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19. Oktober 2020 - Bericht zur Lage der Natur in Europa - Gefährdung geschützer Lebensräume - auch in Lippedorf

 

19. Oktober 2020 - Europäische Kommission - Bericht zur Lage der Natur in Europa

81 Prozent der geschützten Lebensräume sind in schlechtem Zustand

 

"Die meisten geschützten Lebensräume und Arten in Europa sind trotz Fortschritten in einigen Zielgebieten in einem schlechten Zustand. Der Rückgang von geschützten Arten und Lebensräumen hält weiter an und ist hauptsächlich auf Land- und Fortwirtschaft sowie Verstädterung und Eingriffe in Süßwasser-Lebensräume zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Bewertung der Kommission zum Zustand der Natur, die heute (Montag) vorgestellt wurde und die sich auf einen ausführlicheren Bericht der Europäischen Umweltagentur stützt.

Der für Umwelt, Meere und Fischerei zuständige Kommissar Virginijus Sinkevičius erklärte: „Diese Bewertung des Zustands der Natur ist der umfassendste Gesundheitscheck der Natur, der jemals in der EU unternommen wurde. Sie zeigt klar und deutlich, dass wir unsere Lebensgrundlage verlieren. In der EU sind bereits 81 Prozent der geschützten Lebensräume in einem schlechten Zustand. Wir müssen die Ankündigungen in der neuen Biodiversitätsstrategie der EU dringend in die Tat umsetzen, um das Ruder herumzureißen – im Interesse der Natur, der Menschen, des Klimas und der Wirtschaft.“

Die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden wirkt sich ebenso auf Lebensräume aus wie der Klimawandel und die übermäßige Ausbeutung von Tieren durch illegale Entnahme sowie unhaltbare Jagd- und Fischfangpraktiken. Wenn nicht dagegen vorgegangen wird, führt dieser Rückgang unweigerlich zu einer weiteren Erosion unserer Biodiversität und ihres lebenswichtigen Beitrags, sodass letztlich auch die Gesundheit und der Wohlstand der Menschen gefährdet sind.

In dem Bericht wird unterstrichen, dass wir handeln müssen, wenn sich Europas Biodiversität – wie in der neuen EU-Biodiversitätsstrategie vorgesehen – bis 2030 wirklich erholen soll. Vor diesem Hintergrund ist die vollständige Umsetzung der Ziele und Vorgaben, die in der Biodiversitätsstrategie und in der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ vorgeschlagen werden, von grundlegender Bedeutung.

Die Bewertung, die sich auf einen ausführlichen technischen Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) stützt, zeigt, dass viele geschützte Arten und Lebensräume dem großen Druck zwar gerade noch standhalten, die Mehrzahl auf EU-Ebene aber in einem schlechten Zustand ist und der Trend für einige immer weiter abwärts geht.

Bei den Arten hält der Rückgang eng mit der Landwirtschaft verbundener Vogelarten an. Der größte Anteil an Arten mit schlechtem Erhaltungszustand entfällt auf allerdings auf Süßwasserfische (38 Prozent), was in erster Linie an Veränderungen von Gewässern und Wasserströmungs- und Wasserkraftanlagen liegt. Von den Lebensräumen sind nur 15 Prozent in gutem Zustand. Die Renaturierung vonTorfmooren und anderen Feuchtgebieten ist nicht nur gut für die Natur, sondern kann auch wesentlich zum Klimaschutz beitragen und in ländlichen und entlegenen Gebieten Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen.

Aus dem Bericht geht ferner hervor, dass gezielte Erhaltungsmaßnahmen auch zu Ergebnissen führen. Der Pardelluchs, das Waldren und der Fischotter, für die umfassende Erhaltungsprojekte gestartet wurden, erholen sich nun. Initiativen im Rahmen des EU-Programms LIFE, gezielte Agrarumweltprogramme im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und das Natura-2000- Netz mit seinen 27.000 Gebieten wirken sich nach wie vor positiv aus, aber die Anstrengungen müssen noch erheblich verstärkt werden."

 

Der Lippemündungsraum (Naturschutzgebiet und Biotopverbund) ist da keine Ausnahme!

Die kürzlich (Anfang Oktober 2020) durchgeführten Rodungen an der Frankfurter Strasse in Lippedorf mit Fällungen alten Eichen und Buchen sind ein trauriges Beispiel...

 

 

 

 

Es ist Zeit, zu handeln!

Stadt und Kreis Wesel haben das jetzt verstanden, sie müssen allerdings ihren Worten auch Taten folgen lassen...

 

 

Quellen und Verweise:

https://ec.europa.eu/germany/news/20201019-lage-der-natur-europas_de

https://www.presseportal.de/pm/6347/4738461

https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/bericht-zur-lage-der-natur-benennt-treiber-der-naturzerstoerung-zukunftsfrage-nachhaltige-landnutzung-weiter-ungeloest/

 

https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/nabu-wesel-laesst-gruende-fuer-baumfaellungen-in-lippedorf-nicht-gelten_aid-53995513

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/naturschuetzer-gegen-weitere-faellungen-in-lippedorf-id230659316.html

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/aerger-ueber-die-faellung-alter-baeume-in-wesel-lippedorf-id230622548.html

https://evolvingregions.com/channel/wesel/

https://www.gruene-wesel.de/jamaika-koalition-in-wesel/

https://www.lokalkompass.de/wesel/c-politik/da-ist-noch-luft-nach-oben_a1450551

https://www.cdu.de/themen/umwelt-natur-und-klimaschutz

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/cdu-wesel-sorgt-sich-um-die-baeume-in-der-kreisstadt-id230147678.html

https://www.kreis-wesel.de/de/themen/klimaoffensive-kreis-wesel/

 

Update Herbst 2021

 →LANUV  Fachinformationssystem Klimaanpassung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5f = fridays for future for forests

fff nrw haben in den letzten Wochen Aktionen gestartet, um Wald & Baumbestände zu retten.

Da wo Baumpflege möglich ist, ist Fällung gegen den Verstand angesichts der Tatsache, dass nachgepflanzte junge Bäume in den ersten Jahren des Anwachsens durch Extremwetterereignisse deutlich stärker gefährdet sind als ältere und zudem das Klima schützende Potential älterer Bäume erst in Jahrzehnten erreichen.

Das Natur-, Umwelt- und Klima-schädliche Potential des Baumverlustes kann zusätzlich durch Flächenversiegelung und die Immissionen einer zivilisatorischen Folgenutzung evt. gerodeter Flächen (Lärm, Licht, Staub, Gifte) potentiert werden.

> unseren Beitrag zu den Folgen von Baumverlusten: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verlust-von-baeumen

Aktuell engagiert sich fff durch folgende Aktionen in unserer Nähe:

→ Rodungen Oberhausen Sterkrader Wald

weitergehende Informationen

Bilder der Aktion auf Instagramm: https://www.instagram.com/p/CZ3iy9Ztu9a/?utm_medium=share_sheet

https://weact.campact.de/petitions/erhalt-des-sterkrader-waldes-verkehrswende-statt-naturzerstorung

https://www.oberhausen.de/de/index/tourismus-freizeit/freizeit-und-erholung/wandern-spazieren/sterkrader-wald.php

https://www.lokalkompass.de/tag/sterkrader-wald

https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkelschlag

→ Rodungen Reeser Meer

https://fffnrw.de/aktuelle-aktionen/

https://rp-online.de/nrw/staedte/emmerich/warum-fff-rees-gegen-rodung-am-reeser-meer-demonstriert_aid-65852107

Demo von Fridays for Future: Kritik an Rodung am Reeser Meer (RP 01.02.2022)

Reeser Meer: Fridays for future demonstieren gegen Arbeiten (NRZ 02.02.2022)

Rees: FFF fordert Rodungs-Stopp am Reeser Meer (Antenne Niederrhein, 02.02.2022)

Pflegearbeiten am Reeser Meer – FFF Rees fordert Stopp der Fällungen (LokalKlick, 03.02.2022)

Kommentar: Waldrodung am Reeser Meer – Klimakrise wird nicht ernst genommen (LokalKlick, 03.02.2022)

Stadt wehrt sich gegen Kritik an Abholzungen am Reeser Meer (NRZ 03.02.2022)

 

NEU 4.2.22!   greenpeace -

Forest Rescue Unit unterwegs - Wälder besser schützen

Das Team ist im Februar 2022 in verschiedenen Waldgebieten in Deutschland unterwegs. Dort trifft es Aktive, um mehr über ihr Engagement und ihre Sorgen zu erfahren. Die Forest Rescue Unit dokumentiert mit Fotos, Videos und Drohnenaufnahmen Einschläge und markiert die Koordinaten der Standorte. Mit diesen Dokumentationen wollen wir beweisen: Schutzgebiete bieten keinen echten Schutz.

https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-deutschland/forest-rescue-unit-unterwegs

→ Wälder in Deutschland / greenpeace node : https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-deutschland

Waldschäden registrieren und melden  www.waldreport.de

 

Die Bäume in NRW sind gestresst

https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/wald-samen-saatgut-aufforstung-nrw-100.html

 

Wesel ist arm an Bäumen - der Flächenanteil an Wald beträgt nur 14 Prozent.

→ https://www.wesel.de/wirtschaft-planen/umwelt/wald

und sucht nach Flächen für neuen Wald

→  https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/nur-16-prozent-der-kreis-wesel-sucht-flaechen-fuer-neuen-wald-id234395237.html

 

 

 

 

Anklage: Ökozid - Umweltzerstörung, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

 Anklage!

Ökozid - Umweltzerstörung, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

 → https://www.stopecocide.de

" Was die Menschheit mit dem Planeten anrichtet, ist für Inger Andersen ein „selbstmörderischer Krieg gegen die Natur“. Das sagte die Chefin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen auf dem Weltnaturschutzgipfel, der diese Woche im chinesischen Kunming stattfindet. Die Erde, schwingt da mit, wird beispielsweise durch die Klimakrise nicht untergehen. Sie wird aber vielleicht unbewohnbar oder zumindest viel weniger lebenswert für alle möglichen Arten, allen voran die Menschen.

Mit dem Verweis auf die Menschheit als Ganzes will sich die neue NGO Allrise aus Österreich aber nicht zufriedengeben. Sie will diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die aus ihrer Sicht persönliche Verantwortung tragen. In einem ersten Schritt haben die Kli­ma­schüt­ze­r:in­nen deshalb mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe jetzt Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro vor dem Internationalen Strafgerichtshof verklagt.

Der schwerwiegende Vorwurf: Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Damit stünde die Umweltzerstörung auf einer Stufe mit Kriegsverbrechen und Genoziden.

Quelle: https://taz.de/Zerstoerung-des-Amazonas-Regenwalds/!5804546/   und   https://taz.de/Podcast-klima-update/!5808226/ 

→  17. November 2023 : EU einigt sich auf Sanktionierung schwerwiegender Umweltschäden, die "mit Ökozid vergleichbar" sind

Brüssel 16.11.2023 - Die EU hat sich darauf geeinigt, einen neuen Straftatbestand gesetzlich zu verankern, mit dem die schwersten Umweltverbrechen bestraft werden sollen.

Am Donnerstagnachmittag stimmte die Europäische Union in Brüssel für eine Verschärfung ihrer "Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt". Die Richtlinie sieht nun vor, dass gegen spezifische schwere Fälle der Zerstörung von Ökosystemen, einschließlich der Zerstörung von Lebensräumen und des illegalen Holzeinschlags, direkt vorgegangen wird.

https://www.stopecocide.de/eilmeldungen-und-pressemitteilungen/eu-einigt-sich-auf-sanktionierung-schwerwiegender-umweltschden-die-mit-kozid-vergleichbar-sind

 

 Was ist Ökozid? https://www.stopecocide.de/was-ist-oekozid

Ökozid (UA)

Ein Modellversuch von Andres Veiel & Jutta Doberstein
 
 
Ökozid ist Traktat, Drama und forensische Untersuchung – ein Gerichtsprotokoll aus der Zukunft. Wir schreiben das Jahr 2034. Eine Koalition von 31 Staaten des Globalen Südens klagt vor dem Internationalen Gerichtshof gegen die Bundesrepublik Deutschland in der Hoffnung, ein Präzedenzurteil werde die Möglichkeit eröffnen, auch andere Industrienationen zur Verantwortung zu ziehen. Bisher galt der Klimawandel als eine Katastrophe in Zeitlupe. Ein Verbrechen an der Zukunft, welches seine Beweise in der Gegenwart geschickt vertuscht.

Heute, 2022, hat sich die schleichende Katastrophe zu einem Wettlauf gegen die Zeit verwandelt. Die Wissenschaft ist sich einig, dass die Klimageschichte der kommenden Jahrhunderte in den nächsten 10 bis 15 Jahren geschrieben wird. Das ist der Zeitraum, der zum Handeln bleibt. Über 1400 Gerichtsverfahren werden gerade weltweit geführt, um Politiker:innen, Verwaltungen und Industrie zum Handeln zu zwingen, doch die globale Verantwortung wird ausgeblendet. Was wird geschehen, wenn in einer nicht allzu fernen Zukunft Richter:innen über die Versäumnisse der Vergangenheit urteilen? Wenn sie beschließen, dass sich die Völkergemeinschaft von nun an dem Grundrecht der Natur auf Unversehrtheit unterordnen muss, um ein menschenwürdiges Leben für alle zu ermöglichen?
Während Holland überflutet wird, Deutschland austrocknet und Millionen von Menschen auf der Flucht sind, wird im Saal verhandelt, wer für die unumkehrbare Entwicklung verantwortlich ist, wie Gerechtigkeit geschaffen werden kann und wer die Kosten dafür tragen muss. Das Gerichtsdrama von Andres Veiel und Jutta Doberstein wird in der Spielzeit 2021/22 am Schauspiel Stuttgart uraufgeführt.
 
In jeder Vorstellung treten Expert:innen aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Aktivismus auf und geben im Rahmen des Bühnengeschehens ein individuelles Statement ab.

Fr – 24. Sep: Yvonne Aki-Sawyerr
Do – 30. Sep: Adenike Titilope Oladosu
Fr – 01. Okt: Prof. Dr. Markus Wissen
Sa – 02. Okt: Adenike Titilope Oladosu
Mo – 18. Okt: Prof. Dr. Antje Boetius
Di – 19. und Mi – 20. Okt: Videoeinspielung Yvonne Aki-Sawyerr
Mo – 01. Nov: Videoeinspielung Chinma George
So – 21. Nov: Prof. Dr. Markus Rex
Do – 09. Dez: Prof. Dr. Remo Klinger
Fr – 10. Dez: Guido Wallraven
Sa – 11. Dez: Luisa Neubauer
Do – 06. Jan: Ulrike Herrmann
Sa – 12. Feb: Dr. Kumi Naidoo
So – 20. Feb: Prof. Dr. Niklas Höhne
Di – 22. Feb: Andres Veiel
So – 17. Apr: Videoeinspielung Lukas Bärfuss
Mi – 22. Jun: Carolin Callenius
Sa – 09. Jul: Jürgen Resch
Mi – 13. Jul: Werner Sobek
Sa – 16. Jul: Thilo Bode

das Stück zum Nachlesen https://www.schauspiel-stuttgart.de/download/38838/oekozid_verlagsfassung.pdf

 

 

Der längste Stau in ganz Wesel Frankfurter Strasse Lippedorf - Aktuelles Mai 2020

Als ein repräsentatives Beispiel für die Belastung des Naturschutzgebietes, der Bewohner*Innen von Lippedorf und seiner Fahrradtourist*Innen zeigt sich die Frankfurter Strasse in Wesel - Lippedorf heute wieder einmal als die Straße in Wesel, die den  längsten Stau in Wesel aufweist, wie frau/man gut auf Google Maps nachvollziehen kann. Zeit darüber nachzudenken, ob das wirklich bleiben soll und ob es für die Verantwortlichen in Stadt, Kreis und Land eine Herzensangelegenheit werden sollte, hier schützend zu handeln.

 

 

 

 

 

UPDATE Februar / März 2023

durch die Sperrung der B8 ist die Ampel im Bereich der Kreuzung B8 / Frankfurter Strasse abgeschaltet worden, jetzt fließt der Verkehr hier im Bereich der Frankfurter Strasse auch in Lippedorf unbehindert und es staut sich an der Kreuzung Frankfurter Strasse / Emmelsumer Strasse - ein Beweis dafür, daß das Abschalten der Ampel Frankfurter Strasse / B8 der Verkehrstau in Lippedorf verringern / verhindern kann.

An der Tatsache, daß der längste Stau in ganz Wesel immer noch in Lippedorfist, hat sich leider nichts geändert:

 

Nach dem Stau ist Vor dem Stau - leider hat sich nichts verändert nach der Renovierung und Wiedereröffnung der B8 in Lippedorf

immer noch der größte Stau in Wesel - Frankfurter Strasse und B8 in Wesel Lippedorf im November 2023:https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/106-betuwe-ausbau-aller-verkehr-durch-lippedorf-sperrung-der-b8-fruehjahr-sommer-herbst-2023?start=3

 

 

 

EU: Green Deal - Biodiversivitätsstrategie für 2030 Aktuelles 22.5.2020

EU-Biodiversitätsstrategie für 2030

Quelle: https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal/actions-being-taken-eu/eu-biodiversity-strategy-2030_de

weiterführende Informationen:  EEA -  https://www.eea.europa.eu/themes/biodiversity

"

Warum müssen wir die biologische Vielfalt schützen?

Bees

Biodiversität ist lebenswichtig – für unseren Planeten und unsere Wirtschaft. Wenn es der Natur gut geht, kann sie uns schützen und versorgen. 

Sie liefert uns Nahrung, Arzneimittel oder Baustoffe. Biologische Vielfalt und intakte Ökosysteme bieten uns Erholung und sind damit auch wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Sie sorgen für saubere Luft und sauberes Wasser und sind Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel. Die Verwandlung von Abfällen in neue Ressourcen, Bestäubung, Düngung von Nutzpflanzen – das und vieles mehr wäre ohne Biodiversität schlicht undenkbar. 

 

Die Natur trägt auch viele Unternehmen: die Hälfte des weltweiten BIP (40 Billionen Euro) ist naturabhängig. 

Elephants

Der derzeitige Verlust an Artenvielfalt ist beispiellos. Schuld ist menschengemachte Zerstörung. 

Der weltweite Bestand an Wildtieren ist in den letzten 40 Jahren um 60 % zurückgegangen. 1 Million Arten sind vom Aussterben bedroht.

Garden

Der Verlust an biologischer Vielfalt und die Klimakrise sind eng miteinander verknüpft und wirken gegenseitig verstärkend. 

Wiederaufforstung, Sanierung von Böden und Wiederherstellung von Feuchtgebieten, Schaffung grüner Oasen in Städten –
all das ist notwendig, um die bis 2030 notwendige Eindämmung des Klimawandels zu erreichen.

Ziele der neuen EU-weiten Biodiversitätsstrategie:

  • Schaffung von Schutzzonen auf mindestens:

  • Field

     

    30 % der Landgebiete Europas

  • sea

     

    30 % der Meeresgebiete Europas

  • Ecosystem icon

    durch strengeren Schutz der verbleibenden Primär- und Urwälder in der EU und einen neuen Rechtsrahmen für Renaturierung sowie verbindliche Ziele bis 2021.

