucht und Vertreibung zur Folge haben. Zudem störe Lärm auch die Kommunikation von Individuen innerhalb einer Art und zwischen den Arten.

Man habe beispielsweise festgestellt, dass manche Vogelarten im urbanen Umfeld um bis zu 14 Dezibel lauter singen. „Das ist für einen kleinen Vogelkörper ein sehr viel höherer Energieaufwand“, sagte Stöger. Manche Tiere würden auch die Frequenz ändern, in der sie kommunizieren. Generell sei Lärm ein gewisser Stressfaktor, der sich negativ auf das Immunsystem auswirke, „was tatsächlich zur Abnahme von Populationen führen kann“. Tiere, die aus einer Winterruhe aufgeschreckt werden und auf Sparflamme agieren müssten, würden oft nicht überleben. Auch „überhörte“ Alarmrufe von Artgenossen könnten naturgemäß negative Folgen haben.

Meerestiere besonders betroffen

Besonders betroffen seien Tiere im Meer, wie Wale oder Delfine, aber auch Fische, weil sich Schall im Wasser aufgrund der Dichte des Mediums weit ausbreite. Sie seien wegen der eingeschränkten Sicht stark auf die akustische Kommunikation angewiesen. Neben der Orientierung würden permanenter Schiffslärm und Ölbohrungen auch einen negativen Einfluss auf Partnersuche und Partnerwahl haben. „Das Meer ist einfach sehr, sehr laut geworden“, so Stöger, deren Buch „Elefanten. Ihre Weisheit, ihre Sprache und ihr soziales Miteinander“ (Brandstätter) kürzlich als eines der Wissenschaftsbücher des Jahres ausgezeichnet wurde.

Sie plädiert für eine größere Rücksichtnahme durch den Menschen, etwa nicht so tief in die Lebensräume der Wildtiere vorzudringen oder einen Verzicht auf Feuerwerke. Nicht vergessen werden dürfe, dass Tiere zum Teil andere Frequenzbereiche nutzen. „Unsere Wahrnehmung ist nicht die einzige Wahrnehmung. Es gibt Tiere, die im Ultraschallbereich hören und Tiere, die im Infraschallbereich hören“, erklärte die Expertin, die seit Jahren die akustische Kommunikation von Wildtieren in europäischen Zoos und in der afrikanischen Savanne erforscht.

https://science.orf.at/stories/3224622/

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Lärm und Naturschutz
Ein lautes Problem

 

Wir leben in einer lauten Welt. Lärm reduziert den Erholungswert der Landschaft und mindert die Lebensqualität. Nicht nur für Menschen, auch für Tiere ist Lärm auf Dauer schädlich. Viele Vögel meiden stark befahrene Straßen und andere verlärmte Lebensräume (weitere Informationen). Im Extremfall führt Lärm zum lokalen Verschwinden von Tierarten. Selbst unter Wasser ist Lärm ein Problem. In den Weltmeeren hat sich der Lärmpegel im 20. Jahrhundert mehr als verdoppelt. Es sind daher große Anstrengungen notwendig, die Lärmbelastung und die damit verbundenen negativen Auswirkungen für Mensch und Tier zu reduzieren.

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Auswirkungen von Lärm

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Schutzmaßnahmen treffen

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Unterlagen / Links

 
 
Auswirkungen von Lärm

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Stressreaktionen und Hörschäden.
Lärm verursacht bei vielen Wirbeltierarten einschließlich des Menschen Stressreaktionen und wirkt negativ auf den Gesundheitszustand. Schäden am Innenohr treten bei Vogel- und Säugertierarten zwischen 90 und 140 dB(A) auf. Die menschliche Schmerzgrenze liegt bei 120 dB(A). Anders als bei Vögeln regenerieren sich die Haarsinneszellen im Innenohr des Menschen und vieler anderer Säuger nicht. Bleibende Schäden sind die Folge.

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Störung der Umweltwahrnehmung.
Fledermäuse, aber auch Wale und Delphine, orientieren sich mit Hilfe von Ultraschall. Anhand des Echos ihrer Rufe verschaffen sie sich ein Bild ihrer Umwelt. Bei starken Störgeräuschen stellen Fledermäuse die Jagd nach Insekten ein.
Nachtaktive Räuber wie Wildkatze, Marder oder Hermelin jagen nach Gehör. Bei störendem Lärm wird es für sie schwierig, Beute zu fangen. Aber auch für Beutetiere ist unbeeinträchtigtes Hören entscheidend. Lärm beeinträchtigt das Fluchtverhalten, wenn Räuber und Alarmsignale nicht wahrgenommen werden können. Auf diese Weise beeinflusst Lärm die Räuber-Beute-Verhältnisse.

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Viele Tierarten verständigen sich untereinander akustisch. Rufe sind für die Partnersuche, zur Abgrenzung des Reviers und zur Kontaktaufnahme zwischen Eltern und Jungtieren wichtig. Lärm kann den Fortpflanzungserfolg von Vögeln beeinträchtigen (weitere Informationen).

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Auslösen von Fluchtreaktionen.
Plötzlich auftretende Geräusche versetzen Tiere in Alarmbereitschaft und können heftige Fluchtreaktionen auslösen – besonders dann, wenn der Lärm gemeinsam mit optischen Reizen auftritt, beispielsweise bei einem fliegenden Helikopter. Unvorhergesehene Störungen wirken sich in wenig belasteten Regionen besonders stark aus.

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Schutzmaßnahmen treffen

Tiere verfügen oft über eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit und können sich auch an ein gewisses Maß von Lärm gewöhnen. In Großstädten versuchen Vögel, Lärm durch lauteren Gesang zu kompensieren (weitere Informationen). Wichtige Faktoren für die Beurteilung der Störwirkung sind die Lautstärke, die Dauer (einmalig oder andauernd, regel- oder unregelmäßig) und der Zeitpunkt der Belastung (Tag oder Nacht). Auch die Art des Geräuschs und die Überlagerungen aus unterschiedlichen Lärmquellen sind von Bedeutung.
Dabei dürfen nicht nur die für den Menschen wahrnehmbaren Frequenzen berücksichtigt werden, da viele Tiere auch Ultra- und Infraschall hören! Als Bewertungsgrundlage wurden folgende Schwellenwerte definiert: Ab einer Lautstärke von 47 dB(A) muss bei einer dauerhaften Belastung mit einer Verminderung der Lebensraumeignung für lärmempfindliche Tierarten ausgegangen werden. 60 bis 70 dB(A) sind etwa mit einem 55 %igen Lebensraumverlust gleichzusetzen, 90 dB(A) bedeuten auf Dauer einen 100 %igen Lebensraumverlust (vgl Reck et al. 2001).

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Alle technischen Mittel sind auszuschöpfen um die Lärmbelastung zu verringern. Für Autos gibt es beispielsweise Reifen, die geringere Lärmbelastungen verursachen. Auch eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit verringert die Belastungen durch den Straßenverkehr deutlich.

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Lässt sich Lärm nicht vermeiden, ist die belastete Zone durch Schutzmaßnahmen möglichst zu begrenzen. Bepflanzte Lärmschutzdämme haben die beste Abschirmwirkung. Auch Lärmschutzwände sind hilfreich. Allerdings verstärken sie die Barrierewirkung von Straßen und Bahnlinien. Sind sie durchsichtig, besteht zudem die Gefahr von Vogelschlag. Gehölze reduzieren die Lärmbelastung um wenige Dezibel, wenn sie dicht bewachsen und breit sind.
=> mehr zum Thema Problem Landschaftszerschneidung
=> mehr zum Thema Vogelschlag

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Ein gleichmäßige, flächendeckende Lärmbelastung der Landschaft ist zu verhindern. Lärmquellen sind möglichst zu bündeln, indem beispielsweise bestehende Straßen ausgebaut, statt zusätzlich neue gebaut werden.

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In Bewertungsverfahren muss das Kriterium "Zivilisationslärm" künftig besondere Bedeutung erlangen. Denn wo finden wir abseits des Hochgebirges oder mancher Küstenregionen noch größere Landschaften, die nicht durch Lärmemissionen aus Verkehr, Wirtschaft, Landwirtschaft oder Freizeitnutzung beeinträchtigt sind? Es sind mehr Ruhezonen erforderlich, in denen jede Lärmerzeugung untersagt ist. Der Erhalt der sogenannten „Soundscape“ – also der natürlichen Geräuschkulisse – ist unverzichtbarer Bestandteil eines umfassenden Landschaftsschutzes.
=> mehr zum Thema Landschaft

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Unterlagen / Links

H. Reck (Bearb.) (2001): Lärm und Landschaft. Referate der Tagung „Auswirkungen von Lärm und Planungsinstrumente des Naturschutzes" in Schloss Salzau bei Kiel am 2. und 3. März 2000. Angewandte Landschaftsökologie 44. Bundesamt für Naturschutz, Bonn – Bad Godesberg, 160 S.
H. Reck, J. Rassmus, G. M. Klump, M. Böttcher, H. Brüning, I. Gutsmiedel, C. Herden, K. Lutz, U. Mehl, G. Penn-Bressel, H. Roweck, J. Trautner, W. Wende, C. Winkelmann & A. Zschalich (2001): Auswirkungen von Lärm und Planungsinstrumente des Naturschutzes. Ergebnisse einer Fachtagung - ein Überblick. Naturschutz und Lanschaftspflanung 33 (5), S. 145-149
A. Garniel, W. D. Daunicht, U. Mierwald & U. Ojowski (2007): Vögel und Verkehrslärm. Quantifizierung und Bewältigung entscheidungserheblicher Auswirkungen von Verkehrslärm auf die Avifauna. Schlussbericht FuE-Vorhaben 02.237/2003/LR des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Statdentwicklung, Kieler Institut für Landschaftsökologie, 273 S., Download pdf (10.356 kb)
K. Polachowski (2009): Tiere im Lärm. Auswirkungen und Anpassungsmöglichkeiten. Praktikumsarbeit, Baudirektion Kanton Zürich - Fachstelle Lärmschutz, 19 S., Download pdf (1.583 kb)
R. Stangl & J. Berger (2004): Untersuchung zur Wirksamkeit von Gehölzstrukturen für den Lärm- und Sichtschutz an der Brennerautobahn. Arbeitsbericht im Auftrag der Autostrada del Brennero S.P.A., Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der Universität für Bodenkultur Wien, 81 S., Download pdf (8.147 kb)
K. Stroh (2008): Lärm – Straße und Schiene. UmweltWissen, Bayerisches Landesamt für Umwelt, 10 S., Download pdf (587 kb)

 

http://www.naturtipps.com/laerm.html

 

Auswirkungen der Lärmbelästigung auf Pflanzen und Tiere

by Dr. Emily Greenfield | 9. August 2022 | Noise Pollution, Luftverschmutzung

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Was ist Lärmbelästigung?

Lärmbelästigung ist ein schädlicher oder störender Lärmpegel. Dabei handelt es sich um unerwünschte oder störende Geräusche. Lärmbelästigung betrifft täglich Millionen von Menschen. Problematisch sind auch die Auswirkungen der Lärmbelästigung auf  Pflanzen und Tiere. Es verursacht gesundheitliche Probleme sowohl für Menschen als auch für Wildtiere. Zur Lärmbelästigung zählen die lauten Geräusche von Rockkonzerten, Verkehr, Maschinen usw. Diese lauten Geräusche können zu Hörverlust, Stress und Bluthochdruck führen.

Lärmbelästigung ist eine unsichtbare Bedrohung. Wir messen Schall in Dezibel. Geräusche über 85 Dezibel können die Ohren einer Person schädigen. Viele vertraute, alltägliche Dinge überschreiten dieses Niveau. Sie beinhalten:

1. Rasenmäher (90-Dezibel)

2. U-Bahnen (90-115 Dezibel)

3. Rockkonzerte (110-120 Dezibel)

Quelle

Die häufigste Auswirkung von Lärmbelästigung beim Menschen ist der lärmbedingte Hörverlust. Lärmbelästigung kann sogar zu Schlafstörungen führen. Diese mit Lärm verbundenen Gesundheitsprobleme betreffen alle Altersgruppen, insbesondere Kinder. Forscher fanden heraus, dass Kinder, die in lauten Gegenden leben, unter Gedächtnisstörungen, verminderter Aufmerksamkeit, verminderten Lesefähigkeiten und Stress leiden.

Lärmbelästigung wirkt sich auch auf die Tierwelt aus. In diesem Artikel erfahren wir mehr über die Auswirkungen der Lärmbelästigung auf Pflanzen und Tiere.

Auswirkungen auf Tiere

Lärmbelästigung beeinträchtigt auch die Gesundheit und das Wohlbefinden von Tieren. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass lauter Lärm das Herz einer Raupe schneller schlagen lässt. Plärrende Geräusche führen auch dazu, dass manche Vögel weniger Küken bekommen. Lärmbelästigung behindert ihre Navigation, stört ihre Nahrungssuche und führt dazu, dass sie verhungern. Neben der Navigation nutzen Tiere auch Geräusche, um Partner anzulocken und Raubtieren auszuweichen. Laute Geräusche erschweren ihnen die Bewältigung dieser Aufgaben. Lärm beeinträchtigt daher die Überlebensfähigkeit eines Tieres.

Lärm beeinträchtigt nicht nur Tiere an Land. Selbst Tiere unter Wasser sind durch Lärmbelästigung mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Die Meeresumwelt war einst ruhig. Aber Schiffe, Ölbohrmaschinen, seismische Tests und Sonargeräte haben sie jetzt laut und chaotisch gemacht. Tiere wie Wale und Delfine sind auf die Echoortung angewiesen, um Nahrung zu finden, sich im Wasser zurechtzufinden und Partner zu finden. Lärmbelästigung beeinträchtigt die Echoortung. Lärm beeinträchtigt die Fähigkeit dieser Tiere, sich selbst und andere Objekte und Arten effektiv zu lokalisieren.

Marine-Sonargeräte erzeugen eines der lautesten Unterwassergeräusche. Sonar funktioniert ähnlich wie Echoortung. Es sendet einen Schallimpuls ins Wasser. Der Schall wird von Objekten reflektiert und sendet ein Echo zurück zum Schiff. Der zurückkehrende Ton zeigt die Standorte dieser Objekte an. Sonargeräusche können Hunderte von Metern unter Wasser zurücklegen, bevor sie ein Objekt erreichen. Der Ton kann so laut sein wie 235-Dezibel. Es beeinträchtigt die Echoortungsfähigkeit eines Wals oder Delfins. Untersuchungen haben gezeigt, dass Sonar zur Massenstrandung von Walen an Stränden führt. Es kann sogar das Fressverhalten von Blauwalen, einer vom Aussterben bedrohten Art, verändern. Umweltgruppen fordern die Militärs der Länder auf, den Einsatz von Sonargeräten zu Trainingszwecken einzustellen.

Schiffe, die Tiefseeölstandorte erkunden, senden Schallstöße in den Ozean und in Richtung Meeresboden. Die Schallstöße können schwere Schäden und Verletzungen an den Ohren von Meerestieren verursachen.

Auswirkungen auf Pflanzen

Eine Studie aus dem Jahr 2021 zeigte, wie die Auswirkungen der Lärmbelästigung auf Tiere auf Pflanzen übergreifen können. Lärmbelästigung kann ganze Lebensräume und Ökosysteme verändern. Im Jahr 2007 untersuchten Forscher in New Mexico Baumbestände, die lautem künstlichem Lärm aus nahegelegenen Erdgasquellen ausgesetzt waren. Sie untersuchten hauptsächlich zwei Baumarten – Kiefern und Wacholder – und stellten fest, dass die Lärmbelästigung durch die Brunnen die Verbreitung und Keimung der Setzlinge der Kiefern und Wacholder störte. Sie brachten dies mit dem Lärm in Verbindung, der Eichelhäher, eine Vogelart, vertreibt. Die Eichelhäher waren für die Verbreitung der Samen der Kiefern verantwortlich. Doch der Lärm veranlasste die Eichelhäher, die Gegend zu meiden. Daher fanden Forscher an lauten Standorten 75 % weniger Kiefernsämlinge als an ruhigen.

Zwölf Jahre später, im Jahr 2019, kehrten die Forscher zurück, um die langfristigen Auswirkungen des Lärms auf die Bäume zu untersuchen. Einige der Erdgasquellen und andere Industriezweige waren von ihren ursprünglichen Standorten verlagert worden. Sie stellten dennoch fest, dass es in lauten Gegenden weniger Kiefern- und Wacholderbäume gab. Sie entdeckten jedoch auch, dass an Standorten, an denen zuvor Lärm herrschte, jetzt aber Ruhe herrschte, mehr Wacholder- als Kiefernsetzlinge wuchsen.

Diese Ergebnisse zeigten, dass Mäuse und andere kleine Säugetiere, die die Samen von Wacholderbäumen verbreiten, zurückkehrten, die Eichelhäher jedoch nicht. Vögel wie der Eichelhäher sind anfällig für Lärm. Sobald sie in einem bestimmten Bereich Lärm ausgesetzt sind, lernen sie, ihn zu meiden. Sie haben ein episodisches Gedächtnis und denken daran, nicht an einen Ort zurückzukehren, der sie negativ beeinflusst hat.

Wie können Sie die Lärmbelastung reduzieren?

Um die Lärmbelästigung durch Baustellen und Industrie zu reduzieren, brauchen wir neue Technologien zur Entwicklung leiserer Maschinen. Aber auf individueller Ebene können wir alle etwas dafür tun, dass die Tierwelt nicht durch Lärm beeinträchtigt wird. Diese beinhalten:

1. Geräte zu Hause und im Büro ausschalten

Schalten Sie Ihren Fernseher, Ventilator und Computer aus, wenn Sie ihn nicht benutzen. Es kann Ihre Ohren unnötig belasten. Positiv ist, dass das Ausschalten Ihrer Geräte auch zu niedrigeren Energiekosten führt.

2. Betreiben Sie laute Maschinen in einem geschlossenen Raum

Schließen Sie die Tür, wenn Sie den Geschirrspüler oder die Waschmaschine einschalten. Bestimmen Sie einen bestimmten Bereich in Ihrem Zuhause, um diese Maschinen zu bedienen. Der Bereich sollte von Räumen entfernt sein, in denen Sie und Ihre Familie sich häufig aufhalten.

3. Bewusstsein schaffen

Fordern Sie, dass unsere Regierungen Richtlinien zur Schaffung von Ruhezonen rund um Schulen, Krankenhäuser und Wälder entwickeln. In den meisten Ländern gibt es Lärmschutzvorschriften, diese werden jedoch nicht ordnungsgemäß durchgesetzt. Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Forderung nach einer strikten Durchsetzung der Vorschriften zur Lärmbelästigung.

4.  Pflanzen Sie Bäume

Bäume wirken als Lärmschutzwand. Sie absorbieren Lärm. Studien zufolge reduzieren Bäume den Lärmpegel um 5 bis 10 Dezibel. Mit all diesen kleinen, aber äußerst wirkungsvollen Schritten können wir die Auswirkungen der Lärmbelästigung auf Pflanzen und Tiere verringern.

Autor

Dr. Emily Greenfield

Dr. Emily Greenfield ist eine hochqualifizierte Umweltschützerin mit über 30 Jahren Erfahrung im Schreiben, Überprüfen und Veröffentlichen von Inhalten zu verschiedenen Umweltthemen. Die gebürtige US-Amerikanerin hat ihre Karriere der Sensibilisierung für Umweltthemen und der Förderung nachhaltiger Praktiken gewidmet.

https://sigmaearth.com/de/effects-of-noise-pollution-on-plants-and-animals/

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Veränderungen im Verhalten von Tieren aufgrund von Lärmbelästigung

by Dr. Emily Greenfield | 24. Oktober 2023 | Noise Pollution, Luftverschmutzung

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Wurden Sie schon einmal von einem plötzlichen lauten Geräusch erschüttert? Stellen Sie sich nun vor, dass Sie dies ständig in Ihrem Zuhause erleben würden. Für viele Tiere ist dies eine erschütternde Realität. Jüngste Studien zeigen, dass fast 14 % der Landfläche der Erde von anthropogenem Lärm betroffen sind, eine Zahl, die sich in den letzten fünf Jahrzehnten verdoppelt hat. Von den tiefsten Ozeanen, in denen Wale kommunizieren, bis hin zu den riesigen Savannen, in denen Elefanten umherstreifen, verändert die Lärmbelästigung das Gefüge der Tierkommunikation, der Navigation und sogar der Paarungsrituale. Der lautlose Lärm dröhnender Hupen, rumpelnder Motoren und entfernter Maschinen verändert das natürliche Verhalten unzähliger Arten. In diesem Blog besprechen wir daher die Verhaltensänderungen von Tieren aufgrund der Lärmbelästigung.

Was ist Lärmbelästigung?

Lärmbelästigung, oft eine unbeabsichtigte Folge von Urbanisierung, Verkehr und Industrie, ist für die menschliche Entwicklung und das Bevölkerungswachstum von entscheidender Bedeutung. Es wird unter bestimmten Umständen absichtlich hergestellt, beispielsweise wenn seismische Untersuchungen werden mit robusten Airgun-Arrays zur Erkundung und Kartierung des Meeresbodens oder mit aktivem Sonar durchgeführt, das Schallwellen nutzt, um Objekte im Ozean zu lokalisieren. All dieser Lärm, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, kann die akustische Umgebung aquatischer und terrestrischer Umgebungen beeinträchtigen. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die Tiere haben und aufgrund der in ihnen lebenden Lärmbelästigung zu Veränderungen im Tierverhalten führen, was möglicherweise zu evolutionären Veränderungen führt, wenn sich die Arten an laute Umgebungen anpassen oder diese meiden.

Lärm ist nicht nur störend; Wir wissen seit einiger Zeit, dass es einen direkten Einfluss auf die menschliche Gesundheit haben kann. Eine chronische Belastung durch Lärmpegel über 55 dB erhöht das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle erheblich. Im Gegensatz dazu hat Fluglärm nachweislich Auswirkungen auf die Entwicklung der Lesefähigkeiten von Kindern, die Schulen in der Nähe von stark frequentierten Flughäfen besuchen.

Was sind die Schwierigkeiten bei der Schallpegelmessung?

Die Geräuschanalyse ist eine schwierige Aufgabe. Im Gegensatz zu Temperatur, Niederschlag und Windgeschwindigkeit können Schallpegel nicht anhand einer einzigen absoluten Skala präzise gemessen und quantifiziert werden. Der Einfachheit halber beziehen wir uns häufig auf Dezibelwerte. Dies berücksichtigt jedoch nicht die Dauer und Häufigkeit des akustischen Inputs. Die einzigartigen Auswirkungen von Lärm müssen auch von den Störungsquellen unterschieden werden, die ihn häufig begleiten, wie z. B. die Anwesenheit von Menschen, die Fragmentierung von Lebensräumen usw chemische Verschmutzung.

Das Verständnis der komplizierten biologischen Folgen von Lärm und die Festlegung wissenschaftlich angemessener Lärmbelastungsgrenzwerte ist eine Priorität für die menschliche Gesundheit und den Schutz der Tierwelt. Es wird erwartet, dass die rasante Entwicklung, Urbanisierung und das Bevölkerungswachstum anhalten. Daher müssen wir sicherstellen, dass Wissenschaft, Industrie und Regierung zusammenarbeiten, um die natürliche Geräuschkulisse nach Möglichkeit zu schützen und gleichzeitig innovative Technologien und Praktiken zu unterstützen, die die Auswirkungen von Lärm verringern.

Künstlicher Lärm ist ein relativ neues Phänomen, insbesondere im evolutionären Zeitrahmen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass es Verhalten und Veränderungen beeinflussen kann Physiologieund sogar Tierpopulationen rekonstruieren. Ein derart hoher Selektionsdruck könnte letztendlich einen evolutionären Wandel erzwingen. Dies sind komplizierte Probleme, die Fachleute jetzt untersuchen, vom Tierverhalten bis zur Bioakustik.

Wie kann sich Lärmbelastung auf das Verhalten von Tieren auswirken?

Im letzten Jahrzehnt hat das wissenschaftliche Interesse an den Folgen der Lärmbelästigung für Wildtiere zugenommen. Wir erlangen jetzt ein besseres Wissen darüber, wie Lärm Verhaltens-, Populations- und Gemeinschaftsprozesse bei verschiedenen Tierarten verändern kann. Die aus dieser Forschung gewonnenen Erkenntnisse, bei denen experimentelle und beobachtende Methoden zur Beschreibung und Untersuchung der spezifischen Auswirkungen verschiedener Lärmquellen zum Einsatz kamen, sind substanziell, insbesondere bei Singvögeln und Meeressäugetieren, die in erster Linie auf Laut- und Stimmkommunikation angewiesen sind. Beispielsweise hat sich gezeigt, dass Schiffslärm die Nahrungssuche, das verbale Verhalten und den physiologischen Stress von Walen (Walen, Delfinen und Schweinswalen) beeinflusst. Dies ist besonders besorgniserregend für gefährdete Arten wie die Nordatlantischer Glattwal, der in Küstengewässern der USA mit erheblichem Schiffsverkehr lebt. Darüber hinaus wurde militärisches Sonar neben der Verteilung und Veränderungen des Stimmverhaltens auch mit der Strandung von Walen in Verbindung gebracht.

Es hat sich gezeigt, dass Lärm erhebliche schädliche Auswirkungen auf Meeres- und Süßwasserfische, Wirbellose und Meerestiere hat. Jüngste Untersuchungen haben gezeigt, dass Krabben und Aale, die Schiffslärm ausgesetzt sind, ein schlechtes Verhalten gegenüber Raubtieren zeigen. Es hat sich gezeigt, dass die Vogelvielfalt und der Vogelreichtum aufgrund des chronischen Lärmpegels in der Umgebung von Städten und entlang von Straßen zu einer Verringerung der Lebensräume an Land führen. Mehrere Arten haben ihr Stimmverhalten verändert, um sich an die Kakophonie menschlicher Geräusche anzupassen. Urbane KohlmeisenBeispielsweise können sie die Häufigkeit ihrer Anrufe ändern, um die akustische Überlagerung durch meist niederfrequenten Stadtlärm zu reduzieren. Dennoch stimmen Rotkehlchen ihren Gesang auf die ruhigeren Zeiten in der Stadt ab.

Auswirkungen der Lärmbelästigung auf das Verhalten von Tieren

Unterdessen Schwarzkinnkolibris und Hausfinken suchen aktiv nach lauten Regionen in der Nähe aktiver Gasbrunnen, um Nesträuber durch empfindlichere Arten zu verhindern. Es wurde auch nachgewiesen, dass Straßenlärm die Effektivität der Nahrungssuche durch Fledermäuse verringert und die Stimmkommunikation bei Fröschen und Wirbellosen stört. Obwohl viele Tiere zum Überleben auf ihr Gehör angewiesen sind, sind sie besonders anfällig für die Probleme, die durch Lärmbelästigung (längere Lärmbelastung) entstehen können. Hier sind vier Aktivitäten, die durch Lärm beeinträchtigt werden können:

1. Kommunikation

Tiere kommunizieren wie Menschen durch Geräusche, und viele Arten haben individuelle Geräusche entwickelt, um andere vor Gefahren zu warnen, Partner anzulocken oder ihre Nachkommen oder Gruppen in einer Menschenmenge zu erkennen. Die Aufzeichnungen von Soundscape-Ökologen deuten darauf hin, dass verschiedene Arten innerhalb eines Lebensraums spezifische akustische Nischen haben, in denen sie ihre Rufe in anderen Tonhöhen oder Intervallen ertönen lassen als andere Arten, die gehört werden müssen. Menschen können dieses Gleichgewicht stören, indem sie Lärm machen (z. B. Flugzeugmotoren, Baumaschinen, Rasenmäher), der kritische Kommunikation übertönt.

2. Navigation

Nachtaktive und Wassertiere haben sich je nach Umgebung mit wenig Licht anders entwickelt. Bei der Echoortung handelt es sich um ein von Fledermäusen und Delfinen genutztes Verfahren, bei dem sie auf einer bestimmten Frequenz Rufe tätigen und mithilfe von Echos Hindernisse und Beute in der Umgebung identifizieren. Vom Menschen verursachte Störungen (z. B. Verkehr oder Sonar) können diese Tiere verwirren, indem sie ihr Gehör beeinträchtigen oder dazu führen, dass sie den Ton ihrer Schreie so ändern, dass weniger hilfreiche Echos entstehen.

3. Nahrungssuche

Eulen und Katzen haben komplexe Ohren entwickelt, die ihnen beim Hören von Beute helfen, in lauten Situationen ist es für sie jedoch schwieriger. Ein Unterschied von einem Dezibel ist für den Menschen kaum wahrnehmbar, aber Untersuchungen haben darauf hingewiesen Mit jedem Anstieg des Lärms um 1 dB waren die Eulen in der Region 8 % weniger erfolgreich beim Beutefang. Die psychologischen Auswirkungen von Lärm können sich auf Pflanzenfresser auswirken. Eine Studie ergab, dass Lärm nektarfressende Kolibris anlockt (die Bestäubung erhöht), viele samenfressende Vögel jedoch abschreckt (verminderte Samenverteilung), was zeigt, dass Lärm die Pflanzengemeinschaft einer Umgebung verändern kann.

4. Paarung

Männchen vieler Arten (insbesondere Vögel und Frösche) verlassen sich auf bestimmte Schreie, um Partner anzulocken. Die schönsten Töne sind tiefe Töne. Es wurde jedoch beobachtet, dass einige Tiere ihre Stimme erheben, um mit niederfrequenten Geräuschen wie Automotoren zu konkurrieren. Diese weniger ansprechenden Lautäußerungen können die Fähigkeit der Männchen, Partner anzuziehen und zu halten, beeinträchtigen. Darüber hinaus hallen die Rufe in lauten Situationen über einen engeren Bereich nach, was zu kleineren Brutbecken führt. Wissenschaftler sind besorgt darüber, wie Lärmbelästigung die Bevölkerungszahl und die genetische Vielfalt verringern könnte.

Einige Maßnahmen zum Schutz von Tieren vor Lärmbelästigung

1. Verwenden Sie bei Wartungsarbeiten leisere, nicht-mechanische Werkzeuge und gehen Sie nach Möglichkeit zu Fuß. Wenn mechanische Geräte verwendet werden müssen, machen Sie sich mit dem Verhalten und den Lebenszyklen der lokalen Arten vertraut, um lärmende Wartungsarbeiten während der Hauptfutter- oder Brutzeit zu vermeiden. Suchen Sie bei der Anschaffung neuer mechanischer Werkzeuge nach leiseren und energieeffizienteren Optionen!

2. Akustische Überwachung ist als nicht-intrusive Technik zur Erkennung von Tieren mit charakteristischen Schreien, wie Vögeln, Fröschen und Fledermäusen, populär geworden. Achten Sie auf menschliche Geräusche, die die Geräuschkulisse dominieren, damit Sie über Möglichkeiten nachdenken können, diese zu dämpfen. Vergleichen Sie die Aufzeichnungen im Laufe der Zeit, um etwaige Veränderungen in der Präsenz, Tonhöhe oder Muster der Tierschreie zu erkennen.

3. Richtig platzierte Pflanzen können zur Lärmreduzierung beitragen. Die idealen Schallschutzwände sind dichte, einheimische Vegetation, die sich bis zum Boden ausbreitet. Eine Mischung aus immergrünen Bäumen und Sträuchern kann das ganze Jahr über für Schallschutz sorgen. Platzieren Sie die Vegetation in der Nähe der Lärmquelle (z. B. einer Autobahn oder einem Geräteraum) und nicht in der Naturfläche, die Sie schützen möchten, um eine optimale Wirkung zu erzielen.

Schlussfolgerung

Naturgeräusche wie Vogelgesang und Tierrufe sind für die Tierwelt unseres Planeten äußerst wichtig. Aber bei all dem Lärm, den wir Menschen machen, wissen wir jetzt, wie Tiere und Lärmbelästigung zusammenhängen. Von Autos bis hin zu Maschinen gehen die natürlichen Geräusche der Tiere verloren. Der von Menschen verursachte Lärm beeinträchtigt die Art und Weise, wie Tiere sprechen, sich zurechtfinden, Nahrung finden und sogar Freunde finden! Es ist, als würde man versuchen, mit seinem Kumpel auf einem lauten Konzert zu plaudern – ziemlich schwierig, oder?

Aber hier ist die gute Nachricht: Wir können etwas bewirken. Wir können leisere Werkzeuge verwenden, Bäume pflanzen, um Lärm abzuschirmen, und darauf achten, wann und wo wir viel Lärm machen. Indem wir diese Dinge tun, können wir sicherstellen, dass die Tiere weiterhin ihr bestes Leben führen können und wir auch die wunderschönen Geräusche der Natur genießen können. Lassen Sie uns zusammenarbeiten, um unsere Welt lebendig und friedlich zu halten!

Lesen Sie auch: Auswirkungen der Lärmbelästigung auf Pflanzen und Tiere

Autor Dr. Emily Greenfield

Dr. Emily Greenfield ist eine hochqualifizierte Umweltschützerin mit über 30 Jahren Erfahrung im Schreiben, Überprüfen und Veröffentlichen von Inhalten zu verschiedenen Umweltthemen. Die gebürtige US-Amerikanerin hat ihre Karriere der Sensibilisierung für Umweltthemen und der Förderung nachhaltiger Praktiken gewidmet.

https://sigmaearth.com/de/changes-in-animal-behavior-due-to-noise-pollution/

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Urbane Botanik - Stress durch Straßenlärm schadet Pflanzen massiv

Nicht nur Menschen und Tiere leiden unter Lärmverschmutzung. Autoverkehr setzt auch der Botanik zu, zeigen neue Forschungsergebnisse.

11.02.2022, 16.19 Uhr

Wer an viel befahrenen Straßen lebt, kämpft oft mit gesundheitlichen Folgen durch den Straßenlärm. Dass der Stress durch den Autoverkehr auch Tiere beeinträchtigt, ist ebenfalls lange bekannt. Dass auch Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen werden, hat nun ein Forscherteam erstmals mit Experimenten detailliert nachgewiesen, über die der »Economist« berichtet 

.

Bislang war man bereits davon ausgegangen, dass Pflanzen indirekt von Verkehrslärm betroffen sind – etwa weil die für die Bestäubung und Verbreitung der Samen notwendigen Insekten, Ameisen oder Vögel verschwinden. Es gibt aber auch direkte Effekte der lauten Umgebung etwa in Städten oder an Autobahnen auf die Botanik, zeigt nun die Untersuchung der Shahid Beheshti Universität in Teheran.

Verkümmertes Wachstum

Die Forscher züchteten zunächst Blumen, die oft in Städten vorkommen, im Labor und unterteilten diese dann in zwei Gruppen. Einen Teil von ihnen ließ man in Ruhe weiterwachsen, die andere Gruppe wurde täglich mit Verkehrslärm beschallt – der 73 Dezibel laute Sound dafür wurde an einer Autobahn aufgezeichnet. Nach gut zwei Wochen untersuchten die Wissenschaftler die Blätter der Pflanzen.

Das Ergebnis: Keine der dem Lärm ausgesetzten Pflanzen entwickelte sich gut. In den Blättern fanden sich chemische Verbindungen in hoher Konzentration, die als Indikator für außergewöhnlichen Stress bei Pflanzen gelten. Die Werte lagen der Analyse zufolge zwei- bis dreimal so hoch wie bei der Vergleichsgruppe. Zu beobachten gewesen seien geringeres Wachstum und eine kleinere Zahl an keimenden Samen.

Die Konzentration von bestimmten Hormonen, die das Wachstum ankurbeln und für die allgemeine Pflanzengesundheit sorgen, war dagegen deutlich niedriger. So waren die Blätter in der Vergleichsgruppe messbar größer und schwerer. Zudem sank die Resilienz der mit Lärm belästigten Pflanzen gegenüber kalten Temperaturen, Trockenheit und für sie schädlichen Insekten.

In der nächsten Phase wollen die Wissenschaftler untersuchen, welche Pflanzenarten besser oder schlechter mit Lärm zurechtkommen. Schließlich sei es auch in der Natur mitunter laut. Dort hätten viele Pflanzen bestimmte Bewältigungsmechanismen entwickelt.

fww

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/botanik-studie-stress-durch-strassenlaerm-schadet-pflanzen-massiv-a-f915af1e-3963-492f-9510-699810d8e2a0

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Tiere und Nahrungsketten kommen durcheinander

Nicht nur der menschliche Organismus kommt bei zu viel Lärm durcheinander. Studien fanden heraus, dass sämtliche Tierarten auf Lärm reagieren und ihr Verhalten teilweise ändern.

Stadtvögel singen häufig lauter. Die städtischen Kohlmeisen in Europa, Japan oder dem Vereinigten Königreich singen inzwischen höher als ihre Artgenossen im Wald. Stimmveränderungen wurden auch bei Insekten, Heuschrecken und Fröschen beobachtet, die in der Nähe von Autobahnen leben. Dadurch kommt es aber immer häufiger zu Missverständnissen. Der neue Gesang kommt bei möglichen Geschlechtspartnern nicht immer gut an und kann sich negativ auf den Paarungserfolg auswirken. Frösche in Bogotá quaken inzwischen vor allem in Lärmpausen, um gehört zu werden.