 

  • Wiederherstellung geschädigter Land- und Meeresökosysteme in ganz Europa durch:

  • Ladybug on a plant

    Stärkung der Biolandwirtschaft und biodiversitätsreicher Landschaftselemente auf landwirtschaftlichen Nutzflächen

  • Bee on a sunflower

    Aufhalten und Umkehren des Verlusts an Bestäubern

  • Harvesting

    Reduzierung des Einsatzes und der Risiken von Pestiziden um 50 % bis 2030

  • River

    Rückführung in einen freien Flusslauf von Fließgewässern in der EU auf mindestens 25 000 km

  • Forest

    Anpflanzen von 3 Milliarden Bäumen bis 2030

Jährliche Investitionen von 20 Milliarden Euro in Biodiversität aus verschiedenen Quellen auf europäischer und nationaler Ebene sowie aus dem Privatsektor. Verantwortungsvolle Unternehmenspraktiken, die Naturkapital und biologischer Vielfalt Rechnung tragen.

Globale Vorreiterrolle der EU bei der Bewältigung der weltweiten Krise der biologischen Vielfalt. Dafür wird die EU bei der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt 2021 einstehen.

Wirtschaftliche Bedeutung der Biodiversität

recovery icon Fast die Hälfte des weltweiten BIP – 40 Billionen Euro – ist naturabhängig.

Die 3 wichtigsten Wirtschaftszweige

  • Bauwesen 
  • Landwirtschaft
  • Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Diese Branchen sind hochgradig naturabhängig und stehen für eine Wertschöpfung von mehr als 7 Billionen Euro

Wirtschaftliche Vorteile der Erhaltung der biologischen Vielfalt:

  • Durch die Erhaltung der Meeresbestände könnte die Fisch- und Meeresfrüchteindustrie ihre jährlichen Gewinne um mehr als 49 Milliarden Euro steigern. 
  • Der Schutz von Küstenfeuchtgebieten birgt für das Versicherungswesen ein jährliches Einsparpotenzial von rund 50 Milliarden Euro durch Vermeidung von Verlusten aufgrund von Flutschäden. 

Wirtschaftliche und soziale Kosten der Untätigkeit

  • In der EU wären die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Untätigkeit in Umwelt- und Klimafragen enorm: extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen sowie ein Rückgang des durchschnittlichen BIP der EU um bis zu 2 % (in einigen Teilen der EU sogar mehr) wären die Folge.
  • Der Verlust an Biodiversität führt zu geringeren Ernteerträgen und Fischfängen, größeren wirtschaftlichen Verlusten durch Überschwemmungen und andere Katastrophen sowie zum Verlust potenzieller neuer Arzneimittelquellen.
  • Mehr als 75 % der weltweiten Lebensmittelkulturen sind von tierischen Bestäubern abhängig.
  • Die durchschnittlichen weltweiten Ernteerträge von Reis, Mais und Weizen werden voraussichtlich um 3 % bis 10 % je Grad Erwärmung über vorindustriellem Niveau sinken.

Schaffung von Arbeitsplätzen

nature restoration icon Durch die Renaturierung entstehen direkte und indirekte Arbeitsplätze in lokalen Gemeinschaften, die dadurch zu neuem Leben erweckt werden.
protection icon Das Natura-2000-Netz unterhält durch Aktivitäten zur Bewirtschaftung und Erhaltung von Schutzgebieten schätzungsweise 104 000 direkte Arbeitsplätze – unter Einbeziehung indirekter und induzierter Arbeitsplätze EU-weit sogar 174 000. Die jährlichen Investitionen für die Verwaltung und Wiederherstellung des Netzes belaufen sich auf 6 Milliarden Euro. Es wird davon ausgegangen, dass durch den Bedarf an biologischer Vielfalt künftig bis zu 500 000 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.
icon 1,3 Millionen von 9,6 Millionen Arbeitsplätzen in der europäischen Landwirtschaft hängen direkt oder indirekt mit Natura 2000 zusammen. Die Tourismusbranche beschäftigt 12 Millionen Menschen in Europa. 3,1 Millionen dieser Arbeitsplätze stehen im Zusammenhang mit Schutzgebieten wie Natura 2000. 
icon 25 % des EU-Haushalts sind für Klimaschutz vorgesehen. Davon soll ein erheblicher Teil in Biodiversität und naturbasierte Lösungen investiert werden. 

 

Dokumente

 

 


 

Kommentar des NABU

Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/artenschutz/28176.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=200522+NABU-News

 

„100.000 Quadratkilometer für unsere Zukunft“

Kommentar von NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger zum Tag der Artenvielfalt

Wir brauchen gut vernetzte Schutzgebiete, große Zukunftslandschaften und zehn Prozent „Space for Nature“ in jedem Betrieb, jeder Kommune, jedem Haushalt. Damit können wir das gefährdete Rettungsnetz der Natur wieder stärken - und gleichzeitig unsere Wirtschaft zukunftsfähig machen.

 

22. Mai 2020 - Diese Woche haben wir von der Bundesregierung erschreckende Zahlen zur Lage unserer Natur erhalten. Zwei Drittel aller Arten und fast die Hälfte aller Lebensräume sind in einem schlechten Zustand. In den letzten 40 Jahren sind zehn Millionen Brutpaare unserer Feldvögel verschwunden. Mit ähnlich dramatischen Befunden zum globalen Artensterben erschütterte uns vor genau einem Jahr der Weltbiodiversitätsrat: Eine Million Tiere und Pflanzen könnten für immer aussterben, wenn wir nicht etwas grundlegend ändern in der Art, wie wir auf unserem Planeten produzieren, konsumieren und uns ernähren.

Am vergangenen Mittwoch veröffentlichte die Europäische Kommission in ihrer Biodiversitätsstrategie 2021 bis 2030 mutmachende Pläne, die uns auf dem Weg zu einer naturverträglichen Landwirtschaft und wirksamen Schutz der Biodiversität ein gutes Stück weiterbringen können.

 

Es geht nicht nur um Schönheit, sondern ums Überleben

Im Naturschutz geht es nicht nur darum, dass wir unsere Kinder und Enkel der Möglichkeiten berauben, die Wunderwelt der Korallenriffe, Regenwälder und Buchenwälder zu erleben. Oder den Flug des Kiebitz über den Wiesen zu sehen, die fantastische Vielfalt von Schmetterlingen und Wildbienen zu entdecken, Wale und Albatrosse zu beobachten.

 

Nein, es geht ums Überleben selbst. Mit jeder Tierart, jeder Pflanzenart, die wir - fast immer unbemerkt – für immer vernichten, reißen wir ein weiteres Loch in das feingewebte Netz des Lebens, das uns trägt. Die Artenvielfalt liefert uns die Naturleistungen, die es uns ermöglichen, Nahrungsmittel und Kleidung zu produzieren, die unser Trinkwasser und unsere Atemluft reinigen, die uns vor Hochwasser und Dürre schützen, die uns widerstandsfähiger gegen Seuchen machen.

Wir wissen inzwischen immer besser, wie gefährlich jede Tonne CO2 ist, die wir der Atmosphäre zumuten. Wir wissen aber immer noch wenig darüber, wie viele Löcher wir uns im Netz der Artenvielfalt noch leisten können, bevor die Ökosysteme ins Rutschen kommen. Die Wissenschaft mahnt daher zu dringendem Handeln im Naturschutz. Weil wir die planetaren Grenzen im Bereich der biologischen Vielfalt sogar schon weiter überschritten haben als bei der Erderwärmung.

 

Wir brauchen mehr konsequenten Schutz unserer Lebensräume

Gleichzeitig ist auch viel passiert im Naturschutz: Vor 50 Jahren entstand im Bayerischen Wald Deutschlands erster Nationalpark, bereits einhundert Jahre zuvor mit dem amerikanischen Yellowstone-Park der erste überhaupt. Seit fast dreißig Jahren baut die EU mit Natura 2000 das größte Schutzgebietsnetz der Welt auf, inzwischen umfasst es 27.000 Gebiete und fast 20 Prozent der Landfläche der EU. Jagd und Fang vieler Tierarten sind dank der EU-Naturschutzrichtlinien verboten worden. So konnten in Deutschland und anderswo Kleinode der Natur und großartige Landschaften erhalten bleiben. Das Comeback von Schwarzstorch, Biber und Wolf sind eindrucksvolle Erfolge des Naturschutzes.

 

Doch letztlich ist der Kampf um Schutzgebiete eine epische Abwehrschlacht um jeden Quadratmeter. Wenn es gelungen ist, einen Schutzstatus für eine Fläche zu erlangen, dann fehlt es oft am Willen der Verantwortlichen, das Recht der Natur dort auch durchzusetzen. Es fehlt an finanzieller Honorierung für Landwirt*innen, die sich um die Flächen kümmern. Es fehlt am Willen konkrete Schutzziele für die Gebiete und die geschützten Arten und Lebensräume zu entwickeln. Und es fehlt an grundlegenden Änderungen unserer Agrar-, Siedlungs- und Verkehrspolitik, die bisher immer wieder Naturschutzerfolge zunichtemacht.

Ob bei der Ausweitung von Bau- und Tourismuszonen und der Zerschneidung der Landschaft, beim hocheffizienten Nutzen jedes Quadratmeters Boden für den Ackerbau, beim maßlosen Ausstoß von Düngemitteln, Pestiziden und Treibhausgasen – hier scheint die Ausweisung von Schutzgebieten endgültig an ihre Grenzen zu kommen.

 

Vorschlag der EU-Kommission macht Mut

Wir stehen an einer Zeitenwende für den Naturschutz. Denn wir können es uns nicht leisten, ein weiteres Jahrzehnt in Trippelschritten zu durchlaufen, während Insekten, Vögel und die Leistungsfähigkeit ganzer Lebensräume schwinden.

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch in ihrer neuen Biodiversitätsstrategie den Ansatz „Space for Nature“ in den Mittelpunkt gestellt. Das bedeutet mehr Platz für die Artenvielfalt, weit über die klassischen Schutzgebiete hinaus. Auf 30 Prozent von Land und Meer soll der Naturschutz verbindlich werden. Zehn Prozent unserer Flächen sollen sogar strikt geschützt werden, um sich wild zu entwickeln. Ein Zehntel der Agrarfläche soll der Natur zurückgegeben werden. Und alle EU-Staaten sollen gesetzlich verpflichtet werden, ihre geschädigten Ökosysteme zu renaturieren, damit diese wieder ihre Dienstleistungen erbringen können, die wir so dringen brauchen.

 

Was bedeutet das für Deutschland?

Zunächst einmal muss die Bundesregierung während ihrer EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Halbjahr eine gute Antwort der Mitgliedstaaten auf die Strategie der EU-Kommission moderieren. Hoffen wir, dass diese ein unmissverständliches „Ja“ sein wird. Doch dann wird es ernst – die Strategie muss umgesetzt werden, in einer neuen nationalen Biodiversitätsstrategie und in konkreten, sowie ausreichend finanzierten Maßnahmen der nächsten Bundesregierung. Aber auch Länder, Kommunen, Wirtschaft und Bürger*innen sind gefragt.

 

Wir brauchen einen Dreiklang aus gut vernetzten Schutzgebieten, großen Zukunftslandschaften und zehn Prozent „Space for Nature“ in jedem Betrieb, jeder Kommune, jedem Haushalt.

Schutzgebiete als Quellen der Artenvielfalt

Unsere über 5.000 deutschen Natura-2000-Schutzgebiete decken rund 15 Prozent der Land- und 45 Prozent der Meeresflächen ab. Sie müssen zu echten Refugien für besonders bedrohte Arten und Quellen der Biodiversität für die Gesamtlandschaft werden. Jedes Gebiet braucht, wie es das Gesetz längst verlangt, konkrete Entwicklungsziele und eine angemessene Ausstattung an Personal und Geld. Die Bundesregierung muss das Finanzloch für Natura 2000 von fast einer Milliarde Euro, das sie selbst bestätigt hat, schnellstmöglich schließen. Dabei entstehen positive Einkommenseffekte für Landwirt*innen und Wertschöpfung für ländliche Kommunen. Das Geld steht vor allem über die EU-Agrarfonds zur Verfügung, Bund und Länder hätten in den nächsten Monaten die Chance, diese Gelder entsprechend einzusetzen.

 

Eine Renaturierungsoffensive für gesunde Ökosysteme

Darüber hinaus ist aber eine großräumige Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit unserer Natur notwendig. Wir brauchen Bestäuber und Schädlingskontrolle in jedem Agrarbetrieb, wir brauchen Wasserspeicher in jeder Landschaft, überall Schutz vor Bodenverlust, Filter von Luftschadstoffen und vor allem auch die Bindung von Treibhausgasen durch Moore, Wälder, Wiesen und das Meer. Im Rahmen der von der EU angekündigten Renaturierungsoffensive muss die Bundesregierung weitere 15 Prozent der Landes- und Meeresfläche als Zukunftslandschaften ausweisen, in denen systematisch in die Ökosystemfunktionen investiert wird, die wir wiederherstellen wollen.

 

Dabei entsteht Wertschöpfung für Mensch und Natur – im Tourismus, in der Landwirtschaft, in der ländlichen Infrastruktur. Vorrang sollten Gebiete bekommen, die ein besonderes Potenzial für die Kohlenstoff- und Wasserspeicherung sowie den Hochwasserschutz aufweisen. Zudem sollten die Zukunftslandschaften grüne Korridore zwischen wichtigen „Hotspots“ der Schutzgebiete schaffen. Strukturschwache Regionen sollten einen Bonus bei der Auswahl bekommen. Die Investitionen sollten aus den Fonds für Regionalentwicklung der EU und den Corona-Maßnahmen von Bundesregierung und EU-Kommission finanziert werden.

 

100.000 Quadratkilometer Zukunft

Gemeinsam werden die Natura-2000-Schutzgebiete und die Zukunftslandschaften bis 2030 ein starkes grünes Netz auf 30 Prozent der Landesfläche bilden. Das sind über 100.000 Quadratkilometer, die uns einen großen Schritt voranbringen werden bei der Stabilisierung des Klimas und der Wiederbelebung von Vielfalt und Leben in der Natur, aber auch in unserer Wirtschaft.

 

Wir alle geben ein Zehntel für die Artenvielfalt

Für wirksamen Klima- und Naturschutz brauchen wir Platz für die Artenvielfalt aber auch im Kleinen. Daher sollte jeder Agrarbetrieb, jedes Unternehmen, jede Kommune und jeder Privatgarten mindestens ein Zehntel seiner Fläche der Natur zur Verfügung stellen. Dies sollte ein Beitrag von uns allen sein – und eine Grundbedingung für alle, die mit Steuergeld subventioniert werden. Zehn Prozent nicht-produktiv genutzter „Space for Nature“ muss daher auch verpflichtende Voraussetzung für alle subventionierten Agrarbetriebe werden.

 

Große Chance für unsere Zukunft

Wenn wir auf den Erfolgen des Naturschutzes der letzten Jahre aufbauen und gleichzeitig den Mut aufbringen, die nächsten Schritte zu tun, dann können wir das gefährdete Rettungsnetz der Natur wieder stärken – und gleichzeitig unsere Wirtschaft beleben und zukunftsfähig machen.

 

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Problematik Flächenverbrauch und -Versiegelung  im Lippemündungsraum

Überbauung und Flächenversiegelung durch die Großprojekte Ausbau der Deltaport-Häfen (u.a. Bebauungsplan 233 und 239), Neubau der B58/Südumgehung Wesel; dreispuriger Ausbau der Betuwe-Linie

Siehe: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/industrie-und-gewerbe

 

Quelle: https://www.flaechenportal.nrw.de/index.php?id=5                          / Google Earth 2022_02_06 Die Baustellenflächen stellen nur Bruchteil der verplanten Flächen dar...

Flächenverbrauch

ist häufig mit dem unumkehrbaren Verlust von Landschaftsräumen verbunden. Er beeinträchtigt landwirtschaftliche Produktionsmöglichkeiten, wirkt sich nachteilig auf Biotop-, Landschafts- und Naturschutz aus, verringert Erholungs-, Ruhe- und Frischluftbereiche und trägt durch ausufernde Siedlungsstrukturen zum Klimawandel bei. Im Rahmen von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel spielt der unverbaute Freiraum auch eine wichtige Rolle, denn für Siedlungs- und Verkehrszwecke genutzte Flächen können Frischluftschneisen in die Städte blockieren und die Böden verlieren ihre Funktion als Bodenkühlleister sowie als Wasserspeicher für den Hochwasserschutz.
Sowohl die allgemeinen Tendenzen in der Gebietsentwicklung als auch die Gefährdungsursachen sind seit langem bekannt und teilweise schon in alten Gutachten zum Gebietsmanagement dargestellt. Schon 2006 wurde das "Positionspapier der Umweltverbände" zum Landschaftsverbrauch veröffentlicht. "In dem Positionspapier werden Bund, Länder und Kommunen aufgefordert, endlich konkrete Maßnahmen für eine ernsthafte Reduktion des Flächenverbrauchs zu ergreifen. https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/darumgehts.html

> Klimareporter 14. Oktober 2019: Baupolitik, Flächenfraß und Klima -  Unterm Asphalt ist kein Leben: https://www.klimareporter.de/landwirtschaft/unterm-asphalt-kein-leben

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

→ Statistisches Landesamt NRW Flächenverbrauch https://www.it.nrw/statistik/eckdaten/flaeche-fuer-siedlung-und-verkehr-am-31-dezember-sowie-versiegelte-flaeche-861

 

 

 


 PROBLEMATIK in Wesel / am Unteren Niederrhein / Lippemündungsraum

Quelle https://monitor.ioer.de/?raeumliche_gliederung=gebiete&opacity=0.8&zoom=10&lat=51.516007082492614&lng=6.950225830078126&glaettung=0&ind=S11RG&baselayer=topplus&time=2022&raumgl=krs&klassenanzahl=7&klassifizierung=haeufigkeit&darstellung=auto&ags_array=& die Naturflächenverluste in den Deltaporthäfen und durch den Neubau der B58n und Ausbau der Betuew-Linie sind hier noch nicht eingerechnet!

Am Unteren Niederrhein gingen allein im Zeitraum der letzten 25 Jahre gut 20 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen verloren.Als Ursachen werden der Straßen- und Siedlungsbau, die Anlage und Erweiterung von Industrie- und Gewerbegebieten, der Abbau von Rohstoffen wie Sand und Kies sowie die Anlage von Erholungseinrichtungen genannt.

Der Flächenverlust für Brut- und Rastvögel in der Kulturlandschaft ist real noch höher, weil beispielsweise durch Straßenbau Zerschneidungseffekte hinzukommen, die für störungsempfindliche Arten die nutzbare Fläche weiter verkleinern. Stromleitungen und -masten sowie Windkraftanlagen wirken ebenso: Der tatsächliche Flächenverbrauch ist niedrig, die Wirkung in die Fläche ist hoch.
Der fortschreitende Flächenverbrauch im unmittelbaren Nahbereich des Vogelschutzgebietes ist vorgezeichnet.... 
Die Forderung nach Verbesserung der Infrastruktur hat bereits zu enormen Zerschneidungseffekten im Vogelschutzgebiet geführt...

Im Ergebnis wird die Landschaft flächendeckend und engmaschig beunruhigt, so dass Wildtiere immer weniger geeignete Ruhezonen finden.
 
Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) erneuerte (2 2019) seine Kritik an der Düsseldorfer Flächenpolitik.
Gerade angesichts der aktuellen Diskussion um den Insektenschwund sei der Schutz der Fläche unbedingt notwendig, da Insekten auf Beton keinen Lebensraum fänden. Der unbedachte Umgang mit landwirtschaftlichen Nutzflächen sei besorgniserregend; diese seien eine begrenzte Ressource. Wer eine starke heimische Landwirtschaft erhalten wolle, der müsse dieses Problem anpacken und nicht meiden, so der RLV.  Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um klimawandelbedingte Dürreperioden gelte es, weiteren unnötigen Flächenfraß durch immer neue Baugebiete zu vermeiden. Vordringlich sei ein ambitioniertes Investitionsprogramm, mit dem leerstehender innerstädtischer Wohnraum saniert und bestehende Industriebrachen systematisch erschlossen würden. Notwendig sei eine Kompensationsverordnung, die dem Prinzip „Qualität vor Quantität“ Rechnung trage. Der nordrhein-westfälische Landtag muss der Änderung des LEP noch zustimmen. Das 5 ha-Ziel war 2016 von der damaligen rot-grünen Koalition eingeführt worden.

Für den Rheinischen Landwirtschafts-Verband (RLV) beweist der jetzt veröffentlichte Flächenbericht des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), dass Nordrhein-Westfalen beim Flächenverbrauch fahrlässig handelt, die Umweltschutzorganisation BUND nennt den Bericht „ein Dokument des Scheiterns“ der Landesregierung.
Der RLV beklagt, dass die Grünland- und Ackerflächen zwischen 1996 und 2015, also innerhalb von 20 Jahren, um rund 1200 Quadratkilometer geschmolzen seien. Das entspreche der Größe des Kreises Euskirchen. Zwischen 2017 und 2018 seien nochmals rund 170 Quadratkilometer umgewandelt worden. Das seien „erschütternde“ Zahlen, so der Verband.

Dirk Jansen, Landesgeschäftsführer des BUND, wirft der Landesregierung mangelndes Bewusstsein für die „ökologische Wertigkeit“ freier Flächen vor. Statt immer mehr Grünland oder Äcker umzuwandeln, sollten bestehend Flächen für den Wohnungsbau oder neue Gewerbegebiete genutzt werden, etwa die durch den Kohleausstieg frei werdenden Flächen, so Jansen.

Der BUND prüft derzeit eine Klage gegen den neuen Landesentwicklungsplan.

 
Die "Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016"

legt fest, die tägliche Inanspruchnahme neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag bundesweit zu reduzieren.

Erklärtes Ziel der Landesregierung  NRW ist es, die Neuinanspruchnahme landwirtschaftlicher Produktionsflächen zu reduzieren, denn es gehen weiterhin im Durchschnitt 17 Hektar pro Tag an landwirtschaftlichen Flächen verloren. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nimmt inzwischen bereits einen Anteil von rund 23,5 % an der gesamten Landesfläche ein. Dazu bedarf es wirksamer Maßnahmen dies zu begrenzen.
 

Die Biodiversitätsstrategie NRW

https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/Broschueren/biodiversitaetsstrategie_nrw_broschuere.pdf

definiert die Ziele zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme bis 2020 (!) auf 5 ha, mittelfristig auf Netto-Null. Dies würde den aktuellen Anforderungen wie der Klimawandelvorsorge, dem Klimaschutz, dem Schutz der biologischen Vielfalt und der Umsetzung des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 entsprechen. Der NABU hat das  diesbezüglich das "Null-Hektar-Ziel" erklärt.
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/27400.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=200221+Stadt-Land-Fl%C3%A4che  

Allianz für die Fläche  (LANUV NRW)

Mit dem landesweiten Trägerkreis "Allianz für die Fläche" ist ein Gremium von Fachleuten aus unterschiedlichen Institutionen und Disziplinen wie z. B. der IHK, der Naturschutzverbände, der Bezirksregierungen, der kommunalen Spitzenverbände, der Landwirtschaftskammer geschaffen worden, das eng zusammenarbeitet und einen Meinungsaustausch und Dialog aus verschiedenen Perspektiven führt, der alle Belange einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung integriert.
Den Kommunen fällt hier die Schlüsselrolle zu, weil sie bei ihren Entwicklungsplanungen die wesentlichen flächenrelevanten Entscheidungen treffen.
 

September 2020: Mit einem Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächenentwicklung will die Landesregierung den Flächenverbrauch weiter eindämmen.
Bausteine sind unter anderem die Entwicklung eines Brachflächenkatasters oder eines Flächenzertifikathandels unter Kommunen. "Fläche ist endlich. Unterschiedliche Ansprüche führen zu Nutzungskonflikten und lassen die natürliche Ressource Boden immer knapper werden. Das Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächennutzung wird dazu beitragen, den Flächenverbrauch in Nordrhein-Westfalen weiter zu senken", sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zu dem in dieser Woche vom Kabinett beschlossenen Maßnahmenpaket. https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/platzsparend-intelligente-und-effiziente-flaechenentwicklung-1600241653

Anfang 2021: Das "Null-Hektar"- Ziel des NABU  

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/27400.html

" Es ist rechtlich vorgeschrieben, dass Bebauungspläne „eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt, und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung unter Berücksichtigung der Wohnbedürfnisse der Bevölkerung gewährleisten“ sollen. 

Sie sollen außerdem dazu beitragen, „eine menschenwürdige Umwelt zu sichern, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln sowie den Klimaschutz und die Klimaanpassung, insbesondere auch in der Stadtentwicklung, zu fördern, sowie die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. Hierzu soll die städtebauliche Entwicklung vorrangig durch Maßnahmen der Innenentwicklung erfolgen." (§ 1 Absatz 5 Baugesetzbuch)" Zitat aus: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/25762.html 

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums appelliert an die Kommune Stadt Wesel, den Flächenverbrauch und die Flächenversiegelung - im Lippemündungsraum - zu minimieren und soviel wie möglich Fläche zu renaturieren!
 

Als eine erste Maßnahme sollten die Vorbereitungen zur Überbauung der Ackerfläche zwischen Frankfurter Straße und Emmelsumer Straße (Bebauungsplan 239) gestoppt werden und die Fläche dem Naturschutzgebiet zugeschlagen oder weiter landwirtschaftlich genutzt werden.
Verweis Projekt https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/projekte/renaturierung-einer-ackerflaeche 

 


Problematik im Lippemündungsraum
geplante Überbauungs- und Versiegelungsmaßnahmen
über bestehenden Naturflächen
 

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Ackerfläche am NSG    BBP 239-     März 2022 Versiegelung...

siehe auch unser Projekt "Renaturierung einer Ackerfläche"

 


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Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens

Nordwestliche Überbauung des ehemaligen Naturschutzgebietes  - März 2022 / Blick von der Hafenzufahrt

siehe auch unserer Beitrag "Abschiednehmen vom Naturschutzgebiet"

 

Plan Endzustand 2021 - Info: https://www.lokalkompass.de/wesel/c-wirtschaft/erweiterung-zum-nachhaltigen-hafenstandort_a1547714 

Plan Juni 2022

  

 

zusätzlich angebotene Fläche am Rhein-Lippe-Hafen Februar 2022 - Fläche A ca. 27h

Info Deltaport zur Hafenfläche: Gesamtfläche: 81 ha  | verfügbare Fläche: ca. 27 ha  |  belegte Fläche: 54 ha

https://www.deltaport.de/deltaport/flaechenangebote/grundstuecke-im-rhein-lippe-hafen-wesel/

 

Fläche A vor Flächenversiegelung und Überbauung - Zustand März 2022

alte Weißdornhecken, Eichen, Pappeln...

Teile der Fläche sind ein schutzwürdiges Biotop?  (Abruf  LANUV NRW http://bk.naturschutzinformationen.nrw.de/bk/de/karten/bk 3.8.2022 16:00)

 

 

Ende Dezember 2022 - Die Überbauung / die Naturflächenvernichtung im Bereich der Fläche A hat begonnen:

Baustrasse für großes Gerät

 

 

Baustelle - grüne Flächen inkl. Gehölz abgetragen, keine Ruhe mehr für Hase, Igel und Reh

 

 

 

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Überbauung der alten Lippe für Südumgehung Wesel

 

Durchquerung der Schillwiese für Südumgehung

Fotos/Bilder über den Flächenverbrauch April 2021: NRZ 2021 04 18  www.blossey.eu  |  https://shop.luftbild-blossey.de/6575935/2021-wesel?l=de

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/wesel-von-oben-ueber-100-faszinierende-luftbilder-der-stadt-id232067587.html?utm_source=+CleverReach+GmbH+%26+Co.+KG&utm_medium=email&utm_campaign=20210418+-+nrz_wesel&utm_content=Mailing_12685220

 

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3. Gleis - Ausbau der Betuwe-Linie   →  Informationen zum Ausbau

 

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 insgesamt fast 100 Hektar Naturflächenverbrauch...

 

→ zusätzlicher Naturflächenverbrauch am Hafen Emmelsum → Initiative Emmelsum Biotop retten weitere 18 Hektar Naturfläche.

 → zusätzlicher Naturflächenverbrauch durch Erweiterung des Hafen Emmelsum Sommer 2022 →  https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/87-erweiterung-hafen-emmelsum-sommer-2022-11-000-m2-7-6ha  weitere 7,6 Hektar Naturfläche.

→ zusätzlicher Naturflächenverbrauch durch vom Regionalverband Ruhr geplantes Interkommunales Gewerbegebiet in Dinslaken-Barmingholten in den Emscher Auen https://www.bund-wesel.de/service/meldungen/detail/news/kein-flaechenverbrauch-fuer-neues-gewerbegebiet-barmingholten-in-dinslaken/   |  https://bigg-dinslaken.de/aktuelle-projekte/logistikpark-barmingholten

"In Barmingholten erstreckt sich entlang der Emscher, die hier demnächst renaturiert werden soll, ein unbebauter Grünzug mit Feldern, Wiesen und Gehölzstreifen. Dieser Grünzug zwischen Duisburg und Dinslaken ist ein eine wichtige Frischluftschneise für Dinslaken und eines der letzten Refugien für viele Tiere und Pflanzen in dieser intensiv genutzten Landschaft..... Genau dieses Gebiet hat der Regionalverband Ruhr (RVR https://www.rvr.ruhr/) in seiner Regionalplanung als interkommunales Gewerbegebiet vorgesehen. Angestrebt ist ein Logistikzentrum mit riesigen Lagerhallen und einem gewaltigen Verkehrsaufkommen."

 


 

Flächenverlust durch Sand- und Kiesabbau im Naturschutzgebiet der Lippeaue in Lippedorf / Lipperandsee

Auf einer Abbaufläche von 44,5 ha, die größtenteils landwirtschaftlich genutzt wurde bzw. noch wird, werden hier von RMKS RHEIN MAIN KIES UND SPLITT GMBH & CO. KG im Kieswerk Lipperandsee ( Neue Hünxer Straße 45, 46485 Wesel ) seit 2008 und voraussichtlich bis zum Jahr 2038 jährlich bis zu 400.000 t Sand und Kies mittels Saugbagger gewonnen. Im Jahr 2022 beträgt die abgebaggerte Fläche etwa 19 ha.

Der Abbau findet im Naturschutzgebiet der Lippeaue statt (WES-001/WES-095). Nach Beendigung der Abgrabung wird der Lipperandsee ein Volumen von  800.000 m³ Wasser aufweisen.

Auf den Seiten des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW) wird der Abbau von Sand und Kies als Gefährdung des Naturschutzgebietes (WES-001) angegeben. Um die die Veränderungen von Flora und Fauna zu dokumentieren, findet auf dem Betriebsgelände seit Beginn der Abgrabung regelmäßig ein Monitoring durch die Biologische Station Wesel statt.

Niederrheinappell 2019

Der Landesentwicklungsplan NRW sorgt schon seit Jahrzehnten für Unruhe und Demonstrationen am Niederrhein. Bereits im Jahr 2008 lehnte ein großer Teil der Bevölkerung am Niederrhein den weiteren Raubbau der Landschaft durch Ausdehnung des Kiesabbaus ab. Verbände wurden bereits 2008 aktiv und bildeten eine Initiative, um gemeinsam gegen die Planungen vorzugehen. Die Proteste wurden zum sogenannten Niederrheinappell gebündelt.

Die Entwürfe des Landesentwicklungsplans 2018 und 2019 verursachten eine Überarbeitung des Regionalplans Ruhr 2018, gegen den viele Bürger Einspruch erhoben haben. Große Teile der niederrheinischen Bevölkerung lehnen einen weiteren Raubbau an der Niederrheinischen Landschaft durch eine intensive Fortführung und anhaltende Ausdehnung des Kiesabbaus nach wie vor ab. Entlang des Niederrheins sind Verbände und Bürger erneut aktiv geworden, Bürgerinitiativen aus dem Jahr 2008 wurden wieder aktiviert und zusätzliche Bürgerinitiativen haben sich gegründet. Allen gemein ist, dass sie den Kiesabbau in der bisherigen Form nicht mehr dulden wollen. Im März 2019 schlossen sich diese Initiativen – darunter auch der NABU NRW – zusammen zum „Aktionsbündnis Niederrheinappell“.

Allen Gesprächen mit Landtagsabgeordneten und Politikern sowie allen Einwänden der einzelnen Bürgerinitiativen und Politiker zum Trotz wurden die Forderungen der Kiesgegner in der Neufassung des Landesentwicklungsplans vom 19. Februar 2019 nicht berücksichtigt. Deshalb wurde der Niederrheinappell aktualisiert und erneut aktiviert.

Darin wird festgestellt, dass sich die privatwirtschaftlich arbeitende Kiesindustrie mit ihren Abgrabungsanträgen in der Regel über gegenläufige Interessen der Bevölkerung hinwegsetzen kann und die Interessen der Kiesindustrie an der Sicherung großflächiger Abgrabungsgebiete nunmehr mit dem neuen Änderungsverfahren am Landesentwicklungsplan noch weiter begünstigt werden sollen. Konkret bedeutet dies, dass die Kiesindustrie sowohl im Regierungsbezirk Düsseldorf (hierzu gehört Kleve), als auch im RVR und dem Regierungsbezirk Köln jeweils weitere 300 Hektar (= 3 Mio qm) an Fläche zu dem ihr sowieso schon zugesicherten 20-Jahre-Versorgungszeitraum von jeweils rund 1200 Hektar (= 12 Mio qm) erhalten soll.

Das Aktionsbündnis fordert in seinem Niederrheinappell 2019 einen nachhaltigen und restriktiven Kiesabbau. Bei Planungs- und Genehmigungsentscheidungen muss in erster Linie der Schutz der Bevölkerung, der Natur und der typisch niederrheinischen Landschaft gewährleistet werden. Verwaltung und Politik müssen berücksichtigen, dass der Kiesabbau zum großflächigen Verlust landwirtschaftlicher Flächen und deren Arbeitsplätzen führt, die für die Nahrungsmittelproduktion, für die Produktion von nachwachsenden Rohstoffen und darüber hinaus auch für den Natur- und Artenschutz nicht mehr zur Verfügung stehen.

Hierbei kritisiert der NABU auch die immensen Eingriffe in das EU-Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“. Zudem führt Kiesabbau zu einer Zerstörung der Bodendeckschicht, die das Grundwasser vor schädigenden Einträgen schützt. Unserem Trinkwasser, das fast überall am Niederrhein im Gegensatz zu weiten Teilen des Landes noch Grundwasser ist, droht langfristig eine massive Verschlechterung, zum Beispiel auch durch die Einleitung von Oberflächenwasser in Baggerlöcher.

Außerdem ist festzuhalten, dass von der Kiesindustrie erhebliche Mengen Sand und Kies ins Ausland exportiert werden. So auch in Länder, welche inzwischen eine restriktive Abgrabungspolitik verfolgen, da sie die ökologischen und ökonomischen Folgen des Kiesabbaus erkannt haben und deren Rohstoffbedarf nun durch niederrheinische Kiesunternehmen bedient wird.

Updates zum Kiesabbau

September 2022

Oktober 2022

Grüne, Kreisbauernschaft und ein Aktionsbündnis rufen am Freitag den 21.10.2022 zur Demo gegen die Kiespläne im Kreis Wesel auf. Was genau geplant ist: https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/werden-laut-demo-gegen-kies-plaene-im-kreis-wesel-geplant-id236655495.html

und die Reaktion von Landrat und RVR https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/infoabend-zum-kiesabbau-im-kreis-wesel-wird-zum-reinfall-id236731893.html

August 2023

Über die Hilfe der Landesregierung NRW bzgl. des Kiesabbaus  NRZ 4.8.2023 https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/kies-hendrik-wuest-will-nicht-helfen-klage-rueckt-naeher-id239110433.html

November 2023

10. November 2023 - Das Ruhrparlament hat den neuen Regionalplan Ruhr (inkl Kreis Wesel) beschlossen: unter anderem plant es eine deutliche Ausweitung der Auskiesungsflächen - weitere Infomationen unter:

→  https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/kiesabbau-im-kreis-wesel-regionalplan-nimmt-erste-huerde-id239823113.html

Regionalplan Ruhr: So ist der Stand im Streit um Kiesabbauflächen: 932 zusätzliche Hektar sind im Regionalplan als Kiespotenzialflächen ausgezeichnet.Das macht sie nicht sofort zu konkreten Abbaugebieten, aber allein die Möglichkeit, dass sie es werden könnten, bringt die betroffenen Kommunen, Teile der Bevölkerung und den Kreis Wesel selbst auf die Barrikaden. Sie argumentieren unter anderem, dass die bereits ausgewiesenen Flächen noch ausreichend Kies und Sand für die kommenden zwei Jahrzehnte vorhalten. Das ist exakt der Horizont, den der Landesentwicklungsplan momentan als Versorgungszeitraum vorgibt.

Außerdem verweisen sie auf die Landesregierung, die sich in ihrem Koalitionsvertrag einen nachhaltigeren Umgang mit nicht nachwachsenden Rohstoffen auferlegt hat. Dafür muss sie den Landesentwicklungsplan ändern. Das wird aber noch dauern, weshalb die Kommunen und der Kreis Wesel gefordert hatten, den Kieskomplex aus dem Regionalplan zu lösen und in einen Teilplan auszugliedern, zumindest solange das Land an einem neuen Landesentwicklungsplan strickt.