Man müsse sich darüber im Klaren sein, "dass die Paarung oder die Aufzucht von Nachwuchs gestört wird, dass die Ortung von Beutetieren durch Lärm gestört wird. Das heißt, deren (der Tiere Anm. d. Red.) ganzer Lebensraum wird durch Lärm stark negativ beeinflusst", so Myck. 

Selbst unberührte Ökosysteme in Nationalparks werden von Lärm beeinflusstBild: Hedelin F/Andia/imago images

In den USA hat sich in den vergangenen Jahren in mehr als der Hälfte aller Nationalparks die Lärmbelastung verdoppelt. Hauptursache für die Lärmbelastung in den Naturschutzgebieten sind neben Straßen vor allem Lärm durch Minenprojekte, den Abbau von Gas und Öl oder der Holzindustrie. Dies hat auch direkten Einfluss auf die Vegetation, da Vogelarten abwandern können, die für die Verteilung von Pflanzensamen essenziell sind.

Endlich Ruhe? Wie es leiser werden könnte

Laut einem Bericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) könnten mehr Bäume, Büsche und Sträucher in Städten das Problem eindämmen. Sie zerstreuen und dämpfen den Lärm und tragen gleichzeitig zu einem besseren Klima und Stadtbild bei. Thomas Myck glaubt nicht, dass dies viel bringt, "weil der Lärm praktisch durch sie hindurchgeht. Da bleibt ja nur Schallschutz als einzige Lösung übrig." Viel effektiver hält er dagegen den Verkehr in Städten so weit wie möglich zu reduzieren, in mehr Straßen Tempo 30 auszuweisen, den öffentlichen Nahverkehr und verkehrsberuhigte Zonen, sowie die E-Mobilität zu fördern und Radwege auszubauen.

In Frankreich wird derzeit ein Lärm-Blitzer getestet. Das Gerät ist darauf ausgerichtet, unerlaubt laute Fahrzeuge zu erkennen. Im Fokus stehen dabei nicht nur laute Metropolen, sondern auch Ausflugsziele von Motorradfahrern in der Natur. Ein Verstoß gegen die Lärmgrenzen soll in Zukunft mit Bußgeld geahndet werden.

Der neue Lärmradar "Méduse" (dt. Qualle) wird derzeit in sieben Städten Frankreichs getestetBild: Bruitparif/dpa/picture alliance

Mit weniger Autospuren und Verkehr in den Städten könnte der gewonnene Raum durch eine klimagerechte Stadtplanung in Radwege oder Grünflächen und Parks umgewandelt werden und so das Stadtklima, die Biodiversität und die Lebensqualität fördern. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass natürliche Geräusche wie das Singen der Vögel, das Plätschern von Wasser oder das Rascheln der Blätter in den Bäumen bei Wind den Stress reduzieren und einen positiven Effekt auf die menschliche Gesundheit haben.

https://www.dw.com/de/folgen-von-l%C3%A4rmbelastung-f%C3%BCr-mensch-und-umwelt/a-61450835

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Die Angeborene Angst vor lauten Geräuschen

„Weitgehende Übereinstimmung in der Psychologie findet sich in der Annahme, dass den meisten Menschen zwei Ängste angeboren sind: die Angst vorm Fallen (aber nicht zwangsläufig vor Höhen) und die Angst vor lauten Geräuschen. Evolutionär lassen sich diese Ängste einfach erklären, dienen sie doch der Abwendung von Gefahrensituationen.“ Aus: https://sagwas.net/angst-die-frei-macht/

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In den ersten zehn Lebenswochensind Säuglinge vor Angst weitgehend geschützt. Reize dringen nur sehr gedämpft zu ihnen durch. Die ersten Ängste eines Neugeborenen werden durch plötzliche, laute Geräusche, durch Schmerz, Lichtblitze, Schatten oder das Gefühl zu fallen (Moro-Reflex) ausgelöst. Das Baby reagiert im Rahmen seiner Fähigkeiten: Es weint, wendet sich ab oder klammert sich fest.“ Aus: Keine Angst vor der Angst – Über entwicklungsbedingte Kinderängste und ihr Potenzial https://www.eltern-bildung.at/expert-inn-enstimmen/keine-angst-vor-der-angst-ueber-entwicklungsbedingte-kinderaengste-und-ihr-potenzial/

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 SPIEGEL ONLINE:Wie wirkt Lärm auf unsere Psyche?

SPIEGEL ONLINE:Herr Hellbrück, was ist Lärm?

Hellbrück:Lärm ist unerwünschter Schall. Er beeinträchtigt unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit und langfristig auch unsere Gesundheit.

SPIEGEL ONLINE:Wann wird aus Schall Lärm?

Hellbrück:Ab 80 Dezibel gefährdet Schall das Gehör. Ab 85 Dezibel muss am Arbeitsplatz Gehörschutz sichergestellt sein. Im unteren Schallpegelbereich gibt es eine große Variationsbreite, was wir als Lärm empfinden und was nicht. Es gibt deutliche Unterschiede in der Lärmempfindlichkeit. Wir wissen aber nicht genau, woran das im Einzelnen liegt.

SPIEGEL ONLINE:Welche Geräusche nerven besonders?

Hellbrück:Es gibt Geräuschcharakteristika, die für alle Menschen schon im unteren und mittleren Pegelbereich unangenehm sind. Denken Sie nur an das Kratzen von Kreide oder Fingernägeln auf einer Tafel. Diese Geräuscheigenschaften bezeichnen wir in der Psychoakustik als Schärfe. Auch raue Geräusche mögen wir nicht, Dieselmotoren beispielsweise klingen für uns in der Regel unangenehmer als Benziner.

SPIEGEL ONLINE:Ist das angeboren?

Hellbrück:Ja, möglicherweise hat das evolutionäre Ursachen. Scharfe Geräusche mit ihrem großen Anteil an hohen Frequenzen haben Signalwirkung - Todesschreie von Tieren oder Babygeschrei beispielsweise ziehen sofort unsere Aufmerksamkeit auf sich. Knurrende, knatternde Geräusche könnten möglicherweise einmal auf gefährliche Tiere hingewiesen haben.

Hellbrück:Akut kann er aggressiv machen und Stressreaktionen bewirken. Stresshormone können selbst im Schlaf, wenn wir ihn gar nicht bewusst wahrnehmen, ausgeschüttet werden. Chronischer Lärm kann körperlich krank machen, weil sich der permanente Stress auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Manche Menschen reagieren aber auch mit Hilflosigkeit, die in eine Depression übergehen kann. Aus: https://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/laerm-wie-laute-geraeusche-die-psyche-und-gesundheit-beeinflussen-a-964605.html

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„Trigger für Ablenkung: Laute Geräusche.

Plötzlich ertönt die Sirene eines Krankenwagens, und wir sind abgelenkt. Natürlich nicht alle gleichmäßig, sondern Bottom-up-gesteuerte ADHS-Kids wie ich mehr und Topdown-Genies wie meine Frau weniger. Dabei sind die meisten lauten Geräusche mehr oder weniger gleich wirksam, denn die Angst vor extrem lauten Geräuschen ist eine der wenigen angeborenen Ängste. Die haben wir alle.... “ Aus :  Kimura-Gross, Ben. Gespräche führen mit Hirn und Herz: Die Wissenschaft guter Kommunikation (S.70). Books on Demand  GmbH. Kindle-Version.

 

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Quellen

https://science.orf.at/stories/3224622/

http://www.naturtipps.com/laerm.html

https://sigmaearth.com/de/effects-of-noise-pollution-on-plants-and-animals/

https://www.laermorama.ch/m3_laerm_betroffen/pdf/bericht_tiere_im_laerm.pdf

https://sigmaearth.com/de/changes-in-animal-behavior-due-to-noise-pollution/

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/botanik-studie-stress-durch-strassenlaerm-schadet-pflanzen-massiv-a-f915af1e-3963-492f-9510-699810d8e2a0

https://www.dw.com/de/folgen-von-l%C3%A4rmbelastung-f%C3%BCr-mensch-und-umwelt/a-61450835

https://buchshop.bod.de/gespraeche-fuehren-mit-hirn-und-herz-ben-kimura-gross-9783754307205

 


was von dem Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens zu erwarten ist -

aus: Schallgutachten zum Rhein-Lippe-Hafen gekommen (AFI 2018):

Da die Lebensräume der Vögel durch Geräusche eingeschränkt werden können, wurden im Lärmgutachten auch die Auswirkungen des mit der Planung einhergehenden Gewerbelärms betrachtet, da in der näheren Umgebung zum Rhein-Lippe-Hafen Bruträume von Vögeln festgestellt wurden. Hierfür wurde zunächst untersucht, ob sich eine kontinuierliche oder eher diskontinuierliche Geräuschkulisse ausbilden kann. Zu diesem Zweck wurde eine Simulation eines möglichen Pegel-Zeit-Verlaufes von Geräuschen mehrerer Betriebe vorgenommen. Als Reverenz für die Simulation wurden die tatsächlichen Geräuschimmissionen des am Hafen Emmelsum (Voerde) ansässigen Betriebes Jerrich gewählt. Im Ergebnis überschreiten in ca. 25 % der Zeit des simulierten Pegel-Zeit-Verlaufes die Geräuschimmissionen den Mittelungspegel der fiktiven Betriebe.
Die Pausen zwischen den Geräuschereignissen liegen zwischen wenigen Sekunden und bis zu fünf Minuten. Pausen von mehr als einer Minute treten in ca. 40 % der Zeit auf. Da die Pausen so lang sein müssen, dass Vögel in ihrem Kommunikationsverhalten nicht mehr gestört werden, d.h. eine Überdeckung der Vogelstimmen durch ein Dauergeräusch nicht vorliegt,

kann daher resümiert werden, dass die betriebsbedingten Störwirkungen der Hafenentwicklung geringer einzuschätzen sind als bei einer stark befahrenen Straße, die ab etwa 20.000 Kfz/ 24 h eine Dauerkulisse darstellen. Der hier simulierte Zeitverlauf der Schallereignisse entspricht vielmehr einem Verkehrsaufkommen kleinerer Straßen mit einem diskontinuierlichen Verlauf der Geräusche.

Da die Firma GS-Recycling GmbH & Co. KG im Hafenbecken eine Schiffsreinigungsanlage plant, von der kontinuierliche Geräusche ausgehen würden, wurden auch die möglichen damit einhergehenden Einflüsse auf planungsrelevante Vogelarten beurteilt.

Innerhalb des Wirkbereichs der 50-, 55- und 60-dB(A)tags-Isophonen der geplanten Schiffsreinigungsanlage konnten Vorkommen von Bluthänfling, Feldlerche, Gartenrotschwanz, Kiebitz, Rauchschwalbe, Star, Turmfalke und Wiesenpieper nachgewiesen werden (s. Abb. 3).

Lediglich beim Kiebitz handelt es sich um eine lärmempfindliche Art. Für die Feldlerche hingegen ist Lärm am Brutplatz nicht von Relevanz und für den Wiesenpieper nicht ausschlaggebend für die Brutplatzwahl. Die geplante Schiffsreinigungsanlage hat somit keine Auswirkungen für die CEF-Fläche für Feldlerche und Wiesenpieper östlich des Bebauungsplanes Nr. 233.

Quelle:  Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 29-30, Mai 2019


UPDATES

September 2020

Kopenhagen (dpa) – Mehr als 400.000 Menschen in der Europäischen Union sterben jährlich vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA).

Für den Bericht wurden Daten zum Einfluss der Umwelt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Europäer analysiert. Demnach stellt in Europa die Luftverschmutzung nach wie vor die größte Umweltbedrohung für die Gesundheit dar. 1990 lag die Zahl der darauf zurückgehenden vorzeitigen Todesfälle allerdings noch bei einer Million.

An zweiter Stelle stehe die Lärmbelastung, die zu 12.000 vorzeitigen Todesfällen führe, heißt es in dem Bericht weiter.

Auch Auswirkungen des Klimawandels hätten zunehmend ihren Anteil, Hitzewellen und Überschwemmungen zum Beispiel. Menschen in städtischen Umgebungen seien von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen, sagte Catherine Ganzleben von der EEA. Weitere von der Umweltagentur genannte Faktoren sind chemische Verbindungen, auf zu starken Antibiotika-Einsatz zurückgehende Resistenzen bei Krankheitserregern und verschmutztes Trinkwasser.

aus

https://www.zeit.de/news/2020-09/07/luftverschmutzung-groesste-bedrohung-fuer-die-gesundheit

auch: https://www.welt.de/wissenschaft/article215242050/Luftverschmutzung-Jedes-Jahr-400-000-Tote-in-Europa.html

original news

https://www.eea.europa.eu/de/highlights/die-bekaempfung-von-umweltverschmutzung-und

aus https://www.eea.europa.eu/de/

Bericht:  Laut des EUA-Berichts „Healthy environment, healthy lives: how the environment influences health and well-being in Europe“ („Gesunde Umwelt, gesundes Leben: wie die Umwelt die Gesundheit und das Wohlbefinden in Europa beeinflusst“) hat die Umweltverschmutzung durch menschliches Handeln weiterhin einen bedeutenden Anteil an den Krankheitsfällen in Europa.

Bericht: https://www.eea.europa.eu/publications/healthy-environment-healthy-lives

Sonderseite LÄRM des Umweltministeriums NRW: https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-gesundheit/laerm

Updates

OKTOBER 2020

Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung Wesel - 30.10.2020: Bürger in NRW leiden unter Verkehrslärm  https://www.e-pages.dk/nrzwesel/611/article/1237139/3/1/render/?token=a422c514a759af6ec1beb98ad3cac5ce&vl_platform=ios&vl_app_id=de.nrz.eReader&vl_app_version=6.0.0

September 2022

SUPPLEMENT: Perspektiven der Kardiologie - Dauerhafte Lärmexposition: Messbare Einflüsse auf das kardiovaskuläre System  -Dtsch Arztebl 2022; 119(37): [22]; DOI: 10.3238/PersKardio.2022.09.16.04: https://www.aerzteblatt.de/archiv/227321/Dauerhafte-Laermexposition-Messbare-Einfluesse-auf-das-kardiovaskulaere-System

Frühjahr 2023

LANUV NRW - Plattform Lärm, Lärmschutz, Lärmminderungsstrategie NRW: https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-gesundheit/laerm

 

November 2023

Eisenbahn Bundesamt EBB Lärmaktionsplanunghttps://www.laermaktionsplanung-schiene.de/portal/apps/sites/#/lap1

Am 20. November 2023 beginnt die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung des Eisenbahn-Bundesamtes zur Lärmaktionsplanung an Schienenwegen des Bundes der Runde 4. Bis zum 2. Januar 2024 besteht die Gelegenheit, dem Eisenbahn-Bundesamt eine Rückmeldung zu dem Entwurf des Lärmaktionsplanes sowie zu dem Beteiligungsverfahren zu geben. https://www.laermaktionsplanung-schiene.de/portal/apps/sites/#/lap1/pages/neuigkeiten

Ausführliche Hintergrundinformationen zu den Datengrundlagen und Berechnungsmethoden der Lärmkartierung des Eisenbahn-Bundesamtes finden Sie auf der Seite www.eba.bund.de/laermkartierung.

Über die Internetseite https://www.geoportal.eisenbahn-bundesamt.de gelangen Sie zum GeoPortal des Eisenbahn-Bundesamtes. Hier können Sie sich mit Hilfe der Suchfunktion die Ergebnisse der Lärmberechnung für einen spezifischen Standort anzeigen lassen. Darüber hinaus gibt es Informationen zur Anzahl der Zugfahrten (nach Verkehrskategorie und pro Jahr) sowie Statistiken für jede betroffene Gemeinde. Darin enthalten sind zum Beispiel Angaben zur Anzahl belasteter Einwohnerinnen und Einwohner sowie betroffener Schulen und Krankenhäuser. Selbstgewählte Ausschnitte können Sie als PDF-Karten drucken. Zusätzlich bietet das Eisenbahn-Bundesamt die Ergebnisse der Umgebungslärmkartierung als Geodatendienste an. Diese Dienste können Sie in ein Geoinformationssystem einbinden und darin betrachten oder weiterverarbeiten.

 

 

 

 

Licht & Schatten

Problematik von

LICHT und SCHATTEN

in der Lippemündungsregion

 

→  Artensterben - wie stark leiden Tiere unter Lichtverschmutzung  ←

Über den Verlust der Nacht und die Bedeutung der Dunkelheit

https://www.lightpollutionmap.info   |  Interaktive Weltkarte der Lichtverschmutzung    |  International Dark Sky Association https://darksky.org/

→  Bilder  Lippemündungsraum |   Wesel  |    Deutschland

 

Die zunehmende Industrialisierung der die Lippemündungsregion umgebenden Flächen führt

 - durch deren nächtliche Beleuchtung,

- durch den zunehmenden nächtlichen Verkehr – z.B. im Rhein-Lippe-Hafen -

- und durch entfallen(d)en Lichtschutz infolge Abholzung der den Lippemündungsraum umgebenden Bäume und Sträucher

 → https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verlust-von-baeumen

 

zu einer bereits deutlichen und zukünftig weiter zunehmenden

negativen Einflussnahme auf den Biorhythmus der Lebewesen

(Menschen, Tiere und Pflanzen) des Lippemündungsraumes.

 

 Bäume zwischen Lippeglacis und Lippemündungsregion

 

 Ausschnitt aus https://www.youtube.com/watch?v=KHp6uYkNDg0 27.10. 2015

 

Das Schutz-Wäldchen für die Tiere des Naturschutzgebietes Lippeaue / Lippemündungsraum

- IM Naturschutzgebiet !

 Wäldchen neben der "Blauen Halle" - Ölhafen Dezember 2019

 

 kein Wäldchen mehr...   lange bevor der Hafenausbau beginnt  |    Nach der Fällaktion Ende Februar 2020

Die nächtliche Einstrahlung von teils sehr hellem Licht in den Lippemündungsraum entsteht sowohl durch die Streustrahlung der stationären Beleuchtungen der Gebäude und Firmengelände als auch durch die Scheinwerfer der Kraftfahrzeuge in nächtlichem Einsatz.

Wie nah die industriellen Lichtquellen durch den Hafenausbau an den Lippemündungsraum rücken, läßt sich auf den Planungsbildern erahnen: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/industrie-und-gewerbe?start=1

Diese Einwirkung muß als sehr negativ für die Gesundheit und die Lebensgrundlagen der Lebewesen der Lippemündungsregion angesehen werden.