 

→ Historische Fotos vom Lippemündungsraum und seinen Veränderungen / dem Kiesabbau... : https://luftbilder.geoportal.ruhr/?#Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein./51.63920r0@EPSG:25832

 

Regionalplan - Kreis Wesel und RVR: Kampf um die Deutungshoheit - nrz vom  

 

Quellen / weitere Informationen zum Kiesabbau

https://www.rmks.de/kieswerk-Wesel.html

https://www.bskw.de/index.html

http://nsg.naturschutzinformationen.nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/WES_001

http://nsg.naturschutzinformationen.nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/WES_095

 

https://nrw.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/rohstoffe/kiesabbau/niederrheinappell/index.html

https://nrw.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/rohstoffe/kiesabbau/index.html

https://niederrheinappell.de/aktionsbuendnis/

https://www.reneschneider.de/kies/

https://www.rvr.ruhr/themen/staatliche-regionalplanung/geltende-regionalplaene/

https://www.rvr.ruhr/themen/staatliche-regionalplanung/geltende-regionalplaene/gep-99/

https://www.rvr.ruhr/fileadmin/user_upload/01_RVR_Home/02_Themen/Regionalplanung_Entwicklung/GEP_99_AEnderungen/04_Zeichnerische_Festlegungen/L4304wesel.pdf

https://www.rvr.ruhr/fileadmin/user_upload/01_RVR_Home/02_Themen/Regionalplanung_Entwicklung/GEP_99_AEnderungen/04_Zeichnerische_Festlegungen/Legendenblatt_August2009.pdf

https://www.brd.nrw.de/system/files/migrated_documents/media/document/2002-09/gep_text_druckversion.pdf

https://www.rvr.ruhr/fileadmin/user_upload/01_RVR_Home/02_Themen/Regionalplanung_Entwicklung/Regionalplan_Ruhr/AGK_2021_Praesentationen_HP.pdf

https://www.rvr.ruhr/fileadmin/user_upload/01_RVR_Home/02_Themen/Regionalplanung_Entwicklung/Regionalplan_Ruhr/Zweite_Beteiligung/C1_Erlaeuterungskarten_1_bis_10.pdf

 


weitere Quellen:


https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%A4chenverbrauch

https://www.nabu-naturschutzstation.de/de/schutzgebiete/vsg-unterer-niederrhein/details-vsg-unterer-niederrhein

https://www.flaechenportal.nrw.de/index.php?id=5

Statistisches Landesamt NRW Flächenverbrauch https://www.it.nrw/statistik/eckdaten/flaeche-fuer-siedlung-und-verkehr-am-31-dezember-sowie-versiegelte-flaeche-861

https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-ressourcenschutz/boden-und-flaechen/flaechenverbrauch/

https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/Broschueren/biodiversitaetsstrategie_nrw_broschuere.pdf

https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/flaechenverbrauch-nrw-streicht-5-ha-tag-ziel-10365681.html

https://www.umweltbundesamt.de/daten/flaeche-boden-land-oekosysteme/boden/bodenversiegelung

https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/flaechensparen-boeden-landschaften-erhalten

https://ec.europa.eu/environment/soil/pdf/guidelines/pub/soil_de.pdf

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/darumgehts.htm  und  https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/bauen/hintergrund/27400.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=200221+Stadt-Land-Fl%C3%A4che

https://nrw.nabu.de/news/2019/27110.html

https://www.nabu.de/news/2019/08/26816.html

https://www.nrz.de/politik/landwirte-in-nrw-protestieren-gegen-wachsenden-flaechenfrass-id228604363.html

https://www.ufz.de/index.php?de=36011

https://www.sdw.de/positionen/flaechenverbrauch/index.html

 

https://www.nabu.de/news/2020/07/30hektartag.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=200724+NABU-Aktionen

https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/platzsparend-intelligente-und-effiziente-flaechenentwicklung-1600241653

https://www.klimareporter.de/landwirtschaft/unterm-asphalt-kein-leben

https://emmelsum-biotop-retten.de/

 

Nachtrag 2020

Versiegelung  und Undurchlässigkeit ändern sich in Europa
Indikator-Bewertung Prod-ID: IND-368-de  Auch bekannt als: LSI 002

Erstellt am 13. September 2019 Veröffentlicht am 25. März 2020 Zuletzt geändert am 25. März 2020

Quelle: https://www.eea.europa.eu/themes/landuse

Themen: Landnutzung Boden Nachhaltigkeitsübergänge

Für das Bezugsjahr 2015 wurden 85 861 km 2 der Gesamtfläche, die von den EWR-39 Ländern abgedeckt wird, kartiert und im Kopernikus-Dichtheitsprodukt als "versiegelte Oberfläche" kategorisiert. Dies entspricht 1,466 % der Gesamtfläche der EWR-39-Länder. Zwischen 2006 und 2015 nahm die Bodenversiegelung (Undurchlässigkeit) in allen EWR-39-Ländern um insgesamt 3 859 km2 zu, was einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme von 429 km2 entspricht. Während dieses Zeitraums schwankte die durchschnittliche jährliche Zunahme der Bodenversiegelung im Verhältnis zur Landesfläche zwischen 0 % und 0,088 %. Im Jahr 2015 schwankte auch der Anteil der Versiegelung an der Gesamtfläche eines Landes sehr stark, wobei die Werte zwischen 16,17 % (Malta) und 0,07 % (Island) lagen. Die höchsten Versiegelungswerte, ausgedrückt in Prozent der Landesfläche, traten in kleinen Ländern mit hohen Bevölkerungsdichten auf, während die niedrigsten Versiegelungswerte in großen Ländern mit niedrigen Bevölkerungsdichten zu finden sind. Die durchschnittliche jährliche Zunahme der Versiegelung betrug 460 km 2 zwischen 2006-2009, stieg auf 492 km 2 für den Zeitraum 2009-2012 und verlangsamte sich auf 334 km 2 für den Zeitraum 2012-2015. Die Verlangsamung des Versiegelungsanstiegs zwischen den beiden Referenzzeiträumen trat in 31 von 39 Ländern auf. Der gleiche Trend zeigt sich bei den Versiegelungszahlen, die auf die Grösse des Landes normalisiert wurden (der Prozentsatz des Landes, der in den drei Zeiträumen im Jahresdurchschnitt neu versiegelt wurde). Die problematischste Situation tritt in Ländern auf, in denen bereits ein hoher Prozentsatz der Versiegelung besteht und in denen die jährliche Zuwachsrate im Verhältnis zur Landesfläche hoch ist. Noch problematischer sind Situationen, in denen sich die Versiegelungsrate im Zeitraum 2012-2015 entgegen dem allgemeinen Trend einer sich verlangsamenden Zuwachsrate beschleunigt. 

Schlüsselbotschaften

Für das Bezugsjahr 2015 wurden 85 861 km2 der Gesamtfläche, die von den EWR-39 Ländern abgedeckt wird, kartiert und im Kopernikus-Dichtheitsprodukt als "versiegelte Oberfläche" kategorisiert. Dies entspricht 1,466 % der Gesamtfläche der EWR-39-Länder.

Zwischen 2006 und 2015 nahm die Bodenversiegelung (Undurchlässigkeit) in allen EWR-39-Ländern um insgesamt 3 859 km2 zu, was einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme von 429 km2 entspricht. Während dieses Zeitraums schwankte die durchschnittliche jährliche Zunahme der Bodenversiegelung im Verhältnis zur Landesfläche zwischen 0 % und 0,088 %.

Im Jahr 2015 schwankte auch der Anteil der Versiegelung an der Gesamtfläche eines Landes sehr stark, wobei die Werte zwischen 16,17 % (Malta) und 0,07 % (Island) lagen. Die höchsten Versiegelungswerte, ausgedrückt in Prozent der Landesfläche, traten in kleinen Ländern mit hohen Bevölkerungsdichten auf, während die niedrigsten Versiegelungswerte in großen Ländern mit niedrigen Bevölkerungsdichten zu finden sind.

Die durchschnittliche jährliche Zunahme der Versiegelung betrug 460 km2 zwischen 2006-2009, stieg auf 492 km2 für den Zeitraum 2009-2012 und verlangsamte sich auf 334 km2 für den Zeitraum 2012-2015. Die Verlangsamung des Versiegelungsanstiegs zwischen den beiden Referenzzeiträumen trat in 31 von 39 Ländern auf. Der gleiche Trend zeigt sich bei den Versiegelungszahlen, die auf die Grösse des Landes normalisiert wurden (der Prozentsatz des Landes, der in den drei Zeiträumen im Jahresdurchschnitt neu versiegelt wurde).

Die problematischste Situation tritt in Ländern auf, in denen bereits ein hoher Prozentsatz der Versiegelung besteht und in denen die jährliche Zuwachsrate im Verhältnis zur Landesfläche hoch ist. Noch problematischer sind Situationen, in denen sich die Versiegelungsrate im Zeitraum 2012-2015 entgegen dem allgemeinen Trend einer sich verlangsamenden Zuwachsrate beschleunigt.

Ziele

Obwohl es auf europäischer Ebene keine quantitativen Ziele für die Bodenversiegelung/Undurchlässigkeit gibt, spiegeln verschiedene Dokumente die Notwendigkeit einer besseren Planung zur Kontrolle des Stadtwachstums und des Ausbaus der Infrastrukturen wider. Politiken, die sich explizit auf Fragen der Bodennutzung und insbesondere der physischen und räumlichen Planung beziehen, fielen bisher im Allgemeinen in die Zuständigkeit der Behörden in den Mitgliedstaaten. Der Fahrplan der Europäischen Kommission für ein ressourceneffizientes Europa (KOM(2011) 571) führt zum ersten Mal die Initiative "keine Netto-Landnahme bis 2050" ein, die bedeuten würde, dass jede neue Urbanisierung entweder auf Brachflächen erfolgt oder dass jede neue Landnahme durch die Rückgewinnung künstlicher Flächen kompensiert werden muss.

Die europäische Politik hat zwar keine raumplanerische Verantwortung, setzt aber die Rahmenbedingungen für die Planung. Auf europäischer Ebene befürwortet bereits das Europäische Raumentwicklungskonzept (EUREK) von 1999, ein unverbindlicher Rahmen, der darauf abzielt, die verschiedenen Auswirkungen der europäischen Regionalpolitik zu koordinieren, die Entwicklung eines nachhaltigen, polyzentrischen und ausgewogenen Städtesystems mit kompakten Städten und eine Stärkung der Partnerschaften zwischen städtischen und ländlichen Gebieten sowie einen gleichberechtigten Zugang zu Infrastruktur und Wissen und eine kluge Verwaltung von Naturräumen und kulturellem Erbe. Das Grünbuch zur territorialen Kohäsion von 2008 sowie die Territoriale Agenda und der Aktionsplan der EU von 2007 durch die Territoriale Agenda der EU und das Aktionsprogramm zu ihrer Umsetzung (COPTA, 2007) bauen weiter auf dem EUREK auf. Spezifische, relevante Aktionen im Bereich "Land" sind insbesondere Aktion 2.1d "Zersiedelung der Landschaft" und Aktion 2.2 "Territoriale Auswirkungen der EU-Politik".

Die Nachfrage nach neuen städtischen Gebieten kann teilweise durch die Sanierung von Industriebrachen befriedigt werden. Die Vorteile für die Umwelt liegen auf der Hand: Entlastung ländlicher Gebiete und von Standorten auf der grünen Wiese, Verringerung der Kosten für Umweltverschmutzung, effizientere Energienutzung und effizienterer Verbrauch natürlicher Ressourcen, Erleichterung der wirtschaftlichen Diversifizierung und des sich abzeichnenden Bedarfs an Lebensräumen (Wohnungen). In Europa gibt es mehrere Beispiele für regionale Strategien zur wirtschaftlichen Regenerierung und Brachflächenentwicklung (The OECD Territorial Outlook 2001). Im Durchschnitt nahm das Flächenrecycling zwischen 1990 und 2012 auf jährlicher Basis stetig zu, mit beträchtlichen Unterschieden zwischen den Ländern und innerhalb der Länder. Stärkere Verbindungen zwischen der Stadt- und der Bodenpolitik der EU könnten dies weiter fördern (z.B. im Anschluss an die jeweiligen thematischen Strategien des 6. UAP).

Verwandte Politikdokumente

COM(2010) 2020 final, Europe 2020: A strategy for smart, sustainable and inclusive growth

European Commission, 2010. Europe 2020: A strategy for smart, sustainable and inclusive growth. COM(2010) 2020 final. 

European Spatial Development Perspective (ESDP)

European Spatial Development Perspective (ESDP). Towards Balanced and Sustainable Development of the Territory of the European Union. Informal Council of Ministers responsible for Spatial Planning in Potsdam, May 1999.

General Union Environment Action Programme to 2020 - Living well, within the limits of the planet 7th EAP. ISBN 978-92-79-34724-5 doi:10.2779/66315

Guidelines on best practice to limit, mitigate or compensate soil sealing

Commission Staff Working Document SWD (2012) 101

Roadmap to a Resource Efficient Europe COM(2011) 571

Communication from the Commission to the European Parliament, the Council, the European Economic and Social Committee and the Committee of the Regions. Roadmap to a Resource Efficient Europe.  COM(2011) 571  

Ausmaß, Grad, Dynamik und räumliches Muster der Oberflächenversiegelung (Undurchlässigkeit) in Europa?

März 2021 Der Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens hat begonnen

Info Lokalkompass: https://www.lokalkompass.de/wesel/c-wirtschaft/erweiterung-zum-nachhaltigen-hafenstandort_a1547714

Juli 2021   NABU Info

07.07.2021 Naturschutz aktuell - NABU-Pressedienst

Zahl des Monats: Rund 5600 Fußballfelder zu viel versiegelt
NABU: Mit einem Flächenverbrauch von 52 Hektar pro Tag wird in Deutschland weiterhin zu viel Landschaft zerstört

Berlin – Laut Statistischem Bundesamt wurden im ersten Halbjahr 2021 pro Tag rechnerisch 52 Hektar Fläche für die Erschließung von u.a. Wohngebieten, Straßen und Gewerbegebieten neu ausgewiesen. In diesem Zeitraum wurden auf diese Weise über 9400 Hektar unbebaute Landschaft in Anspruch genommen. Das Flächensparziel der Bundesregierung sieht vor, bis 2030 den Flächenverbrauch auf 30-x Hektar pro Tag zu reduzieren. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg: Gemessen an diesem Ziel wurde in diesem Jahr bereits die Fläche von rund 5600 Fußballfeldern zu viel verbraucht.

Der NABU fordert einen Netto-Null-Flächenverbrauch bis 2030. Das bedeutet, dass neue Flächen nur in Anspruch genommen werden dürfen, wenn gleichzeitig anderenorts mindestens genau so viel Fläche entsiegelt wird. Nur so lassen sich die negativen Folgen auf Mensch und Natur abmildern. Mit der Versiegelung werden Lebensräumen zerschnitten und die natürlichen Bodenfunktionen wie Wasserabfluss, Grundwasserneubildung und CO2-Speicherung zum Teil verhindert. Das führt zu einer Beschleunigung von Artensterben und Klimakrise.

 

→ NRW Umweltminister Krischer zu Artensterben / Naturflächenverlust in NRW (10 2022): https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltminister-krischer-flaechenverlust-nordrhein-westfalen-ist-weiterhin-zu-hoch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Licht & Schatten

Problematik von

LICHT und SCHATTEN

in der Lippemündungsregion

 

→  Artensterben - wie stark leiden Tiere unter Lichtverschmutzung  ←

Über den Verlust der Nacht und die Bedeutung der Dunkelheit

https://www.lightpollutionmap.info   |  Interaktive Weltkarte der Lichtverschmutzung    |  International Dark Sky Association https://darksky.org/

→  Bilder  Lippemündungsraum |   Wesel  |    Deutschland

 

Die zunehmende Industrialisierung der die Lippemündungsregion umgebenden Flächen führt

 - durch deren nächtliche Beleuchtung,

- durch den zunehmenden nächtlichen Verkehr – z.B. im Rhein-Lippe-Hafen -

- und durch entfallen(d)en Lichtschutz infolge Abholzung der den Lippemündungsraum umgebenden Bäume und Sträucher

 → https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/verlust-von-baeumen

 

zu einer bereits deutlichen und zukünftig weiter zunehmenden

negativen Einflussnahme auf den Biorhythmus der Lebewesen

(Menschen, Tiere und Pflanzen) des Lippemündungsraumes.

 

 Bäume zwischen Lippeglacis und Lippemündungsregion

 

 Ausschnitt aus https://www.youtube.com/watch?v=KHp6uYkNDg0 27.10. 2015

 

Das Schutz-Wäldchen für die Tiere des Naturschutzgebietes Lippeaue / Lippemündungsraum

- IM Naturschutzgebiet !

 Wäldchen neben der "Blauen Halle" - Ölhafen Dezember 2019

 

 kein Wäldchen mehr...   lange bevor der Hafenausbau beginnt  |    Nach der Fällaktion Ende Februar 2020

Die nächtliche Einstrahlung von teils sehr hellem Licht in den Lippemündungsraum entsteht sowohl durch die Streustrahlung der stationären Beleuchtungen der Gebäude und Firmengelände als auch durch die Scheinwerfer der Kraftfahrzeuge in nächtlichem Einsatz.

Wie nah die industriellen Lichtquellen durch den Hafenausbau an den Lippemündungsraum rücken, läßt sich auf den Planungsbildern erahnen: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/industrie-und-gewerbe?start=1

Diese Einwirkung muß als sehr negativ für die Gesundheit und die Lebensgrundlagen der Lebewesen der Lippemündungsregion angesehen werden.

Alle Maßnahmen zur Reduktion der nächtlichen „Lichtverschmutzung“ sollten getroffen werden:

 * Nicht zwingend nötige Lichtquellen sollten abgeschaltet werden.    

info Februar 2022: In Naturschutzgebieten gilt künftig ein grundsätzliches Verbot für neue Straßenbeleuchtungen und für leuchtende Werbeanlagen. Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/insekten-schuetzen-1852558  | Kommentar NABU: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/insektensterben/29518.html

 * Zwingend notwendige Lichtquellen sollen so abgeschirmt werden, daß sie nur den Bereich beleuchten, der aus sicherheitstechnischen Erwägungen erhellt werden muß.

 * Die Lichtintensität soll auf das minimal notwendige Maß reduziert und die Lichtemmissionsdauer z.B. durch Bewegungsmelder soweit wie möglich begrenzt werden.

* Dort, wo Licht aus einem beleuchtungspflichtigen Bereich in einen nicht beleuchtungspflichtigen Bereich ausstrahlen kann, sollen lichtdichte Barrieren errichtet werden, die ein Eindringen des Lichtes in den nicht beleuchtungspflichtigen Bereich verhindern.

 

Lippeglacis bei Nacht von Lippedorf aus gesehen Februar 2020 - nach Abholzung der Randbepflanzung

 

RheinLippe Hafen bei Nacht von Lippedorf aus gesehen - noch vor dem Ausbau Februar 2020...

 

November 2022 - nächtliche Beleuchtung der neu industriell überbauten Flächen im Lippemündungsraum

 

 

Mai 2023 neue rote Signallampen strahlen in das Naturschutzgebiet und darüber hinaus

 

aus: https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/5_natur_in_nrw/H2-22/NaturinNRW-H2-22.pdf Natur in NRW 2/2022

Schutz der Biodiversität

Dunkle Infrastruktur schaffen Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) plädiert für die weltweite Entwicklung einer dunklen Infrastruktur. Damit sind Bereiche und Korridore ohne unnötiges künstliches Licht bei Nacht gemeint, welche die biologische Vielfalt vor Lichtverschmutzung schützen.
„Licht kann als Barriere insbesondere für nachtaktive Tiere wirken, die Lichtquellen meiden, man spricht dann auch vom Vermeidungseffekt. Es gibt aber auch Sink- oder Crash-Effekte, dass nämlich Vögel, Fledermäuse oder Insekten von künstlichen Lichtquellen irritiert und angezogen werden oder sterben und dann in anderen Ökosystemen fehlen. Beide Effekte wirken sich auf Populationen aus – auf Sterberaten ebenso wie auf die Fortpflanzung oder die Nahrungssuche. Lichtverschmutzung wird daher mittlerweile als ein Grund für das weltweite Insektensterben und den allgemeinen Verlust der Biodiversität betrachtet“, erläutert IGB-Forscher Dr. Franz Hölker.

Trotz der bekannten und vermuteten ökologischen Auswirkungen ist Lichtverschmutzung selbst in Naturschutzgebieten bislang kein Bewertungskriterium. So
hat sich gezeigt, dass zwischen 1992 und 2010 die dunklen Flächen in Europa um 15 Prozent abgenommen haben, auch in den Schutzgebieten. In den letzten Jahrzehnten haben Strategien zum Schutz der biologischen Vielfalt zunehmend ökologische Netzwerke integriert und zwar durch sogenannte grüne Infrastrukturen (natürliche und naturnahe Gebiete) und blaue Infrastrukturen (aquatische Lebensräume).

„Wir schlagen daher vor, dass für die grüne und blaue Infrastruktur die nächtliche Dunkelheit als Schutzkriterium mitberücksichtigt wird. Ziel ist es, ein ökologisches Netzwerk mit einem möglichst hohen Grad an natürlicher Dunkelheit zu erhalten oder wiederherzustellen, der den Erhalt der biologischen Vielfalt ermöglicht“,sagt Hölker."

 

Eine andere Seite des Baus von hohen Gebäuden im unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet (Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens) ist die

Verschattung der neben den Gebäuden befindlichen Flächen

auch im Naturschutzgebiet. Der Rhein-Lippe-Hafen befindet sich an der süd-westlichenen Flanke des Naturschutzgebietes und steht somit von der Mittagszeit bis Sonnenuntergang zwischen der Sonne und dem Naturschutzgebiet. Das Ausmaß der verschatteten Fläche ist natürlich vom Sonnenstand, d.h. von der Jahreszeit, abhängig. Auch hier resultiert eine Störung des Biorhythmus einerseits und eine Wandlung des Pflanzenspektrums von licht-bedürftigen zu schatten-fähigen Arten.

 


Informationen zum Biorhythmus von Lebewesen und den Folgen seiner Störung

 

Biorhythmus bei Pflanzen und Tieren

Als sich vor etwa einer Milliarde Jahren die ersten Organismen entwickelten, geschah dies im Einklang mit der Natur. Auch heute noch bestimmt das Licht von Sonne und Mond, der stetige Wechsel von Tag und Nacht, als äußerer Taktgeber die Aktivitäts- und Ruhephasen der Lebewesen.

Mikroben, Pflanzen, Tiere, Menschen – sie alle leben unter der sanften Diktatur der Sonne. Ihr Licht ist für den Biorhythmus der Lebewesen verantwortlich. Licht stellt die inneren Uhren gewissermaßen jeden Tag aufs Neue genau ein, auf einen 24-Stunden-Rhythmus, der in Abhängigkeit zur Erdrotation steht. Die "Uhren-Gene" dagegen geben den Grundrhythmus vor.

Das Leben auf unserer Erde ist ein Spiegel der Biorhythmen im 24-Stunden-Takt. Pflanzen und Tiere haben ihre Biorhythmen in Co-Evolution sozusagen aufeinander abgestimmt. Viele Pflanzen öffnen und schließen die Blüten zu bestimmten Zeiten.

Bienen stellen ihre Besuche darauf ein. Manche Pflanzen haben auch über mehrere Tage durchgehend geöffnete Blüten und produzieren dabei tagesperiodisch in unterschiedlicher Menge Duftstoffe und Nektar. Bestäuber merken sich solche günstigen Zeiten. Umgekehrt gibt es auch Pflanzen, die nur nachts ihre Blüten öffnen. Auf diesen Rhythmus haben sich zum Beispiel die Nachtfalter eingestellt.

Diese Beispiele zeigen, wie wichtig ein gutes "Timing" für Lebewesen ist. Das ist aber nur möglich, weil es innere Uhren gibt. Sie verleihen den Organismen (und damit auch dem Menschen) die Fähigkeit, regelmäßige Veränderungen in ihrer Umwelt vorherzusehen und rechtzeitig darauf zu reagieren. Das verschafft ihnen einen Überlebensvorteil. Und so überrascht es nicht, dass die Evolution eng mit der Entwicklung von biologischen Rhythmen verbunden ist.

Licht als Zeitgeber

Da die äußere Ursache der circadianen Rhythmik die Eigenrotation unseres Planeten ist, fungiert als augenfälligster äußerer Rhythmusgeber der Wechsel der Beleuchtungsintensität der Erde. Dieser Schrittmacher wird im visuellen System erkannt, teilweise auch der sich ändernde Sonnenstand.

Licht ist vermutlich der Zeitgeber, dessen Wirkung am universellsten ist. Beim Menschen führt Licht am subjektiven Abend und in der subjektiven Nacht zu einer Verlangsamung der Periode der inneren Uhr, während Licht in den frühen Morgenstunden eine Beschleunigung derselben verursacht. Licht fungiert als Zeitgeber in nahezu allen untersuchten Organismen, einschließlich solcher, die in ständiger Dunkelheit leben. Der Organismus reagiert auf Licht in der Umgebung mit einem lichtempfindlichen Pigment, die es entweder in der Netzhaut (bei Wirbeltieren) oder in anderen Zellen (bei Insekten und Pflanzen) gibt.

 

Circadiane Rhythmik beim Menschen

Die circadiane Rhythmik steuert oder beeinflusst bei Menschen unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Herzfrequenz, den Blutdruck, die Körpertemperatur, den Hormonspiegel (z. B. Cortison und Insulin), die Konzentration von Immunzellen im Blut und deren Einwanderung in andere Gewebe. Die Gluconeogenese, die Fettresorption im Darm und viele weitere Stoffwechselfunktionen werden von der circadianen Uhr beeinflusst, ebenso die kognitive Leistungsfähigkeit.

Zusammenhang mit Krankheiten

Die innere Uhr beeinflusst den Verlauf von kardiovaskulären Erkrankungen wie Atherosklerose.  Weiter zeigt sich sowohl durch epidemiologische Untersuchungen[39] als auch durch experimentelle Arbeiten, dass circadiane Rhythmen einen Einfluss auf die Entstehung bzw. Prävention von Krebserkrankungen haben. Schichtarbeiter leiden durch die Störung des Tagesrhythmus unter metabolischem Stress – ein Risikofaktor unter anderem für die Entstehung von Diabetes mellitus und Übergewicht.

Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, ALS und Chorea Huntington gehen oft schon früh im Krankheitsverlauf mit Störungen circadianer Rhythmen einher. Auch bei vielen psychiatrischen Erkrankungen ist der Schlaf-Wach Rhythmus gestört, und Störungen des circadianen Systems sind ein Risikofaktor für psychiatrische Erkrankungen. Ein dauerhaft gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus, etwa bei Schichtarbeit, bzw. Lichtmangel kann zu Schlaf- und Essstörungen, Energielosigkeit und Depressionen führen.

Im Jahr 2018 stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) Licht in der Nacht als wahrscheinlich krebserregend (Gruppe 2A) ein (IARC 2019).

Aus einer Studie an Mäusen ging hervor, dass mehr als die Hälfte der 100 meistverkauften Medikamente in den USA auf Proteine wirken, die (in Mäusen) einer circadianen Steuerung unterliegen.

 

Licht zur falschen Zeit (Lichtverschmutzung) und ihre fatalen Folgen für Tiere

Eine Auswahl von Veränderungen der Biologie von Tieren durch Licht zeigt die nachfolgende Aufstellung:

1) Fehlverhalten bei der Orientierung durch Störungen von Wanderungszügen, durch permanente Punktorientierung („Fesseleffekt“) an Lichtquellen, durch „Leitplankeneffekte“ von Lichterketten, durch Flugkollisionen mit großen beleuchteten Bauwerken,

2) Störung der Fortpflanzung durch fehlgeleitete Kommunikation der Geschlechter,

3) Störung der Nahrungsbiologie durch Fehlverhalten bei der Nahrungssuche,

4) Populationsverluste durch permanente Ausfälle an Individuen unmittelbar an den Leuchten oder in ihrem Umfeld (Staubsaugereffekt),

5) Störungen im Hormonhaushalt,

6) Störungen in der Biorhythmik (im Tagesablauf und saisonal),

7) Negative Energiebilanz.

In der Summe ist zu erwarten, dass all diese Effekte zu einer kontinuierlichen Schwächung von Tiergemeinschaften und Populationen führen.

 

Und auch für die Pflanzen:

Bei Pflanzen nehmen Photorezeptoren das Licht wahr und steuern dadurch Prozesse wie das Stellen der inneren Uhr, Samenkeimung, Stängelwachstum, Blattausdehnung, Übergang vom vegetativen in den Blühstatus, Blütenentwicklung, Fruchtentwicklung und Alterung. Neben dieser jahreszeitlichen Rhythmik lässt sich auch ein Tagesrhythmus, beispielsweise in der Atmungsaktivität und im zellulären und organismischen Stofftransport, erkennen. Die entscheidende Bedeutung von Belichtungszeitpunkt und -dauer für Pflanzen kann in Versuchen gezeigt werden: Im Dauerlicht (24 h) erlahmt das Photosynthesevermögen bei manchen Arten. Störlicht in der Mitte der Dunkelphase kann bei den einen Pflanzen die Blütenbildung verhindern, während bei anderen die optimale Blütenbildung anregt wird.
Künstliches Licht stört nachtaktive Insekten beim Bestäuben. Wie eine Studie zeigt, besuchen Nachtfalter & Co vom Licht beschienene Pflanzen nachts viel seltener als im Dunkeln stehende. Dieser Verlust der nächtlichen Bestäubungsleistung kann offenbar auch nicht durch tagaktive Bestäuber kompensiert werden. Als Folge ist die Fortpflanzung der betroffenen Pflanzen stark beeinträchtigt – sie bilden weniger Samen und Früchte.

 

Die Beleuchtung in der Nacht kann sich nicht nur auf einzelne Arten, sondern sogar auf ganze Ökosysteme auswirken.

Das belegen einige Studien an Seen: Normalerweise steigen Wasserflöhe und anderes Zooplankton im Schutz der Dunkelheit vom Boden der Gewässer Richtung Oberfläche auf, um dort Algen und Phytoplankton zu fressen. Werfen aber Lampen ihr Licht auf die Wasseroberfläche, so steigen weniger Wasserflöhe auf. Sie scheuen das Licht und die Feinde, die sie in der freien Wassersäule leicht fressen können.

Lichtmangel

führt bei Pflanzen unmittelbar zu Veränderungen: Schon nach 30 Minuten Lichtmangel reagieren Pflanzen radikal. Sie schalten hunderte von Genen ab oder an und verändern dabei nicht nur ihre Photosyntheseaktivität, sondern auch ihren ganzen Stoffwechsel. Bei länger bestehendem oder dauerhaften Mangel verkümmernd lichthungrige Pflanzen wie Gras, junge wachsende Pflanzen "vergeilen", Krankheiten und Absterben sind weitere Folgen.

Unter Vergeilung (Etiolment) versteht man das Wachstum einer Pflanze unter Lichtmangel. Merkmale etioliert gewachsener Pflanzen sind:

  • Fast ausschließlich Investition in oberirdisches Längenwachstum
    • Wurzeln werden kaum entwickelt
    • Streckung des Hypocotyls durch Verlängerung der Zellen
  • Hypocotylhaken bleibt geschlossen
  • Kotyledonen entwickeln sich nicht
  • Kaum Bildung von Leit- und Festigungsgewebe
  • Lange Internodien

 


Quellen mit weiteren Informationen:

Infoseite  Lichtverschmutzung   http://www.lichtverschmutzung.de/        Lichtverschmutzungskarte  https://www.lightpollutionmap.info  

Bundestag - Bericht  Technikfolgenabschätzung (TA) / Lichtverschmutzung – Ausmaß, gesellschaftliche und ökologische / Auswirkungen sowie Handlungsansätze https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/224/1922433.pdf 

Umwelt.NRW Thema Licht: https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-gesundheit/licht

LANUV Info 42:Künstliche Außenbeleuchtung -Tipps zur Vermeidung und Verminderungstörender Lichtimmissionen  https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/1_infoblaetter/LANUV_Info42_Lichtverschmutzung_2017_WEB-gesichert.pdf


Störung des Biorhythmus durch Licht (zur falschen Zeit)

Sonderseite LICHT des Umweltministeriums NRW: https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-gesundheit/licht

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/schlaf/zeitrhythmus_des_menschen/index.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Circadiane_Rhythmik

https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtverschmutzung

https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEDAECHTNIS/Biorhythmen.shtml

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/lichtverschmutzung-und-ihre-fatalen-folgen-fuer-tiere/7024

https://www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/naturschutz/artenschutz/himmelsstrahler/HF_sections/content/ZZlNEqP2HgAxfR/ZZlNEvGfRoqJap/AuswirkungenNachtlicht_SWILD_2007.pdf

https://www.bund-sh.de/stadtnatur/lichtverschmutzung/

http://liga-vogelschutz.org/fataler-einfluss-kuenstliche-lichtquellen-auf-zugvoegel/

https://www.scinexx.de/news/biowissen/kuenstliches-licht-stoert-bestaeubung/

https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article116062486/Die-Natur-leidet-unter-der-dunklen-Seite-des-Lichts.html

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Lichtmangel-/Schatten-Folgen

https://www.scinexx.de/news/biowissen/pflanzen-nach-30-minuten-lichtmangel-wird-umgeschaltet/

https://www.online.uni-marburg.de/botanik/nutzpflanzen/lukas_lehnert/einleitung.htm

http://www1.biologie.uni-hamburg.de/b-online/d30/30b.htm

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/lichtstress/39265

https://neuelandschaft.de/artikel/schattentoleranz-als-kriterium-der-baumartenwahl-pflanzungen-in-haeuserschluchten-aelteren-parkanlagen-und-alleen-12107.html

https://www.dwd.de/DE/leistungen/inkas/textbausteine/anp_mssnhmn/intro_anp_mssnhmn.html

https://www.gc-hubbelrath.de/der-club/naturschutz/wachstumsfaktor-licht-voraussetzung-fuer-einen-gesunden-rasen/

 

https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/126-ueber-den-verlust-der-nacht-und-die-bedeutung-der-dunkelheit

 

NABU Aktion 2020 STOPPT den Flächenfrass! Juli 2020

 

NABU Aktion - Stoppt den Flächenfraß!

 

Jedes Jahr verliert Deutschland Grün- und Ackerland an zusätzliche Siedlungs- und Verkehrsflächen, die zusammen so groß sind wie Frankfurt am Main. Eigentlich wollte die Bundesregierung bis 2020 den Flächenverbrauch auf 30 Hektar pro Tag drücken, aber zur Zeit versiegeln wir eine Fläche von 60 Hektar täglich. Jetzt soll es noch schlimmer kommen, denn Bau- und Innenminister Seehofer will mit einer unverantwortlichen Gesetzesänderung die Ausweisung von Neubaugebieten beschleunigen. Schreiben Sie jetzt Ihrem Mitglied des Bundestags, um das Vorhaben zu stoppen.

 

Der Flächenverlust durch Bebauung zerstört Jahrhunderte alte Kulturräume, Landwirtschafts- und Naturflächen und wirkt sich negativ auf Klimawandel, Verkehrswende und Artenvielfalt aus. Dennoch will das Innenministerium in der anstehenden Überarbeitung des Baugesetzbuches dauerhaft die Regeln für neue Wohngebiete aufweichen - mit einem obskuren Paragraf 13b. Dieser war eigentlich bis Ende 2019 befristet, um schnell günstigen Wohnraum in Ballungsgebieten und für Geflüchtete zu schaffen. Jetzt will Bauminister Seehofer die Ausnahmeregelung fest im Gesetz verankern, obwohl Studien belegen, dass in 80 Prozent der Anwendungsfälle nur Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut werden.

 

Durch §13b entstehen im beschleunigten Verfahren Wohngebiete auf der „grünen Wiese“. Dabei werden frühzeitige Bürgerbeteiligung, Umweltbelange und eine nachhaltige Siedlungsentwicklung ausgehebelt. Damit steht er im krassen Widerspruch zum Vorrang der Innenentwicklung, der Bodenschutzklausel und Flächensparzielen der EU, des Klimaschutzplanes und der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.Seine Vereinbarkeit mit EU-Recht ist fraglich.

 

Fordern Sie den Bundestag auf, §13b BauGB aus dem Gesetzesentwurf zu streichen und so einen Beitrag zum Schutz von unbebauter Natur und Kulturlandschaft zu leisten.

 

 

hier geht es zur Aktion: 

https://mitmachen.nabu.de/flaechenfrass

 

 

Die Initiative Schutz des Lippemündungsraums unterstützt die Aktion,

der Lippemündungsraum ist von der Problematik des Flächenverbrauches und der Bodenversiegelung stark betroffen,

mehr Infomationen auf unseren Seiten : https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/flaechenverbrauch-und-versiegelung


geplante Überbauung / Versiegelung von Naturflächen im Lippemündungsraum:

          

Südumgehung Wesel B58n      ~ 11,5 Hektar

       

Ausbau der Betuwe-Linie von 2 zu 3 spurig    ~ 1 Hektar

       

Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens mit teilweiser Überbauung des NSG   ~ 31 Hektar 

 

 

 Überbauung der Ackerfläche nahe am NSG Ecke Emmelsumer- Frankfurter Strasse ~ 3 Hektar

 

geplante Naturflächen-Überbauung und Versiegelung im Lippemündungsraum gesamt ~ 46,5 Hektar

    

Video Empfehlung zum Thema:

ZDF - Terra X - Anthropozän - Das Zeitalter des Menschen:

Folge - 1. Erde https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen-erde-mit-dirk-steffens-100.html

 

 Juli 2021

erschreckender Flächenverbrauch im ersten Halbjahr 2021   NABU Mitteilung:

07.07.2021

Zahl des Monats: Rund 5600 Fußballfelder zu viel versiegelt

NABU: Mit einem Flächenverbrauch von 52 Hektar pro Tag wird in Deutschland weiterhin zu viel Landschaft zerstört

Berlin – Laut Statistischem Bundesamt wurden im ersten Halbjahr 2021 pro Tag rechnerisch 52 Hektar Fläche für die Erschließung von u.a. Wohngebieten, Straßen und Gewerbegebieten neu ausgewiesen. In diesem Zeitraum wurden auf diese Weise über 9400 Hektar unbebaute Landschaft in Anspruch genommen. Das Flächensparziel der Bundesregierung sieht vor, bis 2030 den Flächenverbrauch auf 30-x Hektar pro Tag zu reduzieren. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg: Gemessen an diesem Ziel wurde in diesem Jahr bereits die Fläche von rund 5600 Fußballfeldern zu viel verbraucht.

Der NABU fordert einen Netto-Null-Flächenverbrauch bis 2030. Das bedeutet, dass neue Flächen nur in Anspruch genommen werden dürfen, wenn gleichzeitig anderenorts mindestens genau so viel Fläche entsiegelt wird. Nur so lassen sich die negativen Folgen auf Mensch und Natur abmildern. Mit der Versiegelung werden Lebensräumen zerschnitten und die natürlichen Bodenfunktionen wie Wasserabfluss, Grundwasserneubildung und CO2-Speicherung zum Teil verhindert. Das führt zu einer Beschleunigung von Artensterben und Klimakrise.