Alle Maßnahmen zur Reduktion der nächtlichen „Lichtverschmutzung“ sollten getroffen werden:

 * Nicht zwingend nötige Lichtquellen sollten abgeschaltet werden.    

info Februar 2022: In Naturschutzgebieten gilt künftig ein grundsätzliches Verbot für neue Straßenbeleuchtungen und für leuchtende Werbeanlagen. Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/insekten-schuetzen-1852558  | Kommentar NABU: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/insektensterben/29518.html

 * Zwingend notwendige Lichtquellen sollen so abgeschirmt werden, daß sie nur den Bereich beleuchten, der aus sicherheitstechnischen Erwägungen erhellt werden muß.

 * Die Lichtintensität soll auf das minimal notwendige Maß reduziert und die Lichtemmissionsdauer z.B. durch Bewegungsmelder soweit wie möglich begrenzt werden.

* Dort, wo Licht aus einem beleuchtungspflichtigen Bereich in einen nicht beleuchtungspflichtigen Bereich ausstrahlen kann, sollen lichtdichte Barrieren errichtet werden, die ein Eindringen des Lichtes in den nicht beleuchtungspflichtigen Bereich verhindern.

 

Lippeglacis bei Nacht von Lippedorf aus gesehen Februar 2020 - nach Abholzung der Randbepflanzung

 

RheinLippe Hafen bei Nacht von Lippedorf aus gesehen - noch vor dem Ausbau Februar 2020...

 

November 2022 - nächtliche Beleuchtung der neu industriell überbauten Flächen im Lippemündungsraum

 

 

Mai 2023 neue rote Signallampen strahlen in das Naturschutzgebiet und darüber hinaus

 

aus: https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/5_natur_in_nrw/H2-22/NaturinNRW-H2-22.pdf Natur in NRW 2/2022

Schutz der Biodiversität

Dunkle Infrastruktur schaffen Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) plädiert für die weltweite Entwicklung einer dunklen Infrastruktur. Damit sind Bereiche und Korridore ohne unnötiges künstliches Licht bei Nacht gemeint, welche die biologische Vielfalt vor Lichtverschmutzung schützen.
„Licht kann als Barriere insbesondere für nachtaktive Tiere wirken, die Lichtquellen meiden, man spricht dann auch vom Vermeidungseffekt. Es gibt aber auch Sink- oder Crash-Effekte, dass nämlich Vögel, Fledermäuse oder Insekten von künstlichen Lichtquellen irritiert und angezogen werden oder sterben und dann in anderen Ökosystemen fehlen. Beide Effekte wirken sich auf Populationen aus – auf Sterberaten ebenso wie auf die Fortpflanzung oder die Nahrungssuche. Lichtverschmutzung wird daher mittlerweile als ein Grund für das weltweite Insektensterben und den allgemeinen Verlust der Biodiversität betrachtet“, erläutert IGB-Forscher Dr. Franz Hölker.

Trotz der bekannten und vermuteten ökologischen Auswirkungen ist Lichtverschmutzung selbst in Naturschutzgebieten bislang kein Bewertungskriterium. So
hat sich gezeigt, dass zwischen 1992 und 2010 die dunklen Flächen in Europa um 15 Prozent abgenommen haben, auch in den Schutzgebieten. In den letzten Jahrzehnten haben Strategien zum Schutz der biologischen Vielfalt zunehmend ökologische Netzwerke integriert und zwar durch sogenannte grüne Infrastrukturen (natürliche und naturnahe Gebiete) und blaue Infrastrukturen (aquatische Lebensräume).

„Wir schlagen daher vor, dass für die grüne und blaue Infrastruktur die nächtliche Dunkelheit als Schutzkriterium mitberücksichtigt wird. Ziel ist es, ein ökologisches Netzwerk mit einem möglichst hohen Grad an natürlicher Dunkelheit zu erhalten oder wiederherzustellen, der den Erhalt der biologischen Vielfalt ermöglicht“,sagt Hölker."

 

Eine andere Seite des Baus von hohen Gebäuden im unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet (Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens) ist die

Verschattung der neben den Gebäuden befindlichen Flächen

auch im Naturschutzgebiet. Der Rhein-Lippe-Hafen befindet sich an der süd-westlichenen Flanke des Naturschutzgebietes und steht somit von der Mittagszeit bis Sonnenuntergang zwischen der Sonne und dem Naturschutzgebiet. Das Ausmaß der verschatteten Fläche ist natürlich vom Sonnenstand, d.h. von der Jahreszeit, abhängig. Auch hier resultiert eine Störung des Biorhythmus einerseits und eine Wandlung des Pflanzenspektrums von licht-bedürftigen zu schatten-fähigen Arten.

 


Informationen zum Biorhythmus von Lebewesen und den Folgen seiner Störung

 

Biorhythmus bei Pflanzen und Tieren

Als sich vor etwa einer Milliarde Jahren die ersten Organismen entwickelten, geschah dies im Einklang mit der Natur. Auch heute noch bestimmt das Licht von Sonne und Mond, der stetige Wechsel von Tag und Nacht, als äußerer Taktgeber die Aktivitäts- und Ruhephasen der Lebewesen.

Mikroben, Pflanzen, Tiere, Menschen – sie alle leben unter der sanften Diktatur der Sonne. Ihr Licht ist für den Biorhythmus der Lebewesen verantwortlich. Licht stellt die inneren Uhren gewissermaßen jeden Tag aufs Neue genau ein, auf einen 24-Stunden-Rhythmus, der in Abhängigkeit zur Erdrotation steht. Die "Uhren-Gene" dagegen geben den Grundrhythmus vor.

Das Leben auf unserer Erde ist ein Spiegel der Biorhythmen im 24-Stunden-Takt. Pflanzen und Tiere haben ihre Biorhythmen in Co-Evolution sozusagen aufeinander abgestimmt. Viele Pflanzen öffnen und schließen die Blüten zu bestimmten Zeiten.

Bienen stellen ihre Besuche darauf ein. Manche Pflanzen haben auch über mehrere Tage durchgehend geöffnete Blüten und produzieren dabei tagesperiodisch in unterschiedlicher Menge Duftstoffe und Nektar. Bestäuber merken sich solche günstigen Zeiten. Umgekehrt gibt es auch Pflanzen, die nur nachts ihre Blüten öffnen. Auf diesen Rhythmus haben sich zum Beispiel die Nachtfalter eingestellt.

Diese Beispiele zeigen, wie wichtig ein gutes "Timing" für Lebewesen ist. Das ist aber nur möglich, weil es innere Uhren gibt. Sie verleihen den Organismen (und damit auch dem Menschen) die Fähigkeit, regelmäßige Veränderungen in ihrer Umwelt vorherzusehen und rechtzeitig darauf zu reagieren. Das verschafft ihnen einen Überlebensvorteil. Und so überrascht es nicht, dass die Evolution eng mit der Entwicklung von biologischen Rhythmen verbunden ist.

Licht als Zeitgeber

Da die äußere Ursache der circadianen Rhythmik die Eigenrotation unseres Planeten ist, fungiert als augenfälligster äußerer Rhythmusgeber der Wechsel der Beleuchtungsintensität der Erde. Dieser Schrittmacher wird im visuellen System erkannt, teilweise auch der sich ändernde Sonnenstand.

Licht ist vermutlich der Zeitgeber, dessen Wirkung am universellsten ist. Beim Menschen führt Licht am subjektiven Abend und in der subjektiven Nacht zu einer Verlangsamung der Periode der inneren Uhr, während Licht in den frühen Morgenstunden eine Beschleunigung derselben verursacht. Licht fungiert als Zeitgeber in nahezu allen untersuchten Organismen, einschließlich solcher, die in ständiger Dunkelheit leben. Der Organismus reagiert auf Licht in der Umgebung mit einem lichtempfindlichen Pigment, die es entweder in der Netzhaut (bei Wirbeltieren) oder in anderen Zellen (bei Insekten und Pflanzen) gibt.

 

Circadiane Rhythmik beim Menschen

Die circadiane Rhythmik steuert oder beeinflusst bei Menschen unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Herzfrequenz, den Blutdruck, die Körpertemperatur, den Hormonspiegel (z. B. Cortison und Insulin), die Konzentration von Immunzellen im Blut und deren Einwanderung in andere Gewebe. Die Gluconeogenese, die Fettresorption im Darm und viele weitere Stoffwechselfunktionen werden von der circadianen Uhr beeinflusst, ebenso die kognitive Leistungsfähigkeit.

Zusammenhang mit Krankheiten

Die innere Uhr beeinflusst den Verlauf von kardiovaskulären Erkrankungen wie Atherosklerose.  Weiter zeigt sich sowohl durch epidemiologische Untersuchungen[39] als auch durch experimentelle Arbeiten, dass circadiane Rhythmen einen Einfluss auf die Entstehung bzw. Prävention von Krebserkrankungen haben. Schichtarbeiter leiden durch die Störung des Tagesrhythmus unter metabolischem Stress – ein Risikofaktor unter anderem für die Entstehung von Diabetes mellitus und Übergewicht.

Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, ALS und Chorea Huntington gehen oft schon früh im Krankheitsverlauf mit Störungen circadianer Rhythmen einher. Auch bei vielen psychiatrischen Erkrankungen ist der Schlaf-Wach Rhythmus gestört, und Störungen des circadianen Systems sind ein Risikofaktor für psychiatrische Erkrankungen. Ein dauerhaft gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus, etwa bei Schichtarbeit, bzw. Lichtmangel kann zu Schlaf- und Essstörungen, Energielosigkeit und Depressionen führen.

Im Jahr 2018 stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) Licht in der Nacht als wahrscheinlich krebserregend (Gruppe 2A) ein (IARC 2019).

Aus einer Studie an Mäusen ging hervor, dass mehr als die Hälfte der 100 meistverkauften Medikamente in den USA auf Proteine wirken, die (in Mäusen) einer circadianen Steuerung unterliegen.

 

Licht zur falschen Zeit (Lichtverschmutzung) und ihre fatalen Folgen für Tiere

Eine Auswahl von Veränderungen der Biologie von Tieren durch Licht zeigt die nachfolgende Aufstellung:

1) Fehlverhalten bei der Orientierung durch Störungen von Wanderungszügen, durch permanente Punktorientierung („Fesseleffekt“) an Lichtquellen, durch „Leitplankeneffekte“ von Lichterketten, durch Flugkollisionen mit großen beleuchteten Bauwerken,

2) Störung der Fortpflanzung durch fehlgeleitete Kommunikation der Geschlechter,

3) Störung der Nahrungsbiologie durch Fehlverhalten bei der Nahrungssuche,

4) Populationsverluste durch permanente Ausfälle an Individuen unmittelbar an den Leuchten oder in ihrem Umfeld (Staubsaugereffekt),

5) Störungen im Hormonhaushalt,

6) Störungen in der Biorhythmik (im Tagesablauf und saisonal),

7) Negative Energiebilanz.

In der Summe ist zu erwarten, dass all diese Effekte zu einer kontinuierlichen Schwächung von Tiergemeinschaften und Populationen führen.

 

Und auch für die Pflanzen:

Bei Pflanzen nehmen Photorezeptoren das Licht wahr und steuern dadurch Prozesse wie das Stellen der inneren Uhr, Samenkeimung, Stängelwachstum, Blattausdehnung, Übergang vom vegetativen in den Blühstatus, Blütenentwicklung, Fruchtentwicklung und Alterung. Neben dieser jahreszeitlichen Rhythmik lässt sich auch ein Tagesrhythmus, beispielsweise in der Atmungsaktivität und im zellulären und organismischen Stofftransport, erkennen. Die entscheidende Bedeutung von Belichtungszeitpunkt und -dauer für Pflanzen kann in Versuchen gezeigt werden: Im Dauerlicht (24 h) erlahmt das Photosynthesevermögen bei manchen Arten. Störlicht in der Mitte der Dunkelphase kann bei den einen Pflanzen die Blütenbildung verhindern, während bei anderen die optimale Blütenbildung anregt wird.
Künstliches Licht stört nachtaktive Insekten beim Bestäuben. Wie eine Studie zeigt, besuchen Nachtfalter & Co vom Licht beschienene Pflanzen nachts viel seltener als im Dunkeln stehende. Dieser Verlust der nächtlichen Bestäubungsleistung kann offenbar auch nicht durch tagaktive Bestäuber kompensiert werden. Als Folge ist die Fortpflanzung der betroffenen Pflanzen stark beeinträchtigt – sie bilden weniger Samen und Früchte.

 

Die Beleuchtung in der Nacht kann sich nicht nur auf einzelne Arten, sondern sogar auf ganze Ökosysteme auswirken.

Das belegen einige Studien an Seen: Normalerweise steigen Wasserflöhe und anderes Zooplankton im Schutz der Dunkelheit vom Boden der Gewässer Richtung Oberfläche auf, um dort Algen und Phytoplankton zu fressen. Werfen aber Lampen ihr Licht auf die Wasseroberfläche, so steigen weniger Wasserflöhe auf. Sie scheuen das Licht und die Feinde, die sie in der freien Wassersäule leicht fressen können.

Lichtmangel

führt bei Pflanzen unmittelbar zu Veränderungen: Schon nach 30 Minuten Lichtmangel reagieren Pflanzen radikal. Sie schalten hunderte von Genen ab oder an und verändern dabei nicht nur ihre Photosyntheseaktivität, sondern auch ihren ganzen Stoffwechsel. Bei länger bestehendem oder dauerhaften Mangel verkümmernd lichthungrige Pflanzen wie Gras, junge wachsende Pflanzen "vergeilen", Krankheiten und Absterben sind weitere Folgen.

Unter Vergeilung (Etiolment) versteht man das Wachstum einer Pflanze unter Lichtmangel. Merkmale etioliert gewachsener Pflanzen sind:

  • Fast ausschließlich Investition in oberirdisches Längenwachstum
    • Wurzeln werden kaum entwickelt
    • Streckung des Hypocotyls durch Verlängerung der Zellen
  • Hypocotylhaken bleibt geschlossen
  • Kotyledonen entwickeln sich nicht
  • Kaum Bildung von Leit- und Festigungsgewebe
  • Lange Internodien

 


Quellen mit weiteren Informationen:

Infoseite  Lichtverschmutzung   http://www.lichtverschmutzung.de/        Lichtverschmutzungskarte  https://www.lightpollutionmap.info  

Bundestag - Bericht  Technikfolgenabschätzung (TA) / Lichtverschmutzung – Ausmaß, gesellschaftliche und ökologische / Auswirkungen sowie Handlungsansätze https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/224/1922433.pdf 

Umwelt.NRW Thema Licht: https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-gesundheit/licht

LANUV Info 42:Künstliche Außenbeleuchtung -Tipps zur Vermeidung und Verminderungstörender Lichtimmissionen  https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/1_infoblaetter/LANUV_Info42_Lichtverschmutzung_2017_WEB-gesichert.pdf


Störung des Biorhythmus durch Licht (zur falschen Zeit)

Sonderseite LICHT des Umweltministeriums NRW: https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-gesundheit/licht

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/schlaf/zeitrhythmus_des_menschen/index.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Circadiane_Rhythmik

https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtverschmutzung

https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEDAECHTNIS/Biorhythmen.shtml

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/lichtverschmutzung-und-ihre-fatalen-folgen-fuer-tiere/7024

https://www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/naturschutz/artenschutz/himmelsstrahler/HF_sections/content/ZZlNEqP2HgAxfR/ZZlNEvGfRoqJap/AuswirkungenNachtlicht_SWILD_2007.pdf

https://www.bund-sh.de/stadtnatur/lichtverschmutzung/

http://liga-vogelschutz.org/fataler-einfluss-kuenstliche-lichtquellen-auf-zugvoegel/

https://www.scinexx.de/news/biowissen/kuenstliches-licht-stoert-bestaeubung/

https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article116062486/Die-Natur-leidet-unter-der-dunklen-Seite-des-Lichts.html

→ taz vom 8.8.2024 - Folgen von Lichtverschmutzung: Insekten verschmähen Blätter | Durchgängig eingeschaltete Straßenlampen machen Blätter härter und für Insekten ungenießbar. Darunter könnte die Nahrungskette leiden.  https://taz.de/Folgen-von-Lichtverschmutzung/!6028773/

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Lichtmangel-/Schatten-Folgen

https://www.scinexx.de/news/biowissen/pflanzen-nach-30-minuten-lichtmangel-wird-umgeschaltet/

https://www.online.uni-marburg.de/botanik/nutzpflanzen/lukas_lehnert/einleitung.htm

http://www1.biologie.uni-hamburg.de/b-online/d30/30b.htm

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/lichtstress/39265

https://neuelandschaft.de/artikel/schattentoleranz-als-kriterium-der-baumartenwahl-pflanzungen-in-haeuserschluchten-aelteren-parkanlagen-und-alleen-12107.html

https://www.dwd.de/DE/leistungen/inkas/textbausteine/anp_mssnhmn/intro_anp_mssnhmn.html

https://www.gc-hubbelrath.de/der-club/naturschutz/wachstumsfaktor-licht-voraussetzung-fuer-einen-gesunden-rasen/

 

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/126-ueber-den-verlust-der-nacht-und-die-bedeutung-der-dunkelheit

 

Lippedorf

 

Lippedorf heute

Lippedorf, seit der kommunalen Neuordnung 1975 ein Stadteil von Wesel, hatte Ende 2019 eine Fläche von 7,36 km2 und 316 Einwohner (43,5 Einwohner / km2) . Das eigentliche, "historische" Lippedorf (s.u.)  findet sich als kleindörfliche Ansiedlung im Ortsteil Lippedorf südlich der Lippebrücke und nördlich der (Wesel-Datteln-) Kanalbrücke mitten im Naturschutzgebiet "Lippeaue" am Ostrand des Lippemündungsraums.

 

 aus: https://www.wesel.de/de/inhalt-3/5.-statistischer-bericht-ueber-die-demografische-entwicklung-in-der-stadt-wesel-bericht-2015/&nid1=88133_77092

 " Die an der Frankfurter Straße/ Fabrikstraße gelegene S(plitters)iedlung liegt im Bereich eines reliktischen Binnendünenkomplexes, der von aufgelockerter Wohnbebauung, Gehölzbereichen und Fragmenten der ehemals im Landschaftsraum weit verbreiteten Magerstandorte eingenommen wird.

Die Siedlungsflächen umfassen Wohnbebauung mit Gärten. Diese weisen geringe bzw. niedrige Gehölzbestande und nur untergeordnet ältere Gehölzbestande auf. Daneben kommen kleinere gewerblich genutzte Bereiche mit Bebauung und ein Lagerplatz vor.

Eichenwald mit geringem bis mittlerem Baumholz, eingestreute alte Grenzzeichen, flechtenreiche silikatische Sandmagerrasen mit Silbergrasbeständen sowie Ruderalfluren mit fragmentarisch ausgebildeten Sandmagerrasen, im Stadium der Verbuschung befindliche Sukzessionsflächen sowie sonstige Ruderalfluren trockener Ausprägung liegen zwischen der aufgelockerten Wohnbebauung. Daneben kommen eine kleinflächige Magerwiese mit Obstbäumen und entlang der Bahntrasse Robinienbestände mit geringem bis mittlerem Baumholz vor.

Westlich der Frankfurter Straße (L 396) liegt am Rand der Niederterrassenkante eine kleinflächige Ackerbrache umgeben von Waldflächen, Weißdorngebüschen, Ruderalfluren und verbuschenden Sukzessionsflächen. Die Geländekante wird von Grasfluren und Gebüschen eingenommen. An die brachliegende Ackerfläche schließt im Süden eine Magerweide an."

aus der Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 6, Mai 2019

 


Lippedorfs Geschichte

Den Nachforschungen von Pastor Wilhelm Kolks im Sommer / Herbst 2020 und im Sommer 2022 ist es zu verdanken, dass wir heute nachvollziehen können, welch bedeutender historischer Ort der Lippemündungsbereich und hier die Region des heutigen Lippedorfs ist.

Wilhelm Kolks ist Pastor der wohl ältesten, rechtsrheinischen, katholischen Kirchengemeinde St. Peter in Spellen. Als Priester und Pastor hat er einfacheren Zugang zu historischen (u.a. Kirchen-) Archiven, seine Kenntnisse alter Sprachen und Schriften erleichtern bzw. ermöglichen ihm den Zugang zu den Inhalten der alten Texte. Aus seiner Feder entsprangen bereits so wichtige Schriften wie die Voerder Chroniken, Wo der Kirchturm von St. Peter …

Er hat für die Initiative Schutz des Lippemündungsraums in Archiven gesucht und eine detaillierte und reich bebilderte Geschichte von Lippedorf zusammengetragen.  Im Herbst 2020 meint er, erst einen Anfang in diesen Nachforschungen gemacht zu haben und würde sich freuen, wenn ihm weiteres Material zur Verfügung gestellt würde, um diesen Artikel zu erweitern und eventuell einmal in gedruckter Form herausgeben zu können.

Seine E-Mailadresse lautet: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., die Postanschrift: Wilhelm Kolks, Bülowstr. 52, 46562 Voerde-Friedrichsfeld

Seinen Forschungen nach ist es wahrscheinlich, daß die germanische Seherin VELEDA um 70 n. Chr. in einem Turm auf dem Spickesberg in Lippedorf gelebt hat. Dieser Berg überragt(e) die Lippeauen an der Einmündung der Lippe in den Rhein:

"Unter den germanischen Priesterinnen ist die Seherin Veleda eine der bekanntesten. Sie gehörte zum Stamme der Brukterer und soll in der Gegend von Spellen an der Lippe gewohnt haben. Ihren Weissagungen lauschten Fürsten und große Völkerstämme; sie begeisterte sie oft für Kampf und Schlacht. Als sie gestorben war, lebte ihr Andenken noch lange Zeit im Volke fort. Als eine Frau, die am Kampfe der Germanen gegen ihre Feinde teilgenommen hatte, wurde sie nach ihrem Tode als Schlachtenjungfrau oder Walküre verehrt. "

Wahrscheinlich schon zu germanischer Zeit befand sich auf dem Spickesberg in Lippedorf ein Gerichtsort (Thing). Das Gericht tagte unter einer alten Linde. Die Reste der letzten alten Gerichtslinde von Spellen verschwanden erst nach dem 2. Weltkrieg.

Pastor Wilhelm Kolks Geschichte Lippedorfs ist inkl. reichhaltigen Bild- und Kartenmaterials

als Download hier verfügbar:  Kolks_Geschichte_Lippedorfs_Herbst_2020.pdf

weitere Informationen zu Lippedorf's Geschichte finden sich in weiteren Büchern von Pastor Wilhelm Kolks

> Wilhelm Kolks. Wo die Lippe in den Rhein fließt... Spuren Spellener Geschichte II. Hrsg Pfarrgemeinde St. Peter Mehrumer Strasse 1, 46562 Spellen. Druck: Heinrich Matten GmbH, Bülowstr. 5, 46562 Voerde-Friedrichsfeld

> Wilhelm Kolks. Voerder Chronik 1792-1900. Quellen der Geschichte von Voerde (Niederrhein). Hrsg Wilhelm Kolks. Druck: Heinrich Matten GmbH, Bülowstr. 5, 46562 Voerde-Friedrichsfeld

> Wilhelm Kolks. Voerder Chronik 1900 - 1950. Quellen der Geschichte von Voerde (Niederrhein). Hrsg Wilhelm Kolks 2020. Druck: Heinrich Matten GmbH, Bülowstr. 5, 46562 Voerde-Friedrichsfeld

 

Ein weiterer geschichtsträchtiger Ort in Lippedorf war die sogenannte "Lumpenfabrik" am Ende der "Fabrikstrasse". Bereichert durch Information noch lebender Zeitzeugen* konnte Pastor Kolks im Herbst 2022 die Geschichte der "Lumpenfabrik" in Lippedorf in Wort und Bild zusammenstellen.

Pastor Kolks Artikel zur Geschichte der Lumpenfabrik ist hier verfügbar: Kunstwollfabrik Conrad Schultz-Artikel.pdf

Ort heute auf GOOGLE MAPS: https://www.google.com/maps/place/51%C2%B038'18.2%22N+6%C2%B038'25.8%22E/@51.6384012,6.6360003,660m/data=!3m2!1e3!4b1!4m14!1m7!3m6!1s0x47b89a9e1b6e2ef5:0x98f2652fbc7ae1a!2sFabrikstra%C3%9Fe,+46485+Wesel!3b1!8m2!3d51.6396208!4d6.6365133!3m5!1s0x0:0xcdef63535a8c9221!7e2!8m2!3d51.6383977!4d6.640485

* weitere Informationen zur Kunstwollfabrik finden sich auch auf: https://www.sondermanngenealogie.de/august-schultze

 Historische Luftbilder von Lippedorf finden sich auf https://luftbilder.geoportal.ruhr/

 


Quellen:

https://www.katholische-kirche-voerde.de/st-peter/wir-ueber-uns/seelsorgeteam/#c619

https://de.wikipedia.org/wiki/St._Peter_(Spellen)

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Veleda  | http://www.sagenhaftes-ruhrgebiet.de/Die_Seherin_Veleda

https://de.wikipedia.org/wiki/Thing

Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel

https://www.wesel.de/de/inhalt-3/bevoelkerungszahlen/

Historische Luftbilder von Lippedorf (https://maps.regioplaner.de/)

http://www.lippedorfer-jugend.de/bsv/Joomla/index.php/verein/geschichte/geschichte-des-dorfes-lippedorf

https://de.wikipedia.org/wiki/Lippedorf

https://www.sondermanngenealogie.de/august-schultze 

http://weseler-schuetzentag.de/bsv-friedrichsfeld.html

http://big-spellen.de/geschichte-spellens

https://www.gdws.wsv.bund.de/DE/wasserstrassen/01_bundeswasserstrassen/05_westdeutsches_Kanalnetz/Wesel_Datteln_Kanal.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Wesel-Datteln-Kanal 

https://www.skipperguide.de/wiki/Wesel-Datteln-Kanal

https://www.anglermap.de/angeln/steckbrief-gewaesser.php?id=wesel-datteln-kanal-datteln

 

 

 

 

Lippedorf wird Storchendorf / April 2020

April 2020

Häufig kreisten Störche über die im Zentrum von Lippedorf liegende Magerwiese und landeten dort. Da auch in den nahegelegenen Lippeauen Störche unterwegs sind, Nahrung suchen und brüten, entstand die Idee: ein Storchenhorst für Lippedorf muss her! Gesagt getan. Nach einer Beratung durch Hans Glader von der Stiftung Störche NRW, schnappten sich Bürger*innen von Lippedorf Säge, Holz und Schrauben und bauten ein Storchenhorst, das Anfang April errichtet wurde.

…übrigens: volkstümlich und in Fabeln trägt der Stroch den Namen „Adebar“. Dafür gibt es verschiedene Übersetzungen des Wortstamms aus dem Nordischen und Germanischen. Allen gemein ist aber die Bedeutung „Reichtum“ oder „Glück/Glücksbringer“. Und wer Glück bringt, ist natürlich ganz besonders willkommen!

 

VIDEO zum BAU

https://gopro.com/v/2RGVngavZN2J2

 

siehe auch unsere Seite: Störche

 

 

 

April 2021

Ein erster Storch zeigt Interesse, den Horst zu beziehen, immerhin hat er ihn über eine Stunde erkundet : )

 

 

Juni 2022

der erste Nachwuchs !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lippedorfs Bürger*innen

Lippedorfs Bürger*Innen

haben schon viel erlebt in ihrem kleinen Dorf, das es schon so lange gibt und das schon oft Herberge bot für Reisende nach und von Wesel und für Ausgebombte nach dem 2. Weltkrieg. Nach der Ausbeutung der Kiesstätten neben der Lippe durfte sich diese in eine zunächst kärgliche Auenlandschaft entwickeln. Natur kehrte zurück, die Vögel aus dem Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein, auch seltene Gäste wie ein Pelikan und der Seeadler, die Wappentiere des NABUs; die Lippe wurde zur Flußlandschaft des Jahres, ihre Mündungsregion zum eigenen Projekt der Biologischen Station.

Und dann kamen die Pläne zur Industrialisierung der Region mit starken Belastungen wir dem Ausbau der Betuwe, wo wir Bürger*Innen uns schon politisch bemerktbar machten und nicht gehört wurden. Bei uns in Lippedorf jedenfalls ist nicht wie woanders eine Schallschutzwand geplant.

Dann kam der Bebauungsplan 233 Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens. Unsere Anmerkungen und Kritik wurden als nicht nachvollziehbar abgetan.

Der blickdichte Baumbestand am Rand des Lippemündungsraums zum Lippeglacis wurde ersatzlos abgeholzt, sodaß Licht und Lärm und Müll sichtbar in den Lippemündungsraum einwirkten.

Wir sprachen mit der Bürgermeisterin über unsere Sorgen, sie konnte sie nachvollziehen, sah sich jedoch nicht in der Verantwortung, uns und der Lippemündungsregion zu helfen. Ihrem Rat folgend, jedoch ohne ihre Unterstützung, wandten wir uns an StraßenNRW mit dem Vorschlag einer Verkehrsumgestaltung mit verbessertem Fluß auf der B8 einerseits und Verkehrsberuhigung für das Naturschutzgebiet andererseits. Unsere Vorschläge und Argumente wurden nicht gehört, die Diskussion einseitig abgebrochen.

Anfang 2020 war es dann soweit, daß wir uns mit den anderen, denen die Natur im Lippemündungsraum sehr am Herzen lag und liegt, zusammen schlossen: mit den Jagdpächtern des Jagdreviers Lippemündungsraum und dem NABU Wesel, der sich ebenfalls um den Naturschutz im Lippemündungsraum kümmert und sorgt.

So entstand die "Initiative Schutz des Lippemündungsraums", die sich als eine ihrer ersten Maßnahmen an den Landrat des Kreises Wesel wendet mit dem Vorschlag einen runden Tisch aller Beteiligten zu gründen, die im Lippemündungsraum ihr Zuhause haben bzw. sich für ihn zuständig fühlen.

 

Quellen und Verweise

Planfeststellungsverfahren gem. § 18 AEG für den 3-gleisigen Ausbau der Bahnstrecke ABS 46/2 - Landesgrenze NL/D - Emmerich - Oberhausen
- Planfeststellungsabschnitt 2.2 Wesel [PFA 2.2], km 23,531 - km 32,052 Stellungnahme und Einwendungen der Stadt Wesel im Anhörungsverfahren zu
Unzulänglichkeiten in den Planfeststellungsunterlagen Az.: 25.17.01.01-15/4-13 http://ratsinfo.wesel.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=4657&voselect=1587.

Bebauungsplan Nr. 233 "Rhein-Lippe-Hafen - Nord" http://ratsinfo.wesel.de/BI/to0050.asp?__ktonr=17793

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verweise:

 

Lippedorfs erstes Storchenpaar April 2021

 

Lippedorfs erstes Storchenpaar !

 

Nachdem Lippedorfer Bürger*innen im April 2020 nach Beratung durch Hans Glader (Stiftung Störche NRW) einen Storchhorst auf einem Hof in Lippedorf bauten (Siehe Bericht), hat sich ein Jahr später ein Storchpaar entschieden, auf diesem Horst ein Nest zu bauen. Wir sind gespannt, ob schon bald Nachwuchs kommt, oder ob 2021 für den Nestbau reserviert bleibt. Auf jeden Fall wird schon fleißig geklappert.

 

 

Update Juni 2022

- unser Storchenpaar hat in diesem Jahr gebrütet und 2 Junge bekommen ; )

         

 

- auf einem Baumstumpf am Ölhafen hat ein weiteres Storchenpaar ein Nest gebaut und ebenfalls Nachwuchs gehabt ; )

 

 

Lippedorf Mitte März 2023 - unser Paar vom letzten Jahr - sie sind wieder da...

 

 

 

 

 

 

Lippedorfs naturnahe Gärten

 

Projekt naturnahe Gärten

 

Lippedorfs Bürger*Innen geben sich Mühe, ihre Gärten möglichst natürlich - naturnah zu gestalten.

Natur soll so viel wie möglich Raum gegeben werden, als Platz für die heimischen Pflanzen und Tiere.

Sie belohnen uns durch ihren Besuch und noch mehr, wenn sie bleiben und sich hier vermehren.

Die angrenzenden Naturschutzgebiete und Biotope können sich über unsere Gärten vernetzen.

 

Das passende Projekt zum Selber Bestimmen von Pflanzen gefördert von BMU und BfN:

Flora Incognita

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lippedorfs Störche

Lippedorfs Weißstörche*    

           

* streng geschützte Tierart nach §1 Bundesartenschutzverordnung (Anlage 1) https://www.gesetze-im-internet.de/bartschv_2005/BJNR025810005.html | besonders geschützt (Anhang 1 der EU-Vogelschutzrichtlinie) https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/weissstorch/

Der Wappenvogel des NABU ist regelmäßiger Gast im Lippemündungsraum und scheint sich insbesondere auf den Lippeauen in Lippedorf wohl zu fühlen.

Im Frühjahr 2020 wurde ein Storchenhorst in Lippedorf an der Emmelsumer Kanalschleuse bei Martin Toonen bezogen und hat Nachwuchs bekommen. 

Lippedorfs Bürger haben sich mit der Stiftung Störche NRW beraten und planen weitere Storchenhorste für unsere Weißstörche zu bauen (→ Info April 2020, März 2023).

 

 Update April 2020: Lippedorf hat seinen zweiten Storchenhorst gebaut: siehe Aktuelles April 2020

 

 

 

 

 

 

 " Es sind Bruten auf einem Kunsthorst in der Splittersiedlung an der Emmelsumer Straße bekannt.  Der Brutplatz war auch 2019 aktuell besetzt.

Der Weißstorch ist laut LANUV (2019a) ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher im tropischen Afrika überwintert. Die Zugscheide verläuft durch Nordrhein-Westfalen. Die hier brütenden Weißstörche können sowohl über die Westroute (Gibraltar) als auch über die Ostroute (Bosporus) ins Winterquartier ziehen.

Der Lebensraum des Weißstorchs sind offene bis halboffene bäuerliche Kulturlandschaften. Bevorzugt werden ausgedehnte feuchte Flussniederungen und Auen mit extensiv genutzten Grünlandflächen.

Vom Nistplatz aus können Weißstörche über weite Distanzen (bis zu 5-10 km) ihre Nahrungsgebiete aufsuchen. Die Brutplätze liegen in ländlichen Siedlungen, auf einzeln stehenden Masten (Kunsthorste) oder Hausdächern, regelmäßig auch auf Bäumen. Alte Horste können von den ausgesprochen nistplatztreuen Tieren über viele Jahre genutzt werden. Nach Ankunft aus den Überwinterungsgebieten erfolgt ab März/ April die Eiablage, bis Ende Juli sind alle Jungen flügge.

Der Schwerpunkt der Brutvorkommen in Nordrhein-Westfalen liegt in der Weseraue von Petershagen bis Schlüsselburg sowie in der Bastauniederung.

Daneben brüten Weißstörche unter anderem auch am Unteren Niederrhein,

in der Lippe-Aue von Recklinghausen bis Lippstadt, in der Emsaue bei Rietberg, in den Kreisen Gütersloh und Paderborn sowie in der Stadt Münster.

Durch die Vernichtung von Feuchtgebieten sowie die Zerstörung von Feuchtwiesen und Flussauen nahm der Brutbestand seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts kontinuierlich ab. Der Tiefstand wurde 1991 mit drei Horstpaaren erreicht. Infolge umfangreicher Schutzmaßnahmen hat sich der Bestand wieder erholt. Der Gesamtbestand beziffert sich auf 320 Brutpaare (2018). Die Art befindet sich in einem günstigen biogeographischen Erhaltungszustand.

Nach FLADE (1994) zeigt die Art eine Fluchtdistanz von unter 30 bis 100 m. Nach GARNIEL & MIERWALD (2010) zeigt der Weißstorch eine maximale Effektdistanz von 100 m."

Quelle: Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 75, Mai 2019

 


 

28. Dezember 2020  -  kurz nach Wintersonnenwende - sie bleiben auch im tiefsten Winter bei uns...

 

März 2021   Sturm Louis - Störche suchen Schutz im Lippemündungsraum / Lippedorfer Auenwiesen

nach dem Sturm - die Wiesen noch feucht

 

 

 April 2021 - Lippedorfs erster Storchenhorst hat sein erstes Storchenpaar!

 

 Juli 2021 - Jahrhunderthochwasser

Lippedorfs Auenwiesen Zufluchtsort für Störche

 

 

August 2021        Lippemündungsraum - Schutz im Sturm

 

 

September 2021

 

 

 Oktober 2021

es werden immer mehr, die sich hier wohl fühlen...