 

 

 

 

 

 

Renaturierung einer Ackerfläche

 

Projekt

Verhinderung der industriellen Überbauung einer Ackerflächeam Naturschutzgebiet des Lippemündungsraums (BBP 239), Vorschlag zur Renaturierung der Fläche und Zuschlag zum Naturschutzgebietes

VORHER

Vielfältige Baumaßnahmen und -vorhaben verkleinern und gefährden aktuell das Naturschutzgebiet des Lippemündungsraums. Verlust und Versiegelung von Naturflächen, Abholzung großer Baumbestände, zunehmende Belastung durch Verkehr zu Land und Wasser bedrohen die Lebewesen dieses einzigartigen Naturschutzgebietes. Möglichkeiten zum Ausgleich bereits durchgeführter bzw. genehmigter belastender Maßnahmen im Lippemündungsraum sind stark begrenzt.

 

Aus diesem Grund fordern wir von Stadt und Kreis Wesel die Beendigung des Bauvorhaben auf der Ackerfläche zwischen Frankfurter Straße und Emmelsumer Straße in Lippedorf. Wir schlagen vor, diese zu renaturieren und dem angrenzenden Naturschutzgebiet zu zuschlagen, wenigstens jedoch sie weiter als Ackerfläche zu nutzen.

 

Details des Antrags an den neuen Rat der Stadt Wesel und den neuen Landrat des Kreises Wesel können unserem hier hinterlegten Schreiben vom 10. November 2020 entnommen werden:

https://initiative-lippemuendungsraum.de/images/20201110_Antrag-Bauplan-239.pdf

 

Die Antworten vom Rat der Stadt Wesel und vom Landrat werden wir hier ebenfalls veröffentlichen.

 

Verweis: Problematik Flächenverbrauch und Versiegelung:  https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/bedrohungen/flaechenverbrauch-und-versiegelung?start=2 

 

Antworten:

SPD vom 17. November 2020:  https://initiative-lippemuendungsraum.de/images/SPD_Antwort_2020_11_17.pdf

Stadt Wesel, die Bürgermeisterin vom 26. November 2020:  https://initiative-lippemuendungsraum.de/images/BBP239_AntwortBM20201126.pdf

Verweis: Bezug im Schreiben der Bürgermeisterin auf die Beschlussfassung in der `Ratssitzung vom : 4.3.2020: http://ratsinfo.wesel.de/bi/to0050.asp?__ktonr=18421

Anlage 08 Begründung Teil B Umweltbericht: http://ratsinfo.wesel.de/bi/getfile.asp?id=50310&type=do& inkl. Karten, die eine Überbauung des Landschaftsschutzgebietes aufweisen

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MÄRZ 2022

Es werden nicht mehr rückgängig zu machende Tatsachen geschaffen -

der "MUTTER" Boden wird tiefgreifend und flächig entfernt und durch toten, verdichteten Schotter ersetzt

hier wird auf lange Sicht kein Leben mehr Fuß fassen können 

Bauherr und Betreiber des neuen Betriebsstandortes  -  das Weseler Unternehmen Erdbohr https://erdbohr.de/

 

November 2022 : Im Gegensatz zum erklärten Ziel im Zukunftsvertrag NRW, die Lichtverschmutzung zu reduzieren: bei Nacht großflächige, mehr als taghelle Beleuchtung

 

Herbst 2023 - großflächige Bestrahlung, Abstrahlung in die Umgebung, Fassadenbeleuchtung

→ Infomationen zu rechtlichen Vorgaben bzgl. der Reduzierung der nächtlichen Lichtverschmutzung in NRW : https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/115-neue-gefaehrdung-von-fledermaeusen-voegeln-und-insekten-im-naturschutzgebiet-der-lippemuendungsregion-durch-naechtliche-lichtverschmutzung 

 

 

→  Frühjahr 2024 : die nächtliche Beleuchtung wurde deutlich reduziert DANKE

 

 

UN-Generalsekretär António Guterres: Aufruf zu einem Ende des "Krieges gegen die Natur"

UN-Chef Guterres zum Klimawandel "Unser Planet ist kaputt"

Stand: 02.12.2020 19:39 Uhr

 

Mit deutlichen Worten hat UN-Generalsekretär Guterres zu mehr Klimaschutz aufgerufen. Bereits jetzt seien apokalyptische Feuer und Überschwemmungen die neue Realität. Bestätigung erhält er von neuen Studienergebnissen.

Zum Ende eines Jahres der Wetterextreme mit Hurrikanen, Waldbränden und Hitzewellen

hat UN-Generalsekretär António Guterres die Menschheit zu einem Ende ihres "Krieges gegen die Natur" aufgerufen.

VERWEIS in eigener Sache >> Unsere Seiten zu Bedrohungen des Lippemündungsraumes - Krieg gegen die Natur des Lippemündungsraumes  /  Bilder der Baumfällungen

Sie solle sich verpflichten, den Ausstoß von Treibhausgasen zu beenden, sagte er in einer Rede an der New Yorker Columbia University. "Apokalyptische Feuer und Überschwemmungen, Zyklone und Hurrikans sind zunehmend die neue Normalität."

Guterres fand deutliche Worte zum Zustand der Erde: "Unser Planet ist kaputt!" Der Weg aus der Corona-Krise biete in dieser Hinsicht aber eine Chance. "Die Corona-Erholung und die Reparatur des Planeten können zwei Seiten derselben Medaille sein", sagte der UN-Chef.

Hohe Erwartungen an Klimakonferenz in Glasgow

Der Präsident der Pariser Klimakonferenz und ehemalige französische Premierminister Laurent Fabius forderte die Regierungen dazu auf, mittel- und kurzfristige Klimaziele zu setzen und zu erfüllen. Es reiche nicht aus, langfristige Ziele zu setzen, bei denen unsicher sei, ob sie jemals umgesetzt würden. Das sei die Herausforderung für die UN-Klimakonferenz in Glasgow im kommenden Jahr.

Der nächste Gipfel gilt als besonders wichtig: Die Staaten sollen bis dahin ihre Klimaschutzpläne ehrgeiziger machen. Denn noch reichen sie in der Summe längst nicht aus, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erfüllen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen.

 Aktuelles Jahr ist eines der wärmsten

Unterdessen wurden mehrere neue Klimaberichte vorgestellt, die ein düsteres Bild vom Zustand des Planeten zeichnen. Das Jahr 2020 dürfte nach vorläufigen Analysen der Weltwetterorganisation (WMO) eines der drei wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts werden. Klar sei schon jetzt, dass die Jahre seit 2015 die sechs wärmsten seit Messbeginn seien. Der Temperaturrekord wurde 2016 mit plus 1,2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau erreicht.

Das UN-Umweltprogramm UNEP warnte, die derzeit geplante weltweite Produktion von fossilen Brennstoffen sei viel zu hoch, um die Pariser Klimaziele bis 2030 erreichen zu können. Um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müsse die internationale Gemeinschaft ihre Produktion von fossilen Brennstoffen jährlich bis 2030 um rund sechs Prozent reduzieren. Derzeit sei aber ein jährlicher Anstieg um zwei Prozent geplant - damit würde bis 2030 doppelt so viel fossiler Brennstoff produziert werden, wie mit dem Pariser Klimaziel vereinbar.

 Grüne Investitionen in der Corona-Krise gefordert

d.h. im Lippemündungsraum: > Schutz der Naturflächen vor Versiegelung und Überbauung > Schutz der Bäume vor Fällungen / Wiederaufforstungen > Optimierung der Verkehrsführung und Beruhigung der Naturflächen wo möglich > u.a. Siehe auch PROJEKTEder Initiative Schutz des Lippemündungsraums

Die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) sieht den Klimawandel mittlerweile als größte Bedrohung der Weltnaturerbestätten. Die IUCN ist das weltweit größte Netzwerk staatlicher und nichtstaatlicher Umweltorganisationen. Die globale Erwärmung sei bei einem Drittel der Gebiete eine "hohe oder sehr hohe Bedrohung". 2014 war das erst bei einem Viertel der Fall. Auch das Weltnaturerbe Wattenmeer an der Nordsee gehört zu den betroffenen Regionen mit einer "sehr hohen Bedrohung" durch den Klimawandel.

UNEP-Chefin Inger Andersen sagte zugleich, die Corona-Pandemie biete eine umweltpolitische Chance. So könnten die Volkswirtschaften weltweit mithilfe von "Investitionen in kohlenstoffarme Energien und Infrastruktur" wiederbelebt werden.

 

Quellen: https://www.tagesschau.de/ausland/un-klima-guterres-101.html

Interne Verweise im Artikel

Interview mit Guterres    "Klimawandel ist schneller als wir"Eine Welt in Aufruhr - dieses Bild zeichnet UN-Generalsekretär Guterres im ARD-Interview.23.05.2019

Weltkatastrophenbericht: Signalfarbe Rot  -Vergisst die Menschheit über der Corona-Pandemie den Klimawandel? Das Rote Kreuz warnt davor.17.11.2020

und https://www.tagesschau.de/wirtschaft/naturkathastrophen-munich-re-101.html

Schäden durch Extremwetter : Mehr Nordatlantik-Stürme als je zuvor, Bericht vom 07.01.2021 14:40 Uhr

 

Kommentar der DW vom 5.1.2021   https://www.dw.com/de/gastkommentar-beim-klima-gibt-es-bald-kein-zur%C3%BCck-mehr/a-56125490

Klimawandel und Corona

Gastkommentar: Beim Klima gibt es bald kein Zurück mehr

Wir müssen 2021 zum Jahr des Klimaschutzes machen, meint die Chefin des UN-Umweltprogramms Inger Andersen. Die Corona-Finanzhilfen sollten genutzt werden, um eine echte Wende im Kampf gegen den Klimawandel zu schaffen.

Bald gibt es kein Zurück mehr 

Die Gefahren könnten verringert werden, wenn die Konjunkturprogramme zur Bewältigung der Pandemie in grüne und nachhaltige Lösungen investiert werden. Der "Emission Gap Report 2020" des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) zeigt, dass auf diese Weise 25 Prozent der bislang für 2030 erwarteten Emissionen eingespart werden könnten. Dies brächte die Welt annähernd dorthin, wo sie sein müsste, um die Chance für das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens zu wahren - die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter. Verpflichtungen zur Klimaneutralität könnten uns sogar in die Nähe des 1,5-Grad-Ziels bringen.

Vorbereitung auf den Marathon

Mit grünen und nachhaltigen Konjunkturprogrammen können Emissionen gesenkt und gleichzeitig andere ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele unterstützt werden. Notwendig ist die unmittelbare Förderung emissionsfreier Technologien und Infrastruktur, das Ende der Subventionen für Kohle und fossile Brennstoffe und ordnungspolitische Maßnahmen, die einen CO2-ärmeren Konsum ermöglichen. 

Außerdem brauchen wir naturbasierte Lösungen - inklusive groß angelegter Renaturierung von Lebensräumen und Aufforstungen, wie sie für die in diesem Jahr beginnende Dekade der Vereinten Nationen zur Wiederherstellung der Ökosysteme vorgesehen sind.

Eine der letzten Chancen für die Menschheit

Wir haben in diesem Jahr eine echte Chance, die Klimakatastrophe abzuwenden. Dafür müssen wir die Wirtschaftshilfen klug einsetzen und einen echten Systemwandel in Gang setzen, geplant und gesteuert durch weitreichendere nationale Klimaziele und die Verpflichtung zur Klimaneutralität. Auf diese Weise könnten wir nicht nur das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Abkommens erreichen, sondern sogar die Chance bekommen, das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen.

Wir müssen diese Chance nutzen, um unser Klima und die Natur - und damit unsere Gesundheit, unseren Frieden und Wohlstand - für die kommenden Jahrzehnte zu sichern. Es könnte eine der letzten Chancen sein, die die Menschheit bekommt.

 

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aus der Antrittsredes des 46. amerikanischen Präsidenten Joe Biden vom 20.1.2021

https://www.spiegel.de/politik/ausland/joe-bidens-antrittsrede-im-wortlaut-a-5bb69cf3-9790-4209-b5ba-185ace0c940d

 

"The cry for survival comes from the planet itself. A cry that can't be any more desperate or any more clear."

*

"Der Schrei nach Überleben kommt vom Planeten selbst. Ein Schrei, der verzweifelter und deutlicher nicht sein kann. "

 

 

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The Guardian: Mon 27 Apr 2020 10.21 BST :

Halt destruction of nature or suffer even worse pandemics, say world’s top scientists

 https://www.theguardian.com/world/2020/apr/27/halt-destruction-nature-worse-pandemics-top-scientists

The Guardian: Wed 17 Jun 2020 06.01 BST :

 Pandemics result from destruction of nature, say UN and WHO

 https://www.theguardian.com/world/2020/jun/17/pandemics-destruction-nature-un-who-legislation-trade-green-recovery?CMP=share_btn_tw

The Guardian: Wed 17 Jun 2020 06.00 BST:

Coronavirus is a warning to us to mend our broken relationship with nature

https://www.theguardian.com/commentisfree/2020/jun/17/coronavirus-warning-broken-relationship-nature

 

Über unsere Rolle in dieser Welt

Eine überschätzte Spezies | Doku Reupload | ARTE: https://www.youtube.com/watch?v=N3xjGxqKpwM

 

 

Verkehr

Problem Verkehr

" https://taz.de/picture/6949095/948/35110842-1.jpeg "

 

Der Lippemündungsraum der renaturierten Lippe wird aktuell bzw. perspektivisch aus allen Himmelsrichtungen bedroht bzw. massiv beeinträchtigt. Die kumulative Wirkung der vielen Maßnahmen im Bereich Infrastruktur, Bau, Verkehr und Gewerbe ist enorm.

→ StraßenNRW Kartenmaterial inkl. Verkehrsstärkenkarten https://www.strassen.nrw.de/de/kartenmaterial-von-strassen-nrw.html

→ Die Grünen Wesel - Verkehrsentwicklung iB von Lippedorf https://www.gruene-wesel.de/verkehrsentwicklung-im-bereich-der-frankfurter-strasse/

Nordseite (Südumgehung Wesel B58n)

Im Nordwesten sollen in den kommenden Jahren die Verlängerung der Niederrheinbrücke, die neue Brücke über die Lippe sowie die Südumfahrung/-gehung Wesel (B58n) gebaut werden. Der Planfeststellungsbeschluß dazu liegt vor, der Spatenstich ist erfolgt.  → Info B58n: Neubau der Ortsumgehung Wesel - Straßen.NRW    -   https://www.strassen.nrw.de/de/b58n-neubau-der-ortsumgehung-wesel-projektueberblick.html

Auf der nördlichen Flanke des Lippemündungsraums finden aktuell großräumige Erdbaumaßnahmen statt. Hier wurde die Flanke des Lippeglacis abgeholzt, der alte Lippearm wird zugeschüttet und die B58n soll im Randbereich des Lippemündungsraums den früheren Verlauf der Lippe begleitend neu gebaut werden.      

Videos und Bilderstrecken zum Neubau der B58n: https://www.youtube.com/watch?v=VqInVIG9GKg    /   https://www.youtube.com/watch?v=Ed_0yW3tUc8 / https://www.youtube.com/watch?v=pMPvKfzVsAc  /  https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/suedumgehung-wesel-id230841626.html   /

Udate April 2023: https://shop.luftbild-blossey.de/6647376/2023-wesel?l=de

Die Konsequenzen sind zusätzliche versiegelte Flächen und eine starke Lärmbelastung der Lippesenke (und der südlich angrenzenden Siedlung Lippedorf) durch den zukünftigen Autoverkehr (bei vorherrschenden W/NW-Winden). Nennenswerte bauliche Lärmschutzmaßnahmen (wie auf der Nordseite der neuen Trasse gegen das anschließende Gewerbegebiet) wurden von dem Maßnahmenträger StraßenNRW nicht geplant oder in der Planfeststellung vereinbart.

Bilder vom Bau - April 2021 https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/wesel-von-oben-ueber-100-faszinierende-luftbilder-der-stadt-id232067587.html?utm_source=+CleverReach+GmbH+%26+Co.+KG&utm_medium=email&utm_campaign=20210418+-+nrz_wesel&utm_content=Mailing_12685220

Ostseite (B8, Betuwe-Linie)

Im Nordosten überqueren die B8 und die Eisenbahnlinie Oberhausen/Wesel (Betuwe-Linie) die Lippe. Ein Neubau der Eisenbahnbrücke mit Ausbau von zwei- auf dreispurige Gleisführung und ein Tunnelbauwerk unter der DB-Strecke sind geplant. Ein erhöhtes Verkehrsvolumen auf der B8 und im Übergang zur B58n und eine höhere Taktung der Zugverbindungen sind zu erwarten; sie sind verbunden mit einem deutlichen Anstieg der Lärmbelastung im Bereich Lippedorf und in den o.g. Biotopen B42 und B43.

Info Bauprojekt B8 https://www.bvwp-projekte.de/strasse/B8-G10-NW-T2-NW/B8-G10-NW-T2-NW.html    |    https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/84-betuwe-planfeststellungsbeschluss-vom-eisenbahnbundesamt-ausgestellt

Ostseite (Frankfurter Straße)

Im Osten des Betrachtungsraums verläuft die Frankfurter Straße (L396) im Randbereich des Lippemündungsraums mitten durch Lippedorf und teilweise durch das Naturschutzgebiet (insbes. B43). Dieser Abschnitt der L396 ist bereits jetzt stark belastet (insbesondere in den Hauptverkehrszeiten durch Pendler nach/von Wesel mit starkem Rückstau des Verkehrs an der ampelgesteuerten Kreuzung L396/B8) (Abbildungen 1 - 4).

Durch den massiven Ausbau der Emmelsumer Hafens und des Rhein-Lippe-Hafens (Deltaport), die geplante Schaffung weiterer Gewerbeflächen entlang der Emmelsumer Straße sowie durch den mehrjährigen Baustellenverkehr (B58n, Betuwe-Linie) ist hier mit einer temporär und dauerhaft stark erhöhten Verkehrsbelastung (insbesondere durch Güter-/ Schwerlastverkehr) zu rechnen.

Es ist u.E. realitätsfremd, dass der zusätzliche zukünftige Güterverkehr von/zu den o.g. neuen Gewerbegebieten im Lippemündungsraum weitgehend bimodal (Schiene/Wasser, Bahnlinie Emmelsum-Oberhausen) oder Schiff/Schiff fließen wird, wie in den veröffentlichten Verkehrsplanungen als wesentlicher Standortvorteil unterstellt oder von Deltaport als Zukunftsversion („DeConTrans“) in der Lokalpresse aktuell dargestellt.

Wir gehen eher von einem hohen Anteil Straßenverkehr über die bevorzugte Verkehrsroute L396/B8/B58n aus, verbunden mit einer deutlichen Verschärfung der Belastung (Lärm, Emissionen) im Bereich der Frankfurter Straße und der jetzt schon kritischen Zu- und Abflußengpässe an der Kreuzung B8/L396.