 

 

Dieser Rastplatz wurde leider im Juli/August 2022 überbaut: → weitergehende Informationen auf unseren Seiten

Februar 2022

 

Juni 2022   - Lippedorfs erster Nachwuchs

 

24. August 2022  Ruhe und Rast in Sommerhitze und Dürre in den Lippemündungsraumauen

 

 

 

2023 01 27 NABU Überwinternde Weißstörche melden ! https://nabu-naturgucker.de/app/natur_nm.dll/

https://hessen.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/nabuaktivitaeten/weissstorch/unterseite/32776.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=220127+NABU-Netz

 Freitag, 24. März 2023, 8:00 Uhr -Tod eine Weißstorches* durch Kollision mit zu schnell fahrendem PKW  Frankfurter Strasse Lippedorf - auf der Umleitungsstrecke kommt es aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit in Höhe Frankfurter Strasse 19, 46485 Wesel Lippedorf zu einer Kollision eines erwachsenen, beringten, tief fliegenden Storches mit einem zu schnell fahrenden PKW. Der Storch verstirbt kurz darauf an der Unfallstelle. Ein weiteres Beispiel für nicht ausreichende Gefahrminderungsmaßnahmen im Umleitungsbereich: zu hohe erlaubte Geschwindigkeit (70km/h zwischen Ampel Emmelsumer Strasse und Beginn Dorf (Lippedorf), 50km/h im Dorfbereich), kein Überholverbot, keine Kennzeichnung der Naturschutzbereiche z.B. durch entsprechende Schilder.

 Freitag, 31. März 2023

Lippedorf hat seit 5 Tagen einen neuen Storchenhorst auf dem Gelände der Adresse der Initiative Schutz des Lippemündungsraums, der kurz nach der Erstellung von einem Storchenpaar angenommen wurde

 

 

 

weitere Brutpaare: Lippedorf Fabrikstrasse (s.o.),

Rhein-Lippe-Hafen - alter Baumstumpf an der Zufahrt,

  und das Nest an der Emmelsumer Kanalschleuse bei Martin Toonen

 

Anfang Juni 2023

NRZ - 7.6.2023 -  weitere Bruten in Wesel / Hamminkeln https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/19-bilder-von-den-kueken-der-stoerche-in-wesel-und-hamminkeln-id238619071.html

23.7.2023  erster Ausflug des Jungstorches in die Lippeaue

> Über den Zug der (Jung-) Störche in das Winterquartier NRZ 6.8.2023  https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/niederrhein-warum-sich-stoerche-in-riesigen-gruppen-sammeln-id239106909.html

 
 
Mitte August 2023 - Lippedorfs Jung-Störche treffen sich auf der Wiese zwischen Lippeaue und Wesel-Datteln Kanal

das grüne Gelände hinter der vorderen Wiese (die Wiese im Hintergrund und der Baumstreifen im Hintergrund) soll überbaut werden... → BBP 232 Südfläche Rhein-Lippe-Hafen

September 2023

und sammeln sich in der Au des Lippemündungsraums - für den Flug gen Süden?

 Februar 2024

No 1 ist da ; )  

22.2.2024 jetzt sind schon 4 Weißstörche in Lippedorf angekommen, zwei haben mit der Instandsetzung des Horstes Fabrikstrasse begonnen

23.2.2024 - 6 Störche kreisen über Lippedorf, zwei begutachten den Horst an der Frankfurter Strasse

 7. April 2024

5 Storchenhorste (Lippedorf -3, in den Auen am Rhein-Lippe-Hafen -2) sind mit 5 Storchenpaaren besetzt, an allen Nestbaumaßnahmen, Paarungsverhalten

 6. Juni 2024

die ersten Küken sind zu sehen

 während die Rhein- und Lippeauen durch das Rhein- und Lippehochwasser geflutet werden, finden etliche Störche Nahrung in den Auen der Lippemündungsregion

 

Horst am Rhein-Lippe-Hafen  (gefährdet durch BBP 232)

 

Ende Juni 2024

Hitze, Starkregen und Hagel überlebt...  

 Horst Frankfurter Strasse Lippedorf

Horst Fabrikstrasse Lippedorf

 

 Anfang August 2024

sind die jungen Störche vom Horst abgeflogen, suchen schon selbst Nahrung und kehren abends zum eigenen Horst zurücke, wo sie von den alten weiter gefüttert werden

Siesta in den Auwiesen des Lippemündungsraums in Lippedorf gemeinsam mit Silberreiher und Graureihern

 

 

 

 

 

 

 

Lippemündungsraum - Bilder

Müllsammelaktion Lippemündungsraum 31.10.2020 org. durch NABU Wesel - Inititiative Schutz des Lippemündungsraums - Firma ZOXS

 

Die NABU-Kreisgruppe Wesel und die „Initiative Schutz des Lippemündungsraums

sowie die Firma ZOXS veranstalteten

 am Samstag, den 31. Oktober 2020, von 10 Uhr bis 13 Uhr

 eine Müllsammelaktion  direkt im Naturschutzgebiet Lippemündungsraum in Wesel.

 Treffpunkt war der Parkplatz am Lippeschlößchen.

Das letzte Hochwasser hatte dort Mengen an Plastikmüll und anderen Unrat angeschwemmt. NABU, NAJU, andere Mitglieder* der Initiativewie die Jagdpächter,  Lippedorfer Bürger*Innen und zahlreiche Helfer*Innen schwärmten unter der Leitung von NABU Kreisvorsitzendem Peter Malzbender bei strahlendem Herbstwetter in den Lippemündungsraum aus. An diesem Samstag vormittag hatten es trotz Corona-Pandemie etwa 50 Bürger*Innen geschafft, zu diesem Weseler Highlight zu kommen. Sie wurden nicht nur fündig und schleppten teils große und sperrige Geräte wie alte Plastikstühle über hunderte Meter zu den Sammelwegen, sondern durften der wundersam blühenden Auenlandschaft sehr nahe kommen.

als Besonderheit wurden Biberbiss-Spuren im Uferbereich einer Halbinsel mitten im Lippemündungsraum entdeckt →  Besondere Tiere Lippemündungsraum

 

 


Müllsäcke und Greifzangen wurden freundlicherweise von der ASG zu Verfügung gestellt. und ebenso professionell entsorgt.

Das sonst übliche Abschiednehmen mit Verzehr einer kräftigenden Suppe fiel dieses Mal den Corona-Schutz-Maßnahmen zum Opfer.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die so tatkräftig mitgeholfen haben, Natur und Umwelt zu entlasten und zu schützen.

 

nur ein Sammelplatz von vielen!

 

Diese Aktion ist von der Unteren Naturschutzbehörde im Kreis Wesel genehmigt worden.

Selbstverständlich wurden die bekannten Corona-Bedingungen eingehalten. Teilnehmer waren als Familie aus maximal zwei Haushalten oder in Gruppen von höchstens fünf Teilnehmern im Einsatz. Mund-Nasen-Schutz wurden mitgebracht und der Mindestabstand von mind. 1,5 Meter wurde eingehalten. Auf einer Teilnehmerliste haben sich auch alle Helfer/innen eingetragen.

 

Artikel zur Aktion in der NRZ: https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/aufraeumen-in-der-natur-an-der-lippemuendung-in-wesel-id230807804.html

 

 

 

 

 

NABU Wesel

Der Naturschutzbund Deutschland NABU engagiert sich mit seiner Kreisgrupppe, der Ortsgruppe und der Naturschutzjugend NAJU schon lange für den Schutz der Natur im Lippemündungsraum.

Beispiele sind die Begleitung und Kommentierung des Ausbaus des Rhein-Lippe-Hafens (BBP233), Wintervogelzählung in Lippedorf, Amphibienzaunbau in Lippedorf und Müllsammelaktionen im Lippemündungsraum.

Der NABU ist mit seinem Kreisvorsitzenden Peter MalzbenderGründungsmitglied der Initiative Schutz des Lippemündungsraums.

 

Hinweis:  NABU Kommentar zur renaturierten Lippemündungsregion: https://www.nabu-krefeld-viersen.de/fileadmin/user_upload/PDF/Naturspiegel/Naturspiegel_1_2019_web.pdf

 

Naturschutzgebiet Lippemündungsraum - Ausläufer des Vogelschutzgebiet "Unterer Niederrhein" im Frühjahr 2021

 

Naturschutzgebiet Lippemündungsraum - Ausläufer des Vogelschutzgebietes Unterer Niederrhein

 

 

Frühjahr 2021

Das Naturschutzgebiet Lippemündungsraum / Lippeaue - naturnahe Auenlandschaft - ein Ausläufer des Vogelschutzgebietes "Unterer Niederrhein"

 

Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein - Gänseschongebiet - Quelle: LANUW Umweltportal 2024 https://www.uvo.nrw.de/uvo.html?lang=de

 

Während das Rhein-Hochwasser die Rhein-nahen Uferwiesen überschwemmt, nutzen hunderte Gänse und zahlreiche andere Vogelarten die nicht gefluteten Wiesen des Lippemündungsraums für Ruhe und Rast.

Deichvorlandflächen sowie weitere Bereiche der ehemaligen Rheinaue des Kreises Wesel dienen alljährlich als Überwinterungsgebiet für über 80.000 arktische Wildgänse sowie Enten, Schwäne und Säger, Taucher und Bläßrallen.

Kaum geringer ist ihre Bedeutung für durchziehende und rastende Vogelarten und für Brutvögel. Bis zu 40 Vogelarten der „Roten Liste Nordrhein-Westfalen“ brüten hier, darunter so seltene Arten wie Uferschnepfe, Rotschenkel, Wachtelkönig und Rohrweihe. Aufgrund ihrer internationalen Bedeutung als Lebensraum für Wasser- und Watvögel sind große Teile der früheren Rheinaue der Kreise Kleve und Wesel sowie der Stadt Duisburg im Jahr 1983 als Feuchtgebiet „Unterer Niederrhein“ gemäß der Ramsar-Konvention und Anfang 2000 als gleichnamiges Vogelschutzgebiet gemäß der Vogelschutzrichtlinie der EU gemeldet worden. https://www.kreis-wesel.de/de/kreisverwaltung/natur-und-landschaft/

Seit der Renaturierung der Lippe und der Umformung des Lippemündungsraums in ein natürliches Mündungsdelta sind hier immer häufiger und regelmäßiger die residenten und durchziehenden Vogelarten des Vogelschutzgebietes zu sehen.

Auch wenn das Naturschutzgebiet Lippemündungsraum (noch) nicht offiziell Teil des Vogelschutzgebietes ist, so haben sich die Vögel längst anders entschieden und nutzen dieses einzigartige Areal als Schutz-, Zufluchts-, Ruhe-, Rast- und auch Brutfläche.

Wenn jetzt einige dieser Flächen dem Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens geopfert werden, so ist der Erhalt und Schutz der verbliebenen Flächen, z.B. die Wiesen von Lippedorf, umso wichtiger.

Quelle: LANUV NRW Umweltportal - Bedeutung des Vogelschutzgebietes Unterer Niederrhein im europäischen Kontext https://www.uvo.nrw.de/uvo.html?lang=de

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums hat diese Aufgabe erkannt. Ihre Projekte sind Beispiele für Möglichkeiten, diesen Bereich nachhaltig zu schützen.

 


 

 

 

 

 

 

 

März 2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pflanzen

Pflanzen

 

Als bemerkenswerte Arten kommen u.a. vor:

Pflanzen: Froschbiss, Schwanenblume (RL 3), Gemüse-Lauch (RL 3), Wiesenprimel, Wiesen-Salbei (RL 3N), Kleiner Klappertopf (RL 3), FrühlingsFingerkraut, Silbergras (RL 3), Loire-Segge(RL 3), Sand-Segge (RL 3), Heidenelke (RL 3), Frühe Segge (RL 2N), Taubenkropf (RL 3), Rauhaar-Veilchen, Osterluzei (RL 3), Platterbsen-Wicke (RL 2), Wiesen-Gerste (RL 2), Gelbe Wiesenraute (RL 3), Frühlings-Segge (RL 3), Gewöhnliche Ochsenzunge (RL 2), Eisenkraut,
Schwarzpappel (RL 2), Feld-Ulme (RL 1), Flatter-Ulme (RL 2), NelkenHaferschmiele (RL 3), Frühe Haferschmiele (RL 3), Kümmelblättriger Haarstrang
(RL 3), Strandsimse (RL 3), Wildes Stiefmütterchen (RL 3), Feldmannstreu, Weide-Kammgras, Mausohr-Habichtskraut (RL 0).

 lt.  Erläuterungsband mit integriertem Umweltbericht zum Landschaftsplan des Kreises Wesel Raum Wesel Planfassung: Oktober 2008 https://www.kreis-wesel.de/c125827b002d066a/files/landschaftsplan_raum_wesel_5_erlaeuterungsband.pdf

 


 

" Naturschutzgebiete (NSG)

Der räumliche Gültigkeitsbereich des NSG "Lippeaue" (N 9)

nimmt mit Ausnahme des Plangebietes den nördlichen Teil des Untersuchungsgebietes (UG UVS) ein. Das Naturschutzgebiet setzt sich außerhalb des Untersuchungsgebietes in der Lippe-Aue bis zur BAB 3 im Osten fort.


Die Festsetzung als NSG erfolgt insbesondere als Lebensraum seltener und gefährdeter

Tier- (Vögel, Fledermäuse, Amphibien und Libellen) und

Pflanzenarten sowie zur Erhaltung und Entwicklung naturraumtypischer Biotopkomplexe (u.a. Trockenbiotope, Wiesen, Auenwälder, natürliche Seen und Altarme).


Weiterhin erfolgt die Festsetzung des NSG zur

Herstellung einer Sekundäraue und Entwicklung auentypischer Strukturen sowie zur Förderung auendynamischer Prozesse im Bereich des Lippemündungsraumes.

Darüber hinaus erfolgt die Schutzausweisung u.a. aufgrund der

besonderen Bedeutung der Rhein- und Lippe-Aue als landesweiter und regionaler Biotop-Verbundkorridor.

Quelle:  Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 9, Mai 2019

 

" Landschaftsschutzgebiete (LSG)


Innerhalb des abgegrenzten Untersuchungsgebietes sind die Landschaftsschutzgebiete L 13 "Wesel-Datteln-Kanal, Lippedorf" (östlich des Plangebietes) und L 14 "Der Huck" (südöstlich des Plangebiete) und festgesetzt.

Die Unterschutzstellung erfolgte beim L 13 insbesondere zur Erhaltung des überwiegend "ackerbaulich genutzten Landschaftsraumes mit Hecken, Kopfbäumen, Feldgehölzen, kleineren Laubmischwäldern, einer z.T. bewaldeten Binnendüne, Brachflächen sowie Sandmagerrasen und Magerwiesen".

Zudem dient der Schutzzweck zur Erhaltung des Lebensraumes für gefährdete Tier- und Pflanzenarten und aufgrund seiner Ausstattung als "Kulturlandschaftsraum mit gliedernden Gehölzstrukturen und seiner Bedeutung für das Landschaftsbild".


Der Schutzzweck des L 14 bezieht sich vor allem auf die "Erhaltung und Entwicklung der Binnenaue mit einem gut ausgeprägten kleinstrukturierten Nutzungsmosaik, mit z.T. feuchten Grünlandflächen, Hecken, Kopfbäumen und Feldgehölzen" als wertvoller Biotopkomplex und zur Bereicherung des Landschaftsbildes sowie aufgrund "der besonderen Bedeutung der vielfältig ausgestatteten und abwechslungsreichen, typisch niederrheinischen Kulturlandschaft".

Quelle: Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 11 , Mai 2019

" Die Entwicklungskarte des Landschaftsplans des Kreises Wesel – Raum Wesel ordnet das Untersuchungsgebiet (UG UVS) im nördlichen Teil dem Entwicklungsraum E 13, "Lippeaue" (911 ha) zu.


Folgende Entwicklungsziele werden angestrebt:

- Die Erhaltung einer

in weiten Teilen noch ursprüngliche Auenkulturlandschaft (u.a. Auenwaldrelikte, Röhrichte, Großseggenriede, Feuchtgrünland, Altarme)

und insbesondere im Hinblick auf die

Vernetzungsfunktion

zu optimieren (E 13).

- Die Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß FFH-Richtlinie wie (ErlenEschen- und Weichholzauenwälder, Sandheiden und Sandtrockenrasen auf Binnendünen, natürliche eutrophe Seen und Altarme, Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen) sowie die Populationen der Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind zu erhalten und entsprechend den Schutzzwecken zu entwickeln.

- Die Uferbereiche, Altmäander und Kleingewässer sind zu erhalten und naturnah zu optimieren. Der in diesem Zusammenhang bedeutsamen Sohlenerosion ist mit naturnahen Mitteln entgegenzuwirken. Der derzeitige Grünlandanteil ist zu erhalten, insbesondere ist Feuchtgrünland entsprechend den standörtlichen Verhältnissen zu optimieren. Dabei ist auf die Schaffung eines ausgewogenen Biotopverhältnisses zwischen extensiv und intensiv genutzten Grünlandflächen und auentypischen Strukturen zu achten.


Die S(plitters)iedlungen an der Emmelsumer Straße bzw. an der Frankfurter Straße/ Fabrikstraße sowie Bereiche südöstlich davon werden dem Entwicklungszielraum E 14 "Wesel-DattelnKanal, Lippedorf" (172 ha)

des Landschaftsplans des Kreises Wesel – Raum Wesel zugeordnet.

Für diesen Raum sind folgende Entwicklungsziele benannt:

- Die gliedernden, belebenden und biotopvernetzenden Landschaftselemente (Feldgehölze, Hecken und Kopfbäume) sind zu erhalten und zu optimieren.

- Die vorhandenen naturnahen Kulturbiotope (z. B. Heiden, Magerrasen) und geomorphologischen Strukturen (z. B. Binnendünen) sind zu erhalten und zu optimieren.

Quelle: Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 11 , Mai 2019

 

  • Festsetzungen

Für die Maßnahmenräume M 24 bis M 28 (Landschaftsplans des Kreises Wesel – Raum Wesel) sind im Textband des Landschaftsplanes folgende Festsetzungen bestimmt:

"Lippemündungsraum" (M 26), ca. 189 ha

Entwicklungsmaßnahmen:
• Anlage einer überflutungsgeprägten Sekundäraue und Entwicklung von auentypischen Strukturen (Auenwälder, Röhrichte) durch natürliche Sukzession
• Anlage von Hochflutrinnen, Klein-, Flachgewässern, Blänken und altarmähnlichen Gewässern
• Neutrassierung und naturnaher Ausbau der Lippe
• Errichtung einer Sohlgleite oberhalb des Mündungsbereiches in den Rhein
• Anlage, Optimierung und Entwicklung von artenreichen (Feucht-) Grünlandflächen als Lebensraum für Wiesenvögel


Optimierungsmaßnahmen:
• Pflege und Optimierung von Magerwiesen
• Naturschutz orientierte Bewirtschaftung von Grünlandflächen

"Lippedorf und Oberemmelsum" (M 27), ca. 45 ha (nur Teilbereiche innerhalb des UG)

Entwicklungsmaßnahmen:
• Überführung von strukturarmen Nadelholzbeständen in reich strukturierte, standortgerechte bodenständige Laub-/ Mischwaldbestände
• Anlage von Biotopstrukturen (insg. ca. 0,1-0,3 ha):
• Anlage von Feldrainen und Krautsäumen, Umwandlung von Acker in Grünland* insbesondere auf den Binnendünen

Optimierungsmaßnahmen:
• Pflege und Optimierung der Heide- und Magerrasenflächen

"Lippeaue" (M 28), ca. 704 ha (nur Teilbereiche innerhalb des UG)

Entwicklungsmaßnahmen:
• naturnahe Entwicklung der Lippe und grünlandgeprägte Entwicklung der Lippe-Aue , insbesondere Entwicklung von auentypischen Strukturen (Auenwälder, Röhrichte und Seggenrieder) durch natürliche Sukzession und Anlage von Kleingewässern und Blänken (ca. 5-10 ha)
• Unterstromige Anbindung des Lippealtarmes Obrighoven
• Umwandlung von Acker in Grünland*

Optimierungsmaßnahmen:
• Naturschutz orientierte Bewirtschaftung von Grünlandflächen*

Spezifische Maßnahmen (vgl. Kap. 5.3):
• Optimierung und Entwicklung der Erlen-Eschen- und Weichholzauenwälder mit ihrer typischen Flora und Fauna
• Optimierung und Entwicklung der Sandmagerrasen auf Binnendünen, der Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen sowie der feuchten Hochstaudenfluren mit ihrer typischen Flora und Fauna
• Optimierung und Entwicklung der natürlichen eutrophen Seen und Altarme und der Fließgewässer mit ihrer typischen Flora und Fauna

Quelle: Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 12-13 , Mai 2019

 


Schutzwürdiges Biotop nach LANUV-Biotopkataster

Das Untersuchungsgebiet (der Lippemündungsraum) liegt gemäß Biotopkataster der LANUV weitgehend im Bereich der Biotopkatasterflächen BK-4306-160 ("NSG Lippeaue Wesel") und BK-4305-0015 (Kleingehölz-Grünland-Komplex "Auf dem Huck").... Östlich der Splittersiedlung an der Frankfurter Straße/ Fabrikstraße reicht die Biotopkatasterfläche BK 4305-0016 ("Magergrünland und Sandmagerrasen bei Lippedorf") in das UG hinein.

Als Schutzziel wird für die Fläche BK-4306-160 ("NSG Lippeaue Wesel") der Erhalt des Lippe-Altarmes mit seinen Verlandungszonen und Ufergehölzen und Schutz der mageren Grünlandflächen und der Sandmagerrasen auf Dünenresten als wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten genannt.

Den zu großen Teilen durch Kies- und Sandabgrabungen anthropogen umgestalteten Auenbereichen wird trotz starker Beeinträchtigungen eine regionale Bedeutung zugeordnet. Als wertbestimmende Merkmale werden insbesondere die hohe strukturelle Vielfalt (Flussaue mit Grünlandflächen/ Kleingewässern), die Artenvielfalt und Bedeutung für gefährdete Tier- und Pflanzengesellschaften sowie das hohe Entwicklungspotential genannt. Das Gebiet hat Bedeutung für die Artengruppen Vögel (Wasservögel/ Watvögel, Höhlenbrüter), Schmetterlinge und Amphibien.

Darüber hinaus ist die Biotopkatasterfläche BK-4306-160 aufgrund ihrer Flächengröße sowie als Zugvogel-Rastgebiet und geowissenschaftliches Objekt von Bedeutung.

Das Schutzziel der Biotopkatasterfläche BK-4305-0015 (Kleingehölz-Grünland-Komplex "Auf dem Huck") lautet: "Erhaltung und Optimierung eines grünlandgeprägten, reich strukturierten Ausschnitts der Rhein- und Lippe-Aue als Relikt der bäuerlichen Kulturlandschaft und als Lebensraum für grünlandtypische Lebensgemeinschaften, insbesondere Erhaltung und Pflege der Kopfbäume und Hecken als Lebensraum für daran gebundene Tierarten".

Als wertbestimmende Merkmale werden insbesondere die hohe strukturelle Vielfalt (Auewald, Flussaue, Grünlandfläche, Heckenlandschaft) und die kulturhistorische Bedeutung hervorgehoben.


Östlich der Splittersiedlung an der Frankfurter Straße/ Fabrikstraße befindet sich am Rande des UG die Biotopkatasterfläche BK 4305-0016 („Magergrünland und Sandmagerrasen bei Lippedorf“), die sich östlich der Frankfurter Straße fortsetzt.

Als Schutzziel wird die Erhaltung und Optimierung eines reich strukturierten Binnendünengebietes mit Sandmagerrasen, brachgefallenem Magergrünland, Verbuschungsstadien und kleinen Birken-Eichenwäldchen in Siedlungsrandlage als Arrondierungs- und Entwicklungsfläche zum angrenzenden NSG und als Lebensraum für zahlreiche, teilweise gefährdete Tier- und Pflanzenarten benannt.

Als wertbestimmende Merkmale sind das Magergrünland, Magerrasen und eine wertvolle Grünlandfläche mit entsprechenden Rote Liste-Pflanzenarten aufgeführt. Eine Bedeutung besitzt das Gebiet für Geradflügler, Reptilien sowie für sandliebende Insekten und Spinnen.

Quelle:  Anlage 23 des Bebauungsplans B233 "Artenschutzprüfung" ILS Essen GmbH - ASP zum BPL Nr. 233 "RLH – Nord" in Wesel Seite 13-14, Mai 2019

 

 


mit der freien APP Flora incocnita im Lippemündungsraum bestimmte Arten

 

A

Acker-Hornkraut

Acker-Kratzdistel

Acker-Senf

Acker-Vogelknöterich

Acker-Winde

Agapanthus präcox

Ampfer-Knöterich

Aufsteigender Amaranth

B

Bittersüßer Nachtschatten

Blut-Weiderich

Bleitblättrige Platterbse

Breitblättriger Dolden-Milchstern

C

Cornus drummondii

D

Dolden-Milchstern

Drüsiges Springkraut

E

Echtes Labkraut

Echter Buchweizen

Echter Hanf

Echter Steinklee

Einjähriger Feinstrahl

Englisches Hasenglöckchen  -BNatchG (DE) - besonders geschützt | Rote Liste (DE-NW) extrem selten

F

Färber-Saflor

Feld-Ehrenpreis

Feld-Mannstreu

Flockige Königskerze

Frauenflachs, Gewöhnliches Leinkraut

G

Gänseblümchen

Gelbe Resede = Gelber Wau

Gemeine bzw. Gewöhnliche Braunelle

Gewöhnliche Eselsdistel

Gewöhnliche Knoblauchsrauke

Gewöhnliche Kratzdistel

Gewöhnliche Schafgarbe

Gewöhnliche Sonnenblume

Gewöhnliche Traubenkirsche

Gewöhnliche Wegwarte

Gewöhnlicher Beinwell, Arznei-Beinwell

Gewöhnlicher Besenginster

Gewöhnlicher Erbsenstrauch

Gewöhnlicher Hohlzahn

Gewöhnlicher Natternkopf

Gewöhnlicher Rainkohl

Gewöhnliches Barbarakraut

Gewöhnliches Ferkelkraut

Gewöhnliches Hirtentäschel

Giftbeere

Große Klette

Großer Sauerampfer

Gundermann

H

Hahnenkamm, Silberbrandschopf

Hasenglöckchen - atlantisches/englisches,

I

Indisches Springkraut, Drüsiges Springkraut

J

Jakobs-Greiskraut

K

Käsepappel, Weg-Malve

Kanadisches Berufkraut

Kleine Klette

Kleinköpfiger Pippau

Knotige-Braunwurz

Kompass-Lattich

Kriechender Hahnenfuß

Kronen-Wucherblume

L

Lanzett-Kratzdistel

Lösels Rauke

M

Magerwiesen-Margerite

Mittlere Winterkresses

N

Nachtkerze

Norwegisches Fingerkraut

O

Oenothera

P

Persicaria longiseta

Petrorhagia dubia (hairy pink)

Purpurrote Taubnessel

R

Rainfarn

Raue Gänsedistel

Rauhaarige Wicke

Ringelblume

Rosen-Malve

Rote Heckenkirsche

Rote Lichtnelke

Rotkelchige Nachtkerze

Rucola

Rundblättige Glockenblume

Runzliger Windsbock

Ruprechtskraut

S

Saat-Wicke

Scharbockskraut

Schmalblättriger Doppelsame

Schöllkraut

Schwarze Königskerze

Schwarzer Nachtschatten

Seidenhaariger Hartriegel

Selbstkletternde Jugfernrebe

Sibirischer Blaustern

Sigmarskraut, Rosen-Malve

Silber-Fingerkraut

Sommer-Linde

Stinkandorn, Schwarznessel

Stinkender Storchschnabel

Stumpfblättriger Ampfer

T

Tüpfel-Hartheu, Tüpfel-Johanniskraut

W

Wald-Ziest

Weg-Malve

Weicher Storchschnabel

Weiße Taubnessel

Weißer Stechapfel

Wiesen-Pippau

Wiesen-Fuchsschwanzgras

Wiesen-Kerbel

Wiesen-Klee

Wiesen-Lieschgras

Wiesen-Schaftgarbe

Wilde Karde

Wilde Malve

Wilde Möhre

Windblumen-Königskerze

Winter-Linde

Wolliges Honiggras

Z

Zottiges Franzosenkraut

Zypressen-Wolfsmilch

 

weiterführende Informationen / Seiten zu Pflanzen:

Bundesamt für Naturschutz BfN FloraWeb: https://www.floraweb.de/ 

NaturaDB https://www.naturadb.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Renaturierung einer Ackerfläche

 

Projekt

Verhinderung der industriellen Überbauung einer Ackerflächeam Naturschutzgebiet des Lippemündungsraums (BBP 239), Vorschlag zur Renaturierung der Fläche und Zuschlag zum Naturschutzgebietes

VORHER

Vielfältige Baumaßnahmen und -vorhaben verkleinern und gefährden aktuell das Naturschutzgebiet des Lippemündungsraums. Verlust und Versiegelung von Naturflächen, Abholzung großer Baumbestände, zunehmende Belastung durch Verkehr zu Land und Wasser bedrohen die Lebewesen dieses einzigartigen Naturschutzgebietes. Möglichkeiten zum Ausgleich bereits durchgeführter bzw. genehmigter belastender Maßnahmen im Lippemündungsraum sind stark begrenzt.

 

Aus diesem Grund fordern wir von Stadt und Kreis Wesel die Beendigung des Bauvorhaben auf der Ackerfläche zwischen Frankfurter Straße und Emmelsumer Straße in Lippedorf. Wir schlagen vor, diese zu renaturieren und dem angrenzenden Naturschutzgebiet zu zuschlagen, wenigstens jedoch sie weiter als Ackerfläche zu nutzen.

 

Details des Antrags an den neuen Rat der Stadt Wesel und den neuen Landrat des Kreises Wesel können unserem hier hinterlegten Schreiben vom 10. November 2020 entnommen werden:

https://initiative-lippemuendungsraum.de/images/20201110_Antrag-Bauplan-239.pdf

 

Die Antworten vom Rat der Stadt Wesel und vom Landrat werden wir hier ebenfalls veröffentlichen.

 

Verweis: Problematik Flächenverbrauch und Versiegelung:  https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/flaechenverbrauch-und-versiegelung?start=2 

 

Antworten:

SPD vom 17. November 2020:  https://initiative-lippemuendungsraum.de/images/SPD_Antwort_2020_11_17.pdf

Stadt Wesel, die Bürgermeisterin vom 26. November 2020:  https://initiative-lippemuendungsraum.de/images/BBP239_AntwortBM20201126.pdf

Verweis: Bezug im Schreiben der Bürgermeisterin auf die Beschlussfassung in der `Ratssitzung vom : 4.3.2020: http://ratsinfo.wesel.de/bi/to0050.asp?__ktonr=18421

Anlage 08 Begründung Teil B Umweltbericht: http://ratsinfo.wesel.de/bi/getfile.asp?id=50310&type=do& inkl. Karten, die eine Überbauung des Landschaftsschutzgebietes aufweisen

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MÄRZ 2022

Es werden nicht mehr rückgängig zu machende Tatsachen geschaffen -

der "MUTTER" Boden wird tiefgreifend und flächig entfernt und durch toten, verdichteten Schotter ersetzt

hier wird auf lange Sicht kein Leben mehr Fuß fassen können 

Bauherr und Betreiber des neuen Betriebsstandortes  -  das Weseler Unternehmen Erdbohr https://erdbohr.de/

 

November 2022 : Im Gegensatz zum erklärten Ziel im Zukunftsvertrag NRW, die Lichtverschmutzung zu reduzieren: bei Nacht großflächige, mehr als taghelle Beleuchtung

 

Herbst 2023 - großflächige Bestrahlung, Abstrahlung in die Umgebung, Fassadenbeleuchtung

→ Infomationen zu rechtlichen Vorgaben bzgl. der Reduzierung der nächtlichen Lichtverschmutzung in NRW : https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/115-neue-gefaehrdung-von-fledermaeusen-voegeln-und-insekten-im-naturschutzgebiet-der-lippemuendungsregion-durch-naechtliche-lichtverschmutzung 

 

 

→  Frühjahr 2024 : die nächtliche Beleuchtung wurde deutlich reduziert DANKE

 

 

Verkehr

Problem Verkehr

" https://taz.de/picture/6949095/948/35110842-1.jpeg "

 

Der Lippemündungsraum der renaturierten Lippe wird aktuell bzw. perspektivisch aus allen Himmelsrichtungen bedroht bzw. massiv beeinträchtigt. Die kumulative Wirkung der vielen Maßnahmen im Bereich Infrastruktur, Bau, Verkehr und Gewerbe ist enorm.

→ StraßenNRW Kartenmaterial inkl. Verkehrsstärkenkarten https://www.strassen.nrw.de/de/kartenmaterial-von-strassen-nrw.html

→ Die Grünen Wesel - Verkehrsentwicklung iB von Lippedorf https://www.gruene-wesel.de/verkehrsentwicklung-im-bereich-der-frankfurter-strasse/

Nordseite (Südumgehung Wesel B58n)

Im Nordwesten sollen in den kommenden Jahren die Verlängerung der Niederrheinbrücke, die neue Brücke über die Lippe sowie die Südumfahrung/-gehung Wesel (B58n) gebaut werden. Der Planfeststellungsbeschluß dazu liegt vor, der Spatenstich ist erfolgt.  → Info B58n: Neubau der Ortsumgehung Wesel - Straßen.NRW    -   https://www.strassen.nrw.de/de/b58n-neubau-der-ortsumgehung-wesel-projektueberblick.html

Auf der nördlichen Flanke des Lippemündungsraums finden aktuell großräumige Erdbaumaßnahmen statt. Hier wurde die Flanke des Lippeglacis abgeholzt, der alte Lippearm wird zugeschüttet und die B58n soll im Randbereich des Lippemündungsraums den früheren Verlauf der Lippe begleitend neu gebaut werden.      

Videos und Bilderstrecken zum Neubau der B58n: https://www.youtube.com/watch?v=VqInVIG9GKg    /   https://www.youtube.com/watch?v=Ed_0yW3tUc8 / https://www.youtube.com/watch?v=pMPvKfzVsAc  /  https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/suedumgehung-wesel-id230841626.html   /

Udate April 2023: https://shop.luftbild-blossey.de/6647376/2023-wesel?l=de

Die Konsequenzen sind zusätzliche versiegelte Flächen und eine starke Lärmbelastung der Lippesenke (und der südlich angrenzenden Siedlung Lippedorf) durch den zukünftigen Autoverkehr (bei vorherrschenden W/NW-Winden). Nennenswerte bauliche Lärmschutzmaßnahmen (wie auf der Nordseite der neuen Trasse gegen das anschließende Gewerbegebiet) wurden von dem Maßnahmenträger StraßenNRW nicht geplant oder in der Planfeststellung vereinbart.

Bilder vom Bau - April 2021 https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/wesel-von-oben-ueber-100-faszinierende-luftbilder-der-stadt-id232067587.html?utm_source=+CleverReach+GmbH+%26+Co.+KG&utm_medium=email&utm_campaign=20210418+-+nrz_wesel&utm_content=Mailing_12685220

Ostseite (B8, Betuwe-Linie)

Im Nordosten überqueren die B8 und die Eisenbahnlinie Oberhausen/Wesel (Betuwe-Linie) die Lippe. Ein Neubau der Eisenbahnbrücke mit Ausbau von zwei- auf dreispurige Gleisführung und ein Tunnelbauwerk unter der DB-Strecke sind geplant. Ein erhöhtes Verkehrsvolumen auf der B8 und im Übergang zur B58n und eine höhere Taktung der Zugverbindungen sind zu erwarten; sie sind verbunden mit einem deutlichen Anstieg der Lärmbelastung im Bereich Lippedorf und in den o.g. Biotopen B42 und B43.

Info Bauprojekt B8 https://www.bvwp-projekte.de/strasse/B8-G10-NW-T2-NW/B8-G10-NW-T2-NW.html    |    https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/84-betuwe-planfeststellungsbeschluss-vom-eisenbahnbundesamt-ausgestellt

Ostseite (Frankfurter Straße)

Im Osten des Betrachtungsraums verläuft die Frankfurter Straße (L396) im Randbereich des Lippemündungsraums mitten durch Lippedorf und teilweise durch das Naturschutzgebiet (insbes. B43). Dieser Abschnitt der L396 ist bereits jetzt stark belastet (insbesondere in den Hauptverkehrszeiten durch Pendler nach/von Wesel mit starkem Rückstau des Verkehrs an der ampelgesteuerten Kreuzung L396/B8) (Abbildungen 1 - 4).

Durch den massiven Ausbau der Emmelsumer Hafens und des Rhein-Lippe-Hafens (Deltaport), die geplante Schaffung weiterer Gewerbeflächen entlang der Emmelsumer Straße sowie durch den mehrjährigen Baustellenverkehr (B58n, Betuwe-Linie) ist hier mit einer temporär und dauerhaft stark erhöhten Verkehrsbelastung (insbesondere durch Güter-/ Schwerlastverkehr) zu rechnen.

Es ist u.E. realitätsfremd, dass der zusätzliche zukünftige Güterverkehr von/zu den o.g. neuen Gewerbegebieten im Lippemündungsraum weitgehend bimodal (Schiene/Wasser, Bahnlinie Emmelsum-Oberhausen) oder Schiff/Schiff fließen wird, wie in den veröffentlichten Verkehrsplanungen als wesentlicher Standortvorteil unterstellt oder von Deltaport als Zukunftsversion („DeConTrans“) in der Lokalpresse aktuell dargestellt.