 Süden (Rhein-Lippe-Hafen, sonstige Gewerbeflächen)

Der Ausbau des Rhein-Lippe-Hafens (bestehende Kaimauer und geplante Verlängerung) und der nördlich anschließenden hochwasserfreien Gewerbefläche (B-Plan 233 der Stadt Wesel) sind geplant bzw. vom Rat der Stadt Wesel beschlossen worden. Ergänzend ist geplant, das Naturschutzgebiet Lippeaue teilweise durch künstliche Anschüttung zu überbauen, um zusätzliche Flächen für eine flächenintensive Logistik zu schaffen.

Bebauungsplan 233 der Stadt Wesel – Verabschiedung 10.12.2019: http://ratsinfo.wesel.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=5133&voselect=1820  |   https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/industrie-und-gewerbe?start=1

Der geplante 24 Stunden Dauerbetrieb wird mit Lichtemissionen die Fauna in der benachbarten Lippesenke belasten.

Perspektivisch ist zusätzlich geplant, durch künstliche Anschüttung eines ökologisch hochwertigen Gebiets die verfügbare Gewerbefläche Rhein-Lippe-Hafen nach Süden um 27 ha, d.h. erheblich zu erweitern (A-Plan Deltaport:  https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/der-lippemuendungsraum/industrie-und-gewerbe?start=4 ).

Im Südosten ist entlang der Emmelsumer Straße die industriell-gewerbliche Überbauung einer aktuell landwirtschaftlich genutzten Fläche (Ackerbau) im Grenzbereich des Naturschutzgebietes im Frühjahr 2022 durchgeführt worden. Das B-Plan-Verfahren dafür läuft weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit bereits seit Frühjahr 2019. Eine Beschränkung der gewerblichen Nutzung auf den Bereich südlich der Emmelsumer Straße wäre hier möglich gewesen.

Bebauungsplan 239 der Stadt Wesel – Besprechung 10.12.2019 : http://ratsinfo.wesel.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=4864&voselect=1787 

 update 23 April 2020

Update: 07 Mai 2020: siehe Aktuelle Meldung https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/38-der-laengste-stau-in-ganz-wesel-frankfurter-strasse-lippedorf-aktuelles-mai-2020

Zur Regelung des Kreises Wesel bzgl. der Gefahrguttransporte und dem sog. Strassen - Positivnetz > https://www.kreis-wesel.de/C1257D23004C5410/files/amtsblatt_nr._17_20.pdf/%24file/amtsblatt_nr._17_20.pdf   → Info Mai 2023 : Sperrung der Frankfurter Straße in Lippedorf für Gefahrguttransporte durch den Landrat : https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/114-schutz-der-lippemuendungsregion-verbot-von-gefahrgut-transporten

Update Mitte Februar 2024 : Der Weseler: Ulrich Gorris - Belastung für Anwohner minimieren! Verkehrsentwicklung im Bereich der Frankfurter Straße https://www.lokalkompass.de/wesel/c-politik/verkehrsentwicklung-im-bereich-der-frankfurter-strasse_a1834561

→ Verkehrsbelastung des Lippemündungsraums u.a. durch Ausbau der Deltaport-Häfen > 1 | > 2 | > 3 | > 4

→ Klimabündnis Niederrhein: Verkehr Negativbeispiel - CO2 Emissionen der Stadt Wesel  http://www.klimabuendnis-niederrhein.org/kbn_Verkehr.htm

 NABU-Position zum Verkehr

September 2022

→ NABU: Fragmentierte Lebensräume - Wie der Verkehr der Natur zusetzt: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/verkehr/verkehrsinfrastruktur/32149.html

→ Ökobilanz / Problematik von Verkehr und Logistik

→ Über die Ablösung des/r Menschen in der Logistik

Update Februar 2023

massive Verstärkung des Verkehrs auf der Frankfurter Strasse in Lippedorf durch die Sperrung der B8: https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/106-betuwe-ausbau-aller-verkehr-durch-lippedorf-sperrung-der-b8-fruehjahr-sommer-herbst-2023

Dt. Ärzteblatt: Gesundheitsgefahren durch Feinstaub - Hauptverursacher Verkehr: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/140976/Umweltbundesamt-Luftqualitaet-ist-gut-aber-nicht-gut-genug | infosperber 12 2023 - Das Feinstaubproblem bleibt ungelöst https://www.infosperber.ch/umwelt/das-feinstaubproblem-bleibt-ungeloest/ |  BUND Feinstaub-Problemhttps://www.bund.net/themen/mobilitaet/schadstoffe/feinstaub/   

Verkehrssituation Lippedorf 1.3.2023 - 14:48 Uhr Stauverursacher jetzt Ampel-Kreuzung Emmelsumer Strasse - Frankfurter Strasse

Immer noch der größte / längste Stau in ganz Wesel →... https://initiative-lippemuendungsraum.de/index.php/aktuelles/38-der-laengste-stau-in-ganz-wesel-frankfurter-strasse-lippedorf-aktuelles-mai-2020

Update Juli 2023 →fff fordert Klimaschutz-SOFORT-Programm 

https://fridaysforfuture.de/fridays-for-future-klimaschutz-sofortprogramm/ Wenn es die Bundesregierung nicht schafft, dann müssen wir eben ran. Fridays for Future stellt daher hier ihr Klimaschutz-Sofortprogramm für den Verkehrssektor vor.

 

Anfang 2024  - die Situation verschärft sich...   Wesel's größter Stau - im Lippemündungsraum...

  

 


Informationen zum geplanten Neubau einer 4 spurigen Verbindungsstraße zwischen der Frankfurter Strasse / Kreuzung Emmelsumer Strasse und der B8 im Bereich der Lippequerung

Quelle: GEOportal.NRW https://www.geoportal.nrw

→ Projektinformationssystem (PRINS) zum Bundesverkehrswegeplan 2030 | Projektinfo  B8-G10-NW / B 8 Dinslaken (A 59) - Wesel (B 58) 

| https://www.bvwp-projekte.de/strasse/download_plaene/NW/B8-G10-NW/LPL_1_1_B8_G10_NW%20%C3%9CL.pdf

https://www.bvwp-projekte.de/  |  https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/BVWP/bundesverkehrswegeplan-2030-prins-einsehen.html | https://www.brd.nrw.de/themen/verkehr/strassenverkehr/bedarfsplanung-fuer-die-verkehrsinfrastruktur-des-bundes | https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anlage/G/BVWP/bvwp-2030-umweltbericht-nicht-technische-zusammenfassung.pdf | https://www.bundestag.de/resource/blob/871004/91bc4ca821dac25aab702399eec0d5fa/WD-8-088-21-pdf-data.pdf : Wissenschaftlicher Dienst der Bundesregierung: Bundesverkehrswegeplanung und Klimaschutz - Aktenzeichen: WD 8 - 3000 - 088/21
Abschluss der Arbeit:
5. November 2021 - Fachbereich: WD 8: Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit, Bildung und Forschung

"4.2. Vereinbarkeit der Verkehrswegeplanung mit der SUP-Richtlinie

4.2.1. Rechtsgutachten im Auftrag des BUND
Das Rechtsgutachten der Kanzlei Baumann Rechtsanwälte im Auftrag des BUND gelangt zu dem Ergebnis, dass der gesetzliche Bedarfsplan für Straßen (Anlage zu § 1 Abs. 1 S. 2 FStrAbG) mit der SUP-Richtlinie, namentlich mit deren Art. 5 Abs. 1 (Umweltbericht) i.V.m. Anhang I (Informationen gemäß Art. 5 Abs. 1) unvereinbar sei.53 Verstöße seien in mehrfacher Hinsicht festzustellen. Die Mängel in der Strategischen Umweltprüfung des Bundesverkehrswegeplans 2030 würden den gesetzlichen Bedarfsplan „infizieren“.

4.2.2. Stellungnahme des BUND
Auch der BUND selbst verweist in einem aktuellen Positionspapier auf Defizite im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung des Bundesverkehrswegeplans 2030. Natur- und flächenschonende Alternativen seien nicht geprüft, Straßenprojekte nicht geringer dimensioniert, Ausbaualternativen ignoriert und groß dimensionierte, autobahnähnliche Ortsumfahrungen zugelassen worden, ohne innerörtliche Alternativen zu prüfen.61 Die erfolgte Öffentlichkeitsbeteiligung kritisiert der BUND als nicht ergebnisoffen, nicht effektiv, nicht dialogisch, nicht fair und unverständlich.62

4.2.3. Stellungnahme des UBA
In seiner Stellungnahme aus dem Jahr 2016 zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 mit Umweltbericht erhebt auch das UBA Zweifel daran, dass das Verfahren den Anforderungen an eine gute SUP (wie sie das UVPG vorsieht), umfassend genüge. Der Planentwurf enthalte eine relativ hohe Anzahl an nicht bewerteten Verkehrsprojekten. Die Darstellung der Umweltwirkunen sei dadurch unvollständig, was die Nachvollziehbarkeit und Validität der Aussagen des Umweltberichts beeinträchtige.63 Es fehle auch an einer eindeutigen Vergleichbarkeit der Auswirkungen der Planalternativen. Dies erachtet das UBA aber als unerlässlich, um den Anforderungen der SUP ge
recht zu werden.64

5. Diskutierte Reformmöglichkeiten
Die zur Erreichung der Klimaschutzziele gebotenen Veränderungen im Verkehrssektor können rechtspolitisch auf unterschiedlichen Wegen erreicht werden.

Mehrere Experten und Autoren halten eine Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans 2030 für angezeigt. Wissenschaftler u.a. des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung weisen auf methodische Defizite der Umweltbewertung im Bundesverkehrswegeplan 2030 hin. Es bedürfe erheblicher Nachbesserungen, die entlang von zwei Ansätzen geschehen könnten. Zum einen seien die Umwelteinwirkungen und deren Kosten möglichst vollständig in die Kosten-Nutzen-Analyse einzubeziehen. Zum anderen seien umwelt- und naturschutzfachliche Beurteilungen aufzuwerten, sodass auch diese Kriterien zu einer Veränderung in der Priorisierung von Infrastrukturprojekten führen können. Nach Auffassung der Wissenschaftler bliebe die nachhaltige Verkehrswende eine reine Absichtserklärung, solange die Folgen von Infrastrukturinvestitionen für die Umwelt kaum Einfluss auf die Auswahl der Projekte hätten.73 Auch Hermes erwägt eine Neuausrichtung der Kriterien und des Verfahrens bei der Ausarbeitung des Bundesverkehrswegeplans als Instrument für ein Verkehrswendekonzept.74 Das Gutachten der Kanzlei Becker Büttner Held schlägt eine Änderung des Bundesverkehrswegeplans unter Abkehr von der nachfrageorientierten Verkehrsplanung und Hinwendung zur integrierten Raum- und Verkehrsplanung vor. Ziel müsse es sein, bei Gewährleistung der Mobilität die Umwelt- und Gesundheitseinwirkungen des Verkehrs zu minimieren.75

Zusammenfassend erscheint es vor dem Hintergrund der seit 2019 erheblich gestiegenen Erwartungen an die Klimaschutzleistungen des Verkehrssektors plausibel, dass diese nicht mit den bisher bereits ins Auge gefassten Maßnahmen zu erreichen sein dürften und daher zusätzliche Einsparmaßnahmen erforderlich sein werden. Angesichts des prognostizierten Umfangs der benötigten zusätzlichen Einsparleistungen dürfte auch eine kritische Überprüfung der derzeit noch gültigen Planungen, insbesondere des Bundesverkehrswegeplans 2030 und der gesetzlichen Bedarfspläne, erforderlich sein. Dass eine solche Überprüfung einen Anpassungsbedarf ergeben könnte, erscheint dabei nicht als fernliegend. Die Entscheidung darüber, in welchem Umfang Anpassungen auf der Planungsebene erfolgen sollen und welche anderen Maßnahmen im Verkehrssektorkonkret zu ergreifen sind, obliegt dabei dem Gesetzgeber...

 

" Die Auswirkungen des Klimawandels waren in Wesel in den letzten Jahren bereits deutlich spürbar. Ungewöhnlich heiße und trockene Sommer sowie Starkregenereignisse in der unmittelbaren Nachbarschaft der Stadt sind nur einige Beispiele dafür. Die klimatischen Veränderungen sind auch messbar. In NRW stieg die Durchschnittstemperatur in den vergangenen 100 Jahren bereits um ca. 1,4°C an.

Durch Klimaschutzmaßnahmen soll der weitere Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre gebremst werden, damit die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar bleiben. Das betrifft nicht nur die Bundes- und die globale Politik, sondern auch lokale Maßnahmen in den Kommunen.

Die Stadt Wesel ist hier auf folgenden Themenfeldern tätig:

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Sensibilisierung und Beratung von Haushalten und Unternehmen
  • Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien
  • Klimafreundliche Mobilität

Ziel der Aktivitäten der Stadt ist es, die Treibhausgasemissionen in der Stadt zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. "

aus: https://www.wesel.de/wirtschaft-planen/klimaschutz Abrufdatum 25.04.2023

Ausbau der Logistik

Quelle Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/szenarien-fuer-die-klimaschutz-energiepolitik/integrierte-energie-treibhausgasprojektionen#--2

→ Problematik

 


4 Meter Höhe | 2,60 Meter Breite | bis 25,25 Meter Länge | 40 Tonnen Gesamtgewicht | 95dB Lautstärke

Das sind die Maße eines üblichen Schwerlast-LKW. Schon als einzelnes Fahrzeug gewaltig, unübersehbar, die Sicht versprerrend, unüberhörbar. In der Kolonne bedrückend. An der Front nicht selten raubtierhaft gestaltet mit riesigem Maul (Kühlergrill) und kleinen Augen (Scheinwerfern) und aufgebrachten Graphiken.

demnächst dann auch noch ohne menschliche/n Fahrer*in ?

Im Straßenverkehr für kleinere Verkehrsteilnehmer wie PKW, FahrradfahrerInnen, FußgängerInnen bedrohlich, Angst einflössend und auslösend.

Quellen: https://www.arnold-spedition.de/abmessungen-lkw/  |  https://www.stvo2go.de/zulaessige-laenge-lkw/ | https://www.sonicshop.de/gehoerschutz-ratgeber/grundlagen/lautstaerke-geraeusche-sprache/lautstaerkevergleich-verschiedener-schallquellen-pegelvergleich.html

*

Die Autos werden dominanter und Fahrer aggressiver. Es gilt das Recht des Stärkeren. In Deutschland steigt die Zahl der SUVs auf den Straßen ebenfalls. Die neueste Studie der Unfallforscher der Versicherer (UDV) zeigt, dass die Menschen immer aggressiver im Straßenverkehr reagieren. … Die Ergebnisse der UDV-Studie belegen, dass insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger gefährdet sind. Die Verantwortung liegt bei der Bundespolitik, die ja auch häufig Landes- und Kommunalpolitik blockiert. Das Verkehrsministerium verfestigt im Augenblick Strukturen, die wir gesellschaftlich nicht wollen.

Verkehrssysteme müssen von den schwächsten Teilnehmern her gedacht werden, nicht von den Stärksten.

Quelle: Wie SUVs zu Festungen werden und die Aggression im Verkehr fördern | WEB.DE  Aktualisiert am 22.12.2023,  https://web.de/magazine/auto/suvs-festungen-aggression-verkehr-foerdern-38985630

Und auch die Grösse des Autos kann eine Rolle spielen. Je grösser und stärker das Auto, desto grösser auch der empfundene und wirkliche Schutzraum und damit das Gefühl, dass nichts passieren kann. Laut der Unfallforschung fördert diese Sicherheit rücksichtsloses Verhalten. Zudem werden grosse Autos von andern schneller als bedrohlich wahrgenommen.  | Quelle:  «Mach mal Platz da!» – Mehr Sicherheit durch respektvolles Verhalten | AMAG Autoblog  https://www.amag.blog/mach-mal-platz-da-mehr-sicherheit-durch-respektvolles-verhalten/

Manche Autos wirken wie eine geladene Waffe - die hoffentlich nie benutzt wird", sagt der Dresdner Verkehrspsychologe Bernhard Schlag. Autos seien ein nonverbales Kommunikationsmittel, mit dem Fahrer anderen Verkehrsteilnehmern drohen könnten. "Grundsätzlich wirken da archaische Muster", sagt der Pforzheimer Designprofessor Lutz Fügener. "Der Fahrer fletscht die Zähne durch das Design. Das brauchen manche schwache Charaktere.  |  Quelle:  Aggressives Auto-Design: Wenn Autos wie eine geladene Waffe wirken - DER SPIEGEL   https://www.spiegel.de/auto/aktuell/auto-design-wenn-autos-wie-eine-geladene-waffe-wirken-a-1225779.html

Lkw-Fahrerhäuschen sind gut 3 Meter hoch und wenig aerodynamisch. Für viele Autofahrer wirken Lastwagen wie rollende Kästen - und deshalb ziemlich aggressiv. |Quelle:  Lkw: Wie Designer aggressive Lkw-Fronten entschärfen - manager magazin (manager-magazin.de) https://www.manager-magazin.de/fotostrecke/lkw-wie-designer-aggressive-lkw-fronten-entschaerfen-fotostrecke-164265.html

Problem der Größe -   Überblick Gigaliner: Gefährlich, umweltschädlich und teuer für Steuerzahler | Quelle: allianz-pro-schiene.de https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/gueterverkehr/gigaliner/

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Übersicht - Problem LKW Verkehr:  Bausteine für einen umweltfreundlichen Güterverkehr | Quelle: NABU https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/verkehr/strassenverkehr/gueterverkehr.html

 

Video Empfehlung : ZDF - Terra X - Anthropozän - Das Zeitalter des Menschen / August 2020

ZDF - Terra X  - Anthropozän - Das Zeitalter des Menschen:

 

Wie wir Menschen das Gesicht der Erde verändert haben, wie wir es verändern

und was wir tun müssen, um sie und uns zu retten.


Eine eindrucksvolle und denkwürdige Dokumentationsserie, die uns klar macht, wie schön, einzigartig und verletzlich unsere Erde ist, und daß wir Gefahr laufen, sie für uns zu verlieren, wenn wir jetzt nicht umdenken.

 

"Über Jahrmilliarden formten die Elemente Feuer, Wasser und Luft die Erde – bis der Mensch den Planeten innerhalb kürzester Zeit gravierend veränderte. Wissenschaftler sprechen heute vom Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen.

Das Anthropozän steht in einer Reihe von geologischen Erdzeitaltern, die Millionen Jahre währten und deren Namen in unseren Köpfen mit Dinosauriern oder plattentektonischen Verschiebungen verbunden sind. Kann es wirklich sein, dass eine Zeitspanne, die gerade erst wenige Jahrtausende, Jahrhunderte und Jahre abdeckt, tatsächlich ähnlich verändernd für unseren Planeten ist? Ja, sie ist es.

Drei Elemente im Fokus: Erde, Wasser, Luft

Denn die Menschheit hat die Erde geformt, spätestens seit ihrer Sesshaftwerdung. Ab etwa 10.000 vor Christus beginnen die Menschen, den Boden zu bearbeiten, sich nicht mehr mit dem zu begnügen, was die Natur ohnehin abwirft. Sie graben das Erdreich um, sie pflanzen an, sie verstehen, wodurch ein Boden fruchtbarer wird. Sie leiten Wasser um und graben Brunnen, um es aus der Tiefe heraufzuholen. Und sie setzen die Macht des Feuers ein, um ihr Leben angenehmer zu machen. All das verändert die drei Elemente, nach denen wir unsere Sendereihe gegliedert haben: Erde, Wasser und Luft.

 

Unser Moderator Dirk Steffens nimmt die Zuschauer mit auf die Reise durch eine Geschichte der Menschheit, wie es sie im Fernsehen noch nicht gegeben hat. Aufstieg und Fall von Imperien, Migrationen oder Erfindungen – sie alle werden hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Zustand der Natur der Erde untersucht. Mit überraschenden Erkenntnissen, deren gravierendste wohl diese ist: Krisenzeiten der menschlichen Zivilisation, wie andauernde Kriegsphasen oder Rückgänge im Bevölkerungswachstum, waren stets Zeiten, in denen sich die Natur erholte. Doch der Schluss, dass humaner Fortschritt und Umwelt sich einfach nicht vertragen, wäre zu früh gezogen.

 

Massiver Fußabdruck des Menschen

Die akademische Definition des Anthropozäns setzt dessen Beginn in der Regel in der Mitte des 20. Jahrhunderts an, der Zeit, in der die Menschheit exponentiell zu wachsen begann. Wir gehen noch weiter zurück, denn die Menschen haben schon viel früher angefangen, ihre Umgebung so zu formen, wie es ihrem Wohlergehen nützte. Sie brauchten Nahrung, Wasser, Wärme, später Schiffe und Fuhrwerke oder Bauwerke, die Schutz vor wilden Tieren oder Naturgewalten boten. All das hinterließ Spuren – schon früh. So ist die Abholzung der Mittelmeerregionen ein Erbe der Römer. In Eisbohrkernen der Arktis lassen sich Bleispuren in der Luft bereits für die Antike nachweisen, verursacht von Erzverhüttungen, die die Menschen bereits damals in größerem Stil betrieben. Und was als zarte Spur zunächst kaum zu lesen ist, wird über die Jahrhunderte mit der stetig wachsenden Weltbevölkerung deutlicher und deutlicher, bis es sich heute zu einem massiven Fußabdruck des Menschen entwickelt hat, unter dem der Planet zu kollabieren droht.

 

Bald acht Milliarden Menschen bevölkern eine Erde, auf der die Technosphäre, also alles, was der Mensch geschaffen hat, die Biosphäre bereits an Gewicht übertrifft. In vielerlei Hinsicht ist das ein Segen – der ein sicheres und komfortables Leben für viele Menschen bedeutet. In vielerlei Hinsicht ist es aber auch eine Katastrophe, von der der viel besprochene Klimawandel aufgrund des ansteigenden CO2-Gehaltes in der Luft sogar nur eine Komponente ist. Der Rückgang der Artenvielfaltist eine weitere, und am Ende könnten die Auswirkungen die Art treffen, die das Anthropozän herbeigeführt hat: Die Menschheit selbst.

 

Gute Absichten mit späten Folgen

In den drei Folgen "Erde", "Luft" und "Wasser" schildert unsere Sendereihe, wie die Menschheit sich die Erde untertan gemacht hat. Die Reihe klagt nicht an, denn die allermeisten Entwicklungen beabsichtigten das Gute – eine Verbesserung der eigenen Lebensbedingungen. So führt kein gerader Weg von dem Agrarwissenschaftler Jethro Tull, dem Erfinder der ersten Sämaschine am Anfang des 18. Jahrhunderts, zu den landwirtschaftlichen Monokulturen der Neuzeit. Es war auch nicht absehbar, dass die Verwendung des Kunststoffes Zelluloid im Jahre 1869 als widerstandfähiger Ersatz für Elfenbein bei Billardkugeln letztlich zusammen mit anderen Kunststoffen zur Vermüllung der Weltmeere führen würde. Und die Erkenntnis, dass Öl und Kohle die heimische Stube erwärmen konnten, implizierte noch nicht, dass die Atmosphäre sich damit dauerhaft aufheizen würde.


Die Menschheit ist unzählige einzelne Schritte gegangen und dabei größer und größer geworden. Und scheint nun an einem Punkt angekommen zu sein, an dem es nur mit dem Blick auf die Konsequenzen des eigenen Tuns weitergehen kann. Doch womöglich ist es der gleiche Erfindergeist der Menschen, der hier den Ausweg zeigt. Überall auf der Welt wird nach Alternativen gesucht, wie bis zu elf Milliarden Menschen – denn mehr werden es nach aktuellen Prognosen nicht werden – auf der Erde und im Einklang mit der Erde leben können. Unsere Reihe zeigt viele davon auf: weltweite Aufforstungsprojekte, regenerative Energien oder neue Wege zur Abfallvermeidung. Es ist keineswegs naiv, daran zu glauben, dass es solche Wege geben kann. Und dass das Anthropozän für die Menschen nicht zum letzten Erdzeitalter werden wird.

Die Folgen:

1.Erde

In der Folge "Erde" steht die Landwirtschaft im Vordergrund. Als die Menschen in der Jungsteinzeit sesshaft wurden, Ackerbau und Viehzucht betrieben, setzten sie damit einen Prozess in Gang, der das Gesicht der Welt ein für alle Mal veränderte.

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen-erde-mit-dirk-steffens-100.html

Video-Download - mittlere Qualität: https://downloadzdf-a.akamaihd.net/mp4/zdf/20/03/200308_anthropozaen_erde_tex/3/200308_anthropozaen_erde_tex_1628k_p13v15.mp4

 

2. Luft

Die Folge "Luft" dreht sich um die lange Geschichte menschlicher Veränderung der Erdatmosphäre. Der von Menschen verursachte Klimawandel hat sich seit dem 2. Weltkrieg enorm beschleunigt, aber das Phänomen der Luftverschmutzung reicht viel weiter zurück.

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen-luft-mit-dirk-steffens-100.html

Video-Download - mittlere Qualität: https://downloadzdf-a.akamaihd.net/mp4/zdf/20/03/200315_anthropozaen_luft_tex/5/200315_anthropozaen_luft_tex_1628k_p13v15.mp4

 

3. Wasser

Die Folge "Wasser" zeigt, wie sehr das scheinbar unerschöpfliche Element, von dem alles Leben auf der Erde abhängt, durch menschlichen Einfluss verändert wurde. Wir verschmutzen es, bauen Landschaften um und greifen damit in wichtige Naturkreisläufe ein.

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen-wasser-mit-dirk-steffens-100.html

Video-Download - mittlere Qualität: https://downloadzdf-a.akamaihd.net/mp4/zdf/20/03/200322_anthropozaen_wasser_tex/3/200322_anthropozaen_wasser_tex_1628k_p13v15.mp4

 

Quelle / Trailer zur Serie  https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen-trailer-100.html

 

 

Nachträge

Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems: https://www.thelancet.com/commissions/EAT

über Eine überschätzte Spezies | Doku Reupload | ARTE: https://www.youtube.com/watch?v=N3xjGxqKpwM

Buchempfehlung 

Matthias Glaubrecht    -    Die Rache des Pangolin
Wild gewordene Pandemien und der Schutz der Artenvielfalt

Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht zeigt, wie die Vernichtung natürlicher Lebensräume und der Artenvielfalt mit Seuchen zusammenhängt und warum es sinnvoller ist, gegen die Zerstörung der Natur zu kämpfen anstatt gegen ein Virus.

Viren haben schon immer die Menschheit beeinflusst – und neuerdings schafft der Mensch selbst die Voraussetzungen für neue Infektionskrankheiten. Weil wir die Welt verändern, lösen wir Pandemien aus, die wir dann nicht mehr beherrschen. Denn weltweit schlummern in Tieren – vom Pangolin bis zur Pute, von Fledermäusen bis zu Rindern – zahllose Erreger, die auch Menschen infizieren. Unsere globalisierte, immer dichter von Menschen besiedelte Welt macht es zunehmend wahrscheinlich, dass dadurch bald noch gefährlichere Pandemien verursacht werden ‒ weil die Wildnis zerstört wird, riesige Flächen entwaldet werden und durch Jagd und Wilderei, weltweiten Handel und Schmuggel, aber auch unsere Nutztierhaltung neue Krankheiten zu uns gelangen.

Deshalb darf unsere Aufmerksamkeit nicht allein dem Wettlauf um immer neue Impfstoffe gelten; wir müssen uns vielmehr dringend dem Schutz von Natur und Artenvielfalt widmen. Es wird Zeit, für künftige Pandemien zu lernen und unseren Krieg gegen die Natur zu beenden. 

Buchdetails

Genre Naturwissenschaften/Popular Science
Verlag Ullstein Hardcover
Einbandart Hardcover mit Schutzumschlag  / auch als Ebook (u.a. Kindle) 
Seitenanzahl 640 Seiten
ISBN 9783550201417
Erscheinungstag 24.11.2022
Preise DE 29,99 €, AT 30,90 €

https://www.ullstein.de/werke/die-rache-des-pangolin/hardcover/9783550201417  |  https://www.amazon.de/Die-Rache-Pangolin-gewordene-Artenvielfalt-ebook/dp/B09XFG997K

Rezension faz https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/matthias-glaubrechts-buch-die-rache-des-pangolin-18721081.html

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weltklimarat Berichte zur aktuellen Situation Starkregenereignisse und zerstörende Hitzewellen

 

Die Starkregenereignisse der letzen Wochen, die auch den Lippemündungsraum trafen, > WDR aktuell vom 4.7.2021, > NRZ 9.7.2021

die dramatischen Hitzewellen in Canada , den USA und Russland führen uns neu vor Augen, daß ein wichtiges Thema von uns jetzt angegangen werden muß.

Update 30.7.2021: Extremhitzewelle in Südeuropa in den nächsten Tagen erwartet | Info auf weather.com

 

In Lippedorfz.B. führen Starkregenereignisse mit Aquaplaning-Gefahr im Hangbereich der Frankfurter Straße zu einer unkalkulierbaren Gefahr durch dort fahrende Gefahrguttransporte für das Naturschutzgebiet der Lippeauen und die Bürger*Innen in Lippedorf.

Interaktive Karte für Gefahren durch Starkregen: Info WDR | Karte

" Die Auswirkungen des Klimawandels waren in Wesel in den letzten Jahren bereits deutlich spürbar. Ungewöhnlich heiße und trockene Sommer sowie Starkregenereignisse in der unmittelbaren Nachbarschaft der Stadt sind nur einige Beispiele dafür. Die klimatischen Veränderungen sind auch messbar. In NRW stieg die Durchschnittstemperatur in den vergangenen 100 Jahren bereits um ca. 1,4°C an.

Durch Klimaschutzmaßnahmen soll der weitere Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre gebremst werden, damit die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar bleiben. Das betrifft nicht nur die Bundes- und die globale Politik, sondern auch lokale Maßnahmen in den Kommunen.

Die Stadt Wesel ist hier auf folgenden Themenfeldern tätig:

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Sensibilisierung und Beratung von Haushalten und Unternehmen
  • Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien
  • Klimafreundliche Mobilität

Ziel der Aktivitäten der Stadt ist es, die Treibhausgasemissionen in der Stadt zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. "

aus: https://www.wesel.de/wirtschaft-planen/klimaschutz Abrufdatum 25.04.2023

 

Der Weltklimarat IPCCzeigt uns und den Politiker*Innen, welche Probleme bestehen und welche zu erwarten sind.

 

Aktuell 9. August 2021: heute veröffentlicht

WGI: Naturwissenschaftliche Grundlagen - de-IPCC  -  https://www.de-ipcc.de/350.php

Der Beitrag von Arbeitsgruppe I zum Sechsten IPCC-Sachstandsbericht (AR6-WGI)

wurde bei der 54. IPCC-Plenarsitzung vom 26. Juli bis 6. August 2021 virtuell verabschiedet und am Montag, 9. August 10:00 Uhr (CEST) auf einer online-Pressekonferenz vorgestellt.

Der Bericht fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels zusammen.

Dazu beschreibt er den aktuellen Zustand des Weltklimas und Modellierungen seiner zukünftigen Entwicklung. Außerdem vermittelt er wichtige Informationen hinsichtlich der damit verbundenen Risiken für Mensch und Natur und analysiert den Bedarf an Emissionsminderungen, die für die Einhaltung der Ziele des Übereinkommens von Paris nötig sind.

 ·        Deutsche Übersetzungen zum Bericht von Arbeitsgruppe I

·        Vollständige Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (SPM; auf Englisch)

·        Alle Kapitel und Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger bei IPCC (auf Englisch) 

 

Seine Berichte sind frei zugängig und werden für deutschsprachige Bürger*Innen durch die Deutsche Koordinierungsstelle bereitgestellt.

 

der "IPCC-Sonderbericht über Klimawandel, Desertifikation, Landdegradierung, nachhaltiges Landmanagement, Ernährungssicherheit und Treibhausgasflüsse in terrestrischen Ökosystemen" macht z.B. einerseits deutlich, dass der Klimawandel den Druck auf Landsysteme verstärkt und deshalb zunehmend Existenzgrundlagen und Wohlergehen der Menschen bedrohen kann. Er zeigt aber auch die wichtige Rolle von Landsystemen beim Klimaschutz auf: Zum Beispiel durch den Erhalt von Ökosystemen, eine nachhaltigere Land- und Forstwirtschaft, klimafreundlichere Ernährungsweisen und Vermeidung von Nahrungsmittelverschwendung.

 

Die auf den Seiten der Deutschen Koordinierungsstelle hinterlegten Vorträge sind eindrucksvoll in Bildern, Grafiken und den verständlichen Texten der vortragenden Expert*Innen.

 

Der IPCC befindet sich am Ende des sechsten Berichtszyklus. Drei Sonderberichte (Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung (SR1.5), Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme (SRCCL) und Sonderbericht über den Ozean und die Kryosphäre (SROCC)) und ein ergänzender Methodikbericht wurden in diesem Zyklus bereits veröffentlicht.

 

Derzeit schreiben die drei Arbeitsgruppen an ihren Beiträgen zum Sechsten Sachstandsbericht. Für den Synthesebericht laufen derzeit die vorbereitenden Maßnahmen (Scoping-Prozess und Wahl der Autorinnen und Autoren) (  → Informationenzu den Formen der IPCC-Berichte).

 

 

Aufgrund der Corona-Pandemie hat der IPCC den Zeitplan zur Erstellung des Sechsten Sachstandsberichts nochmals angepasst: Der Beitrag von Arbeitsgruppe II wird am 14. – 18. Februar 2022 verabschiedet werden, der Beitrag von Arbeitsgruppe III am 21. – 25. März 2022 und der Synthesebericht am 26. – 30. September 2022.

 

Updates

rnd 14.2.2023  UN-Chef: 1,5 Grad-Ziel nur noch auf „wundersame Weise“ erreichbar https://www.rnd.de/wissen/klimawandel-1-5-grad-ziel-laut-un-chef-guterres-nur-noch-auf-wundersame-weise-erreichbar-K4DTWNNM2QCBC3OMDS4Z2QSDWI.html

rnd 16.3.2023 IPCC  - Weltklimarat veröffentlicht neuen Bericht -  Der Zug ist abgefahren“: Wissenschaftler verlangen viel mehr von der Politik  https://www.rnd.de/wissen/ipcc-weltklimarat-veroeffentlicht-neuen-bericht-VSKUWLWXQW33RF34AMEZ6NCBYY.html

 

Anregung zum Nachdenken über diese Themen finden sich auch in

 

"Wer Wir Waren"

 

„Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Informationen, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung. So gingen wir, von uns selbst nicht aufgehalten.“  (Roger Willemsen †2016)

 

Film (Frühjahr/Sommer 2021) von Bauderfilm

 

Zukunftsrede von Roger Willemsen (S. Fischer Verlage)

 


 weiterführende Informationen:

https://www.facebook.com/IPCC/

Spiegel online 30.6.2021 : Hitzerekorde und Tote -  Warum das Wetter in Nordamerika verrückt spielt

Update Deutsches Ärzteblatt 26 | 2021 Krankheitsprävention - Klimaschutz wird praktisch: Vermehrte Hitzewellen bei Altersgruppen über 75 Jahren gehen in Deutschland Schätzungen zufolge mit einer um mehr als 20 Prozent erhöhten Sterblichkeit einher. Daneben wird angenommen, dass über 70 000 vorzeitige Todesfälle jährlich durch Feinstaubbelastung bedingt sind und sowohl die Pollenbelastung als auch vektorübertragene Krankheiten zunehmen (1, 2, 3, 4)

Home | Copernicus EMS - European Flood Awareness System (efas.eu)   | https://www.efas.eu/en

 

Klimawandel: Entstehung und Folgen | Statista 

 

 TAZ Schwerpunkt Klimawandel: https://taz.de/Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262/

 

WDR 5 quarks.de/Umwelt/Klimawandel/ Stadtplanung : So müssen sich Städte auf den Klimawandel vorbereiten vom 19. Juni 2021  |  Klimaretter.info

Deutschland 2050.

In „Deutschland 2050“ zeigen Toralf Staud und Nick Reimer, wie der Klimawandel unser Leben verändern wird. Kommentar Deutschlandfunk Kultur | zum Buch

 

auf den ⊕ Punkt gebracht und laienverständlich geschrieben:  Buch: Frank Schätzing: „Was, wenn wir einfach die Welt retten?“

 

Websites: https://www.klimareporter.de/     |   http://www.klimaretter.info/klima update - der Nachrichten Podcast von klimareporter.de

 

Bücher zum Thema   

                 

 

 

Matthias Glaubrecht

Das Ende der Evolution

Der Mensch und die Vernichtung der Arten

 
Der Klimawandel ist endlich in aller Munde. Doch so alarmierende Ausmaße er auch angenommen hat - er ist nur Nebenschauplatz angesichts der apokalyptischen Reiter, die in einem Akt der Verwüstung gegenwärtig über die Erde ziehen: Bevölkerungsexplosion, Ressourcenverknappung, Umweltzerstörung und Artensterben. In seiner Analyse sieht der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht mit dem sich abzeichnenden Massenexitus, dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier, eine weltweite biologische Tragödie auf uns zukommen. Der Mensch ist heute zum größten Raubtier und zum entscheidenden Evolutionsfaktor mutiert, der die Existenz aller Lebewesen - auch seine eigene - gefährdet. Ob das Ende der Evolution, das spätestens ab Mitte des 21. Jahrhunderts ein realistisches Szenario zu werden droht, noch aufzuhalten sein wird, darüber wird allein unser Tun in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten entscheiden.
 
C. Bertelsmann Verlag, München 2019
ISBN 9783570102411
Gebunden, 1072 Seiten
 
 

 

 

Yared Diamond

Kollaps

Warum Gesellschaften überleben oder untergehen

Übersetzt von: Sebastian Vogel

Der Weltbestseller als erweiterte Neuausgabe!

Die überwucherten Tempelruinen von Angkor Wat, die zerfallenden Pyramiden der Maya in Yucatan und die rätselhaften Moai-Statuen der Osterinsel – sie alle sind stille Zeugen von einstmals blühenden Kulturen, die irgendwann verschwanden. Doch was waren die Ursachen dafür? Jared Diamond zeichnet in seiner erweiterten, faszinierenden wie hochaktuellen Studie die Muster nach, die dem Untergang von Gesellschaften (oder ihrem Überleben) zugrunde liegen, und zeigt, was wir für unsere Zukunft daraus lernen können.

Infos: https://www.fischerverlage.de/buch/jared-diamond-kollaps-9783104034003