Wir gehen eher von einem hohen Anteil Straßenverkehr über die bevorzugte Verkehrsroute L396/B8/B58n aus, verbunden mit einer deutlichen Verschärfung der Belastung (Lärm, Emissionen) im Bereich der Frankfurter Straße und der jetzt schon kritischen Zu- und Abflußengpässe an der Kreuzung B8/L396.

 Süden (Rhein-Lippe-Hafen, sonstige Gewerbeflächen)

Der Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens (bestehende Kaimauer und geplante Verlängerung) und der nördlich anschließenden hochwasserfreien Gewerbefläche (B-Plan 233 der Stadt Wesel) sind geplant bzw. vom Rat der Stadt Wesel beschlossen worden. Ergänzend ist geplant, das Naturschutzgebiet Lippeaue teilweise durch künstliche Anschüttung zu überbauen, um zusätzliche Flächen für eine flächenintensive Logistik zu schaffen.

Bebauungsplan 233 der Stadt Wesel – Verabschiedung 10.12.2019: http://ratsinfo.wesel.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=5133&voselect=1820  |   https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/industrie-und-gewerbe?start=1

Der geplante 24 Stunden Dauerbetrieb wird mit Lichtemissionen die Fauna in der benachbarten Lippesenke belasten.

Perspektivisch ist zusätzlich geplant, durch künstliche Anschüttung eines ökologisch hochwertigen Gebiets die verfügbare Gewerbefläche Rhein-Lippe-Hafen nach Süden um 27 ha, d.h. erheblich zu erweitern (A-Plan Deltaport:  https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/industrie-und-gewerbe?start=4 ).

Im Südosten ist entlang der Emmelsumer Straße die industriell-gewerbliche Überbauung einer aktuell landwirtschaftlich genutzten Fläche (Ackerbau) im Grenzbereich des Naturschutzgebietes im Frühjahr 2022 durchgeführt worden. Das B-Plan-Verfahren dafür läuft weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit bereits seit Frühjahr 2019. Eine Beschränkung der gewerblichen Nutzung auf den Bereich südlich der Emmelsumer Straße wäre hier möglich gewesen.

Bebauungsplan 239 der Stadt Wesel – Besprechung 10.12.2019 : http://ratsinfo.wesel.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=4864&voselect=1787 

 update 23 April 2020

Update: 07 Mai 2020: siehe Aktuelle Meldung https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/38-der-laengste-stau-in-ganz-wesel-frankfurter-strasse-lippedorf-aktuelles-mai-2020

Zur Regelung des Kreises Wesel bzgl. der Gefahrguttransporte und dem sog. Strassen - Positivnetz > https://www.kreis-wesel.de/C1257D23004C5410/files/amtsblatt_nr._17_20.pdf/%24file/amtsblatt_nr._17_20.pdf   → Info Mai 2023 : Sperrung der Frankfurter Straße in Lippedorf für Gefahrguttransporte durch den Landrat : https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/114-schutz-der-lippemuendungsregion-verbot-von-gefahrgut-transporten

Update Mitte Februar 2024 : Der Weseler: Ulrich Gorris - Belastung für Anwohner minimieren! Verkehrsentwicklung im Bereich der Frankfurter Straße https://www.lokalkompass.de/wesel/c-politik/verkehrsentwicklung-im-bereich-der-frankfurter-strasse_a1834561

→ Verkehrsbelastung des Lippemündungsraums u.a. durch Ausbau der Deltaport-Häfen > 1 | > 2 | > 3 | > 4

→ Klimabündnis Niederrhein: Verkehr Negativbeispiel - CO2 Emissionen der Stadt Wesel  http://www.klimabuendnis-niederrhein.org/kbn_Verkehr.htm

 NABU-Position zum Verkehr

September 2022

→ NABU: Fragmentierte Lebensräume - Wie der Verkehr der Natur zusetzt: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/verkehr/verkehrsinfrastruktur/32149.html

→ Ökobilanz / Problematik von Verkehr und Logistik

→ Über die Ablösung des/r Menschen in der Logistik

Update Februar 2023

massive Verstärkung des Verkehrs auf der Frankfurter Strasse in Lippedorf durch die Sperrung der B8: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/106-betuwe-ausbau-aller-verkehr-durch-lippedorf-sperrung-der-b8-fruehjahr-sommer-herbst-2023   |  Info der DB zu dem Projekt: https://emmerich-oberhausen.de/aktuelles/Willy-Brandt-Straße - die Belastung von Lippedorf wird nicht erwähnt...

Dt. Ärzteblatt: Gesundheitsgefahren durch Feinstaub - Hauptverursacher Verkehr: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/140976/Umweltbundesamt-Luftqualitaet-ist-gut-aber-nicht-gut-genug | infosperber 12 2023 - Das Feinstaubproblem bleibt ungelöst https://www.infosperber.ch/umwelt/das-feinstaubproblem-bleibt-ungeloest/ |  BUND Feinstaub-Problemhttps://www.bund.net/themen/mobilitaet/schadstoffe/feinstaub/   

Verkehrssituation Lippedorf 1.3.2023 - 14:48 Uhr Stauverursacher jetzt Ampel-Kreuzung Emmelsumer Strasse - Frankfurter Strasse

Immer noch der größte / längste Stau in ganz Wesel →... https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/38-der-laengste-stau-in-ganz-wesel-frankfurter-strasse-lippedorf-aktuelles-mai-2020

Update Juli 2023 →fff fordert Klimaschutz-SOFORT-Programm 

https://fridaysforfuture.de/fridays-for-future-klimaschutz-sofortprogramm/ Wenn es die Bundesregierung nicht schafft, dann müssen wir eben ran. Fridays for Future stellt daher hier ihr Klimaschutz-Sofortprogramm für den Verkehrssektor vor.

 

Anfang 2024  - die Situation verschärft sich...   Wesel's größter Stau - im Lippemündungsraum...

  

 


Informationen zum geplanten Neubau einer 4 spurigen Verbindungsstraße zwischen der Frankfurter Strasse / Kreuzung Emmelsumer Strasse und der B8 im Bereich der Lippequerung

Quelle: GEOportal.NRW https://www.geoportal.nrw

→ Projektinformationssystem (PRINS) zum Bundesverkehrswegeplan 2030 | Projektinfo  B8-G10-NW / B 8 Dinslaken (A 59) - Wesel (B 58) 

| https://www.bvwp-projekte.de/strasse/download_plaene/NW/B8-G10-NW/LPL_1_1_B8_G10_NW%20%C3%9CL.pdf

https://www.bvwp-projekte.de/  |  https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/BVWP/bundesverkehrswegeplan-2030-prins-einsehen.html | https://www.brd.nrw.de/themen/verkehr/strassenverkehr/bedarfsplanung-fuer-die-verkehrsinfrastruktur-des-bundes | https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anlage/G/BVWP/bvwp-2030-umweltbericht-nicht-technische-zusammenfassung.pdf | https://www.bundestag.de/resource/blob/871004/91bc4ca821dac25aab702399eec0d5fa/WD-8-088-21-pdf-data.pdf : Wissenschaftlicher Dienst der Bundesregierung: Bundesverkehrswegeplanung und Klimaschutz - Aktenzeichen: WD 8 - 3000 - 088/21
Abschluss der Arbeit:
5. November 2021 - Fachbereich: WD 8: Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit, Bildung und Forschung

"4.2. Vereinbarkeit der Verkehrswegeplanung mit der SUP-Richtlinie

4.2.1. Rechtsgutachten im Auftrag des BUND
Das Rechtsgutachten der Kanzlei Baumann Rechtsanwälte im Auftrag des BUND gelangt zu dem Ergebnis, dass der gesetzliche Bedarfsplan für Straßen (Anlage zu § 1 Abs. 1 S. 2 FStrAbG) mit der SUP-Richtlinie, namentlich mit deren Art. 5 Abs. 1 (Umweltbericht) i.V.m. Anhang I (Informationen gemäß Art. 5 Abs. 1) unvereinbar sei.53 Verstöße seien in mehrfacher Hinsicht festzustellen. Die Mängel in der Strategischen Umweltprüfung des Bundesverkehrswegeplans 2030 würden den gesetzlichen Bedarfsplan „infizieren“.

4.2.2. Stellungnahme des BUND
Auch der BUND selbst verweist in einem aktuellen Positionspapier auf Defizite im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung des Bundesverkehrswegeplans 2030. Natur- und flächenschonende Alternativen seien nicht geprüft, Straßenprojekte nicht geringer dimensioniert, Ausbaualternativen ignoriert und groß dimensionierte, autobahnähnliche Ortsumfahrungen zugelassen worden, ohne innerörtliche Alternativen zu prüfen.61 Die erfolgte Öffentlichkeitsbeteiligung kritisiert der BUND als nicht ergebnisoffen, nicht effektiv, nicht dialogisch, nicht fair und unverständlich.62

4.2.3. Stellungnahme des UBA
In seiner Stellungnahme aus dem Jahr 2016 zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 mit Umweltbericht erhebt auch das UBA Zweifel daran, dass das Verfahren den Anforderungen an eine gute SUP (wie sie das UVPG vorsieht), umfassend genüge. Der Planentwurf enthalte eine relativ hohe Anzahl an nicht bewerteten Verkehrsprojekten. Die Darstellung der Umweltwirkunen sei dadurch unvollständig, was die Nachvollziehbarkeit und Validität der Aussagen des Umweltberichts beeinträchtige.63 Es fehle auch an einer eindeutigen Vergleichbarkeit der Auswirkungen der Planalternativen. Dies erachtet das UBA aber als unerlässlich, um den Anforderungen der SUP ge
recht zu werden.64

5. Diskutierte Reformmöglichkeiten
Die zur Erreichung der Klimaschutzziele gebotenen Veränderungen im Verkehrssektor können rechtspolitisch auf unterschiedlichen Wegen erreicht werden.

Mehrere Experten und Autoren halten eine Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans 2030 für angezeigt. Wissenschaftler u.a. des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung weisen auf methodische Defizite der Umweltbewertung im Bundesverkehrswegeplan 2030 hin. Es bedürfe erheblicher Nachbesserungen, die entlang von zwei Ansätzen geschehen könnten. Zum einen seien die Umwelteinwirkungen und deren Kosten möglichst vollständig in die Kosten-Nutzen-Analyse einzubeziehen. Zum anderen seien umwelt- und naturschutzfachliche Beurteilungen aufzuwerten, sodass auch diese Kriterien zu einer Veränderung in der Priorisierung von Infrastrukturprojekten führen können. Nach Auffassung der Wissenschaftler bliebe die nachhaltige Verkehrswende eine reine Absichtserklärung, solange die Folgen von Infrastrukturinvestitionen für die Umwelt kaum Einfluss auf die Auswahl der Projekte hätten.73 Auch Hermes erwägt eine Neuausrichtung der Kriterien und des Verfahrens bei der Ausarbeitung des Bundesverkehrswegeplans als Instrument für ein Verkehrswendekonzept.74 Das Gutachten der Kanzlei Becker Büttner Held schlägt eine Änderung des Bundesverkehrswegeplans unter Abkehr von der nachfrageorientierten Verkehrsplanung und Hinwendung zur integrierten Raum- und Verkehrsplanung vor. Ziel müsse es sein, bei Gewährleistung der Mobilität die Umwelt- und Gesundheitseinwirkungen des Verkehrs zu minimieren.75

Zusammenfassend erscheint es vor dem Hintergrund der seit 2019 erheblich gestiegenen Erwartungen an die Klimaschutzleistungen des Verkehrssektors plausibel, dass diese nicht mit den bisher bereits ins Auge gefassten Maßnahmen zu erreichen sein dürften und daher zusätzliche Einsparmaßnahmen erforderlich sein werden. Angesichts des prognostizierten Umfangs der benötigten zusätzlichen Einsparleistungen dürfte auch eine kritische Überprüfung der derzeit noch gültigen Planungen, insbesondere des Bundesverkehrswegeplans 2030 und der gesetzlichen Bedarfspläne, erforderlich sein. Dass eine solche Überprüfung einen Anpassungsbedarf ergeben könnte, erscheint dabei nicht als fernliegend. Die Entscheidung darüber, in welchem Umfang Anpassungen auf der Planungsebene erfolgen sollen und welche anderen Maßnahmen im Verkehrssektorkonkret zu ergreifen sind, obliegt dabei dem Gesetzgeber...

 

" Die Auswirkungen des Klimawandels waren in Wesel in den letzten Jahren bereits deutlich spürbar. Ungewöhnlich heiße und trockene Sommer sowie Starkregenereignisse in der unmittelbaren Nachbarschaft der Stadt sind nur einige Beispiele dafür. Die klimatischen Veränderungen sind auch messbar. In NRW stieg die Durchschnittstemperatur in den vergangenen 100 Jahren bereits um ca. 1,4°C an.

Durch Klimaschutzmaßnahmen soll der weitere Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre gebremst werden, damit die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar bleiben. Das betrifft nicht nur die Bundes- und die globale Politik, sondern auch lokale Maßnahmen in den Kommunen.

Die Stadt Wesel ist hier auf folgenden Themenfeldern tätig:

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Sensibilisierung und Beratung von Haushalten und Unternehmen
  • Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien
  • Klimafreundliche Mobilität

Ziel der Aktivitäten der Stadt ist es, die Treibhausgasemissionen in der Stadt zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. "

aus: https://www.wesel.de/wirtschaft-planen/klimaschutz Abrufdatum 25.04.2023

Ausbau der Logistik

Quelle Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/szenarien-fuer-die-klimaschutz-energiepolitik/integrierte-energie-treibhausgasprojektionen#--2

→ Problematik

 


4 Meter Höhe | 2,60 Meter Breite | bis 25,25 Meter Länge | 40 Tonnen Gesamtgewicht | 95dB Lautstärke

Das sind die Maße eines üblichen Schwerlast-LKW. Schon als einzelnes Fahrzeug gewaltig, unübersehbar, die Sicht versprerrend, unüberhörbar. In der Kolonne bedrückend. An der Front nicht selten raubtierhaft gestaltet mit riesigem Maul (Kühlergrill) und kleinen Augen (Scheinwerfern) und aufgebrachten Graphiken.

demnächst dann auch noch ohne menschliche/n Fahrer*in ?

Im Straßenverkehr für kleinere Verkehrsteilnehmer wie PKW, FahrradfahrerInnen, FußgängerInnen bedrohlich, Angst einflössend und auslösend.

Quellen: https://www.arnold-spedition.de/abmessungen-lkw/  |  https://www.stvo2go.de/zulaessige-laenge-lkw/ | https://www.sonicshop.de/gehoerschutz-ratgeber/grundlagen/lautstaerke-geraeusche-sprache/lautstaerkevergleich-verschiedener-schallquellen-pegelvergleich.html

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Die Autos werden dominanter und Fahrer aggressiver. Es gilt das Recht des Stärkeren. In Deutschland steigt die Zahl der SUVs auf den Straßen ebenfalls. Die neueste Studie der Unfallforscher der Versicherer (UDV) zeigt, dass die Menschen immer aggressiver im Straßenverkehr reagieren. … Die Ergebnisse der UDV-Studie belegen, dass insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger gefährdet sind. Die Verantwortung liegt bei der Bundespolitik, die ja auch häufig Landes- und Kommunalpolitik blockiert. Das Verkehrsministerium verfestigt im Augenblick Strukturen, die wir gesellschaftlich nicht wollen.

Verkehrssysteme müssen von den schwächsten Teilnehmern her gedacht werden, nicht von den Stärksten.

Quelle: Wie SUVs zu Festungen werden und die Aggression im Verkehr fördern | WEB.DE  Aktualisiert am 22.12.2023,  https://web.de/magazine/auto/suvs-festungen-aggression-verkehr-foerdern-38985630

Und auch die Grösse des Autos kann eine Rolle spielen. Je grösser und stärker das Auto, desto grösser auch der empfundene und wirkliche Schutzraum und damit das Gefühl, dass nichts passieren kann. Laut der Unfallforschung fördert diese Sicherheit rücksichtsloses Verhalten. Zudem werden grosse Autos von andern schneller als bedrohlich wahrgenommen.  | Quelle:  «Mach mal Platz da!» – Mehr Sicherheit durch respektvolles Verhalten | AMAG Autoblog  https://www.amag.blog/mach-mal-platz-da-mehr-sicherheit-durch-respektvolles-verhalten/

Manche Autos wirken wie eine geladene Waffe - die hoffentlich nie benutzt wird", sagt der Dresdner Verkehrspsychologe Bernhard Schlag. Autos seien ein nonverbales Kommunikationsmittel, mit dem Fahrer anderen Verkehrsteilnehmern drohen könnten. "Grundsätzlich wirken da archaische Muster", sagt der Pforzheimer Designprofessor Lutz Fügener. "Der Fahrer fletscht die Zähne durch das Design. Das brauchen manche schwache Charaktere.  |  Quelle:  Aggressives Auto-Design: Wenn Autos wie eine geladene Waffe wirken - DER SPIEGEL   https://www.spiegel.de/auto/aktuell/auto-design-wenn-autos-wie-eine-geladene-waffe-wirken-a-1225779.html

Lkw-Fahrerhäuschen sind gut 3 Meter hoch und wenig aerodynamisch. Für viele Autofahrer wirken Lastwagen wie rollende Kästen - und deshalb ziemlich aggressiv. |Quelle:  Lkw: Wie Designer aggressive Lkw-Fronten entschärfen - manager magazin (manager-magazin.de) https://www.manager-magazin.de/fotostrecke/lkw-wie-designer-aggressive-lkw-fronten-entschaerfen-fotostrecke-164265.html

Problem der Größe -   Überblick Gigaliner: Gefährlich, umweltschädlich und teuer für Steuerzahler | Quelle: allianz-pro-schiene.de https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/gueterverkehr/gigaliner/

Infosperber 28.07.2024  Fahrzeuge mit höherer Front sehen nicht nur aggressiv aus. Sie sind es auch, zeigen Messungen aus den USA. https://www.infosperber.ch/gesundheit/public-health/suvs-und-pick-ups-sind-fuer-fussgaenger-das-groessere-risiko/

Infosperber 7. Januat 2024 - Das grosse Auto – die grosse Gefahr: Fahrer von grossen Autos verursachen nicht nur schwerere Unfälle. Sie verursachen auch mehr Unfälle. Infosperber sagt, warum. https://www.infosperber.ch/umwelt/das-grosse-auto-die-grosse-gefahr/

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Übersicht - Problem LKW Verkehr:  Bausteine für einen umweltfreundlichen Güterverkehr | Quelle: NABU https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/verkehr/strassenverkehr/gueterverkehr.html